Erweiterte Funktionen des WebSphere MQ-Messaging-Providers

Der WebSphere MQ-Messaging-Provider versetzt Anwendungen und Clients in WebSphere Application Server in die Lage, konform mit JMS Verbindungen zu WebSphere MQ-Ressourcen herzustellen und diese Ressourcen zu nutzen. Dieser Provider umfasst die in diesem Artikel beschriebenen erweiterten Funktionen.

Übersicht

Der WebSphere MQ-Messaging-Provider verfügt über erweiterte Verwaltungsoptionen, die die folgenden Funktionen unterstützen:

WebSphere MQ-Kanalkomprimierung

Daten, die zwischen WebSphere Application Server und WebSphere MQ über das Netz gesendet werden, können komprimiert werden, sodass sich das übertragene Datenvolumen reduziert. Die Kanalkomprimierung kann in folgenden Situationen von Vorteil sein:

  • Wenn die entstehenden Kosten proportional zu dem über das Netz übertragenen Datenvolumen sind. Beispielsweise können die Knoten in einem Netz eine Standleitung verwenden, für die eine Nutzungsgebühr fällig ist.
  • Wenn die Geschwindigkeit, mit der Nachrichtendaten über ein Netz übertragen werden können, der einschränkende Faktor bei der Leistung einer Anwendung ist.
  • Wenn die Komprimierung der Daten die Kosten für deren Verschlüsselung und Entschlüsselung reduzieren kann.

Damit die WebSphere MQ-Kanalkomprimierung verwendet werden kann, müssen die Eigenschaften für Nachrichtenkomprimierung einer vorhandenen Verbindungsfactory oder Aktivierungsspezifikation konfiguriert werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie im entsprechenden Schritt im Artikel JMS-Ressourcen für den IBM Messaging-Provider konfigurieren.

Weitere Informationen finden Sie im WebSphere MQ-Artikel zur Kanalkomprimierung im Information Center von WebSphere MQ, das zur WebSphere MQ-Bibliothek gehört.

Definitionstabelle für WebSphere MQ-Clientkanäle

Die Definitionstabelle für Clientkanäle verringert den zur Konfiguration eines Warteschlangenmanagers erforderlichen Aufwand. Der zuständige WebSphere MQ-Administrator kann eine einzelne Tabelle für alle von den Warteschlangenmanagern im Unternehmen unterstützten WebSphere MQ-Kanäle erstellen. Anschließend konfigurieren Sie in WebSphere Application Server eine Verbindung zu einem Warteschlangenmanager, indem Sie auf einen Tabelleneintrag zeigen und zusätzliche Informationen angeben, die in der Tabelle nicht enthalten sind.

Sie können die Definitionstabelle für Clientkanäle auch verwenden, um eine grundlegende Failoverfunktionalität bereitzustellen, indem Sie festlegen, dass Verbindungsversuche für mehrere in der Tabelle aufgelistete Warteschlangenmanager ausgeführt werden. Die passenden Kanaldefinitionen werden nacheinander verwendet, so lange, bis eine Verbindung zum Warteschlangenmanager erfolgreich hergestellt werden kann.

Sie können die Definitionstabelle für Clientkanäle mit Aktivierungsspezifikationen und Verbindungsfactorys des WebSphere MQ-Messaging-Providers verwenden, um die Clientkanaldefinition auszuwählen, die für eine Verbindung mit WebSphere MQ verwendet werden soll. Die Tabelle kann so konfiguriert werden, dass Sie unter mehreren Warteschlangenmanagern wählen können, je nachdem, ob diese verfügbar sind.

Wenn Sie eine Definitionstabelle für Clientkanäle verwenden, müssen Sie folgende Punkte berücksichtigen:
  • Wenn die Definitionstabelle für Clientkanäle unter mehreren Warteschlangenmanagern wählen kann, ist es eventuell nicht möglich, globale Transaktionen wiederherstellen. Aktivierungsspezifikationen und Verbindungsfactorys, die eine Definitionstabelle für Clientkanäle angeben, müssen den Ziel-WS-Manager eindeutig festlegen, oder aber sie dürfen keine Ressourcen mit Anwendungen verwenden, die an globalen Transaktionen beteiligt sind.
  • Wenn die Definitionstabelle für Clientkanäle Einträge enthält, die auf native WebSphere MQ-Kanal-Exits verweisen, werden diese Einträge in der Umgebung von WebSphere Application Server nicht unterstützt.

