Diagnoseprovider

Diagnoseprovider sind eine schnelle Methode, um die Konfiguration und den aktuellen Status einzelner Komponenten in einer Anwendungsserverumgebung anzuzeigen.

Die Komponenten von WebSphere Application Server sind in Diagnosedomänen unterteilbar. Eine Diagnosedomäne bezeichnet eine Menge von Klassen innerhalb der Komponente, die eine Menge von Diagnoseprogrammen gemeinsam nutzen. Einige größere Komponenten können über mehrere Diagnosedomänen verfügen. Beispielsweise besteht der Verbindungsmanager aus mehreren Datenquellen und Verbindungs-Factorys, die jeweils eigene Diagnosedomänen enthalten.

Abbildung 1. Diagnoseprovider. Dieses Bild zeigt die Beziehungen zwischen den Komponenten, aus denen sich das Dienstprogramm "Diagnoseprovider" (DP) zusammensetzt.Beziehungen zwischen den Komponenten, aus denen sich der Diagnoseprovider zusammensetzt
Eine einzelne Diagnosedomäne empfängt ihre Diagnoseservices von einer Diagnoseprovider-MBean. Mit der Diagnoseprovider-MBean können Sie die Startkonfiguration, die aktuelle Konfiguration und den aktuellen Status der Diagnosedomäne abfragen. Darüber hinaus können Sie mithilfe der Diagnoseprovider-MBeans auf alle Selbstdiagnosetests, die in der Diagnosedomäne verfügbar sind, zugreifen. Einige Merkmale der Diagnoseprovider-MBeans:
  • Diagnoseprovider-MBeans sind JMX-MBeans (Java™ Management Extensions)
  • Alle Diagnoseprovider-MBeans implementieren ein Diagnoseprovider-Interface, das Methoden zum Erstellen von Speicherauszügen der Konfiguration und des Status sowie Selbstdiagnosetests enthält.
  • Diagnoseprovider-MBeans stellen eine Möglichkeit dar, Informationen zu laufenden Komponenten zu präsentieren, so dass die Administratoren Fehler im Zusammenhang mit diesen Komponenten auf einfachere Art und Weise beheben können. Wie andere MBeans, die in WebSphere Application Server ausgeführt werden, können auch diese MBeans über den JMX-Clientcode oder über das Tool wsadmin aufgerufen werden.
Die Diagnoseprovider-MBeans sind effizient, wenn es um die Bereitstellung von Java-Objektdarstellungen von Konfiguration, Status und Selbsttestinformationen geht. Dies ist hilfreich, wenn Programme interagieren. Damit Benutzer auf diese Informationen zugreifen können, stellt WebSphere Application Server eine Reihe von Funktionen bereit, um den Nutzen der Diagnoseprovider-MBeans zu erhöhen.
Die Diagnoseservice-MBean
stellt Methoden bereit, mit denen die Ausgabe der Diagnoseprovider-MBeans in lesbare Formate umgewandelt wird. Außerdem stellt die Diagnoseservice-MBean einige Methoden bereit, die die Suche nach den Diagnoseprovider-MBeans auf demselben Server, auf dem sich die Diagnoseservice-MBean befindet, vereinfachen. Administratoren, die über die Befehlszeile auf die Diagnosedaten zugreifen möchten, können das Tool wsadmin direkt mit der Diagnoseservice-MBean verwenden, um formatierte Ergebnisse zu erhalten.
Das Dienstprogramm "Diagnoseprovider"
Ein Reihe von Anzeigen in der Administrationskonsole von WebSphere Application Server, über die die Administratoren mit den Diagnoseprovider-MBeans interagieren können. Das Dienstprogramm "Diagnoseprovider" ist ein einfaches Front End in der Administrationskonsole, das die verfügbare Gruppe an Diagnoseprovider-MBeans präsentiert, die auf jedem verwalteten Server verfügbar sind, und das eine Möglichkeit bietet, die Speicherauszüge der Konfiguration und des Status sowie die Diagnoseselbsttests auszuführen und ihre Ergebnisse anzuzeigen.
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Der Zweck der Diagnoseprovider

Diagnoseprovider stellen eine größere Menge an Informationen bereit, mit deren Hilfe Sie Systemfehler schnell erkennen und diagnostizieren können. Im folgenden Szenario werden die Erfahrungen eines Administrators, der mit einer Komponente ohne Diagnoseprovider arbeitet, den Erfahrungen eines Administrators gegenübergestellt, der mit einer Komponente arbeitet, in der ein Diagnoseprovider existiert.

Wenn der Administrator mit einer Komponente arbeitet, in der kein Diagnoseprovider existiert, sieht die Reihenfolge der Ereignisse wie folgt aus:
  1. Ein Protokolleintrag zeigt, dass in einer bestimmten Komponente ein Fehler aufgetreten ist.
  2. Der Systemadministrator sieht den Protokolleintrag in der Anzeige mit den Laufzeitnachrichten.
  3. Der Systemadministrator kann nicht feststellen, welches Problem vorliegt, und wendet sich deshalb mit einem nicht klar definierten Problem an den IBM® Support.
Wenn der Administrator mit einer Komponente arbeitet, in der ein Diagnoseprovider existiert, und wenn die ID des Diagnoseproviders bei der Protokollfunktion (Logger) der Komponente registriert ist, sieht die Situation anders aus:
  1. Ein Protokolleintrag, der die ID des Diagnoseproviders ID (DPID) enthält, zeigt an, dass in einer bestimmten Komponente ein Fehler aufgetreten ist.
  2. Der Systemadministrator sieht den Protokolleintrag in der Anzeige mit den Laufzeitnachrichten.
  3. Der Administrator klickt in der Anzeige mit den Laufzeitnachrichten eine Schaltfläche an, um den Speicherauszug der Konfiguration oder des Status zu erstellen oder um zur Liste der Komponentenselbsttests zu gelangen.
  4. Der Selbsttests teilt dem Administrator in einer Warnung mit, dass die Komponente in einer Art und Weise konfiguriert ist, die eine niedrige Leistung oder Fehler zur Folge haben kann.
Wenn der Administrator mit einer Komponente arbeitet, in der ein Diagnoseprovider existiert, und wenn die ID des Diagnoseproviders nicht bei der Protokollfunktion der Komponente registriert ist, sieht die Situation wie folgt aus:
  1. Ein Protokolleintrag, der keine DPID enthält, zeigt, dass in einer Komponente ein Problem existiert.
  2. Der Systemadministrator sieht den Protokolleintrag in der Anzeige mit den Laufzeitnachrichten.
  3. Der Systemadministrator navigiert mithilfe der Administrationskonsole durch die Gruppe der verfügbaren Diagnoseprovider und wählt einen passenden aus.
  4. Er führt einen Speicherauszug der Konfiguration und des Status aus oder er führt einen Selbstdiagnosetest für den Diagnoseprovider aus, um Informationen zur Komponente zu erhalten.
  5. Anhand des Speicherauszugs des Status kann der Administrator feststellen, dass der Status der Komponente nicht so ist, wie man es für ihre Workload erwarten könnte.
  6. Der Administrator arbeitet mit dem Testteam zusammen, um zu ermitteln, welcher Verarbeitungsablauf dafür verantwortlich ist, dass der Status der Komponente vom erwarteten Status abweicht (wie die wiederholte Ausführung des Speicherauszugs des Status zeigt).

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Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
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