Installationstopologien planen

Server können in verschiedenen Topologien konfiguriert werden. Das verwendete Installationsverfahren hängt vom ausgewählten Topologietyp ab. Um Ihnen die Auswahl einer Installationsmethode zu erleichtern, werden vier häufig verwendete Topologien beschrieben. Zu jeder Topologie finden Sie Diagramme und detaillierte Anweisungen zur Ausführung der erforderlichen Installationsverfahren.

Vorbereitungen

WebSphere Process Server enthält Server-Software und Client-Software. Die Installation der Server-Software ist zwingend erforderlich; die Client-Software kann optional installiert werden. In der Regel installieren Sie die Software Message Service Client auf Systemen, auf denen C-Anwendungen, C++-Anwendungen, .Net-Messaging-Anwendungen oder C++-Web-Services ausgeführt werden.

Die Erstellung einer Serverumgebung für WebSphere Process Server umfasst die folgenden Schritte:
  1. Installation einer Reihe von Kernproduktdateien, die als Systemdateien bezeichnet werden. Diese Systemdateien umfassen Befehlsdateien und andere binäre Produktdateien. Systemdateien können durch Refresh-Packs oder Fixpacks aktualisiert werden.
  2. Konfiguration eines eigenständigen Profils oder mehrerer verwalteter Profile (in einer Network Deployment-Umgebung). Jedes Profil stellt eine separate Laufzeitumgebung für die Serverprozesse bereit, die für dieses Profil definiert sind. Während der Verwaltung und Ausführung dieser Server können Konfigurationsdateien, Datendateien und Protokolldateien erstellt, gelesen, aktualisiert und gelöscht werden; auf die Systemdateien besteht jedoch nur Lesezugriff. Wenn Sie ein Refresh-Pack verwenden, um eine Reihe von Systemdateien zu aktualisieren, werden alle der Installation zugeordneten Profile die aktualisierten Dateien verwenden, sobald die Profile gestartet werden.
Abbildung 1. Trennung von Systemdateien und Profilen
Trennung von Systemdateien und Profilen

Sie können die Systemdateien von WebSphere Process Server einmalig installieren und dann mehrere Profile auf demselben System erstellen. Alternativ können Sie getrennte Versionen des Produkts mit jeweils eigenen Profilen auf einem oder auf mehreren Systemen installieren. Die Produktdateien werden im Installationsstammverzeichnis (WAS_HOME) installiert. In einigen Umgebungen wird zwischen dem Verzeichnis für die Kernproduktdateien (installationsstammverzeichnis von WebSphere Application Server) und dem Verzeichnis für die Profildateien (installationsstammverzeichnis des Benutzers) unterschieden.

WebSphere Process Server basiert auf WebSphere Application Server Network Deployment Version 6. Sie können WebSphere Application Server-Profile zu WebSphere Process Server-Profilen erweitern, wobei eine Konvertierung von einem WebSphere Application Server-Szenario in WebSphere Process Server erfolgt. Dies gilt für Deployment Manager-Profile und für eigenständige Profile; benutzerdefinierte Profile können nur dann konvertiert werden, wenn sie zuvor nicht eingebunden wurden.

Die Installation beginnt für alle Topologietypen mit einer vollständigen oder benutzerdefinierten Installation durch Auswahl von Complete (Vollständig) bzw. Custom (Benutzerdefiniert) im Fenster 'Installation type' des Installationsassistenten. Bei einer vollständigen Installation werden die Systemdateien installiert und anschließend wird ein standardmäßiges, eigenständiges Serverprofil mit einer Beispielsammlung erstellt. Bei einer benutzerdefinierten Installation werden die Kernproduktdateien installiert, ein eigenständiges Serverprofil wird jedoch nicht erstellt.
Wichtig: Diese einfache Installation, die in "Topologie 1" weiter unten beschrieben wird, eignet sich zu Evaluierungszwecken oder als Konzeptnachweis für das Programmiermodell. Die später in diesem Abschnitt beschriebene "Topologie 4" eignet sich zu Evaluierungszwecken oder als Konzeptnachweis für nicht funktionale Anforderungen wie Verfügbarkeit oder Skalierbarkeit.

Sie können Ihr System anschließend auf verschiedene Weise anpassen, wie in den folgenden Topologien beschrieben wird.

Installationstypen

Sie können Server als eigenständige Server oder als verwaltete Gruppe von Servern auf der Server-Hardware installieren.
  • Ein eigenständiges Serverprofil besitzt seine eigene Administrationskonsole und alle Beispielanwendungen (sofern Sie eine vollständige Installation ausgeführt oder im Rahmen einer benutzerdefinierten Installation die Option zur Installation der Sammlung von Beispielanwendungen ausgewählt haben). Jeder eigenständige Server ist betriebsbereit und wird unabhängig von anderen Servern verwaltet.

    Bei eigenständigen Serverinstallationen werden zwei Haupttypen unterschieden:

    • Ein eigenständiger Server auf einem System (siehe "Topologie 1")
    • Mehrere eigenständige Server innerhalb einer Installation auf einem System (siehe "Topologie 2")
  • Eine verwaltete Gruppe von Servern, auch als Zelle bezeichnet, verwendet einen Deployment Manager für zentrale Verwaltungstasks. Beispielsweise verwaltet er die Konfiguration für alle verwalteten Knoten in seiner Zelle und implementiert Anwendungen auf ausgewählten verwalteten Knoten in der Zelle. Alle Profile in der Zelle nutzen Befehlsdateien und andere binäre Produktdateien gemeinsam. Der Hauptvorteil für die Verwendung verwalteter Knoten in einer Zelle besteht im Vergleich zu derselben Anzahl eigenständiger Server in der zentralen Administration der Zelle durch den Deployment Manager.

    Soll eine Last, wie z. B. Serviceanforderungen, gleichmäßig an mehrere Server verteilt werden, können Sie einen Server-Cluster erstellen und ihm dann Server als Cluster-Member hinzufügen. Außerdem können Sie einen Ausweichcluster erstellen, der den Ausweichbetrieb für den ihm zugewiesenen Server-Cluster übernehmen kann.

    Es gibt zwei Haupttypen von Serverinstallationen mit Zellen:

    • Deployment Manager und verwaltete Knoten (Zelle) in einer einzelnen Installation auf einem System (siehe "Topologie 3")
    • Deployment Manager und verwaltete Knoten in einer einzelnen Installation auf mehreren Systemen; mit Server-Cluster (siehe "Topologie 4")

Schritte für diese Task

Ergebnis

Nach Abschluss der Installation stehen Ihnen die Profile und Server für die ausgewählte Topologie zur Verfügung.

Weitere Schritte

Sie können die Beispiele ausführen, um sich ihre Funktionen anzusehen (sofern Sie die Sammlung von Beispielanwendungen installiert haben). Sie können auch eigene Mediationsmodule implementieren oder die Server- und Busumgebung Ihren Bedürfnissen anpassen.


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