JRas-Protokollierungstoolkit

Das JRas-Protokollierungstoolkit stellt Diagnoseinformationen bereit, die den Administrator bei der Fehlerdiagnose und beim Optimieren der Anwendungsleistung unterstützen.

Veraltetes Feature Veraltetes Feature: Das JRas-Framework, das in dieser Task und den untergeordneten Tasks beschrieben wird, wird nicht weiter unterstützt. Sie können jedoch ähnliche Ergebnisse mit der Java™-Protokollierung erzielen.depfeat

Entwicklung, Implementierung und Pflege von Anwendungen sind komplexe Aufgaben. Wenn z. B. eine aktive Anwendung in einen unerwarteten Zustand gerät, kann sie möglicherweise eine angeforderte Operation nicht beenden. In solch einem Fall kann es sinnvoll sein, dass die Anwendung dem Administrator mitteilt, dass die Operation fehlgeschlagen ist, und Informationen bereitstellt. Dadurch kann der Administrator die nötigen korrigierenden Maßnahmen einleiten. Anwendungsentwickler und -administratoren benötigen manchmal genaue Informationen zum Pfad einer aktiven Anwendung, um die ursprüngliche Ursache eines Fehlers zu ermitteln, der aufgrund eines Codierungsfehlers eingetreten ist. Die Mittel, die hierfür verwendet werden, sind die Nachrichtenprotokollierung und der Diagnosetrace.

Nachrichtenprotokollierung (Nachrichten) und Diagnosetrace (Trace) sind vom Konzept her ähnlich, haben jedoch deutliche Unterschiede. Für Anwendungsentwickler ist es wichtig, diese Unterschiede zu verstehen, damit sie diese Werkzeuge richtig einsetzen können. Zunächst werden die operationalen Definitionen von Nachrichten und Trace genannt.

Nachricht
Ein Nachrichteneintrag ist ein Datensatz zu Informationszwecken, der von Endbenutzern, Systemadministratoren und von der Benutzerunterstützung geprüft werden soll. Der Nachrichtentext muss klar, präzise und interpretierbar sein. Nachrichten sind normalerweise lokalisiert, d. h., sie werden in der Landessprache des Endbenutzers angezeigt. Obwohl Zieladresse und Lebensdauer von Nachrichten oft konfigurierbar sind, ist während des normalen Systembetriebs immer eine gewisse Stufe der Nachrichtenprotokollierung aktiviert. Die Nachrichtenprotokollierung muss aufgrund von Leistungsfähigkeitsüberlegungen und aufgrund der Größe des Nachrichtenrepository mit Umsicht eingesetzt werden.
Trace
Ein Traceeintrag ist ein Informationsdatensatz, der von Serviceingenieuren und Entwicklern verwendet werden soll. Ein Tracesatz kann erheblich komplexer, textreicher und detaillierter als ein Nachrichteneintrag sein. Für Traceeinträge gibt es normalerweise keine Lokalisierungsunterstützung. Traceeinträge sind oft nur für die entsprechenden Entwickler und das Servicepersonal verständlich. Es wird davon ausgegangen, dass Traceeinträge nicht während dem normalen Laufzeitbetrieb geschrieben werden, sondern bei Bedarf aktiviert werden, um Diagnoseinformationen zu sammeln.

WebSphere Application Server bietet eine API für Nachrichtenprotokollierung und Diagnosetrace, die von Anwendungen verwendet werden kann. Diese API basiert auf dem von IBM® entwickelten eigenständigen JRas-Protokollierungstoolkit. Das eigenständige JRas-Protokollierungstoolkit ist eine Sammlung von Schnittstellen und Klassen, die Basiselemente für Nachrichtenprotokollierung und Diagnosetrace bereitstellen. Diese Basiselemente sind an keine speziellen Produkte oder Plattformen gebunden. Das eigenständige JRas-Protokollierungstoolkit bietet begrenzte Unterstützung (normalerweise als Systemmanagementunterstützung bezeichnet), die auch Unterstützung bei der Konfiguration von Protokolldateien anhand von Eigenschaftendateien umfasst.

Das eigenständige JRas-Protokollierungstoolkit wurde so entwickelt, dass es die erforderliche Unterstützung für die Integration in die Laufzeit von WebSphere Application Server oder für die Verwendung in einer J2EE-Umgebung (Java 2 Platform, Enterprise Edition) nicht enthält. Um diese Einschränkungen aufzuheben, stellt WebSphere Application Server eine Reihe von Erweiterungsklassen bereit. Diese Gruppe von Erweiterungsklassen wird als JRas-Erweiterungen bezeichnet. Die JRas-Erweiterungen verändern nicht die Schnittstelle des eigenständigen JRas-Protokollierungstoolkit, sondern stellen nur die geeigneten Implementierungsklassen bereit. Nachfolgend wird die konzeptionelle Struktur des eigenständigen JRas-Protokollierungstoolkit beschrieben. Diese konzeptionelle Struktur ist auch auf die JRas-Erweiterungen anwendbar.

