Gatewaykonfigurationen verwalten

Gateways verwalten die Transportinformationen, die für das korrekte Routing von Dokumenten zu ihrem Ziel innerhalb der Hub-Community sorgen. Das Transportprotokoll für ausgehende Dokumente legt fest, welche Informationen während der Gatewaykonfiguration verwendet werden. Informationen zum Erstellen von Gateways finden Sie im Handbuch Hub-Konfiguration.

Erforderliche Daten für die Gatewaykonfiguration

Der Transporttyp bestimmt die Parameterdaten, die für die Einrichtung des Gateways erforderlich sind. In Tabelle 3 erfordern die mit einem "X" markierten Felder Konfigurationsdaten, mit einem "O" markierte Felder sind optional. Informationen zu Gatewayparameterbeschreibungen finden Sie im Tabelle 4.

Anmerkung:
Die Funktionalität, bestimmte Gatewaykonfigurationswerte zu bearbeiten, variiert mit der Berechtigungsebene des Benutzers.
Tabelle 3. Erforderliche Transportinformationen
Erforderliche Transport- informationen HTTP- Transport HTTPS- Transport FTP- Transport FTPS- Transport FTP- Scripting- Transport Datei- verzeichnis- transport JMS- Transport SMTP- Transport

Authenti- fizierung
erforderlich

O

O

Autom. Warteschlange

O

O

O

O

O

O

Verbindung
Zeitlimit

X

X

X

X

X

FTPS-Modus

O

JMS-Factory
Name

X

JMS-JNDI
Factory
Name

X

JMS-Nachricht
Klasse

X

JMS-Nachricht
Typ

O

JMS-Warteschlange
Name

X

Benutzer sperren

O

Anzahl
Threads

X

X

X

X

X

X

Kennwort

O

O

O

O

O

O

O

O

Provider
URL-Paket

O

Wieder- holungs- zahl

X

X

X

X

X

X

X

X

Wieder- holungs- intervall

X

X

X

X

X

X

X

X

Server-IP

X

Ziel-URI

X

X

X

X

X

X

X

Benutzer-ID

O

Benutzername

O

O

O

O

O

O

O

Prüfen der
Client-IP

O

O

O

O

Prüfen des
Client-SSL-
Zertifikats

O

Anmerkungen:
  1. Wenn die Gatewayoption Authentifizierung erforderlich eingeschaltet ist und Benutzername und Kennwort zur Verfügung gestellt werden, gibt das Gateway den Benutzernamen und das Kennwort an das externe System weiter, zum dem eine Verbindung hergestellt wird, um Dokumente zuzustellen. Das Gateway setzt die Authentifizierung nicht um, sondern gibt lediglich den Berechtigungsnachweis an das System weiter, mit dem er versucht, eine Verbindung herzustellen. Bei einem JMS-Gateway werden Benutzername und Kennwort als Berechtigungsnachweis für die JNDI-Suche der JMS-Warteschlangenverbindungsfactory verwendet. Beachten Sie, dass JMS über WebSphere MQ die JNDI-Authentifizierung nicht umsetzt, wenn die dateibasierte JNDI (Java Naming and Directory Interface) verwendet wird, um eine Verbindung zu einer JMS-Warteschlange herzustellen.
  2. Für die FTPS-Authentifizierung sind Benutzername und Kennwort erforderlich, es sei denn, der FTPS-Server, mit dem Sie in Verbindung stehen, ordnet den Benutzer auf der Basis eines vorgelegten Clientzertifikats zu. Sprechen Sie mit dem FTPS-Serveradministrator wegen der Implementierungsdetails.

Gateways anzeigen und bearbeiten

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um Gateways anzuzeigen und zu bearbeiten:

  1. Klicken Sie auf Kontenadmin > Profile > Gateways.
  2. Klicken Sie in der Spalte Zugriff auf Online oder Offline, um den Zugriff auf einen Gateway zu ändern.
  3. Klicken Sie auf Aktiviert oder Inaktiviert in der Spalte Status, um den Status eines Gateways zu ändern.
  4. Klicken Sie auf das Symbol Details anzeigen, um die Details eines Gateways anzuzeigen.
  5. Klicken Sie auf das Symbol Bearbeiten.
  6. Bearbeiten Sie im Fenster Gateway-Details die Gatewayparameter, die in Tabelle 4 beschrieben werden.
  7. Klicken Sie auf Speichern.

