Eine Verbindung zu einem Bootstrap-Server ohne Standardadresse konfigurieren
Ein Bootstrap-Server ist ein Anwendungsserver, der in derselben Zelle, genauer gesagt in derselben Stammgruppe, wie der Service Integration Bus (SIB) ausgeführt wird.
Informationen zu diesem Vorgang
Wenn eine Anwendung oder MDB die JMS-Ziele des Standard-Messaging-Providers verwenden möchte, stellt sie eine Verbindung zu einer Messaging-Engine im Ziel-SIB (Service Integration Bus) her, dem die Ziele zugeordnet sind. Beispielsweise ist eine JMS-Warteschlange einem Warteschlangenziel in einem Service Integration Bus zugeordnet.
Anwendungen, die in einem Server ausgeführt werden, der zu derselben Zelle wie der Service Integration Bus gehört, können normalerweise eine Verbindung zu einer Messaging-Engine in diesem Bus herstellen, ohne dass Providerendpunkte konfiguriert werden müssen. Wenn eine Zelle in zwei Stammgruppen mit jeweils eigenen Richtlinien aufgeteilt wurde, können Clientanwendungen, die in einem Client-Container ausgeführt werden, und Clientanwendungen, die außerhalb der Umgebung von WebSphere Application Server ausgeführt werden, den erforderlichen Service Integration Bus nicht automatisch lokalisieren, sodass mindestens ein Providerendpunkt konfiguriert werden muss, falls keine Stammgruppenbrücke zwischen den Stammgruppen in derselben Zelle konfiguriert wurde. Ebenso kann eine Anwendung, die in einem Server in einer Zelle ausgeführt wird, ohne die Konfiguration von Providerendpunkten keine Verbindung zu einem Bus in einer anderen Zelle herstellen, falls keine Stammgruppenbrücke zwischen den beiden Zellen konfiguriert wurde.
In den Szenarien, in denen Providerendpunkte erforderlich sind, müssen die Clients oder Server in einem anderen Bus einen Bootstrapprozess über einen Bootstrap-Server ausführen. Der Bootstrap-Server muss kein Member des Service Integration Bus sein und muss keine Messaging-Engines enthalten. Damit die Anwendung den erforderlichen Bootstrap-Server lokalisieren kann, muss die Providerendpunkteigenschaft der JMS-Verbindungsfactory oder JMS-Aktivierungsspezifikation, die von der Clientanwendung verwendet wird, konfiguriert werden. Wenn der Bootstrap-Server die Clientanforderung empfängt, wählt sie eine Messaging-Engine aus, die den von der Verbindungsfactory bzw. Aktivierungsspezifikation definierten Kriterien entspricht, z. B. Zieltransportkette, Zielgruppe oder Verbindungsproximität. Er gibt die Positionsinformationen für diese Messaging-Engine an den Client zurück, und der Client erstellt bei Bedarf eine neue Verbindung zur Ziel-Messaging-Engine.
Die folgende Abbildung zeigt eine Clientanwendung, die nicht in einem Anwendungsserver ausgeführt wird.

Um eine Verbindung zu einer Messaging-Engine herzustellen, stellt die Anwendung zunächst eine Verbindung zu einem Bootstrap-Server her. Der Bootstrap-Server wählt eine Messaging-Engine aus und weist dann die Clientanwendung an, eine Verbindung zu dieser Messaging-Engine herzustellen.
Die folgende Abbildung zeigt eine MDB, die in einem Anwendungsserver ausgeführt wird, der sich in einer anderen Zelle als der Bus befindet, mit dem die MDB verbunden werden muss, um Nachrichten empfangen zu können.

Zur Verbindungsherstellung zu einer Messaging-Engine stellt die MDB zuerst eine Verbindung zu einem Bootstrap-Server her. Der Bootstrap-Server wählt eine Messaging-Engine aus und weist anschließend die MDB an, eine Verbindung zu dieser Messaging-Engine herzustellen.
