Hinweise zur Leistung bei der Erstellung von Anwendungsprofilen

Mit der Erstellung von Anwendungsprofilen stehen Ihnen Techniken für die Assemblierungskonfiguration zur Verfügung, die Laufzeit, Leistung und Skalierbarkeit Ihrer Anwendungen verbessern. Sie können Tasks, die eingehende Anforderungen erkennen, Tasks, die Zugriffsarten für die Bestimmung des gemeinsamen Zugriffs und anderer Datenzugriffsmerkmale erkennen, und Profile konfigurieren, die die Tasks den Zugriffsarten zuordnen.

Die Konfigurierbarkeit des Anwendungsservers gibt Ihnen die Möglichkeit, Leistung, Effizienz und Skalierbarkeit der Anwendungen zu verbessern und gleichzeitig die Kosten für die Entwicklung und Pflege zu senken. Der Service für die Erstellung von Anwendungsprofilen hat abgesehen von einem Kontrollkästchen, über das Sie den Service bei Bedarf inaktivieren können, keine Optimierungsparameter. Der Service für die Erstellung von Anwendungsprofilen erzeugt nur geringen Systemaufwand und sollte nicht inaktiviert werden, weil sonst unvorhersehbare Ereignisse eintreten können.

Mit Zugriffsarten können Sie die Merkmale für den Datenzugriff festlegen. Die Laufzeitumgebung von WebSphere verwendet diese Hinweise, um den Zugriff auf die Daten durch Festlegen der geeigneten Isolationsstufe und gleichzeitigen Zugriff zu optimieren. Es können mehrere Hinweise für Zugriffsarten zu einer Richtlinie für Zugriffsarten zusammengefasst werden.

Im Produkt empfiehlt es sich, zum Laden einer Bean eine Zugriffsart auf Bean-Ebene zu konfigurieren. Mit dem Service für die Erstellung von Anwendungsprofilen können Sie bei Bedarf mehrere Richtlinien für Zugriffsarten für die Entity-Bean konfigurieren. Einige aufrufende Prozesse können eine Bean mit Leseabsicht laden, während andere die Bean mit Aktualisierungsabsicht laden. Die Konfigurierbarkeit des Anwendungsservers gibt Ihnen die Möglichkeit, Leistung, Effizienz und Skalierbarkeit der Anwendungen zu verbessern und gleichzeitig die Kosten für die Entwicklung und Pflege zu senken.

Mit Zugriffsarten kann der EJB-Container so konfiguriert werden, dass je nach Typ der verwendeten Enterprise-Bean die beste Leistung erzielt wird. Verschiedene Hinweise für Zugriffsarten können deklarativ zur Implementierungszeit angegeben werden, um WebSphere-Ressourcen wie den Container und den Persistenzmanager anzuweisen, die entsprechenden Services für Zugriffsarten für jede EJB-Anforderung bereitzustellen.

Der Service für die Erstellung von Anwendungsprofilen verbessert durch Optimierung des Laufzeitverhaltens die Gesamtleistung und den Durchsatz der Entity-Beans. Mit dem Service für die Erstellung von Anwendungsprofilen kann die EJB-Optimierung für mehrere Benutzerzugriffsmuster angepasst werden, ohne zu den "Worst Case"-Optionen zu greifen, wie z. B. pessimistische Aktualisierung in einer Bean, auf die mit der Methode "findByPrimaryKey" zugegriffen wird, unabhängig davon, ob der Client die Bean nur für eine Lese- oder für eine echte Aktualisierungsoperation benötigt.

Die Erstellung von Anwendungsprofilen ermöglicht Ihnen, die folgende Hierarchie zu definieren: Containergesteuerte Tasks > Anwendungsprofile > Richtlinien für Zugriffsarten > Überschreibungen von Zugriffsarten. Containergesteuerte Tasks definieren Arbeitseinheiten (UOWs) und sind einer Methode oder eine Gruppe von Methoden zugeordnet. Beim Aufruf einer der Task zugeordneten Methode wird der Taskname mit der Anforderung weitergegeben. Beispielsweise verweist eine UOW auf einen eindeutigen Pfad in der Anwendung, der einer Transaktion oder ActivitySession entsprechen kann. Der Name der Task wird deklarativ einem Java EE-Client oder Servlet oder der Methode einer Enterprise-Bean zugeordnet. Der Taskname gibt den Ausgangspunkt eines Aufrufgraphen oder -teilgraphen an und wird vom Ausgangspunkt des Graphen an alle nachfolgenden IIOP-Anforderungen weitergegeben. Auf diese Weise werden alle nachfolgenden Aufrufe im Graphen als zu dieser Task gehörend gekennzeichnet. Es empfiehlt sich, zu Beginn einer UOW, einer Transaktion oder Activity Session dem Ausgangspunkt eine Task zuzuordnen.

