[z/OS]

Message-driven Beans (MDBs) und Optimierungseinstellungen unter z/OS

Wenn Sie WebSphere Application Server unter dem Betriebssystem z/OS ausführen, müssen Sie eine Reihe von Konzepten verstehen, um die Optimierungseinstellungen konfigurieren zu können, die für Message-driven Beans verfügbar sind.

WebSphere Application Server on z/OS: Mehrprozessserver

Wenn Sie WebSphere Application Server unter z/OS ausführen, wird die Workload auf mehrere Typen von Regionen (Prozesse) verteilt, wie in der folgenden Abbildung gezeigt wird.

Abbildung 1. WebSphere Application Server unter z/OS hat eine Mehrprozessstruktur
Eine WAS-Installation hat eine Steuerregion, eine Zusatzregion (Control Region Adjunct) und Servantregionen. Die eingehende Workload (ausschließlich Serviceintegration) geht in der Steuerregion ein und wird auf die Servantregionen verteilt. Die eingehende Workload für die Serviceintegration geht in der Zusatzregion ein und wird durch die Steuerregion an die Servantregionen weitergeleitet. Die Steuerregion enthält verschiedene Messaging-Engines. Die Anwendungen, die in der Servantregion ausgeführt werden, kommunizieren mit den Messaging-Engines in der Zusatzregion.
Die Steuerregion (auch als Steuereinheit bezeichnet)
Die Steuerregion führt Systemcode aus und ist der Übertragungsendpunkt für die gesamte eingehende Workload (z. B. IIOP, HTTP) mit Ausnahme der eingehenden Workload des Service Integration Bus. Die Steuerregion klassifiziert die Workload und verwendet dann die Workload-Management-Funktion (WLM) von z/OS, um die Workload auf die Servantregionen zu verteilen.
Zusatzregion (auch als Zusatz bezeichnet)
Die folgenden Prozesse werden in der Zusatzregion ausgeführt:
  • SIB-Messaging-Engines
  • SIB-Ressourcenadapter
  • Ab WebSphere Application Server Version 7.0 der IBM MQ-Ressourcenadapter
Die Zusatzregion ist der Übertragungsendpunkt für die eingehende Workload der Serviceintegration (d. h. für MDBs und Mediationen). Diese Workload wird zur Klassifikation und Verteilung über die Steuerregion weitergeleitet. Wenn mehrere Messaging-Engines im Server vorhanden sind, werden sie in derselben Zusatzregion ausgeführt. Wenn keine Messaging-Engines im Server vorhanden sind, ist die Zusatzregion trotzdem erforderlich, um eingehende Ressourcenadapter für die Serviceintegration auszuführen. Wenn die Unterstützung der Serviceintegration für den Server inaktiviert ist, gibt es keine Zusatzregion. Wenn Sie den IBM MQ-Ressourcenadapter in dieser Situation verwenden, müssen Sie die Zusatzregion aber, wie im Abschnitt [z/OS]Einstellungen für JMS-Provider beschrieben, explizit starten.
Servantregionen (auch als Servants bezeichnet)
Anwendungscode (z. B. Enterprise Java™ Beans (EJBs), Message-driven Beans, Servlets) wird in Servantregionen (SRs) ausgeführt. Sie können den Server so konfigurieren, dass er nur mit einem Servant ausgeführt wird, doch normalerweise konfigurieren Sie ihn mit mehreren Servants. z/OS WLM kann die Anzahl der Servantregionen dynamisch anpassen, um auf variierende Workloads zu reagieren.

Im Abschnitt Workload-Management-Klassifizierung für MDBs wird erläutert, wie die Workload zwischen den Servants verteilt wird, um die Leistung zu optimieren.

Messaging-Provider von WebSphere Application Server

Der Nachrichtenfluss variiert in Abhängigkeit von der Installation der MDB-Anwendung, die durch die Auswahl des Messaging-Providers bestimmt wird.

Anmerkung: Ein Messaging-Provider kann verschiedene Implementierungsmethoden bereitstellen.
WebSphere Application Server on z/OS unterstützt die folgenden Messaging-Provider:
Standard-Messaging-Provider von WebSphere Application Server
Der Standard-Messaging-Provider (Serviceintegration) unterstützt den JCA-Ressourcenadapter (Java Connector Architecture). Wenn Sie eine MDB-Anwendung installieren, stellen Sie eine Aktivierungsspezifikation bereit.
IBM MQ-Messaging-Provider
Der IBM MQ-Messaging-Provider verwendet Ihr IBM MQ-System als Provider und unterstützt die folgenden Methoden für die Installation von MDB-Anwendungen:
  • JCA durch Verwendung des Ressourcenadapters
  • Application Server Facilities (ASF) durch Verwendung des Nachrichten-Listener-Service und der Nachrichten-Listener-Ports
JCA ist die strategische Java EE-Technologie und gegenüber der älteren ASF-Technologie bevorzugt, die seit WebSphere Application Server Version 7.0 veraltet ist.
Messaging-Provider anderer Anbieter, die die optionalen ASF-Erweiterungen der JMS-Spezifikation umfassen
Wenn Sie einen ASF-Messaging-Provider eines anderen Anbieters verwenden möchten, fügen Sie ihn der Konfiguration von WebSphere Application Server als JMS-Provider hinzu. Klicken Sie in der Administrationskonsole auf Ressourcen > JMS > JMS-Provider.
Messaging-Provider anderer Anbieter, die einen JCA-kompatiblen Ressourcenadapter umfassen.
Wenn Sie einen JCA-Messaging-Provider eines anderen Anbieters verwenden möchten, installieren Sie die JCA-RAR-Datei (Ressourcenadapterarchiv) in WebSphere Application Server. Klicken Sie in der Administrationskonsole auf Ressourcen > Ressourcenadapter > Ressourcenadapter.
Anmerkung: Derselbe WebSphere Application Server kann mehrere unterschiedliche Messaging-Provider verwenden.

