Object-Request-Broker konfigurieren

Das InterChange Server-System verwendet den IBM Java Object Request Broker (ORB), um die ORB-Kommunikation zwischen InterChange Server und den einzelnen Connectors zu verarbeiten. Dieser Abschnitt beschreibt die Konfiguration des ORB.

Das Installationsprogramm von InterChange Server installiert den IBM Java ORB automatisch als Teil der Java Runtime Environment (JRE). Während des Installationsprozesses ordnet das Installationsprogramm dem ORB den Port 14500 zu. Außerdem wird die Anzeige "Dienste" aufgerufen. Dort können Sie angeben, ob InterChange Server als Windows-Service installiert werden soll. In diesem Fall geben Sie die Portnummer an, die für den ORB verwendet werden soll (der Standardwert ist 5500). Außer diesem Schritt sind keine weiteren Tasks für die Installation des IBM Java ORB erforderlich.

IBM Java ORB konfigurieren

Dieser Abschnitt enthält die folgenden Informationen zur Konfiguration des IBM Java ORB:

ORB anpassen

In der Standardeinstellung wird die Konfiguration des IBM Java ORB im Rahmen seines Installationsprozesses verarbeitet. Der IBM Java ORB unterstützt jedoch verschiedene Eigenschaften, die Sie zur Anpassung des ORB festlegen können. Zu diesen Eigenschaften gehören die Position des ORB, die Anzahl der ORB-Threads sowie Werte für die Ablaufsteuerung. Eine vollständige Erläuterung dieser Eigenschaften und ihrer Einstellungen finden Sie im Handbuch System Administration Guide.

ORB für Umgebung mit hoher Verfügbarkeit konfigurieren

In einer Umgebung mit hoher Verfügbarkeit muss der IBM Java ORB so konfiguriert sein, dass die Verwendung des Persistent Naming Service und einer virtuellen IP-Adresse unterstützt wird. Gehen Sie hierzu folgendermaßen vor:

  1. Aktivieren Sie den Persistent Naming Server, wenn er noch nicht aktiviert wurde.
  2. Registrieren Sie den IBM Transient Naming Server.
  3. Konfigurieren Sie die abhängigen Services.
  4. Konfigurieren Sie die virtuelle IP-Adresse für die Multihoming-Maschine.

Persistent Naming Server aktivieren

Der Persistent Naming Server ist in einer Umgebung mit hoher Verfügbarkeit erforderlich. In der Standardeinstellung ist er aktiviert. Zum Starten des Persistent Naming Server verwenden Sie die Datei PersistentNameServer.bat. Weitere Informationen finden Sie unter Start von InterChange Server vorbereiten.

Transient Naming Server als Windows-Service registrieren

Der IBM Transient Naming Server stellt den Namensservice für das InterChange Server-System bereit. Er protokolliert die CORBA-Objekte, die aktiv sind. In einer Umgebung mit hoher Verfügbarkeit muss dieser Transient Naming Server als Windows-Service installiert sein. Das InterChange Server-Produkt enthält das Dienstprogramm CWService, mit dessen Hilfe ICS-Komponenten als Windows-Services registriert werden können. Dieses Tool befindet sich im Unterverzeichnis "bin" des Produktverzeichnisses. Zur Registrierung des Transient Naming Server als Windows-Service verwenden Sie die folgende Syntax des Dienstprogramms CWService:

cwservice -xi -tNAMESERVER -c PRODUKTVERZ\bin\PersistentNameServer.bat -mode=Auto -s servicename

Hierbei steht servicename für den Namen, der dem Service des Transient Naming Server zugeordnet werden soll. Dieser Befehl startet das Tool cwservice, gibt an, dass diesem Service der Transient Naming Server als Komponente zugeordnet ist, legt das zu verwendende Startscript fest, konfiguriert den Service für den automatischen Start und definiert den Namen des Services.

Anmerkung:
Die Befehlsargumente -s und -mode sind erforderlich. Das Befehlsargument -s legt den Namen des Services fest, der im Dialog für die Windows-Services angezeigt wird. Das Befehlsargument -mode hat die Syntax -mode=servicestart. Hierbei kann für servicestart entweder Auto (= automatischer Start des Services) oder Manual (= manueller Start des Services) angegeben werden.

