Interoperation mit IBM MQ: Vergleich der Schlüsselkonzepte
Es gibt drei verschiedene Methoden, mit denen Sie Nachrichten zwischen WebSphere Application Server und einem IBM MQ-Netz senden können. In diesem Artikel werden die Schlüsselfeatures der drei Methoden miteinander verglichen.
IBM MQ-Messaging-Provider (ohne Bus) | Ein IBM MQ-Netz als fremder Bus (unter Verwendung von IBM MQ-Links) | Ein IBM MQ-Server (Warteschlangenmanager oder Gruppe mit gemeinsamer Warteschlange) als Busmember |
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Konnektivität |
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Der IBM MQ-Messaging-Provider kann verwendet werden, um mit IBM MQ Version 6 oder höher zu interagieren. Ausführliche Informationen zu den Fixpackstufen, die Sie für Ihre Konfiguration benötigen, finden Sie über folgenden Link: http://www-01.ibm.com/support/docview.wss?uid=swg21498708 | Bei einen IBM MQ-Link können Sie auf jeder Plattform mit allen unterstützten Versionen oder allen unterstützten Releases von IBM MQ interagieren. | Bei einem IBM MQ-Server können Sie nur mit IBM MQ for z/OS ab Version 6 bzw. mit IBM MQ ab Version 7 kommunizieren. |
Verwendet den IBM MQ-Messaging-Provider. | Verwendet den Standard-Messaging-Provider. | Verwendet den Standard-Messaging-Provider. |
Keine Verwendung von SIBs (Service Integration Bus). | Verwendet einen Service Integration Bus. | Verwendet einen Service Integration Bus. |
WebSphere Application Server betrachtet den
IBM MQ-Messaging-Provider als JMS-Messaging-Provider.
Der IBM MQ-Messaging-Provider wird vom IBM MQ-Netz als IBM MQ-Client betrachtet, der eine Verbindung zum Warteschlangenmanager bzw. zur Gruppe mit gemeinsamer Warteschlange herstellt. |
Jedes Ende des IBM MQ-Links erscheint dem anderen Ende in der ihm entsprechenden Form, d. h., das IBM MQ-Netz erscheint der Serviceintegration als fremder Bus, und der Service Integration Bus erscheint dem IBM MQ-Netz als virtueller Warteschlangenmanager. | Der IBM MQ-Server
betrachtet den IBM MQ-Warteschlangenmanager
bzw. die Gruppe mit gemeinsamer Warteschlange
als Busmember oder als Verfahren, mit dem Nachrichten für den Service Integration Bus in die Warteschlange eingereiht werden können. Eine Warteschlange
wird als Busziel betrachtet. Der IBM MQ-Server wird vom IBM MQ-Netz als IBM MQ-Client betrachtet, der eine Verbindung zum Warteschlangenmanager bzw. zur Gruppe mit gemeinsamer Warteschlange herstellt. |
Stellt mehrere Verbindungen zwischen WebSphere Application Server-Anwendungsservern und IBM MQ-Warteschlangenmanagern oder Gruppen mit gemeinsamer Warteschlange bereit. Verbindungen werden erstellt, wie und wann es erforderlich ist, um WebSphere Application Server-Anwendungen den Zugriff auf IBM MQ-Warteschlangen zu ermöglichen. | Stellt eine Verbindung zwischen einem Service Integration Bus und einem IBM MQ-Netz her (das einen bzw. eine oder mehrere miteinander verbundene IBM MQ-Warteschlangenmanager oder Gruppen mit gemeinsamer Warteschlange umfasst). Mit dieser Einzelverbindung werden alle Nachrichten, die zwischen dem Serviceintegrationsnetz und dem IBM MQ-Netz ausgetauscht werden, übertragen. Die Verbindung funktioniert wie ein Trichter, der Nachrichten über die Gateway-Messaging-Engine oder den Gateway-Warteschlangenmanager weiterleitet. Wenn Sie also mehrere Verbindungen ausgehend von einem Serviceintegrationsnetz einrichten möchten, können Sie mehrere fremde Busse definieren, die unterschiedliche Warteschlangenmanager bzw. Gruppen mit gemeinsamer