Namespacebindungen konfigurieren

Sie können Namespacebindungen mit der Administrationskonsole konfigurieren, anstatt sie über ein Programm zu erstellen. Namensserver fügen diese konfigurierten Bindungen der Namespaceansicht hinzu, indem sie die Konfigurationsdaten für die Bindungen einlesen. Konfigurierte Bindungen werden jedes Mal erstellt, wenn ein Server gestartet wird, auch wenn die Bindung in einer transienten Partition des Namespace erstellt wird. Konfigurierte Bindungen werden sehr häufig verwendet, um feste qualifizierte Namen für Serveranwendungsobjekte bereitzustellen.

Vorbereitende Schritte

Assemblieren und implementieren Sie Ihre Anwendung auf einem Anwendungsserver. Wenn die Anwendung ein Client für eine in einem anderen Serverprozess ausgeführte Anwendung ist, müssen Sie während der Assemblierung oder Implementierung qualifizierte jndiName-Werte für die Serverobjekte der anderen Anwendung angeben. Weitere Informationen zu qualifizierten Namen finden Sie im Artikel zur Unterstützung von Lookup-Namen in Implementierungsdeskriptoren und Thin Clients.

Informationen zu diesem Vorgang

Eine implementierte Anwendung erfordert qualifizierte, feste Namen, wenn Thin-Client-Anwendungen, Java EE-Clientanwendungen oder -Serveranwendungen, die in anderen Serverprozessen ausgeführt werden, auf die Anwendung zugreifen.

Wenn Sie eine Namespacebindung konfigurieren, erstellen Sie einen qualifizierten festen Namen für ein Serverobjekt. Feste Namen haben den Vorteil, dass sie beim Verschieben des Objekts auf einen anderen Server nicht geändert werden. Ein qualifizierter fester Name mit einem Zellenbereich hat folgendes Format:

cell/persistent/festerName

FesterName ist ein willkürlicher fester Name.

Sie können Namespacebindungen und folglich qualifizierte feste Namen für die folgenden Objekte konfigurieren:

  • Wert der Zeichenfolgekonstanten
  • EJB-Home-Schnittstelle auf einem Server in der Zelle
  • verfügbares CORBA-Objekt eines CosNaming-Namensservers
  • Objekt, das an einen Namespace von WebSphere Application Server gebunden ist, der über indirektes JNDI-Lookup zugänglich ist
Fehler vermeiden Fehler vermeiden: Es ist nicht erforderlich, Prozesse erneut zu starten, damit der zugehörige Namespace neue Namespacebindungen oder Änderungen an vorhandenen Namespacebindungen übernimmt. Die Namespaceaktualisierungen werden unmittelbar beim Speichern der Konfigurationsänderungen ausgeführt. Auf verwalteten Knoten werden die Namespaceaktualisierungen beim Synchronisieren der Konfigurationsänderungen mit dem Knoten ausgeführt.gotcha

Gehen Sie wie folgt vor, um eine Namespacebindung für ein Objekt einer implementierten Anwendung anzuzeigen oder zu konfigurieren:

Vorgehensweise

  1. Rufen Sie die Seite Namespacebindungen auf.

    Klicken Sie in der Administrationskonsole auf Umgebung > Benennung > Namespacebindungen.

  2. Wählen Sie den gewünschten Geltungsbereich aus.

    Der Geltungsbereich bestimmt, an welcher Stelle im Namespace die Namespacebindung erstellt wird. Er hat außerdem Einfluss darauf, welche Namensserver die Bindung in dem von ihnen verwalteten Namespace enthalten. Unabhängig vom Geltungsbereich ist eine Namespacebindung für alle Namensserver in der Zelle zugänglich. Der Geltungsbereich kann jedoch Einfluss darauf haben, ob die Lookup-Operationen lokal von einem Namensserver aufgelöst werden können oder ob der Namensserver einen Fernaufruf an einen anderen Namensserver absetzen muss, um die Bindung aufzulösen.

    In der Tabelle auf der Seite sind nur Namespacebindungen mit dem ausgewählten Geltungsbereich sichtbar. Wenn Sie den Geltungsbereich ändern, können Sie Bindungen in anderen Geltungsbereichen sehen und erstellen.

