Für die Installation von
WebSphere ESB sind zwei Schritte erforderlich.
- Im ersten Schritt wird mit Hilfe des Installationsassistenten ein gemeinsamer Satz Basisproduktdateien installiert. Zu diesen Systemdateien gehören Befehlsdateien und weitere gemeinsame produktbezogene Binärdateien. Die Systemdateien können durch Installieren von Refresh-Packs oder Fixpacks aktualisiert werden.
- Im zweiten Schritt werden mit Hilfe des Profilerstellungsassistenten ein oder mehrere Profile unter Verwendung der gemeinsamen Systemdateien erstellt. Jedes Profil definiert eine eigene Laufzeitumgebung mit eigenen Dateien (Befehle, Konfigurationsdateien, Protokolldateien und so weiter).
Auch wenn mit mehreren Profilen gearbeitet werden soll, muss das Produkt nur einmal auf einer Maschine installiert werden. Das heißt, Sie können das Produkt einmal installieren und mit Hilfe des Profilerstellungsassistenten mehrere Profile erstellen.
Innerhalb von WebSphere ESB gibt es einen aktiven Serverprozess, wie zum Beispiel einen Bereitstellungsmanager, der die Konfigurationsdateien, Datendateien und Protokolldateien in seinem Profil erstellen, lesen, aktualisieren oder löschen kann. Der Serverprozess hat ausschließlich Lesezugriff auf die Systemdateien.
Abbildung 1. Trennung zwischen Systemdateien und Profilen
WebSphere ESB kann entweder als eigenständiger Server oder als Gruppe verwalteter Server installiert werden.
Szenarios für die Installation
Nachstehend werden Szenarios für die Installation des Produkts in verschiedenen Topologien auf einer oder mehreren Maschinen beschrieben. Für
WebSphere ESB sind zwei Typen von Topologien möglich:
- Topologien für einen eigenständigen Server
- Topologien für eine verwaltete Gruppe von Servern
Topologien für einen eigenständigen Server
Ein Profil für einen eigenständigen Server verfügt über eine eigene Verwaltungskonsole und alle Musteranwendungen (sofern die Komponente mit der Musteranwendungssammlung installiert wurde). Jeder eigenständige Server ist voll betriebsfähig und wird unabhängig von allen anderen Servern verwaltet.
In diesem Abschnitt werden die folgenden Topologien für einen eigenständigen Server beschrieben:
- Szenario 1: Installation eines eigenständigen Servers auf einer einzelnen Maschine
- Szenario 2: Installation mehrerer eigenständiger Server auf einer einzelnen Maschine
- Szenario 3: Mehrfachinstallation auf einer einzelnen Maschine
Bei der erstmaligen Installation wird empfohlen, das Verfahren der vollständigen Installation zu wählen. Die vollständige Installation ist die einfachste Möglichkeit zur Installation von WebSphere ESB. Bei diesem Verfahren wird ein voll betriebsfähiger eigenständiger Server mit der Topologie laut Szenario 1 erstellt.
Topologien für eine verwaltete Gruppe von Servern
Eine verwaltete Gruppe von Servern wird als Zelle bezeichnet. Nach der Installation der WebSphere ESB-Software erstellen Sie mit Hilfe des Profilassistenten ein Bereitstellungsmanager-Profil.
Ein Bereitstellungsmanager verwaltet die Konfiguration für alle verwalteten Knoten in seiner Zelle und implementiert Anwendungen in jedem verwalteten Knoten in der Zelle. Alle Profile in der Zelle nutzen gemeinsam die Befehlsdateien und Produktbinärdateien, die während der Installation von WebSphere ESB erstellt wurden.
Der wichtigste Grund für die Verwendung verwalteter Knoten in einer Zelle an Stelle der Verwendung eigenständiger Server derselben Anzahl ist die zentrale Verwaltung, die durch den Bereitstellungsmanager für die Zelle bereitgestellt wird.
Um für WebSphere ESB einen verwalteten Knoten zu erstellen, müssen Sie zuerst ein angepasstes Profil erstellen und es dann in die Zelle einbinden.
In diesem Abschnitt werden die folgenden Topologien für eine Zelle beschrieben:
- Szenario 4: Installation für eine Zelle von Servern auf einer einzelnen Maschine
- Szenario 5: Installation für eine Zelle von Servern auf mehreren Maschinen mit dem Bereitstellungsmanager auf einer eigenen Maschine
WebSphere ESB baut auf WebSphere Application Server Network Deployment auf.
Profile für WebSphere Application Server können Sie so erweitern, dass aus ihnen Profile für WebSphere ESB werden. Dadurch gelangen Sie von einem Szenario für WebSphere Application Server zu WebSphere ESB.
