[z/OS]

z/OS-Workload klassifizieren

Sie können ein einheitliches Dokument für die Workloadklassifikation verwenden, um eingehende HTTP-, IIOP-, SIP-, OLA- und MDB-Verarbeitungsaufträge (Message-Driven Bean, nachrichtengesteuerte Bean) für den z/OS Workload Manager zu klassifizieren.

Vorbereitende Schritte

Sie sollten auf einem z/OS-System Workload-Management verwenden. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Artikel Workload-Management (WLM) for z/OS.

Informationen zu diesem Vorgang

Eine Datei mit dem Dokument für die Workloadklassifikation ist eine XML-Datei, in der ankommende HTTP-, IIOP-, SIP, OLA- und MDB-Verarbeitungsaufträge klassifiziert und einer Transaktionsklasse (TCLASS) zugeordnet werden können. Der TCLASS-Wert wird, sofern er angegeben ist, an den MVS Workload Manager übermittelt. WLM verwendet den TCLASS-Wert dazu, die ankommenden Verarbeitungsaufträge zu klassifizieren und jedem Auftrag eine Serviceklasse oder eine Berichtsserviceklasse zuzuordnen.

Das einheitliche Dokument für die Workloadklassifikation ist die Methode, die Sie zum Klassifizieren von Verarbeitungsaufträgen in einer z/OS-Umgebung verwenden sollten. Andere WebSphere Application Server-Methoden zur Klassifikation von Verarbeitungsaufträgen in einer z/OS-Umgebung werden nicht weiter unterstützt und sollten daher nicht mehr verwendet werden.

Zur Klassifikation von Verarbeitungsaufträgen für MDBs, die für JCA-1.5-Ressourcen mit dem Standard-Messaging-Provider implementiert werden, und zur Klassifikation von Mediationsanforderungen für die Verwendung mit Service Integration Buses muss ein Klassifikationselement definiert werden, das SibClassification-Elemente verwendet. Darüber hinaus müssen z/OS-Workload-Manager-Aktionen ausgeführt werden, die den TCLASS-Wert "SIBUS" verwenden müssen. Wird ein Listener-Port mit einer JMS-Aktivierungsspezifikation zur Verwendung durch MDB-Anwendungen durch den Standard-Messaging-Provider der Version 6 ersetzt, sollten alle zugehörigen Klassifikationen der Art InboundClassification type="mdb" durch Klassifikationen der Art SibClassifications type="jmsra" ersetzt werden.

Wenn Sie Arbeit für MDBs klassifizieren möchten, die über eine Aktivierungsspezifikation des WebSphere MQ-Messaging-Providers implementiert wurde, müssen Sie ein Element "Classification" definieren, das WMQRAClassification-Elemente verwendet. Darüber hinaus müssen z/OS-Workload-Manager-Aktionen ausgeführt werden, die den TCLASS-Wert "WMQRA" verwenden müssen. Wenn Sie einen Listener-Port durch eine JMS-Aktivierungsspezifikation ersetzen, die von MDB-Anwendungen mit dem WebSphere MQ-Messaging-Provider verwendet werden soll, müssen sie alle zugehörigen InboundClassification-Klassifikationen vom Typ "mdb" durch WMQRAClassification-Klassifikationen ersetzen.

