IBM WebSphere MQ installieren

WebSphere MQ ist eine Nachrichtenübertragungssoftware, die die Kommunikation zwischen InterChange Server und den Connectors ermöglicht.

Dieser Abschnitt beschreibt die Installation und Konfiguration von WebSphere MQ zur nativen Verwendung oder als JMS-Provider (Java Messaging Service) für die Verwendung in einer InterChange Server-Umgebung. Angaben zur Konfiguration von WebSphere MQ als JMS-Provider finden Sie unter "WebSphere MQ für JMS konfigurieren".

Wenn die folgenden Bedingungen für Ihre Umgebung zutreffen, sollten Sie JMS verwenden:

Unter den beschriebenen Bedingungen sollten Sie WebSphere MQ nicht nativ, sondern als JMS-Provider verwenden, da das native MQ sich zur Verwaltung und für andere Komponenten auf CORBA stützt. Bei einer Verwendung als JMS-Provider gibt es keine Abhängigkeit von CORBA mehr. Außerdem behält das native MQ nur eingehende Ereignisse auf dem Server permanent bei.

Anmerkung:
Die Leistung von WIP-Ereignissen (Work-in-progress) ist bei der nativen WebSphere MQ-Zustellung optimiert. Bei Verwendung von WebSphere MQ als JMS-Provider verwendet InterChange Server die nicht optimierte Nachrichtenübertragung zur Ereigniszustellung. In diesem Fall kann es möglicherweise zu Leistungseinbußen kommen.

Installieren Sie WebSphere MQ im gleichen Netz wie InterChange Server. Die Installation umfasst die folgenden Schritte:

  1. Platzbedarf von WebSphere MQ ermitteln
  2. Benutzereinträge für WebSphere MQ erstellen
  3. WebSphere MQ-Installation ausführen
  4. Warteschlangen definieren (nur bei JMS)
  5. WebSphere MQ-Listener konfigurieren
  6. Warteschlangen für Adapter konfigurieren
  7. Kernel konfigurieren (nur bei Solaris und HP-UX)
  8. WebSphere MQ für JMS konfigurieren
  9. Eigenschaften für Nachrichtenwarteschlangen von WebSphere MQ ändern

Alle Schritte werden in den nachfolgenden Abschnitten ausführlicher erläutert.

Anmerkung:
Für die Installation von WebSphere MQ müssen Sie als Superuser definiert sein. Wenn Sie sich noch nicht als Root angemeldet haben, nehmen Sie diese Anmeldung vor, bevor Sie mit dem Installationsprozess fortfahren.

Platzbedarf von WebSphere MQ ermitteln

Die WebSphere MQ-Software wird im Unterverzeichnis mqm der Verzeichnisse /ausgangsverzeichnis_der_mq-installation (Komponenten von WebSphere MQ) und /var (Arbeitsdaten) installiert. Daher müssen diese Verzeichnisse (oder Dateisysteme) über genügend Speicherplatz für WebSphere MQ verfügen.

Wichtiger Hinweis:
Prüfen Sie unbedingt den Platzbedarf, bevor Sie mit dem Installationsprozess beginnen.

Es wird empfohlen, die folgenden Verzeichnisse zu erstellen und als Dateisysteme anzuhängen: /var/mqm, /var/mqm/log, /var/mqm/errors. Außerdem empfiehlt es sich, für die Protokolle ein anderes physisches Laufwerk als für die Warteschlangen (/var/mqm) zu verwenden. In Tabelle 9 ist der Platzbedarf für die WebSphere MQ-Komponenten angegeben.

Benutzereinträge für WebSphere MQ erstellen

Damit WebSphere MQ ausgeführt werden kann, wird ein spezieller Benutzereintrag namens mqm benötigt.
AIX

  1. Erstellen Sie mit SMIT eine Gruppe mqm für WebSphere MQ.
  2. Erstellen Sie mit SMIT einen neuen Benutzer, und geben Sie hierbei Folgendes an:

    • Benutzername = mqm
    • Primärgruppe = websphere_mq-gruppenname (aus Schritt 1).
    • Ausgangsverzeichnis = ausgangsverzeichnis/websphere_mq-gruppenname
    • Startprogramm = shellpfad

      Hierbei gilt Folgendes:

      • ausgangsverzeichnis steht für den Pfad zum Ausgangsverzeichnis des Benutzereintrags.
      • shellpfad ist der Pfad zur Anmeldeshell des Benutzereintrags (normalerweise eine der in Tabelle 13 angegebenen Shells).
Solaris

  1. Erstellen Sie die WebSphere MQ-Gruppe namens mqm mit dem Befehl groupadd:
    groupadd mqm
     
  2. Erstellen Sie den Benutzereintrag für WebSphere MQ namens mqm mit dem Befehl useradd:
    useradd -g mqm mqm
     

    Die Option -g macht den Benutzer mqm zu einem Mitglied der Gruppe mqm.

