Dieser Abschnitt beschreibt detailliert die Komponenten von WebSphere Business Integration Connect und zeigt Ihnen die verschiedenen Punkte auf, an denen Sie das vom System bereitgestellte Verhalten der Komponenten für die Verarbeitung eines Geschäftsdokuments ändern können.
Sie verwenden Handler, um das vom System bereitgestellte Verhalten von Zielen, Gateways, Schritten für festen Arbeitsablauf und Aktionen zu ändern. Es gibt zwei Handlertypen: die von WebSphere Business Integration Connect bereitgestellten Handler und die benutzerdefinierten Handler. Wenn Sie Informationen zur Erstellung von Handlern benötigen, lesen Sie das Handbuch Programmer Guide.
Die folgenden Abschnitte beschreiben die Verarbeitungspunkte, an denen Sie Handler angeben können.
Ziele verfügen über drei Konfigurationspunkte, für die Handler angegeben werden können: Vorverarbeitung, Synchronprüfung und Nachverarbeitung.
Abbildung 5. Zielkonfigurationspunkte
Die Vorverarbeitung wird im Allgemeinen für jegliche Verarbeitung am Dokument verwendet (z. B. das Splitting des Dokuments), die ausgeführt werden muss, bevor das Dokument an das gemeinsam benutzte Dateisystem gesendet wird.
Mit der Synchronprüfung wird bestimmt, ob das Dokument synchron oder asynchron ist. WebSphere Business Integration Connect stellt die folgenden Handler für die synchrone Überprüfung bereit:
Wie Sie der Namenskonvention entnehmen können, sind die ersten vier Handler spezifisch für die vier Transporte, die für synchrone Transaktionen verwendet werden können. Jede Anforderung, die DefaultAsynchronousSyncCheckHandler verwendet, wird als asynchrone Anforderung behandelt. Jede Anforderung, die DefaultSynchronousSyncCheckHandler verwendet, wird als synchrone Anforderung behandelt.
Die Nachbearbeitung wird für die Verarbeitung des Antwortdokuments verwendet, das als Ergebnis einer synchronen Transaktion gesendet wird.
Für das HTTP/S-Transportprotokoll und für benutzerdefinierte Transportprotokolle können Sie Handler hinzufügen, die an den drei, für Ziele verfügbaren Konfigurationspunkten aufgerufen werden sollen. Für AS2-, cXML-, RNIF- und SOAP-Dokumente müssen Sie den Handler für Synchronprüfung angeben. Dies wird in Konfigurationspunkte modifizieren beschrieben.
Wenn Sie einen Konfigurationspunkt während der Erstellung eines HTTP/S-Ziels oder eines benutzerdefinierten Ziels auswählen, werden zwei Listen mit Handlern angezeigt: eine Verfügbarkeitsliste und eine Konfigurationsliste. Die Konfigurationsliste zeigt alle Handler, die für das Ziel konfiguriert wurden. Die Verfügbarkeitsliste zeigt alle Handler, die für die Konfiguration des Ziels verwendet werden können.
Sie bearbeiten die Handler in der Konfigurationsliste, indem Sie einen Handler hervorheben und die Steuertasten, wie z. B. Nach oben oder Nach unten, verwenden.
Die folgende Abbildung zeigt die Liste der Handler, die für den Konfigurationspunkt der Synchronprüfung verfügbar sind.
Abbildung 6. Die Verfügbarkeitsliste und die Konfigurationsliste
Sie können Ihren eigenen Handler den Handlern hinzufügen, die vom System bereitgestellt wurden, indem Sie einen benutzerdefinierten Zielhandler hochladen. Sie verwenden die Auswahl Importieren der Seite Handlerliste, um einen benutzerdefinierten Handler hochzuladen.
Wenn Sie einen benutzerdefinierten Zielhandler hochladen, wird der Handler der Handlerliste hinzugefügt. Der Handler wird auch in der Verfügbarkeitsliste für den Konfigurationspunkttyp angezeigt, zu dem er gehört.
Sie können Handler von der Verfügbarkeitsliste in die Konfigurationsliste versetzen, Sie können Handler aus der Konfigurationsliste entfernen, oder Sie können die Reihenfolge der Handler erneut anordnen.
Anmerkung: Handler werden in der Reihenfolge aufgerufen, in der sie in der Konfigurationsliste angezeigt werden, der erste Handler ist allerdings nicht immer derjenige, der zum Konfigurieren des Ziels verwendet wird. Hierzu wird der erste verfügbare Handler (der erste Handler, der in der Lage ist die Anforderung zu verarbeiten) verwendet. Angenommen, für ein Ziel sind z. B. drei Handler in dieser Reihenfolge konfiguriert: Handler1, Handler2 und Handler3. Wenn eine Anforderung für einen Handler abgesetzt wird, ist der erste Handler, der auf die Anforderung antwortet, derjenige, der sie verarbeitet und jeder nachfolgende Handler (in der Konfigurationsliste) wird nicht aufgerufen. Wenn im Beispiel Handler2 zuerst antwortet, wird Handler3 nie aufgerufen.
Wenn ein Dokument vom Ziel an das gemeinsam benutzte Dateisystem gesendet wird, wird Document Manager ausgelöst, um dieses Dokument für die Verarbeitung zu berücksichtigen. Jegliche Dokumentverarbeitung, ungeachtet des Pakets, Protokolls und des Dokumentenflusses, bezieht die Verwendung von Schritten für festen Eingangsarbeitsablauf, mindestens einer Aktion (variable Arbeitsablaufschritte) und einen Schritt für festen Ausgangsarbeitsablauf ein.