    1. Wählen Sie einen Geltungsbereich aus.

      Wenn Sie eine neue Namespacebindung erstellen, können Sie die folgende Tabelle als Anleitung bei der Auswahl eines Geltungsbereichs verwenden:

      Tabelle 1. Beschreibungen der Geltungsbereiche von Namespacebindungen. Die gültigen Geltungsbereiche sind Zelle, Knoten, Server und Cluster.
      Geltungsbereich Beschreibung
      Zelle Bindungen auf Zellenebene werden unter dem persistenten Stammkontext der Zelle erstellt. Wählen Sie Zelle aus, wenn die Namespacebindung nicht für einen bestimmten Knoten oder Server spezifisch ist, oder wenn die Bindung nicht einem spezifischen Knoten, Cluster oder Server zugeordnet werden soll. Sie können beispielsweise mit einer Bindung, die für eine Zelle gilt, feste qualifizierte Namen für Enterprise-Beans erstellen. In festen qualifizierten Namen sind keine Knoten-, Cluster- oder Servernamen eingebettet.

      Bindungen auf Zellenebene werden in allen Prozessen in der Zelle erstellt, in denen ein Namensserver enthalten ist, insbesondere in Prozessen des Verwaltungsagenten, in Deployment-Manager-Prozessen, Node-Agent-Prozessen und Anwendungsserverprozessen. Deshalb können alle Namensserver in der Zelle diese Bindungen lokal auflösen. Es sind keine Fernaufrufe an andere Namensserver erforderlich, um die Bindungen aufzulösen.

      Knoten Bindungen auf Knotenebene werden unter dem persistenten Stammkontext des ausgewählten Knotens erstellt. Wählen Sie Knoten aus, wenn die Namespacebindung für einen bestimmten Knoten spezifisch ist, oder wenn die Bindung einem spezifischen Knoten zugeordnet werden soll.

      Bindungen auf Knotenebene werden im Node-Agent- und allen Anwendungsserverprozessen auf dem ausgewählten Knoten erstellt. Deshalb können alle Namensserver auf dem Knoten diese Bindungen lokal auflösen. Es sind keine Fernaufrufe an andere Namensserver erforderlich, um die Bindungen aufzulösen. Namensserver auf anderen Knoten müssen zum Auflösen der Bindungen jedoch Fernaufrufe an den Node Agent auf dem ausgewählten Knoten absetzen. Damit beispielsweise ein Namensserver auf dem Knoten Knoten1 den Namen cell/nodes/Knoten2/persistent/nodeScopedConfiguredBinding auflösen kann, muss der Namensserver einen Fernaufruf an den Node Agent absetzen, der Knoten2 ausführt. Alle Namensserver, die auf Knoten2 ausgeführt werden, können diesen Namen ohne Aufrufen anderer Namensserver auflösen.

      Server Bindungen auf Serverebene werden unter dem persistenten Stammkontext des ausgewählten Servers erstellt. Wählen Sie Server aus, wenn eine Bindung nur von Clients einer Anwendung genutzt werden soll, die auf einem speziellen Server ausgeführt wird, oder wenn Sie eine Bindung unter demselben Namen auf verschiedenen Servern konfigurieren möchten, die sich in unterschiedliche Objekte auflöst. Zwei Server können nämlich konfigurierte Bindungen mit demselben Namen haben, diese jedoch in unterschiedliche Objekte auflösen.

      Bindungen auf Serverebene werden in dem Prozess des ausgewählten Anwendungsservers erstellt. Deshalb kann der Namensserver, der im ausgewählten Anwendungsserver ausgeführt wird, diese Bindungen lokal auflösen. Es sind keine Fernaufrufe an andere Namensserver erforderlich, um die Bindungen aufzulösen. Alle anderen Namensserver in der Zelle müssen jedoch Fernaufrufe an den ausgewählten Server absetzen, um die Bindungen aufzulösen. Damit beispielsweise der Namensserver, der in server1 auf dem Knoten Knoten1 ausgeführt wird, den Namen cell/nodes/Knoten1/servers/server2/serverScopedConfiguredBinding auflösen kann, muss er einen Fernaufruf an server2 auf Knoten1 absetzen. Nur der Namensserver in server2 auf Knoten1 kann diesen Namen ohne Aufrufen weiterer Namenserver auflösen.