HP-UX

  1. Erstellen Sie mit SAM eine Gruppe mqm für WebSphere MQ.
  2. Erstellen Sie mit SAM einen neuen Benutzer, und geben Sie hierbei Folgendes an:

    • Benutzername = mqm
    • Benutzer-ID = websphere_mq-benutzer-id
    • Primärgruppe = websphere_mq-gruppenname (aus Schritt 1).
    • Ausgangsverzeichnis = ausgangsverzeichnis/websphere_mq-gruppenname
    • Startprogramm = shellpfad

      Hierbei gilt Folgendes:

      • ausgangsverzeichnis steht für den Pfad zum Ausgangsverzeichnis des Benutzereintrags.
      • shellpfad ist der Pfad zur Anmeldeshell des Benutzereintrags (normalerweise eine der in Tabelle 13 angegebenen Shells).
Linux (Red Hat und SuSE)

  1. Erstellen Sie eine Gruppe mqm für WebSphere MQ mit dem Befehl groupadd.
  2. Erstellen Sie mit dem Befehl useradd einen neuen Benutzer, und geben Sie hierbei Folgendes an:

    • Benutzername = mqm
    • Benutzer-ID = websphere_mq-benutzer-id
    • Primärgruppe = websphere_mq-gruppenname (aus Schritt 1).
    • Ausgangsverzeichnis = ausgangsverzeichnis/websphere_mq-gruppenname
    • Startprogramm = shellpfad

      Hierbei gilt Folgendes:

      • ausgangsverzeichnis steht für den Pfad zum Ausgangsverzeichnis des Benutzereintrags.
      • shellpfad ist der Pfad zur Anmeldeshell des Benutzereintrags (normalerweise eine der in Tabelle 13 angegebenen Shells).

Auf vielen UNIX-Systemen wird der Benutzereintrag inaktiviert, wenn als zweites Feld im Eintrag für mqm in der Datei /etc/passwd ein Stern (*) verwendet wird. Falls Sie andere Prüfmethoden für die Anmeldung verwenden, ziehen Sie Ihr Systemhandbuch hinzu.

Stellen Sie sicher, dass die Gruppe mqm die Standardgruppe des Administrators für WebSphere Business Integration (standardmäßig admin) ist.

Die Standardgruppe für einen Benutzereintrag ist das vierte Feld im Eintrag für den Benutzereintrag des Administrators für WebSphere Business Integration. Dieses Feld muss die Gruppennummer der Gruppe mqm enthalten. Um die Gruppennummer zu ermitteln, können Sie den folgenden Befehl über die Shelleingabeaufforderung ausführen:

grep mqm /etc/group
 

Die Gruppennummer ist das dritte Feld in der resultierenden Ausgabezeile. Fügen Sie diese Gruppennummer im Standardgruppenfeld für den Eintrag des Administrators für WebSphere Business Integration in /etc/passwd ein.

Sofern Sie als Root angemeldet sind, können Sie mit dem Befehl groups prüfen, ob die Gruppe mqm in der Ausgabe der Gruppen aufgeführt ist, deren Mitglied root ist. Informationen zum Administrator für WebSphere Business Integration finden Sie unter Benutzereintrag des Administrators für IBM WebSphere Business Integration erstellen.

Unter Red Hat Linux empfiehlt es sich, die Umgebungsvariable LD_ASSUME_KERNEL zu ändern und die folgende Zeile zur Datei .bash_profile des Benutzers hinzuzufügen, der WebSphere MQ installieren soll (mqm):

export LD_ASSUME_KERNEL=2.4.19
 

Anschließend sollten Sie die Datei .bash_profile mit dem folgenden Befehl ausführen:

. .bash_profile
 

Geben Sie den Befehl an einer Eingabeaufforderung ein.

Anmerkung:
Die Datei .bash_profile wird bei der Anmeldung automatisch ausgeführt. Daher muss der obige Befehl nur dann abgesetzt werden, wenn Sie die Datei bearbeiten.

