[z/OS]

RAS-Differenzierung auf Anforderungsebene aktivieren

Sie können die RAS-Differenzierung (Reliability Availability and Serviceability) auf Anforderungsebene für HTTP-Anforderungen, IIOP-Anforderungen, OLA-Anforderungen (Optimized Local Adapter, optimierter lokaler Adapter) und bestimmte MDB-Anforderungen durch Definition von RAS-Attributen im Workfloadklassifikationsdokument aktivieren. Mit der RAS-Differenzierung auf Anforderungsebene haben Sie die Möglichkeit, RAS-Attributwerte für bestimmte Anforderungen anzugeben, wie z. B. ein eindeutiges Zuteilungszeitlimit für alle HTTP-Anforderungen mit einem URL, der mit ".jpg" endet.

Informationen zu diesem Vorgang

Die RAS-Differenzierung ist die Möglichkeit, verschiedenen Anforderungssätzen im selben Anwendungsserver verschiedene RAS-Attributwerte zuzuordnen. Sie können Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Wartungsfreundlichkeit des Anwendungsservers und der Anforderungen, die vom Server verarbeitet werden, verbessern, indem Sie die RAS-Granularitätsfunktionen auf Anforderungsebene verwenden.

Für die Implementierung der RAS-Differenzierung auf Anforderungsebene entwickeln Sie das Workloadkassifikationsdokument und konvertieren es in das ASCII-Format, wenn Sie Codepage IBM-1047 verwenden. In der Administrationskonsole geben Sie die Position der Workloadklassifikationsdatei an. Stellen Sie sicher, dass der Anwendungsserver das geänderte Workloadklassifikationsdokument erkennt, indem Sie den Server erneut starten oder die Workloadklassifikationsdatei erneut laden. Verwenden Sie den Bedienerbefehl DISPLAY WORK, um die Klassifikationsinformationen anzuzeigen, damit Sie feststellen können, ob Ihr Klassifikationsschema die Anforderungen wie geplant klassifiziert.

