In der Regel erfolgt die Entwicklung eines Geschäftsintegrationssystems in folgenden Phasen:
Diese Phase leitet den Implementierungsprozess ein, indem die Geschäftsziele für das Projekt, die Systemvoraussetzungen und der allgemeine Umfang des Entwicklungsaufwands bestimmt werden.
Der Prozess der Anforderungsermittlung ist für jedes Unternehmen sehr spezifisch. In diesem Abschnitt werden einige der möglichen Fragen erläutert, die Sie stellen müssen. Sie sollten jedoch eine Methode verfolgen, die für Ihr Unternehmen angemessen ist.
Die Ermittlung beginnt auf einer hohen, allgemeinen Ebene und arbeitet sich zu tiefer gelegenen und detaillierteren Ebenen vor. Sie sollte mit den folgenden Fragen auf allgemeiner Ebene beginnen:
Die Antwort auf diese Frage ist wichtig, weil sie die funktionellen Anforderungen für Schnittstellen während der Testphasen festlegt. Wenn Tests später offenbaren, dass das Geschäftsproblem nicht gelöst ist, wurden die Schnittstellen nicht geeignet entworfen und entwickelt.
Stellen Sie die folgenden Fragen und weitere, die eventuell relevant sind:
Bestimmen Sie die Merkmale der Technologieumgebung. Untersuchen Sie alle der folgenden Punkte:
Zur Ermittlung der Schnittstellen, die zur Implementierung erforderlich sind, sowie der Komponenten, die eingesetzt werden sollen, müssen Sie Informationen auf tieferen Detailebenen recherchieren. Ermitteln und beschreiben Sie die bestimmten Geschäftsprozesse, die Sie zu implementieren beabsichtigen, die erforderliche Geschäftslogik und Datenkonvertierungen sowie die Details der Anwendungen und Datenbanken, die miteinander interagieren werden. Ihre Recherche kann zum Beispiel die folgenden Aufgaben der Informationszusammenstellung beinhalten:
Bevor Sie mit Entwicklungsaktivitäten beginnen, sollten Sie zunächst Ihre Umgebung installieren und vorbereiten. Dies umfasst folgende Aufgaben:
Bewertung und Entwurf hängen von den detaillierten Informationen ab, die während der Bedarfsermittlung zusammengestellt werden.
Wenn Sie die Anforderungen einer Schnittstelle und der Integrationskomponenten, die sie enthält, detailliert ermittelt haben, können Sie die Bewertung verfügbarer, vorhandener Integrationskomponenten in Angriff nehmen, um festzustellen, welche Ihren Anforderungen entsprechen. Sie werden vielleicht feststellen, dass für einige Anforderungen bereits Komponenten vorhanden sind und unverändert eingesetzt werden können. Für andere Anforderungen müssen vorhandene Komponenten möglicherweise erweitert (nach Ihrem Bedarf überarbeitet) werden. Und wiederum für andere Anforderungen müssen neue (angepasste) Integrationskomponenten erst erstellt werden.
Informieren Sie sich zu Beginn Ihrer Bewertung anhand der Dokumentation über die Merkmale der vorgefertigten Komponenten, die Ihnen eventuell zur Verfügung stehen. Stellen Sie fest, ob Sie vorgefertigte Technologieadapter nutzen können, die mit IBM WebSphere Business Integration Server Express und Express Plus geliefert werden. Wenn Sie mit Express Plus arbeiten, stellen Sie fest, ob vordefinierte Adapter, die im Adapter Capacity Pack zur Verfügung stehen, sowie Collaborations und Geschäftsobjekte, die im Collaboration Capacity Pack enthalten sind, in Ihrer Schnittstelle von Nutzen sein können. Die Capacity Packs sind separat als optionale Zusätze für IBM WebSphere Business Integration Server Express Plus erhältlich.
Bewerten Sie jede Komponente sowohl einzeln als auch im Hinblick auf ihre Beziehung zu anderen Komponenten im Gesamtaufbau der Schnittstelle. Sie können den Entwurf einer Komponente nicht abschließen, bevor Sie nicht auch mit dem Entwurf der Komponenten begonnen haben, mit denen sie in der Schnittstelle interagieren soll.
Detaillierte Informationen zum Entwurf von Komponenten finden Sie in den folgenden Handbüchern:
In dieser Phase entwickeln Sie Integrationskomponenten gemäß den in der Phase Entwurf abgeleiteten Spezifikationen.
Zur Entwicklung der Schnittstelle modifizieren Sie (falls notwendig) vorhandene Komponenten, die verfügbar sind, wie zum Beispiel Collaboration-Schablonen und Geschäftsobjekte, und erstellen neue Komponenten, die umgebungsspezifisch sind (z. B. Zuordnungen).
