Dieser Abschnitt beschreibt detailliert die Komponenten von WebSphere Partner Gateway und zeigt Ihnen die verschiedenen Punkte auf, an denen Sie das vom System bereitgestellte Verhalten der Komponenten für die Verarbeitung eines Geschäftsdokuments ändern können (bzw. müssen).
Sie verwenden Handler, um das vom System bereitgestellte Verhalten von Zielen, Gateways, Schritten für festen Arbeitsablauf und Aktionen zu ändern. Es gibt zwei Handlertypen: die von WebSphere Partner Gateway bereitgestellten Handler und die benutzerdefinierten Handler. Wenn Sie Informationen zur Erstellung von Handlern benötigen, lesen Sie das Handbuch Programmer Guide.
Nachdem ein Handler erstellt worden ist, laden Sie ihn hoch, um ihn zur Verfügung zu stellen. Sie laden nur benutzerdefinierte Handler hoch. Die Handler, die von WebSphere Partner Gateway bereitgestellt wurden, sind bereits verfügbar.
Die folgenden Abschnitte beschreiben die Verarbeitungspunkte, an denen Sie Handler angeben können.
Ziele verfügen über drei Konfigurationspunkte, für die Handler angegeben werden können: Vorverarbeitung, Synchronprüfung und Nachverarbeitung.
Die Verarbeitung findet in der folgenden Reihenfolge statt:
Die Schritte werden in den folgenden Abschnitten beschrieben:
Der Vorverarbeitungsschritt wird im Allgemeinen für eine beliebige Verarbeitung des Dokuments verwendet, die ausgeführt werden muss, bevor das Dokument von Document Manager verarbeitet werden kann. Wenn Sie z. B. mehrere ROD-Dokumente in einer einzelnen Datei empfangen, konfigurieren Sie den ROD-Verteilerhandler, wenn Sie das Ziel definieren. Sie können den ROD-Verteiler zusammen mit zwei weiteren vom System bereitgestellten Verteilern verwenden, wenn Sie ein Ziel konfigurieren. Wenn Sie zusätzliche Handler für den Vorverarbeitungsschritt erstellen, sind diese Handler ebenfalls verfügbar.
Informationen darüber, wie Sie den Vorverarbeitungs-Konfigurationspunkt konfigurieren, finden Sie in Vorverarbeitung.
Die Synchronprüfung wird verwendet, um zu ermitteln, ob WebSphere Partner Gateway das Dokument synchron oder asynchron verarbeiten soll. Im Fall von z. B. AS2-Dokumenten, die über HTTP empfangen wurden, ermittelt sie, ob eine MDN (Message Disposition Notification - Nachrichtendispositions-Benachrichtigung) über dieselbe HTTP-Verbindung synchron zurückgegeben werden soll. WebSphere Partner Gateway stellt eine Vielzahl von Handlern für die Synchronprüfung bereit. Die Liste mit Handlern variiert abhängig von dem Transport, der dem Ziel zugeordnet ist.
Die Synchronprüfung wird nur auf die Transporte (wie z. B. HTTP, HTTPS und JMS) angewendet, die eine synchrone Datenübertragung unterstützen.
Informationen darüber, wie Sie den Synchronprüfungs-Konfigurationspunkt konfigurieren, finden Sie in Synchronprüfung.
Die Nachbearbeitung wird für die Verarbeitung des Antwortdokuments verwendet, das der Hub als Ergebnis einer synchronen Transaktion sendet.
Informationen darüber, wie Sie den Nachverarbeitungs-Konfigurationspunkt konfigurieren, finden Sie in Nachverarbeitung.
