Fremde Ziele und Aliasziele

Fremde Ziele und Aliasziele sind Typen von Buszielen. Ein fremdes Ziel stellt ein Ziel dar, das in einem anderen Bus (einem fremden Bus) definiert ist. Ein Aliasziel ist einem alternativen Namen für ein Busziel zugeordnet, das im lokalen Bus oder in einem fremden Bus definiert ist.

Normalerweise müssen Sie weder ein fremdes Ziel noch ein Aliasziel konfigurieren:
  • Damit eine Anwendung Nachrichten an ein Ziel sendet, das im lokalen Bus definiert ist, geben Sie den Busnamen und den Zielnamen im JMS-Zielobjekt (Warteschlange oder Topic) an.

    Sie können den Busnamen weglassen, weil die Standardeinstellung der Name des lokalen Busses ist, aber wenn ein System mehrere Busse hat, empfiehlt es sich, den Busnamen anzugeben.

  • Damit eine Anwendung Nachrichten an ein Ziel sendet, das in einem fremden Bus definiert ist, geben Sie den Busnamen (d. h. den fremden Bus) und den Zielnamen im JMS-Zielobjekt (Warteschlange oder Topic) an. Sie müssen keine Zielobjekte im lokalen Bus konfigurieren.

    Die Serviceintegration verwendet die Definition des fremden Busses, der im lokalen Bus konfiguriert ist. Diese Definition enthält Standardwerte für die Zielatttribute, wie z. B. die Standardservicequalität. Diese Standardwerte gelten für alle Ziele in diesem fremden Bus. Weitere Informationen finden Sie im Artikel zum Punkt-zu-Punkt-Messaging mit mehreren Bussen.

Sie verwenden ein fremdes Ziel, wenn Sie Messaging-Standardeinstellungen und/oder Sicherheitseinstellungen für ein einzelnes Ziel in einem fremden Bus überschreiben müssen. Sie definieren ein fremdes Ziel im lokalen Bus. Wenn eine Anwendung, die mit dem lokalen Bus verbunden ist, Nachrichten an das Ziel im fremden Bus sendet, überschreiben die Attribute des fremden Ziels die Standardwerte des Ziels. Sie können Eigenschaften und Zielrollen festlegen, aber Sie können keinen alternativen Namen für das Ziel zuordnen.

Sie verwenden ein Aliasziel, wenn Sie einen alternativen Namen für ein Busziel verwenden müssen. Das Busziel kann sich im lokalen Bus oder in einem fremden Bus befinden. Sie konfigurieren ein Aliasziel im lokalen Bus. Wenn eine Anwendung im lokalen Bus das Aliasziel verwendet, werden der angegebene Busname und der angegebene Zielname einem neuen Namen zugeordnet. Wenn Sie ein Aliasziel verwenden, können Sie auch Eigenschaften und/oder Zielrollen festlegen.

Wenn eine Anwendung, die mit einem Bus verbunden ist, einen Zielnamen und einen Bus-Namen in ihrem JMS-Zielobjekt (Warteschlange oder Topic) angibt, das mit der Kennung und dem Bus eines Aliasziels übereinstimmen, das in diesem Bus definiert ist, ist das Ziel, auf das die Anwendung zugreift, dasselbe Ziel, auf das zugegriffen wird, wenn die Anwendung die Zielkennung und den Zielbus über das Aliasziel angibt. Sie können auch ein Aliasziel verwenden, das in einem fremden Bus definiert ist, wenn Sie Nachrichten umleiten müssen, die über eine fremde Busverbindung für anders benannte Ziele oder Busse ankommen, Sie aber die Konfiguration des Quellenbusses nicht ändern können.

Fremde Ziele

Ein fremdes Ziel stellt ein Ziel dar, das in einem anderen Bus (einem fremden Bus) definiert ist. Sie können ein fremdes Ziel für Punkt-zu-Punkt-Messaging verwenden. Sie verwenden ein fremdes Ziel, wenn Sie Sicherheitseinstellungen oder Messaging-Standardeinstellungen für ein einzelnes Ziel in einem fremden Bus überschreiben müssen. Der fremde Bus kann ein anderer Service Integration Bus oder ein IBM MQ-Netz (d. h. ein oder mehrere miteinander verbundene IBM MQ-Warteschlangenmanager oder Gruppen mit gemeinsamer Warteschlange) sein.

Zum Überschreiben der Messaging-Standardeinstellungen eines Ziels in einem fremden Bus konfigurieren Sie die Eigenschaften (z. B. die Standardpriorität) des fremden Ziels. Wenn Sie Sicherheitseinstellungen überschreiben und steuern möchten, welche Benutzer und Gruppen im lokalen Bus Zugriff auf ein Ziel in einem fremden Bus haben, konfigurieren Sie die Zielrollen des fremden Ziels. Diese Eigenschaften kommen zur Anwendung, wenn eine Anwendung, die mit dem lokalen Bus verbunden ist, Nachrichten an das Ziel im fremden Bus sendet.

