Installationstasks

Zur Implementierung der übergreifenden Kommunikation von WebSphere MQ müssen die folgenden Installationstasks ausgeführt werden:

Installation planen

Bevor Sie den Remote Agent installieren und konfigurieren, sollten Sie die folgenden Aspekte bedenken:

IBM Java ORB für die Verwendung mit dem Remote Agent konfigurieren

Auf der Hub-Site werden der IBM Java ORB und sein Transient Naming Service automatisch vom ICS-Installationsprogramm installiert. Damit die Kommunikation zwischen ICS und den Adaptern über das Internet stattfinden kann, konfigurieren Sie mit dem Konfigurationsparameter "OAport" auf der Hub-Site und auf den Peripherie-Sites einen festgelegten Port.

Anmerkung:
Der Hub-Port (ICS), der den Kanal für den Informationsfluss von einem Adapter an ICS angibt, muss sich vom Peripherie-Port unterscheiden, der den Kanal für den Informationsfluss von ICS an einen Adapter festlegt.

Weitere Informationen zum Parameter "OAport" enthält die Beschreibung im Abschnitt CORBA der ICS-Konfigurationsdatei (siehe Anhang A, Konfigurationsparameter).

Remote Agent konfigurieren

Der Remote Agent kann für die Verwendung mit dem nativen WebSphere MQ-Protokoll oder dem HTTP/HTTPS-Protokoll für die Kommunikation über das Internet konfiguriert werden. Für die Konfiguration der nativen WebSphere MQ-Option wird lediglich die mit dem Produkt gelieferte Software verwendet. Die HTTP-Option erfordert WebSphere MQ Internet PassThrough (MQIPT). Dieses Produkt muss separat erworben werden. In diesem Abschnitt werden beide Konfigurationen vorgestellt.

Anmerkung:
Das einzige Transportprotokoll, das bei beiden Konfigurationen unterstützt wird, ist JMS.

Native WebSphere MQ-Option

Diese Konfigurationsoption verwendet das WebSphere MQ-Protokoll zusammen mit Security Socket Layer (SSL), um eine sichere Kommunikation über das Internet zu gewährleisten. Sie bietet im Vergleich das bessere Leistungsverhalten, macht jedoch das Öffnen eines Ports in der Firewall erforderlich, damit der WebSphere MQ-Datenverkehr die Firewall passieren kann. Weitere Informationen können Sie Abbildung 13 entnehmen.



Abbildung 13. Konfiguration mit nativer WebSphere MQ-Option

Sie müssen Kanäle für die bidirektionale Übertragung zwischen InterChange Server und dem fernen Connectoragenten konfigurieren Es werden zwei Kanäle benötigt, nämlich ein Kanal pro Richtung.

Es besteht die Möglichkeit, InterChange Server und die Adapter im Intranet vorzuhalten, während sich die Anwendungsserver in der DMZ (Demilitarized Zone) befinden. Eine solche Konfiguration ist unter der Voraussetzung akzeptabel, dass der Adapter nicht als Remote Agent konfiguriert ist. Falls sich der Adapter und der Anwendungsserver in unterschiedlichen Teilnetzen befinden, kann die Kommunikation des Adapters mit dem Anwendungsserver nur dadurch ermöglicht werden, dass sowohl die Hostnamen als auch die IP-Adresse des Anwendungsservers in die Datei \\WINNT\system32\drivers\etc\hosts der Adaptermaschine aufgenommen werden.

Anmerkung:
Bei den folgenden Schritten wird davon ausgegangen, dass MQ1 und MQ2 in Abbildung 13 an Port 1414 empfangsbereit sind.

Kanäle für native WebSphere MQ-Option konfigurieren

  1. Kanal 1 (MQ1 ist der Absender, MQ2 ist der Empfänger):

    1. Erstellen Sie den Absenderkanal CHANNEL1 auf MQ1.
    2. Erstellen Sie den Empfängerkanal CHANNEL1 auf MQ2.
  2. Kanal 2 (MQ2 ist der Absender, MQ1 ist der Empfänger):

    1. Erstellen Sie den Absenderkanal CHANNEL2 auf MQ2.
    2. Erstellen Sie den Empfängerkanal CHANNEL2 auf MQ1.
  3. Konfigurieren sie die Firewall 1 so, dass Datenverkehr auf Port 1414 an MQ1 weitergeleitet wird. Konfigurieren Sie die Firewall 2 für die Weiterleitung des Datenverkehrs auf Port 1414 an MQ2.
    Anmerkung:
    Es wird davon ausgegangen, dass MQ1 und MQ2 an Port 1414 empfangsbereit sind und dass die Firewall den Datenaustausch im Netz basierend auf der Portweiterleitung zulässt. Die tatsächliche Konfiguration kann - abhängig vom Typ der Firewall - anders sein.
  4. Legen Sie die IP-Adresse des Absenderkanals 1 auf den Verbindungsnamen von Firewall 2 fest.
  5. Legen Sie die IP-Adresse des Absenderkanals 2 auf den Verbindungsnamen von Firewall 1 fest.

