Wenn Lastausgleich und hohe Verfügbarkeit sowie das einfache Hinzufügen neuer Systeme bei zunehmendem Bedarf für Sie wichtig ist,
sollten Sie Ihre Application-Server-Laufzeit und die zugeordneten Anwendungsserver von einer Monoplex- auf eine Sysplex-Konfiguration migrieren.
Vorbereitende Schritte
Nachdem Sie die Serverlaufzeit installiert und Geschäftsanwendungsserver auf einem Monoplex zugeordnet haben, sollten Sie überlegen, ob Sie die Serverlaufzeit
und die zugeordneten Anwendungsserver auf eine Sysplex-Konfiguration migrieren. Wenn
Sie sich für die Konfiguration einer Sysplex-Umgebung entscheiden, die mehrere z/OS-Images
und Workload-Management (WLM) enthält, müssen Sie den Job BBOWWPFA in dem
z/OS-Image ausführen, in dem Sie WebSphere Application Server starten.
Der Job BBOWWPFA
ist einer der Jobs, die automatisch generiert werden, wenn Sie WebSphere Application Server erstmalig
konfigurieren und anpassen. Sie führen diesen Jobstapel aus, um Ihre
z/OS-Umgebung zu konfigurieren. Gewöhnlich werden diese JCL-Jobs nacheinander im
ersten z/OS-Image ausgeführt, das im Sysplex verfügbar ist. Der Job
BBOWWPFA, der das Laufzeitdateisystem (Konfiguration) für das Produkt einrichtet, muss jedoch in demselben
z/OS-Image ausgeführt werden, in dem Sie das Produkt starten möchten. Um sicherzustellen, dass der Job BBOWWPFA im richtigen Image ausgeführt wird, fügen Sie
die folgende JCL-Anweisung hinter der Jobanweisung BBOWWPFA im Stapel
automatisch generierter JCL-Anweisungen hinzu, bevor Sie den Job BBOWWPFA ausführen.
/*JOBPARM SYSAFF=sxx
sxx steht für den Namen des
z/OS-Image, in dem Sie das Produkt ausführen werden.
Informationen zu diesem Vorgang
Mit einer Sysplex-Umgebung können Sie Folgendes umsetzen:
- Sie können die Workload auf mehrere Systeme verteilen und auf diese Weise die Leistung Ihrer Anwendungen verbessern.
- Mit zunehmender Workload können Sie neue Systeme hinzufügen, um die Nachfrage zu befriedigen. Mit dieser Funktion erhalten Sie eine skalierbare Lösung für Ihre Verarbeitungsbedürfnisse.
- Sie können die Laufzeit und die zugehörigen Geschäftsanwendungsserver replizieren.
Mit dieser Funktionalität können Sie sicherstellen, dass beim Auftreten einer Störung in einem System ein anderes System
verfügbar ist, dass die Benutzeranforderungen abwickeln kann.
- Sie können ein Upgrade für den Anwendungsserver von einem Release zum nächsten bzw. von einer Servicestufe zur nächsten durchführen, ohne den Betrieb für die Benutzer unterbrechen zu müssen.
Fehler vermeiden: Wenn Sie einen GRS-Ring (Global Resource Serialization)
verwenden, um einer Sysplex-Umgebung mindestens einen Monoplex zuzuordnen,
muss der Zellenname aller Server, die auf den Monoplexen ausgeführt werden, in der gesamten
GRS-Umgebung eindeutig sein. Diese Voraussetzung bedeutet, dass der Zellenname eines Servers, der auf einem der Monoplexe
ausgeführt wird, folgende Bedingungen erfüllen muss:
- Er muss sich von dem Zellennamen aller Server unterscheiden, die im Sysplex ausgeführt werden.
- Er muss sich vom Zellennamen aller Server unterscheiden, die auf einem anderen Monoplex ausgeführt werden, der dem Sysplex zugeordnet ist.
Wenn Sie Server mit doppelten Zellennamen in der GRS-Umgebung haben, kann
WebSphere Application Server
die Sysplex-Zelle und die Monoplex-Zelle nicht unterscheiden und behandelt deshalb beide Server als zu derselben Zelle
gehörig. Diese ungültige Zellenzuordnung bewirkt gewöhnlich unvorhersehbare Verarbeitungsergebnisse.
gotcha
Führen Sie die folgenden Tasks durch, um den Application Server in einer Sysplex-Konfiguration einzurichten.
Vorgehensweise
- Konfigurieren Sie eine Sysplex-Umgebung, wenn nicht bereits eine vorhanden ist.
Informationen zur Konfiguration eines Sysplex unter z/OS finden Sie in der
z/OS-Veröffentlichung
z/OS MVS Setting Up a Sysplex. Das Verzeichnis, das Sie einrichten, sollte der folgenden Verzeichnisstruktur gleichen:
Abbildung 1. Verzeichnisstruktur für zwei in einem Sysplex ausgeführte Application Server
- Konfigurieren Sie die Serverlaufzeit für eine Sysplex-Umgebung.
- Geben Sie an, ob Sie eine Einzelsystemsicht des Fehlerprotokolls wünschen. Wenn Sie im Fehlerprotokoll eine Sicht nach einzelnen Systemen wünschen, das
Fehlerprotokoll ursprünglich in der Systemprotokollfunktion konfiguriert und DASD für die
Protokollierung verwendet haben, müssen Sie das Fehlerprotokoll jetzt
in der Coupling Facility konfigurieren.
