Katalogisierte z/OS-JCL-Prozeduren

Der Server mit WebSphere Application Server for z/OS verwendet die katalogisierten JCL-Prozeduren für eigenständige Anwendungsserver und Network-Deployment-Zellen. In diesem Artikel werden die empfohlenen Namenskonventionen und das Zuordnen von Benutzer-IDs zu Addressräumen von WebSphere Application Server for z/OS beschrieben.

Anmerkung: Während der Anpassung von WebSphere Application Server unter z/OS-Betriebssystemen erstellt Profile Management Tool (nur z/OS) bzw. der Befehl zpmt.sh einen Anpassungsjob mit dem Namen "BBOxPROC", um katalogisierte Prozeduren in die Systemprozedurbibliothek zu kopieren. Führen Sie den Job "BBOxPROC" aus, damit Ihr Server die aktuellen katalogisierten Prozeduren verwendet. Wenn Sie den Code von WebSphere Application Server for z/OS Version 9.0 mit katalogisierten Prozeduren aus früheren Versionen ausführen, kann dies zu Fehlern beim Serverstart führen.

Jeder Server mit WebSphere Application Server for z/OS verwendet eine katalogisierte JCL-Prozedur. Diese Prozeduren sind ziemlich ähnlich und bestehen aus einer katalogisierten Hauptprozedur und einem INCLUDE-Member, das DD-Anweisungen enthält. Nachfolgend sind Beispiele für katalogisierte Prozedurenbibliothekmember für einen Controller aufgeführt, wie sie vom Profile Management Tool oder vom Befehl zpmt generiert werden:

Prozedurenbibliothekmember BBO8ACR:
//BBO8ACR  PROC ENV=,PARMS=' ',REC=N,AMODE=00                   
// SET ROOT='/wasv9config/bbobase/bbonode'                      
// SET FOUT='properties/service/logs/applyPTF.out'              
// SET WSDIR='AppServer'                                        
//************************************************************* 
//* Test that OMVS can successfully launch a shell and return * 
//************************************************************* 
//TOMVS   EXEC PGM=BPXBATCH,REGION=0M,                          
// PARM='SH exit 13'                                            
//SYSOUT   DD PATH='&ROOT./&ENV..HOME/&FOUT.',                  
// PATHOPTS=(OWRONLY,OCREAT,OAPPEND),PATHMODE=(SIRWXU,SIRWXG)   
//SYSPRINT DD PATH='&ROOT./&ENV..HOME/&FOUT.',                  
// PATHOPTS=(OWRONLY,OCREAT,OAPPEND),PATHMODE=(SIRWXU,SIRWXG)   
//*********************************************************     
//* If the shell RC code is as expected (13) - proceed    *     
//*********************************************************     
//IFTST   IF (RC = 13) THEN                                     
//*********************************************************     
//* Start the Multi-Product PTF Post-Installer            *     
//*********************************************************     
//APPLY   EXEC PGM=BPXBATCH,REGION=0M,                          
// PARM='SH &ROOT./&ENV..HOME/bin/applyPTF.sh inline'           
//SYSOUT   DD PATH='&ROOT./&ENV..HOME/&FOUT.',                  
// PATHOPTS=(OWRONLY,OCREAT,OAPPEND),PATHMODE=(SIRWXU,SIRWXG)   
//SYSPRINT DD PATH='&ROOT./&ENV..HOME/&FOUT.',                  
// PATHOPTS=(OWRONLY,OCREAT,OAPPEND),PATHMODE=(SIRWXU,SIRWXG)   
//       IF (APPLY.RC <= 4) THEN                                
//*********************************************************          
//* If the RC from the Post-Installer is LE 4 then start  *          
//* the WebSphere Application Server                      *          
//*********************************************************          
//STEP1    EXEC PGM=BPXBATA2,REGION=0M,TIME=MAXIMUM,MEMLIMIT=NOLIMIT,
// PARM='PGM &ROOT./&WSDIR./lib/s390-common/bbooctlm &AMODE. &PARMS. //REC=&REC' STDENV DD PATH='&ROOT/&ENV/was.env'                      
//*                                                                  
//* Output DDs
//*                                                                  
//CEEDUMP DD SYSOUT=*,SPIN=UNALLOC,FREE=CLOSE
//SYSOUT DD SYSOUT=*,SPIN=UNALLOC,FREE=CLOSE
//SYSPRINT DD SYSOUT=*,SPIN=UNALLOC,FREE=CLOSE
//DEFALTDD DD SYSOUT=*,SPIN=UNALLOC,FREE=CLOSE
//HRDCPYDD DD SYSOUT=*,SPIN=UNALLOC,FREE=CLOSE
//          ENDIF  //IFTSTEND ENDIF 
Prozedurenbibliothekmember BBO8ASR:
//BBO8ASR  PROC ENV=,AMODE=00
//  SET ROOT='/wasv9config/bbobase/bbonode'                         
//  SET WSDIR='AppServer'                                           
//STEP1   EXEC PGM=BPXBATSL,REGION=0M,TIME=NOLIMIT,MEMLIMIT=NOLIMIT,
// PARM='PGM &ROOT./&WSDIR./lib/s390-common/bboosrmr &AMODE.' //STDENV    DD PATH='&ROOT/&ENV/was.env'                            
//*                                                                 
//* Output DDs
//*                                                                 
//CEEDUMP DD SYSOUT=*,SPIN=UNALLOC,FREE=CLOSE
//SYSOUT DD SYSOUT=*,SPIN=UNALLOC,FREE=CLOSE
//SYSPRINT DD SYSOUT=*,SPIN=UNALLOC,FREE=CLOSE
//DEFALTDD DD SYSOUT=*,SPIN=UNALLOC,FREE=CLOSE
//HRDCPYDD DD SYSOUT=*,SPIN=UNALLOC,FREE=CLOSE
Die katalogisierte Prozedur gibt an, wo die Prozedur verarbeitet wird:
  • * EXEC PGM=BPXBATA2,PARM='PGM .../bbooctlm ...' (Controller)
  • * EXEC PGM=BPXBATSL,PARM='PGM .../bboosrmr ...' (Servant)
  • * EXEC PGM=BPXBATSL,PARM='PGM .../bboocram ...' (Adjunct-Prozess)
  • * EXEC PGM=BPXBATA2,PARM='PGM .../bbodmnm ...' (Location Service Daemon)
Der Parameter PARM= in der Anweisung EXEC PGM enthält die Parameter, die an das mit dem Parameter PGM= angegebene Programm übergeben werden.
Anmerkung: Die entsprechende Schnittstelle, in der Änderungen an den LE-Parametern (Language Environment) vorgenommen werden können, ist die Datei was.env. Ändern Sie jedoch keine LE-Parameter, ohne dies zuerst mit dem IBM® Softwareunterstützungsteam abzusprechen. Die LE-Parameter werden intern festgelegt, um die bestmögliche Leistung von WebSphere Application Server sicherzustellen. Dies ist die wichtigste LE-Anwendung, die im Adressraum ausgeführt wird. Falls es erforderlich ist, LE-Parameter hinzuzufügen oder zu ändern, sollten Sie mit dem IBM Softwareunterstützungsteam zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die intern festgelegten Parameter nicht beeinträchtigt werden.

