Linux-Systeme für die Installation vorbereiten

Mit der folgenden Prozedur können Sie ein Linux-System für die Installation von WebSphere Process Server vorbereiten.

Vorbereitungen

Die Installation verwendet einen ISMP-Assistenten (InstallShield for Multiplatforms). Sie können das Produkt auch unbeaufsichtigt installieren. Im unbeaufsichtigten Modus wird in einer Befehlszeile eine Antwortdatei als Parameter angegeben, die Sie vor der Installation bearbeiten.

Gründe und Szenarios für die Ausführung dieser Task

Gehen Sie wie folgt vor, um das Betriebssystem für die Installation von WebSphere Process Server vorzubereiten.

Schritte für diese Task

  1. Melden Sie sich als Benutzer mit Rootberechtigung (root) an.

    Sie können das Produkt nur als Benutzer mit Rootberechtigung (root) ordnungsgemäß installieren. Wenn Sie Kopien der Produkt-CDs erstellen möchten, melden Sie sich dazu ebenfalls als Benutzer mit Rootberechtigung (root) an. Kopien, die von Benutzern ohne Rootberechtigung angefertigt werden, enthalten nicht die korrekten Dateiattribute. Dies führt dazu, dass die Kopien nicht verwendbar sind.

  2. Vergewissern Sie sich, dass umask die Einstellung 022 hat.
    Führen Sie den folgenden Befehl aus, um die Einstellung für umask zu prüfen:
    umask
    Führen Sie den folgenden Befehl aus, um umask auf 022 zu setzen:
    umask 022
  3. Optional: Laden Sie den Web-Browser Mozilla Firefox herunter, damit Sie die Anwendung Launchpad auf der Produkt-CD und die Startmenüeinträge unter Gnome und KDE für WebSphere Application Server Network Deployment verwenden können. Wenn Sie den Browser Firefox noch nicht installiert haben, laden Sie ihn von der Webseite http://www.mozilla.com/en-US/firefox/ herunter und installieren Sie ihn.
    Wichtig: Unter Umständen müssen Sie ">firefoxURL" in einem anderen Verzeichnis als dem Installationsverzeichnis von Firefox starten. Stellen Sie daher sicher, dass sich Firefox im Pfad befindet. Sie können dem Verzeichnis /opt/bin einen symbolischen Link hinzufügen, indem Sie ">ln -s /locationToFirefox/firefox firefox" eingeben.
  4. Optional: Exportieren Sie die Position des unterstützten Browsers.

    Exportieren Sie die Position des unterstützten Browsers mit einem Befehl, der die tatsächliche Position des Browsers angibt.

    Befindet sich das Firefox-Paket beispielsweise im Verzeichnis /opt/bin/firefox, verwenden Sie den folgenden Befehl:
    export BROWSER=/opt/bin/firefox
  5. Stoppen Sie auf dem System, auf dem Sie das Produkt installieren, alle Java-Prozesse von WebSphere Application Server, WebSphere Application Server Network Deployment, WebSphere Process Server und WebSphere Enterprise Service Bus.
  6. Stoppen Sie alle Web-Server-Prozesse (wie z. B. IBM HTTP Server).
  7. Stellen Sie genug Plattenspeicherplatz zur Verfügung. Informationen zum erforderlichen Speicherplatz für die Installation von WebSphere Process Server und der zugehörigen Produkte enthalten die ausführlichen Systemanforderungen für WebSphere Process Server, die Sie auf der Seite http://www.ibm.com/support/docview.wss?uid=swg27006205 abrufen können. Folgen Sie dem Link für Ihre Version des Produkts.
  8. Stellen Sie sicher, dass alle vorausgesetzten und gleichzeitig erforderlichen Softwareprodukte die erforderlichen Release-Level aufweisen.

    Wenngleich der Installationsassistent die vorausgesetzten Programmkorrekturen für das Betriebssystem überprüft, sollten Sie die vorausgesetzte Hardware und Software für WebSphere Process Server prüfen, falls Sie dies nicht bereits getan haben. Diese Informationen sind in den ausführlichen Systemanforderungen für WebSphere Process Server unter http://www.ibm.com/support/docview.wss?uid=swg27006205 verfügbar. Folgen Sie dem Link für Ihre Version von WebSphere Process Server.