- Szenario 1: Installation von WebSphere ESB mit einem eigenständigen Server auf einer einzelnen Maschine.
Das einfachste Szenario ist die Installation von WebSphere ESB auf einer einzelnen Maschine mit einem Profil für einen eigenständigen Server. Jedes Profil für einen eigenständigen Anwendungsserver enthält den Anwendungsserverprozess für server1. Bei der Installation von WebSphere ESB wird ein Satz Systemdateien erstellt. Der Profilerstellungsassistent erstellt das Profil für einen eigenständigen Server. Das Profil ist eine separate Datenpartition mit Dateien, die die Umgebung des eigenständigen Servers definieren.
Abbildung 2. Ein Profil für einen eigenständigen Server auf einer einzelnen Maschine
Die einfachste Möglichkeit zur Erstellung eines eigenständigen Servers ist die Durchführung einer vollständigen Installation. Bei der vollständigen Installation werden ein Profil mit dem Namen default für einen eigenständigen Server und ein Server mit dem Namen server1 erstellt.
- Führen Sie eine vollständige Installation von WebSphere ESB durch. Dabei werden die Basisproduktdateien installiert und das erste Profil für einen eigenständigen Server erstellt.
- Starten Sie server1 über die Konsole "Erste Schritte" oder mit dem Befehl startServer server1.
- Szenario 2: Installation von WebSphere ESB mit mehreren eigenständigen Servern auf einer einzelnen Maschine.
Nach der (einmaligen) Installation der Systemdateien von WebSphere ESB auf einer Maschine können Sie auf dieser Maschine mehrere Profile für eigenständige Server erstellen.
Bei dieser Topologie nutzen alle Profile einen gemeinsamen Satz Systemdateien. Dabei weist jedes einzelne Profil eigene Module und Anwendungen, Konfigurationseinstellungen, Daten und Protokolldateien auf.
Bei der Erstellung mehrerer Profile werden mehrere separate Serverumgebungen erstellt, die verschiedene Zwecke erfüllen können.
Jedes Profil für einen eigenständigen Server kann beispielsweise für verschiedene Abteilungen oder Organisationen einen jeweils separaten Enterprise Service Bus bilden. Ein anderes Beispiel wäre ein Profil für einen eigenständigen Server, das einem Team von Programmierern oder Entwicklern als separate Testumgebung zugewiesen werden kann.
Sie können mit derselben Vorgehensweise mehrere eigenständige Server auf mehreren Maschinen erstellen.
Aktualisierung der Basisproduktdateien
Durch die Verwendung eines Satzes Systemdateien für mehrere Profile wird die Wartungsfreundlichkeit stark verbessert. Wenn mit einem Refresh-Pack oder einem Fixpack die Basisproduktdateien einer Maschine aktualisiert wurden, dann verwenden ab diesem Moment alle Serverprofile, die aus diesen Dateien erstellt wurden, automatisch die aktualisierten Dateien.
- Führen Sie eine vollständige Installation von WebSphere ESB durch. Dabei werden die Basisproduktdateien installiert und das erste Profil für einen eigenständigen Server erstellt.
- Starten Sie server1 über die Konsole "Erste Schritte" oder mit dem Befehl startServer server1.
- Erstellen Sie mit Hilfe des Profilerstellungsassistenten auf derselben Maschine ein weiteres Profil für einen eigenständigen Server.
- Szenario 3: Installation mehrerer Kopien von WebSphere ESB mit eigenständigen Servern auf einer einzelnen Maschine.
In manchen Situationen ist es wünschenswert, nicht alle Server auf einer Maschine zu aktualisieren - zum Beispiel dann, wenn einige Server in Betrieb bleiben sollen, während andere Server gewartet werden. In solchen Fällen braucht das Produkt lediglich ein zweites Mal installiert zu werden, wodurch ein zweiter Satz Basisproduktdateien erstellt wird. Die Produktaktualisierung kann dann nacheinander für jede einzelne Installation vorgenommen werden.
Abbildung 3. Mehrere Kopien von WebSphere ESB auf einer einzelnen Maschine
- Führen Sie eine vollständige Installation von WebSphere ESB durch. Dabei werden die Basisproduktdateien installiert und das Profil für einen eigenständigen Server erstellt.
- Führen Sie eine weitere vollständige Installation von WebSphere ESB durch. Dabei werden auf der Maschine ein weiterer separater Satz Basisproduktdateien sowie das Profil für einen eigenständigen Server, das den neuen Satz von Basisproduktdateien verwenden soll, erstellt.
