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Einsatzszenarien für optimierte lokale Adapter unter z/OS
Optimierte lokale Adapter und die unterstützenden nativen aufrufbaren API-Services sind eine Alternative für die Entwicklung von Unternehmensarchitekturen und Anwendungen auf der Plattform z/OS.
Die Verwendung optimierter lokaler Adapter bietet vorhandenen Geschäfts- und Middlewareanwendungen, die in nativen Programmiersprachen wie Cobol, PL/I, C/C+ und High Level Assembler geschrieben sind und in z/OS-Stapelumgebungen, CICS-Umgebungen (Customer Information Control System), IMS-Umgebungen (Information Management System) und USS-Umgebungen (UNIX System Services) ausgeführt werden, eine Alternative für den Aufruf von Java™-Anwendungen, die als EJB-Anwendungen (Enterprise JavaBeans) in WebSphere Application Server for z/OS implementiert sind.
Die Unterstützung optimierter lokaler Adapter wird auch für das Absetzen von Aufrufen von Anwendungen, die in WebSphere Application Server ausgeführt werden, an ein externes Serverprogramm, das lokal oder in derselben logischen Partition (LPAR) ausgeführt wird, über das Programmiermodell Java EE Connect Architecture (JCA) Version 1.5 bereitgestellt. Die externen Zielserverprogramme können Geschäfts- oder Middleware-Anwendungen sein, die in den Programmiersprachen Cobol, PL/I, C/C+ oder High Level Assembler entwickelt wurden.
Ein Szenario, in dem mit den optimierten lokalen Adaptern eine höhere Leistung erzielt werden kann, ist die CICS- oder die IMS-Unterstützung für die Verwendung von Server- und Client-Web-Services. Die Back-End-Zielanwendungen können Geschäftslogik, die sich an anderer Stelle befindet, effizienter aufrufen, wenn die optimierten lokalen Adapter an Stelle der XML- und SOAP-Messaging-Technologie verwendet werden. Web-Services sind nur ein Szenario, in dem Sie die Effizienz durch die Verwendung optimierter lokaler Adapter verbessern können. Die folgenden hypothetischen realistischen Szenarien beschreiben, wie hilfreich sich die optimierten lokalen Adapter für eine Vielzahl von Geschäftszielen erweisen können.
Szenario mit einem Finanzdienstleistungsunternehmen
Ein IBM® z/OS-Kunde aus der Finanzdienstleistungsbranche, der Geschäftsanwendungen unter CICS ausführt, muss eine Entscheidung bezüglich des Kaufs einer Finanzverarbeitungsanwendung treffen, die neue Unterstützung für die Berichterstellung in Echtzeit für den Aktienhandel an die Börsen bereitstellt. Diese Art der Berichterstellung in Echtzeit kann zu einem erhöhten Ertrag für den Kunden führen.
Die Anwendung, die dies unterstützt, wird als Java EE-basierte (Java Enterprise Edition) Anwendung entwickelt und in WebSphere Application Server auf einer Windows XP-Plattform implementiert. Die Anwendung bietet eine Reihe von Enterprise-Beans und zugehörige Web-Service-Schnittstellen, die für verschiedene Arten von Interaktionen aufgerufen werden können.
Es wurde ein Testszenario entwickelt und erfolgreich implementiert, in dem die Java EE-Anwendung über ein CICS-Cobol-Programm aufgerufen wird. Deshalb entscheidet sich der Kunde, weiterzugehen und strengere Tests durchzuführen. Die weiteren Tests zeigen, dass der Mechanismus bei einer Belastung von mehr als 50-100 Anforderungen pro Sekunde so langsam wird, dass die Antwortzeiten den Kundenanforderungen nicht mehr genügen. Die Bemühungen werden so lange eingestellt, bis ein realistischerer Ansatz für den Austausch von Informationen in Echtzeit zwischen der CICS-Geschäftsanwendung und der neuen Anbieteranwendung verfügbar ist.
