Terminologie zu WebSphere Application Server for z/OS

Machen Sie sich mit der z/OS-Terminologie vertraut, die für die Verwendung von WebSphere Application Server for z/OS erforderlich ist.

In WebSphere Application Server for z/OS ist die Funktionskomponente, in denen Anwendungen ausgeführt werden, ein Server. Die folgende Abbildung zeigt einen z/OS-Server, in dem zwei J2EE-Anwendungen ausgeführt werden:

Aufbau des Servers

Server haben Adressräume, in denen Code ausgeführt wird. Ein z/OS-Server hat zwei Typen von Adressräumen: Controller und Servants:
  • In einem Controller werden vom System berechtigte Programme ausgeführt und Tasks, wie z. B. die Kommunikation, für den Server verwaltet. Jeder Server verfügt über einen Controller, der mit einer JCL-Startprozedur gestartet wird, wenn der geeignete Startbefehl in der MVS-Konsole eingegeben wird.
  • Ein Servant ist der Adressraum, in dem sich die Java Virtual Machine (JVM) befindet. In einem Servant werden nicht berechtigte Programme wie Geschäftsanwendungen ausgeführt. Ein Server kann je nach Workload einen oder mehrere gleichzeitig aktive Servants haben. Wenn sich die Auslastung erhöht, startet der Workload Manager (WLM) dynamisch weitere Servants, um die Anforderungen zu erfüllen.
    Anmerkung: Der Control Region Adjunct (in der Abbildung nicht dargestellt) ist ein Servant, der eine Schnittstelle zu den SIBs (Service Integration Bus) bildet, um Nachrichtenservices bereitzustellen.

Die folgenden Servertypen können auf einem z/OS-System vorhanden sein:

Nicht verwalteter (eigenständiger) Anwendungsserver
Dieser Anwendungsserver wird während einer eigenständigen Konfiguration konfiguriert und enthält Ihre J2EE-Anwendungen.
Verwalteter (Network Deployment) Anwendungsserver
Dieser Anwendungsserver wird während einer Network-Deployment-Konfiguration konfiguriert und enthält Ihre J2EE-Anwendungen.
Location Service Daemon
Dieser Server ist der erste Berührungspunkt für Clientanforderungen in einer eigenständigen oder Network-Deployment-Konfiguration. Der Location Service Daemon ist ein spezieller Server, der keine Servants hat.
JMS-Server
In diesem Server wird die JMS-Funktion in WebSphere Application Server for z/OS ausgeführt, die den MQ-Broker und -Warteschlangenmanager in einer eigenständigen oder in einer Network-Deployment-Konfiguration steuert. Der JMS-Server ist wie in den früheren Versionen von WebSphere Application Server for z/OS nicht mehr vorhanden. Seine Funktion wurde durch SIBs (Service Integration Bus) ersetzt.
Deployment Manager
Dieser Server ist ein spezieller Anwendungsserver, auf dem sich die Administrationskonsolenanwendung befindet (auf diesem Anwendungsserver befinden sich lediglich Verwaltungsanwendungen) und der in einer Network-Deployment-Konfiguration eine Verwaltungsfunktion auf Zellenebene bereitstellt. Die Administrationskonsolenanwendung verwaltet (in Knoten gruppierte) Server auf vielen verschiedenen Systemen. Der Deployment Manager ist der einzige Nutzer seines eigenen Codes. Er benötigt keinen Node Agent, weil im Knoten keine Anwendungsserver enthalten sind und eine Zelle nur über einen einzigen Deployment Manager verfügen darf.
Anmerkung: Die Version der Administrationskonsolenanwendung, die im Deployment Manager ausgeführt wird, ist für die Verwaltung von Umgebungen mit mehreren Knoten vorgesehen, während die Version der Administrationskonsolenanwendung im eigenständigen Anwendungsserver nur für Umgebungen mit einem Knoten vorgesehen ist.
Node Agent
Ein Node Agent stellt in einer Network-Deployment-Konfiguration eine Verwaltungsfunktion auf Knotenebene bereit. Ein Node Agent ist ein spezieller Server, der keine Servants hat.
Ein Knoten kann Server enthalten, die zu einem Cluster gehören. Die zu einem Cluster gehörenden Knoten müssen alle in derselben Zelle enthalten sein.
Cluster
Ein Cluster ist eine logische Gruppierung ähnlich konfigurierter Server.

Cluster existieren, um die Skalierbarkeit und Verfügbarkeit zu verbessern. Der Lastausgleich findet für die Server in einem Cluster statt. Cluster erlauben die Verteilung der Auslastung (Workload) auf einzelne Server, während gleichzeitig als Einheit auf sie Bezug genommen werden kann. Clustering wird normalerweise in einer Zelle mit mehreren Knoten angewendet, in der jeder Knoten auf einem separaten System konfiguriert ist. Der Cluster verfügt über ein Member (einen Server) auf jedem Knoten. Clientanforderungen werden basierend auf den Entscheidungen des Workload-Manager an die Cluster-Member verteilt.

