Standardnamenskonventionen für z/OS

In WebSphere Application Server for z/OS werden Zellen und Knoten mit Anpassungsjobs erstellt, die mit Profile Management Tool oder dem Befehl zpmt erstellt werden. Wenn Sie Profile Management Tool zum Erstellen dieser Anpassungsjobs verwenden, werden die meisten Felder auf Standardwerte voreingestellt. Es werden Standardwerte verwendet, die der Standardnamenskonvention folgen, wenn während der Anpassung ein- oder zweistelligen ID-Werte für Zelle, Cluster und System angegeben werden.

Die Standardnamenskonvention eignet sich für die anfängliche und die produktive Nutzung und ermöglicht Ihnen, Gruppen von Zellen und Servern zu erstellen, die jeweils eine gemeinsame Gruppe von Benutzer-IDs und Gruppennamen nutzen. Eine Gruppe von Zellen und Servern kann von anderen Gruppen daran unterschieden werden, dass alle Zellen bzw. Server dieselbe Zellen-ID verwenden.

Unterschiede zwischen der Standardnamenskonvention und der Basisnamenkonvention

Während die Basisnamenskonvention nur eine einzige Network-Deployment-Zelle und einen einzigen Anwendungsserverknoten auf einem bestimmten z/OS-System unterstützt, lässt die Standardnamenskonvention die Erstellung von bis zu 936 separaten Verwaltungsgruppen zu, die jeweils einer einzigen zweistelligen Zellen-ID auf einem einzigen z/OS-System entsprechen. Jede dieser Verwaltungsgruppen kann Folgendes enthalten:
  • eine Network-Deployment-Zelle,
  • bis zu 36 Anwendungsserverknoten,
  • Verwaltungsagenten, Job-Manager und sichere Proxy-Server.

Diese Verwaltungsgruppe gehört eigentlich nicht zur Architektur von WebSphere Application Server. Sie ist lediglich ein Fakt dafür, das eine Gruppe von Zellen unter z/OS einen gemeinsamen Satz von SAF-Gruppen und -Benutzer-IDs verwenden kann, was wiederum die Herstellung von Verbindungen zwischen diesen Zellen vereinfacht. Andererseits ermöglicht die Verwendung unterschiedlicher SAF-Gruppen und -Benutzer-IDs für unterschiedliche Zellen die Trennung von Verwaltung und Laufzeit, so dass die Zellen, die unterschiedliche SAF-IDs verwenden, nur auf die von Ihnen festgelegte Weise oder gar nicht miteinander kommunizieren können.

Zellen-, System- und Cluster-IDs auswählen

Wenn Sie die Standardnamenskonvention verwenden möchten, geben Sie eine Zellen-ID, eine System-ID und (in einigen Fällen) eine Cluster-ID an, wenn Sie mit Profile Management Tool eine neue Zelle oder einen neuen Knoten von WebSphere Application Server konfigurieren.
Zellen-ID
Dieser zweistellige alphanumerische Wert (Großbuchstaben) wird verwendet, um die Namen der SAF-Benutzer-IDs und -Gruppen zu bilden, die für alle Zellen und Server mit derselben Zellen-ID verwendet werden. Zusammen mit der System-ID wird dieser Wert verwendet, um Zellennamen, Knotennamen und andere Werte zu erstellen.

Zur Vereinfachung der Interaktion zwischen zwei Zellen erstellen Sie sie mit derselben Zellen-ID. Wenn Sie die Interaktion zwischen zwei Zellen minimieren oder verhindern möchten, erstellen Sie sie mit unterschiedlichen Zellen-IDs.