Dokumente, die von Zielen empfangen werden, werden von Document Manager zur weiteren Verarbeitung vom gemeinsamen Dateisystem abgerufen. Document Manager verwendet Teilnehmerverbindungen, um die Dokumente weiterzuleiten. Alle Dokumente, die durch Document Manager fließen, durchlaufen eine Reihe von Arbeitsabläufen: fester Eingangsarbeitsablauf, variabler Arbeitsablauf und fester Ausgangsarbeitsablauf. Am Ende des Eingangsarbeitsablaufs ist die Teilnehmerverbindung ermittelt. Die Teilnehmerverbindung gibt die Aktion an, die für dieses Dokument ausgeführt werden soll. Nach dem Ausführen des variablen Arbeitsablaufs führt Document Manager den festen Ausgangsarbeitsablauf für dieses Dokument aus.
Abb. 9 zeigt den Pfad, den ein Dokument, wie z. B. ein RosettaNet-PIP oder ein Web-Service, nehmen würde. Einige Dokumente erfordern jedoch mehrere konfigurierte Verarbeitungsabläufe. Ein EDI-Austausch kann z. B. aus mehreren Transaktionen bestehen. Der erste Verarbeitungsablauf verwendet eine Aktion, um den Umschlag von der Gruppe einzelner Transaktionen zu entfernen. Jede dieser Transaktionen wird erneut eingeführt und in ihrem eigenen konfigurierten Verarbeitungsablauf verarbeitet.
Der feste Eingangsarbeitsablauf besteht aus der Standardgruppe von Verarbei- tungsschritten, die für alle Dokumente ausgeführt wird, die von einem Empfänger bei Document Manager eingehen. Der Arbeitsablauf ist fest, da die Anzahl und die Schritttypen immer gleich sind. Sie können jedoch über Benutzerexits angepasste Handler für die Verarbeitung der folgenden Schritte bereitstellen: Protokoll entpacken und Protokoll verarbeiten. Der letzte Schritt des festen Eingangsarbeitsablaufs führt eine Teilnehmerverbindungs-Suchfunktion aus, welche den variablen Arbeitsablauf ermittelt, der für dieses Geschäftsdokument ausgeführt wird.
Wenn z. B. eine AS2-Nachricht empfangen wird, wird die Nachricht entschlüsselt und die Absender- und Empfängergeschäfts-IDs werden abgerufen. Die Schritte für festen Eingangsarbeitsablauf konvertieren das AS2-Dokument zur weiteren Verarbeitung durch WebSphere Partner Gateway in einfachen Text und extrahieren Informationen, um die Aktion für die Nachricht zu bestimmen.
Während des Entpackens eines Protokolls wird ein Dokument entpackt, so dass es weiter verarbeitet werden kann. Dieser Prozess kann Entschlüsselung, Dekomprimierung, Signaturprüfung, Route-Informationen, Benutzerauthentifizierung oder Extraktion von Geschäftsdokumentteilen einschließen.
WebSphere Partner Gateway bietet Handler für die Pakete RNIF, AS, Backend Integration und None. Wenn Handler für andere Pakettypen notwendig sind, können sie als Benutzerexits gestaltet werden. Weitere Informationen zum Schreiben von Benutzerexits finden Sie im Handbuch Programmer Guide.
Sie können den Entpackschritt bei Protokoll nicht ändern, aber Sie können dem Schritt durch Hinzufügen von Handlern Logik hinzufügen.
Informationen darüber, wie Sie diesen Schritt konfigurieren, finden Sie in Feste Arbeitsabläufe konfigurieren.
Die Protokollverarbeitung bezieht das Ermitteln protokollspezifischer Informationen mit ein, wozu das Parsing der Nachricht gehören kann, um Route-Informationen (wie z. B. die Absender-ID und die Empfänger-ID), Protokollinformationen und Dokumentenflussinformationen zu ermitteln. WebSphere Partner Gateway bietet die Verarbeitung für eine Vielzahl von Protokollen, wie in Handler für das Verarbeiten des Protokolls aufgelistet. Die Verarbeitung anderer Protokolle, z. B. CSV (durch Kommata getrennter Wert), kann mit einem Benutzerexit bereitstellt werden.
