Übersicht über EDI

EDI ist eine Methode zum Übertragen von Geschäftsinformationen über ein Netz zwischen Geschäftspartnern, die vereinbart haben, einem genehmigten nationalen Standard oder Industriestandard für das Konvertieren und Austauschen von Informationen zu folgen. WebSphere Partner Gateway stellt das Entfernen von Umschlägen, das Transformieren und das Versehen mit Umschlägen für die folgenden EDI-Standards bereit:

Die folgenden Abschnitte bieten eine kurze Übersicht über EDI-Austauschvorgänge, die den X12-, EDIFACT- und UCS-Standards entsprechen, sowie über Transaktionen und Gruppen, die in den Austauschvorgängen enthalten sind. Darüber hinaus wird beschrieben, wie XML- und ROD-Dokumente und EDI-Austauschvorgänge transformiert werden.

Die EDI-Austauschstruktur

Ein EDI-Austausch enthält mindestens eine Geschäftstransaktion. In X12 und zugehörigen Standards wird eine Geschäftstransaktion als Transaktionsgruppe bezeichnet. In EDIFACT und zugehörigen Standards wird eine Geschäftstransaktion als Nachricht bezeichnet. Diese Dokumentation verwendet im Allgemeinen den Begriff Transaktion oder Geschäftstransaktion, um eine X12- oder UCS-Transaktionsgruppe oder eine EDIFACT-Nachricht zu bezeichnen.

EDI-Austauschvorgänge bestehen aus Segmenten, die abwechselnd Datenelemente enthalten. Datenelemente stellen z. B. einen Namen, eine Menge, ein Datum oder eine Zeit dar.Ein Segment ist eine Gruppe zusammengehöriger Datenelemente. Segmente werden durch einen Segmentnamen oder Segment-Tag identifiziert, die am Anfang des Segments angezeigt werden. (Datenelemente werden nicht anhand des Namens identifiziert, sondern sie werden mit für diesen Zweck reservierten besonderen Trennzeichen abgegrenzt.)

In einigen Fällen ist es hilfreich, die Detail- oder Datensegmente in einer Transaktion von anderen Segmenten unterscheiden zu können, die für Verwaltungszwecke verwendet werden. Die Verwaltungssegmente werden in X12 Steuerungssegmente und in EDIFACT Servicesegmente genannt. Die Umschlagssegmente, die die EDI-Austauschabgrenzung bilden, sind ein Beispiel für diese Steuerungs- oder Servicesegmente.

EDI-Austauschvorgänge können drei Segmentebenen enthalten. Auf jeder Ebene gibt es am Anfang ein Headersegment und am Ende ein Trailersegment.

Ein Austausch verfügt immer über ein Austauschheadersegment und ein Austauschtrailersegment.

Ein Austausch kann ein oder mehrere Gruppen enthalten. Eine Gruppe enthält abwechselnd mindestens eine zusammengehörige Transaktion. Die Gruppenebene ist in EDIFACT optional, aber in X12 und zugehörigen Standards ist sie erforderlich. Wenn Gruppen vorhanden sind, gibt es ein Gruppenheader- und ein Gruppentrailersegment für jede Gruppe.

Eine Gruppe oder ein Austausch ohne Gruppen enthält mindestens eine Transaktion. Jede Transaktion verfügt über einen Transaktionsgruppenheader und einen Transaktionsgruppentrailer.

Eine Transaktion stellt ein Geschäftsdokument, wie z. B. eine Bestellung, dar. Der Inhalt des Geschäftsdokuments wird von den Detailsegmenten zwischen dem Transaktionsgruppenheader und dem Transaktionsgruppentrailer dargestellt.

Jeder EDI-Standard stellt seine eigene Methode für das Anzeigen der Daten innerhalb eines Austauschs bereit. Die folgende Tabelle listet die Segmente für jeden der drei unterstützten EDI-Standards auf.

