Lernprogramm: Ein iSeries-Projekt zum Kompilieren und Ausführen einer Anwendung auf dem iSeries-Server verwenden

In diesem Lernprogramm wird beschrieben, wie ein iSeries-Projekt erstellt und mit vorhandenem Code für eine Green-Screen-Anwendung ausgefüllt wird. Zu den Tasks gehören das lokale Editieren und Prüfen des Codes sowie das Zurückstellen des Codes auf den Host. Abschließend wird eine Erstellung an den Host übergeben, um Ihre neue native Anwendung zu kompilieren.

Die HelloWorld *LDA Green-Screen-Anwendung:

Die HelloWorld *LDA-Anwendung ist eine einfache Green-Screen-Anwendung, mit der Sie den lokalen Datenbereich (*LDA - Local Data Area) des aktuellen Jobs mit der aktuellen Uhrzeit aktualisieren können. Außerdem können Sie den Inhalt des LDA-Bereichs anzeigen. Diese Anwendung wurde in den DDS- und CL-Sprachen codiert. Die Anwendung erscheint wie folgt:

Der DDS-Quellencode:

Der CL-Quellencode:

Erforderliche Erweiterungen für die Green-Screen-Anwendung:

Sie ändern die folgenden Elemente in der Green-Screen-Anwendung:
  1. Sie fügen einen dritten Menüpunkt hinzu, mit dem der Inhalt des lokalen Datenbereichs (LDA) gelöscht wird.
  2. Sie ändern den ersten Menüpunkt wie folgt: Update the job's LDA with current time (LDA des Jobs mit aktueller Uhrzeit aktualisieren).
  3. Sie entfernen den durch Umkehranzeige hervorgehobenen Hintergrund des Anzeigetitels.
Diese Änderungen bedeuten, dass sowohl der verwendete DDS-Code als auch der verwendete CL-Code aktualisiert und erneut kompiliert werden müssen. Dazu erstellen Sie ein iSeries-Projekt, laden die entsprechenden Teildateien lokal in das iSeries-Projekt herunter, editieren und prüfen die Teildateien und stellen die Teildateien schließlich zum Kompilieren auf den Host zurück.

Die Entwicklungstasks

Der Entwicklungszyklus bei iSeries-Projekten umfasst das Erstellen und Ausfüllen eines iSeries-Projekts mit Quellenteildateien. Diese Teildateien werden dann lokal editiert und auf Syntaxfehler geprüft. Anschließend werden die Teildateien auf den iSeries-Server gestellt, und es wird für die Teildateien eine Erstellung übergeben, abhängig von dem Erstellungsstil, der dem Projekt zugeordnet wurde. Die Fehler bei den Kompilierungen können abgerufen und lokal angezeigt werden, und die Teildateien können entsprechend geändert werden. Werden alle Teildateien fehlerfrei kompiliert, können sie schließlich für die Verwaltung von Quellcode auf einen Team-Server zurückgestellt werden, wenn die Anwendungsentwicklung im Team erforderlich ist. Der Team-Server kann angegeben werden, indem das Projekt einem Team-Provider zugeordnet wird. Der Rest dieses Lernprogramms führt Sie durch jeden dieser Entwicklungsschritte und wendet die Schritte im Zusammenhang mit der Aktualisierung der vorhandenen Anwendung HelloWorld an.

Schritt 1: Die iSeries-Projektperspektive öffnen und den Quellcode für die Green-Screen-Anwendung lokalisieren

Bei diesem Lernprogramm befindet sich der Quellcode für die Green-Screen-Anwendung in der Bibliothek HelloWorld auf dem Server mit dem Namen DemoHost. Um diese Bibliothek anzuzeigen, verwenden Sie die Sicht "Ferne Systeme", um eine Verbindung und einen Filter für diese Bibliothek zu erstellen:

  1. Wählen Sie im Menü von WebSphere Development Studio Client Fenster > Perspektive öffnen > Andere aus und wählen Sie iSeries-Projekte aus.
  2. Erweitern Sie in der Sicht "Ferne Systeme" Neue Verbindung.
  3. Erweitern Sie den iSeries-Eintrag, um den Assistenten Neue iSeries-Systemverbindung zu öffnen.
  4. Geben Sie den Verbindungsnamen und den Hostnamen ein und klicken Sie auf Fertig stellen.
  5. Erweitern Sie Ihre neue Verbindung und klicken Sie mit der rechten Maustaste auf iSeries-Objekte.
  6. Wählen Sie Neu > Bibliotheksfilter aus.
  7. Geben Sie HelloWorld als Bibliotheksnamen ein und klicken Sie auf Weiter.
  8. Geben Sie HelloWorld als Filternamen ein und klicken Sie auf Fertig stellen.