Einschränkungen:
  • Unterschiedliche Network-Deployment-Zellen müssen unterschiedliche Zellen-IDs haben.
  • Da es 36 gültige System-IDs gibt (A - Z, 0 - 9), können bis zu 36 WAS-Zellen jedes anderen Typs mit derselben Zellen-ID erstellt werden, solange eine andere System-ID ausgewählt wird, anhand deren jede Zelle von den anderen Zellen desselben Typs unterschieden werden kann.
  • Wenn Sie einen eigenständigen Anwendungsserver in eine Network-Deployment-Zelle einbinden möchten, ist die Sicherheitskonfiguration wesentlich einfacher, wenn der Anwendungsserver dieselben SAF-Benutzer-IDs und -Gruppen wie die Network-Deployment-Zelle verwendet. Wenn beide mit der Standardnamenskonvention erstellt werden, verwenden Sie bei der Konfiguration dieselbe Zellen-ID.
  • Ein Verwaltungsagent muss unter denselben SAF-Gruppen wie die eigenständigen Anwendungsserver ausgeführt werden, die er verwaltet. Konfigurieren Sie sie mit derselben Zellen-ID.
System-ID
Dieser einstellige alphanumerische Wert (Großbuchstabe) wird verwendet, um die Anwendungsserverknoten in einer Network-Deployment-Zelle und die verschiedenen Typen anderer Server voneinander zu unterscheiden. Der Name ergibt sich, wenn eine Network-Deployment-Zelle mit einem einzigen Anwendungsserverknoten auf jedem z/OS-System der Zelle erstellt wird. Die einstellige ID kann jedoch auch verwendet werden, um mehrere Knoten auf demselben z/OS-System zu unterscheiden oder um mehrere Zellen mit jeweils einem Knoten zu identifizieren, die dieselbe Zellen-ID haben. In den beiden letzten Fällen muss die System-ID kein echtes z/OS-System darstellen.

Ordnen Sie für eine Network-Deployment-Zelle mit einem einzigen Knoten pro z/OS-System ein einziges alphanumerisches Zeichen zu, und verwenden Sie diesen Wert, wenn Sie die eingebundenen oder verwalteten Anwendungsserverknoten auf diesem System konfigurieren. Für andere Zellentypen können Sie jede beliebige Konvention für die System-ID verwenden, solange nicht zwei Server desselben Typs dieselbe Zellen-ID und dieselbe System-ID haben.

Cluster-ID
Dieser zweistellige alphanumerische Wert (Großbuchstaben) wird verwendet, um Anwendungsserver auf einem Anwendungsserverknoten zu unterscheiden. Damit jeder Anwendungsserver als Basis für einen Anwendungsserver-Cluster verwendet werden kann, erstellen Sie jeden Anwendungsserver ohne Clusterbindung in einer Network-Deployment-Zelle mit einer eigenen Cluster-ID. In den Beispielen am Ende dieses Artikels wird die Cluster-ID als zweistellige Zahl angegeben, um die einzelnen Teile jedes Namens einfacher identifizieren zu können.

Standardwerte für Zellen-, Knoten- und Servernamen

Mit der Standardnamenskonvention können eine Network-Deployment-Zelle und bis zu 36 Zellen jeder der anderen Zellentypen unter einer einzigen Zellen-ID konfiguriert werden, indem jedem der anderen Zellentypen eine eindeutige System-ID zugeordnet wird. Anders ausgedrückt, zwei eigenständige Anwendungsserver oder zwei Job-Manager, die dieselbe Zellen-ID verwenden, müssen unterschiedliche System-IDs haben.

Tabelle 1. Standardwerte für Zellen-, Knoten- und Servernamen.

Mit der Standardnamenskonvention würden der Zellen-ID aa und der System-ID s der folgende Zellen- und der folgende Knotenname zugeordnet werden:

Name Deployment Manager der ND-Zelle Verwalteter Knoten der ND-Zelle Eigenständiger Anwendungsserver Verwaltungsagent Job-Manager Sicherer Proxy-Server Verwaltungsagent des sicheren Proxys
Zellenname aaCELL aaCELL aaBASEs aaADMAs aaJMGRs aaPROXs aaPRXAs
Knotenname aaDMNODE aaNODEs aaNODEs aaADMAs aaJMGRs aaPROXs aaPRXAs

Beachten Sie, dass die Network-Deployment-Zelle einen einzigen Deployment-Manager-Knoten hat und einen Anwendungsserverknoten (verwaltet oder eingebunden) für jede System-ID haben kann. Der Knotenname für einen eigenständigen Anwendungsserver verwendet dieselbe Namenskonvention wie die Network-Deployment-Zelle, was die Einbindung vereinfacht. Die anderen Servertypen verwenden denselben Wert als Zellennamen und Knotennamen, weil keiner von ihnen mehrere Knoten benötigt, oder sie verwenden eine komplexere Namenskonvention.