WebSphere MQ-Installation ausführen

Es empfiehlt sich, für die WebSphere MQ-Software die folgende Installationsposition zu verwenden:

Anmerkung:
Installieren Sie WebSphere MQ gemäß den Anweisungen in der Installationsdokumentation von WebSphere MQ. Die folgenden Abschnitte bieten Ihnen einen Überblick über den Installationsprozess.

IBM liefert die unterstützte Version der WebSphere MQ-Software auf separaten CD-ROMs. Diese CDs enthalten mehrere Verzeichnisse mit Software, die auf Ihrem System installiert werden muss.

Um die Version von WebSphere MQ in Ihrer aktuellen Umgebung zu prüfen, geben Sie den Befehl mqver an der Eingabeaufforderung /ausgangsverzeichnis_der_websphere_mq-installation/mqm/bin ein.

Die folgenden Schritte bieten Ihnen einen kurzen Überblick über den Installationsprozess von WebSphere MQ:

  1. Legen Sie die erste CD von WebSphere MQ in das Laufwerk ein.
    Anmerkung:
    Spezielle Informationen dazu, wie Sie während eines Upgrades vorhandene Daten in den Warteschlangen beibehalten können, finden Sie in der Dokumentation von WebSphere MQ.
  2. Verwenden Sie unter AIX das Tool SMIT, unter Solaris den Befehl pkgadd, unter HP-UX das Programm swinstall bzw. unter Linux den Befehl rpm, um WebSphere MQ zu installieren.

    So installieren Sie unter Solaris WebSphere MQ in den Verzeichnissen /ausgangsverzeichnis_der_websphere_mq-installation und /var:

    pkgadd -d /mq-cd/mq_solaris
     

    Hierbei steht mq-cd für den Mountpunkt der WebSphere MQ-CD.

  3. Installieren Sie die benötigten Komponenten (einschließlich der Dateien für Java Messaging) die standardmäßig nicht installiert werden.
  4. Nachdem die Installation von WebSphere MQ erfolgreich ausgeführt wurde, entnehmen Sie die WebSphere MQ-CD aus dem CD-ROM-Laufwerk.
  5. Bearbeiten Sie die Datei ccsid.tbl im Verzeichnis /var/mqm/conv/table wie folgt, um die Kompatibilität mit Doppelbytebetriebssystemen zu gewährleisten:

    1. Erstellen Sie eine Sicherung der Datei.
    2. Entfernen Sie die Kommentare aus den beiden Zeilen mit den Standardwerten, die sich am Ende der Datei befinden (siehe unten).

    # Default conversions are enabled by creating two lines similar to the
     # two following, but removing the # character which indicates a comment.
     default       0      500     1     1    0
     default       0      850     1     2    0
     
  6. Fahren Sie mit InterChange Server, XML-Datenhandler, E-Mail-Adapter und weitere unterstützende Produkte installieren fort.

Wichtiger Hinweis:
Im Anschluss an die Installation und Konfiguration von InterChange Server werden Sie zu diesem Kapitel zurückgeführt, um WebSphere MQ zu konfigurieren.

Warteschlangen definieren (nur bei JMS)

Für das Business Integration-System müssen Sie die Warteschlangen mit den unten aufgeführten Eigenschaften konfigurieren. Geben Sie den Namen jeder Warteschlange als Standardeigenschaft in der Konfigurationsdatei des Connectors an.

Fahren Sie mit InterChange Server erstmalig starten fort.

WebSphere MQ-Listener konfigurieren

Programme werden aufgerufen, wenn an einem bestimmten Port eine Verbindung hergestellt wird. Der WebSphere MQ-Listener verwendet Port 1414. Daher müssen Sie die unter Ports konfigurieren aufgeführten Systemdateien bearbeiten, damit Port 1414 zum Starten des WebSphere MQ-Listeners konfiguriert ist.

Tipp:
Bevor Sie eine Systemdatei bearbeiten, empfiehlt es sich, eine Sicherungskopie der Datei zu erstellen (z. B. /etc/services_orig). Falls während der Bearbeitung Probleme auftreten, können Sie zum Stand der unbeschädigten Sicherungsdatei zurückkehren.