Der Service für die Erstellung von Anwendungsprofilen ordnet die weitergegebenen Tasks den Richtlinien für Zugriffsarten zu. Wenn eine Bean geladen wird und Daten abgerufen werden, schreibt das Anwendungsprofil die Merkmale vor, die zum Abrufen der Daten verwendet werden. Das Anwendungsprofil konfiguriert die Richtlinie für Zugriffsarten und die Überschreibungen, die für den Datenzugriff auf eine bestimmte Task verwendet werden sollen.

Richtlinien für Zugriffsarten bestimmen, wie Beans für bestimmte Tasks geladen werden und wie der Datenzugriff in der Transaktion erfolgen soll. Die Richtlinie für Zugriffsarten ist eine benannte Gruppe von Hinweisen für Zugriffsarten. Die Hinweise können in Abhängigkeit von den Merkmalen der Datenbank und des Ressourcenmanagers verwendet werden. Die Hinweise für Zugriffsarten, die auf die Datenzugriffsoperation angewendet werden, steuern die Datenintegrität. Es gilt die allgemeine Regel: je mehr Datenintegrität, desto mehr Systemaufwand. Ein höherer Systemaufwand bedeutet einen geringeren Durchsatz und die Möglichkeit, von mehreren Clients aus gleichzeitig auf die Daten zuzugreifen.

Überschreibungen von Zugriffsarten ermöglichen eine weitergehende Konfiguration der Richtlinie für Zugriffsarten.

Empfohlene Methoden

Der Service für die Erstellung von Anwendungsprofilen kann in einer Vielzahl verschiedener Szenarien verwendet werden, wie z. B.:
  • Dieselbe Bean wird mit unterschiedlichen Datenzugriffsmustern geladen

    Beans können anwendungsübergreifend wiederverwendet werden, aber jede der Anwendungen hat unterschiedliche Anforderungen für die Bean oder die Beans im Aufrufgraphen. Eine Anwendung kann das Laden der Beans zum Aktualisieren anfordern, während eine andere Anwendung die Bean nur im Lesezugriff laden muss. Mit der Erstellung von Anwendungsprofilen kann eine zeitabhängige Konfiguration für Beans implementiert werden, um zwischen den verschiedenen Anforderungen bezüglich des Ladens der Beans zu unterscheiden.

  • Unterschiedliche Client haben unterschiedliche Anforderungen bezüglich des Datenzugriffs

    Es können dieselben Beans für unterschiedliche Arten von Clientanforderungen verwendet werden. Wenn diese Clients unterschiedliche Anforderungen an die Beans im Aufrufgraphen haben, können die Lademerkmale mit der Erstellung von Anwendungsprofilen an die Anforderungen des Clients angepasst werden. Ein Client kann das Laden der Beans zum Aktualisieren anfordern, während ein anderer Client die Bean nur im Lesezugriff laden muss. Mit der Erstellung von Anwendungsprofilen kann eine zeitabhängige Konfiguration für Beans implementiert werden, um zwischen den verschiedenen Anforderungen bezüglich des Ladens der Beans zu unterscheiden.

Überwachungstools

Sie können Tivoli Performance Viewer, die Datenbank und Protokolle als Überwachungstools einsetzen.