Warteschlange im IBM MQ-Netz darstellen. | Stellt mehrere Verbindungen zwischen Messaging-Engines in einem Service Integration Bus und IBM MQ-Warteschlangenmanagern oder Gruppen mit gemeinsamer Warteschlange bereit. Verbindungen werden erstellt, wie und wann es erforderlich ist, um WebSphere Application Server-Anwendungen den Zugriff auf IBM MQ-Warteschlangen zu ermöglichen. Eine Verbindung kann so konfiguriert werden, dass die Eigenschaften des zugehörigen Nachrichtenbusses verwendet werden. Somit ist jeder IBM MQ-Server potenziell busspezifisch einsetzbar. |
Die Verbindung zwischen WebSphere Application Server und dem IBM MQ-Netz kann eine TCP/IP-Kommunikationsverbindung verwenden, oder sie kann, falls WebSphere Application Server in demselben Image wie der IBM MQ-Warteschlangenmanager ausgeführt wird, eine Schnittstelle für Direktaufruf (Modus Bindungen) verwenden. Der Kanal für die Verbindung ist ein bidirektionaler MQI-Kanal. | Die Verbindung zwischen dem SIB-Netz und dem IBM MQ-Netz verwendet eine TCP/IP-Kommunikationsverbindung. Die Sender- und Empfängerkanäle für die Verbindung sind Nachrichtenkanäle. | Die Verbindung zwischen dem SIB-Netz und dem IBM MQ-Netz kann eine TCP/IP-Kommunikationsverbindung nutzen, oder sie kann, falls der WebSphere Application Server-Anwendungsserver im selben Image ausgeführt wird wie der IBM MQ-Warteschlangenmanager, eine Schnittstelle für Direktaufruf (Modus Bindungen) verwenden. Der Kanal für die Verbindung ist ein bidirektionaler MQI-Kanal. |
Bei IBM MQ for z/OS können Nachrichten in gemeinsam genutzten Warteschlangen gespeichert werden. Wenn ein Warteschlangenmanager ausfällt, können die Nachrichten trotzdem von einem anderen Warteschlangenmanager abgerufen werden (es ist kein Single Point of Failure vorhanden). | Fällt die Kommunikationsverbindung vorübergehend aus, werden die Nachrichten von IBM MQ bzw. vom Service Integration Bus gespeichert und zugestellt, wenn die Kommunikationsverbindung wiederhergestellt ist. | Bei IBM MQ for z/OS können Nachrichten in gemeinsam genutzten Warteschlangen gespeichert werden. Wenn ein Warteschlangenmanager ausfällt, können die Nachrichten trotzdem von einem anderen Warteschlangenmanager abgerufen werden (es ist kein Single Point of Failure vorhanden). |
Anwendungen |
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Integriert den Service Integration Bus nicht in das IBM MQ-Netz. SIB-Mediationen, die in WebSphere Application Server ausgeführt werden, können Nachrichten aus einer IBM MQ-Warteschlange nicht verarbeiten, und IBM MQ-Anwendungen können keine IBM MQ-Server verwenden, um Nachrichten in SIB-Ziele des Typs "Warteschlange" zu stellen oder aus diesen abzurufen. | Integriert den Service Integration Bus über einen Gateway-Warteschlangenmanager in das IBM MQ-Netz. Datenverkehr kann indirekt an eine zugeordnete Warteschlange weitergeleitet werden. | Ermöglicht eine engere Integration. Messaging-Anwendungen können direkt Nachrichten in IBM MQ-Warteschlangen erzeugen und Nachrichten aus diesen Warteschlangen konsumieren. |
WebSphere Application Server-Anwendungen können Nachrichten an IBM MQ-Warteschlangen senden. Gesendete Nachrichten werden sofort zur Warteschlange hinzugefügt. Wenn die IBM MQ-Warteschlange nicht verfügbar ist, können Anwendungen keine Nachrichten senden. | WebSphere Application Server-Anwendungen können Nachrichten an IBM MQ-Warteschlangen senden. Gesendete Nachrichten werden vom Service Integration Bus zur Übertragung an IBM MQ gespeichert (diese Vorgehensweise wird als Store-and-Forward-Messaging bezeichnet). Auch wenn die IBM MQ-Warteschlange nicht verfügbar ist, können Anwendungen weiter Nachrichten senden. | WebSphere Application Server-Anwendungen können Nachrichten an IBM MQ-Warteschlangen senden. Gesendete Nachrichten werden sofort zur Warteschlange hinzugefügt. Wenn die IBM MQ-Warteschlange nicht verfügbar ist, können Anwendungen keine Nachrichten senden. |