Vorgehensweise

  1. Entwickeln Sie das Dokument für die Workloadklassifikation. Verwenden Sie die Informationen im Artikel zur Workloadklassifikationsdatei, um das Dokument zu erstellen. Der Artikel enthält Beispiele für das Workloadklassifikationsdokument mit und ohne RAS-Attribute. Verwenden Sie nur ein einziges Klassifikationsdokument, unabhängig davon, ob Sie es für die Klassifizierung von z/OS-Workload oder für die Implementierung der RAS-Differenzierung auf Anforderungsebene verwenden.
  2. Wenn Sie das Dokument auf einem z/OS-System in der Codepage IBM-1047 erstellen, der typischen Codepage für Dateien im hierarchischen Dateisystem, konvertieren Sie die Datei in das ASCII-Format, bevor Sie die Datei verwenden. Verwenden Sie eine der folgenden Optionen, um ein Arbeitsdokument in ein Dokument umzuwandeln, das vom Server verwendet werden kann:
    • native2ascii
      Mit diesem Dienstprogramm im Java™-SDK können Sie eine Datei von der nativen Codepage in die ASCII-Codepage konvertieren. Verwenden Sie beispielsweise den folgenden Befehl, wenn Sie an einem XML-Dokument mit dem Namen x5sr02.classification.ebcdic.xml arbeiten, und ein Dokument mit dem Namen x5sr02.classification.xml erstellen möchten:
      /u/userid $ native2ascii \
      x5sr02.classification.ebcdic.xml > x5sr02.classification.xml
      Die Befehlszeile wurde aus Gründen der Darstellung mit dem Zeichen Backslash (\) getrennt.
    • iconv
      Mit diesem z/OS-Dienstprogramm können Sie Dateien von einer Codepage in eine andere Codepage konvertieren. Wenn Sie beispielsweise ein XML-Dokument mit dem Namen "x5sr02.classification.ebcdic.xml" bearbeiten und ein Dokument mit dem Namen "x5sr02.classification.xml" erstellen möchten, verwenden Sie den folgenden Befehl. Das Zeichen $ ist die Eingabeaufforderung.
      /u/userid $ iconv -f IBM-1047 -t UTF-8 \
      x5sr02.classification.ebcdic.xml >x5sr02.classification.xml
      Die Befehlszeile wurde aus Gründen der Darstellung mit dem Zeichen Backslash (\) getrennt.
    • Erstellen Sie das Dokument auf Ihrer Workstation und übertragen Sie es mittels FTP im Binärformat an die geeignete Position im z/OS-System. Durch Verwendung dieser Option können Sie auch die Datei Classification.dtd in demselben Verzeichnis wie das Dokument für die Workloadklassifikation erstellen. Anschließend können Sie eine XML-Gültigkeitsprüfung für das Dokument ausführen, bevor Sie es auf einem Server installieren. Verwenden Sie einen beliebigen Validierungsparser. Sie können beispielsweise die Workbench WebSphere Application Developer für die Erstellung und Validierung des Workloadklassifikationsdokuments verwenden.
  3. Geben Sie die Position des Dokuments für die Workloadklassifikation in der Administrationskonsole an. Geben Sie die XML-Datei mit den Klassifikationsdaten über die Variable wlm_classification_file an. Klicken Sie in der Administrationskonsole auf Umgebung > WebSphere-Variablen > Neu. Sie können die Variable auf Zellenebene, Knotenebene oder auf der Ebene der Serverinstanz angeben. Wenn Sie die Variable auf Zellen- oder Knotenebene angeben, müssen die Informationen allen Servern zugänglich sein und für alle Server anwendbar sein, die die Spezifikation vom Knoten oder von der Zelle übernehmen.
  4. Implementieren Sie die Änderungen in der Datei. Sie können den Anwendungsserver erneut starten oder das Workloadklassifikationsdokument erneut starten, ohne den Anwendungsserver erneut starten zu müssen:
    • Starten Sie den Anwendungsserver erneut.
    • Laden Sie das Workloadklassifikationsdokument mit dem folgenden Befehl erneut:
      MODIFY|F <Servername>,RECLASSIFY,FILE='/Pfad/der/neuen/Datei.xml'
    Wenn das Dokument für die Workloadklassifikation kein korrekt formatiertes, gültiges XML-Dokument ist, wird es vom Anwendungsserver ignoriert und folgende Nachricht wird angezeigt:
    BBOJ0085E PROBLEMS ENCOUNTERED PARSING WLM CLASSIFICATION XML FILE (0)
  5. Führen Sie den Bedienerbefehl DISPLAY WORK aus, um die Klassifikationsinformationen anzuzeigen. Mit diesem Befehl können Sie prüfen, ob Ihr Klassifikationsschema die Verarbeitungsaufträge wie geplant klassifiziert. Setzen Sie den folgenden Befehl ab, um die Informationen zur IIOP-, HTTP-, INTERNAL-, SIP-, MDB- und OLA-Kassifikation anzuzeigen:
    MODIFY|F <Servername>,DISPLAY,WORK,CLINFO
    Führen Sie diesen Befehl für jeden Anwendungsserver aus.

    Das folgende Beispiel zeigt ein mögliches Ergebnis, das bei Ausführung des neuen Bedienerbefehls angezeigt werden kann:

    00- SY1  f bbos001,display,work,clinfo                                      
          SY1  BBOJ0129I: The /tmp/wlm4.class.xml workload classification file was loaded at   
          2009/07/14 19:33:35.297 (GMT).       SY1  BBOO0281I CLASSIFICATION COUNTERS FOR IIOP WORK                    
          SY1  BBOO0282I CHECKED 0, MATCHED 0, USED 0, COST 2, DESC: IIOP root    
          SY1  BBOO0282I CHECKED 0, MATCHED 0, USED 0, COST 4, DESC: leotag       
          SY1  BBOO0282I CHECKED 0, MATCHED 0, USED 0, COST 3, DESC: byetag       
          SY1  BBOO0282I CHECKED 0, MATCHED 0, USED 0, COST 4, DESC: hellotag     
          SY1  BBOO0283I FOR IIOP WORK: TOTAL CLASSIFIED 0, WEIGHTED TOTAL COST 0 
          SY1  BBOO0281I CLASSIFICATION COUNTERS FOR HTTP WORK                    
          SY1  BBOO0282I CHECKED 2, MATCHED 2, USED 0, COST 2, DESC: HTTP root    
          SY1  BBOO0282I CHECKED 2, MATCHED 2, USED 0, COST 4, DESC: plantta4     
          SY1  BBOO0282I CHECKED 2, MATCHED 1, USED 1, COST 3, DESC: giftag4      
          SY1  BBOO0282I CHECKED 1, MATCHED 1, USED 1, COST 4, DESC: jpgtag4      
          SY1  BBOO0283I FOR HTTP WORK: TOTAL CLASSIFIED 2, WEIGHTED TOTAL COST 7 
          SY1  BBOO0188I END OF OUTPUT FOR COMMAND DISPLAY,WORK,CLINFO            
    Im Folgenden finden Sie eine Erläuterung der Befehlsausgabe:
    BBOJ0129I: Die Workloadklassifikationsdatei Datei wurde um Uhrzeit geladen.
    Die Nachricht zeigt die derzeit aktive Workloadklassifikationsdatei und die Uhrzeit, zu der die Datei geladen wurde, an.
    BBOO0281I CLASSIFICATION COUNTERS FOR Typ WORK
    Die Headernachricht für Nachrichten, die die Verwendung der Workloadklassifikationsregeln anzeigen. Die gültigen Werte für den Typ sind HTTP, IIOP, INTERNAL, SIP, OLA und MDB.
    BBOO0282I CHECKED n1, MATCHED n2, USED n3, COST n4, DESC: text
    Diese Nachricht zeigt Informationen zu einer bestimmten Regel in der Workloadklassifikation an. Sie enthält die folgenden Angaben:
    • n1: Gibt an, wie oft die Regel geprüft wurde.
    • n2: Gibt an, wie oft die Regel mit der Anforderung abgeglichen wurde.
    • n3: Gibt an, wie oft diese Regel verwendet wurde.
    • n4: Gibt an, welcher Aufwand mit der Verwendung der Regel verbunden ist oder wie oft die Regel verglichen wurde, um zu ermitteln, ob es die richtige Regel ist, die angewendet werden soll.
    • text: Der beschreibende Text aus der Klassifikationsregel, sodass Sie feststellen können, welche Klassifikationsregel angezeigt wird.
    BBOO0283I FOR Typ WORK: TOTAL CLASSIFIED n1, WEIGHTED TOTAL COST n2
    Diese Nachricht enthält Übersichtsdaten für die Klassifikation von IIOP-, HTTP-, INTERNAL-, SIP-, MDB- bzw. OLA-Anforderungen. Sie enthält die folgenden Angaben:
    • Typ: Der Typ der Verarbeitung, die angezeigt wird. Die gültigen Werte sind IIOP, HTTP, INTERNAL, SIP, MDB und OLA.
    • n1: Die Anzahl Anforderungen, die mittels der Klassifikationsregeln klassifiziert wurden.
    • n2: Der gewichtete Gesamtaufwand, der berechnet wurde, indem die Zahl der Regelverwendungen mit dem Aufwand der Regelverwendung oder der Zahl der ausgeführten Regelvergleiche multipliziert und diese Angaben für alle Regeln addiert wurden.
    Der Gesamtaufwand n2 dividiert durch die Gesamtzahl der als n1 klassifizierten Anforderungen ist gleich dem Aufwand der Tabellenverwendung. Je mehr sich dieser Wert 1 nähert, desto niedriger ist der Aufwand für die Verwendung der definierten Regeln. Der Wert 1 gibt an, dass nur die Standardklassifikation existiert, sodass keine Anforderungen damit übereinstimmen.
  6. Wiederholen Sie diese Schritte, bis die gewünschte RAS-Differenzierung erreicht ist.

Ergebnisse

Sie haben das Workloadklassifikationsdokument verwendet, um die RAS-Differenzierung auf Anforderungsebene zu implementieren.

Symbol, das den Typ des Artikels anzeigt. Taskartikel



Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
http://www14.software.ibm.com/webapp/wsbroker/redirect?version=cord&product=was-nd-mp&topic=trun_ras_granularity
Dateiname:trun_ras_granularity.html