[AIX Solaris HP-UX Linux Windows]

AIX-Systeme optimieren

In diesem Artikel wird beschrieben, wie Sie das Betriebssystem AIX so einstellen können, dass Sie eine optimale Leistung in WebSphere Application Server erzielen.

Informationen zu diesem Vorgang

Es gibt eine Reihe von Konfigurationsänderungen und -variablen, mit denen Sie die Leistung von WebSphere an Ihre Anforderungen anpassen können. Da das Betriebssystem AIX kein Produkt von WebSphere Application Server ist, beachten Sie bitte, dass an dem Betriebssystem Änderungen vorgenommen werden können und die Ergebnisse deshalb variieren können.

Vorgehensweise

Passen Sie die folgenden Konfigurationseinstellungen an Ihre Anforderungen an:
  • TCP_TIMEWAIT
    • Beschreibung: Gibt die Zeit in Intervallen von 15 Sekunden an, die vergehen muss, bevor TCP/IP eine geschlossene Verbindung freigeben und die Ressourcen erneut verwenden kann. Wenn Sie beispielsweise für diese Eigenschaft den Wert 1 angeben, müssen 15 Sekunden vergehen, bevor TCP/IP eine geschlossene Verbindung freigeben und die Ressourcen erneut verwenden kann.
    • Dieses Intervall zwischen Schließen und Freigabe einer Verbindung wird als TIME_WAIT-Status oder 2MSL-Status (Twice the Maximum Segment Lifetime) bezeichnet. Während dieser Zeit kostet das erneute Öffnen der Verbindung zu Client und Server weniger als das Herstellen einer neuen Verbindung. Wenn Sie den Wert dieses Eintrags verringern, kann TCP/IP geschlossene Verbindungen schneller freigeben und damit mehr Ressourcen für neue Verbindungen zur Verfügung stellen. Passen Sie diesen Parameter an, wenn die aktive Anwendung eine schnelle Freigabe und das Einrichten neuer Verbindungen erfordert oder der Durchsatz aufgrund zu vieler vorhandener Verbindungen im TIME_WAIT-Status gering ist.
    • Anzeige- oder Einstellmöglichkeiten:
      Setzen Sie den folgenden Befehl ab, um den Wert TCP_TIMEWAIT auf 1 (15 Sekunden) zu setzen:
      /usr/sbin/no –o tcp_timewait=1
  • AIX-Betriebssysteme mit DB2
    • Beschreibung: Wenn Sie die DB2-Protokolldateien von den physischen Datenbankdateien trennen, können Sie damit die Leistung erhöhen. Außerdem können Sie Protokoll- und Datenbankdateien auf einem anderen Laufwerk als dem mit dem JFS-Service (Journaled File System) speichern. AIX verwendet bestimmte Datenträgergruppen und Dateisysteme für die JFS-Protokollierung.
    • Anzeige und Einstellungen: Verwenden Sie das AIX-Dienstprogramm "filemon", um die gesamte Ein- und Ausgabe anzuzeigen und das Dateisystem für die DB2-Protokolldateien strategisch auszuwählen. Legen Sie die Position des DB2-Protokolls entsprechend den DB2-Protokolldaten fest.
    • Standardwert: Die Standardposition für die DB2-Protokolldateien ist oft mit dem Plattenlaufwerk, auf dem die Datenbanktabellen gespeichert sind, identisch.
    • Empfohlener Wert: Verschieben Sie die Dateien auf eine Platte, bei der es sich nicht um die Platte handelt, auf der die DB2-Daten gespeichert sind, und die außerdem die geringste E/A-Aktivität aufweist.
  • AIX-Dateideskriptoren (ulimit)
    • Beschreibung: Gibt die verschiedenen Einschränkungen für die Ressourcennutzung im Benutzeraccount an. Der Befehl ulimit -a zeigt alle Grenzwerte für "ulimit" an, einschließlich des Werts für die zulässige Anzahl offener Dateien. Der Standardwert für die zulässige Anzahl geöffneter Dateien (2000) ist für die meisten Anwendung in der Regel ausreichend. Wenn der für diesen Parameter gewählte Wert zu niedrig ist, können beim Öffnen von Dateien oder beim Aufbau von Verbindungen Fehler auftreten. Da dieser Wert die Anzahl der Dateideskriptoren, die ein Serverprozess öffnen kann, beschränkt, verhindert ein zu klein gewählter Wert eine optimale Leistung.
    • Anzeige- oder Einstellmöglichkeiten: Führen Sie die folgenden Schritte aus, um den Grenzwert für geöffnete Dateien in 10.000 zu ändern:
      1. Öffnen Sie das Befehlsfenster.
      2. Öffnen Sie die Datei /etc/security/limits in einem Editor. Fügen Sie dem Benutzeraccount, unter dem der Prozess von WebSphere Application Server ausgeführt wird, die folgenden Zeilen hinzu:
        nofiles =  10000 
        nofiles_hard = 10000
      3. Speichern Sie die Änderungen.
      4. Starten Sie das AIX-System erneut.
      5. Geben Sie in der Befehlszeile den Befehl ulimit -a ein, um das Ergebnis zu überprüfen.
    • Standardwert: Für das Betriebssystem AIX wird die Standardeinstellung 2000 verwendet.
    • Empfohlene Einstellung: Der Wert ist anwendungsabhängig und gilt exklusiv für die Anwendungsprogrammdaten und den Anwendungsstack.

