Topologien

Dieser Abschnitt beschreibt einige Topologien (Implementierungskonfigurationen), die vor der Installation von Business Integration Connect und der entsprechenden Softwarevoraussetzungen berücksichtigt werden sollten. Die von Ihnen gewählte Topologie sollte auf den Faktoren beruhen, die unter "Umgebung planen" beschrieben sind. Bei den in diesem Abschnitt beschriebenen Topologien handelt es sich um die zusammengefasste Topologie, die geteilte Topologie und die verteilte Topologie.

Zusammengefasste Topologie

Diese Topologie ist die einfachste. Sie besteht aus einem einzelnen Server, auf dem alle drei Business Integration Connect-Komponenten (Empfänger, Community Console und Document Manager) ausgeführt werden. Sie können auch WebSphere MQ und Ihr RDBMS auf dem Server einrichten, obwohl diese Produkte auf separaten dedizierten Servern implementiert werden sollten.

Geteilte Topologie

Die geteilte Topologie besteht aus einem Front-End-Server, der die Empfänger- und die Community Console-Komponente umfasst, und aus einem Back-End-Server, der die Document Manager-Komponente beinhaltet. Diese Topologie kann als Ausgangspunkt für den Aufbau einer kleineren Produktionsumgebung eingesetzt werden und bietet Ihnen eine optimale Nutzung Ihrer Softwareinvestitionen. Beachten Sie, dass WebSphere MQ und das verwendete RDBMS sich an beliebiger Stelle innerhalb Ihres Systems, d. h. auch auf diesen Servern befinden können. Es ist jedoch empfehlenswerter, diese Komponenten auf einem dedizierten Server zu implementieren.

In einer geteilten Topologie (Front-End-Server und Back-End-Server) müssen alle Instanzen der drei Business Integration Connect-Komponenten mit demselben gemeinsam benutzten Dateisystem kommunizieren. Wenn hohe Systemleistung oder Verfügbarkeit in Ihrem System von untergeordneter Bedeutung sind, dann ist das Einrichten der Speichereinheiten auf dem Back-End-Server eine kosteneffiziente Lösung. Die Verwendung des Back-End-Servers bietet gegenüber dem Front-End-Server Vorteile in Bezug auf Systemleistung und -sicherheit. Wird diese Lösung verwendet, kann der Front-End-Server eine NFS-Verbindung (oder eine gleichwerte Lösung für die gemeinsame Benutzung von Dateien) verwenden, um Dateien gemeinsam mit dem Back-End-System zu nutzen.

Anmerkung:
Die Systemzeit aller Maschinen in einer Implementierung mit einer geteilten Topologie sollte so gut wie möglich synchronisiert werden. Ereignisse, die an der Hostmaschine des Empfängers beim Nachrichtenempfang auftreten, werden mit einer Zeitmarke der Empfängermaschine protokolliert. Andere, während der Verarbeitung derselben Nachricht auftretende Ereignisse können auf der Document Manager-Maschine generiert werden. Diese werden dann mit einer Zeitmarke der Document Manager-Maschine protokolliert. Da eine vollständige Zeitsynchronisation nicht möglich ist, sollte diese Tatsache bei der Bewertung von Unregelmäßigkeiten in der Zeitabfolge berücksichtigt werden, die beim Anzeigen von Protokolldatensätzen an der Console auftreten können.

Verteilte Topologie

Wenn Sie mit einer umfangreichen Installation arbeiten und eine hoch skalierbare und redundante Umgebung benötigen, dann werden Sie sich voraussichtlich für eine verteilte Topologie entscheiden. Diese Topologie besteht aus einem oder mehreren dedizierten Servern für jede Business Integration Connect-Komponente (Empfänger, Community Console und Document Manager). Sie können zum Beispiel eine Umgebung haben, die zwei Empfangsserver zur Erfüllung der Redundanzanforderungen, vier Community Console-Server zur Unterstützung einer hohen Anzahl von Community Console-Benutzern und sechs Document Managers für die Dokumentverarbeitung benötigt. Sie können diese Topologie skalieren, indem Sie zusätzliche Server für die Komponente hinzufügen, auf denen ein höheres Volumen an Dokumentverarbeitungsoperationen (Document Manager), eine höhere Anzahl an Benutzern (Community Consoles) oder Verbindungen (Empfänger) unterstützt werden muss.

In einer verteilten Topologie bietet ein externes NAS eine gute Lösung für die gemeinsame Nutzung von Speichereinheiten. Hierdurch steht der Umgebung eine redundante Speichereinheit mit hoher Leistung zur Verfügung, die unabhängig von den anderen Servern arbeitet. Alle Server können eine NFS-Verbindung (oder eine gleichwertige Lösung für die gemeinsame Dateibenutzung) zu der externen Einheit herstellen. Ihr RDBMS und WebSphere MQ sollten auf dedizierten Servern implementiert werden, die zugehörigen Datenspeicher müssen sich jedoch nicht auf einer NAS-Einheit befinden.

Empfohlene Entwurfsmethode

Sobald Sie sich für eine Topologie entschieden haben, sollten Sie überprüfen, wie die Topologie implementiert werden kann, um die geltenden Redundanzanforderungen zu erfüllen und eine Wiederherstellung des Systems nach einem Katastrophenfall zu gewährleisten. Hierzu wird der sog. Blockentwurf empfohlen. Bei diesem Entwurf arbeiten Sie mit einem primären Produktionsblock. Dieser Block enthält alle Komponenten von Business Integration Connect, die zur Verarbeitung eines Produktionsworkloads erforderlich sind. Es gibt einen sekundären Produktionsblock, der ebenfalls zur Verarbeitung des Produktionsworkloads eingesetzt werden kann, sowie eine Lastausgleichsfunktion, mit deren Hilfe zwischen den beiden Blöcken hin- und hergeschaltet werden kann. Der sekundäre Produktionsblock stellt die erforderlichen Redundanzeinheiten zur Verfügung. In Abbildung 1 ist dargestellt, wie Sie die beiden Blöcke implementieren können:

Abbildung 1. Blocktopologie


Ein weiterer Block für die Verarbeitung des Produktionsworkloads kann z. B. an dem Standort implementiert werden, an dem die Wiederherstellung des Systems nach einem Katastrophenfall ausgeführt wird. Die Front-End-Komponenten von allen drei Blöcken müssen identisch sein. Die Back-End-Komponenten für die Wiederherstellung nach einem Katastrophenfall müssen jedoch separat von den Produktionskomponenten implementiert sein. Aus diesem Grund sind ein separater Datenbankserver, WebSphere MQ-Server und ein separates System für gemeinsam benutzte Dateien erforderlich. Sie müssen zwischen den Produktions- und den Back-End-Komponenten für die Wiederherstellung des Systems nach einem Katastrophenfall eine Funktion für die Datensynchronisierung implementieren. Business Integration Connect unterstützt nur eine einzige aktive Produktionsumgebung. Sie können auch einen Testblock hinzufügen. Dabei kann es sich um eine Minimalimplementierung handeln, die z. B. durch eine zusammengefasste Topologie bereitgestellt werden kann.

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