Objektaktivierungsdämon (OAD) konfigurieren

WebSphere MQ stellt eine Auslöserfunktion zur Verfügung, mit der eine Anwendung automatisch gestartet werden kann, wenn Nachrichten für den Abruf verfügbar sind. Das Produkt "WebSphere InterChange Server" verwendet einen durch MQ ausgelösten Objektaktivierungsdämon (Object Activation Daemon - OAD), um die folgenden Tasks zu verarbeiten:

Dieser durch MQ ausgelöste OAD verwendet die Auslöserfunktion von WebSphere MQ, um einen Connectoragenten erneut zu starten.

So konfigurieren Sie diesen OAD:

  1. Stellen Sie sicher, dass WebSphere MQ installiert ist.
  2. Konfigurieren Sie WebSphere MQ für den durch MQ ausgelösten OAD.
  3. Starten Sie die MQ-Funktion "Trigger Monitor".
  4. Konfigurieren Sie einen Adapter für den automatischen und fernen Neustart.

OAD-Software installieren

Die Verwendung des durch MQ ausgelösten OAD macht die Installation der MQ-Funktion "Trigger Monitor" erforderlich. Diese Überwachungsfunktion wird zusammen mit der WebSphere MQ-Software wie unter IBM WebSphere MQ installieren beschrieben installiert. Diese Software muss sich auf derselben Maschine wie der Connectoragent befinden.

In Abbildung 20 nimmt jeder Connectoragent an fernen Startvorgängen und/oder an automatischen Startvorgängen teil. Die WebSphere MQ-Software muss sich auf jeder Maschine befinden, auf der sich ein teilnehmender Connectoragent befindet. Bitte beachten Sie, dass auf einer Maschine nur eine MQ-Funktion "Trigger Monitor" benötigt wird, und zwar ungeachtet dessen, wie viele Connectoragenten sich auf dieser Maschine befinden. Falls auf der lokalen Maschine WebSphere MQ Server installiert ist, ruft der Befehl runmqtrm den Dämon für die MQ-Funktion "Trigger Monitor" auf. Falls auf der lokalen Maschine der WebSphere MQ-Client installiert ist, ruft der Befehl runmqtmc den Dämon für die MQ-Funktion "Trigger Monitor" auf.

Abbildung 20. Beispiel für OAD-Konfiguration

Die Abbildung zeigt ein Beispiel für eine OAD-Konfiguration. Es gibt vier Knoten. Jeder Knoten stellt einen separaten Computer dar. Drei Computer enthalten Connectors und OADs. Zwei dieser Computer sind Win2000-Maschinen, der dritte Computer ist eine UNIX-Maschine. Auf dem vierten Knoten ist ICS auf einer Win2000-Maschine installiert. Die drei Clientknoten sind mit ICS verbunden. Jeder der drei Clients enthält einen einzelnen OAD, aber eine unterschiedliche Anzahl von Connectors.

Die in Abbildung 20 dargestellte Konfiguration würde die Installation der folgenden Software erforderlich machen:

Wenn der Dämon für die MQ-Funktion "Trigger Monitor" unter UNIX mit dem Befehl runmqtrm aufgerufen wird, entsteht eine Problemsituation. Der Benutzer mqm ist Eigner der Funktion "Trigger Monitor", hat jedoch möglicherweise nicht die korrekten Pfade und Berechtigungen für die Ausführung von Befehlen, die beispielsweise durch den Benutzer cwadmin gestartet werden. Um dieses Problem zu umgehen, erstellen Sie eine Kopie des Befehls runmqtrm, die dann vom Benutzer und der Gruppe mqm isoliert und ausschließlich für die Initialisierung des Dämons für die MQ-Funktion "Trigger Monitor" verwendet wird. Die erforderlichen Befehle lauten:

cp /opt/mqm/bin/runmqtrm /opt/mqm/bin/runmqtrm2 
 

zum Kopieren von runmqtrm nach runmqtrm2 und

chmod ug-s /opt/mqm/bin/runmqtrm2 
 

zum Entfernen der Benutzer- und Gruppeneinstellungen aus dem Befehl runmqtrm2.

Anschließend wird der Befehl runmqtrm2 verwendet, um den Dämon für die MQ-Funktion "Trigger Monitor" aufzurufen. Eigner ist dann der Benutzer, der den Befehl runmqtrm2 abgesetzt hat. Auf diese Weise entsteht ein sekundäres Problem, weil der aufrufende Benutzer möglicherweise nicht alle Berechtigungen besitzt, die für den Zugriff auf den Warteschlangenmanager, auf die Initialisierungswarteschlange (in die die Auslösenachrichten gestellt werden) und die Warteschlange für nicht zustellbare Post erforderlich sind. Mit dem Programm "setmqaut" können Sie ausgewählten Gruppen die Berechtigung für den Zugriff auf MQ-Objekte erteilen. Bitte beachten Sie jedoch, dass die Erteilung von Berechtigungen an Einzelbenutzer nicht möglich ist.