Für alle bisher verwendeten Namen werden Großbuchstaben verwenden, weil sie z/OS-Kurznamen sind, z. B. der Zellenkurzname und der Knotenkurzname. Jeder dieser Werte hat auch einen ausgeschriebenen Namen in Groß-/Kleinschreibung, der die interne WAS-Version des Namens ist. Zur Vereinfachung wird bei der Standardnamenskonvention für den ausgeschriebenen Namen derselbe Wert wie für den Kurznamen verwendet, allerdings in Kleinbuchstaben.

Servernamen werden aus der Zellen-ID, der System-ID und (im Fall von Anwendungsservern) der Cluster-ID gebildet. Eine Network-Deployment-Zelle kann nur einen einzigen Deployment Manager haben und jeder der anderen Typen (die keine Anwendungsserver sind) hat nur einen einzigen Server. Außerdem wird jedem Server ein generischer Kurzname zugeordnet, der für die Identifizierung des Servers bei Workload-Management und als anfänglicher Clustername für Anwendungsserver, die in einen Cluster aufgenommen werden sollen, verwendet wird.

Tabelle 2. Standardwerte für Servernamen und generische Serverkurznamen .

Mit der Standardnamenskonvention würden der Zellen-ID aa, der System-ID s und der Cluster-ID nn der folgenden Servername und der folgende generische Serverkurzname zugeordnet:

Name Deployment Manager der ND-Zelle Anwendungsserver in einer ND-Zelle oder eigenständiger Anwendungsserver Verwaltungsagent Job-Manager Sicherer Proxy-Server Verwaltungsagent des sicheren Proxys
Servername aaDMGR aaSRnns aaADMAs aaJMGRs aaPROXs aaPRXAs
Generischer Name aaDMGR aaSRnn aaADMAs aaJMGRs aaPROXs aaPRXAs

Mit dieser Namenskonvention für Anwendungsserver können weitere Server auf einem Anwendungsserverknoten erstellt werden, die derselben Namenskonvention folgen, was auch die Erstellung von Clustern vereinfacht.

Standardwerte für SAF-Gruppen und -Benutzer-IDs

Tabelle 3. Standardwerte für SAF-Gruppen und -Benutzer-IDs.

Für die Zellen-ID cc werden während der Anpassung die folgenden SAF-Gruppen und -Benutzer-IDs erstellt:

ccCFG Konfigurationsgruppe

Besitzt Verwaltungs- und Serverberechtigungen

ccSRVG Servant-Gruppe

Besitzt Berechtigungen, die von Servant-Regionen benötigt werden

ccGUESTG Nicht authentifizierter lokaler Benutzer oder Gastgruppe

Besitzt Basisberechtigungen für den Zugriff auf die Zelle, aber nicht mehr

ccACRU Benutzer-ID für den Controller

Gestartete Tasks für den Controller, den Steuerregions-Adjunct und den Dämon

ccASRU Benutzer ID für den Servant

Gestartete Tasks für den Servant

ccADMIN Administrator-ID

Wird für die Zellenkonfiguration und unter bestimmten Umständen als WAS-Administrator verwendet

ccGUEST Benutzer-ID für nicht authentifizierte Benutzer (nur bei z/OS-verwalteter Sicherheit)

Stellt einen unbekannten Benutzer für Sicherheitszwecke dar

Standardwerte für Konfigurationsdateisystemnamen und Mountpunkte

Jede WAS-Zelle und jeder verwaltete Knoten hat ein eigenes Konfigurationsdateisystem, das eine HFS- oder eine zFS-Datei sein kann. Wenn während der Konfiguration Zellen-, System- und Cluster-IDs angegeben werden, wird jedem Konfigurationsdateisystem ein eindeutige Dateiname zugeordnet:
OMVS.MNT.Zellenkurzname/Knotenkurzname.HFS	
(für eine HFS-Datei)

OMVS.MNT.Zellenkurzname/Knotenkurzname.ZFS	
(für eine zFS-Datei)
Sie können diese Namen an lokale Konventionen anpassen, müssen aber deutlich machen, welche Zelle und welcher Knoten jeder Datei zugeordnet ist. Die Standardmountpunkte für diese Konfigurationsdateisysteme verwenden zur besseren Lesbarkeit die ausgeschriebenen Namen von Zelle und Knoten (standardmäßig die Version der Kurznamen in Kleinschreibung):
/wasv9config/ausgeschriebener_Name_der_Zelle/ausgeschriebener_Name_des_Knotens