Sie definieren eine Integrationsobjektbibliothek, um Ihre Komponentendefinitionen zu speichern, und ein Benutzerprojekt, das Ihre Schnittstelle repräsentiert. Anschließend können Sie die Integrationsobjekte für Ihre Schnittstelle erstellen und in der Bibliothek speichern und dabei dem Benutzerprojekt Direktaufrufe für sie hinzufügen. Diese Aufgaben werden in Mit Integrationskomponentenbibliotheken arbeiten und Mit Benutzerprojekten arbeiten eingehender beschrieben.
Die Entwicklungs- und Konfigurationsphase ist iterativ. Komponenten müssen im Verlauf dieser Phase eventuell erneut entwickelt, Konfigurationen modifiziert werden.
Es wird empfohlen, die Komponenten während der Entwicklung zu testen, um sicherzustellen, dass sie ihre Aufgaben in der Schnittstelle entwurfsgemäß erfüllen. Im Anschluss an die Entwicklung und die Einzeltests der Komponenten in der Schnittstelle führen Sie Gesamttests aus, um sicherzustellen, dass die Schnittstelle als Ganzes gemäß Entwurf funktioniert.
Die Entwicklung und Konfiguration wird in der Regel in einer vorgeschriebenen Abfolge von Schritten ausgeführt, wie in Geschäftsprozess-Schnittstellen entwickeln beschrieben.
Während der Entwicklung der Integrationskomponenten existieren diese Komponenten nur in Ihrem lokalen Dateisystem. Wenn die Schnittstelle fertig ist, implementieren Sie sie als Benutzerprojekt in einer InterChange Server Express-Instanz, in der die Komponentendefinitionen im Repository gespeichert werden.
Weitere Informationen zur Implementierung von Benutzerprojekten finden Sie in Komponenten mit System Manager in ein Paket exportieren.
Detaillierte Informationen zur Entwicklung von Komponenten finden Sie in der folgenden Dokumentation:
Nachdem Sie eine Schnittstelle in Ihrer lokalen InterChange Server Express-Instanz implementiert haben, sollten Sie die Schnittstelle testen, um zu prüfen, ob Sie Ihren Anforderungen entspricht. Weitere Informationen zum Testen finden Sie in Test Connector verwenden und Integrierte Testumgebung verwenden.
In einer typischen Implementierung stehen Ihnen zwei Instanzen von InterChange Server Express zur Verfügung. Sie verwenden eine Instanz zur Entwicklung der Schnittstelle und eine andere als Produktionsserver, der die aktiven Daten in Ihrem vollständigen Geschäftsintegrationssystem verarbeitet. Sie können beide dieser Instanzen zum Testen verwenden. Nach dem zumeist angewendeten Verfahren werden Tests jedoch auf der Entwicklungsinstanz ausgeführt und das erfolgreich getestete Geschäftsintegrationssystem anschließend auf die Produktionsinstanz migriert.
Während dieser Phase führen Sie Funktions-, Leistungs- und Regressionstests je nach Erfordernis aus:
Sie führen Funktionstests aus, um sicherzustellen, dass die Schnittstellen im Geschäftsintegrationssystem die Ziele der Geschäftsprozessautomatisierung und -integration des Projekts erfüllen.
Sie führen Leistungstests aus, um sicherzustellen, dass der Durchsatz, die Antwortzeiten und die Latenzzeiten im Rahmen der Erwartungen liegen.
Je nach den speziellen Umständen kann es sinnvoll sein, das Geschäftsintegrationssystem für Leistungstests in eine andere Umgebung (als die eigentliche Produktionsumgebung) zu migrieren.
Wenn sich die Leistung als unzureichend herausstellt, müssen einige Komponenten eventuell geändert bzw. anders konfiguriert werden.
Wenn Sie Komponenten infolge von Funktions- oder Leistungstests ändern (z. B. eine Collaboration-Schablone, die den Geschäftsanforderungen nicht entsprach), müssen Sie Regressionstests durchführen, um sicherzustellen, dass die vorgenommenen Änderungen nicht dazu führen, dass die Komponente die Anforderungen auf neue Weise verletzt.
Insgesamt führen Sie in der Prüfphase in der Regel die folgenden Aufgaben aus:
Weitere Informationen zum Testen von Komponenten und Schnittstellen finden Sie in:
Das Ziel der Implementierungsphase besteht darin, das Geschäftsintegrationssystem in die Produktionsumgebung zu migrieren und die InterChange Server Express-Produktionsinstanz zu starten.
Nach der Sicherstellung, dass das Geschäftsintegrationssystem die Funktions- und Leistungsanforderungen erfüllt, migrieren Sie die Gruppe der Schnittstellen in eine Produktionsumgebung.