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Vorrangstellung für Parameter des Befehls "modify", RAS-Attribute der Anforderungsebene und serverweite Eigenschaften

Es gibt drei Methoden für die Definition der Werte von RAS-Attributen (Reliability Availability and Serviceability): serverweite Eigenschaften, RAS-Attribute der Anforderungsebene und Parameter des Befehls "modify". Parameter des Befehls "Modify" haben Vorrang vor zugeordneten RAS-Attributen und serverweiten Eigenschaften, während die RAS-Attribute Vorrang vor den zugeordneten serverweiten Eigenschaften haben.

In der folgenden Liste ist die Vorrangregelung beschrieben:
  • Der Befehl "modify" hat Vorrang vor den zugeordneten RAS-Attributen und den serverweiten Eigenschaften.

    Wenn Sie den Befehl "modify" aufrufen, gilt der Befehl für alle Anforderungen, unabhängig von den definierten serverweiten Eigenschaften oder Klassifikationsattributen.

  • Die in der Workload-Klassifikationsdatei definierten RAS-Attribute der Anforderungsebene haben Vorrang vor den zugeordneten serverseitigen Eigenschafteneinstellungen.
    • Wenn Sie RAS-Attributwerte der Anforderungsebene im HTTP-Klassifikationselement angeben, überschreiben die RAS-Attributwerte der Anforderungsebene die serverweiten Eigenschafteneinstellungen für HTTP-Anforderungen.
    • Wenn Sie RAS-Attributwerte der Anforderungsebene im IIOP-Klassifikationselement angeben, überschreiben die RAS-Attributwerte der Anforderungsebene die serverweiten Eigenschafteneinstellungen für IIOP-Anforderungen.
    • Wenn Sie RAS-Attributwerte der Anforderungsebene im Klassifikationselement für optimierte lokale Adapter angeben, überschreiben die RAS-Attributwerte der Anforderungsebene die serverweiten Eigenschafteneinstellungen für Anforderungen für optimierte lokale Adapter.
    • Wenn Sie RAS-Attributwerte der Anforderungsebene im Klassifikationselement für die MDB mit dem Listener in der Steuerregion angeben, überschreiben die RAS-Attributwerte der Anforderungsebene die serverweiten Eigenschafteneinstellungen für diese MDB-Anforderungen.
    • Wenn Sie RAS-Attributwerte der Anforderungsebene mit der Aktivierungsspezifikation in der Steuerregion angeben, überschreiben die RAS-Attributwerte der Anforderungsebene die serverweiten Eigenschafteneinstellungen für diese MDB-Anforderungen.
Die serverweiten Eigenschafteneinstellungen gelten weiterhin für alle Protokolle, für die die RAS-Attribute der Anforderungsebene nicht gelten.

In allen modify-Befehlen mit entsprechenden serverweiten Eigenschaften, die auch zugeordnete RAS-Attribute haben, ist der Wert RESET verfügbar. Der Wert RESET inaktiviert das Überschreiben mit dem Befehl "modify". Nach dem Aufruf von "reset" greift der Server auf die serverweiten Eigenschaften und RAS-Attribute zurück, die wirksam waren, bevor sie mit dem Parameter "modify" überschrieben wurden.

Hinweis: Wie ein RAS-Attribut wirksam wird, richtet sich danach, wie Sie das RAS-Attribut definieren.
  • Wenn Sie das RAS-Attribut als serverweite Eigenschaft definieren, müssen Sie den Anwendungsserver erneut starten.
  • Wenn Sie das RAS-Attribut als RAS-Attribut der Anforderungsebene definieren, haben Sie zwei Möglichkeiten. Sie können den Anwendungsserver erneut starten oder das Workload-Klassifikationsdokument erneut starten, ohne den Anwendungsserver erneut starten zu müssen.
  • Wenn Sie das RAS-Attribut mit dem Befehl "modify" definieren, wird der Befehl "modify" dynamisch wirksam, ohne dass der Server erneut gestartet werden muss.