Die Dateien können umbenannt werden, aber die Mountpunkte dürfen nach der Erstanpassung nicht geändert werden, weil sie durchgehend in den Konfigurationsdateien referenziert werden. Wenn ein eigenständiger Anwendungsserver in eine Network-Deployment-Zelle eingebunden wird, behält er deswegen seinen ursprünglichen Konfigrationmountpunkt bei, sofern dieser Mountpunkt den alten (eigenständigen) Zellennamen enthält. Benutzer, die wissen, dass ein eigenständiger Anwendungsserver in eine bestimmte Network-Deployment-Zelle eingebunden werden soll, können den Dateinamen des Konfigurationsdateisystems und den Mountpunkt während der Erstellung des eigenständigen Anwendungsservers manuell an den letztendlichen Zellennamen des Knotens anpassen.

Standardwerte für Jobnamen und Namen katalogisierter Prozeduren

Die meisten Anwendungsserver setzen sich aus einem Controller (Steuerregion) und einem oder mehreren Servants (Servant-Regionen) zusammen. Außerdem hat ein Anwendungsserver eine Messaging-Region, die als Zusatzregion bezeichnet wird. Der Jobname für die Steuerregion entspricht dem Kurznamen des Servers. Der anfängliche Jobname für den Servant setzt sich aus dem Serverkurznamen, gefolgt von einem S, zusammen, während sich der anfängliche Jobname für die Zusatzregion aus dem Serverkurznamen, gefolgt von einem A, zusammensetzt. (Deshalb sind Serverkurznamen gewöhnlich auf eine Länge von sieben Zeichen beschränkt.)

Jede Steuerregion, jede Servant-Region und jede Zusatzregion erfordert eine katalogisierte Prozedur, die auf das Konfigurationsdateisystem des Servers zeigt. In der Praxis bedeutet dies, dass jeder Knoten seine eigenen katalogisierten Prozeduren für den Controller, den Servant und (in manchen Fällen) die Zusatzregion hat. Die einzelnen Server eines Anwendungsserverknotens benötigen keine eigenen katalogisierten Prozeduren, weil sie ein Konfigurationsdateisystem gemeinsam nutzen.

Tabelle 4. Standardwerte für Jobnamen und Namen katalogisierter Prozeduren.

Mit der Standardnamenskonvention würden der Zellen-ID aa und der System-ID s die folgenden Jobnamen und Namen für katalogisierte Prozeduren zugeordnet. In jedem Fall wird der Job- bzw. Prozedurname des Controllers zuerst angegeben, dem der Job- oder Prozedurname für den Servant und anschließend (sofern vorhanden) der Job- oder Prozedurname der Zusatzregion folgen:

Name Deployment Manager der ND-Zelle Anwendungsserverknoten (Node Agent in der ND-Zelle) Anwendungsserverknoten (Anwendungsserver) Verwaltungsagent Job-Manager Sicherer Proxy-Server Verwaltungsagent des sicheren Proxys
Name des Controllerjobs ccDMGR ccAGNTs ccSRnns ccADMAs ccJMGRs ccPROXs ccPRXAs
Name des Servant-Jobs ccDMGRs ccAGNTsS ccSRnnsS ccADMAsS ccJMGRsS   ccPRXAsS
Name des Zusatzregionsjobs     ccSRnnsA        
Controllerprozedur ccDCR ccACRs ccACRs ccGCRs ccJCRs ccXCRs ccYCRs
Servant-Prozedur ccDSR ccASRs ccASRs ccGSRs ccJSRs   ccYSRs
Prozedur für Zusatzregion     ccAARs        
Tabelle 5. Standardwerte für Location Service Daemon (LSD) .

Jede WAS-Zelle erfordert außerdem einen Location Service Daemon, der für alle Knoten der Zelle auf einem bestimmten z/OS-System verwendet wird:

Name ND-Zelle (alle Knoten) Eigenständiger Anwendungsserver Verwaltungsagent Job-Manager Sicherer Proxy-Server Verwaltungsagent des sicheren Proxys
Name des Dämonjobs ccDEMN ccDEMNs ccDMNGs ccDMNJs ccDMNXs ccDMNYs
Dämonprozedur ccDEMN ccDEMNs ccDMNGs ccDMNJs ccDMNXs ccDMNYs

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Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
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