Übersicht über die UDDI-Registry der Version 3
Die UDDI-Spezifikation (Universal Description, Discovery, and Integration) definiert eine Methode für die Veröffentlichung und Erkennung von Informationen über Web-Services.
Sie finden die UDDI-Spezifikation auf der OASIS-Webseite zu UDDI.
Die UDDI-Spezifikation definiert einen Standard für die Sichtbarkeit, Wiederverwendbarkeit und Verwaltbarkeit, die für einen SOA-Registry-Service (Service-Oriented Architecture, serviceorientierte Architektur) wesentlich sind.
Die UDDI-Registry ist ein Verzeichnis für Web-Services, das auf der Basis der UDDI-Spezifikation implementiert wird. Es ist eine Komponente von WebSphere Application Server.
Die UDDI-Registry ist eine kritische Komponente der serviceorientierten IBM® On Demand Architektur.
Sie löst das Problem der Erkennung technischer Komponenten für ein Unternehmen und seine Partner wie folgt:
- Die UDDI-Registry bietet Steuerelemente, Flexibilität und Vertraulichkeit, damit ein Unternehmen seine E-Business-Investitionen schützen kann.
- Die UDDI-Registry vergrößert die Effektivität durch einfacheres Auffinden technischer Ressourcen.
- Die UDDI-Registry nutzt vorhandene Infrastrukturen.
Das folgende Beispiel zeigt, wie die UDDI-Registry in einem größeren Unternehmen eingesetzt werden kann.
Ein Unternehmen verwendet eine vorhandene Anwendung, die Telefonnummern und Mitarbeiterdaten bereitstellt.
Diese Anwendung wird in einen Web-Service konvertiert und in der Registry veröffentlicht.
Ein Entwickler in diesem Unternehmen möchte eine Anwendung für eine Beschaffungsfunktion schreiben, die ebenfalls
Mitarbeiterinformationen für den Lieferanten bereitstellen muss. Die Anwendung muss dem Lieferanten
Zugriff auf die Codes der Mitarbeiterkonten geben, wenn der Mitarbeiter einen Namen oder eine Seriennummer eingibt.
Vor der Einführung von Web-Services befand sich der Entwickler in einer der folgenden Situationen:
- Der Entwickler hat keine Kenntnis von der ähnlichen Anwendung.
- Der Entwickler kennt die Anwendung zwar, kann sie aber aufgrund technischer Barrieren nicht wiederverwenden.
- Der Entwickler kennt die Anwendung und verwendet sie zwar, aber erst nach erheblichem Zeit- und Verhandlungsaufwand.
Mit UDDI kann der Entwickler den Web-Service suchen und die vorhandene technische Komponente innerhalb von Minuten
in seiner neuen Anwendung für den Lieferanten verwenden.
Der Entwickler spart Zeit ein und bringt die Anwendung früher zur Ausführung. Auf diese Weise kann das Unternehmen
seine Effizienz erhöhen und Zeit und Geld einsparen. Die UDDI-Registry war die erste
mit dem Standard der version 2 kompatible UDDI-Registry für Privatunternehmen. Die UDDI-Registry in dieser
Version hat die folgenden Merkmale:
- Sie unterstützt zusätzlich zu den Standard-APIs der Version 1.0 und Version 2.0 die Spezifikation UDDI Version 3.0.
- Sie nutzt die bewährte und zuverlässige Technologie von WebSphere Application Server.
- Sie verwendet eine relationale Datenbank, wie z. B. DB2, als persistenten Speicher.
Neuheiten in UDDI Version 3
Die Hauptaspekte
der Spezifikation UDDI Version 3, die mit dieser Version von
WebSphere Application Server bereitgestellt werden, sind die Folgenden:
- Verbesserte Erkennung der Bedeutung privater UDDI-Registrys
- Private UDDI-Registrys sind Registrys, die von einem separaten Gremium, wie z. B. einer Abteilung in einem Unternehmen, einem Industriekonsortium oder einem E-Marketplace installiert, besessen, verwaltet und gesteuert werden.
- Vom Publisher zugewiesene Schlüssel
- Der Publisher (Bereitsteller) einer UDDI-Entität kann einen eigenen Schlüssel angeben, anstatt einen eindeutigen Schlüssel zu verwenden, der automatisch von der Registry zugewiesen wird. Das bedeutet, dass benutzerfreundlichere, URI-basierte Schlüssel verwendet und mehrere Registrys einfacher verwaltet werden können.
- Verbesserungen des UDDI-Informationsmodells
- Die UDDI-Datenstrukturen wurden erweitert und ermöglichen UDDI eine bessere Darstellung von Geschäften und Services über Metadaten.
- Sicherheitsverbesserungen
- Digitale Signaturen bieten eine höhere Sicherheit. Jede der UDDI-Hauptentitäten kann digital signiert werden. Die Signatur verbessert Integrität und Vertrauenswürdigkeit der UDDI-Daten.
- APIs für Übertragung des Eigentumsrechts
- Diese APIs unterstützen die Übertragung des Eigentumsrechts an einer UDDI-Entität von einem Publisher auf einen anderen.
