Wenn das Back-End-System und WebSphere Partner Gateway einander Nachrichten senden, müssen beide Seiten dasselbe Nachrichtentransportprotokoll verwenden. Das Nachrichtentransportprotokoll definiert das Kommunikationsprotokoll, in dem die Nachrichten gesendet werden.
WebSphere Partner Gateway kommuniziert mit einem Back-End-System über die zugehörige Back-End-Integrationsschnittstelle. In Tabelle 11 sind die Transportprotokolle aufgeführt, die von dieser Back-End-Integrationsschnittstelle unterstützt werden.
Transportprotokoll | Weitere Informationen unter... |
---|---|
HTTP oder HTTPS | HTTP-Transportprotokoll |
Dateisystemdateien | Dateisystemprotokoll |
JMS | JMS-Protokoll |
In Tabelle 12 sind die Transportprotokolle aufgeführt, die für die verschiedenen Pakettypen und Geschäftsprotokolle unterstützt werden, wenn der Hub Dokumente an das Back-End-System sendet.
Pakettyp | Geschäftsprotokoll | HTTP oder HTTPS? | JMS? | Dateisystem? |
---|---|---|---|---|
Back-End-Integration | RosettaNet (RNSC) | Ja | Ja | Nein |
Binär | Ja | Ja | Nein | |
EDI (Informationen zu EDI finden Sie in Tabelle 14.) | ||||
XML | Ja | Ja | Nein | |
ROD | Ja | Ja | Nein | |
Kein Paket | EDI (Informationen zu EDI finden Sie in Tabelle 14.) | |||
Nur cXML | Ja | Nein | Nein | |
Nur SOAP | Ja | Nein | Nein | |
Binär | Ja | Ja | Ja | |
XML | Ja | Ja | Ja | |
ROD | Ja | Ja | Ja |
In Tabelle 13 sind die Transportprotokolle aufgeführt, die für die verschiedenen Pakettypen und Geschäftsprotokolle unterstützt werden, wenn das Back-End-System Dokumente an den Hub sendet.
Pakettyp | Geschäftsprotokoll | HTTP oder HTTPS? | JMS? | Dateisystem? |
---|---|---|---|---|
Back-End-Integration | RosettaNet (RNSC) | Ja | Ja | Nein |
XML | Ja | Ja | Nein | |
Binär | Ja | Ja | Nein | |
ROD | Ja | Ja | Nein | |
Kein Paket | Nur XML | Ja | Ja | Ja |
EDI (Informationen zu EDI finden Sie in Tabelle 14.) | ||||
Nur cXML | Ja | Nein | Nein | |
Nur SOAP | Ja | Nein | Nein | |
Nur binär | Nein | Nein | Nein | |
Nur ROD | Ja | Ja | Ja |
In Tabelle 14 sind die Transportprotokolle und Pakettypen aufgeführt, die für die verschiedenen EDI-, XML- und ROD-Dokumente unterstützt werden.
Die vorangegangenen Tabellen enthalten eine Aufstellung der Transportprotokolle, die zwischen dem Hub und dem Back-End-System verwendet werden können. Der Hub kann zusätzliche Transportprotokolle verwenden, um Dokumente an Teilnehmer zu senden oder von diesen zu empfangen. Er kann z. B. ein Dokument an einen fernen FTP-Server senden und hierzu den FTP-Scripting-Transport verwenden. Darüber hinaus kann der Hub den FTP-Scripting-Transport auch zum Empfang von Dokumenten einsetzen. Der FTP-Scripting-Transport wird im Handbuch Hub-Konfiguration beschrieben und kann zum Senden und Empfangen von Dokumenten über das Internet verwendet werden. Beim Senden und Empfangen von Dokumenten an bzw. von VANs (Value Added Network) muss es sogar eingesetzt werden.
Zum Senden von Nachrichten mit einem HTTP-Protokoll verwendet WebSphere Partner Gateway das Protokoll HTTP/S 1.1. Zum Empfangen von Nachrichten aus Back-End-Systemen unterstützt WebSphere Partner Gateway die beiden HTTP/S-Versionen 1.0 und 1.1.
Die HTTP-Nachricht kann die Attribute des Integrationspakets enthalten. Ob diese Attribute enthalten sind, hängt wie folgt vom Pakettyp ab, der der Teilnehmerverbindung zugeordnet ist:
RosettaNet-Nachrichten müssen ein Back-End-Integrationspaket verwenden.
SOAP und cXML-Nachrichten müssen 'Kein Paket' verwenden.
Wenn HTTP- oder HTTPS-Nachrichten zwischen WebSphere Partner Gateway und einer Anwendung zum asynchronen Austausch hin- und hergesendet werden, erfolgt dies in folgenden Schritten:
Wenn der Austausch synchron erfolgt (z. B. bei einem SOAP- oder cXML-Dokument), wird zusammen mit der Nachricht HTTP 200 eine Antwort in derselben HTTP-Verbindung zurückgegeben.