JRas-Konzepte

Es folgt eine kurze Übersicht über wichtige Konzepte und Konstrukte des eigenständigen JRas-Protokollierungstoolkit. Dies soll keine umfassende Übersicht über das Leistungsspektrum des Protokollierungstoolkit und auch keine detaillierte Beschreibung der Verwendungs- und Programmierungsparadigmen sein. Ausführlichere Informationen, darunter Codebeispiele finden Sie im Artikel JRas-Erweiterungen und den zugehörigen unterordneten Artikeln sowie in der API-Dokumentation zu den verschiedenen Schnittstellen und Klassen, aus denen sich das Protokollierungstoolkit zusammensetzt.

Ereignistypen
Das eigenständige JRas-Protokollierungstoolkit definiert eine Menge von Ereignistypen für Nachrichten und für den Trace. Beispiele für Ereignistypen sind 'informational' (zur Information), 'warning' (Warnung) und 'error' (Fehler). Beispiele für Tracetypen sind 'entry', 'exit' und 'trace'.
Ereignisklassen
Das eigenständige JRas-Protokollierungstoolkit definiert sowohl Nachrichten- als auch Traceeeignisklassen.
Protokollfunktionen (Logger)
Eine Protokollfunktion ist das primäre Objekte, mit dem der Anwendungscode interagiert. Zwei Arten von Protokollfunktionen sind definiert: Nachrichtenprotokollfunktionen und Traceprotokollfunktionen. Beide Arten haben unterschiedliche Methoden, da sie eine unterschiedliche Funktionalität bieten. Nachrichtenprotokollfunktionen erstellen nur Nachrichtensätze und Traceprotokollfunktionen nur Tracesätze. Beide Arten von Protokollfunktionen enthalten Masken, die anzeigen, welche Ereigniskategorien eine Protokollfunktion verarbeitet und welche sie ignoriert. Obwohl jede Protokollfunktion per Definition eine Nachrichten- und eine Tracemaske enthält, verwendet die Nachrichtenprotokollfunktion nur die Nachrichtenmaske und die Traceprotokollfunktion nur die Tracemaske. Wenn z. B. die Nachrichtenmaske einer Nachrichtenprotokollfunktion auf den entsprechenden Status gesetzt wird, kann sie so konfiguriert werden, dass sie nur Fehlermeldungen verarbeitet und Warnungs- und Informationsmeldungen ignoriert. Wenn der Status der Tracemaske einer Nachrichtenprotokollfunktion geändert wird, hat dies keine Wirkung.

Eine Protokollfunktion enthält einen oder mehrere Handler, an die sie die Ereignisse zur weiteren Verarbeitung weitergibt. Wenn der Benutzer eine Methode in der Protokollfunktion (Logger) aufruft, vergleicht die Protokollfunktion den vom Aufrufenden angegebenen Ereignistyp mit ihrem aktuellen Maskenwert. Wenn der angegebene Typ den Maskentest besteht, erstellt die Protokollfunktion ein Ereignisobjekt, um Informationen zu dem Ereignis zu sammeln, das an die Methode der Protokollfunktion weitergegeben wurde. Zu diesen Informationen gehören z. B. die Namen der Klasse und der Methode, die das Ereignis protokollieren, eine Nachricht und die Parameter, die protokolliert werden sollen, und anderes mehr. Wenn die Nachrichtenfunktion das Ereignisobjekt erstellt, leitet er das Ereignis an alle Handler weiter, die aktuell bei der Protokollfunktion registriert sind.

Methoden, die in der Protokollierungsinfrastruktur verwendet werden, sollten keine Aufrufe an die Methode der Protokollfunktion absetzen. Wenn eine Anwendung ein Objekt verwendet, das eine Threadklasse erweitert, die hashCode-Methode implementiert und über diese Methode einen Aufruf an die Protokollierungsinfrastruktur absetzen, ist das Ergebnis eine rekursive Schleife.

Handler
Handler bieten eine Abstraktion über eine Ausgabeeinheit oder einen Ereignisempfänger. Ein Beispiel dafür ist ein Datei-Handler, der ein Ereignis in eine Datei schreiben kann. Der Handler enthält auch eine Maske, die zur weiteren Einschränkung der Ereigniskategorien dient, die der Handler verarbeitet. Beispielsweise kann die Nachrichtenprotokollfunktion so konfiguriert werden, dass sie Warnungs- und Fehlerereignisse weitergibt, während ein Handler, der mit der Nachrichtenprotokollfunktion verbunden ist, nur für die Weitergabe von Fehlerereignissen konfiguriert ist. Handler enthalten auch Formatter, die vom Handler aufgerufen werden, um die Daten im weitergegebenen Ereignis zu formatieren, bevor sie in die Ausgabeeinheit geschrieben werden.
Formatter
Handler werden mit Formattern konfiguriert, die Ereignisse bestimmter Art formatieren können. Ein Handler kann mehrere Formatter enthalten, von denen jeder eine spezielle Klasse von Ereignissen formatieren kann. Das Ereignisobjekt wird vom Handler an den geeigneten Formatter weitergegeben. Der Formatter gibt die formatierte Ausgabe an den Handler zurück, der die Ausgabe dann in die Ausgabeeinheit schreibt.

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Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
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