WebSphere MQ-Listener für einzelne Instanz von InterChange Server konfigurieren: 1 Instanz von InterChange Server auf einer UNIX-Maschine verwendet den Warteschlangenmanager von WebSphere MQ. Der WebSphere MQ-Listener verwendet den Standardport 1414. Daher müssen Sie die unter Ports konfigurieren aufgeführten Systemdateien bearbeiten, damit Port 1414 zum Starten des WebSphere MQ-Listeners konfiguriert ist.

So konfigurieren Sie Port 1414 für den WebSphere MQ-Listener:

  1. Fügen Sie als Root die folgende Zeile zur Datei /etc/services hinzu:
    WebSphereMQ    1414/tcp    # WebSphere MQ channel listener
     

    Verwenden Sie zwischen den Informationsspalten Tabulatorschritte, damit diese an den vorhandenen Einträgen der Datei /etc/services ausgerichtet sind.

  2. Fügen Sie als Root die folgende Zeile am Ende der Datei /etc/inetd.conf hinzu:
    WebSphereMQ stream tcp nowait mqm /ausgangsverzeichnis_der_websphere_mq-installation/mqm/bin/amqcrsta
     amqcrsta -m ihr_warteschlangenname.queue.manager
     

    Hierbei steht ihr_warteschlangenname für den Namen Ihres Warteschlangenmanagers vonWebSphere MQ.

    Anmerkung:
    Unter Linux sollten die gleichen Daten in eine Konfigurationsdatei im Verzeichnis /etc/xinetd.d aufgenommen werden.
    In der Standardeinstellung gibt es nur eine Instanz von InterChange Server pro Maschine. Daher nimmt das Installationsprogramm den Servernamen in den Standardnamen für den Warteschlangenmanager auf. Wenn Sie für die Warteschlange einen anderen Namen als den Standardnamen verwenden, können Sie einen beliebigen Namen vergeben. Es empfiehlt sich, dass der Name mit dem Namen von InterChange Server übereinstimmt. Der Name muss in einem Netz eindeutig sein. Denken Sie daran, dem Administrator für WebSphere Business Integration an Ihrem Standort den Namen des Warteschlangenmanagers mitzuteilen, damit dieser beim Konfigurationsprozess verwendet wird.

    Der gesamte Befehl ist eine einzige Zeile in der Datei /etc/inetd.conf. Verwenden Sie zwischen den Feldern Tabulatorschritte, damit sie an den vorhandenen Einträgen in der Datei ausgerichtet sind. Geben Sie diese Zeile exakt so ein, wie sie hier dargestellt ist. Der Inhalt dieser Datei beachtet die Groß-/Kleinschreibung.

  3. Der Internet-Dämon (inetd) muss von jeder Änderung der Datei /etc/services oder /etc/inetd.conf benachrichtigt werden. Gleiches gilt unter Linux für die Konfigurationsdatei im Verzeichnis /etc/xinetd.d. Ermitteln Sie die Prozess-ID des Prozesses inetd mit dem folgenden Befehl:
    ps -ef | grep inetd
     

    Verwenden Sie nicht die Prozess-ID der Ausgabezeile, für die in der letzten Spalte die Angabe grep inetd enthalten ist.

  4. Verwenden Sie die Prozess-ID von inetd aus Schritt 3, um die Systemdatei /etc/inetd.conf von inetd erneut lesen zu lassen:
    kill -HUP prozess-id
     

    Beispiel: Angenommen, der Befehl ps aus Schritt 3 generiert die folgende Ausgabe für den Prozess inetd:

    root   144  1   0   17:01:40  ?   0:00    /usr/sbin/inetd -s
     

    Da die zweite Spalte die Prozess-ID enthält, lautet der Befehl kill folgendermaßen:

    kill -HUP 144
     

    Alternativ können Sie auch einen Warmstart des Systems ausführen, damit der Dämon inetd die Datei /etc/inetd.conf erneut liest.

    Anmerkung:
    Der Befehl kill -HUP bewirkt keine Beendigung des Prozesses inetd. Er sendet vielmehr ein Signal an diesen Prozess, das den Prozess anweist, die Datei /etc/inetd.conf erneut zu lesen.
  5. Fahren Sie mit InterChange Server erstmalig starten fort.