WebSphere Application Server-Anwendungen können Nachrichten von IBM MQ-Warteschlangen empfangen. Die Anwendungen können Nachrichtenkonsumenten verwenden, um Nachrichten zu empfangen. Außerdem können Message-driven Beans so konfiguriert werden, dass sie Nachrichten beim Eingang in die IBM MQ-Warteschlange verarbeiten. | WebSphere Application Server-Anwendungen können keine Nachrichten von IBM MQ-Warteschlangen empfangen, weil die Warteschlangen Ziele in einem fremden Bus sind. Wenn Nachrichten von IBM MQ über einen IBM MQ-Link an WebSphere Application Server-Anwendungen übergeben werden sollen, müssen IBM MQ-Anwendungen die Nachrichten an ein passendes Ziel in dem von den WebSphere Application Server-Anwendungen verwendeten Service Integration Bus senden. | WebSphere Application Server-Anwendungen können Nachrichten von IBM MQ-Warteschlangen empfangen. Die Anwendungen können Nachrichtenkonsumenten verwenden, um Nachrichten zu empfangen. Außerdem können Message-driven Beans so konfiguriert werden, dass sie Nachrichten beim Eingang in die IBM MQ-Warteschlange verarbeiten. Auch SIB-Mediationen, die in WebSphere Application Server ausgeführt werden, können Nachrichten verarbeiten, wenn diese in einer IBM MQ-Warteschlange eingehen. |
Ebenso wie Anwendungen in der IBM MQ-Umgebung können WebSphere Application Server-Anwendungen Nachrichten in IBM MQ-Topics veröffentlichen und Nachrichten in IBM MQ-Topics subskribieren. | Mit einem IBM MQ-Link können Sie eine Publish/Subscribe-Brücke konfigurieren, damit WebSphere Application Server-Anwendungen und IBM MQ-Anwendungen ausgewählte Topics, die sowohl in der IBM MQ-Umgebung als auch in der WebSphere Application Server-Umgebung vorhanden sind, veröffentlichen oder subskribieren können. | Ein IBM MQ-Server stellt Verbindungen zu Warteschlangen zwecks Punkt-zu-Punkt-Messaging bereit. Ein Topic für Publish/Subscribe-Messaging kann nicht als IBM MQ-Server dargestellt werden. |
Nachrichten werden in Warteschlangen und nicht in Messaging-Engines gespeichert. Eine oder mehrere WebSphere Application Server-Anwendungen können auf die Nachrichten zugreifen, selbst wenn die Anwendungen auf unterschiedlichen Servern ausgeführt werden. | Nachrichten werden in Messaging-Engines gespeichert. | Nachrichten werden in Warteschlangen und nicht in Messaging-Engines gespeichert. Eine oder mehrere WebSphere Application Server-Anwendungen können auf die Nachrichten zugreifen, selbst wenn die Anwendungen auf unterschiedlichen Servern ausgeführt werden. |
Nachrichten werden von einer konsumierenden Anwendung aus der Warteschlange extrahiert (Pull) und von einer erzeugenden Anwendung gesendet (Push). | Nachrichten werden über die Verbindung gesendet, unabhängig davon, ob ein Konsument bereit ist. | Nachrichten werden von einem WebSphere Application Server-Konsumenten aus der Warteschlange extrahiert (Pull) und von einem WebSphere Application Server-Erzeuger gesendet (Push). |
Unterstützt keine Mediationen. | Unterstützt keine Mediationen. | Unterstützt verschiedene Mediationsszenarien für das Ändern des Nachrichteninhalts bzw. für das Routing und für die Protokollierung. |