    Sie können das Gateway auch löschen, indem Sie auf Löschen klicken.

    Tabelle 4. Gateway-Parameterbeschreibungen
    Parameter Beschreibung

    Authentifizierung erforderlich

    Wenn aktiviert, werden Benutzername und Kennwort mit JMS- oder SMTP-Nachrichten übermittelt.

    Autom. Warteschlange

    Wenn aktiviert, werden Dokumente in ein temporäres Depot gestellt, wenn das Gateway momentan offline ist. Wenn inaktiviert und das Gateway momentan offline ist, wird das Dokument nicht weitergeleitet und ein Fehler tritt auf.

    Kalendergestützte Zeitplanung

    Wenn diese Option ausgewählt ist, werden die Dokumente, die dem Gateway zugeordnet sind, auf der Basis des ausgewählten Zeitplans verarbeitet.

    Konfigurationspunkt-Handler

    Gibt an, welche Handler für die Vor- und Nachbearbeitung verwendet werden.

    Verbindungszeitlimit

    Anzahl der Sekunden, die ein Socket geöffnet bleibt, wenn kein Datenverkehr auftritt. Der Standardwert ist "120" (2 Minuten).

    Beschreibung

    Optionale Beschreibung des Gateways.

    FTPS-Modus

    Wählen Sie "Ja" oder "Nein" aus, um festzulegen, ob eine sichere Verbindung verwendet werden soll.

    Gateway-Name

    Name des Gateways.

    Anmerkung: Der Gateway-Name ist ein benutzerdefiniertes Feld mit freiem Format. Zwar ist die Eindeutigkeit der Namen nicht zwingend erforderlich, der Benutzer sollte aber unterschiedliche Namen für die einzelnen Gateways verwenden, um potenzielle Unklarheiten zu vermeiden.

    Intervallgestützte Zeitplanung

    Wenn diese Option ausgewählt ist, verarbeitet das Gateway das Dokument zur angegebenen Intervallzeit.

    JMS-Factory-Name

    Name der Java(TM)-Klasse, den der JMS-Provider verwendet, um eine Verbindung zur JMS-Warteschlange herzustellen.

    JMS-JNDI-Factory-Name

    Factory-Name, mit dem die Verbindung zum Namensservice hergestellt wird.

    JMS-Nachrichtenklasse

    Die Nachrichtklasse.

    JMS-Nachrichtentyp

    Der Typ der JMS-Nachricht.

    JMS-Warteschlangenname

    Name der Warteschlange, in der JMS-Nachrichten gespeichert werden.

    Wiederholungsintervall für Sperren (Sekunden)

    Zeitraum, den die FTP-Scriptkomponente zwischen den Wiederholungen der Sperren abwartet.

    Wiederholungszähler für Sperren

    Anzahl der Versuche der FTP-Scriptkomponente, die Sperre zu erhalten.

    Benutzer sperren

    Wählen Sie "Ja" oder "Nein" aus, um festzulegen, ob gleichzeitig bestehende Verbindungen zulässig sind.

    Maximale Sperrenzeit (Sekunden)

    Maximaler Zeitraum, über den die FTP-Scriptkomponente die Sperre hält. Nach Ablauf des maximalen Zeitraums wird die Sperre an die Datenbank zurück gegeben.

    Höchstalter der Warteschlange (Sekunden)

    Maximaler Zeitraum, über den die FTP-Scriptkomponente in der Anforderungswarteschlange für Sperren bleibt. Sie wird in die Anforderungswarteschlange für Sperren gestellt, wenn die Anforderung für die Sperre verweigert wurde.

    Anzahl Threads

    Anzahl Threads, die für das Routing eines Dokuments zugeordnet wurden. Der Standardwert ist "3". Dieser Parameter steht ausschließlich den Hubadmin-Benutzern zur Verfügung.

    Online / Offline

    Gibt an, ob das Gateway online oder offline ist. Falls er offline ist, werden die Dokumente in eine Warteschlange gestellt, bis das Gateway in den Onlinestatus gesetzt wird.