WebSphere MQ-Listener für mehrere Instanzen von InterChange Server konfigurieren : Mehrere Instanzen von InterChange Server können den gleichen Warteschlangenmanager von WebSphere MQ gemeinsam nutzen. Wenn eine dieser Instanzen jedoch den Warteschlangenmanager stoppen muss, verlieren alle anderen Instanzen den Zugriff auf den Warteschlangenmanager. Falls sich beispielsweise die InterChange Server-Instanzen für die Entwicklung und die Qualitätskontrolle auf derselben Maschine befinden, ist es unter Umständen sinnvoll, diese Instanzen so zu konfigurieren, dass der Warteschlangenmanager für eine der Instanzen ohne Auswirkungen auf die andere Instanz gestoppt und gestartet werden kann.

Der WebSphere MQ-Listener ist an einem TCP/IP-Port für die Warteschlangenmanager von WebSphere MQ empfangsbereit. Sie können jedoch nur einen einzigen Warteschlangenmanager pro TCP/IP-Port verwenden. Wenn Sie auf einem Computer mehrere Warteschlangenmanager einsetzen wollen, müssen Sie daher jeden Warteschlangenmanager auf einem separaten Port konfigurieren. Für jeden Port müssen Sie die unter Ports konfigurieren aufgeführten Systemdateien bearbeiten, damit die Ports zum Starten der WebSphere MQ-Listener konfiguriert sind.

So konfigurieren Sie mehrere WebSphere MQ-Listener:

  1. Fügen Sie als Root für jeden WebSphere MQ-Listener eine Zeile zur Datei /etc/services hinzu.

    Um beispielsweise die Ports 1414 und 1415 für zweiWebSphere MQ-Listener zu konfigurieren, fügen Sie die folgenden Zeilen zur Datei /etc/services hinzu:

    WebSphereMQ1    1414/tcp    # WebSphere MQ listener for q1.queue.manager
     WebSphereMQ2    1415/tcp    # WebSphere MQ listener for q2.queue.manager
     

    Verwenden Sie zwischen den Informationsspalten Tabulatorschritte, damit diese an den vorhandenen Einträgen der Datei /etc/services ausgerichtet sind.

  2. Fügen Sie als Root für jeden Warteschlangenmanager von WebSphere MQ eine Zeile am Ende der Datei /etc/inetd.conf hinzu.

    Um beispielsweise zwei Warteschlangenmanager (q1.queue.manager und q2.queue.manager) zu starten, fügen Sie die folgenden Zeilen zur Datei /etc/inetd.conf hinzu:

    WebSphereMQ1 stream tcp nowait mqm 
     /ausgangsverzeichnis_der_mq-installation/mqm/bin/amqcrsta
     amqcrsta -m q1.queue.manager
     

    WebSphereMQ2 stream tcp nowait mqm /ausgangsverzeichnis_der_websphere_mq-installation/mqm/bin/amqcrsta
     amqcrsta -m q2.queue.manager
     

    Verwenden Sie zwischen den Feldern Tabulatorschritte, damit sie an den vorhandenen Einträgen in der Datei ausgerichtet sind. Geben Sie diese Zeile exakt so ein, wie sie hier dargestellt ist. Der Inhalt dieser Datei beachtet die Groß-/Kleinschreibung.

  3. Benachrichtigen Sie den Internet-Dämon (inetd), dass Sie die Dateien /etc/services und /etc/inetd.conf geändert haben, indem Sie Schritt 3 und Schritt 4 ausführen.
  4. Teilen Sie dem Administrator für WebSphere Business Integration die folgenden Informationen mit, damit InterChange Server mit dem entsprechenden Warteschlangenmanager von WebSphere MQ kommunizieren kann:

Warteschlangen für Adapter konfigurieren

Sie können die für Ihren Adapter benötigten WebSphere MQ-Warteschlangen mit einer der folgenden Methoden konfigurieren:

Tipp:
Damit der Connector, dem eine Warteschlange zugeordnet ist, leicht identifiziert werden kann, sollten Sie den Connectornamen als Präfix für den Namen der Warteschlange verwenden. Benennen Sie beispielsweise die Warteschlange für die Ereigniszustellung des Connectors für "Clarify" mit clarifyconnector/deliveryqueue.

WebSphere MQ-Warteschlangen mit Scriptdateien von WebSphere Business Integration Adapters konfigurieren

WebSphere Business Integration Adapters bietet eine Reihe von Scriptdateien, die Sie zur Konfiguration der WebSphere MQ-Warteschlangen, die für die implementierten Adapter benötigt werden, ausführen können.