Vorgehensweise

  1. Entwickeln Sie das Dokument für die Workloadklassifikation. Verwenden Sie die Informationen im Artikel Datei für Workload-Klassifizierung, um das Dokument zu erstellen. Der Artikel enthält Beispiele für das Workloadklassifikationsdokument mit und ohne RAS-Attribute. Verwenden Sie nur ein einziges Klassifikationsdokument, unabhängig davon, ob Sie es für die Klassifikation von z/OS-Workload oder für die Implementierung der RAS-Differenzierung verwenden.
  2. Wenn Sie das Dokument auf einem z/OS-System in der Codepage IBM-1047 erstellen, der typischen Codepage für Dateien im hierarchischen Dateisystem, konvertieren Sie die Datei in das ASCII-Format, bevor Sie die Datei verwenden. Verwenden Sie eine der folgenden Optionen, um ein Arbeitsdokument in ein Dokument umzuwandeln, das vom Server verwendet werden kann:
    • native2ascii
      Mit diesem Dienstprogramm im Java™-SDK können Sie eine Datei von der nativen Codepage in die ASCII-Codepage konvertieren. Verwenden Sie beispielsweise den folgenden Befehl, wenn Sie an einem XML-Dokument mit dem Namen x5sr02.classification.ebcdic.xml arbeiten, und ein Dokument mit dem Namen x5sr02.classification.xml erstellen möchten:
      /u/userid -> native2ascii \
      x5sr02.classification.ebcdic.xml > x5sr02.classification.xml
      Die Befehlszeile wurde aus Gründen der Darstellung mit dem Zeichen Backslash (\) getrennt.
    • iconv
      Mit diesem z/OS-Dienstprogramm können Sie Dateien von einer Codepage in eine andere Codepage konvertieren. Verwenden Sie beispielsweise den folgenden Befehl, wenn Sie an einem XML-Dokument mit dem Namen x5sr02.classification.ebcdic.xml arbeiten, und ein Dokument mit dem Namen x5sr02.classification.xml erstellen möchten:
      /u/userid -> iconv -f IBM-1047 -t UTF-8 \
      x5sr02.classification.ebcdic.xml >x5sr02.classification.xml
      Die Befehlszeile wurde aus Gründen der Darstellung mit dem Zeichen Backslash (\) getrennt.
    • Erstellen Sie das Dokument auf Ihrer Workstation und übertragen Sie es mittels FTP im Binärformat an die geeignete Position im z/OS-System. Durch Verwendung dieser Option können Sie auch die Datei Classification.dtd in demselben Verzeichnis wie das Dokument für die Workloadklassifikation erstellen. Anschließend können Sie eine XML-Gültigkeitsprüfung für das Dokument ausführen, bevor Sie es auf einem Server installieren. Verwenden Sie einen beliebigen Validierungsparser, z. B. die Workbench von WebSphere Application Developer, um das Dokument für die Workloadklassifikation zu erstellen und zu validieren.
  3. Geben Sie die Position des Dokuments für die Workloadklassifikation in der Administrationskonsole an. Geben Sie die XML-Datei mit den Klassifikationsdaten über die Variable wlm_classification_file an. Klicken Sie in der Administrationskonsole auf Umgebung > WebSphere-Variablen > Neu. Sie können die Variable auf Zellenebene, Knotenebene oder auf der Ebene der Serverinstanz angeben. Wenn Sie die Variable auf Zellen- oder Knotenebene angeben, müssen die Informationen allen Servern zugänglich sein und für alle Server anwendbar sein, die die Spezifikation vom Knoten oder von der Zelle übernehmen.
  4. Führen Sie z/OS-Workload-Manager-Aktionen aus, die erforderlich sind, um die TCLASS-Werte zu verwenden. Jede TCLASS muss der Enklave eine Serviceklasse und/oder eine Berichtsserviceklasse zuordnen, unter der die Verarbeitung ausgeführt wird. Die CB-Klassifikationsregeln müssen aktualisiert werden.

    Zur Klassifikation von Verarbeitungsaufträgen für MDBs, die für JCA-1.5-Ressourcen mit dem Standard-Messaging-Provider implementiert werden, und zur Klassifikation von Mediationsanforderungen für die Verwendung mit Service Integration Buses müssen z/OS-Workload-Manager-Aktionen ausgeführt werden, die den TCLASS-Wert "SIBUS" verwenden müssen.

    Transaktionsklassen werden als untergeordnete Regeln beim Erstellen von Serviceklassen und Transaktionen verwendet. Die TCLASS-Werte werden nicht als Regeln der höchsten Ebene verwendet. Falls Sie eine TCLASS als Regel der höchsten Ebene anstatt als untergeordnete Regel verwenden möchten, müssen Sie die Reihenfolge der Regeln sorgfältig festlegen. Es wird immer die erste Regel der höchsten Ebene verwendet, die für die Verarbeitung gilt. Daher sollten spezifische Regeln vor allgemeinen Regeln stehen.

