Module verwenden häufig Artefakte, die sich in Bibliotheken befinden. Artefakte
und Bibliotheken sind in Java-Archivdateien (JAR-Dateien) enthalten, die
Sie beim Implementieren eines Moduls angeben.
Beim Entwickeln eines Moduls geben Sie möglicherweise bestimmte Ressourcen oder Komponenten
an, die von verschiedenen Teilen des Moduls verwendet werden können. Diese Ressourcen oder
Komponenten können Objekte sein, die Sie beim Entwickeln des Moduls erstellt haben, oder
bereits bestehende Objekte, die sich in einer bereits auf dem Server implementierten
Bibliothek befinden. In diesem Abschnitt werden die Bibliotheken und Dateien
beschrieben, die Sie zum Installieren einer Anwendung benötigen.
Was ist eine Bibliothek?
Eine Bibliothek enthält
Objekte oder Ressourcen, die von mehreren Modulen in
WebSphere Integration Developer verwendet werden.
Die
Artefakte können in JAR-, RAR- (Resource Archive) oder WAR-Dateien (Web Service Archive)
enthalten sein. Zu diesen Artefakten gehören:
- Schnittstellen oder Web-Services-Deskriptoren (Dateien mit der Erweiterung .wsdl)
- XML-Schemadefinitionen für Business-Objekte (Dateien mit der Erweiterung .xsd)
- Business-Objektzuordnungen (Dateien mit der Erweiterung .map)
- Beziehungs- und Aufgabenbereichsdefinitionen (Dateien mit den Erweiterungen .rel und .rol)
Wenn ein Modul ein Artefakt benötigt, lokalisiert und lädt der Server
das Artefakt aus dem EAR-Klassenpfad, wenn es nicht bereits in den Speicher
geladen ist. Ab diesem Zeitpunkt verwendet jede Anforderung für das Artefakt
diese geladene Kopie, bis sie ersetzt wird.
Abbildung 1 zeigt,
dass eine Anwendung Komponenten und dazugehörige Bibliotheken enthält.
Abbildung 1. Beziehung zwischen Modul, Komponente und Bibliothek
Was sind JAR-, RAR- und WAR-Dateien?
Verschiedene Dateien
können Komponenten eines Moduls enthalten. Diese Dateien werden in der Spezifikation
Java 2
Enterprise Edition (J2EE) ausführlich beschrieben. Details zu JAR-Dateien sind in
der JAR-Spezifikation zu finden.
WebSphere Process Server enthält eine JAR-Datei
außerdem eine Anwendung, d. h. die assemblierte Version des Moduls mit allen
unterstützenden Referenzen und Schnittstellen zu allen anderen, von dem Modul
verwendeten Servicekomponenten. Zum vollständigen Installieren der Anwendung
benötigen Sie diese JAR-Datei, alle weiteren Bibliotheken, z. B. JAR-Dateien, WAR-Dateien (Web Services Archives),
RAR-Dateien (Resources ARchives), JAR-Dateien für Bereitstellungsbibliotheken (Enterprise Java Beans
- EJB) bzw. alle anderen Archive. Daraus erstellen Sie mit dem Befehl serviceDeploy
eine installierbare EAR-Datei.
Namenskonventionen für Bereitstellungsmodule
Innerhalb
der Bibliothek gelten bestimmte Voraussetzungen für die Namen der Bereitstellungsmodule.
Diese Namen sind für ein bestimmtes Modul eindeutig. Benennen Sie alle anderen zum Implementieren
der Anwendung erforderlichen Module so, dass keine Konflikte mit den Namen der
Bereitstellungsmodule entstehen. Für ein Modul namens
myService lauten die
Namen der Bereitstellungsmodule wie folgt:
- myServiceApp
- myServiceEJB
- myServiceEJBClient
- myServiceWeb
Anmerkung: Der Befehl serviceDeploy erstellt
das Webbereitstellungsmodul myService nur, wenn der Service
einen Service mit dem Porttyp WSDL enthält.
Überlegungen zur Verwendung von Bibliotheken
Durch
die Verwendung von Bibliotheken wird die Konsistenz von Business-Objekten und
die Konsistenz der Verarbeitung zwischen Modulen gewährleistet, da jedes
aufrufende Modul über eine eigene Kopie einer spezifischen Komponente verfügt.
Zur Vermeidung von Inkonsistenzen und Fehlern sollte unbedingt sichergestellt
werden, dass Änderungen an den von aufrufenden Modulen verwendeten Komponenten
und Business-Objekten zwischen allen aufrufenden Modulen koordiniert werden. Aktualisieren Sie die aufrufenden Module wie folgt:
- Kopieren Sie das Modul und die aktuelle Kopie der Bibliotheken auf den Produktionsserver
- Erstellen Sie die installierbare EAR-Datei erneut mit dem Befehl serviceDeploy
- Stoppen Sie die aktive Anwendung, die das aufrufende Modul enthält, und installieren Sie sie erneut
- Starten Sie die Anwendung erneut, die das aufrufende Modul enthält