Jede Laufzeitumgebung für WebSphere ESB wird innerhalb eines Profils erstellt, das einen Satz Dateien enthält, die die Umgebung definieren. Der Profilassistent ist eine grafische Benutzerschnittstelle (GUI = Graphical User Interface), mit deren Hilfe neue Profile für WebSphere ESB erstellt und vorhandene Profile für WebSphere Application Server oder WebSphere Application Server Network Deployment in Profile für WebSphere ESB erweitert werden können. Es gibt drei Typen von Profilen für WebSphere ESB: eigenständiges Profil, Bereitstellungsmanagerprofil und angepasstes Profil.
Das erste Profil, das auf einer Maschine erstellt wird, ist das Standardprofil. Das Standardprofil ist das Standardziel für Befehle aus dem Verzeichnis bin im Installationsstammverzeichnis des Produkts. Wenn auf einer Maschine nur ein Profil vorhanden ist, dann arbeitet jeder Befehl mit diesem Profil. Jedes weitere Profil, das Sie erstellen, kann als Standardprofil definiert werden. Es gibt immer nur ein definiertes Standardprofil.
Installieren Sie vor der Verwendung des Profilassistenten zuerst die Basisproduktdateien für WebSphere ESB. Verwenden Sie erst dann den Profilassistenten, um eine beliebige Kombination aus den drei nachfolgend beschriebenen Profilen zu erstellen.
Ein Profil für einen eigenständigen Server verfügt über eine eigene Verwaltungskonsole und alle Musteranwendungen (sofern die Komponente mit der Musteranwendungssammlung installiert wurde). Jeder eigenständige Server ist voll betriebsfähig und wird unabhängig von allen anderen Servern verwaltet. Wenn Sie WebSphere ESB im Rahmen einer vollständigen Installation installiert haben, dann wurden bereits ein Profil mit dem Namen default für einen eigenständigen Server und ein Server mit dem Namen server1 erstellt.
Der Bereitstellungsmanager stellt eine einzelne Verwaltungsschnittstelle zu einer logischen Gruppe von Servern auf einer oder mehreren Maschinen bereit. Diese logische Gruppe von Servern wird als Zelle bezeichnet.
Ein Bereitstellungsmanager verwaltet die Konfiguration für alle verwalteten Knoten in seiner Zelle und implementiert Anwendungen in jedem verwalteten Knoten in der Zelle. Alle Profile in der Zelle nutzen gemeinsam die Befehlsdateien und Produktbinärdateien, die während der Installation erstellt wurden.
Der wichtigste Grund für die Verwendung verwalteter Knoten in einer Zelle gegenüber der Verwendung eigenständiger Server derselben Anzahl ist die zentrale Verwaltung, die durch den Bereitstellungsmanager für die Zelle bereitgestellt wird.
Vom Bereitstellungsmanager als dem zentralen Steuerungspunkt aus können Sie an jeder Stelle in der Zelle Server und IBM HTTP Server-Prozesse definieren, Server starten und stoppen sowie Anwendungen implementieren.
Profile können in beliebiger Reihenfolge erstellt werden. Wenn Sie jedoch so schnell wie möglich eine funktionierende Zelle erstellen möchten, dann erstellen Sie zuerst ein Bereitstellungsmanagerprofil und starten den Bereitstellungsmanager. Erstellen Sie dann ein angepasstes Profil, und binden Sie es in dieses Bereitstellungsmanagerprofil ein (siehe dazu die Beschreibung in Einbinden angepasster Knoten in einen Bereitstellungsmanager). Damit verfügen Sie über eine funktionierende Zelle mit einem verwalteten Knoten, die Sie über die Verwaltungskonsole des Bereitstellungsmanagers verwalten können.
Statt mit einer grafischen Benutzerschnittstelle können Sie Profile auch im automatischen Modus mit einer Antwortdatei erstellen oder erweitern. Unter Automatisches Erstellen von Profilen finden Sie Beispiele für das Erstellen oder Erweitern von Profilen im automatischen Modus.
Außerdem können Sie den Befehl manageprofiles verwenden, um Profile zu erstellen, zu löschen, zu erweitern und um Erweiterungen rückgängig zu machen.