- UDDI-Richtlinie
- Sie können eine Richtlinie definieren, um das Verhalten einer UDDI-Registry festzulegen und damit die unterschiedlichen Umgebungen zu erkennen, in denen eine UDDI-Registry verwendet wird.
- HTTP-GET-Unterstützung für UDDI-Entitäten
- Sie können HTTP GET verwenden, um auf XML-Darstellungen jeder UDDI-Datenstruktur zuzugreifen. Dies erweitert den HTTP-GET-Service über den Umfang der Erkennungs-URLs in der Spezifikation UDDI Version 2 hinaus.
Zusätzliche Funktionen der UDDI-Registry
Die UDDI-Registry der Version 3 in dieser
Version von WebSphere Application Server stellt die folgenden zusätzlichen Funktionen für die Unterstützung
der Spezifikation UDDI Version 3 bereit:
- Kompatibilität mit den SOAP-APIs "Inquiry" (Abfrage) und "Publish" (Veröffentlichung) der UDDI Version 2
- Die Abwärtskompatibilität mit den SOAP-APIs "Inquiry" und "Publish" der Versionen 1 und 2 ist gewährleistet.
- Erweiterung der UDDI-Administrationskonsole
- Die Administrationskonsole von WebSphere Application Server enthält einen Abschnitt, den Administratoren verwenden können, um UDDI-spezifische Aspekte ihrer WebSphere-Umgebung zu verwalten. Zu den Verwaltungsfunktionen gehört die Möglichkeit, Standardwerte für die Initialisierung des UDDI-Knotens, wie z. B. die Knoten-ID, und die Richtlinienwerte für UDDI Version 3 festzulegen.
- Verwaltungsschnittstelle der UDDI-Registry
- Die JMX-Verwaltungsschnittstelle (Java Management Extensions) ermöglicht Administratoren die programmgesteuerte Verwaltung UDDI-spezifischer Aspekte der WebSphere-Umgebung.
- Unterstützung mehrerer Datenbanken
- Die UDDI-Daten werden persistent in einer Registry-Datenbank gespeichert. Die folgenden von
WebSphere Application Server unterstützten Datenbankprodukte werden auch als Persistenzspeicher
für die UDDI-Registry unterstützt.
Spezifische Details zu den unterstützten Versionen finden Sie im Artikel
Seite mit detaillierten Systemvoraussetzungen.
- Apache Derby
DB2
DB2 for IBM i
DB2 for z/OS
Microsoft SQL Server
Oracle
- Unterstützung für benutzerdefinierte Wertegruppen
- Sie können eigene Kategorisierungsschemata und Wertegruppen erstellen. Diese werden zusätzlich zu den Standardschemata, wie z. B. North American Industry Classification System (NAICS), die mit der UDDI-Registry bereitgestellt werden, verwendet.
- UDDI-Dienstprogrammtools
- Sie können die UDDI-Dienstprogrammtools verwenden, um Entitäten zu importieren und zu exportieren, die die API der UDDI Version 2 verwenden.
- UDDI-Benutzerschnittstelle
- Die UDDI-Benutzerkonsole unterstützt die APIs "Inquiry" (Abfrage) und "Publish" (Veröffentlichung) von UDDI Version 3.
- Client für UDDI Version 3
- Der Java-Client für UDDI Version 3 ist für die Erstellung unaufbereiteter SOAP-Anforderungen für die Clientanwendung verantwortlich. Es handelt es sich um einen JAX-RPC-Client, der Datentypen der Version 3 verwendet, die aus der WSDL (Web Services Description Language) und dem Schema von UDDI Version 3 generiert werden. Diese Datentypen werden in die XML serialisiert oder entserialisiert, aus der sich die unaufbereiteten UDDI-Anforderungen zusammensetzen.
- Clients für UDDI Version 2
- Es stehen folgende Clients
für Anforderungen gemäß
UDDI Version 2 bereit:
- UDDI4J. Eine Java-Klassenbibliothek für das Absetzen von UDDI-Anforderungen.
Veraltetes Feature: Dieser Client wird in WebSphere Application Server Version 5 für Anforderungen der UDDI Version 1 (uddi4j.jar) und Anforderungen der Version 2 (uddi4jv2.jar) unterstützt. Diese Klassenbibliotheken werden zwar im Rahmen der Datei com.ibm.uddi.jar noch unterstützt, sind aber seit WebSphere Application Server Version 6.0 veraltet. depfeat
- JAXR. Java™ API for XML Registries (JAXR) is a Java für den Zugriff auf UDDI- und ebXML-Registrys. WebSphere Application Server stellt einen JAXR-Provider für den Zugriff auf die UDDI-Registry bereit, die der Spezifikation JAXR 1.0 entspricht.
- EJB. Eine EJB-Schnittstelle (Enterprise JavaBeans) zum Absetzen von Anforderungen der UDDI Version
2.
Veraltetes Feature: Die UDDI-EJB-Schnittstelle gilt seit WebSphere Application Server Version 6.0 als veraltet, wird aber noch unterstützt.depfeat
- UDDI4J. Eine Java-Klassenbibliothek für das Absetzen von UDDI-Anforderungen.