Mehrere RAS-Attribute, die der Workload-Klassifikationsdatei hinzugefügt werden, sind serverseitigen Umgebungseigenschaften zugeordnet, die modify-Befehlen zugeordnet sind. Das RAS-Attribut "SMF_request_activity_enabled" der Anforderungsebene ist beispielsweise der serverweiten Eigenschaft "server_SMF_request_activity_enabled" zugeordnet, die wiederum dem modify-Befehl SMF,REQUEST zugeordnet ist.

Das RAS-Attribut "SMF_request_activity_enabled" der Anforderungsebene gibt an, ob der Anwendungsserver Datensätze des Typs System Management Facilities (SMF) 120 Subtype 9 für Anforderungen erfasst. Die Anforderungen können HTTP-Anforderungen, IIOP-Anforderungen, Anforderungen für optimierte lokale Adapter oder MDB-Anforderungen mit dem Listener in der Steuerregion sein. Das RAS-Attribut der Anforderungsebene wird im HTTP-Klassifikationselement für HTTP-Anforderungen, im IIOP-Klassifikationselement für IIOP-Anforderungen, im OLA-Klassifikationselement für Anforderungen für optimierte lokale Adapter bzw. im MDB-Klassifikationselement für MDB-Anforderungen codiert.

Die serverweite Eigenschaft "server_SMF_request_activity_enabled" gibt an, ob der Anwendungsserver Datensätze des Typs SMF 120 Subtype 9 für alle Anforderungen erfasst, die vom Anwendungsserver verarbeitet werden.

Das RAS-Attribut "SMF_request_activity_enabled" der Anforderungsebene überschreit die serverweite Eigenschaft "server_SMF_request_activity_enabled" für alle HTTP-Anforderungen, IIOP-Anforderungen, Anforderungen für optimierte lokale Adapter oder MDB-Anforderungen mit dem Listener in der Steuerregion. Wie die serverweite Eigenschaft gibt der modify-Befehl SMF,REQUEST an, ob der Anwendungsserver Datensätze des Typs SMF 120 Subtype 9 für alle vom Anwendungsserver verarbeiteten Anforderungen erfasst. Der Befehl "modify" überschreibt die Einstellungen für das RAS-Attribut der Anforderungsebene und die serverweite Eigenschaft dynamisch, ohne dass ein Neustart des Servers erforderlich ist.

Das Beispiel veranschaulicht Folgendes:
  • Die serverweite Eigenschaft "server_SMF_request_activity_enabled" ist wirksam.
  • Das RAS-Attribut "SMF_request_activity_enabled" der Anforderungsebene kann die serverweite Eigenschaft "server_SMF_request_activity_enabled" überschreiben.
  • Der modify-Befehl SMF,REQUEST kann die serverweite Eigenschaft und das RAS-Attribut der Anforderungsebene überschreiben.
  • Die Option "reset" im modify-Befehl SMF,REQUEST kann das Überschreiben mit dem Befehl "modify" inaktivieren.
Im Folgenden finden Sie Einzelheiten zu jedem der vorherigen Punkte:
  • Die setzen die serverseitige Eigenschaft "server_SMF_request_activity_enabled" in der Administrationskonsole auf 1. Die RAS-Attribute und der Befehl "modify" überschreiben die Eigenschaft nicht. Alle vom Server verarbeiteten Anforderungen erfassen Datensätze des Typs SMF 120 Subtype 9.

  • Als Nächstes erstellen Sie ein Workload-Klassifikationsdokument, das ein einziges Element "http_classification_info" definiert:
    <http_classification_info	
        uri="/PlantsByWebSphere/*"
        SMF_request_activity_enabled="0" 
      />

    Das HTTP-Klassifikationselement gibt an, dass das RAS-Attribut "SMF_request_activity_enabled" der Anforderungsebene auf 0 gesetzt ist. Dieses RAS-Attribut der Anforderungsebene überschreibt die serverweite Eigenschaft "server_SMF_request_activity_enabled", die auf 1 gesetzt ist. Keine der HTTP-Anforderungen mit einem URI, der mit /PlantsByWebSphere/ beginnt, erfasst Datensätze des Typs SMF 120 Subtype 9. Alle HTTP-Anforderungen mit einem URI, der nicht mit /PlantsByWebSphere/ beginnt, und alle Anforderungen von anderen Protokollen als HTTP berücksichtigen die serverweite Eigenschaftseinstellung. Diese Anforderungen erfassen weiterhin Datensätze des Typs SMF 120 Subtype 9.

