Collaborations

In einer IBM WebSphere Business Integration Server Express-Implementierung bezieht sich der Ausdruck Collaborations auf Softwaremodule, die Code und Geschäftsprozesslogik enthalten, die Interaktionen zwischen Anwendungen steuern. Eine Collaboration kann einfach aufgebaut sein und nur aus einigen wenigen Schritten bestehen. Sie kann aber auch komplex sein und verschiedene Schritte und andere Collaborations beinhalten.

Ein Collaboration-Objekt kann an ein anderes Collaboration-Objekt gebunden werden, um eine Collaboration-Gruppe zu bilden. Eine Collaboration-Gruppe nutzt die Leistungskapazität mehrerer diskreter Collaborations, um zusammengehörige Geschäftsprozesse zu integrieren.

Wenn Sie eine Collaboration installieren, installieren Sie eine Collaboration-Schablone. Eine Collaboration-Schablone enthält sämtliche Ausführungslogik der Collaboration, ist jedoch nicht ausführbar. Zur Ausführung einer Collaboration muss zunächst ein Collaboration-Objekt aus der Schablone instanziert werden. Das Collaboration-Objekt wird ausführbar, nachdem Sie es durch Binden an Connectors oder an andere Collaboration-Objekte sowie durch Angeben weiterer Konfigurationseigenschaften konfiguriert haben.

Eine Collaboration besitzt eine Gruppe von Schnittstellen zur Außenwelt, die als Ports bezeichnet werden. In einer Collaboration-Schablone ist jeder Port eine Variable, die ein Geschäftsobjekt darstellt, das von dem Collaboration-Objekt empfangen oder zur Laufzeit erstellt wird. Betrachten Sie zum Beispiel eine hypothetische Collaboration "Serviceabrechnung" (Service Billing), die durch Abschließen eines Falls in einer Kundendienstmanagementanwendung ausgelöst wird. Die Collaboration ruft den Vertrag des Kunden als Geschäftsobjekt aus einer Kundendatenanwendung ab und verwendet die Informationen des Vertrags, um ein Rechnungsgeschäftsobjekt an eine Abrechnungsanwendung zu senden.

Eine solche Collaboration könnte drei Ports verwenden, d. h. einen Port für jeden der Connectors, mit denen sie interagiert. Jeder Port wird einem bestimmten Typ von Geschäftsobjekt zugeordnet, wie in Abbildung 4 dargestellt:

Abbildung 4. Ports in der Collaboration 'Serviceabrechnung'

Bei der Konfiguration erstellt ein Administrator ein Collaboration-Objekt, das die Ports der Schablone enthält. Der Administrator bindet die Ports für dieses bestimmte Collaboration-Objekt, indem er jeden Port einem Connector bzw. einem anderen Collaboration-Objekt zuordnet. Für einige Collaborations (diejenigen, deren Schablonen das Verb 'Retrieve' (Abrufen) akzeptieren) kann ein Port stattdessen als extern konfiguriert werden, so dass er ein auslösendes Geschäftsobjekt aus einer Zugriffsanforderung, d. h. einem externen Aufruf im Server Access Interface, empfangen kann.

Die Ports ermöglichen die Kommunikation zwischen gebundenen Entitäten, so dass das Collaboration-Objekt das Geschäftsobjekt, das die zugehörigen Geschäftsprozesse auslöst, akzeptieren und anschließend Geschäftsobjekte als Anforderungen und Antworten senden und empfangen kann.

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