Datenzuordnung

Abb. 7 zeigt verschiedene Typen von Geschäftsobjekten für die einzelnen Anwendungen und die Collaborations. Das IBM WebSphere Business Integration Server Express-System muss daher Geschäftsobjekte in kompatible Formen konvertieren, um Ereignisse und Daten anwendungs- und collaborationübergreifend versenden zu können. Das Verfahren der Konvertierung von Geschäftsobjekten von einem Typ in einen anderen wird als Datenzuordnung bezeichnet. Eine Datenzuordnung wird immer dann erforderlich, wenn das IBM WebSphere Business Integration Server Express-System Daten von einer Quelle zu einem Ziel sendet, das nicht exakt das gleiche Datenmodell wie die Quelle verwendet.

Im Unterschied zu Lösungen mit angepasster Anwendungsintegration, die Daten aus einer Anwendung direkt einer anderen zuordnen, verwenden InterChange Server Express-Collaborations im Allgemeinen das generische Geschäftsobjekt zwischen den anwendungsspezifischen Datenmodellen. Das generische Geschäftsobjekt fungiert als allgemeiner, anwendungsübergreifender Datensatz. Wenn Sie Anwendungen in Zukunft ändern, müssen Sie lediglich einen neuen Connector erwerben und eine Zuordnung zwischen dem neuen anwendungsspezifischen Geschäftsobjekt und dem generischen Geschäftsobjekt erstellen. Collaborations setzen ihre Arbeit anschließend wie zuvor fort.

Immer wenn eine Collaboration ein Geschäftsobjekt zwischen unterschiedlichen Anwendungen überträgt, wandelt die Zuordnung das Geschäftsobjekt in den allgemeinen Datensatz und aus dem allgemeinen Datensatz um. Die Geschäftsobjekttransformation findet folgendermaßen statt:

Jeder Connector-Controller verwaltet die Zuordnung von Geschäftsobjekten, die zwischen seinem Connectoragenten und InterChange Server Express übertragen werden. Die Zuordnungen selbst werden durch Verwendung der Zuordnungstools erstellt: Map Designer Express und Relationship Designer Express. Mit Hilfe dieser Tools können Sie detaillierte Zuordnungsspezifikationen erstellen und ändern und die Zuordnung zur Laufzeit ausführen.

Ein Connector-Controller ruft die Zuordnungsfunktion auf, wenn er Geschäftsobjekte empfängt, für die eine Zuordnung erforderlich ist. Abb. 9 veranschaulicht das Aufrufen der Zuordnung durch den Connector-Controller.

Abbildung 9. Steuerung und Ausführung von Zuordnungen

Typen von Datentransformationen

Eine Zuordnung ordnet ein Quellengeschäftsobjekt einem Zielgeschäftsobjekt zu und enthält eine Reihe von Transformationsschritten: einen für jedes Attribut, das transformiert wird. Jeder Transformationsschritt enthält Java-Code, der den Wert des Attributs berechnet. Sie benötigen eine Zuordnung für jedes Geschäftsobjekt, das zwischen verschiedenen Anwendungen übertragen werden soll. Wenn die Geschäftsobjekte ändern, müssen Sie die zugehörigen Zuordnungen möglicherweise auch ändern. In der Regel erstellen Sie eine Zuordnung für jedes Quellengeschäftsobjekt, das Sie transformieren wollen.

Innerhalb einer Datenzuordnung kann die Konvertierung von Quellen- in Zielattribute einfach sein oder sie kann die Einrichtung und Verwaltung von Beziehungen zwischen Datenentitäten erfordern, die zwar äquivalent sind, jedoch in den verschiedenen Anwendungen unterschiedlich dargestellt werden, so dass sie nicht direkt transformiert werden können.

Zum Beispiel könnte das Länderattribut ('Country') in einer Anwendung durch einen Code aus zwei Buchstaben (z. B. US, FR oder EG), in einer anderen durch ein Numeral (z. B. 1, 2 oder 3) dargestellt werden.

Zur Zuordnung solcher Attribute zwischen unterschiedlichen Anwendungen erstellen Sie eine Beziehungsdefinition, indem Sie die Daten der Quellenattribute den Daten der Zielattribute zuordnen. Die meisten Zuordnungen verwenden mindestens eine Beziehungsdefinition.

Sowohl die Zuordnung als auch die Beziehungsdefinition befinden sich im Repository von InterChange Server Express. Ebenso wie Geschäftsobjektdefinitionen fungieren Beziehungsdefinitionen als Spezifikationen oder Schablonen für die Instanzen, die erstellt werden. Im Unterschied zu Instanzen von Geschäftsobjekten, bleiben Beziehungsinstanzen bestehen und werden in speziellen Tabellen für die einzelnen Beziehungen gespeichert.

Jedes Mal, wenn das System eine Anforderung zur Transformation eines gegebenen Geschäftsobjekts empfängt, führt es die zugehörige Zuordnung aus und erstellt abhängig vom Zweck der Transformation eine oder mehrere Instanzen der zugehörigen Beziehungsdefinitionen. Beziehungsinstanzen, die während der Ausführung von Zuordnungen erstellt werden, enthalten die Laufzeitdaten aus den Attributen, die sie zuordnen. Diese Daten werden in Beziehungstabellen gespeichert.

Copyright IBM Corp. 2004, 2005