Weitere Informationen zum Tool CWService finden Sie unter Komponenten als Windows-Services ausführen.

Weitere Services konfigurieren

Neben der Installation des Transient Naming Server als Windows-Service müssen für eine Umgebung mit hoher Verfügbarkeit InterChange Server und Adapter als Services installiert werden. Mit dem Tool CWServices können Sie die entsprechenden Konfigurationen vornehmen (sofern diese Komponenten auf Ihrem System noch nicht als Services konfiguriert wurden).

Anmerkung:
Im Rahmen des ICS-Installationsprozesses konfiguriert das ICS-Installationsprogramm ICS als Windows-Service. Hierbei werden die Informationen verwendet, die Sie in der Anzeige "Dienste" bereitgestellt haben.

Multihoming konfigurieren

In einer Umgebung mit hoher Verfügbarkeit muss das InterChange Server-System auf einer Multihoming-Maschine (also einer Maschine mit mehreren NIC-Karten) ausgeführt werden können. Der IBM Java ORB muss so konfiguriert sein, dass im privaten Netz zwischen den beiden Hosts nicht die IP-Adresse, sondern die virtuelle IP-Adresse verwendet wird. Sie müssen die virtuelle IP-Adresse in der Eigenschaft com.ibm.CORBA.LocalHost des IBM Java ORB konfigurieren.

So konfigurieren Sie diese ORB-Eigenschaft:

  1. Erstellen Sie eine Systemumgebungsvariable mit demselben Namen wie die IBM ORB-Eigenschaft.

    1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf "Arbeitsplatz", und wählen Sie im Kontextmenü die Option "Eigenschaften" aus.
    2. Klicken Sie auf der Registerkarte "Erweitert" auf "Umgebungsvariablen".
    3. Klicken Sie im Abschnitt "Systemvariablen" des Dialogs auf eine der Variablen. Diese Aktion stellt sicher, dass die von Ihnen neu erstellte Variable als Systemvariable und nicht als Benutzervariable definiert wird.
    4. Klicken Sie unten im Abschnitt "Systemvariablen" auf die Schaltfläche "Neu".
    5. Geben Sie im Feld "Variablenname" des Dialogs "Neue Systemvariable" den Namen der IBM ORB-Eigenschaft ein:

      com.ibm.CORBA.LocalHost

    6. Geben Sie im Feld "Variablenwert" die virtuelle IP-Adresse der Multihoming-Maschine ein. Eine virtuelle IP-Adresse enthält die folgenden Informationen:

      • IP-Adresse
      • Teilnetzmaske
      • Lokale Broadcastadresse

        Hier ein Beispiel für eine virtuelle IP-Adresse:

        10.5.1.214 255.255.255.0 10.5.1.255

        In diesem Beispiel ist 10.5.1.214 die IP-Adresse, 255.255.255.0 die Teilnetzmaske und 10.5.1.255 die lokale Broadcastadresse.

    7. Klicken Sie in den Fenstern so oft auf "OK", bis Sie das Fenster mit den Systemeigenschaften verlassen haben.
  2. Bearbeiten Sie die Variable ORB_PROPERTY in der globalen Umgebungsdatei CWSharedEnv.bat, und fügen Sie ein Befehlszeilenargument für die IBM ORB-Eigenschaft hinzu. Gehen Sie hierzu folgendermaßen vor:

    1. Öffnen Sie die Datei CWSharedEnv.bat in einem Texteditor. Diese Datei befindet sich im Unterverzeichnis bin des Produktverzeichnisses.
    2. Fügen Sie in dieser Datei zur Variablen ORB_PROPERTY das folgende Befehlszeilenargument nach den vorhandenen Werten hinzu, die für diese Variable angegeben sind:

      -Dcom.ibm.CORBA.LocalHost=com.ibm.CORBA.LocalHost

    3. Speichern Sie die Datei CWSharedEnv.bat.
  3. Starten Sie Ihr System erneut, damit die neue Systemumgebungsvariable wirksam wird.

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