Komponentenübergreifender Trace (XCT)

Komponentenübergreifender Trace (Cross Component Trace, XCT) versieht die Protokolle mit Annotationen, sodass Protokolleinträge, die sich auf eine Anforderung beziehen, die von mehreren Threads, Prozessen oder sogar Servern bearbeitet wird, derselben Arbeitseinheit zugeordnet werden können.

Übersicht

XCT hilft bei der komponentenübergreifenden Ermittlung der Ursache von Problemen, was folgende Vorteile hat:
  • Administratoren und Support-Teams können den Verlauf einer Anforderung über Thread- oder Prozessgrenzen hinweg oder auf dem Weg zwischen Zusatzprodukten und WebSphere Application Server vom Anfang bis zum Ende verfolgen.
  • Die Frage nach der für eine fehlgeschlagene Anforderung verantwortlichen Komponente kann beantwortet werden.

Verwaltung von XCT

XCT ist eine in das Protokoll- und Trace-Framework von WebSphere Application Server integrierte Funktion. Wenn XCT aktiviert ist, werden die Protokolle mit Annotationen versehen, sodass Protokolleinträge, die sich auf eine Anforderung beziehen, die von mehreren Threads, Prozessen oder sogar Servern bearbeitet wird, derselben Arbeitseinheit zugeordnet werden können. Mit verteilten Architekturen erstellte Anwendungen, z. B. die serviceorientierte Architektur, profitieren von XCT, da XCT die mehrere Services übergreifende Fehlerbestimmung auf verschiedenen Systemen erleichtert.

Verschiedene XCT-Modi:
  • Vollständig inaktiviert.
  • Vorhandenen Protokoll- und Tracedatensätzen werden XCT-Anforderungs-IDs hinzugefügt.
  • Vorhandenen Protokoll- und Tracedatensätzen werden XCT-Anforderungs-IDs hinzugefügt und Protokolldateien werden XCT-Protokolldatensätze hinzugefügt.
  • Vorhandenen Protokoll- und Tracedatensätzen werden XCT-Anforderungs-IDs hinzugefügt, Protokolldateien werden XCT-Protokolldatensätze hinzugefügt und Datenmomentaufnahmen werden erfasst.
XCT-Anforderungs-IDs:
  • XCT-Anforderungs-IDs sind Kennungen, die Protokoll- und Tracedatensätzen hinzugefügt werden, die der Server generiert, wenn er für die Verwendung von High Performance Extensible Logging (HPEL) konfiguriert wird.
  • XCT fügt jedem Protokoll- oder Tracedatensatz, der zu derselben Anforderung gehört, dieselbe Anforderungs-ID hinzu. Es spielt dabei keine Rolle, welcher Thread oder welche Java™ Virtual Machine (JVM) den Protokoll- oder Traceeintrag generiert.
  • Wenn XCT mit der Protokoll- und Traceinfrastruktur von HPEL verwendet wird, können Sie Anforderungs-IDs mit dem Tool logViewer anzeigen, wenn Protokolle im erweiterten Format ausgegeben werden.
Das folgende Beispiel zeigt einen Protokolldatensatz mit einer XCT-Anforderungs-ID in der Protokolldatei (Ausgabe im erweiterten Format):
[3/18/11 14:50:17:391 EDT] 00000018 W UOW= source=com.ibm.somelogger.QuickLogTest org= prod= component= 
 thread=[WebContainer : 1] requestID=BJrcVPo+Yk4-AAAAAAA8zAA hello world

Die Anforderungs-ID wird oben in einer separaten Zeile gezeigt, in den Protokolldateien befindet sie sich jedoch in derselben Zeile wie die übrigen Kopfdaten des Protokolldatensatzes.

XCT-Protokolldatensätze:

  • XCT-Protokolldatensätze werden den Protokollen normalerweise für folgende Zwecke hinzugefügt:
    • Anfang und Ende der Arbeit für eine bestimmte Anforderung in einem bestimmten Thread demarkieren.
    • Den Zeitpunkt demarkieren, zu dem Arbeit an einen anderen Thread oder Prozess übertragen werden soll, oder den Zeitpunkt angeben, zu dem Arbeit von einem anderen Thread oder Prozess zurückgegeben wurde.
    • Den Zeitpunkt demarkieren, zu dem Arbeit sich von einer Hauptkomponente zu einer anderen Hauptkomponente bewegt, auch wenn die Arbeit in demselben Thread fortgesetzt wird (um beispielsweise die Übertragung der Steuerung vom Anwendungsserver-Code an den Anwendungscode zu zeigen).
    Das folgende Beispiel zeigt einen XCT-Protokolldatensatz in der Protokolldatei:
    [3/18/11 14:50:17:391 EDT] 00000031 XCT I BEGIN BJrcVPo+Yk4-AAAAAAA8zAA 00000000000-cccccccccc2 
     HTTPCF(OutboundRequest /index.html RemoteAddress(127.0.0.1) RequestContext(36001645))
  • XCT-Protokolldatensätze bestehen aus:
    • XCT-Typ (BEGIN / END)
    • XCT-ID des übergeordneten Korrelationswerts (z. B. 00000000000-cccccccccc2)
    • XCT-ID des aktuellen Korrelationswerts (z. B. BJrcVPo+Yk4-AAAAAAA8zAA)
    • XCT-Annotationen (z. B. HTTPCF(OutboundRequest /index.html RemoteAddress(127.0.0.1) RequestContext(36001645))
XCT-Tools:
  • Das HPEL-Tool logViewer kann Protokoll- und Tracedatensätze nach Anforderungs-ID filtern.
  • Tools wie z. B. die IBM® WebSphere-XCT-Protokollanzeigefunktion können auch die XCT-Protokolldatensätze und/oder XCT-Anforderungs-IDs für die Wiedergabe von Protokoll- und Traceinhalt nutzen. Die IBM WebSphere-XCT-Protokollanzeigefunktion ist als Tool-Add-on für IBM Support Assistant verfügbar.

XCT-Konfiguration:

Sie können XCT mit wsadmin-Scripting konfigurieren.


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Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
http://www14.software.ibm.com/webapp/wsbroker/redirect?version=cord&product=was-nd-mp&topic=ctrb_XCTOverview
Dateiname:ctrb_XCTOverview.html