Ein Datenfluss wird durch zwei Typen von Interaktionen eingeleitet: Interaktionen mit Publizierung und Subskription oder Serviceaufrufinteraktionen. Beide Interaktionstypen stellen Auslöser bereit, welche die Ausführung der Geschäftsprozesse einer Collaboration starten. Die Collaboration arbeitet anschließend mit einem dritten Typ von Interaktion, der Interaktion mit Anforderungen und Antworten (Request/Response), um den Austausch von Daten mit dem beabsichtigten Ziel zu vollziehen.
Connectors und Collaborations arbeiten mit einer Interaktion durch Publizierung und Subskription (Publish-and-Subscribe), um Informationen zu Anwendungsereignissen zur Verarbeitung an das IBM WebSphere Business Integration Server Express-System zu senden.
In der Interaktion mit Publizierung und Subskription startet eine Collaboration ihren Geschäftsprozess, wenn sie zu diesem Zweck durch den Empfang eines Geschäftsobjekts für einen bestimmten Typ von auslösendem Ereignis, zum Beispiel Employee.Create, das eine Anwendungsoperation darstellt, ausgelöst wird. Der Name des Geschäftsobjekts (Employee) gibt den Typ von Geschäftsentität an. Das Verb (Create) gibt eine Operation an, die an dieser Entität stattgefunden hat. Das Ereignis Employee.Create meldet dementsprechend die Erstellung einer Mitarbeiterentität.
Die Interaktion mit Publizierung und Subskription ermöglicht einem auslösenden Ereignis das Erreichen einer Collaboration auf folgende Weise:
Je nach Connector kann ein Ereignis für eine Collaboration entweder asynchron oder synchron publiziert werden. Wenn außerdem die Funktion für dauerhafte Prozesse der Collaboration aktiviert ist, kann eine Collaboration das Ereignis in Erwartung eingehender Ereignisse, die vordefinierte Übereinstimmungskriterien erfüllen, in einem Wartestatus verwalten.
Eine Collaboration kann so aufgebaut werden, dass sie durch Direktaufrufe ausgelöst wird, die von einem Zugriffsclient gesendet werden und vom Server Access Interface empfangen und an die Collaboration als Geschäftsobjekte gesendet werden. In einer InterChange Server Express-Implementierung werden Aufrufe, die über das Server Access Interface an Collaborations gesendet werden, als Zugriffsanforderungen bezeichnet. Zugriffsanforderungen können aus externen Quellen oder aus Quellen stammen, die innerhalb der InterChange Server Express-Implementierung konfiguriert sind.
Zugriffsanforderungsinteraktionen sind nützlich, wenn synchrone Kommunikation eine wichtige Rolle spielt, zum Beispiel wenn ein Vertriebsbeauftragter mit Hilfe eines Web-Browsers Bestandsstatusinformationen über das Internet anfordert.
Eine Collaboration startet die Verarbeitung von Daten, wenn sie zu diesem Zweck durch den Empfang eines auslösenden Geschäftsobjekts ausgelöst wird. Das auslösende Geschäftsobjekt kann das Ergebnis entweder einer Zugriffsanforderung oder einer Ereignisbenachrichtigung sein. Wenn eine Collaboration ausgelöst wurde, kann sie Anforderungen an Connectors absetzen, an die sie gebunden wurde, und Antworten empfangen.
Die Collaboration setzt ihre Anforderungen, die als Serviceaufrufanforderungen bezeichnet werden, in Form generischer Geschäftsobjekte ab. Die Connectors setzen die generischen Geschäftsobjekte in Datenentitäten, die von der speziellen Anwendungen verarbeitet werden können, bzw. in ein Datenformat um, für das der Connector vorgesehen ist.
Die Antworten, welche die Collaboration von den Connectors empfängt und die als Serviceaufrufantworten bezeichnet werden, können Geschäftsobjekte sein, die Geschäftsdaten (im Fall von Abrufanforderungen) oder Statusberichte (erfolgreich oder nicht erfolgreich) enthalten.
Abb. 3 zeigt eine vereinfachte Darstellung eines Geschäftsprozesses, der durch eine Interaktion mit Publizierung und Subskription eingeleitet und durch Interaktionen mit Anforderungen und Antworten abgeschlossen wird. Das Beispiel zeigt einen verteilten Geschäftsprozess, der eine Rechnung automatisch generiert, wenn ein Kundendienstmitarbeiter einen Fall abschließt. In diesem Beispiel tauscht eine hypothetische Collaboration "Serviceabrechnung" Geschäftsdaten über Connectors mit drei verschiedenen Anwendungen aus.
Abb. 3 veranschaulicht die folgende Abfolge im Geschäftsprozess:
Ein Standort kann die zeitliche Nähe, mit der Collaborations und Connectors gekoppelt sind, optimieren. Die Collaboration kann zum Beispiel auf einer 24-Stundenbasis ausgeführt werden und Anforderungen nur zwischen Mitternacht und 2:00 Uhr morgens an einen Connector senden, der mit der entsprechenden Anwendung kommuniziert. Die Collaboration kann auch so ausgelegt und konfiguriert werden, dass sie Anforderungen sendet, ohne eine Antwort zu erfordern, und die Antworten einfach dann verarbeitet, wenn sie eintreffen.
Alternativ kann eine Collaboration, die für dauerhafte Geschäftsprozesse aktiviert ist, den Datenflusskontext einer Anforderung speichern und die Anforderung mit einem Zeitlimit senden, indem sie den Zeitraum angibt, in dem eine Antwort die Wiederaufnahme des gespeicherten Verarbeitungsablaufs veranlassen kann.