    Sehen Sie sich die folgenden zwei Beispiele für CB-Klassifikationsregeln an:
    Subsystem-Type Xref Notes Options Help
    --------------------------------------------------------------------------
    Modify Rules for the Subsystem Type Row 1 to 17 of 17
    Command ===> ____________________________________________ SCROLL ===> CSR
    Subsystem Type . : CB Fold qualifier names? Y  (Y or N)                                       
    Description  . . . CB Class'n w/WLM Trans. CLASSes
    Action codes:  A=After    C=Copy         M=Move     I=Insert rule      
    B=Before   D=Delete row   R=Repeat   IS=Insert Sub-rule                    
    More ===>
           --------Qualifier--------           -------Class-------- 
    Action    Type     Name     Start             Service     Report  
    																		DEFAULTS: CBCLASS       RWASDEF
    ____ 1 	CN  P5SR01* 	1                         CBCLASS RTP5CLUS
    ____ 1 	TC      A0     ___                        CBHUTCH RP5A0
    ____ 1 	TC      A1     ___                        CBHUTCH RP5A1
    ____ 1 	TC      A1B    ___                        CBHUTCH RP5A1B
    ____ 1 	CN    WSIVP2*  ___                        CBSLOW  RWSIVP
    ____ 1 	CN    T%SERV*  1                          CBFAST  RTSMIGT
    ____ 1 	CN      B4*    ___                        CBFAST ________
    In dem oben aufgeführten Beispiel werden die TCLASS-Zuordnungen für Enklaven, die im Server P5SR01x ausgeführt werden, vom Workload Manager niemals verwendet. Nachdem die folgende Regel ausgeführt wurde, wird die Klassifikationstabelle nicht mehr durchsucht:
    ____ 1 	CN   	P5SR01* 	1 												CBCLASS 
    Die TCLASS-Zuordnungen werden nicht verwendet. Alle Enklaven, die in den Servern P5SR01x ausgeführt werden, werden der Serviceklasse CBCLASS und der Berichtsserviceklasse RTP5CLUS zugeordnet.
    Subsystem-Type Xref Notes Options Help
    --------------------------------------------------------------------------
    Modify Rules for the Subsystem Type Row 1 to 17 of 17
    Command ===> ____________________________________________ SCROLL ===> CSR
    Subsystem Type . : CB Fold qualifier names? Y  (Y or N)                                       
    Description  . . . CB Class'n w/WLM Trans. CLASSes
    Action codes:  A=After    C=Copy         M=Move     I=Insert rule      
    B=Before   D=Delete row   R=Repeat   IS=Insert Sub-rule                    
    More ===>
             --------Qualifier--------           -------Class-------- 
    Action    Type     Name     Start             Service     Report  
                                        DEFAULTS: CBCLASS       RWASDEF
    ____ 1   TC      A0     ___                CBHUTCH      RP5A0
    ____ 1   TC       A1       ___                CBHUTCH      RP5A1
    ____ 1 	 TC      A1B      ___                CBHUTCH      RP5A1B
    ____ 1 	CN     P5SR01*     1                 CBCLASS      RTP5CLUS
    ____ 1   CN     WSIVP2*    ___                CBSLOW       RWSIVP
    ____ 1   CN     T%SERV*     1                 CBFAST       RTSMIGT
    ____ 1   CN       B4*      ___                CBFAST       ________
    In dem oben aufgeführten Beispiel gilt Folgendes: Wenn die TCLASS-Werte A0, A1 oder A1B in der Klassifikation angegeben werden, dann werden diese verwendet, unabhängig davon, welcher Server die Verarbeitung ausführt. In diesem Fall wird der Servername nur dann verwendet, wenn keiner dieser drei TCLASS-Werte angegeben ist.
  5. Implementieren Sie die Änderungen in der Datei. Sie können den Anwendungsserver erneut starten oder das Workloadklassifikationsdokument erneut starten, ohne den Server erneut starten zu müssen:
    • Starten Sie den Anwendungsserver erneut.
    • Laden Sie das Workloadklassifikationsdokument mit dem folgenden Befehl erneut:
      MODIFY|F <Servername>,RECLASSIFY,FILE='/Pfad/der/neuen/Datei.xml'
    Wenn das Dokument für die Workloadklassifikation kein korrekt formatiertes, gültiges XML-Dokument ist, wird es vom Anwendungsserver ignoriert und folgende Nachricht wird angezeigt:
    BBOJ0085E PROBLEMS ENCOUNTERED PARSING WLM CLASSIFICATION XML FILE (0)
  6. Führen Sie den Bedienerbefehl DISPLAY WORK aus, um die Klassifikationsinformationen anzuzeigen. Mit diesem Befehl können Sie prüfen, ob Ihr Klassifikationsschema die Verarbeitungsaufträge wie geplant klassifiziert. Setzen Sie den folgenden Befehl ab, um die Informationen zur IIOP-, HTTP-, INTERNAL-, SIP-, MDB- und OLA-Kassifikation anzuzeigen:
    MODIFY|F <Servername>,DISPLAY,WORK,CLINFO
    Führen Sie diesen Befehl für jeden Anwendungsserver aus.