    Wie die Migration vorausgesetzter und gleichzeitig erforderlicher Produkte anderer Hersteller auf unterstützte Versionen durchzuführen ist, können Sie der Dokumentation zu diesen Produkten entnehmen.

  9. Erhöhen Sie die Einstellung ulimit im Profil der Bash-Befehlsshell, um Probleme mit den Befehlen addNode und importWasprofile zu vermeiden. Die Befehlsscripts addNode und importWasprofile können beim Hinzufügen eines Knotens bzw. beim Importieren eines Konfigurationsarchivs fehlschlagen. Legen Sie die Einstellung ulimit für den Kernel im Profilscript der Bash-Shell auf einen höheren Wert fest. Dieses Script wird bei der Anmeldung für die Sitzung geladen. Sie legen die Einstellung ulimit in Ihren Linux-Befehlsshells fest, indem Sie den Befehl in Ihr Shellprofilscript aufnehmen. Das Shellprofilscript befindet sich in der Regel in Ihrem Ausgangsverzeichnis:
    1. cd ~
    2. vi .bashrc
    3. ulimit -n 8192
  10. Stellen Sie die ursprüngliche Kopie der Datei etc/issue wieder her, falls die Datei geändert wurde. Das Programm prereqChecker im Installationsassistenten verwendet diese Datei, um die Version des Betriebssystems zu prüfen. Falls Sie die ursprüngliche Version nicht wiederherstellen können, ignorieren Sie im Rahmen der Aktualitätsprüfung der Betriebssystemversion (Operating System Level Check) die Nachricht, die auf fehlende Betriebssystemunterstützung hinweist. Die Installation kann ungeachtet dieser Warnung erfolgreich fortgesetzt werden.
  11. Betrifft nur Red Hat Enterprise Linux V4.0: Geben Sie die erforderlichen Voraussetzungen für Red Hat Enterprise Linux 4 an.

    Eine Einschränkung bei der Paketregistrierung unter Linux verhindert, dass das Programm prereqChecker im Installationsprogramm die vorrausgesetzten Pakete auf Linux-Systemen untersuchen kann. Stellen Sie sicher, dass die folgenden vorausgesetzten Pakete installiert sind. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Linux-Pakete installieren und verifizieren.

    Pakete für alle Hardwareplattformen installieren

    Installieren Sie die folgenden Pakete auf einer beliebigen Hardwareplattform:

    compat-libstdc++-33-3.2.3-47.3
    Erforderlich für C++-Laufzeitkompatibilität. Dieses Paket wird unter anderem von Komponenten wie GSKit, Java 2 SDK (Software Development Kit) und den Web-Server-Plug-ins verwendet.
    compat-db-4.1.25-9
    Erforderlich für IBM HTTP Server. Einige Module verwenden die Bibliotheken in diesem Paket.
    xorg-x11-deprecated-libs-6.8.1 oder xorg-x11-deprecated-libs-6.8.2
    Das Java 2 SDK erfordert dieses Paket für Druckfunktionen in grafischen Benutzerschnittstellen. Ohne dieses Paket können Anwendungen auf Swing- oder AWT-Basis (AWT = Abstract Window Toolkit), wie z. B. ISMP (InstallShield for Multiplatforms), nicht instanziiert werden.
    rpm-build-4.3.3-7_nonptl
    ISMP erfordert dieses Paket für die ordnungsgemäße Registrierung von Produkten in der RPM-Datenbank.

    Diese Pakete sind Teil des Betriebssystems Red Hat Enterprise Linux 4, werden jedoch standardmäßig nicht installiert. Sie können auch höhere Releases dieser Pakete installieren, falls Red Hat neue Pakete als Errata anbietet.

    Pakete für Hardwareplattformen auswählen, die sowohl 32-Bit- als auch 64-Bit-Anwendungen ausführen können

    Zu den Hardwareplattformen, die in der Lage sind, sowohl 32-Bit-Anwendungen als auch 64-Bit-Anwendungen auszuführen, zählen AMD Opteron, Intel(R) EM64T, iSeries, pSeries (PowerPC(R)) und zSeries (S/390 64-Bit).