Die optimierten lokalen Adapter bieten diesem CICS-Kunden die Option, WebSphere Application Server for z/OS zu implementieren und die CICS-Anwendung für die Verwendung der APIs "Aufrufen" und "Anforderung senden" für optimierte lokale Adapter zu aktualisieren. Über diese APIs können EJB-Anwendungen aufgerufen werden, die in einem lokalen Server von WebSphere Application Server for z/OS implementiert sind, der die Geschäftslogik für den Web-Service aufruft.
Szenario mit einem Versicherungsunternehmen
- direkt aus DB2
- durch Aufrufen eines Programms in CICS
- durch Aufruf eines Web-Service für die Kommunikation mit einem fernen Service, der von einem anderen Unternehmen bereitgestellt wird.
Der Kunde entscheidet sich aus verschiedenen Gründen für die Verwendung einer Java-Anwendung. Der Hauptgrund ist jedoch der, dass die meisten Mitarbeiter Programmierkenntnisse in Java besitzen. Beim Testen der neuen Anwendung stellt der Kunde fest, dass die Antwortzeiten beim Abrufen der Informationen zu hoch sind. Die langen Antwortzeiten sind darauf zurückzuführen, dass WebSphere Application Server in einem verteilten Server ausgeführt wird und bei der fernen Kommunikation mit DB2 beim Aufruf von CICS über Web-Services und SOAP-Nachrichten eine Latenzzeit entsteht.
Zur Behebung des Problems implementiert der Kunde mehrere WebSphere Application Server in derselben Konfiguration, um die Anzahl der Anforderungen pro Sekunde in jedem einzelnen der Server zu reduzieren und die Anforderungen auf unterschiedliche Netzpfade zu verteilen.
Der Einsatz der optimierten lokalen Adapter gibt dem Kunden eine Alternative zur Implementierung mehrerer Server. Der Kunde kann WebSphere Application Server for z/OS und die neue Anwendung in einem Server unter z/OS, der den DB2- und CICS-Umgebungen näher ist, installieren. Für die Aufrufe von WebSphere Application Server an CICS kann durch den Einsatz der APIs für die optimierten lokalen Adapter eine erhebliche Leistungssteigerung im Vergleich mit der Web-Services/SOAP-Lösung erzielt werden. Eine Konsolidierung wie diese auf z/OS-Plattformen verringert den Bedarf an verteilten Servern, die physischen Platz belegen, Strom verbrauchen und zu verwaltende Ressourcen belegen. Da die Position der Daten und Anwendungen in diesem Szenario der entscheidende Faktor ist, wird das Problem durch den Einsatz eines größeren fernen Servers, der die meiste Stabilität bietet, nicht unbedingt behoben.
Geschäftslogik auf WebSphere Application Server for z/OS migrieren
Ein Kunde entwickelt seit Jahren Anwendungslogik mit Cobol, die in CICS ausgeführt wird. Er möchte einige dieser Anwendungen auf WebSphere Application Server migrieren, um die Java- und Java EE-Technologien und andere Funktionen im WebSphere-Produktstapel zu nutzen.
Eine der Anwendungen ist zu groß, um sie in einem Stück zu migrieren, und so möchte der Kunde nach und nach Teile der Anwendung auf WebSphere Application Server migrieren. Die von CICS bereitgestellten Servicequalitäten in Bezug auf Transaktionen und Sicherheit müssen während der Umstellung beibehalten werden, und der Leistungseinfluss der Umstellung muss minimal sein. Mit optimierten lokalen Adaptern können Teile der Anwendung auf WebSphere Application Server migriert und in eine Stateless-Session-Bean gepackt werden. Die in Cobol geschriebene Anwendungslogik kann so geändert werden, dass die optimierten lokalen Adapter für den Aufruf der Stateless-Session-Beans verwendet werden. Diese Aufrufe an WebSphere Application Server werden in denselben Transaktions- und Sicherheitskontexten ausgeführt, die auch von den in der CICS-Region ausgeführten Cobol-Programmen verwendet werden. Der Leistungsgewinn ist im Vergleich mit ähnlichen Aufrufen über einen Web-Service erheblich. Der Kunde kann nach und nach Teile der Anwendung in WebSphere Application Server verlagern, bis die Anwendung vollständig migriert ist.