Wenn Sie ein fremdes Ziel definieren, verwenden Sie die tatsächlichen Namen des fremden Busses und des Ziels im fremden Bus, sodass sich das JMS-Zielobjekt nicht ändert.

Wenn eine Anwendung, die mit dem lokalen Bus verbunden ist, Nachrichten an das Ziel im fremden Bus sendet, verwendet die Serviceintegration im lokalen Bus die Eigenschaften und Zielrollen des fremden Ziels und nicht die Standardwerte aus der Definition des fremden Busses (im lokalen Bus). Gewöhnlich konfigurieren Sie die Eigenschaften eines fremden Ziels so, dass sie den Eigenschaften entsprechen, die für dieses Ziel im fremden Bus (wo dieses Ziel ein lokales Ziel ist) konfiguriert sind, aber dies ist nicht zwingend erforderlich.

Sie können auch Zielrollen für das fremde Ziel konfigurieren. Die Serviceintegration im lokalen Bus verwendet diese Rollen, um zu steuern, welche Benutzer und Gruppen im lokalen Bus Zugriff auf das Ziel haben. Außerdem ergänzt sie alle Zugriffskontrollen, die der fremde Bus anwendet.

Fremde Ziele können für Publish/Subscribe-Messaging nicht verwendet werden. Stattdessen veröffentlichen Anwendungen Nachrichten lokal über ein Topicbereichsziel im lokalen Bus, und Sie konfigurieren einen SIB-Link oder einen IBM MQ-Link. Diese Links geben die veröffentlichten Nachrichten an die fremden Busse weiter, in denen Subskribenten die Nachrichten empfangen. Für eine Verbindung zu einem Service Integration Bus konfigurieren Sie Topicbereichszuordnungen gemäß der Beschreibung im Artikel Topicbereichszuordnungen zwischen SIBs konfigurieren. Für eine Verbindung zu einem IBM MQ-Netz konfigurieren Sie eine Publish/Subscribe-Brücke gemäß der Beschreibung im Artikel Publish/Subscribe-Messaging über einen IBM Link.

Die Serviceintegration kann keine Konfigurationsdaten verwenden, die einem fremden Bus zugeordnet sind. Wenn kein geeignetes fremdes Ziel im lokalen Bus definiert ist, verwendet die Serviceintegration deshalb die Standardwerte für die Zielattribute.

In Abbildung 1 sehen Sie eine JMS-Anwendung, die Nachrichten vom lokalen Bus (Bus 1) an ein Ziel in einem fremden Bus (Bus 2) sendet. In Bus 1 ist eine fremde Busverbindung definiert, die verwendet wird, um die Nachrichten an den fremden Bus weiterzuleiten. Das fremde Ziel ist nicht im lokalen Bus definiert. Bus 1 ruft die Zielstandardwerte über die fremde Busverbindung ab.

Abbildung 1. Punkt-zu-Punkt-Messaging zwischen zwei Bussen ohne konfiguriertes fremdes Ziel
Die Abbildung wird im Begleittext beschrieben.

In Abbildung 2 sehen Sie eine JMS-Anwendung, die Nachrichten vom lokalen Bus (Bus 1) an ein Ziel in einem fremden Bus (Bus 2) sendet. In Bus 1 ist eine fremde Busverbindung definiert, die verwendet wird, um die Nachrichten an den fremden Bus weiterzuleiten. Bus 1 enthält die Definition eines fremden Ziels. Bus 1 ruft die Zielstandardwerte über das fremde Ziel ab.

Abbildung 2. Punkt-zu-Punkt-Messaging zwischen zwei Bussen mit einem im lokalen Bus konfigurierten fremden Ziel
Die Abbildung wird im Begleittext beschrieben.

Aliasziele

Ein Aliasziel ordnet einen alternativen Namen für ein Busziel zu. Sie können ein Aliasziel für Punkt-zu-Punkt-Messaging und für Publish/Subscribe-Messaging verwenden. Ein Aliasziel ordnet einen Busnamen und einen Zielnamen (Kennung) einem Ziel zu, wobei der Busname und/oder der Zielname anders sein können. Ein Aliasziel kann einem Warteschlangenziel oder einem Topicbereichsziel zugeordnet werden. Bei Bedarf können Aliasziele verkettet werden, sodass das geplante Ziel selbst ein Aliasziel ist.

Sie verwenden ein Aliasziel, wenn ein Ziel unter einem alternativen Namen verfügbar sein soll. Beispiele:
  • Sie müssen mit IBM MQ interagieren, aber für einige SIB-Namen (Service Integration Bus) oder Zielnamen wurden die IBM MQ-Einschränkungen bei der Benennung nicht berücksichtigt (die Namen sind beispielsweise zu lang). Sie können ein Aliasziel definieren, das dem Serviceintegrationsnamen einen IBM MQ-konformen Namen zuordnet.

