Transaktionseigenschaften für Peerwiederherstellung konfigurieren

Mit der Peerwiederherstellung für den Transaktionsservice sind Server in einem Cluster in der Lage, ausstehende Arbeiten für einen ausgefallenes Cluster-Member abzuschließen. Führen Sie die in diesem Artikel beschriebenen Schritte aus, um die erforderlichen Transaktionseigenschaften für die Peerwiederherstellung ausgefallener Anwendungsserver in einem Cluster zu konfigurieren.

Vorbereitende Schritte

Zum Aktivieren der Peerwiederherstellung von Transaktionen zwischen Servern müssen Sie eine gemeinsame Konfiguration der Ressourcenprovider zwischen den teilnehmenden Servermembern haben. Deshalb ist eine Peerwiederherstellung nur für Member eines Server-Cluster möglich. Ein Cluster kann zwar Server mit verschiedenen WAS-Versionen enthalten, hohe Verfügbarkeit muss jedoch nur aktiviert und konfiguriert werden, wenn alle Server im Cluster Version 6 oder höher haben.

Informationen zu diesem Vorgang

[z/OS]Die Peerwiederherstellung von Transaktionen wird zusätzlich zur Unterstützung für Peer-Wiederanlauf und -Wiederherstellung bereitgestellt, mit der Sie ein Peer-System im Sysplex erneut starten können. Nähere Informationen zum Konfigurieren des Feature für Peer-Wiederanlauf und -Wiederherstellung finden Sie im Artikel Peer-Wiederanlauf und -Wiederherstellung konfigurieren.

Die erforderlichen Transaktionseigenschaften für die Peerwiederherstellung werden konfiguriert, wenn die Unterstützung für hohe Verfügbarkeit für einen Cluster konfiguriert wird.

Vorgehensweise

  1. [z/OS]Konfigurieren Sie auf z/OS-Plattformen Resource Access Control Facility (RACF), um den Anwendungsservern den Aufruf des Makros "ATRSRV" zu ermöglichen.

    Das Makro "ATRSRV" ermöglicht einem Server, Transaktionen für andere Server festzuschreiben und zurückzusetzen. Dieser Prozess unterscheidet sich von der Unterstützung für Peer-Wiederanlauf und -Wiederherstellung, bei der der andere Server auf einem anderen System gestartet wird. Das Makro "ATRSRV" wird von MVS Resource Recovery Services (RRS) bereitgestellt.

    Die Benutzer-ID, unter der die Controllerregion des Anwendungsservers ausgeführt wird, muss die Zugriffsberechtigung "ALTER" für die Ressource "MVSADMIN.RRS.COMMANDS.gname.sysname" in der Klasse "FACILITY" haben, wobei gname für die RRS-Protokollierungsgruppe (gewöhnlich der SYSPLEX-Name) und sysname für den Systemnamen steht. Wenn Sie den Zugriff auf alle Protokollierungsgruppen und Systeme erlauben möchten, können Sie Platzhalterzeichen im Ressourcennamen verwenden, z. B. "MVSADMIN.RRS.COMMANDS.*".
    Anmerkung: Da die Controllerregion in einem autorisierten Adressraum ausgeführt wird, hat sie implizit die Zugriffsberechtigung "ALTER" für diese Ressourcenklasse, sofern die RACF-Konfiguration den Zugriff nicht explizit einschränkt. Indem Sie den Zugriff auf diese Ressource explizit zulassen, verlassen Sie sich nicht auf den autorisierten Status der Controllerregion.

    Weitere Informationen zum Makro "ATRSRV" und zum Festlegen der erforderlichen RACF-Berechtigungen finden Sie in Kapitel 8 der Veröffentlichung MVS Programming: Resource Recovery, IBM Form SA22-7616-02.

  2. Konfigurieren Sie für jeden Server im Cluster das Verzeichnis für die Transaktionsprotokolle. Zum Konfigurieren des Verzeichnisses für die Transaktionsprotokolle können Sie die WebSphere-Administrationskonsole oder Befehle verwenden. Die Konfiguration ist in der Konfigurationsdatei serverindex.xml auf Knotenebene gespeichert.

    Jeder Server im Cluster muss in der Lage sein, auf die Protokollverzeichnisse anderer Server im selben Cluster zuzugreifen. Aus diesem Grunde müssen Sie diese Einstellung vornehmen. Wenn Sie kein Verzeichnis festlegen, verwendet der Anwendungsserver ein Standardverzeichnis im entsprechenden Profilverzeichnis, das möglicherweise nicht für andere Server im Cluster zugänglich ist.