Warteschlangen für native WebSphere MQ-Option konfigurieren
Anmerkung:
Informationen zur Einrichtung von JMS-Warteschlangen finden Sie unter WebSphere MQ für JMS konfigurieren.

ICS erstellt Warteschlangenmanager standardmäßig mit Groß-/Kleinschreibung. Beispiel:

ICS430.queue.manager 
 

Beim Definieren der für den Fernzugriff erforderlichen Warteschlangen konvertiert WebSphere MQ jedoch automatisch alle Angaben in Großbuchstaben. Die Konfiguration für die Definitionen der fernen Warteschlangen beachtet hingegen die Groß-/Kleinschreibung. In diesem Fall können die Nachrichten die Warteschlangen nicht verlassen. Zur Lösung dieses Problem bearbeiten Sie in MQ-Explorer das Feld "Ferner WS-Manager" für alle Definitionen von fernen Warteschlangen so, dass die Groß-/Kleinschreibung korrekt ist (für beide Warteschlangenmanager).

  1. MQ1 ("queue1" dient für die Übertragung vom Server an den Agenten):

    1. Legen Sie "queue1" als ferne Warteschlange und "queue2" als lokale Warteschlange fest.
    2. Legen Sie MQ2 als fernen Warteschlangenmanager für "queue1" fest.
  2. MQ2 ("queue2" dient für die Übertragung vom Agenten an den Server):

    1. Legen Sie "queue2" als ferne Warteschlange und "queue1" als lokale Warteschlange fest.
    2. Legen Sie MQ1 als fernen Warteschlangenmanager für "queue2" fest.
  3. Konfigurieren Sie in jedem Warteschlangenmanager eine Übertragungswarteschlange.
  4. Konfigurieren Sie in jedem Warteschlangenmanager eine Warteschlange für nicht zustellbare Post.
  5. Prüfen Sie, dass die Fehlerwarteschlange für jeden Warteschlangenmanager lokal angegeben ist.

Angaben zur Konfiguration der Warteschlangenmanager enthalten die Beispielscripts RemoteAgentSample.mqsc und RemoteServerSample.mqsc im Verzeichnis PRODUKTVERZ\mqseries.

HTTP/HTTPS

Diese Konfigurationsoption verwendet WebSphere MQ Internet Pass Through (MQIPT), um Informationen mit HTTP oder HTTPS über das Internet zu übergeben. Weitere Informationen können Sie Abbildung 14 entnehmen.



Abbildung 14. Konfiguration mit HTTP/HTTPS

Sie müssen Routes definieren, um den Port, die IP-Adresse und Details zu SSL anzugeben. Außerdem müssen Sie zwei Routes für die bidirektionale Übertragung zwischen InterChange Server und dem fernen Connectoragenten konfigurieren. Auf jedem MQIPT werden zwei Routes benötigt, nämlich eine Route pro Richtung.

Sie müssen Kanäle für die bidirektionale Übertragung zwischen InterChange Server und dem fernen Connectoragenten konfigurieren. Es werden zwei Kanäle benötigt, nämlich ein Kanal pro Richtung.

Anmerkung:
Bei den folgenden Schritten wird davon ausgegangen, dass MQ1 und MQ2 in Abbildung 14 an Port 1414 empfangsbereit sind.