Sie haben jetzt einen Filter erstellt, der über die Bibliothek HelloWorld verfügt:

Schritt 2: Ein iSeries-Projekt erstellen und das Projekt mit Teildateien ausfüllen

Nachdem Sie den Quellcode lokalisiert haben, müssen Sie den Quellcode zum Editieren in ein iSeries-Projekt importieren. Sie können ein neues iSeries-Projekt unter Verwendung des Assistenten "Neues iSeries-Projekt" erstellen. Klicken Sie im iSeries-Projektnavigator mit der rechten Maustaste auf ein beliebiges Element in der Baumstruktursicht und wählen Sie Neu > iSeries-Projekt aus. Damit wird ein leeres iSeries-Projekt erstellt, das Sie ausfüllen müssen. Dies ist nützlich, wenn Sie eine neue iSeries-Teildatei erstellen und sich die Teildatei noch nicht auf einem Server befindet. In diesem Lernprogramm ist eine Green-Screen-Anwendung vorhanden, die in ein iSeries-Projekt importiert werden muss. Klicken Sie im oben erwähnten RSE-HelloWorld-Filter mit der rechten Maustaste auf die physischen Quellendateien QCLSRC und QDDSSRC und wählen Sie Offline verfügbar machen aus.
Anmerkung: Mit der Aktion "Offline verfügbar machen" werden die ausgewählten Dateien oder Teildateien lokal in das entsprechende iSeries-Projekt heruntergeladen. Das entsprechende iSeries-Projekt hat denselben Host und dieselben Bibliotheksmerkmale wie der Hostname und die Bibliothek der ausgewählten physischen Quellendateien oder Teildateien. Wird ein iSeries-Projekt nicht gefunden, wird automatisch ein iSeries-Projekt erstellt. In diesem Lernprogramm wurde mit der Aktion ein neues iSeries-Projekt mit dem Namen Verbindungsname_Bibliotheksname erstellt. Sind ein oder mehrere iSeries-Projekte vorhanden, die über dieselbe Verbindung verfügen und die derselben Bibliothek zugeordnet sind wie die zugeordnete Bibliothek, werden Sie aufgefordert, eines dieser vorhandenen Projekte auszuwählen.

Schritt 3: Die gemischte Sicht unter einem iSeries-Projekt aktivieren

Nachdem das iSeries-Projekt erstellt und mit Quellendateien und Teildateien ausgefüllt wurde, können Sie die fernen Objekte anzeigen, die in der zugeordneten Bibliothek des Projekts vorhanden sind. Wählen Sie dazu Ferne Objekte anzeigen im Kontextmenü aus. Mit dieser Aktion wird eine Sicht aufgerufen, die die Mischung aller lokalen Ressourcen mit allen fernen Ressourcen anzeigt, die in der fernen Bibliothek vorhanden sind:

Der gelbe Pfeil in dem Image gibt an, dass die Objekte lokal auf Ihrer Workstation und fern auf dem Server vorhanden sind. Wenn Sie Anzeigen > Ferne Objekte im Dropdown-Menü auswählen, werden alle fernen Objekte aus der Sicht entfernt.