Die Anweisung STDENV DD verweist auf die Datei was.env (Startparameter) für den Server. Der Pfad zu dieser Datei besteht aus dem Verzeichnisnamen des Konfigurations-HFS (fest codiert mit der ROOT-JCL-Variablen) und der symbolischen Verbindung für diesen speziellen Server, die beim Start mit dem Parameter ENV= angegeben wird.

Die katalogisierte Controller-Prozedur umfasst einige zusätzliche Anweisungen vor der Anweisung EXEC, mit der BPXBATA2 aufgerufen wird. Mit diesen Anweisungen wird der Post-Installer (Programm, das nach Installationsabschluss ausgeführt wird,) aufgerufen, das den erforderlichen Wartungsstand für das Konfigurations-HFS und seine Ausgangsverzeichnisse anwendet, wenn das Produkt-HFS und die Lademodule gewartet werden.

In den folgenden Abschnitten werden die katalogisierten Prozeduren, die für jede Konfiguration erforderlich sind, beschrieben, eine empfohlene Namenskonvention wird gegeben und es wird erläutert, wie die SAF-Benutzer-ID für jeden Server bestimmt wird.

Katalogisierte Prozeduren für eigenständige Anwendungsserver

Ein eigenständiger Anwendungsserver verwendet die folgenden katalogisierten Prozeduren:
  • Katalogisierte Controllerprozedur
  • Katalogisierte Servant-Prozedur
  • Katalogisierte Adjunct-Prozess-Prozedur
  • Katalogisierte Location-Service-Daemon-Prozedur

Sie können dieselben katalogisierten Prozeduren für unterschiedliche eigenständige Server verwenden, WENN Konfigurations-HFS und Produktcodestufe (einschließlich STEPLIB) bei beiden Servern übereinstimmen.

Katalogisierte Prozeduren für Network-Deployment-Zellen

Eine Network-Deployment-Zelle verwendet die folgenden katalogisierten Prozeduren:

Für den Deployment Manager:
  • Katalogisierte Controller-Prozedur für Deployment Manager
  • Katalogisierte Controller-Prozedur für Servant
Für jeden Anwendungsserverknoten:
  • Katalogisierte Controller-Prozedur für Anwendungsserver (wird auch für den Node Agent verwendet)
  • Katalogisierte Servant-Prozedur für Anwendungsserver
  • Katalogisierte Adjunct-Prozess-Prozedur
Für den Location Service Daemon (einer pro z/OS-System):
  • Katalogisierte Location-Service-Daemon-Prozedur

Die katalogisierte Prozedur für Servants des Anwendungsservers ist die einzige Prozedur, die wahrscheinlich geändert werden muss, um Bibliotheken (CICS, DB2, usw.) in die STEPLIB-Verkettung aufzunehmen.

Sie können dieselben katalogisierten Prozeduren für mehrere Knoten in einer Network-Deployment-Zelle verwenden, wenn das Konfigurations-HFS bei allen Servern identisch ist.