Mit Tivoli Performance Viewer können Sie verschiedene Messwerte für Beans in einer Konfiguration für die Erstellung von Anwendungsprofilen überwachen. Die folgenden Abschnitte enthalten einen Überblick über die Messwerte von Tivoli Performance Viewer, die Änderungen widerspiegeln, wenn Zugriffsarten und der Service für die Erstellung von Anwendungsprofilen verwendet werden:
  • Geltungsbereich der Collection:

    Die Enterprise-Beans-Gruppe enthält Informationen zur Lebensdauer von EJBs in Form von kumulativen Werten für eine Gruppe von Beans oder für gestimmte Beans. Sie können diese Informationen überwachen, um die Ergebnisse bei der Verwendung eines ActivitySession-Bereiches und eines Transaktionsbereichs gegenüberzustellen. Je nachdem, wie die Containertransaktionen definiert sind, können im Transaktionsbereich Methodenaufrufen Aktivierungen und Inaktivierungen zugeordnet werden. Die Anwendung kann den ActivitySession-Bereich verwenden, um die Häufigkeit von Aktivierungen und Inaktivierungen zu reduzieren. Weitere Informationen finden Sie im Artikel "ActivitySession-Service verwenden".

  • Inkrement für Collection:

    Die Enterprise-Beans-Gruppe enthält Informationen zur Lebensdauer von EJBs in Form von kumulativen Werten für eine Gruppe von Beans oder für gestimmte Beans. Sie können die Anzahl der Aktivierungen überwachen, um die Anzahl der aktivierten Enterprise-Beans für eine bestimmte findByPrimaryKey-Operation zu beobachten. Wenn Sie das Inkrement für die Collection beispielsweise auf 10 und nicht auf den Standardwert 25 setzen, wird für Num Activates der Wert 10 für die erste Ausführung von findByPrimaryKey angezeigt, bevor ein Iterator für Ergebnismengen ausgeführt wird. Übersteigt die Anzahl der Aktivierungen nur selten das Inkrement für Collection, können Sie den Inkrementwert heruntersetzen.

  • Inkrement für Vorabzugriff des Ressourcenmanagers:

    Das Inkrement des Ressourcenmanagers für Vorabzugriffe ist ein Hinweis, nach der die Datenbankengine arbeitet und der von der Datenbank abhängig ist. Tivoli Performance Viewer hat keine Messgröße, der die Auswirkungen dieser Einstellung veranschaulicht.

  • Hinweis für Vorauslesen:

    Die Enterprise-Beans-Gruppe enthält Informationen zur Lebensdauer von EJBs in Form von kumulativen Werten für eine Gruppe von Beans oder für gestimmte Beans. Sie können die Anzahl der Aktivierungen überwachen, um die Anzahl der aktivierten Enterprise-Beans für eine bestimmte Anforderung zu beobachten. Falls die Zuordnung für Vorauslesen nicht verwendet wird, wird für Anzahl der Aktivierungen ein niedrigerer Ausgangswert angezeigt. Wird die Zuordnung für Vorauslesen verwendet, zeigt Anzahl der Aktivierungen die Anzahl der Aktivierungen für den gesamten Aufrufgraphen an.

Datenbanktools sind für die Überwachung der verschiedenen Merkmale zum Laden von Beans hilfreich, die Konkurrenzsituationen und Probleme beim gemeinsamen Zugriff einführen. Derartige Probleme können mit der Erstellung von Anwendungsprofilen gehoben, durch die falsche Verwendung von Richtlinien für Zugriffsarten verschlimmert werden.

Datenbanktools sind nützlich für die Überwachung von Sperr- oder Konkurrenzmerkmalen wie Sperren, Deadlocks, geöffnete Verbindungen usw. Für Sperren kann der DB2 Snapshot Monitor beispielsweise Statistiken über Wartezeiten, Zeitlimitüberschreitungen beim Warten und Sperreskalationen anzeigen. Falls vermehrt Wartezustände auf Sperren und Zeitlimitüberschreitungen auftreten, können durch die Erstellung von Anwendungsprofilen bestimmte Client-Tasks definiert werden, die restriktivere Sperrmechanismen erfordern. Ebenso können Client-Tasks definiert werden, die ohne Sperren auskommen. Es kann auch eine andere Richtlinie für Zugriffsarten mit weniger restriktiven Sperren verwendet werden. Nach der Anwendung dieser Konfigurationsänderung wird im Überwachungsprogramm für Momentaufnahmen ein geringeres Sperrverhalten angezeigt. Informationen zu Sperrvorgängen und Konkurrenzsituationen finden Sie in der Dokumentation zu Ihrer Datenbank.

Die Anwendungsserverprotokolle können auf Informationen zu Rollbacks, Deadlocks und andere Datenzugriffs- oder Transaktionsmerkmale überwacht werden, die die Leistung beeinträchtigen oder zu einem Fehlschlagen der Anwendung führen können.


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Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
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