Beispiel: Ein Benutzer, der zur Gruppe "appdev" gehört, muss den Befehl runmqtrm2 ausführen. Der Name des Warteschlangenmanagers lautet "CALVIN", die Initialisierungswarteschlange heißt "CALVIN.INITQ", und die Warteschlange für nicht zustellbare Post hat den Namen "SYSTEM.DEAD.LETTER.QUEUE". Führen Sie die folgenden Befehle aus, um der Gruppe "appdev" die Berechtigung für die Ausführung von Trigger Monitor zu erteilen:

setmqaut -m CALVIN -t qmgr -g appdev +connect +inq
 

setmqaut -m CALVIN -t queue -n CALVIN.INITQ -g appdev +get
 

setmqaut -m CALVIN -t queue -n SYSTEM.DEAD.LETTER.QUEUE -g appdev +put +inq +passall
 

Bitte beachten Sie, dass in diesem Fall alle Mitglieder der Gruppe auf den Warteschlangenmanager zugreifen können.

Weitere Informationen zur Installation von WebSphere MQ finden Sie unter IBM WebSphere MQ installieren.

WebSphere MQ für durch MQ ausgelösten OAD konfigurieren

Damit der durch MQ ausgelöste OAD unterstützt wird, muss der Warteschlangenmanager von WebSphere MQ für die Verarbeitung von Auslösern konfiguriert werden. Diese Unterstützung erfordert es, dass die WebSphere MQ-bezogenen Objekte, die in Tabelle 30 angegeben sind, auf derselben Maschine erstellt werden, auf der sich InterChange Server und der Warteschlangenmanager von WebSphere MQ befinden.

Tabelle 30. WebSphere MQ-bezogene Objekte für durch WebSphere MQ ausgelösten OAD
Service Zweck des Datenbankzugriffs
Initialisierungswarteschlange Empfängt Auslösenachrichten für die MQ-Funktion "Trigger Monitor" vom MQ-Warteschlangenmanager.
Prozessdefinition Beschreibt den Prozess, den die MQ-Funktion "Trigger Monitor" aufruft, wenn sie eine Auslösenachricht von der Initialisierungswarteschlange empfängt.
Warteschlange für Adapteraktivierung Empfängt Auslöseereignisse für einen Adapter von InterChange Server. Diese Nachrichten werden durch das Connector-Framework desjenigen Connectors aufgenommen, der der Warteschlange zugeordnet ist.

Zur Erstellung dieser MQ-bezogenen Objekte führen Sie das Script mqtriggersetup aus, das sich im Unterverzeichnis PRODUKTVERZ/bin befindet. Führen Sie dieses Script auf der Maschine aus, die den Connector enthält, für den Sie die Funktion zum automatischen und fernen Neustart aktivieren wollen.

Anmerkung:
Bevor Sie das Script mqtriggersetup ausführen, müssen Sie bereits den MQ-Warteschlangenmanager erstellt haben, der mit InterChange Server (ICS) verwendet werden soll. Der Warteschlangenmanager wird mit dem Script configure_mq erstellt. Weitere Informationen finden Sie unter Warteschlangen für Adapter konfigurieren.
Das Script mqtriggersetup hat die folgende Syntax:
mqtriggersetup wics-warteschlangenmanager connectorname connectorstartscript
 

Hierbei gilt Folgendes:

Um beispielsweise den automatischen und fernen Neustart für einen Connector namens "MyConn" zu konfigurieren, verwenden Sie den folgenden Aufruf von mqtriggersetup:

mqtriggersetup InterChangeServer.queue.manager MyConn 
 /IBM/WebSphereBI/connectors/MyConn/connector_manager_MyConn.sh
 

Sie müssen das Script mqtriggersetup auf der Maschine ausführen, die den MQ-Warteschlangenmanager enthält. Führen Sie das Script mqtriggersetup für jeden Connector aus, der sich auf der gleichen Maschine befindet. Außerdem müssen Sie dieses Script für jeden Connector ausführen, der sich auf einer fernen Maschine befindet.

Durch MQ ausgelösten OAD starten

Um den durch MQ ausgelösten OAD zu starten, müssen Sie die MQ-Funktion "Trigger Monitor" mit dem entsprechenden Startscript explizit starten. Auf jeder Maschine, auf der sich Connectors befinden, müssen Sie eine MQ-Funktion "Trigger Monitor" starten.

Bei der Installation von WebSphere MQ installiert das Installationsprogramm die Dateien runmqtrm oder runmqtmc. Diese Scripts starten die MQ-Funktion "Trigger Monitor" als Teil des MQ-Server- bzw. MQ-Client-Release. Der folgende Befehl startet beispielsweise die MQ-Funktion "Trigger Monitor" (in einem MQ-Server-Release):

runmqtrm -m wics-warteschlangenmanager -q INITIATION.QUEUE
 

Hierbei steht wics-warteschlangenmanager für den Namen des MQ-Warteschlangenmanagers für InterChange Server.

Anmerkung:
Um die MQ-Funktion "Trigger Monitor" in einem MQ-Client-Release zu starten, ersetzen Sie in dem Befehl, der die MQ-Funktion "Trigger Monitor" startet, die Angabe runmqtrm durch runmqtmc.

Connector für durch MQ ausgelösten OAD konfigurieren

So konfigurieren Sie einen einzelnen Connector so, dass er den automatischen und fernen Neustart verwendet:

  1. Setzen Sie die Konfigurationseigenschaft "OADAutoRestartAgent" des Connectors auf "true".
  2. Legen Sie alle anderen OAD-Konfigurationseigenschaften für den Connector wie gewünscht fest.

Informationen zum Festlegen dieser Eigenschaften enthält das Handbuch System Administration Guide.

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