    Eine Anwendung sendet beispielsweise eine Nachricht an eine IBM MQ-Anwendung und für den Namen des Antwortziels wurden die IBM MQ-Einschränkungen bei der Benennung nicht berücksichtigt. Sie können einen Alias definieren, der dem tatsächlichen Namen des Antwortziels einen konformen Namen zuordnet. Anschließend gibt die Anwendung das Aliasziel als Antwortziel an.

    Ein weiteres Beispiel ist eine Anwendung, die eine Nachricht über einen fremden IBM MQ-Bus an einen fernen fremden Service Integration Bus sendet, wenn für den Namen des geplanten Ziels die IBM MQ-Einschränkungen bei der Benennung nicht berücksichtigt wurden. Sie können einen Alias im fernen Bus definieren, der dem tatsächlichen Namen des geplanten Ziels einen konformen Namen zuordnet. Anschließend gibt die Anwendung das Aliasziel als geplantes Ziel an. Wenn Sie möchten, dass die sendende Anwendung den tatsächlichen Zielnamen verwendet, können Sie einen Alias im lokalen Bus definieren, der den tatsächlichen Zielnamen dem konformen Namen zuordnet.

  • Wenn Sie ein Ziel von einem Bus in einen anderen Bus verschieben (indem Sie es löschen und anschließend in einem anderen Bus erstellen), können Sie ein Aliasziel erstellen, das Nachrichten vom alten Ziel an das neue umleitet. Sie müssen das Aliasziel in jedem Bus erstellen, in dem Anwendungen das Ziel referenzieren, z. B. in dem Bus, aus dem das Ziel verschoben wurde, und in dem Bus, in den das Ziel verschoben wurde.

    Es kann jedoch einfacher sein, die JMS-Ziele, die bei JNDI registriert sind, so zu ändern, dass sie auf das neue Ziel zeigen.

  • Sie können ein Aliasziel einem Teil der Warteschlangenpunkte eines partitionierten Warteschlangenziels zuordnen und das Aliasziel dazu verwenden, die Warteschlangenpunkte einzuschränken, die von den erzeugenden und konsumierenden Anwendungen verwendet werden.

Wenn Sie ein Aliasziel verwenden, können Sie auch Eigenschaften (z. B. die Standardservicequalität) für das Aliasziel festlegen. Wenn eine Anwendung das Aliasziel verwendet, überschreiben diese Eigenschaften die Eigenschaften des geplanten Ziels. Wenn eine Eigenschaft nicht überschrieben werden soll, konfigurieren Sie das Aliasziel so, dass es die entsprechende Eigenschaft vom geplanten Ziel übernimmt.

Wenn Sie ein Aliasziel verwenden, können Sie auch Zielrollen für das Aliasziel konfigurieren. Wenn eine Anwendung das Aliasziel verwendet, verwendet die Serviceintegration im lokalen Bus diese Rollen, um zu steuern, welche Benutzer und Gruppen im lokalen Bus Zugriff auf das geplante Ziel haben. Wenn Sie die Sicherheit für das geplante Ziel nicht überschreiben möchten, konfigurieren Sie das Aliasziel so, dass die Berechtigungsprüfung an das geplante Ziel delegiert wird.

In Abbildung 3 sehen Sie eine JMS-Anwendung, die Nachrichten vom lokalen Bus (Bus 1) an ein Ziel in einem fremden Bus (Bus 2) sendet. In Bus 1 ist eine fremde Busverbindung definiert, die verwendet wird, um die Nachrichten an den fremden Bus weiterzuleiten. Das JMS-Ziel zeigt nicht auf die Zielwarteschlange, sondern auf Bus X, Warteschlange Y. Bus 1 enthält ein Aliasziel, das Bus X, Warteschlange Y dem geplanten Zielbus 2, Warteschlange 2 zuordnet. Bus 1 ruft die Zielstandardwerte vom Aliasziel ab.

Abbildung 3. Punkt-zu-Punkt-Messaging zwischen zwei Bussen mit einem im lokalen Bus konfigurierten Aliasziel
Die Abbildung wird im Begleittext beschrieben.

Verwendung eines Aliasziels für ein Ziel in einem fremden Bus

Wenn eine Anwendung ein Aliasziel verwendet, um auf ein Ziel zuzugreifen, das in einem fremden Bus definiert ist, können Sie das Aliasziel mit den jeweiligen Eigenschaften und/oder Zielrollen konfigurieren, die die Anwendung benötigt. Das bedeutet, dass Sie wahrscheinlich kein zusätzliches fremdes Ziel definieren müssen.


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