Kanäle für HTTP/HTTPS konfigurieren

  1. Kanal 1 (MQ1 ist der Absender, MQ2 ist der Empfänger):

    1. Erstellen Sie den Absenderkanal CHANNEL1 auf MQ1.
    2. Erstellen Sie den Empfängerkanal CHANNEL1 auf MQ2.
  2. Kanal 2 (MQ2 ist der Absender, MQ1 ist der Empfänger):

    1. Erstellen Sie den Absenderkanal CHANNEL2 auf MQ2.
    2. Erstellen Sie den Empfängerkanal CHANNEL2 auf MQ1.
  3. Legen Sie den Parameter "ConnectionName" von CHANNEL1 auf die IP-Adresse und den Empfangsprogrammport von MQIPT1 fest.
  4. Legen Sie den Parameter "ConnectionName" von CHANNEL2 auf die IP-Adresse und den Empfangsprogrammport von MQIPT2 fest.
  5. Konfigurieren Sie die Firewall 1 so, dass der gesamte Datenverkehr am Empfangsprogrammport an MQIPT1 weitergeleitet wird.
  6. Konfigurieren Sie die Firewall 2 so, dass der gesamte Datenverkehr am Empfangsprogrammport an MQIPT2 weitergeleitet wird.

Warteschlangen für HTTP/HTTPS konfigurieren
Anmerkung:
Zusätzliche Informationen zur Einrichtung von JMS-Warteschlangen finden Sie unter WebSphere MQ für JMS konfigurieren.

  1. MQ1 ("queue1" dient für die Übertragung vom Server an den Agenten):

    1. Legen Sie "queue1" als ferne Warteschlange und "queue2" als lokale Warteschlange fest.
    2. Legen Sie MQ2 als fernen Warteschlangenmanager für "queue1" fest.
  2. MQ2 ("queue2" dient für die Übertragung vom Agenten an den Server):

    1. Legen Sie "queue2" als ferne Warteschlange und "queue1" als lokale Warteschlange fest.
    2. Legen Sie MQ1 als fernen Warteschlangenmanager für "queue2" fest.
  3. Konfigurieren Sie in jedem Warteschlangenmanager eine Übertragungswarteschlange.
  4. Konfigurieren Sie in jedem Warteschlangenmanager eine Warteschlange für nicht zustellbare Post.
  5. Prüfen Sie, dass die Fehlerwarteschlange für jeden Warteschlangenmanager lokal angegeben ist.

Angaben zur Konfiguration der Warteschlangenmanager enthalten die Beispielscripts RemoteAgentSample.mqsc und RemoteServerSample.mqsc im Verzeichnis PRODUKTVERZ\mqseries.

Routes für MQIPT1 konfigurieren

Routes für MQIPT2 konfigurieren

Interaktion zwischen Anwendung und Connectoragent ermöglichen

Bei einigen Anwendungen sind Konfigurationstasks erforderlich, damit der Connectoragent Daten in der Anwendung erstellen, aktualisieren, abfragen oder löschen kann. Diese Konfigurationstasks sind in der entsprechenden IBM Dokumentation für bestimmte Adapter beschrieben.

Remote Agent-Komponenten starten

Der Remote Agent setzt voraus, dass Folgendes aktiv ist:

Anweisungen zum Starten dieser Komponenten auf einem UNIX-System enthält das Handbuch Systeminstallation für UNIX.

Auf Systemen mit Windows 2000 können alle diese Komponenten über das Menü "Start" gestartet oder für die Ausführung als Windows-Service konfiguriert werden. Dies ist in den folgenden Abschnitten beschrieben.

Komponenten über das Menü "Start" starten

Dieser Abschnitt beschreibt, wie Sie die Komponenten über das Menü "Start" starten.

Connector-Controller starten

Um InterChange Server einschließlich aller installierten Connector-Controller auf der Hub-Site zu starten, wählen Sie die Optionen "Start > Programme > IBM WebSphere InterChange Server > IBM WebSphere InterChange Server > IBM WebSphere InterChange Server" aus.

Connectoragenten starten

Um einen Connectoragenten auf der Peripherie-Site, auf der der Agent installiert ist, zu starten, wählen Sie die Optionen "Start > Programme > IBM WebSphere Business Integration Adapters > Adapters > Connectors > connectorname" aus.

Komponenten als Windows-Services konfigurieren

IBM stellt ein Konfigurationsprogramm zur Verfügung, mit dem Komponenten auf der Hub-Site für die Ausführung als Windows-Service konfiguriert werden können (einschließlich InterChange Server und Connectoragenten).

Connectoragenten, die auf fernen Maschinen ausgeführt werden, können ebenfalls als Windows-Services konfiguriert werden. Verwenden Sie hierzu das InterChange Server-Dienstprogramm für die Konfiguration von Windows-Services (siehe "Komponenten als Windows-Services ausführen").

Es wird davon ausgegangen, dass die Peripherie-Site InterChange Server nicht verwendet, wenn ein ferner Connectoragent als Windows-Service konfiguriert wird.

Copyright IBM Corp. 1997, 2004