  • Jetzt setzen Sie den folgenden Befehl "modify" ab:
    MODIFY BBOS001,SMF,REQUEST,ON

    Der Befehl "modify" gibt an, dass die Erfassung von Datensätzen des Typs SMF 120 Subtype 9 aktiviert ist. Der Befehl "modify" überschreibt das RAS-Attribut "SMF_request_activity_enabled" der Anforderungsebene, das mit 0 inaktiviert wurde. Deshalb erfassen alle HTTP-Anforderungen mit einem URI, der mit /PlantsByWebSphere/ beginnt, Datensätze des Typs SMF 120 Subtype 9. Außerdem überschreibt der Befehl "modify" die serverweite Eigenschaft "server_SMF_request_activity_enabled", die mit 1 aktiviert wurde. Die serverweite Eigenschaft "server_SMF_request_activity_enabled" und das Überschreiben mit dem Befehl "modify" sind jedoch aktiviert. Deshalb ändert sich das Verhalten der Anforderungen, die die serverweite Eigenschaft berücksichtigt haben, bevor Sie den Befehl "modify" abgesetzt haben, nicht. Diese Anforderungen erfassen weiterhin Datensätze des Typs SMF 120 Subtype 9.

    Als Nächstes setzen Sie den folgenden Befehl "modify" ab:
     MODIFY BBOS001,SMF,REQUEST,OFF

    Der Wert OFF bedeutet, dass die Erfassung von Datensätzen des Typs SMF 120 Subtype 9 inaktiviert ist. Der Befehl "modify" überschreibt das RAS-Attribut "SMF_request_activity_enabled" der Anforderungsebene. Das RAS-Attribut der Anforderungsebene ist ebenfalls inaktiviert, da es den Wert 0 hat. Deshalb bleibt das Verhalten unverändert. Der Befehl "modify" und das RAS-Attribut der Anforderungsebene inaktivieren die Erfassung von Datensätzen des Typs SMF 120 Subtype 9 für HTTP-Anforderungen mit URIs, die mit /PlantsByWebSphere/ beginnen. Außerdem überschreibt der Befehl "modify" die serverweite Eigenschaft "server_SMF_request_activity_enabled", die aktiviert ist, da sie den Wert 1 hat. Deshalb erfassen alle weiteren HTTP-Anforderungen und alle anderen Anforderungen, die die auf 1 gesetzte serverweite Eigenschaft "server_SMF_request_activity_enabled" berücksichtigt haben, keine Datensätze des Typs SMF 120 Subtype 9 mehr.

  • Als Nächstes setzen Sie den folgenden Befehl "modify" ab:
    MODIFY BBOS001,SMF,REQUEST,RESET

    Der Wert RESET bewirkt, dass das Überschreiben mit dem Befehl "modify" inaktiviert wird. Das bedeutet, dass alle HTTP-Anforderungen mit einem URI, der mit /PlantsByWebSphere/ beginnt, auf das auf 0 gesetzte RAS-Attribut "SMF_request_activity_enabled" der Anforderungsebene zurückgreifen. HTTP-Anforderungen mit einem URI, der mit /PlantsByWebSphere/ beginnt, erfassen keine Datensätze des Typs SMF 120 Subtype 9. Alle HTTP-Anforderungen und alle anderen HTTP-Anforderungen greifen auf die serverweite Eigenschaft "server_SMF_request_activity_enabled" zurück, die auf 1 gesetzt ist, und erfassen Datensätze des Typs SMF 120 Subtype 9.


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Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
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