Schritt 4: Die lokalen Quellenteildateien editieren

Das Editieren der lokalen Quellenteildateien unter iSeries-Projekten entspricht dem Editieren ferner Quellenteildateien im Remote System Explorer mit einer Ausnahme: Teildateien sind auf dem Server nicht gesperrt, wenn sie in der iSeries-Projektperspektive editiert werden. Gehen Sie wie folgt vor, um den Code zu ändern, damit alle erforderlichen Änderungen an den Quellenteildateien eingefügt werden:
  1. Klicken Sie doppelt auf DEMO.DSPF, um den CODE Designer zu starten.
  2. Ändern Sie die erste Option wie folgt: Update the job's LDA with current time.
  3. Fügen Sie eine dritte Option mit der Bezeichnung Clear LDA content hinzu.
  4. Löschen Sie das Attribut HI für den Titel.
  5. Sichern und schließen Sie den CODE Designer.
    Anmerkung: Sie haben eine Datei unter Verwendung eines externen Editors geändert, aber der Workbench-Inhalt ist jetzt nicht mit dem tatsächlichen Inhalt im Dateisystem synchron. Um die Sicht zu aktualisieren, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Projekt und wählen Sie Aktualisieren aus. Sie müssen die Sicht immer aktualisieren, wenn Sie eine Datei direkt im Dateisystem editieren.
Der Quellentyp einer bestimmten Teildatei wird als Dateierweiterung hinzugefügt, wenn die Teildatei erstellt oder lokal heruntergeladen wird, und der entsprechende Editor wird gestartet, wenn Sie doppelt auf den Editor klicken. Sie können den Typ einer Teildatei ändern, indem Sie durch Umbenennen eine andere Erweiterung angeben. Sie können auch die zugehörige Merkmalseite verwenden, um dieses Merkmal zu ändern. CODE Designer ist nicht als externer Editor für Anzeigedateien registriert, Sie können dies jedoch ändern, indem Sie den CODE Designer manuell über die Einstellungsseite hinzufügen. Der CODE Designer erscheint dann in dem Menü Öffnen mit. Gehen Sie dazu wie folgt vor:
  1. Wählen Sie im Hauptmenü Fenster > Einstellungen aus.
  2. Erweitern Sie Workbench.
  3. Wählen Sie Dateizuordnungen aus.
  4. Wählen Sie *dspf aus Dateitypen aus.
  5. Klicken Sie auf Hinzufügen neben der Listensicht Zugeordnete Editoren.
  6. Wählen Sie Externe Programme aus und blättern Sie dann zu der Position, an der der CODE Designer (codedsu.exe) installiert ist.
    Anmerkung: CODE Designer sollte in dem Stammverzeichnis c:\wdsc installiert sein.
  7. Klicken Sie doppelt auf DEMO.CLP.
  8. Editieren und sichern Sie den CL-Code, um die dritte Option zu bearbeiten, die gerade in die Green-Screen-Anwendung eingefügt wurde.

Schritt 5: Syntaxprüfung und Prüfung der Quelle

Wählen Sie im Hauptmenü Quelle aus und wählen Sie dann abhängig von der verwendeten Sprache Bedienerführung, Syntaxprüfung, oder Prüfen aus.

Schritt 6: Das Projekt kompilieren, indem eine Erstellung übergeben wird

Da nur zwei Teildateien betroffen sind und kein Schritt zum Binden erforderlich ist, haben Sie zwei Möglichkeiten, Ihre Codeänderungen zu kompilieren. Sie können eine Kompilierung für eine einzelne Teildatei auf der Basis einzelner Teildateien ausführen oder das gesamte Projekt kompilieren. Die Kompilierung des gesamten Projekts hängt von dem Erstellungsstil ab, der dem Projekt zugeordnet wurde.

Gehen Sie wie folgt vor, um eine einzelne Teildatei zu kompilieren:
  1. Klicken Sie im iSeries-Projektnavigator mit der rechten Maustaste auf die Teildatei, wählen Sie Kompilieren aus und wählen Sie dann den Kompilierbefehl aus, der ausgeführt werden soll. Alle vorgenommenen Änderungen werden auf den Server gestellt. Die iSeries-Sicht "Fehlerliste" zeigt alle Fehler an.
  2. Wenn Sie unter Verwendung des Remote System Explorer eine Verbindung zu einem Server herstellen, wird die Bibliotheksliste aus Ihrem Profil auf dem Server zusammengestellt. Sie können die Bibliotheksliste einer bestimmten Verbindung ändern, indem Sie in der Sicht "Ferne Systeme" mit der rechten Maustaste auf die Verbindung klicken und Merkmale auswählen. Wählen Sie dann Subsysteme und iSeries-Befehle aus. Geben Sie die Bibliotheksliste an und klicken Sie auf Hinzufügen.

Um das gesamte Projekt zu kompilieren, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Projekt und wählen Sie Ferne Aktionen > Erstellung übergeben aus. Das tatsächliche Verhalten bei der Kompilierung hängt von dem Erstellungsstil ab, der dem Projekt zugeordnet wurde. Der Standarderstellungsstil für iSeries-Projekte ist der Erstellungsstil "CL-Programm".