    Das folgende Beispiel zeigt ein mögliches Ergebnis, das bei Ausführung des neuen Bedienerbefehls angezeigt werden kann:

    00- SY1  f bbos001,display,work,clinfo                                      
          SY1  BBOJ0129I: The /tmp/wlm4.class.xml workload classification file was loaded at   
          2009/07/14 19:33:35.297 (GMT).       SY1  BBOO0281I CLASSIFICATION COUNTERS FOR IIOP WORK                    
          SY1  BBOO0282I CHECKED 0, MATCHED 0, USED 0, COST 2, DESC: IIOP root    
          SY1  BBOO0282I CHECKED 0, MATCHED 0, USED 0, COST 4, DESC: leotag       
          SY1  BBOO0282I CHECKED 0, MATCHED 0, USED 0, COST 3, DESC: byetag       
          SY1  BBOO0282I CHECKED 0, MATCHED 0, USED 0, COST 4, DESC: hellotag     
          SY1  BBOO0283I FOR IIOP WORK: TOTAL CLASSIFIED 0, WEIGHTED TOTAL COST 0 
          SY1  BBOO0281I CLASSIFICATION COUNTERS FOR HTTP WORK                    
          SY1  BBOO0282I CHECKED 2, MATCHED 2, USED 0, COST 2, DESC: HTTP root    
          SY1  BBOO0282I CHECKED 2, MATCHED 2, USED 0, COST 4, DESC: plantta4     
          SY1  BBOO0282I CHECKED 2, MATCHED 1, USED 1, COST 3, DESC: giftag4      
          SY1  BBOO0282I CHECKED 1, MATCHED 1, USED 1, COST 4, DESC: jpgtag4      
          SY1  BBOO0283I FOR HTTP WORK: TOTAL CLASSIFIED 2, WEIGHTED TOTAL COST 7 
          SY1  BBOO0188I END OF OUTPUT FOR COMMAND DISPLAY,WORK,CLINFO            
    Es folgt eine Erläuterung der Befehlsausgabe:
    • BBOJ0129I: Die Workloadklassifikationsdatei Datei wurde um Uhrzeit geladen.Die Nachricht zeigt die derzeit aktive Workloadklassifikationsdatei und die Uhrzeit, zu der die Datei geladen wurde, an.
    • BBOO0281I CLASSIFICATION COUNTERS FOR Typ WORK. Die Headernachricht für Nachrichten, die die Verwendung der Workloadklassifikationsregeln anzeigen. Die gültigen Werte für den Typ sind HTTP, IIOP, INTERNAL, SIP, OLA und MDB.
    • BBOO0282I CHECKED n1, MATCHED n2, USED n3, COST n4, DESC: Text. Diese Nachricht zeigt Informationen zu einer bestimmten Regel in der Workloadklassifikation an. Sie enthält die folgenden Angaben:
      • n1: Gibt an, wie oft die Regel geprüft wurde.
      • n2: Gibt an, wie oft die Regel mit der Anforderung abgeglichen wurde.
      • n3: Gibt an, wie oft diese Regel verwendet wurde.
      • n4: Gibt an, welcher Aufwand mit der Verwendung der Regel verbunden ist oder wie oft die Regel verglichen wurde, um zu ermitteln, ob es die richtige Regel ist, die angewendet werden soll.
      • text: Der beschreibende Text aus der Klassifikationsregel, sodass Sie feststellen können, welche Klassifikationsregel angezeigt wird.
      Der Gesamtaufwand n2 dividiert durch die Gesamtzahl der als n1 klassifizierten Anforderungen ist gleich dem Aufwand der Tabellenverwendung. Je mehr sich dieser Wert 1 nähert, desto niedriger ist der Aufwand für die Verwendung der definierten Regeln. Der Wert 1 gibt an, dass nur die Standardklassifikation existiert, sodass keine Anforderungen damit übereinstimmen.
  7. Wiederholen Sie diese Schritte so lange, bis Sie eine optimale Workload-Verteilung verbunden mit einem optimalen Aufwand erreichen.

Ergebnisse

Sie haben das Workloadklassifikationsdokument verwendet, um eingehende Anforderungen zu klassifizieren.

Symbol, das den Typ des Artikels anzeigt. Taskartikel



Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
http://www14.software.ibm.com/webapp/wsbroker/redirect?version=cord&product=was-nd-mp&topic=trun_wlm_tclass
Dateiname:trun_wlm_tclass.html