Übersicht zur Dokumentverarbeitung

Über WebSphere Partner Gateway tauschen Sie Geschäftsdokumente mit Ihren Community-Teilnehmern aus. Der Zweck dieses Dokumentenaustauschs besteht in der Kommunikation von Informationen, die in der Regel eine Datenverarbeitung und die Rückgabe eines Ergebnisses beinhaltet. Wenn Sie Daten von einem Community-Teilnehmer empfangen, findet die Verarbeitung dieser Daten im Allgemeinen im Back-End-System Ihres Unternehmens statt. WebSphere Partner Gateway ist der Punkt in der Hub-Community, über den Nachrichten an das Unternehmen und aus dem Unternehmen geleitet werden.

Der Zugriff auf das Unternehmen erfolgt über ein Back-End-System, zu dem WebSphere Partner Gateway eine Verbindung herstellt.

In Abb. 1 ist dargestellt, wie Dokumente WebSphere Partner Gateway Enterprise Edition und Advanced Edition durchlaufen. Ein Teilnehmer sendet ein Dokument an WebSphere Partner Gateway (den Hub). WebSphere Partner Gateway empfängt das Dokument und führt vorher definierte Maßnahmen (wie Validierung oder Umwandlung des Dokuments) durch. Dann sendet WebSphere Partner Gateway das Dokument an eine Back-End-Anwendung, die das Dokument bearbeitet.

Anmerkung: Wie in der Abbildung zu erkennen ist, findet auch ein Informationsfluss in entgegengesetzter Richtung statt. Die Back-End-Anwendung kann ein Dokument generieren und es an den Hub senden. Dieser bearbeitet es und sendet es dann an den Teilnehmer.
Abbildung 1. Durchgängiger Dokumentenfluss
Diese Abbildung zeigt, wie WebSphere Partner Gateway ein Dokument von einem Teilnehmer empfängt und dieses an das Back-End-System des Community Managers weiterleitet, wo es von einer Back-End-Anwendung verarbeitet wird. Das Dokument kann auch von einer Back-End-Anwendung stammen und wird dann von WebSphere Partner Gateway an den Teilnehmer weitergeleitet.

Im vorliegenden Handbuch wird schwerpunktmäßig die Integration des Hubs und der Back-End-Anwendung (in der Abbildung grau unterlegt) behandelt.

Anmerkung: Die im vorliegenden Dokument enthaltenen Informationen gelten sowohl für WebSphere Partner Gateway Enterprise Edition als auch für WebSphere Partner Gateway Advanced Edition. Bei WebSphere Partner Gateway - Express handelt es sich um ein einfach strukturiertes und komfortables B2B-Konnektivitätstool, das sich in verschiedenen Punkten von WebSphere Partner Gateway Enterprise Edition und Advanced Edition unterscheidet. Es bietet dem Benutzer eine Community-Integrationslösung (wohingegen unter WebSphere Partner Gateway Enterprise Edition und Advanced Edition eine Gateway-Hub-Lösung für den Community Manager zur Verfügung gestellt wird). Informationen zu WebSphere Partner Gateway - Express finden Sie im Benutzerhandbuch dieses Produkts.

Rollen in der Hub-Community

WebSphere Partner Gateway Enterprise Edition und Advanced Edition verfügen über drei verschiedene Teilnehmertypen. Dies sind der Community Operator, der Community Manager und die Teilnehmer. Der Community Operator wird bei der Installation von WebSphere Partner Gateway automatisch erstellt. Er hat die Aufgabe, den Hub zu konfigurieren und die Teilnehmer zu erstellen, die mit dem Hub interagieren sollen.

Der Community Manager wird als Community-Teilnehmer betrachtet, obwohl er normalerweise der Eigner des Hubs ist. Er erstellt ein Profil für den Community Manager. Dazu gibt er die notwendigen Informationen an, damit der Community Manager die Berechtigung erhält, Dokumente an die Teilnehmer zu senden und von den Teilnehmern zu empfangen. (Hinweis: Es kann nur ein einziger Community Manager erstellt werden.) Wenn der Hub Dokumente an das Back-End-System sendet, werden hierzu die Informationen (z. B. URL-Angabe oder JMS-Warteschlange) verwendet, die für den Community Manager definiert wurden. Der Community Operator erstellt auch die Profile für die Teilnehmer, von denen es mehr als einen geben kann.

Hubkonfigurationsprozess

Der Hubadministrator ist der Community Operator-Benutzer, der für die Verwaltung des Hubs verantwortlich ist. Er konfiguriert den Hub, so dass Geschäftsdokumente vom Community Manager und den Teilnehmern empfangen und an diese gesendet werden können. Zum Empfangen von Geschäftsdokumenten vom Community Manager erstellt der Hubadministrator die Transportziele, die vom Community Manager zum Senden von Dokumenten verwendet werden. Wenn der Community Manager z. B. das Dateiverzeichnis und den JMS-Transport verwendet, dann definiert der Community Operator ein Dateiverzeichnis- sowie ein JMS-Ziel für den Community Manager. Verwenden Teilnehmer den HTTP- und den FTP-Transport, definiert der Community Operator für diese ein HTTP- und ein FTP-Ziel.