Anmerkung: Wenn Ihr Cluster mehrere Systeme in einem Systemkomplex umfassen soll, müssen Sie möglicherweise ein gemeinsames HFS definieren.
Knoten
Ein Knoten ist eine logische Sammlung von Servern auf einem bestimmten z/OS-System.
  • Ein Knoten gehört zu einer einzigen Zelle. Die Zelle, zu der ein Knoten gehört, kann mehrere Systeme umfassen, der Knoten muss sich jedoch auf einem einzelnen z/OS-System befinden.
  • Ein z/OS-System kann mehrere Knoten mit WebSphere Application Server for z/OS enthalten, die zu derselben oder zu unterschiedlichen Zellen gehören.
Zelle
Eine Zelle ist eine logische Sammlung von Knoten mit WebSphere Application Server for z/OS, die gemeinsam verwaltet werden. Die Zelle ist die größte Organisationseinheit.
  • Die Knoten, die eine Zelle bilden, können sich auf Systemen desselben Systemkomplexes (Sysplex), auf Systemen unterschiedlicher Systemkomplexe, auf demselben z/OS-Monoplex oder aber auf ganz unterschiedlichen Systemen befinden. Eine Zelle, die sich aus Knoten auf unterschiedlichen Systemen oder Sysplexen zusammensetzt, wird als heterogene Zelle bezeichnet.
  • Ein z/OS-Sysplex oder -Monoplex kann mehrere Zellen von WebSphere Application Server for z/OS enthalten.
  • Es ist möglich, dass unterschiedliche Zellen Knoten auf denselben Systemen haben, obwohl ein Knoten jeweils nur zu einer einzigen Zelle gehören kann.
  • Es gibt zwei Typen von Zellen in WebSphere Application Server for z/OS:

    - Eine eigenständige Zelle setzt sich aus einem einzelnen Knoten zusammen. Aufgrund administrativer Vorgaben sollte dieser Knoten nur einen einzigen Anwendungsserver enthalten.

    - Eine Network-Deployment-Zelle setzt sich aus einem Deployment-Manager-Knoten, der für Verwaltungstasks auf der Ebene der Zelle zuständig ist, und aus einer beliebigen Anzahl eingebundener Knoten zusammen. Jeder eingebundene Knoten enthält einen Node Agent, der für die Kommunikation mit dem Deployment Manager der Zelle zuständig ist, und eine beliebige Anzahl von Anwendungsservern.

Verwaltungsagent
Ein Verwaltungsagent ist eine zentrale Schnittstelle für die Verwaltung mehrerer nicht eingebundener Knoten mit WebSphere Application Server for z/OS in Umgebungen, wie z. B. Entwicklungs- und Komponententestumgebungen, oder dem Teil einer Serverfarm, die sich auf einer einzelnen Maschine befindet.
Jedes Element in der Konfiguration (Server, Cluster, Knoten und Zellen) verfügt über einen langen und einen kurzen Namen:
Servername
Dies ist der ausgeschriebene Name, der im Pfad des hierarchischen Dateisystems verwendet wird, und der Principal-Name, unter dem der Server in WebSphere Application Server for z/OS bekannt ist. Anhand dieses Namens wird der Server in der Administrationskonsole und beim Erstellen von Scripts identifiziert. Der Name kann Groß-/Kleinschreibung enthalten und darf nicht länger als 8 Zeichen sein.
Kurzname des Servers
Dies ist der plattformspezifische native Alias und der Principal-Name, unter dem der Server in z/OS bekannt ist. Er wird verwendet,um den Server bei den zugrunde liegenden z/OS-Funktionen, wie z. B. dem Sicherheitsserver, Job Entry Subsystem (JES), WLM und Application Response Management (ARM), zu identifizieren. Beispielsweise wird der Serverkurzname als MVS-JOBNAME verwendet.
Kurzname des Clusters
Dieser Name wird als Name für die WLM-Anwendungsumgebung verwendet.

Die folgende Abbildung veranschaulicht die Interaktion zwischen Servern, Clustern, Knoten und Zellen. Sie zeigt verschiedene Konfigurationen, die Sie in einem Network-Deployment-Sysplex konfigurieren können:

Konfigurationen von WebSphere Application Server for z/OS
Die Zellen 1 und 3 veranschaulichen Network-Deployment-Konfigurationszellen. Zelle 2 ist eine eigenständige Konfigurationszelle.

Knotenzuordnungen können je nach Voraussetzungen variieren. Der Deployment-Manager-Knoten kann sich auf einem System befinden, während andere Knoten, die in den Deployment Manager eingebunden wurde, auf anderen Systemen existieren können. Eine solche Zelle, die mit unterschiedlichen Maschinen oder Betriebssystemen konfiguriert ist, wird als heterogene Zelle bezeichnet. Sie erweitert die Zahl der möglichen Topologien, die Sie für Ihre Netzimplementierung verwenden können.


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