- Legen Sie fest, wie Sie die ausführbaren Dateien der Anwendung in der
Zelle gemeinsam benutzen möchten.
- Konfigurieren Sie ARM. Dieses Release unterstützt nicht den
systemübergreifenden Neustart, d. h., Sie müssen Ihre ARM-Richtlinie entsprechend
konfigurieren.
Geben Sie für das System, auf dem die einzelnen
Elemente ausgeführt werden, TARGET_SYSTEM an (die Standardeinstellung
TARGET_SYSTEM=* legt den systemübergreifenden Neustart fest).
- Legen Sie fest, ob Sie alle Laufzeitserver auf jedem System in der Zelle ausführen möchten.
Empfehlungen:
Die folgende Tabelle enthält Empfehlungen und Voraussetzungen für das Ausführen von
Servern in einer Zelle.
Tabelle 1. Server in
einer Zelle ausführen. Die folgende Tabelle enthält Empfehlungen und Voraussetzungen für das Ausführen von
Servern in einer Zelle. Server |
Empfehlungen
und Voraussetzungen für das Ausführen von Servern in einer Zelle |
Location
Service Daemon und Node Agent |
- Sie müssen den Location Service Daemon und den Node Agent auf jedem System im Sysplex ausführen, auf dem die Serverlaufzeit ausgeführt werden soll. Wenn
die Serverlaufzeit auf einigen Systemen in Ihrem Sysplex nicht installiert ist, müssen Sie den Location Service Daemon und den Node Agent nicht auf diesen Systemen ausführen.
- Wenn ein Server anzeigt, dass für die Interaktion mit einem Client PassTickets
empfehlenswert sind, müssen Sie den Location Service Daemon und den Node Agent auf dem
System, auf dem der z/OS-Client sich befindet, ausführen.
|
Deployment Manager |
Vergewissern Sie
sich, dass Sie die richtigen Schritte zur Konfiguration einer Deployment-Manager-Zelle
ausführen. |
- Bereiten Sie Ihr Sicherheitssystem vor.
- Konfigurieren Sie die gemeinsame Nutzung von Daten. Lesen Sie in der Veröffentlichung
DB2 Data Sharing: Planning and Administration
die Informationen zu der Version von DB2, die auf Ihrem z/OS-System ausgeführt wird.
- Passen Sie die z/OS-Funktionen auf den anderen Systemen im Sysplex so an, dass sie mit den als Teil der ersten Serverlaufzeitinstallation vorgenommenen Anpassungen übereinstimmen.
Die vollständigen
Anpassungsinformationen für weitere Systeme sind in den generierten Anpassungsanweisungen enthalten.
- Ändern Sie die TCP/IP-Einstellungen. Jedes System in einem Sysplex enthält einen Location Service
Daemon, Node Agent und Geschäftsanwendungsserver. Der Location Service Daemon agiert als Location-Service-Agent und akzeptiert Suchanforderungen, die Objektschlüssel in den Anforderungen enthalten. Daher ist es wichtig,
dass in den TCP/IP-DNS-Einträgen und im TCP/IP-Profil für jedes System in der Zelle einen Port für den Location Service Daemon enthalten, und dass dieser Port dem neuen LSD-Servernamen zugeordnet wird.
- Ändern Sie DNS-Einträge.
Falls Sie eine DNS-Implementierung verwenden, die generische IP-Namen zulässt, die dynamisch in entsprechend konfigurierte Server aufgelöst werden, müssen Sie die IP-Namen in Ihrem DNS anpassen.
Sie müssen
den generischen IP-Namen des Location Service Daemon beibehalten. Fügen Sie jedoch für den zweiten und alle weiteren
Location Service Daemon einen neuen IP-Namen hinzu. Durch die zusätzlichen IP-Namen kann der DNS direkt mit anderen Servern arbeiten, wenn ein Fehler auftritt.
- Fügen Sie im TCP/IP-Profil jedes zusätzlichen Systems in der Zelle, einen Port für den
Location Service Daemon hinzu, und ordnen Sie diesen Port einem neuen LSD-Servernamen zu.
Standardmäßig verwendet die Serverlaufzeit den Port
5655 für den Location Service Daemon. Die Serverlaufzeit nenn den ersten LSD-Server
DAEMON01 und erhöht das Suffix im Namen für jeden neuen LSD-Server um jeweils ein, z. B.
DAEMON02, DAEMON03 usw. Deshalb müssen Sie auf dem zweiten System im Sysplex einen Port hinzufügen und ihm den Namen
DAEMON02 zuordnen.
Beispiel: 5655
TCP DAEMON02
Folgen Sie demselben Muster für das dritte und weitere Systeme im Sysplex.
- Definieren Sie neue Anwendungs-Server-Cluster im Sysplex.
- Optional: Erstellen Sie Deployment-Manager-Zellen.
- Installieren Sie den Standardanwendungsserver auf jedem Knoten im Systemkomplex.
- Installieren Sie eine Deployment-Manager-Zelle auf einem Knoten im Systemkomplex.
- Fügen Sie der Deployment-Manager-Zelle Standardserverknoten hinzu.
Ergebnisse
Sie können nun alle Vorteile nutzen, die das Ausführen Ihrer Anwendungen auf mehreren Systemen in einem Sysplex mit sich bringt.
Nächste Schritte
Migrieren Sie Ihre Anwendungen in den Sysplex.