Weitere Informationen zu Definitionstabellen für Clientkanäle finden Sie im developerWorks-Artikel WebSphere MQ V6 Java™ and JMS clients and the client channel definition table sowie im WebSphere MQ-Artikel Client channel definition table.

Damit eine Definitionstabelle für Clientkanäle verwendet wird, müssen Sie sie angeben, wenn Sie eine neue Aktivierungsspezifikation oder Verbindungsfactory erstellen.

Client-Kanal-Exits

Client-Kanal-Exits sind Java-Codesegmente, die Sie entwickeln und die während der Lebensdauer eines WebSphere MQ-Kanals im Anwendungsserver ausgeführt werden. Ihr Code kann die Laufzeiteigenschaften der Kommunikationsverbindung zwischen dem WebSphere MQ-Messaging-Provider und dem WebSphere MQ-Warteschlangenmanager ändern.

Anmerkung: Nur in Java geschriebene Client-Kanal-Exits werden in einer Umgebung mit WebSphere Application Server unterstützt.

Weitere Informationen zu Client-Kanal-Exits finden Sie im WebSphere MQ-Artikel Channel exit programs. Eine Liste der Kanal-Exits, die mit dem WebSphere MQ-Messaging-Provider verwendet werden können, finden Sie in der Zeile mit dem Clientverbindungskanal der Tabelle im WebSphere MQ-Artikel What are channel exit programs?.

Damit Client-Kanal-Exits verwendet werden können, konfigurieren Sie die Clienttransporteigenschaften einer vorhandenen Verbindungsfactory oder Aktivierungsspezifikation.

SSL-Verschlüsselung auf Transportebene

Die Verschlüsselung auf Transportebene mit SSL ist die unterstützte Methode zur Konfiguration von SSL für JMS-Ressourcen, die mit dem WebSphere MQ-Messaging-Provider verknüpft sind. Die SSL-Konfiguration wird der Kommunikationsverbindung für die Verbindungsfactory oder Aktivierungsspezifikation zugeordnet. Sie können die SSL-Informationen entweder in der Verbindungsfactory definieren, oder Ihr WebSphere MQ-Administrator kann die SSL-Informationen in einer zugehörigen Definitionstabelle für Clientkanäle definieren.

Automatische Auswahl des WebSphere MQ-Transporttyps

Der WebSphere MQ-Messaging-Provider unterstützt folgende Möglichkeiten, um eine Verbindung zu einem WebSphere MQ-Warteschlangenmanager herzustellen:

Bindungsmodus (oder call attach)
Der Bindungsmodus kann nur dann zugeordnet werden, wenn sich der Warteschlangenmanager auf derselben physischen Maschine befindet wie WebSphere Application Server. Wenn verfügbar, bietet der Bindungsmodus normalerweise eine bessere Leistung.
Clientmodus (oder socket attach)
Der Clientmodus kann immer dann zugeordnet werden, wenn der WebSphere MQ-Warteschlangenmanager und WebSphere Application Server eine Netzverbindung zueinander herstellen können.
Bindungsmodus, dann Clientmodus (automatische Auswahl)
Diese Methode versucht zunächst, eine Verbindung im Bindungsmodus herzustellen. Falls dieser Versuch fehlschlägt wird versucht, eine Verbindung im Clientmodus herzustellen.

Jeder Knoten in einem Cluster von WebSphere Application Server verwendet identische Konfigurationsdaten. Mit der automatischen Auswahl des WebSphere MQ-Transporttyps können alle Server in einem Cluster so konfiguriert werden, dass sie ihren Transport automatisch auswählen. Dies hat zur Folge, dass ein Cluster-Server, der sich an demselben Standort befindet wie der Warteschlangenmanager, eine Verbindung im Bindungsmodus zum Warteschlangenmanager herstellt, während andere Server im Cluster eine Verbindung im Clientmodus zum Warteschlangenmanager herstellen.


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