      Durch eine Erhöhung der ulimit-Grenzwerte für Dateideskriptoren kann die Leistung verbessert werden. Eine Erhöhung anderer Grenzwerte kann je nach Anwendung erforderlich sein.

      Es wird empfohlen, den ulimit-Wert für die Daten in "unlimited" zu ändern.

  • Bucketgröße der AIX-ARP-Tabelle
    • Anzeige- oder Einstellmöglichkeiten: netstat -p arp zeigt die Anzahl der gesendeten ARP-Pakete und die Anzahl der in der ARP-Tabelle gelöschten ARP-Einträge an. Wenn die meisten Einträge gelöscht werden, erhöhen Sie den Wert für die Grüße der ARP-Tabelle. Verwenden Sie arp -a, um die Hashing-Verteilung der ARP-Tabelle anzuzeigen.

      Setzen Sie folgende Einstellung:

      no -r -o arptab_bize=10 
    • Die Standardwerte sind folgendermaßen angegeben:
      • arptab_nb=149 - Dieser Parameter definiert die Anzahl der Buckets in der ARP-Tabelle.
      • arptab_bsiz=7 - Dieser Parameter definiert die Anzahl der Einträge in jedem Bucket der ARP-Tabelle.
  • TCP_KEEPINTVL
    • Beschreibung: Gibt das Intervall an, in dem Pakete zur Validierung der Verbindung gesendet werden.
    • Anzeige- und Einstellmöglichkeiten: Verwenden Sie den folgenden Befehl, um den Wert auf 5 Sekunden zu setzen:
      no -o tcp_keepintvl=10
    • Standardeinstellung: 150(1/2 Sekunden)
    • Empfohlene Einstellung: 10(1/2 Sekunden)
  • TCP_KEEPINIT
    • Beschreibung: Gibt das Anfangszeitlimit für die TCP-Verbindung an.
    • Anzeige- oder Einstellmöglichkeiten: Verwenden Sie den folgenden Befehl, um den Wert auf 20 Sekunden zu setzen:
      no -o tcp_keepinit=40
    • Standardeinstellung: 150(1/2 Sekunden)
    • Empfohlene Einstellung: 40(1/2 Sekunden)
  • [AIX Solaris HP-UX Linux Windows]Große Seiten (16 MB) für JVM-Heapspeicher zuordnen
    Einige Anwendungen erfordern einen sehr großen Heapspeicher, um eine optimale Leistung zu erzielen. Der CPU-Aufwand für die Verwaltung eines großen Heapspeichers kann durch die Unterstützung für große Seiten reduziert werden, die von CPU und Betriebssystem bereitgestellt wird. Mit den folgenden Schritten reservieren Sie 4 GB des Arbeitsspeichers in Form großer Seiten (16 MB):
    1. Führen Sie als Benutzer root die folgenden Befehle aus, um 4 GB in großen Seiten zu reservieren:
      vmo  -r  -o  lgpg_regions=256  -o lgpg_size=16777216  
      bosboot  -ad  /dev/ipldevice  
      reboot   -q 
    2. Führen Sie nach dem Warmstart den folgenden Befehl aus, um die Unterstützung großer Seiten für das Betriebssystem AIX zu aktivieren:
      vmo -p -o  v_pinshm=1 
    3. Fügen Sie als Benutzer root die folgenden Leistungsmerkmale für den Benutzer hinzu:
      chuser  capabilities=CAP_BYPASS_RAC_VMM,CAP_PROPAGATE  $USER  
    4. Fügen Sie dem Java-Befehl die -Xlp-Java-Optionen hinzu.
      1. Klicken Sie auf Server > Servertypen > WebSphere-Anwendungsserver > Servername.
      2. Klicken Sie im Abschnitt Serverinfrastruktur auf Java- und Prozessverwaltung > Prozessdefinition > Java Virtual Machine.
      3. Fügen Sie im Feld Generische JVM-Argumente die Optionen -Xlp hinzu.
    5. Fügen Sie die angepasste Eigenschaft EXTSHM hinzu, und setzen Sie es auf OFF.
      1. Klicken Sie auf Server > Servertypen > WebSphere-Anwendungsserver > Servername.
      2. Klicken Sie im Abschnitt Serverinfrastruktur auf Java- und Prozessverwaltung > Prozessdefinition > Umgebungseinträge > Neu.
      3. Geben Sie im Feld Name den Namen EXTSHM ein.
      4. Geben Sie im Feld Wert den Wert OFF ein.
    6. Vergewissern Sie sich mit dem folgenden Befehl, ob die Unterstützung für große Seiten aktiviert ist:
      vmstat  -l  1
      Anmerkung: Die Spalte "alp" enthält einen Wert ungleich null, wenn die Anwendung aktiv ist.

    Wenn Sie große Seiten aktivieren, kann das schwerwiegende Folgen haben. Weitere Angaben hierzu finden Sie in der Dokumentation zu großen Seiten für AIX.

    Wenn Sie die Option für große Seiten nicht verwenden möchten, gibt es auch eine Option für Seiten mittlerer Größe. Die Option für Seiten mittlerer Größe ist der Option für große Seiten recht ähnlich und erzielt nahezu dieselben Leistungsgewinne. Sie löst jedoch nicht das Problem, physischen Speicher für einen bestimmten Benutzer oder Prozess reservieren zu müssen. Weitere Informationen finden Sie im Artikel zur Optimierung von Java™ Virtual Machines (JVM).

  • Weitere Informationen zu AIX
    Berücksichtigen Sie auch die anderen Einstellungen für das Betriebssystem AIX, die in diesem Artikel nicht behandelt werden. Sie können die folgenden zusätzlichen Einstellungen anpassen:
    • Übertragungs- und Empfangswarteschlange für Adapter
    • TCP/IP-Socket-Puffer
    • Durchsatz des mbuf-Pools für das IP-Protokoll
    • Aktualisierung der Dateideskriptoren
    • Aktualisierung des Scheduler

    Weitere Informationen zu AIX-Betriebssystemen finden Sie im Artikel "Leistung: Lernmaterial".

Ergebnisse

Diese Optimierungsprozedur verbessert die Leistung von WebSphere Application Server unter dem Betriebssystem AIX.

Nächste Schritte

Nach der Optimierung des Betriebssystems sollten Sie die anderen Artikel zur Optimierung lesen, die zahlreiche Tipps enthalten:

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Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
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