Zum Senden einer Nachricht an WebSphere Partner Gateway über das HTTP-Protokoll führt ein Back-End-System die folgenden Schritte aus:
Das Attribut 'Content-Type' im Header der Transportebene gibt die Codierung an, die für die Nachricht verwendet wird.
Für das Back-End-Integrationspaket fügt das Back-End-System die Attribute des Protokollheaders hinzu, die für WebSphere Partner Gateway erforderlich sind.
Zur Aktivierung des HTTP-Nachrichtenaustauschs in dieser Richtung verwenden Sie die Seite Zieldetails der Community Console, um auf dem Hub ein Ziel für eingehende Dokumente zu definieren. Dieses Ziel legt eine URL-Adresse fest. Das Back-End-System muss diese Adresse kennen, um Dokumente an den Hub zu senden.
Zum Empfang einer Nachricht von WebSphere Partner Gateway über das HTTP-Protokoll führt ein Back-End-System die folgenden Schritte aus:
Zur Aktivierung des HTTP-Nachrichtenaustauschs in dieser Richtung müssen Sie die Seite Gateway der Community Console verwenden, um ein Gateway zu definieren, das die Adresse angibt, unter der Dokumente an das Back-End-System gesendet werden.
Das JMS-Protokoll basiert auf dem Java(TM) Message Service (JMS) und übermittelt Nachrichten über transaktionsorientierte, persistente JMS-Warteschlangen, die zum Beispiel von IBM WebSphere MQ bereitgestellt werden. Das JMS-Protokoll unterstützt die folgenden JMS-Nachrichtentypen:
Im JMS-Protokoll sendet ein System eine JMS-Nachricht an ein anderes System. Nachdem das zweite System die Nachricht empfangen hat, wird sie von diesem aus der Warteschlange entfernt. Von diesem Zeitpunkt an kann das empfangende System die Nachricht asynchron verarbeiten.
Die JMS-Nachricht kann Attribute des Integrationspakets enthalten. Ob diese Attribute enthalten sind, hängt wie folgt vom Pakettyp ab, der der Teilnehmerverbindung zugeordnet ist:
Mit Ausnahme von Binärnachrichten unterstützt WebSphere Partner Gateway das Senden und Empfangen von JMS-Nachrichten mit beiden Pakettypen. Binärnachrichten, die aus einer Anwendung empfangen werden, müssen das Back-End-Integrationspaket verwenden. Dies gilt umgekehrt jedoch nicht, da WebSphere Partner Gateway das Senden binärer Nachrichten an die Anwendung mit beiden Pakettypen unterstützt.
Zum Einrichten der JMS-Umgebung werden die folgenden Provider benötigt:
Ein JMS-Provider stellt die Implementierung der JMS-API-Unterstützung für die Nachrichtenübertragung bereit. WebSphere MQ stellt ein Beispiel für einen JMS-Provider dar und wird in den Prozeduren verwendet, die im vorliegenden Handbuch und in den restlichen WebSphere Partner Gateway-Dokumentationen beschrieben werden. Obwohl die Verwendung anderer JMS-Provider möglich ist, sollten Sie bedenken, dass WebSphere Partner Gateway nur für den Einsatz mit WebSphere MQ getestet wurde. Außerdem sollten Sie berücksichtigen, dass WebSphere Partner Gateway keine Unterstützung für den Standardprovider für die Nachrichtenübertragung bietet, der unter WebSphere 6.0 bereitgestellt wird.
WebSphere MQ stellt das Programm JMSAdmin zur Verfügung, mit dem Sie die Objekte erstellen können, die von JMS benötigt werden. Hierzu gehören die JMS-Verbindungsfactory sowie die JMS-Warteschlangenobjekte. Werden diese Objekte erstellt, dann speichert das System die entsprechenden Verweise in der JNDI.
Der JNDI-Provider stellt die JNDI-Implementierung bereit, die zum Speichern von Verweisen auf JMS-Objekte verwendet wird.
Damit eine Back-End-Anwendung Geschäftsdokumente über das JMS-Protokoll an WebSphere Partner Gateway senden kann, muss ein JMS-Ziel konfiguriert werden. Dieses JMS-Ziel empfängt Nachrichten aus einer JMS-Warteschlange. Die Dokumente werden in den WebSphere Partner Gateway-Workflow eingegliedert. Die Konfiguration des JMS-Ziels umfasst das Festlegen der erforderlichen Parameter für den Zugriff auf die JNDI sowie der Namen der JMS-Objekte. Zur Integration mit dem Back-End-System muss die für das JMS-Ziel konfigurierte Warteschlange mit der Warteschlange übereinstimmen, über die das Back-End-System JMS-Nachrichten sendet.