- Szenario 4: Installation einer Zelle verwalteter Serverknoten auf einer einzelnen Maschine.
WebSphere ESB kann aus einer Installation der Basisproduktdateien eine Zelle verwalteter Server auf einer einzelnen Maschine erstellen. Zuerst wird mit Hilfe des Profilerstellungsassistenten der Bereitstellungsmanager erstellt. Nach dem Starten des Bereitstellungsmanagers kehren Sie zum Profilerstellungsassistenten zurück, um einen oder mehrere angepasste Knoten zu erstellen.
Wenn Sie einen angepassten Knoten in die Bereitstellungsmanagerzelle einbinden, wird er in einen verwalteten Knoten umgewandelt. Danach müssen Sie unter Verwendung der Standardvorlage für WebSphere ESB-Server einen Server erstellen, damit in dem verwalteten Knoten SCA-Module implementiert werden können.
Der Bereitstellungsmanager stellt alle Funktionen für die Verwaltung aller verwalteten Knoten in seiner Zelle bereit. Zu jedem verwaltete Knoten gibt es einen Serverprozess, der als Knotenagent bezeichnet und durch den Bereitstellungsmanager zur Verwaltung der Server in diesem Knoten verwendet wird.
Um Server starten zu können, muss zuerst der Knotenagent gestartet werden.
Die Konfigurations- und Anwendungsdateien eines verwalteten Knotens werden regelmäßig aktualisiert - und zwar während der Synchronisation mit der Masterkopie der Dateien, die sich im Bereitstellungsmanager befinden.
In einer Zelle werden Module und Anwendungen nur durch die verwalteten Knoten und nicht durch den Bereitstellungsmanager ausgeführt.
In bestimmten geschützten Umgebungen kann der Profilerstellungsassistent ein angepasstes Profil nicht in eine Zelle einbinden. In solchen Fällen müssen Sie stattdessen den Befehl addNode verwenden. Wenn der Bereitstellungsmanager so konfiguriert wurde, dass als JMX-Connectortyp nicht der Standardconnector SOAP, sondern ein anderer verwendet wird, dann verwenden Sie den Befehl addNode, um der Zelle den Knoten hinzuzufügen.
Abbildung 4. Ein verwalteter Knoten in einer Bereitstellungsmanagerzelle
- Führen Sie eine vollständige Installation von WebSphere ESB durch. Dabei werden die Basisproduktdateien installiert und das Profil für einen eigenständigen Server erstellt, das Sie zum Testen der Installation, zur Entwicklung und zu anderen Zwecken verwenden können. Wenn das eigenständige Profil nicht erhalten bleiben soll, dann können Sie es später löschen. Andernfalls können Sie eine angepasste Installation durchführen und dann die gewünschten Profile erstellen.
- Erstellen Sie mit Hilfe des Profilassistenten ein Bereitstellungsmanagerprofil.
- Starten Sie den Bereitstellungsmanager über die Konsole "Erste Schritte" oder mit dem Befehl startManager.
- Erstellen Sie mit Hilfe des Profilassistenten ein angepasstes Profil. Entscheiden Sie während der Erstellung des Profils, ob der angepasste Knoten sofort oder später eingebunden werden soll.
- Binden Sie den angepassten Knoten in die Bereitstellungsmanagerzelle ein. Sie können einen angepassten Knoten während der Erstellung des angepassten Profils einbinden. Wenn Sie den angepassten Knoten jedoch später einbinden möchten, dann können Sie die in Einbinden angepasster Knoten in einen Bereitstellungsmanager beschriebene Vorgehensweise verwenden.
- Erstellen Sie einen Server oder Server-Cluster.
- Konfigurieren Sie den Server bzw. Cluster für die SCA-Laufzeit, die für Vermittlungsmodule benötigt wird. Vor der Implementierung von Vermittlungsmodulen auf dem neuen Server bzw. Cluster müssen Sie den Server bzw. Cluster so konfigurieren, dass bekannt ist, wo sich die Warteschlangenziele befinden, die durch die SCA-Laufzeit für das Modul verwendet werden.
- Starten Sie den Server bzw. Cluster. Mit der Konsole "Erste Schritte", mit der Verwaltungskonsole oder mit dem Befehl startServer server1 können Sie einen Server starten. Mit der Verwaltungskonsole können Sie eine Servergruppe starten.
Wenn Sie möchten, dass sich auf dieser Maschine weitere verwaltete Knoten befinden, dann können Sie für jeden neuen Knoten die Schritte 4 bis 8 wiederholen.