Dieser Erstellungsstil generiert eine Teildatei COMPILE.CLLE in einer Datei QCLSRC, die einen Kompilierungseintrag für jede Quellenteildatei in dem iSeries-Projekt enthält. Klicken Sie in diesem Lernprogramm mit der rechten Maustaste auf ein beliebiges Objekt in diesem Projekt und wählen Sie Ferne Aktionen > Erstellung übergeben aus. Diese Aktion führt zusammen mit der Standardkonfiguration Folgendes aus:
  1. Die folgende Teildatei COMPILE.CLLE wird generiert:

  2. Alle Projektänderungen werden auf den Server gestellt. Dazu gehört auch die neu erstellte Teildatei COMPILE.CLLE.
  3. Ein Eintrag für den Erstellungsjob wird in der iSeries-Sicht "Jobstatus" angezeigt, der angibt, dass eine Erstellung übergeben wurde.
  4. Ein Job zum Kompilieren von COMPILE.CLLE in der Bibliothek QTEMP wird übergeben und zum Kompilieren des Projekts ausgeführt.
Damit werden zwei erforderliche Objekte generiert: die Anzeigedatei DEMOLDA und das Programm DEMOLDA. Wechseln Sie nach Beendigung des Jobs in die Sicht "Ferne Systeme" und aktualisieren Sie dann die Sicht. Es sollte Folgendes in der Bibliothek HELLOWORLD angezeigt werden:



Sind während der übergebenen Erstellung Fehler aufgetreten, können Sie mit der rechten Maustaste auf den Eintrag in der iSeries-Sicht "Jobstatus" klicken und Fehler abrufen auswählen. Damit wird die iSeries-Fehlerliste geöffnet, und Sie können doppelt auf den Fehler klicken, um die entsprechende Teildatei zu öffnen.
Anmerkung: Werden mehrere Quellenteildateien gleichzeitig kompiliert, entspricht die Reihenfolge, in der die Quellenteildateien kompiliert werden, der Sortierfolge der Teildateitypen auf der Einstellungsseite für die iSeries-Befehlsausführung. Um auf diese Einstellungsseite zuzugreifen, klicken Sie im Workbench-Menü auf Fenster > Einstellungen. Erweitern Sie dann Ferne Systeme > iSeries und klicken Sie auf Befehlsausführung. In dem Bereich Teildateitypen in dieser Reihenfolge kompilieren können Sie verschiedene Teildateitypen auswählen und die Teildateitypen in der Hierarchieliste nach oben oder unten verschieben.

Der Kompilierbefehl, der in der Teildatei COMPILE.CLLE für einen spezifischen Teildateityp generiert wird, ist der letzte Kompilierbefehl, der in der Sicht "Ferne Systeme" oder im iSeries-Projektnavigator verwendet oder mit der Operation "Kompilierbefehl auswählen" ausgewählt wurde.

Schritt 7: Die aktualisierte Anwendung ausführen

Nachdem Sie die aktualisierte Green-Screen-Anwendung kompiliert haben, müssen Sie die Anwendung ausführen.
  1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf DEMOLDA und wählen Sie Ausführen (Ohne Bedienerführung) > Interaktiv aus. Sie müssen eine interaktive Ausführung auswählen, da dies eine Green-Screen-Anwendung ist, und die Option "Ohne Bedienerführung" ausgewählt wurde, da diese Anwendung keine Eingabeparameter hat.
  2. Bei dem Versuch, die Anwendung auszuführen, wird möglicherweise ein Fehlerdialog angezeigt. Der Grund liegt darin, dass der RSE-Datenfernverarbeitungsserver nicht gestartet wurde. Befolgen Sie die Anweisungen in dem Dialogfenster, um den Fehler zu beheben.
  3. Das folgende aktualisierte Green-Screen-Fenster wird angezeigt:

Zusammenfassung: Sie haben ein iSeries-Projekt erstellt und mit vorhandenem Code für eine Green-Screen-Anwendung ausgefüllt. Sie haben den Code lokal editiert und geprüft sowie den Code auf den Server zurückgestellt. Abschließend wurde eine Erstellung an den Server übergeben, um die neue native Anwendung zu kompilieren.