Ein Modul ist eine Einsatzeinheit, die bestimmt, welche Artefakte in eine EAR-Datei (Enterprise Archive) gepackt werden. Die Komponenten in einem Modul werden aus Leistungsgründen zusammengefasst und können ihre Daten durch Verweise übergeben. Ein Modul kann als Scopingmechanismus betrachtet werden; das heißt, es setzt organisatorische Grenzen für Artefakte.
Ein Modul ist eine Kombination von Servicekomponenten, Importen und Exporten. Die Servicekomponenten, Importe und Exporte befinden sich in demselben Projekt- und Stammordner, in dem auch die Verkabelung enthalten ist, die die Komponenten und die Bindings verbindet, die für die Importe und Exporte erforderlich sind. Ein Modul kann auch Implementierungen und Schnittstellen enthalten, auf die von seinen Komponenten, Importen und Exporten verwiesen wird; diese können sich auch in anderen Projekten wie zum Beispiel einem Bibliotheksprojekt befinden.
Es gibt zwei Arten von Modulen. Einerseits gibt es Module mit der Bezeichnung Modul (wird manchmal auch als Geschäftsintegrationsmoduls bezeichnet), die eine Auswahl vieler Komponententypen enthalten und oft zur Unterstützung eines Geschäftsprozesses verwendet werden. Andererseits gibt es Module mit der Bezeichnung Mediationsmodul, die maximal eine Komponente enthalten, eine Mediationsablaufkomponente, und zusätzlich keine oder mehrere Java-Komponenten, die die Mediationsablaufkomponente erweitern.
Warum gibt es zwei Modultypen? Der erste Modultyp ist vor allem für Geschäftsprozesse konzipiert. Ein Mediationsmodul ist wie ein Gateway zu vorhandenen externen Services, was in den Busarchitekturen eines Unternehmensservice häufig der Fall ist. Auf diese externen Services oder Exporte wird in einem Mediationsmodul durch Importe oder Serviceanbieter zugegriffen. Durch das Entkoppeln der Clientserviceanforderer von den Serviceanbietern mit Hilfe eines Mediationsablaufs steigt die Flexibilität und Ausfallsicherheit Ihrer Anwendungen, ein Ziel jeder serviceorientierten Architektur. Der Mediationsablauf kann zum Beispiel eingehende Nachrichten protokollieren, Nachrichten an einen bestimmten Service weiterleiten, der während der Ausführung ermittelt wird, oder Daten umwandeln, damit sie für die Übermittlung an einen anderen Service geeignet sind. Diese Funktionen können im Lauf der Zeit hinzugefügt oder verändert werden, ohne dass die Anfordererservices oder die Anbieterservices geändert werden müssen.
Ein Modul ist somit eine Serviceanwendung, die getestet und in WebSphere Process Server implementiert wurde. Ein Mediationsmodul ist eine Serviceanwendung, die getestet und entweder in WebSphere Process Server oder auf einem WebSphere Enterprise Service Bus-Server implementiert wurde. Beide Modultypen unterstützen Importe und Exporte.
Implementierungen, Schnittstellen, Geschäftsobjekte, Geschäftsobjektzuordnungen, Aufgabenbereiche, Beziehungen und andere Artefakte müssen häufig gemeinsam mit anderen Modulen verwendet werden. Eine Bibliothek ist ein Projekt, das zum Speichern dieser gemeinsamen genutzten Ressourcen verwendet wird.
Im folgenden Diagramm enthält das Modul einen Export, zwei Importe und eine Servicekomponente, die sie verwendet. Die gezeigte Verkabelung verbindet die Schnittstellen und Verweise.