    Standardmäßig installiert Red Hat Enterprise Linux 4 auf diesen Plattformen nur die 64-Bit-Laufzeitunterstützung. Diverse Anwendungen im Lieferumfang von WebSphere Process Server-Produkten und -Paketen erfordern jedoch zusätzlich die 32-Bit-Laufzeitunterstützung. Aus diesem Grund müssen Sie auch die 32-Bit-Laufzeitunterstützung installieren.

    Installieren Sie die folgenden erforderlichen 32-Bit-Pakete, indem Sie bei der Installation von Red Hat Enterprise Linux 4 die Option zum Anpassen dieser Pakete auswählen. Auf einem bestehenden System mit Red Hat Enterprise Linux 4 können Sie in einem grafischen Terminal den Befehl system-config-packages eingeben, um die Pakete anzupassen.

    Installieren Sie in der Kategorie 'System' die Komponente Compatibility Architecture Support. Optional können Sie in der Kategorie 'Development' die Komponente Compatibility Architecture Development Support installieren, wenn Sie planen, C- oder C++-Bibliotheken zu erstellen, die für 32-Bit- und 64-Bit-Anwendungen gleichermaßen geeignet sind.

    Plattformen, die 32-Bit-Anwendungen und 64-Bit-Anwendungen unterstützen, benötigen die 32-Bit- und 64-Bit-Versionen der folgenden Pakete:
    • compat-libstdc++-33-3.2.3-47.3
    • compat-db-4.1.25-9
    • xorg-x11-deprecated-libs-6.8.1 oder xorg-x11-deprecated-libs-6.8.2

    Prüfen Sie mit dem Befehl rpm -qa | grep paketname, ob beide Versionen der einzelnen Pakete vorhanden sind. Ersetzen Sie den Platzhalter paketname durch den Namen des jeweiligen Pakets.

    Der Befehl gibt die Namen der installierten Pakete aus. Falls für einen Paketnamen nicht zwei Antworten ausgegeben werden, haben Sie nur eine Version des Pakets installiert. In diesem Fall müssen Sie das fehlende Paket installieren.

    Zusätzliche Pakete für bestimmte Plattformen installieren

    Bevor Sie Produkte und Pakete von WebSphere Process Server installieren, müssen Sie zusätzlich zu den Paketen, die allen Plattformen gemeinsam sind, die folgenden Pakete auf Hardwareplattformen mit Unterstützung für 32-Bit- und 64-Bit-Anwendungen installieren.

    x86-Plattformen und Opteron- oder EM64T-Plattformen: compat-libstdc++-296-2.96-132.7.2
    Das Paket compat-libstdc++-296-2.96-132.7.2 ist für C++-Laufzeitkompatibilität erforderlich. Es wird unter anderem von Komponenten wie GSKit, Java 2 SDK und den Web-Server-Plug-ins verwendet.
    zSeries-Plattformen (S/390): compat-libstdc++-295-2.95.3-81
    Das Paket compat-libstdc++-295-2.95.3-81 ist für C++-Laufzeitkompatibilität erforderlich. Es wird unter anderem von Komponenten wie GSKit, Java 2 SDK und den Web-Server-Plug-ins verwendet.

    Installieren Sie auf 64-Bit-zSeries-Hardwareplattformen sowohl die 32-Bit- als auch die 64-Bit-Version dieses Pakets.

    Fehler bei nicht erfolgter Installation erforderlicher Pakete

    Wenn Sie nicht alle erforderlichen Pakete installieren, kann der Installationsassistent nicht gestartet werden. In Fehlernachrichten werden Sie auf fehlende Bibliotheken, Fehler beim Laden der grafischen Oberfläche sowie weitere Fehler hingewiesen, die während der Installation auftreten.

  12. Betrifft nur SuSE Linux Enterprise Server 9: Wenden Sie SLES 9 SP1 auf 64-Bit-PowerPC-Plattformen an, um ein bekanntes Problem zu umgehen.

    SLES 9 SP1 ist die offiziell unterstützte Plattform für Systeme mit 64-Bit-PowerPC.