Tabelle 13. Segmente für unterstützte EDI-Standards
Standardsegment X12 UCS EDIFACT
Austauschstart ISA BG UNB
Austauschende IEA EG UNZ
Gruppenstart GS GS UNG
Gruppenende GE GE UNE
Transaktionsstart ST ST UNH
Transaktionsende SE SE UNT

Abb. 22 zeigt ein Beispiel eines X12-Austauschs und die Segmente, die den Austausch ausmachen.

Abbildung 22. Ein Austauschumschlag
Diese Abbildung zeigt den Austauschheader und -trailer, die Gruppenheader und - trailer, die Transaktionsheader und -trailer sowie die Detailsegmente eines X12-Austauschs.

Zuordnungen

Der Zuordnungsexperte des Data Interchange Services-Clients erstellt Transfor- mationszuordnungen, die beschreiben, wie ein Dokument in einem Format in ein Dokument eines anderen Formats geändert wird. Sie können z. B. über eine Transformationszuordnung verfügen, die eine X12-Transaktion in eine EDIFACT-Nachricht ändert. Sie können eine EDI-Transaktion auch in ein XML-Dokument oder ein satzorientiertes Datendokument transformieren.

Die Transformationszuordnung kann auch mehrere Dokumente von einem einzelnen Dokument erstellen. Dieser Zuordnungstyp verwendet eine Zuordnungsverkettung, die mehrere Ausgaben von einer einzelnen Konvertierung herstellt. Bei der Zuordnungsverkettung wird, nachdem ein Quellendokument erfolgreich in ein Zieldokument konvertiert wurde, mit einer anschließenden Zuordnung das Quellendokument erneut konvertiert, um ein weiteres Zieldokument herzustellen. Dies kann so oft wie gewünscht wiederholt werden, um die gewünschte Anzahl Dokumente herzustellen.

Zusätzlich zu Transformationszuordnungen können Sie Zuordnungen der funktionalen Bestätigungen und Validierungszuordnungen verwenden. Zuordnungen der funktionalen Bestätigungen bieten Anweisungen dazu, wie eine funktionale Bestätigung hergestellt wird, die den Absender eines EDI-Dokuments darüber informiert, dass das Dokument angekommen ist. Mehrere EDI-Standardzuordnungen der funktionalen Bestätigungen werden bei der Installation von WebSphere Partner Gateway installiert. Eine Liste mit diesen Zuordnungen finden Sie in Funktionale Bestätigungen. Zusätzliche Zuordnungen der funktionalen Bestätigungen können vom Zuordnungsexperten des Data Interchange Services-Clients erstellt werden. WebSphere Partner Gateway generiert eine funktionale Bestätigung, wenn eine EDI-Transaktion validiert wird, und der EDI-Transaktion eine Zuordnung der funktionalen Bestätigungen zugeordnet ist. Das Quellendokument muss ein EDI-Dokument sein.

WebSphere Partner Gateway stellt eine Standardebene der Validierung für das EDI-Dokument bereit. Wenn eine funktionale Bestätigung generiert wird, werden die Ergebnisse von der Validierung eines EDI-Dokuments gespeichert. Validierungszuordnungen werden erstellt, um eine zusätzliche Validierung eines EDI-Dokuments bereitzustellen. Die Generierung einer funktionalen Bestätigung verwendet die Zuordnung der funktionalen Bestätigungen und die Ergebnisse von der Validierung des EDI-Dokuments. Die Zuordnung der funktionalen Bestätigungen enthält Zuordnungsbefehle, die angeben, wie die Validierungsergebnisse zu verwenden sind, um eine bestimmte funktionale Bestätigung zu erstellen. Wenn ein Dokument vom Validierungsprozess für die Konvertierung akzeptiert wird, wird die geeignete Datentransformationszuordnung verwendet, um das Quellendokument zu konvertieren.

Copyright IBM Corp. 2003, 2005