Object-Request-Broker (ORB) installieren und konfigurieren

Das InterChange Server-System verwendet den IBM Java Object Request Broker (ORB), um die ORB-Kommunikation zwischen InterChange Server und den einzelnen Connectors zu verarbeiten. Dieser Abschnitt beschreibt die Installation und Konfiguration des ORB.

IBM Java ORB installieren

Das Installationsprogramm von InterChange Server installiert den IBM Java ORB automatisch als Teil der Java Runtime Environment (JRE). Für die Installation des IBM Java ORB müssen keine gesonderten Schritte ausgeführt werden.

IBM Java ORB konfigurieren

Dieser Abschnitt enthält die folgenden Informationen zur Konfiguration des IBM Java ORB:

ORB anpassen

In der Standardeinstellung wird IBM Java ORB im Rahmen des Installationsprozesses auch konfiguriert. Der IBM Java ORB unterstützt jedoch verschiedene Eigenschaften, die Sie zur Anpassung des IBM Java ORB festlegen können. Zu diesen Eigenschaften gehören die Position des ORB, die Anzahl der ORB-Threads sowie Werte für die Ablaufsteuerung. Eine vollständige Erläuterung dieser Eigenschaften und ihrer Einstellungen finden Sie im Handbuch System Administration Guide

ORB für Umgebung mit hoher Verfügbarkeit konfigurieren

In einer Umgebung mit hoher Verfügbarkeit muss der IBM Java ORB so konfiguriert sein, dass die Verwendung des Persistent Naming Server und einer virtuellen IP-Adresse unterstützt wird. Gehen Sie hierzu folgendermaßen vor:

  1. Stellen Sie sicher, dass der Persistent Naming Server aktiviert ist.
  2. Konfigurieren Sie andere ICS-Services so, dass sie vom Transient Naming Server abhängig sind.
  3. Registrieren Sie Komponenten für den Cluster.
  4. Konfigurieren Sie die virtuelle IP-Adresse für die Multihoming-Maschine.

Persistent Naming Server aktivieren

Der Persistent Naming Server ist in einer Umgebung mit hoher Verfügbarkeit erforderlich. In der Standardeinstellung ist er aktiviert.

Anmerkung:
Zum Starten des Persistent Naming Server verwenden Sie das Script PersistentNameServer.sh. Weitere Informationen finden Sie unter IBM ORB Transient Naming Server starten.

Komponenten für Cluster registrieren

Der IBM Transient Naming Server stellt den Namensservice für das InterChange Server-System bereit. Er protokolliert die CORBA-Objekte, die aktiv sind. Bei einer Umgebung mit hoher Verfügbarkeit müssen Sie ähnliche Scripts wie die ICS-bezogenen Prozesse erstellen, die für den Cluster registriert würden. Diese Scripts ermöglichen dem Betriebssystem dann das Starten, Stoppen und Überwachen des Transient Naming Server. Weil die Details des Clustersystems für Ihre Umgebung eindeutig sind, kann das Produkt "WebSphere InterChange Server" diese Scripts nicht enthalten. Daher müssen Sie die Scripts erstellen, um sie mit dem Clustersystem verwenden zu können.

Anmerkung:
IBM stellt im Rahmen eines IBM SupportPac einige Beispielscripts mit einer Readme-Datei bereit. Scripts und Dateien, die die Implementierung in einer Umgebung mit hoher Verfügbarkeit unterstützen, sind als nicht unterstütztes Material in einem SupportPac der Kategorie 2 verfügbar. Informationen zu diesen IBM SupportPacs erhalten Sie, wenn Sie unter der folgenden Adresse den Eintrag Category 2 - Freeware im Feld Category auswählen:

www.ibm.com/software/integration/support/supportpacs/

Im Rahmen der Konfiguration dieser Beispielscripts müssen Sie den Transient Naming Server als Abhängigkeit von InterChange Server (ICS) angeben. Diese Aktion teilt dem Betriebssystem mit, dass ICS vom Transient Naming Server insofern abhängig ist, als ICS beendet wird, wenn der Namensserver fehlschlägt und durch das Betriebssystem nicht erneut gestartet werden kann. Anschließend würden sowohl der Transient Naming Server als auch ICS auf den sekundären Host migriert. Die gleiche Abhängigkeit besteht außerdem zwischen einem Adapter und dem Transient Naming Server. Daher müssen auch die Adapter vom Transient Naming Server abhängig sein.

Anmerkung:
Der Transient Naming Server muss nicht auf dem primären und dem sekundären Host ausgeführt werden. Da der Transient Naming Server in den Abhängigkeiten des InterChange Server-Services enthalten ist, startet der Cluster-Server diesen Namensserver auf jeder Maschine, wenn das Betriebssystem die Prozesse aus einem bestimmten Grund auf den sekundären Host migrieren muss.

Multihoming-Maschine konfigurieren

In einer Umgebung mit hoher Verfügbarkeit muss das InterChange Server-System auf einer Multihoming-Maschine (also einer Maschine mit mehreren NIC-Karten) ausgeführt werden können. Der IBM Java ORB muss so konfiguriert sein, dass im privaten Netz zwischen den beiden Hosts nicht die IP-Adresse, sondern die virtuelle IP-Adresse verwendet wird. Sie müssen die virtuelle IP-Adresse in der folgenden Eigenschaft des IBM Java ORB konfigurieren:

com.ibm.CORBA.LocalHost
 

So konfigurieren Sie diese ORB-Eigenschaft:

  1. Erstellen Sie eine Systemumgebungsvariable namens ORB_OAHOST.
  2. Geben Sie als Wert für diese Umgebungsvariable die virtuelle IP-Adresse der Multihoming-Maschine an. Eine virtuelle IP-Adresse enthält die folgenden Informationen:

Die folgende Angabe ist ein Beispiel für eine virtuelle IP-Adresse:

10.5.1.214 255.255.255.0 10.5.1.255
 

In diesem Beispiel ist 10.5.1.214 die IP-Adresse, 255.255.255.0 die Teilnetzmaske und 10.5.1.255 die lokale Broadcastadresse.

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