Service zur Internationalisierung

In einer verteilten Client/Server-Umgebung können Anwendungsprozesse auf unterschiedlichen Maschinen ausgeführt werden, die für unterschiedliche Ländereinstellungen konfiguriert sind, die unterschiedlichen länderspezifischen Einstellungen entsprechen. Die Prozesse können auch auf Maschinen an unterschiedlichen geografischen Standorten ausgeführt werden. Mit Service zur Internationalisierung können Sie Ihre Anwendung in einer global verteilten Umgebung verwalten.

Inwieweit sich Unterschiede bezüglih der Ländereinstellung auf die Anwendungsentwicklung auswirken, können Sie im Artikel Globalisierung nachlesen.

Java™ Platform, Enterprise Edition (Java EE) bietet Unterstützung für Anwendungskomponenten, die auf Computern mit unterschiedlicher Endian-Architektur und verschiedenen codierten Zeichensätzen ausgeführt werden. J2EE bietet jedoch keine dedizierte Unterstützung für Anwendungskomponenten, die auf Computern mit unterschiedlichen Ländereinstellungen und Zeitzonen ausgeführt werden.

Der Service zur Internationalisierung ist der Herausforderung abweichender Ländereinstellungen und Zeitzonen gewachsen, ohne den Einschränkungen konventioneller Techniken zu unterliegen. Der Service verwaltet systemantisch die Verteilung von Internationalisierungskontexten auf die verschiedenen Komponenten von EJB-Anwendungen, einschließlich Clientanwendungen, Enterprise-Beans und Servlets.

Der Service ordnet jeder Serviceanforderung in einer Anwendung einen Internationalisierungskontext zu. Wenn eine Clientkomponente eine Geschäftsmethode aufruft, greift der Internationalization Service ein, indem er den Internationalisierungskontext abruft, der dem aktuellen Clientprozess zugeordnet ist, und diesen Kontext mit der abgehenden Anforderung verbindet. Auf der Serverseite greift der Service zur Internationalisierung erneut ein, indem er den Kontext von der ankommenden Anforderung löst und ihn dem Serverprozess zuordnet, in dem die Geschäftsmethode ausgeführt wird. Für HTTP-Anforderung wird der Caller-Kontext aus den HTTP-Attributen und Standardwerten erstellt. Auf dieselbe Weise gibt der Service den Internationalisierungskontext an nachfolgende Aufrufe von Geschäftsmethoden weiter, sodass er von der ursprünglichen Anforderung aus auf die gesamte Kette von Geschäftsmethodenaufrufen verteilt wird.

Diese Basisoperation mit Scoping und Weitergabe wird exakt von den Verwaltungsrichtlinien für Internationalisierungskontext definiert. Internationalisierungsrichtlinien geben an, ob der Internationalisierungskontext von einer Anwendungskomponente oder vom übergeordneten Java EE-Container verwaltet werden soll. Für containergesteuerte Komponenten gibt die Richtlinie an, welchen Internationalisierungskontext der Container für Aufrufe, die an diese Komponente gerichtet sind, abdeckt. Serverkomponenten, die für die Verwaltung des Internationalisierungskontexts konfiguriert sind, und EJB-Clients müssen die API für Internationalisierungskontext verwenden, um die ihre Aufrufe abdeckenden Elemente des Internationalisierungskontexts zu verwalten.

Für jede Anwendungskomponente gibt es eine Standardrichtlinie, die außer Kraft gesetzt und zum Zeitpunkt der Assemblierung für Servlets und Enterprise-Beans angepasst werden kann.

In der Laufzeit können Anwendungskomponenten mit der API für Internationalisierungskontext alle Elemente des Internationalisierungskontexts abrufen, die zur Abdeckung eines Aufrufs erforderlich sind. Um über ein Programm auf Kontextelemente zugreifen zu können, lösen Anwendungskomponenten zunächst eine Referenz auf die API für Internationalisierungskontext auf. Anschließend rufen Sie die entsprechende API-Methode auf, um auf die verschiedenen Kontextelemente zuzugreifen, z. B. auf die Ländereinstellung des Aufrufenden oder die Zeitzone des Aufrufs. Diese Elemente können in Aufrufen an die Methoden der API für Internationalisierung des Java-SDK verwendet werden, um beispielsweise länderspezifische Operationen wie das Formatieren von Nachrichten, das Konfigurieren von Datumsangaben oder das Vergleichen von Zeichenfolgen auszuführen.


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