Die folgenden Scriptdateien befinden sich im Verzeichnis PRODUKTVERZ/mqseries:

configure_mq
Führen Sie diese Scriptdatei aus, um die WebSphere MQ-Warteschlangen zu konfigurieren, die in der Datei crossworlds_mq.tst angegeben sind.

crossworlds_mq.tst
Bearbeiten Sie diese Datei, um die WebSphere MQ-Warteschlangen im Business Integration-System anzugeben. Diese Datei wird von configure_mq als Eingabe gelesen.

Der Inhalt der Datei crossworlds_mq.tst ist unten dargestellt. Diese Datei muss manuell bearbeitet werden. Der obere Teil der Datei enthält die nativen MQ-Informationen, und der untere Teil enthält JMS-spezifische Informationen. Mit dieser einen Datei können Sie die Warteschlangen angeben, die von den konfigurierten Adaptern benötigt werden. So bearbeiten Sie die Datei:

  1. Löschen Sie im nativen MQ-Teil der Datei die folgenden Anweisungen:
    DEFINE QLOCAL(IC/SERVER_NAME/DestinationAdapter)
     DEFINE QLOCAL(AP/DestinationAdapter/SERVER_NAME)
     

    Dies gilt nur bei Business Integration-Systemen, die WebSphere InterChange Server verwenden.

  2. Erstellen Sie für jeden eingesetzten Adapter im JMS-Teil der Datei eine separate Gruppe mit Anweisungen für die Warteschlangendefinition. Verwenden Sie als Vorlage die Anweisungen, die mit DEFINE QLOCAL(adaptername/AdminInQueue) beginnen.

*******************************************************************/
 *                                                                 */
 *   Define the local queues for all Server/Adapter pairs.         */
 *   For MQ queues, they must have the following definition:       */
 *       Application = DEFINE QLOCAL (AP/AdapterName/ServerName)    */
 *                                                                  */
 *   Example:                                                       */
 *   DEFINE QLOCAL(AP/ClarifyConnector/CrossWorlds)                 */
 *                                                                  */
 *   DEFINE QLOCAL(AP/SAPConnector/CrossWorlds)                     */
 *                                                                  */
 *   If your server is named something different than 'CrossWorlds' */
 *   make sure to change the entries to reflect that.               */
 ********************************************************************/
     DEFINE QLOCAL(IC/SERVER_NAME/DestinationAdapter)
     DEFINE QLOCAL(AP/DestinationAdapter/SERVER_NAME)
 ********************************************************************/
 *   For each JMS queue (delivery Transport is JMS), 
 *   default values follow the convention:
 *           AdapterName/QueueName
 ********************************************************************/
     DEFINE QLOCAL(AdapterName/AdminInQueue)
     DEFINE QLOCAL(AdapterName/AdminOutQueue)
     DEFINE QLOCAL(AdapterName/DeliveryQueue)
     DEFINE QLOCAL(AdapterName/RequestQueue)
     DEFINE QLOCAL(AdapterName/ResponseQueue)
     DEFINE QLOCAL(AdapterName/FaultQueue)
     DEFINE QLOCAL(AdapterName/SynchronousRequestQueue)
     DEFINE QLOCAL(AdapterName/SynchronousResponseQueue)
 ********************************************************************/
 *   Define the default CrossWorlds channel type                    */
 ********************************************************************/
     DEFINE CHANNEL(CHANNEL1) CHLTYPE(SVRCONN) TRPTYPE(TCP)
 ********************************************************************/
 *   End of CrossWorlds MQSeries Object Definitions                 */
 ********************************************************************/
 

WebSphere MQ-Warteschlangen mit WebSphere MQ-Befehlen konfigurieren

Informationen zur Konfiguration von Warteschlangen mit WebSphere MQ-Befehlen enthalten die Handbücher WebSphere MQ: System Administration Guide und WebSphere MQ: Script (MQSC) Command Reference.

Fahren Sie mit InterChange Server erstmalig starten fort.

Kernel konfigurieren (nur bei Solaris und HP-UX)

WebSphere MQ verwendet Semaphore und gemeinsam genutzten Speicher. Höchstwahrscheinlich ist die Standardkernelkonfiguration von Solaris oder HP-UX für die Unterstützung dieser Funktionen nicht geeignet. Daher müssen Sie die Kernelkonfigurationsdatei /etc/system bearbeiten, damit WebSphere MQ korrekt ausgeführt werden kann.