Abbildung 8. Feste Arbeitsabläufe und Aktionen
Der feste Eingangsarbeitsablauf setzt sich aus zwei Schritten zusammen, die das Protokoll entpacken und das Dokument auswerten. Wenn z. B. eine AS2-Nachricht empfangen wird, wird die Nachricht entschlüsselt und die Absender- und Empfängergeschäfts-IDs werden abgerufen.
Die Schritte für festen Eingangsarbeitsablauf konvertieren das AS2-Dokument zur weiteren Verarbeitung durch WebSphere Business Integration Connect in einfachen Text und extrahieren Informationen, so dass die Aktion für die Nachricht bestimmt werden kann.
Abbildung 9. Schritte für festen Eingangsarbeitsablauf
Das Geschäftsprotokoll des Dokuments bestimmt, wie die zwei Schritte diese Informationen abrufen. Das Dokument oder die Nachricht muss mindestens die Absender- und die Empfänger-IDs sowie die Dokumentenflussdefinition (Paket, Protokoll und Dokumentenfluss) einschließen.
Sie können den Standardhandler verwenden, der auf das Protokoll für Ihr Dokument angewendet wird, oder Sie können einen anderen Handler für den Schritt für festen Arbeitsablauf angeben.
Abbildung 10. Die Schrittliste für festen Eingangsarbeitsablauf
Nachdem Sie auf das Lupensymbol geklickt haben, werden die Handler angezeigt, die Sie für jeden der Schritte für festen Eingangsarbeitsablauf auswählen können:
Abbildung 11. Die Seite "Schrittdetails"
Die Schritte für festen Arbeitsablauf, die im System vorkonfiguriert sind, werden in der Konfigurationsliste angezeigt. Sie können diese Schritte nicht modifizieren; Sie können aber durch Hinzufügen von Handlern den Schritten Logik hinzufügen.
Um benutzerdefinierte Handler einem Schritt für festen Eingangsarbeitsablauf hinzuzufügen, laden Sie die Datei hoch, die den Handler darstellt. Nachdem die Datei hochgeladen wurde, wird sie in der Verfügbarkeitsliste der Handler angezeigt und Sie können sie der Konfigurationsliste hinzufügen.
Der nächste Schritt in der Verarbeitungsreihenfolge tritt auf der Basis der Aktionen auf, die für den Dokumentenaustausch konfiguriert wurden. Aktionen bestehen aus einer variierenden Anzahl Schritte, die am Dokument ausgeführt werden können. Beispiele für Aktionen sind die Prüfung eines Dokuments, so dass es einer bestimmten Gruppe von Regeln entspricht, und die Konvertierung des Dokuments in das vom Empfänger benötigte Format.
Wenn für das Dokument keine spezifischen Schritte erforderlich sind, kann es die vom System bereitgestellte Pass-Through-Aktion verwenden, die keine Änderungen am Dokument vornimmt.
Die Art und Weise wie Handler für Aktionen verarbeitet werden, unterscheidet sich von der Art und Weise wie sie für Ziele, Gateways und feste Arbeitsabläufe verarbeitet werden. Für Aktionen werden alle Handler aus der Konfigurationsliste aufgerufen und alle werden in der dort angezeigten Reihenfolge verwendet.
Der feste Ausgangsarbeitsablauf besteht aus einem Schritt: dem Packen des Dokuments mit seinen Protokollinformationen. Wenn dieses Dokument z. B. so konfiguriert wurde, dass es von einer Back-End-Anwendung unter Verwendung des Pakets Backend Integration empfangen wird, werden dem Dokument bestimmte Headerdaten hinzugefügt, bevor es an das Gateway übermittelt wird.
Abbildung 13. Schritte für festen Ausgangsarbeitsablauf
Sie können die vom System bereitgestellten Schritte für Ausgangsarbeitsablauf anzeigen, indem Sie Hubkonfiguration > Fester Arbeitsablauf > Ausgang auswählen. Zum Hochladen eines benutzerdefinierten Handlers um ihn der Liste mit den vom System bereitgestellten Handlern hinzuzufügen, wählen Sie Hubkonfiguration > Handler > Fester Arbeitsablauf und dann Importieren aus, um den benutzerdefinierten Handler hochzuladen.
Nachdem das Dokument Document Manager verlassen hat, wird es vom Gateway an den beabsichtigten Empfänger gesendet. Das Gateway hat zwei Konfigurationspunkte: die Vorverarbeitung und die Nachverarbeitung.
Abbildung 14. Gateway-Konfigurationspunkte
Die Vorverarbeitung wirkt sich auf die Verarbeitung eines Dokuments aus, bevor es an den Empfänger gesendet wird. Die Verarbeitung ist das tatsächliche Senden des Dokuments. Die Nachverarbeitung richtet sich nach den Ergebnissen der Dokumentenübertragung (z. B. nach der Antwort, die es vom Empfänger während einer synchronen Datenübertragung empfängt).
Für die Definition von Konfigurationshandlern für die von WebSphere Business Integration Connect unterstützten Protokolle, wenn Sie ein Gateway definieren, gibt es keine Voraussetzungen (wie es sie bei bestimmten Geschäftsprotokollen gibt, die in synchronen Transaktionen verwendet werden, wenn Sie Ziele definieren).
Wenn Sie Ziele, Gateways und Dokumentenflüsse in den nächsten Abschnitten konfigurieren, werden Sie sehen, wie Sie einen Handler für einen spezifischen Konfigurationspunkt angeben können (oder müssen). Wenn Sie benutzerdefinierte Handler auf die Konfigurationspunkte anwenden, müssen Sie zuerst die Dateien, die diese Handler darstellen, in den Hub hochladen. Dies wird in Benutzerdefinierte Handler hochladen beschrieben.
Anmerkung: Handler, die von WebSphere Business Integration Connect bereitgestellt werden, müssen nicht hochgeladen werden.