Abbildung 2. Ziele für den Community Manager und die Teilnehmer
Diese Abbildung zeigt, dass für den Empfang von Dokumenten von der Back-End-Anwendung des Community Managers zwei Ziele (JMS-Ziel und Dateiverzeichnisziel) definiert wurden. Darüber hinaus wurden zwei weitere Ziele für den Empfang von Dokumenten von den Teilnehmern (HTTP-Ziel und FTP-Ziel) eingerichtet.

Für alle Transporte, die vom Community Manager und den Teilnehmern verwendet werden, um die vom Hub gesendeten Geschäftsdokumente zu empfangen, werden Gateways erstellt.

Abbildung 3. Gateways zum Community Manager und zu den Teilnehmern
Diese Abbildung zeigt, dass zum Senden von Dokumenten vom Hub zur Back-End-Anwendung des Community Managers sowie an die Teilnehmer Gateways definiert werden.

Bei der Hubkonfiguration legt der Community Operator Dokumentenflussdefinitionen fest, in denen bestimmte Eigenschaften eines Dokumentenflusses wie z. B. die im Folgenden aufgeführten definiert werden:

Nach der Installation von WebSphere Partner Gateway steht eine Reihe von Dokumentenflussdefinitionen zur Verfügung. Sie können auch weitere Dokumentenflussdefinitionen hinzufügen, indem Sie selbst eigene Definitionen erstellen oder Definitionen hochladen. Der Installationsdatenträger enthält zum Beispiel ZIP-Dateien mit Dokumentenflussdefinitionen für eine Reihe von RosettaNet-PIPs (Partner Interface Process). Sie können diese Dateien hochladen und damit zur Benutzung verfügbar machen. Beim Austausch von EDI-Dateien können Sie Dokumentenflussdefinitionen und die zugehörigen Zuordnungen vom Data Interchange Services-Client importieren.

Beispiel: Ein Community-Teilnehmer sendet eine RNIF 2.0-Nachricht mit einem RosettaNet PIP 3A4-Bestelldokument an das HTTP-Ziel von WebSphere Partner Gateway. Die Nachricht ist für den Community Manager bestimmt. Der Community Manager verfügt über ein Back-End-System zur Verarbeitung von Bestellungen, das für den Empfang der Bestellung konfiguriert ist. Diese Bestellung bildet den größten Teil der Nutzinformationen der RNIF-Nachricht, die vom Teilnehmer gesendet wurde. Bevor die Teilnehmerverbindungen in WebSphere Partner Gateway eingerichtet werden, wird Folgendes vereinbart:

Wird der Pakettyp 'Back-End-Integrationspaket' verwendet, werden von WebSphere Partner Gateway definierte Transportheader zum Dokument hinzugefügt. Diese enthalten Informationen, die für den Dokumentenaustausch benötigt werden.

Im hier angeführten Beispiel würde der Community Operator das erforderliche PIP-Paket hochladen. Auf diese Weise würden die folgenden Dokumentenflussdefinitionen für den RosettaNet PIP 3A4-Austausch definiert werden:

Nachdem der Community Operator die Dokumentenflussdefinitionen festgelegt hat, erstellt er Interaktionen für die Dokumentenflussdefinitionen. Der Community Operator kann zum Beispiel angeben, dass die Dokumentenflussdefinition RNIF/RosettaNet/3A4 aus einer Quelle in den Hub gelangen kann.

Der Community Operator bzw. die Teilnehmer wählen die für den Dokumentenaustausch erforderlichen B2B-Funktionalitäten aus. Im vorliegenden Beispiel muss der Community Manager die folgenden B2B-Funktionalitäten aktivieren:

Für den Teilnehmer würden die folgenden B2B-Funktionalitäten aktiviert werden:

Anschließend erstellt der Community Operator Verbindungen zwischen den Teilnehmern.

In der folgenden Abbildung hat der Community Operator Profile für den Community Manager und den Teilnehmer erstellt, Ziele für eingehende Dokumente und Gateways für gesendete Dokumente festgelegt, die oben aufgeführten Dokumentenflussdefinitionen erstellt, die B2B-Funktionalitäten des Teilnehmers und des Community Managers festgelegt und eine Verbindung zwischen den beiden erstellt.

Abbildung 4. Fluss eines Dokuments zum Back-End-System
Diese Abbildung zeigt, wie ein RosettaNet-Dokument über den WebSphere Partner Gateway Server von einem Teilnehmer an die Back-End-Anwendung des Community Managers weitergeleitet wird.

Weitere Informationen zur Konfiguration des Hubs finden Sie im Handbuch Hub-Konfiguration.

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