Empfohlene Namenskonvention für katalogisierte Prozeduren

Verwenden Sie für die katalogisierten Prozeduren in WebSphere Application Server for z/OS eine einheitliche Namenskonvention. Der Prozedurname sollte die Version von WebSphere Application Server for z/OS und das Konfigurations-HFS anzeigen.

Beispielsweise kann die folgende Namenskonvention sowohl für einen eigenständigen Anwendungsserver als auch für eine Network-Deployment-Zelle verwendet werden, wobei cc für eine aus zwei Zeichen bestehende Zellen-ID steht:
Prozedur Empfohlener Name
Deployment-Manager-Controller cc8DCR
Deployment-Manager-Servant cc8DSR
Location-Service-Daemon-Controller cc8DMN
Anwendungsserver-Controller cc8ACR
Anwendungsserver-Servant cc8ASR
Zusatzregion cc8AAR
Wenn Sie für die Knoten auf unterschiedlichen Systemen eines Systemkomplexes separate katalogisierte Prozeduren benötigen (z. B. falls die STEPLIB-Anweisungen unabhängig voneinander festgelegt werden müssen, damit ein unterbrechungsfreier Neustart möglich ist), dann sollten Sie entweder die Prozeduren für den Location Service Daemon und die Anwendungsserver in systemspezifische proclibs aufnehmen oder eine aus einem Zeichen bestehende System-ID an die Namen der katalogisierten Prozedur für den Location Service Daemon und die Anwendungsserver anhängen.

Benutzer-IDs den Adressräumen in WebSphere Application Server for z/OS zuordnen

Falls Sie z/OS Security Server (RACF) als SAF-kompatibles Sicherheitssystem in z/OS verwenden, werden STARTED-Klassenprofile verwendet, um die Benutzer-IDs der gestarteten Task den einzelnen Servern mit WebSphere Application Server for z/OS zuzuordnen. Diese STARTED-Profile werden von den Stapeljobs konfiguriert, die vom Profile Management Tool oder vom Befehl zpmt erstellt werden. Aktualisieren Sie diese STARTED-Profile gegebenenfalls, damit die von Ihnen erstellten Server den geeigneten Benutzer-IDs zugeordnet werden.

Controller (Deployment Manager, Location Service Daemon, Node Agent oder Anwendungsserver-Controller) werden mit dem Konsolbefehl START gestartet, den Sie entweder über MVS-Konsole oder intern ausführen. Für diese Server hat der geprüfte STARTED-Profilname das Format Prozedurname.Jobname.

Jedesmal, wenn Profile Management Tool oder der Befehl zpmt eine katalogisierte Prozedur für den Controller oder Dämon erstellt, wird auch ein STARTED-Profil erstellt, das jeden Controller, der diese katalogisierte Prozedur verwenden, der passenden Controller-Benutzer-ID und Konfigurationsgruppe zuordnet. Wenn Sie einen eigenständigen Anwendungsserver mit Standardnamen konfigurieren, erstellt Profile Management Tool bzw. der Befehl zpmt deshalb die folgenden STARTED-Profile für Controller:
  • RDEFINE STARTED BBO8ACR.* STDATA(USER(WSCRU1) GROUP(WSCFG1) TRACE(YES))
  • RDEFINE STARTED BBO8DMN.* STDATA(USER(WSCRU1) GROUP(WSCFG1) TRACE(YES))
Anmerkung: TRACE(YES) sendet bei jeder Verwendung des Profils die Nachricht IRR812I an die MVS-Konsole.

Servant-Bereiche (Anwendungsserver-Servants und Adjunct-Prozesse) werden mithilfe von Workload Manager (WLM) gestartet. Für diese Server hat der geprüfte STARTED-Profilname das Format Jobname.Jobname.

Leider gibt es keine Vorgehensweise, mit der alle Server, die eine bestimmte katalogisierte Servant-Prozedur verwenden, einer Servant-Benutzer-ID zugeordnet werden können. Deshalb erstellt Profile Management Tool bzw. der Befehl zpmt ein STARTED-Profil für jeden Servant und für jede Zusatzregion. Werden die Standardnamen verwendet, werden für einen eigenständigen Anwendungsserver folgende Servant-STARTED-Profile erstellt:
  • RDEFINE STARTED BBOS001S.* STDATA(USER(WSSRU1) GROUP(WSCFG1) TRACE(YES))
  • RDEFINE STARTED BBOS001A.* STDATA(USER(WSCRU1) GROUP(WSCFG1) TRACE(YES))
Wenn Sie die Namen der katalogisierten Prozeduren festlegen, vergewissern Sie sich, dass das zugehörige STARTED-Profil vorhanden ist, damit dieses den Server der geeigneten SAF-Benutzer-ID zuordnet. Verwenden Sie die RACF-ISPF-Anzeigen oder den Befehl RLIST STARTED, um die STARTED-Profile anzuzeigen.

Falls Sie ein anderes mit SAF kompatibles Sicherheitssystem verwenden, wenden Sie sich an den Hersteller des Sicherheitsservers, um Informationen zur Konfiguration von WebSphere Application Server for z/OS zu erhalten.


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