      Cluster Bindungen auf Clusterebene werden unter dem Serverstammkontext aller Member im ausgewählten Cluster erstellt. Wählen Sie Cluster aus, wenn die Namespacebindung für einen bestimmten Cluster spezifisch ist, oder wenn die Bindung einem spezifischen Cluster zugeordnet werden soll.

      Bindungen auf Clusterebene werden in allen Memberprozessen des ausgewählten Cluster erstellt. Deshalb kann der Namensserver, der in den Membern des ausgewählten Cluster ausgeführt wird, diese Bindungen lokal auflösen. Es sind keine Fernaufrufe an andere Namensserver erforderlich, um die Bindungen aufzulösen. Alle anderen Namensserver in der Zelle müssen zum Auflösen der Bindungen jedoch Fernaufrufe an den Node Agent auf dem ausgewählten Knoten absetzen. Damit beispielsweise ein Namensserver, der in einem Member von cluster1 ausgeführt wird, den Namen cell/clusters/cluster2/clusterScopedConfiguredBinding auflösen kann, muss er einen Fernaufruf an ein Member in cluster2 absetzen. Nur die Namensserver in Membern des cluster2 können diesen Namen ohne Aufrufen anderer Namensserver auflösen.

      Bindungen auf Serverebene in Cluster-Membern überschreiben Bindungen auf Clusterebene mit demselben Bindungsnamen. Generell sollten jedoch alle Cluster-Member identisch konfiguriert sein, und Bindungen auf Serverebene sollten für die einzelnen Cluster-Member nicht erforderlich sein.

    2. Klicken Sie auf Anwenden.
  3. Erstellen Sie eine neue Namespacebindung.
    1. Öffnen Sie den Assistenten für neue Namespacebindungen.

      Klicken Sie auf der Seite Namespacebindungen auf Neu.

    2. Wählen Sie auf der Seite Bindungstyp angeben den Bindungstyp aus.

      Die Namespacebindung kann sich auf den Wert einer Konstantenzeichenfolge, ein EJB-Ausgangsverzeichnis, einen CORBA CosNaming NamingContext, ein CORBA-Blattknotenobjekt oder ein mit JNDI indirekt lokalisierbares Objekt beziehen.

    3. Geben Sie auf der Seite Basiseigenschaften angeben die Bindungs-ID und andere Eigenschaften für die Bindung an.

      Beachten Sie hinsichtlich der Eigenschaftenbeschreibungen die Informationen in folgenden Artikeln:

    4. Optional: Geben Sie auf der Seite Weitere Kontexteigenschaften die neuen Eigenschaften an, die an den Konstruktor "javax.naming.InitialContext" übergeben werden sollen.

      Dieser Schritt gilt nur für indirekte Lookup-Bindungen.

    5. Klicken Sie auf der Seite Zusammenfassung auf Fertigstellen.
    Der Name der neuen Bindungen wird in der Objektgruppentabelle auf der Seite "Namespacebindungen" angezeigt.
  4. Optional: Bearbeiten Sie eine zuvor erstellte Bindung.
    1. Klicken Sie in der Objektgruppentabelle auf der Seite "Namespacebindungen" auf den Namen der zu bearbeitenden Bindung.
    2. Bearbeiten Sie die Bindungseigenschaften nach Bedarf. Schritt 3 c enthält Links zu Eigenschaftenbeschreibungen.
    3. Klicken Sie auf OK.

Ergebnisse

Bindungen auf Zellenebene werden unter dem persistenten Stammkontext der Zelle erstellt. Bindungen auf Knotenebene werden unter dem persistenten Stammkontext des angegebenen Knotens erstellt. Bindungen auf Serverebene werden unter dem persistenten Stammkontext des ausgewählten Servers erstellt. Bindungen auf Clusterebene werden unter dem Serverstammkontext aller Member im ausgewählten Cluster erstellt.


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Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
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