Ein optimaler Lastausgleich ist einfacher zu erreichen, da Anwendungen Nachrichten aus dem IBM MQ-Netz extrahieren können (Pull). | Nachrichten werden aus dem IBM MQ-Netz an Anwendungen gesendet, doch die Optionen für Lastausgleich sind in WebSphere Application Server verfügbar. | Ein optimaler Lastausgleich ist einfacher zu erreichen, da Anwendungen Nachrichten aus dem IBM MQ-Netz extrahieren können (Pull). |
Verwaltung und Sicherheit |
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Mit der Administrationskonsole konfiguriert und verwaltet. | Mit der Administrationskonsole konfiguriert und verwaltet. | Mit der Administrationskonsole konfiguriert und verwaltet. Erkennt währende der Konfiguration und Verwaltung automatisch Warteschlangen im IBM MQ-Netz. |
Die Verwaltung erfolgt in IBM MQ. In WebSphere Application Server müssen Sie JMS-Artefakte definieren, wie z. B. Ziele, Verbindungsfactorys, Listener-Ports und Aktivierungsspezifikationen. | Zusammenarbeitende Verwaltungsdomänen für
IBM MQ und WebSphere Application Server:
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Unabhängige Verwaltungsdomänen für
IBM MQ und WebSphere Application Server:
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Möglicherweise müssen Sie Serververbindungskanäle in IBM MQ definieren. | Sie müssen Partnerkanaldefinitionen in IBM MQ definieren. | Möglicherweise müssen Sie Serververbindungskanäle in IBM MQ definieren. |
Die Berechtigung für Anwendungen und Mediationen von WebSphere Application Server zum Senden von Nachrichten an eine bestimmte IBM MQ-Warteschlange und zum Empfangen von Nachrichten aus derselben wird von der IBM MQ-Verwaltung gesteuert. | Die Berechtigung für Anwendungen von WebSphere Application Server
zum Senden von Nachrichten an eine bestimmte IBM MQ-Warteschlange wird von der Verwaltung des Service Integration Bus gesteuert.
Die Berechtigung für IBM MQ-Anwendungen, Nachrichten an Serviceintegrationsziele zu senden, wird von der IBM MQ-Verwaltung gesteuert. |
Die Berechtigung für Anwendungen und Mediationen von WebSphere Application Server
zum Senden von Nachrichten an eine bestimmte
IBM MQ-Warteschlange und zum Empfangen von Nachrichten aus derselben wird von der
Verwaltung des Service Integration Bus gesteuert.
Die Berechtigung für WebSphere Application Server (einschließlich der zugehörigen Anwendungen und Mediationen), auf IBM MQ-Warteschlangen zuzugreifen, wird von der IBM MQ-Verwaltung gesteuert. |
In WebSphere Application Server Version 7
und höher sind Listener-Ports stabilisiert. Weitere
Informationen finden Sie im Artikel zu den stabilisierten Features. Deshalb sollten Sie die Migration Ihrer WebSphere MQ-MDB-Implementierungskonfigurationen
von Listener-Ports auf Aktivierungsspezifikationen planen. Weitere Informationen zum Konfigurieren der Aktivierungsspezifikationen für Nicht-ASF-Modus finden Sie unter Aktivierungsspezifikation für Nicht-ASF-Modus konfigurieren. Sie sollten die Migration jedoch erst dann durchführen, wenn Sie sicher sind, dass die Anwendung nicht in Anwendungsservern einer früheren Version als WebSphere Application Server Version 7 ausgeführt werden muss.
Wenn beispielsweise in einem Anwendungs-Server-Cluster einige Member Version 6.1 und andere Member eine höhere Version
haben, sollten Sie Anwendungen in diesem Cluster erst dann auf die Verwendung von Aktivierungsspezifikationen migrieren,
wenn Sie alle Anwendungsserver im Cluster auf die höhere Version migriert haben.