    Ein bekannter Fehler im Kernel SLES 9 GA (LTC 9288) ist im SDK-Handbuch für das Release 142SR1a dokumentiert. Das Problem führt dazu, dass die 64-Bit-Version von WebSphere Application Server mit den folgenden Fehlernachrichten blockiert:
    00000014 RecoveryManag A WTRN0028I: Der Transaktionsservice stellt 0
             Transaktionen wieder her.
    0000000a ResourceMgrIm I WSVR0049I: DefaultTimerManager wird als tm/default gebunden.
    0000000a WorkAreaServi A ACWA0002I: Auf dmgr ist der WorkArea Service nicht aktiviert.
    0000000a AppProfileCom I ACIN0007I: Der Application Profiling Service wurde fehlerfrei
             gestartet.
    0000000a CacheServiceI I DYNA0048I: WebSphere Dynamic Cache wurde
             initialisiert.
    00000015 LogAdapter E DCSV9416E: Es ist ein interner Fehler aufgetreten.
             Die Ausnahme ist: Clock not changed in 10002 rounds.
    00000015 LogAdapter E DCSV9416E: Es ist ein interner Fehler aufgetreten.
             Die Ausnahme ist: Clock not changed in 10002 rounds.
    SLES9-/AMD64-System: Die folgenden 32-Bit-Bibliotheken sind für das SDK erforderlich:
    • XFree86-libs-32bit-9
    • glibc-32bit-9
    • glib-32bit-9
    • gtk-32bit-9
  13. Stellen Sie sicher, dass der Systembefehl cp an Stelle des Befehls cp von emacs oder aus einem anderen Freewarepaket verwendet wird.

    Falls Sie das Produkt anstatt mit dem Systembefehl cp mit einem Befehl cp aus einem Freewarepaket installieren, wird die Installation zwar möglicherweise erfolgreich abgeschlossen, jedoch fehlen im installierten Java 2 SDK unter Umständen Dateien im Verzeichnis installationsstammverzeichnis/java (installationsstammverzeichnis stellt das Installationsverzeichnis von WebSphere Process Server dar).

    Durch fehlende Dateien können erforderliche symbolische Links zerstört werden. Sie müssen den Freewarebefehl cp aus dem Pfad (PATH) entfernen, um das Produkt WebSphere Process Server erfolgreich zu installieren.

    Falls Sie emacs oder eine andere Freeware auf Ihrem Betriebssystem installiert haben, können Sie anhand der folgenden Schritte den vom System verwendeten Befehl cp identifizieren und ihn gegebenenfalls inaktivieren:

    1. Geben Sie in einer Befehlszeile which cp ein, bevor Sie das Installationsprogramm für WebSphere Process Server ausführen.
    2. Enthält die Verzeichnisausgabe das Verzeichnis freeware, entfernen Sie das Verzeichnis freeware aus Ihrem Pfad (PATH). Ist die Ausgabe beispielsweise .../freeware/bin/cp, entfernen Sie dieses Verzeichnis aus dem Pfad (PATH).
    3. Nehmen Sie das Verzeichnis freeware nach Abschluss der Installation von WebSphere Process Server wieder in den Pfad (PATH) auf.
  14. Stellen Sie sicher, dass das Java 2 SDK auf den Produkt-CDs ordnungsgemäß funktioniert.

    Falls Sie eigene Produkt-CDs von ISO-Images erstellt oder die im Lieferumfang enthaltenen CDs kopiert haben, können Sie anhand der folgenden Schritte feststellen, ob das Java 2 SDK ordnungsgemäß funktioniert.

    1. Wechseln Sie auf der von Ihnen erstellten Produkt-CD für WebSphere Process Server CD 1 in das Verzeichnis /mnt/JDK/repository/prereq.jdk/java/bin. Geben Sie dazu den folgenden Befehl ein:
      cd /mnt/JDK/repository/prereq.jdk/java/bin
    2. Prüfen Sie die Version von Java 2 SDK. Geben Sie dazu den folgenden Befehl ein:
      ./java -version
      Wird der Befehl erfolgreich und ohne Fehler ausgeführt, dann ist das Java 2 SDK intakt.
    3. Wiederholen Sie diese Prozedur auf der von Ihnen erstellten Produkt-CD für WebSphere Process Server CD 2.

Ergebnis

Diese Prozedur bereitet Ihr Betriebssystem für die Installation von WebSphere Process Server vor.

Weitere Schritte

Nachdem Sie das Betriebssystem vorbereitet haben, können Sie WebSphere Process Server installieren. Weitere Informationen zu den verfügbaren Installationsalternativen finden Sie in Software installieren.


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