Tipp:
Bevor Sie eine Systemdatei bearbeiten, empfiehlt IBM, eine Sicherungskopie der Datei zu erstellen (z. B. /etc/system_orig). Falls während der Bearbeitung Probleme auftreten, können Sie zum Stand der unbeschädigten Sicherungsdatei zurückkehren.

  1. Fügen Sie die geeigneten Kernelkonfigurationsparameter zur Datei /etc/system hinzu.

    Tabelle 17 gibt Aufschluss über die Kernelkonfigurationsparameter von Solaris. Tabelle 18 enthält die Kernelkonfigurationsparameter von HP-UX. Diese Parameter werden zum unteren Abschnitt der Datei /etc/system hinzugefügt.

    Tabelle 17. Einstellungen der Kernelkonfiguration für WebSphere MQ unter Solaris
    set msgsys:msginfo_msgmap=1026
     set msgsys:msginfo_msgmax=4096
     set msgsys:msginfo_msgmnb=4096
     set msgsys:msginfo_msgmni=50
     set semsys:seminfo_semaem = 16384
     set semsys:seminfo_semmap = 1026
     set semsys:seminfo_semmni = 1024
     set semsys:seminfo_semmns = 16384
     set semsys:seminfo_semmnu=2048
     set semsys:seminfo_semmsl = 100
     set semsys:seminfo_semopm = 100
     set semsys:seminfo_semume = 256
     set shmsys:shminfo_shmmax = 209715200
     set shmsys:shminfo_shmmin = 1
     set shmsys:shminfo_shmmni=1024
     set shmsys:shminfo_shmseg = 1024
     


    Tabelle 18. Einstellungen der Kernelkonfiguration fürWebSphere MQ unter HP-UX
    set Shmmax=0x3908b100
     set Shmseg=1024
     set Shmmni=1024
     set Shmem=1
     set Sema=1
     set Semaem=16384
     set Semvmx=32767
     set Semmns=16384
     set Semmni=2048
     set Semmap=2050
     set Semmnu=2048
     set Semume=256
     set Msgmni=1025
     set Msgtql=2048
     set Msgmap=2050
     set Msgmax=65535
     set Msgmnb=65535
     set Msgssz=16
     set Msgseg=32767
     set Maxusers=400
     set Max_thread_proc=4096
     set maxfiles=2048
     set nfile=10000
     

    Wichtiger Hinweis:
    Falls andere Anwendungseinstellungen größer als die in Tabelle 17 bzw. Tabelle 18 angegebenen Einstellungen sind, behalten Sie die größere der Einstellungen bei, um Anwendungsfehler zu verhindern.
  2. Sie können jetzt einen Warmstart des Systems ausführen oder mit dem Warmstart bis nach der Installation der gesamten erforderlichen Software warten.

    Falls Sie einen Kernelkonfigurationsparameter in der Datei /etc/system falsch eingegeben haben, wird beim Warmstart des Systems eine Fehlernachricht ausgegeben. In diesem Fall berichtigen Sie den Fehler in der Datei /etc/system, und führen Sie den Warmstart des Systems erneut aus.

    Anmerkung:
    Nach einer Änderung der Kernelkonfigurationsparameter müssen Sie einen Warmstart des Computers ausführen, damit die Änderungen wirksam werden.

WebSphere MQ für JMS konfigurieren

Für jeden Connector, der für die Verwendung mit dem JMS-Transport von WebSphere MQ konfiguriert ist, müssen Sie die Konfigurationsdatei des lokalen Connectors mit dem Tool "Connector Configurator" bearbeiten.

Geben Sie einen Warteschlangenmanager an, und konfigurieren Sie die Eigenschaftswerte wie in Tabelle 19 angegeben. In diesem Beispiel wird der Connector JmsConnector konfiguriert.

Tabelle 19. Eigenschaftswerte für JMS-Transport
Eigenschaft Wert
AdminInQueue JMSCONNECTOR\ADMININQUEUE
AdminOutQueue JMSCONNECTOR\ADMINOUTQUEUE
DeliveryQueue JMSCONNECTOR\DELIVERYQUEUE
FaultQueue JMSCONNECTOR\FAULTQUEUE
RequestQueue JMSCONNECTOR\REQUESTQUEUE
ResponseQueue JMSCONNECTOR\RESPONSEQUEUE
SynchronousRequestQueue JMSCONNECTOR\SYNCHRONOUSREQUESTQUEUE
SynchronousResponseQueue JMSCONNECTOR\SYNCHRONOUSRESPONSEQUEUE

Sie müssen nur dann einen Wert für die Eigenschaften UserName und Password angeben, wenn Sie im Clientmodus auf den Warteschlangenmanager zugreifen.