    Kennwort

    Kennwort für den sicheren Zugriff durch die Teilnehmerfirewall.

    Provider-URL-Paket

    Name von Klassen oder JAR-Dateien, mit denen Java die JMS-Kontext-URL verstehen kann.

    Wiederholungszahl

    Maximale Anzahl der Versuche des Systems, ein Dokument zu senden, bevor es fehlschlägt. Der Standardwert ist "3".

    Wiederholungsintervall

    Zeitraum, den das Gateway zwischen zwei Wiederholungsversuchen abwarten sollte. Der Standardwert ist "300" (5 Minuten).

    Scriptdatei

    Das FTP-Script, das die FTP-Befehle enthält.

    Server-IP

    Server-IP-Adresse.

    Status

    Gibt an, ob das Gateway aktiviert oder inaktiviert ist. Falls das Gateway inaktiviert ist, schlägt die Verarbeitung von Dokumenten fehl, die über dieses Gateway geleitet werden.

    Ziel-URI

    Uniform Resource Identifier (URI) des Teilnehmers.

    Threadanzahl

    Anzahl der Dokumente, die gleichzeitig verarbeitet werden sollen.

    Transport

    Protokoll für das Routing von Dokumenten (siehe Erforderliche Daten für die Gatewaykonfiguration).

    Eindeutigen Dateinamen verwenden

    Erstellt einen eindeutigen Dateinamen, wenn das Dokument an der Zielposition empfangen wurde. Der ursprüngliche Dateiname wird in der Datenbank gespeichert.

    Benutzerdefinierte Attribute

    Benutzer können für FTP-Scriptdateien eigene Attribute hinzufügen, die in der Community Console definiert werden können. Diese Attribute werden im Gateway gelesen und in der Scriptdatei ersetzt.

    Benutzer-ID

    Ist erforderlich, um auf den FTP-Server zuzugreifen.

    Benutzername

    Benutzername für den sicheren Zugriff durch die Teilnehmerfirewall.

    Client-IP prüfen

    Prüft die IP-Adresse des sendenden Partners, bevor das Dokument verarbeitet wird. Wird mit dem Gateway verwendet, der als Quellengateway für eine Verbindung ausgewählt wurde.

    Client-SSL-Zertifikat prüfen

    Prüft und vergleicht das digitale Zertifikat des sendenden Teilnehmers mit der Geschäfts-ID, die dem Dokument zugeordnet ist, bevor das Dokument verarbeitet wird. Wird mit dem Gateway verwendet, der als Quellengateway für eine Verbindung ausgewählt wurde.

Standardgateways anzeigen und bearbeiten

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um die für das System konfigurierten Standardgateways anzuzeigen und sie zu bearbeiten:

  1. Klicken Sie auf Kontenadmin > Profile > Gateways.
  2. Klicken Sie in der oberen rechten Ecke des Fensters auf Standardgateways anzeigen. Die Community Console zeigt eine Liste aller Gatewaytypen mit dem zugehörigen Gateway an.
  3. Klicken Sie auf das Symbol Details anzeigen neben einem Gateway, um die dazugehörigen Informationen anzuzeigen.
  4. Bearbeiten Sie die Informationen nach Bedarf, und klicken Sie anschließend auf Speichern.

Gatewaykonfigurationen löschen

Wenn Sie einen Gateway nicht mehr benötigen, können Sie die folgende Prozedur ausführen, um ihn zu löschen. Es wird keine Warnung angezeigt, bevor Sie eine Gatewaykonfiguration löschen. Stellen Sie daher sicher, dass Sie eine Gatewaykonfiguration nicht mehr benötigen, bevor Sie sie löschen.

  1. Klicken Sie auf Kontenadmin > Profile > Gateways.
  2. Klicken Sie neben dem Gateway, den Sie löschen möchten, auf Details anzeigen.
  3. Klicken Sie auf das Symbol Bearbeiten.
  4. Klicken Sie auf Löschen.

Transporte hochladen

Verwenden Sie die folgende Prozedur, um einen Transport hochzuladen.

