Erfassung von Fehlerdaten beim ersten Auftreten (First Failure Data Capture, FFDC)

Das FFDC-Feature erfasst in kürzester Zeit Daten zu den Ereignissen und Bedingungen, die einem Fehler führen könnten. Die erfassten Daten in diesen Dateien können zur Analyse des Problems verwendet werden. FFDC ist in erster Linie für die Verwendung durch den IBM Service gedacht. Wenn eine FFDC-Nachricht vorhanden ist, bedeutet dies nicht immer, dass ein Problem vorliegt. In den Fällen, in denen eine normale Wiederherstellung erfolgt, ist keine weitere Aktion erforderlich. Nach einem maximalen Zeitraum, der in Tagen angegeben wird, werden diese Daten automatisch aus dem System gelöscht.

[AIX Solaris HP-UX Linux Windows][IBM i]Nachdem die Daten erfasst und in einer Protokolldatei gespeichert wurden, gibt das FFDC-Feature die Steuerung an die betroffenen Engines zurück.

[z/OS]Nachdem die Daten, die für die Servantregion, die die Ausnahmebedingung produziert hat, eindeutig sind, erfasst und in einer Protokolldatei gespeichert wurden, gibt das FFDC-Feature die Steuerung an die betroffenen Engines zurück.

Eine FFDC-Protokolldatei wird standardmäßig sieben Tage nach ihrer Erstellung gelöscht. Sie können die Zeitspanne zwischen den Löschvorgängen konfigurieren, wenn Sie auf den Plattenspeicherplatz achten müssen, der für die FFDC-Protokolldateien benötigt wird.

Im Produkt werden zwei FFDC-Implementierungen bereitgestellt:
  • WebSphere FFDC ist die traditionelle FFDC-Implementierung. Dieses FFDC-Feature kann nur in WebSphere-Produkten verwendet werden.
  • IBM FFDC basiert stärker auf Komponenten, ist generischer und ausschließlich vom JDK abhängig. Dieses FFDC-Feature kann in Clientprozessen und von Nicht-WebSphere-Produkten verwendet werden, weil es als Plug-in für Nicht-WebSphere-Datenkollektoren, -Formatierungsprogrammen, -Providern und -Listenern eingesetzt werden kann.
Beide FFDC-Implementierungen unterstützen die Funktionaliät des Typs OnDirProvider, die mit der Umgebungsvariable "com.ibm.ffdc.log" der Java Virtual Machine (JVM)konfiguriert werden kann. Die Funktionalität von OnDirProvider umfasst einen integrierten Provider, der Vorfälle als separate Dateien zusammen mit einer eigenständigen Ergebnisdatei in einem Verzeichnis speichert. Die JVM-Umgebungsvariable "com.ibm.ffdc.log" kann auf folgende Werte gesetzt werden:
  • <Dateiname>. Dateiname steht für den Namen einer einzelnen Datei oder für einen Verzeichnispfad.
    • Wenn Dateiname vorhanden ist und den Namen einer einzelnen Datei angibt, werden alle alle Ereignis- und Ergebnisberichtsdaten, die von FFDC erfasst wurden, an diese Datei angehängt.
    • Wenn Dateiname vorhanden ist und einen Verzeichnispfad angibt, wird bei Eintreten eines Ereignisses eine neue Datei im angegebenen Verzeichnis erstellt, werden alle Ereignis- und Ergebnisberichtsdaten in diese neu erstellte Datei geschrieben. Das Ereignis wird ebenfalls zum Ergebnisbericht in diesem Verzeichnis hinzugefügt.
    • Wenn Dateiname mit einem Dateitrennzeichen (\ oder /) endet, jedoch keine Datei mit dem angegebenen Namen vorhanden ist, wird ein Verzeichnis mit dem Namen Dateiname erstellt. Wenn dann ein Ereignis eintritt, wird eine neue Datei in diesem Verzeichnis erstellt, und alle Ereignis- und Ergebnisberichtsdaten werden in diese neu erstellte Datei geschrieben. Das Ereignis wird ebenfalls zum Ergebnisbericht in diesem Verzeichnis hinzugefügt.
      Verwendungsbeispiel:
      Name: com.ibm.ffdc.log
      Wert: C:\my_FFDC_CP\
    • Wenn Dateiname nicht mit einem Dateitrennzeichen (\ oder /) endet und keine Datei mit dem angegebenen Namen vorhanden ist, wird eine einzelne Datei mit dem angegebenen Namen erstellt. Alle alle Ereignis- und Ergebnisberichtsdaten, die von FFDC erfasst wurden, an diese Datei angehängt.
      Verwendungsbeispiel:
      Name: com.ibm.ffdc.log
      Wert: C:\my_FFDC_CP_log
  • Die Datei System.out, die die Ereignis- und Ergebnisberichtsdaten an den Standardausgabedatenstrom anhängt.
  • Die Datei System.err, die die Ereignis- und Ergebnisberichtsdaten an den Standardfehlerausgabedatenstrom anhängt. "System.err" ist der Standardwert für die Java-Umgebungsvariable "com.ibm.ffdc.log".
  • Der Wert Suppress bewirkt, dass alle von FFDC erfassten Daten gelöscht werden.
Weitere Informationen zur Angabe der JVM-Umgebungsvariable "com.ibm.ffdc.log" in der Administrationskonsole finden Sie im Artikel "Angepasste Eigenschaften der Java Virtual Machine".

Wenn Sie die Funktionalität von OnDirProvider nutzen möchten, müssen Sie nur eine Konfigurationsänderung vornehmen, die darin besteht, einen Wert für die JVM-Umgebungsvariable "com.ibm.ffdc.log" anzugeben. Das neue FFDC-Feature stellt auch Verfahren bereit, mit denen Sie diesen Provider überlagern oder Ihren eigenen WebSphere-Provider nutzen können.

Die Variable "com.ibm.ffdc.log" kann auch verwendet werden, um die FFDC-Vorfälle und die FFDC-Zusammenfassung, die im Produkt erstellt werden, um umzuleiten. Wenn Sie die Variable "com.ibm.ffdc.log" zu diesem Zweck verwenden möchten, müssen Sie ein Verzeichnis als Variablenwert angeben. Deshalb wird empfohlen, dass die Spezifikation bei Verwendung dieser Variablen in einer WebSpheren Application Server-Umgebung mit einem Dateitrennzeichen (/ oder \\) endet, um Konflikte zu vermeiden.

Fehler vermeiden Fehler vermeiden: Wenn die Standardeinstellung für das automatische Löschen von FFDC-Daten zu lang ist für Ihre Umgebung, lesen Sie die Informationen im Artikel zur Konfigurationen von Löschvorgängen in den FFDC-Protokolldateien. Dort wird beschrieben, wie Sie die Länge des Zeitraums für die Aufbewahrung von FFDC-Daten in Ihrem System ändern können.gotcha

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Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
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Dateiname:ctrb_ffdclogs.html