Wenn Sie verwaltete Knoten auf einer anderen Maschine hinzufügen möchten, dann verwenden Sie das in Szenario 5 beschriebene Installationsverfahren.
- Szenario 5: Installation einer Zelle verwalteter Serverknoten auf mehreren Maschinen mit dem Bereitstellungsmanager auf einer eigenen Maschine.
Der wichtigste Vorteil einer Zelle gegenüber einem eigenständigen Anwendungsserver ist ihre Skalierbarkeit. Eine Zelle kann so verwaltet werden, dass sie der jeweiligen Auslastungsstufe angepasst ist. In diesem Szenario befindet sich der Bereitstellungsmanager auf Maschine A. Maschine B hat einen verwalteten Knoten mit einem Server, und Maschine C hat einen verwalteten Knoten mit einem Server-Cluster. Alle verwalteten Knoten wurden in dieselbe Bereitstellungsmanagerzelle eingebunden.
Der Bereitstellungsmanager kann sich auf einer Maschine mit verwalteten Serverknoten oder auf einer eigenen Maschine befinden.
Durch das Vorhandensein mehrerer Maschinen und mehrerer verwalteter Knoten eröffnet sich die Möglichkeit zur vertikalen und zur horizontalen Skalierung:
- Im Zuge der vertikalen Skalierung werden weitere verwaltete Knoten auf derselben physischen Maschine erstellt.
- Im Zuge der horizontalen Skalierung werden Zellenmitglieder auf anderen physischen Maschinen erstellt.
Abbildung 5. Mehrere verwaltete Knoten in einer Bereitstellungsmanagerzelle mit mehreren Maschinen
- Führen Sie auf Maschine A eine vollständige Installation von WebSphere ESB durch. Dabei werden die Basisproduktdateien installiert und das Profil für einen eigenständigen Server erstellt, das Sie zum Testen der Installation, zur Entwicklung und zu anderen Zwecken verwenden können. Wenn das eigenständige Profil nicht erhalten bleiben soll, dann können Sie es später löschen. Andernfalls können Sie eine angepasste Installation durchführen und dann die gewünschten Profile erstellen.
- Erstellen Sie mit Hilfe des Profilassistenten ein Bereitstellungsmanagerprofil.
- Starten Sie den Bereitstellungsmanager über die Konsole "Erste Schritte" für Dmgr01 oder mit dem Befehl startManager.
- Führen Sie auf Maschine B eine vollständige Installation von WebSphere ESB durch. Dabei werden die Basisproduktdateien installiert und das Profil für einen eigenständigen Server für Maschine B erstellt.
- Erstellen Sie ein angepasstes Profil. Entscheiden Sie während der Erstellung des Profils, ob der angepasste Knoten sofort oder später eingebunden werden soll.
- Binden Sie den angepassten Knoten in die Bereitstellungsmanagerzelle ein. Sie können einen angepassten Knoten während der Erstellung des angepassten Profils einbinden. Wenn Sie den angepassten Knoten jedoch später einbinden möchten, dann können Sie die in Einbinden angepasster Knoten in einen Bereitstellungsmanager beschriebene Vorgehensweise verwenden.
- Erstellen Sie einen Server.
- Konfigurieren Sie den Server für die SCA-Laufzeit, die für Vermittlungsmodule benötigt wird. Vor der Implementierung von Vermittlungsmodulen auf dem neuen Server müssen Sie den Server so konfigurieren, dass bekannt ist, wo sich die Warteschlangenziele befinden, die durch die SCA-Laufzeit für das Modul verwendet werden.
- Starten Sie den Server. Mit der Konsole "Erste Schritte", mit der Verwaltungskonsole oder mit dem Befehl startServer server1 können Sie einen Server starten.
- Führen Sie auf Maschine C eine vollständige Installation von WebSphere ESB durch. Dabei werden die Basisproduktdateien installiert und das Profil für einen eigenständigen Server für Maschine B erstellt.
- Erstellen Sie ein angepasstes Profil. Entscheiden Sie während der Erstellung des Profils, ob der angepasste Knoten sofort oder später eingebunden werden soll.
- Binden Sie den angepassten Knoten in die Bereitstellungsmanagerzelle ein. Sie können einen angepassten Knoten während der Erstellung des angepassten Profils einbinden. Wenn Sie den angepassten Knoten jedoch später einbinden möchten, dann können Sie die in Einbinden angepasster Knoten in einen Bereitstellungsmanager beschriebene Vorgehensweise verwenden.
- Erstellen Sie einen Cluster.
- Konfigurieren Sie den Cluster für die SCA-Laufzeit, die für Vermittlungsmodule benötigt wird.
- Starten Sie den Server-Cluster.