Konfigurierte Namensbindungen

Administratoren können Bindungen an den Namespace konfigurieren. Eine konfigurierte Bindung unterscheidet sich von einer programmgesteuerten Bindung dadurch, dass die Bindung jedesmal, wenn ein Server gestartet wird, vom System erstellt wird, auch wenn der Zielkontext sich in einer transienten Partition befindet.

Administratoren können dem Namespace über die Konfiguration Namensbindungen hinzufügen. Namensserver fügen diese konfigurierten Bindungen der Namespaceansicht hinzu, indem sie die Konfigurationsdaten für die Bindungen einlesen. Das Konfigurieren von Bindungen ist eine Alternative zum Erstellen von Bindungen über ein Programm. Konfigurierte Bindungen haben den Vorteil, dass sie jedesmal erstellt werden, wenn ein Server gestartet wird, auch wenn die Bindung in einer transienten Partition des Namespace erstellt wird. Konfigurierte Bindungen auf Zellenebene stellen einen festen qualifizierten Namen für Serveranwendungsobjekte bereit.

Geltungsbereich

Sie können eine Bindung für einen der folgenden Geltungsbereiche konfigurieren: Zelle, Knoten, Server oder Cluster. Bindungen auf Zellenebene werden unter dem persistenten Stammkontext der Zelle erstellt. Bindungen auf Knotenebene werden unter dem persistenten Stammkontext des angegebenen Knotens erstellt. Bindungen auf Serverebene werden unter dem persistenten Stammkontext des ausgewählten Servers erstellt. Bindungen auf Clusterebene werden unter dem Serverstammkontext aller Member im ausgewählten Cluster erstellt.

Der Geltungsbereich, den Sie für neue Bindungen auswählen, ist davon abhängig, wie die Bindung benutzt werden soll. Beispiel: Wenn die Bindung nicht für einen speziellen Knoten, Cluster oder Server bestimmt ist, oder wenn Sie nicht wollen, dass die Bindung einem speziellen Knoten, Cluster oder Server zugeordnet wird, ist eine Bindung auf Zellenebene ein geeigneter Geltungsbereich. Eine solche Anwendung ist beispielsweise das Definieren von festen Namen für Enterprise-Beans, um feste qualifizierte Namen zu erzeugen. Wenn eine Bindung nur von Clients einer Anwendung genutzt werden soll, die auf einem speziellen Server (oder Cluster) ausgeführt wird, oder wenn Sie eine Bindung unter demselben Namen auf verschiedenen Servern (oder Clustern) konfigurieren wollen, die sich in unterschiedliche Objekte auflöst, so wäre eine Bindung auf Serverebene (oder auf Clusterebene) geeignet. Zwei Server oder Cluster können nämlich konfigurierte Bindungen mit demselben Namen haben, diese jedoch in unterschiedliche Objekte auflösen. Im zellenweiten Geltungsbereich kann nur eine Bindung mit einem bestimmten Namen existieren.

Temporäre Kontexte

Mit konfigurierten Bindungen erstellte temporäre Kontexte sind schreibgeschützt. Wenn beispielsweise eine Bindung für ein EJB-Home-Objekt mit dem Namen some/compound/name/ejbHome konfiguriert ist, werden die temporären Kontexte some, some/compound und some/compound/name als schreibgeschützte Kontexte erstellt. Schreibgeschützte Bindungen können nicht hinzugefügt, aktualisiert oder entfernt werden.

Der Name der konfigurierten Bindung darf nicht mit vorhandenen Bindungen in Konflikt kommen. Allerdings dürfen konfigurierte Bindungen dieselben Namen für die temporären Kontexte verwenden. Deshalb steht die konfigurierte Bindung mit dem Namen some/compound/name2/ejbHome2 nicht in Konflikt mit dem Namen aus dem vorherigen Beispiel.

Arten von konfigurierten Bindungen

Folgende Arten von Objekten können gebunden werden:

EJB: Ein EJB-Home-Objekt, das in einem Server der Zelle installiert ist.
Folgende Daten sind zum Konfigurieren einer Bindung für ein EJB-Home-Objekt erforderlich:
  • JNDI-Name des EJB-Servers oder -Server-Clusters, in dem die Enterprise-Bean implementiert wurde
  • Zielstammverzeichnis der konfigurierten Bindung (Geltungsbereich)
  • Name der konfigurierten Bindung, relativ zum Zielstammverzeichnis

Eine EJB-Bindung auf Zellenebene ist auch nützlich beim Erstellen eines festen Lookup-Namens für eine Enterprise-Bean, sodass der qualifizierte Name nicht von der Topologie abhängt.

Anmerkung: In eigenständigen Servern können keine EJB-Bindungen konfiguriert werden, die in einen anderen Server aufgelöst werden, weil der Namensserver keine Konfigurationsdaten für andere Server liest. Diese Daten sind zum Erstellen der Bindung erforderlich.
CORBA: CORBA-Objekt, das auf einem CosNaming-Namensserver verfügbar ist
Sie können jedes CORBA-Objekt, das an einen INS-kompatiblen CosNaming-Server gebunden wurde, mit einem corbaname-URL identifizieren. Das referenzierte Objekt braucht nicht verfügbar zu sein, bis von einer Anwendung tatsächlich auf die Bindung verwiesen wird.

Folgende Daten sind zum Konfigurieren der Bindung für ein CORBA-Objekt erforderlich:

  • Corbaname-URL des CORBA-Objekts
  • Anzeiger, der angibt, ob das gebundene Objekt ein Kontext- oder ein Blattknotenobjekt ist (um den richtigen Kontexttyp oder Objekttyp für die CORBA-Bindung festzulegen).
  • Das Zielstammverzeichnis der konfigurierten Bindung
  • Der Name der konfigurierten Bindung, relativ zum Zielstammverzeichnis.
Indirekt: Jedes Objekt, das an den Namespace von WebSphere Application Server gebunden und über JNDI zugänglich ist.
Außer CORBA-Objekten gehören dazu die Objekte javax.naming.Referenceable,javax.naming.Reference und java.io.Serializable. Das Zielobjekt selbst wird nicht an den Namespace gebunden. Nur die zum Suchen des Objekts erforderlichen Informationen werden gebunden. Deshalb braucht der referenzierte Namensserver nicht aktiv zu sein, bis von einer Anwendung tatsächlich auf eine Bindung verwiesen wird. Folgende Daten sind zum Konfigurieren einer Bindung für indirektes JNDI-Lookup erforderlich:
  • JNDI-Provider-URL des Namensservers, auf dem sich das Objekt befindet
  • JNDI-Lookup-Name des Objekts
  • Zielstammverzeichnis der konfigurierten Bindung (Geltungsbereich)
  • Name der konfigurierten Bindung, relativ zum Zielstammverzeichnis

Eine indirekte Bindung auf Zellenebene ist nützlich beim Erstellen eines festen Lookup-Namens für eine Ressource, sodass der qualifizierte Name nicht von der Topologie abhängt. Sie können diese Topologie auch realisieren, indem Sie den Geltungsbereich der Ressourcendefinition erweitern.

String: Zeichenfolgekonstante
Sie können eine Bindung für eine Zeichenfolgekonstante konfigurieren. Folgende Daten sind zum Konfigurieren einer Bindung für eine Zeichenfolgekonstante erforderlich:
  • Wert der Zeichenfolgekonstante
  • Zielstammverzeichnis der konfigurierten Bindung (Geltungsbereich)
  • Der Name der konfigurierten Bindung, relativ zum Zielstammverzeichnis.

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