Workload-Management unter z/OS

Eine MDB kann auf einem Anwendungsserver mit einer heterogenen Workload ausgeführt werden und umfasst die folgenden Arbeitsvorgänge:
  1. Andere MDBs
  2. Enterprise-Bean, auf die über IIOP zugegriffen wird
  3. Servlets und JSPs, auf die über HTTP zugegriffen wird

Die verschiedenen Steuerelemente für die Optimierung, die sich auf MDBs beziehen, bieten mit den entsprechenden Einstellungen zwar die Möglichkeit, den Umfang der MDB-Anforderungen, die in einem bestimmten Server für eine bestimmte MDB oder eine Gruppe von MDBs ausgeführt werden, spezifisch zu steuern. Sie sollten diese Einstellungen jedoch nicht verwenden, um bestimmten MDB-Anforderungen eine höhere oder niedrigere Priorität als anderen Arbeitsanforderungen im Server zuzuordnen. Zur Bewältigung einer heterogenen Workload unter z/OS müssen Sie die WLM-Klassifikation verwenden.

Workload-Management-Klassifizierung für MDBs

Die nachrichtengesteuerte Verarbeitung umfasst zwei logische Funktionen:
  • Die Empfangsbereitschaft. Jede eingehende Nachricht bestimmt den Sicherheits- und Transaktionskontext für die Nachricht und gibt die entsprechende MDB für die Verarbeitung an.
  • Die Zuteilung. Die Nachricht wird abgerufen, und die onMessage-Methode der MDB wird aktiviert.

Die Steuerung dieser Funktionen erfolgt durch Klassifizierung der Workload für das Workload-Management.

Es gibt zwei Komponenten für die Klassifizierung der Workload von WebSphere Application Server für die Verwaltung durch WLM, wenn Sie WebSphere Application Server unter z/OS ausführen.
Eine passende Transaktionsklasse für den Vorgang bestimmen
WebSphere Application Server verwendet Regeln, die der Administrator von WebSphere Application Server in einem XML-Dokument, bekannt als [z/OS]Datei für Workload-Klassifizierung, angibt, um einzelne Workloadelemente in einer verwaltbaren Gruppe von Transaktionsklassen zu klassifizieren, denen unterschiedliche Leistungsziele zugewiesen werden können. Transaktionsklassen sind Gruppierungen, die Sie auswählen. Sie legen Anzahl und Benennung der Klassen fest. Der Administrator von WebSphere Application Server gibt den Pfad zur Workload-Klassifikationsdatei mit den Administrationsfunktionen von WebSphere Application Server an.

Wenn WebSphere Application Server eine HTTP-, IIOP- oder MDB-Verarbeitungsanforderung empfängt, wird eine entsprechende Transaktionsklasse für das Arbeitselement bestimmt. Bei MDB-Arbeitsvorgängen wird die Transaktionsklasse normalerweise durch den Ersteller der eingehenden Nachricht, die Nachrichtenattribute und die Ziel-MDB festgelegt. Wenn WebSphere Application Server z/OS-WLM verwendet, um Verarbeitungsanforderungen von WebSphere Application Server von der Steuerregion (oder Zusatzregion) an eine SR zu übergeben, gibt WebSphere Application Server die Transaktionsklasse an, die für das Arbeitselement ausgewählt wurde.

Passende Ressourcen für die Verarbeitung des Arbeitsvorgangs zuordnen
Der WLM-Administrator für z/OS verwendet die WLM-ISPF-Anzeigen, um für jede Transaktionsklasse eine passende WLM-Serviceklasse und eine passende WLM-Berichtsklasse anzugeben, wie in der z/OS-Internetbibliothek beschrieben. Das Workload-Management von z/OS ordnet die Transaktionsklasse der entsprechenden WLM-Serviceklasse und der entsprechenden WLM-Berichtsklasse zu, um Ihre Leistungsziele zuzuweisen. Diese Ziele (die relativ zur Gesamtworkload unter z/OS und nicht nur zur Workload von WebSphere Application Server sind), werden erreicht, indem entschieden wird, welcher Servant die Nachricht verarbeiten soll, und ob dem Servant zusätzliche Ressourcen zugeordnet oder entzogen werden sollen.
Weitere Informationen zur Klassifizierung des Workload-Managements finden Sie im Artikel [z/OS]z/OS-Workload klassifizieren.

Informationen zur Klassifizierung der die Serviceintegration betreffenden Arbeitsvorgänge im Workload-Klassifizierungsdokument für das Workload-Management von z/OS® finden Sie im Artikel [z/OS]Datei für Workload-Klassifizierung.

Nachrichtenfluss für MDBs

Der Nachrichtenfluss richtet sich nach den Implementierungsmethoden, die Sie für Ihre Message-driven Beans verwenden, und dem Messaging-Provider, den WebSphere Application Server verwendet. In den untergeordneten Abschnitten wird der Nachrichtenfluss für verschiedene Implementierungsmethoden beschrieben:
  • Serviceintegration im JCA-Modus
  • WebSphere MQ im JCA-Modus
  • WebSphere MQ im ASF-Modus
Der Einfachheit halber wird in den folgenden Unterabschnitten vorausgesetzt, dass auf Ihrem Server eine einzelne MDB installiert ist und dass auf allen Servant-Worker-Threads mehrere MDB-Instanzen simultan ausgeführt werden können.

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Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
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