Nachdem Sie diese Änderungen vorgenommen haben, müssen Sie das Repository erneut laden und InterChange Server sowie den Connector erneut starten.

Eigenschaften für Nachrichtenwarteschlangen von WebSphere MQ ändern

Möglicherweise müssen Sie die Standardkonfiguration der WebSphere MQ-Nachrichtenwarteschlangen überarbeiten, damit große Objekte oder viele Nachrichten verarbeitet werden können.

Um die maximal zulässige Länge der Nachrichtenwarteschlange und die maximal zulässige Nachrichtenlänge zu überarbeiten, legen Sie die Werte für die Eigenschaften MAXDEPTH und MAXMSGL in der entsprechenden Datei .tst wie in der folgenden Prozedur beschrieben fest.

Anmerkung:
Als Vorsichtsmaßnahme sollten Sie vor der Ausführung dieser Schritte eine Kopie der Datei .tst erstellen.

  1. Öffnen Sie die Datei. Legen Sie die Werte für die Eigenschaften MAXDEPTH oder MAXMSGL mit dem WebSphere MQ-Befehl ALTER wie unter Wert für MAXDEPTH ändern bzw. Wert für MAXMSGL ändern beschrieben fest.
  2. Speichern Sie die Datei, und starten Sie das System erneut.
  3. Rekonfigurieren Sie den MQ-Manager.
  4. Fahren Sie mit InterChange Server erstmalig starten fort.

Wert für MAXDEPTH ändern

WebSphere MQ-Nachrichtenwarteschlangen sind standardmäßig für die Aufnahme von bis zu 5.000 Nachrichten konfiguriert. Während Zeiten mit hohem Datenverkehr oder einer erstmaligen Konvertierung auf InterChange Server kann dieser Standardwert überschritten werden. Dies führt zu Fehlern und verhindert, dass die Connectors Nachrichten an ICS senden können. Um dies zu vermeiden, können Sie die maximale Anzahl der zulässigen Nachrichten in einer Warteschlange und die maximale Anzahl nicht festgeschriebener Nachrichten in allen Warteschlangen heraufsetzen. Die optimalen Werte für diese Einstellungen können je nach den gegebenen Umständen variieren. Wenn Sie beispielsweise eine erstmalige Konvertierung auf InterChange Server vornehmen, empfiehlt es sich, die maximale Warteschlangenlänge mit mindestens 20.000 Nachrichten festzulegen.

Um die Einstellung für MAXDEPTH zu ändern, fügen Sie nach jeder Warteschlangendefinition die folgenden Optionen hinzu:

ALTER QLOCAL (name_der_warteschlange) MAXDEPTH (gewünschte_länge)
 

Beispiel:

DEFINE QLOCAL(AP/EMailConnector/servername)
  
 ALTER QLOCAL(AP/EMailConnector/servername) MAXDEPTH(20000)
 

Sie können auch den Warteschlangenmanager so ändern, dass in allen Warteschlangen insgesamt mehr nicht festgeschriebene Nachrichten zulässig sind, als im Standardwert definiert ist. Die Anzahl der zulässigen nicht festgeschriebenen Nachrichten sollte die Summe der maximalen Warteschlangenlängen (MAXDEPTH) aller Warteschlangen sein. Der von InterChange Server belegte Speicher sollte nur dann zunehmen, wenn die Anzahl der nicht festgeschriebenen Nachrichten zunimmt.

Zum Ändern der Einstellung für MAXUMSGS fügen Sie die folgende Zeile hinzu:

ALTER QMGR MAXUMSGS (anzahl)
 

Beispiel:

ALTER QMGR MAXUMSGS (400000)
 

Wert für MAXMSGL ändern

Ändern Sie diesen Wert nur dann, wenn Sie Geschäftsobjekte verwenden, deren Größe den Standardwert für MAXMSGL von 4 MB übersteigt. Zum Ändern des Werts für MAXMSGL fügen Sie nach jeder Warteschlangendefinition den folgenden Befehl hinzu:

ALTER QLOCAL (name_der_warteschlange) MAXMSGL (maximal_zulässige_anzahl_byte_pro_nachricht)
 

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