Adressraum wiederverwenden
Das Betriebssystem z/OS ordnet eine Adressraum-ID (ASID) für jeden erstellten Adressraum zu. Dem Betriebssystem steht jedoch nur eine begrenzte Anzahl an ASIDs für die Zuordnung zur Verfügung. Wenn alle ASIDs den vorhandenen Adressräumen zugeordnet werden, kann das Betriebssystem keinen neuen Adressraum beginnen. In diesem Fall gibt das Betriebssystem die folgende Nachricht aus: IEA602I ADDRESS SPACE CREATE FAILED.
In einigen Szenareien gibt es Addressräume, die speicherübergreifende Services verwenden, wodurch die Wiederverwendung der zugehörigen ASIDs verhindert und ein ASID-Engpass wahrscheinlicher wird. Eine Lösungsmöglichkeit, die es seit z/OS Version 1.9 gibt, ist die explizite Angabe, dass spezifische Addressräume wiederverwendbare ASIDs verwenden können. In diesem Artikel wird beschrieben, wie wiederverwendbare ASIDs von WebSphere Application Server unter dem Betriebssystem z/OS verwendet werden.
Vor der Verwendung des Features der wiederverwendbaren ASIDs
Das Feature der wiederverwendbaren ASIDs wird auf einem bestimmten z/OS-System aktiviert, wenn Sie den Parameter REUSASID(YES) für den PARMLIB-Member DIAGxx angeben. Wenn Sie diesen Parameter nicht angeben, wird das Feature der wiederverwendbaren ASID nicht verwendet. Wenn Sie das Betriebssystem z/OS mit Version 1.9 verwenden, müssen Sie den APAR "Workload Manager (WLM) APAR OA28528" anwenden.
Jeder Code, der in wiederverwendbaren Adressräumen ausgeführt wird, wie z. B. MVS-Exits, muss den Regeln für die ASID-Wiederverwendung entsprechen, die in der Veröffentlichung "z/OS Extended Addressability Guide" erläutert sind. Andernfalls können Probleme, wie die, die im APAR OA28528 beschrieben sind, zu Abstürzen des Adressraums führen.
Gestartete Tasks in wiederverwendbaren Adressräumen ausführen
START STC1,REUSASID=YES
Vermeiden Sie es, die Option REUSASID für gestartete Tasks anzugeben, die keine speicherübergreifenden Services verwenden. Diese Methode wird nicht empfohlen, da wiederverwendbare ASIDs einen separaten Pool bilden, der für eine Neuzuordnung in einen regulären Adressraum nicht verfügbar ist.
START BBO6ACR,JOBNAME=BBOS001,ENV=BBOBASE.BBONODE.BBOS001,REUSAID=YES
START BBO6DMN,JOBNAME=BBODMNC,ENV=BBOCELL.CFCIMGWI.WITIMGWI,REUSASID=YES
WebSphere Application Server-Adressräume können auch von WebSphere Application Server selbst ausgegeben werden. So können Adressräume beispielsweise ausgegeben werden, wenn der Location Service Daemon automatische startet oder wenn ein Server über den Befehl startServer gestartet wird. In diesen Fällen wird über die Dämon- bzw. Serverkonfigurationseinstellungen festgelegt, ob die Option REUSASID=YES mit dem Befehl START angegeben wird, der von WebSphere Application Server übergeben wird.
Standardmäßig startet der Location Service Daemon immer mit der Option REUSASID=YES, wenn WebSphere Application Server den Befehl START absetzt.
Bei anderen Servern startet jeder Controller standardmäßig mit der Option REUSASID=YES. Sie können dieses Verhalten ändern, indem Sie die Prozessdefinitionen für den Controller manuell aktualisieren. Verwenden Sie für die Aktualisierung entweder den Befehl "wsadmin" oder Scripting, um die Option REUSASID dem Befehl START zum Starten des Servers hinzuzufügen, oder um die Option zu entfernen. Sie können außerdem das Script "updateZOSStartArgs" verwenden, um die Option REUSASID=YES für bestimmte Server hinzuzufügen oder zu entfernen.

- WebSphere Application Server-Servant-Regionen und WAS-Zusatzregionen werden in der Regel nicht in wiederverwendbaren Adressräumen ausgeführt.
- WebSphere-MQ-Connector im Bindungsmodus arbeiten in wiederverwendbaren Adressräumen nicht ordnungsgemäß. Wenn Sie in Ihrem z/OS-Betriebssystem die Funktion der wiederverwendbaren ASIDs aktivieren, stellen Sie sicher, dass Server, die mit Nachrichten-Listener-Ports ausgeführt werden (und nicht mit Aktivierungsspezifikationen), die Option REUSASID=YES nicht mit dem Befehl START verwenden.
Weitere Informationen zu wiederverwendbaren Adressräumen finden Sie in der z/OS-Veröffentlichung "MVS Programming: Extended Addressability Guide".