In ähnlicher Weise verwendet WebSphere Partner Gateway einen JMS-Gateway, um Geschäftsdokumente an die Warteschlange zu senden, in der die Teilnehmer den Empfang erwarten. Aus diesem Grund müssen Sie beim Senden von Nachrichten an das Back-End-System sicherstellen, dass im Profil des Community Managers ein JMS-Gateway konfiguriert ist. Das Gateway sollte hierbei so eingestellt sein, dass abgehende Nachrichten an die Warteschlange gesendet werden, in der das Back-End-System eingehende Daten empfängt. Die Konfiguration des JMS-Gateways umfasst das Festlegen der erforderlichen Parameter für den Zugriff auf die JNDI sowie der Namen der JMS-Objekte.
Zur Kommunikation über das Transportprotokoll JMS benötigen WebSphere Partner Gateway und das Back-End-System eine JMS-Warteschlange für jede Richtung der Kommunikation. Daher müssen Sie die folgenden Schritte ausführen, um die erforderlichen JMS-Warteschlangen bereitzustellen:
Der JMS-Warteschlangenmanager kann sich auf jedem beliebigen Computer einschließlich der folgenden Einheiten befinden:
Darüber hinaus können Sie einen Warteschlangenmanager auf beiden Computern haben, d. h. auf dem, auf dem sich das Back-End-System befindet, und dem, auf dem sich WebSphere Partner Gateway befindet. In diesem Fall verwenden Sie Setupkanäle, um die beiden Warteschlangenmanager zu verbinden. Bei dieser Methode muss keine Seite Clientverbindungen über das Netz herzustellen.
Anweisungen zur Konfiguration eines JMS-Transportprotokollmechanismus mit Hilfe von WebSphere MQ Version 5.3 finden Sie im Handbuch Hub-Konfiguration.
Zum Senden einer Nachricht an WebSphere Partner Gateway über das JMS-Protokoll führt ein Back-End-System die folgenden Schritte aus:
Für das Back-End-Integrationspaket fügt die Anwendung die erforderlichen JMS-Headerattribute hinzu.
Zum Empfang einer Nachricht von WebSphere Partner Gateway über das JMS-Protokoll führt ein Back-End-System die folgenden Schritte aus:
Über das Dateisystemprotokoll kann WebSphere Partner Gateway Nachrichten senden, indem es sie in eine definierte Verzeichnisstruktur platziert. WebSphere Partner Gateway empfängt Nachrichten, indem es sie aus der Verzeichnisstruktur liest. Das Dateisystemprotokoll unterstützt nur den Pakettyp 'Kein Paket'.
Zum Senden einer Nachricht an WebSphere Partner Gateway mit dem Dateisystemprotokoll sollte eine Anwendung die folgenden Schritte ausführen:
Zur Aktivierung des Nachrichtenaustauschs über ein Dateisystem in dieser Richtung verwenden Sie die Anzeige Zieldetails der Community Console, um ein Ziel für eingehende Dokumente zu definieren. Das Ziel der Nachricht bestimmt das Verzeichnis, das von WebSphere Partner Gateway abgefragt wird. Wenn Sie ein Ziel erstellen, erstellt WebSphere Partner Gateway ein Verzeichnis 'Documents' und zugehörige Unterverzeichnisse für das Ziel wie folgt:
<dokumentstammverzeichnis> Documents Production Test <andere zieltypen>
WebSphere Partner Gateway fragt die Verzeichnisse 'Documents' und die zugehörigen Unterverzeichnisse regelmäßig ab, um Nachrichtendateien zu erkennen. Wenn eine Nachricht gefunden wird, nimmt WebSphere Partner Gateway die Nachricht auf und löscht die Nachrichtendatei aus dem Verzeichnis. Anschließend verarbeitet WebSphere Partner Gateway die Nachricht in üblicher Weise. Informationen zur Erstellung eines Ziels finden Sie im Handbuch Hub-Konfiguration.
Zum Empfangen von Nachrichten über das Dateisystemprotokoll sollte eine Anwendung folgende Schritte ausführen:
Zur Aktivierung des Dateisystem-Nachrichtenaustauschs in dieser Richtung verwenden Sie die Seite Gateway der Community Console, um ein Gateway zu definieren, das festlegt, wohin die Dokumente gesendet werden. WebSphere Partner Gateway platziert die Nachrichtendatei in das Verzeichnis 'Documents', das vom Gateway definiert wird. Durch die Definition des Zielverzeichnisses über das Gateway kann jede Teilnehmerverbindung ein anderes Verzeichnis haben. Informationen zu Gateways finden Sie im Handbuch Hub-Konfiguration.