    Außerdem muss jeder Server im Cluster ein eindeutiges Transaktionsprotokollverzeichnis haben, um zu verhindern, dass mehrere Server auf dieselbe Protokolldatei zugreifen. Sie könnten beispielsweise den Namen jedes Servers im Namen des Protokollverzeichnisses für diesen Server verwenden.

    [AIX Solaris HP-UX Linux Windows][z/OS]Der Speichermechanismus für die Wiederherstellungsprotokolldateien und der Zugriff auf diesen Mechanismus müssen die dateibasierte Operation unterstützen, mit der der Recovery Log Service das Schreiben der Daten auf Platte erzwingt. (Als Speichermechanismus können Sie einen IBM NAS (Network Attached Storage) und gemeinsam benutzte SCSI-Laufwerke, jedoch keine einfache gemeinsame Nutzung über ein Netz, verwenden. Für den Zugriff auf diesen Mechanismus kommt beispielsweise ein LAN in Frage.)

    [IBM i]Der Speichermechanismus, der für die Protokolldateien zur Wiederherstellung verwendet wird, und der Zugriff auf diesen Mechanismus (z. B. können Sie die Protokolle mit NetClient File System (QNTC), das den Zugriff auf Daten auf einem fernen System über das Protokoll Server Message Block (SMB) ermöglicht, auf einem anderen Server des Typs IBM® i speichern) müssen die dateibasierte Operation unterstützen, mit der der Recovery Log Service das Schreiben der Daten auf eine Platte erzwingt.

    Außerdem müssen Sie den Mechanismus konfigurieren, mit dem auf die fernen Protokolldateien zugegriffen wird, um die vom zugrunde liegenden Dateisystem unterstützte Fehlertoleranz zu nutzen. Wenn Sie beispielsweise Network File System (NFS) verwenden und das ferne Verzeichnis mit den Protokolldateien mit der Option "-o hard " des NFS-Befehls "mount" anhängen, versucht der NFS-Client erneut, eine fehlgeschlagene Operation zu wiederholen, bis der NFS-Server wieder verfügbar ist.

    Weitere Informationen zum Konfigurieren von Transaktionsprotokollverzeichnissen finden Sie im Artikel Transaktionseigenschaften für einen Anwendungsserver konfigurieren.

    Anmerkung: Wenn Sie eine Migration von einer älteren Version des WebSphere Application Server durchgeführt haben, beachten Sie, dass die Konfiguration des Wiederherstellungsprotokolls in der Konfigurationsdatei server.xml auf Serverebene gespeichert ist. Wenn Sie ein vorhandenes Script ausführen, das die ursprünglichen Einstellungen für Wiederherstellungsprotokolle konfiguriert, oder Anwendungsservern der Version 5 auf eine höhere Version von WebSphere Application Server migrieren, wird die ursprüngliche Konfiguration des Verzeichnisses für Transaktionsprotokolle in der Datei server.xml aktualisiert. Die Administrationskonsole erkennt diese Änderung. Wenn der Benutzer die Anzeige für den Transaktionsservice aufruft, wird er aufgefordert, die Konfiguration zu speichern. Bei dieser Sicherungsoperation wird die geänderte Konfiguration in der Datei serverindex.xml gespeichert. Diese Operation setzt alle älteren Felder auf null zurück. Adressieren Sie in den vorhandenen Scripts so bald wie möglich die Datei serverindex.xml. Neue Scripts sollten ebenfalls die Datei serverindex.xml adressieren.
  3. Führen Sie in der Anzeige für die Clusterkonfiguration in der Administrationskonsole von WebSphere Application Server die folgenden Schritte aus, um die Funktion für hohe Verfügbarkeit für den Cluster zu aktivieren:
    1. Klicken Sie in der Administrationskonsole auf Server > Cluster > WebSphere-Anwendungs-Server-Cluster > Clustername.
    2. Wählen Sie die Option Failover der Transaktionsprotokollwiederherstellung aktivieren aus.
    3. Klicken Sie auf OK.
    Weitere Informationen zum Aktivieren der Hochverfügbarkeitsfunktion für einen Cluster finden Sie im Artikel Einstellungen für Server-Cluster.
  4. Legen Sie fest, welche Art von Peerwiederherstellung von Transaktionen verwendet werden soll. Nähere Informationen hierzu finden Sie im Artikel Automatische und manuelle Peerwiederherstellung von Transaktionen.
  5. Führen Sie je nach benötigter Konfiguration eine der folgenden Aktionen aus.

Nächste Schritte

Sie müssen auch die Position des Kompensationsprotokolls konfigurieren. Jeder Server muss ein eindeutiges Kompensationsprotokollverzeichnis haben und die Kompensationsprotokolle müssen ähnlich wie die Transaktionsprotokolle zugänglich sein.

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Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
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