Sie können den Protokollverarbeitungsschritt nicht ändern, aber Sie können dem Schritt durch Hinzufügen von Handlern Logik hinzufügen.
Informationen darüber, wie Sie diesen Schritt konfigurieren, finden Sie in Feste Arbeitsabläufe konfigurieren.
Sie können den Standardhandler verwenden, der auf das Protokoll für Ihr Dokument angewendet wird, oder Sie können einen anderen Handler für die Schritte für festen Arbeitsablauf, Protokoll entpacken und Protokoll verarbeiten, angeben.
Der nächste Schritt in der Verarbeitungsreihenfolge tritt auf der Basis der Aktionen auf, die für den Dokumentenaustausch konfiguriert wurden. Aktionen bestehen aus einer variierenden Anzahl Schritte, die am Dokument ausgeführt werden können. Beispiele für Aktionen sind die Validierung eines Dokuments, so dass es einer bestimmten Gruppe von Regeln entspricht, und die Transformation des Dokuments in das vom Empfänger benötigte Format.
Wenn für das Dokument keine spezifischen Schritte erforderlich sind, kann es die vom System bereitgestellte Pass-Through-Aktion verwenden, die keine Änderungen am Dokument vornimmt.
Sie können keine vom System bereitgestellte Aktion ändern. Sie können jedoch eine Aktion erstellen (und der Konfigurationsliste Handler hinzufügen) oder eine vom System bereitgestellte Aktion kopieren und dann die Liste der Handler ändern.
Informationen zum Erstellen oder Kopieren einer vom System bereitgestellten Aktion oder zum Konfigurieren einer benutzerdefinierten Aktion finden Sie in Aktionen konfigurieren.
Der feste Ausgangsarbeitsablauf besteht aus einem Schritt: dem Packen des Dokuments mit seinen Protokollinformationen. Wenn ein Dokument z. B. so konfiguriert wurde, dass es von einer Back-End-Anwendung unter Verwendung des Pakets Backend Integration empfangen wird, werden dem Dokument bestimmte Headerinformationen hinzugefügt, bevor es an das Gateway übermittelt wird.
WebSphere Partner Gateway bietet Handler für eine Vielzahl von Paketen und Protokollen, wie in Ausgangsarbeitsablauf aufgelistet. Wenn weitere Pakethandler erforderlich sind, können sie als Benutzerexitschritte gestaltet werden. Normalerweise decken diese Schritte mindestens einen der folgenden Prozesse ab:
Sie können den Protokollpackschritt nicht ändern, aber Sie können dem Schritt durch Hinzufügen von Handlern Logik hinzufügen.
Informationen darüber, wie Sie diesen Arbeitsablaufschritt konfigurieren, finden Sie in Feste Arbeitsabläufe konfigurieren.
Nachdem das Dokument Document Manager verlassen hat, wird es vom Gateway an den beabsichtigten Empfänger gesendet. Das Gateway hat zwei Konfigurationspunkte: die Vorverarbeitung und die Nachverarbeitung.
Die Vorverarbeitung wirkt sich auf die Verarbeitung eines Dokuments aus, bevor es an den Empfänger gesendet wird. (Die Verarbeitung ist das tatsächliche Senden des Dokuments.) Das System stellt keine Handler bereit, um den Vorverarbeitungsschritt zu konfigurieren. Sie können aber einen benutzerdefinierten Handler hochladen.
Die Nachverarbeitung richtet sich nach den Ergebnissen der Dokumentenübertragung (z. B. nach der Antwort, die es vom Empfänger während einer synchronen Datenübertragung empfängt). Das System stellt keine Handler bereit, um den Nachverarbeitungsschritt zu konfigurieren. Sie können aber einen benutzerdefinierten Handler hochladen.
Informationen darüber, wie Sie die Vorverarbeitungs- und Nachverarbeitungsschritte konfigurieren, finden Sie in Handler konfigurieren.