  1. Klicken Sie auf Kontenadmin > Profile > Gateways.
  2. Wählen Sie Transporttypen verwalten aus.
  3. Klicken Sie auf Durchsuchen, und wählen Sie den betreffenden Transport aus.
  4. Wählen Sie aus, ob Sie den neuen Transport in der Datenbank festschreiben möchten.
  5. Wählen Sie aus, ob die vorhandenen Daten überschrieben werden sollen.
  6. Klicken Sie auf Hochladen.

Transporte löschen

Wenn Sie einen Transport nicht mehr benötigen, können Sie die folgende Prozedur ausführen, um ihn zu löschen.

  1. Klicken Sie auf Kontenadmin > Profile > Gateways.
  2. Wählen Sie Transporttypen verwalten aus.
  3. Klicken Sie auf das Symbol Löschen neben dem aufgelisteten Transport.

Transport- und Gatewaywiederholungen

Wenn die Zustellung eines Dokuments an einen Teilnehmergateway fehlschlägt, versucht WebSphere Partner Gateway erneut, das Dokument zuzustellen. Jeder Versuch wird als Wiederholung (retry) bezeichnet. Die Wiederholungsfunktionalität ist in WebSphere Partner Gateway auf zwei Ebenen vorhanden: Transport und Gateway.

Transportwiederholungen

Transportwiederholungen sind integrierte Wiederholungen der unteren Ebene, die jedesmal angewendet werden, ungeachtet der Gatewayspezifikation. Der Grund für die Wiederholungen der unteren Ebene besteht darin, dass in den Netzwerken, über die die Zustellung versucht wird, vorübergehende Fehler auftreten, insbesondere im Internet. Daher ist das Zustellsystem so konzipiert, dass automatische Wiederholungen durchgeführt werden, ohne dass der Benutzer zur Definition der Wiederholungsparameter explizit aufgefordert wird. Die Anzahl der Transportwiederholungen (bcg.delivery.gwTransportMaxRetries) und das Zeitintervall zwischen den Wiederholungen (bcg.delivery.gwTransportRetryInterval) sind in der Dokumentverwaltungsdatei bcg.properties definiert und gelten für alle Gateways. Als Standardwert sind drei Wiederholungen im Abstand von je drei Sekunden festgelegt.

Gatewaywiederholungen (auch als "Dokumentwiederholungen" bezeichnet)

Gatewaywiederholungsparameter (die Anzahl der zulässigen Wiederholungen und das Zeitintervall zwischen Wiederholungen) werden vom Benutzer in den Gatewaymerkmalen konfiguriert. Normalerweise ist das Wiederholungsintervall länger, als die integrierten Transportwiederholungen. Dahinter steht die Absicht, dem Benutzer ausreichend Zeit zu lassen, das Problem zu beheben, welches die Zustellung verhindert. So kann z. B. der Ziel-Web-Server inaktiv sein, oder die Ziel-URL ist nicht korrekt. Zum Festlegen der Parameterwerte muss der Benutzer jedem Gateway Werte zuweisen.

WebSphere Partner Gateway führt für jede (benutzerdefinierte) Gatewaywiederholung automatisch die Transportwiederholungen aus. Wenn z. B. drei Gatewaywiederholungen angegeben wurden, sieht das Wiederholungsmuster des Systems folgendermaßen aus:

Jeder fehlgeschlagene Zustellversuch generiert ein Warnereignis, das in der Community Console aufgelistet wird.

Forward Proxy-Unterstützung

Beim HTTP- und beim HTTPS-Transport können Sie die Forward Proxy-Unterstützung definieren, so dass Dokumente über einen konfigurierten Proxy-Server gesendet werden. Bei WebSphere Partner Gateway können die folgenden Unterstützungstypen konfiguriert werden:

Nachdem Sie eine Forward Proxy-Einheit definiert haben, können Sie diese global für den Transport angeben, indem Sie die Einheit als Forward Proxy-Standardgateway definieren. (In diesem Fall wird die Forward Proxy-Einheit z. B. von allen HTTP-Gateways verwendet.) Sie können für jedes Gateway separat angeben, ob der Forward Proxy-Standardserver verwendet werden soll oder einen anderen Forward Proxy-Server auswählen. Weitere Informationen zur Forward Proxy-Unterstützung finden Sie im Handbuch Hub-Konfiguration.

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