- Hostname des Hosts, auf dem der Bootstrap-Server ausgeführt wird,
- bestimmter Port (SIB_END_POINT bzw. bei aktivierter Sicherheit SIB_ENDPOINT_SECURE_ADDRESS),
- Bootstraptransportkette.
Die Eigenschaften von JMS-Verbindungsfactorys steuern, wie eine Anwendung eine Verbindung zu einer Messaging-Engine herstellt und welche Messaging-Engine ausgewählt wird. Wenn Sie die Anwendung in einem Anwendungsserver implementieren, in dem der SIB-Service aktiviert ist, verwendet das System den SIB-Service, um eine Messaging-Engine zu suchen, die den Kriterien der Verbindungsfactory entspricht. Der SIB-Service kennt alle Messaging-Engines, die in Servern in der Stammgruppe ausgeführt werden, zu der der Anwendungsserver, in dem die Anwendung implementiert ist, gehört.
- Die Anwendung wird als Clientanwendung außerhalb eines Anwendungsservers ausgeführt.
- Es ist kein SIB-Service in dem Anwendungsserver aktiv, in dem die Anwendung implementiert ist.
- Der SIB-Service kann keine geeignete Messaging-Engine finden, zu der die Anwendung eine Verbindung herstellen kann.
- Wenn die Anwendung kein Kennwort angibt, wird die Standardendpunktadresse localhost:7276:BootstrapBasicMessaging verwendet, d. h., Anwendungen versuchen, einen Bootstrap-Server, der sich auf demselben Host wie der Client befindet, mit dem Port 7276 und der vordefinierten Bootstraptransportkette BootstrapBasicMessaging zu verwenden.
- Wenn die Anwendung kein Kennwort bereitstellt, werden der sichere Standardport 7286 und die Transportkette BootstrapSecureMessaging verwendet, um die Übertragung eines nicht verschlüsselten Kennworts an den Server zu verhindern.
![[IBM i]](../images/iseries.gif)
Wenn eine Anwendung einen Bootstrap-Server mit einer anderen Endpunktadresse verwenden soll, müssen Sie die gewünschte Endpunktadresse mit der Eigenschaft Providerendpunkte in den JMS-Verbindungsfactorys bzw. JMS-Aktivierungsspezifikationen angeben, die die Clientanwendung bzw. MDB verwendet. Sie können eine oder mehrere Endpunktadressen von Bootstrap-Servern in einer durch Kommas getrennten Liste angeben.
Die Endpunktadressen für Bootstrap-Server müssen in jeder JMS-Verbindungsfactory angegeben werden, die von Anwendungen außerhalb eines Anwendungsservers verwendet werden. Damit Sie keine lange Liste mit Bootstrap-Servern angeben müssen, können Sie einige wenige hoch verfügbare Server angeben, die als Bootstrap-Server definiert sind. Anschließend können Sie eine Kurzliste der Bootstrap-Server in jeder Verbindungsfactory angeben.
Diese Task basiert auf einer Anwendung, die eine einheitliche JMS-Verbindungsfactory verwendet. Mit dieser Task können Sie auch eine Verbindungsfactory für JMS-Warteschlangen und auch eine Verbindungsfactory für JMS-Topics konfigurieren. Sie müssen lediglich anstelle einer JMS-Warteschlangenverbindungsfactory den entsprechenden Typ für die Verbindungsfactory auswählen. Sie können diese Task auch verwenden, um eine JMS-Aktivierungsspezifikation anstelle einer JMS-Verbindungsfactory zu konfigurieren.
[ [Hostname] [ ":" [ Portnummer] [ ":" Kettenname] ] ]
Die Angabe
von Hostname : Kettenname anstelle von Hostname : : Kettenname (mit zwei Doppelpunkten ist nicht korrekt. Wenn Sie keinen Wert angeben, wird der Standardwert verwendet, aber Sie müssen die
Felder durch Doppelpunkte (":") voneinander trennen.Führen Sie die folgenden Schritte aus, wenn eine Anwendung einen Bootstrap-Server verwenden soll, der keine Standardendpunktadresse besitzt.