Webanwendungskomponenten von WebSphere Application Server Version 5.x migrieren

Webanwendungen, die in früheren Versionen von WebSphere Application Server implementiert sind, müssen nicht migriert werden. Die Versionen 2.2 und höher der Spezifikation Java™ Servlet und die Versionen 1.2 und 1.4 der Spezifikation JavaServer Pages (JSP) werden weiterhin unterstützt, sofern das Verhalten in den Spezifikationen Servlet 3.1 bzw. JSP 2.3 nicht geändert wurde. Diese Änderungen sind im Allgemeinen ausführlicher in der entsprechenden Spezifikation beschrieben.

Informationen zu diesem Vorgang

In folgenden Fällen kann die Servletmigration von Bedeutung sein:

  • Implementierung eines internen Servlets von WebSphere Application Server, um die Beschränkung auf einen einzelnen Anwendungspfad in WebSphere Application Server Version 4.x zu umgehen.
  • Erweiterung eines PageListServlet, das sich auf Konfigurationsdaten in der XML-Datei mit der Servlet-Konfiguration stützt.
  • Aufruf der Methode response.sendRedirect für ein Servlet mit der Funktion encodeRedirectURL oder Starten in einem Nicht-Kontextstammverzeichnis.
  • Abhängigkeit von der Definition eines Standard-Content-Type-Antwortheaders oder vom Verhalten eines setContentType-Aufrufs nach einem getWriter-Aufruf. Das Verhalten wird vom Versionsstand von WebSphere Application Server bestimmt, der mit der angepassten Web-Container-Eigenschaft com.ibm.ws.webcontainer.contenttypecompatibility mit dem Wert V4, V5, V6 oder V7 festgelegt wird. Das Verhalten für jede Version ist in Tabelle 1 beschrieben.
    Tabelle 1. Angepasste Eigenschaften des Web-Containers. Beschreibt das Verhalten der einzelnen Versionen.
      Version 4 Version 5 Version 6 Version 7
    Standard-Content-Type text/html text/html; charset=<default_encoding> Ohne Ohne
    Charset an getWriter anfügen, wenn die Eigenschaft nicht in Content-Type enthalten ist

    Beispiel: response.setCharacterEncoding("UTF-8"); response.setContentType("text/xml"); response.getWriter();

    text/html text/html text/xml; charset=UTF-8 text/xml; charset=UTF-8
    charset aus der Eigenschaft "Content-Type" entfernen, wenn die "Eigenschaft setContentType" nach getWriter mit einem Abschnitt ";charset=" aufgerufen wird

    Beispiel: setContentType("text/html;charset=ISO-8859-7"); getWriter(); setContentType("text/xml;charset=UTF-8");

    text/html text/html text/html text/xml; charset=ISO-8859-7

[AIX Solaris HP-UX Linux Windows][IBM i]Die JSP-Migration kann von Bedeutung sein, wenn Ihre Anwendung Implementierungsklassen von JSP-Seiten in nicht benannten Paketen referenziert oder wenn Sie EAR-Dateien von WebSphere Application Server Version 4.x (die in Version 4.x mit der JSP-Vorkompilierungsoption Precompile implementiert wurden) in Version 5.x installieren. Sie müssen alle JSP-Seiten erneut kompilieren, wenn Sie eine Migration von WebSphere Application Server Version 5.x durchführen.

[z/OS]Die JSP-Migration kann von Bedeutung sein, wenn Ihre Anwendung Implementierungsklassen von JSP-Seiten in nicht benannten Paketen referenziert oder wenn Sie EAR-Dateien von WebSphere Application Server Version 4.0.1 (die in Version 4.0.1 mit der JSP-Vorkompilierungsoption Precompile implementiert wurden) in Version 5.x installieren. Sie müssen alle JSP-Seiten erneut kompilieren, wenn Sie eine Migration von WebSphere Application Server Version 5.x durchführen.

Unterstützte Konfigurationen Unterstützte Konfigurationen: Bei IBM® Erweiterungs- und Bindungsdateien weicht der Name der XMI- oder XML-Datei ab, je nachdem, ob Sie eine Java EE-Anwendung bzw. ein Java EE-Modul vor oder nach Version 5 verwenden. Eine IBM Erweiterungs- bzw. Bindungsdatei heißt "ibm-*-ext.xmi" bzw. "ibm-*-bnd.xmi". Das Platzhalterzeichen "*" steht für den Typ der Erweiterungs- oder Bindungsdatei, z. B. "app", "application", "ejb-jar" oder "web". Es gelten die folgenden Bedingungen:
  • Für eine Anwendung oder ein Modul, die bzw. das Java EE vor Version 5 verwendet, muss die Dateierweiterung ".xmi" sein.
  • Für eine Anwendung oder ein Modul, die bzw. das Java EE ab Version 5 verwendet, muss die Dateierweiterung ".xml" sein. Wenn Dateien mit der Erweiterung ".xmi" in der Anwendung oder im Modul enthalten sind, werden diese vom Produkt ignoriert.

Ein Modul von Java EE Version 5 oder einer höheren Version kann jedoch in einer Anwendung, die Dateien einer älteren Java EE-Version als Version 5 enthält, koexistieren.

Die Dateien ibm-webservices-ext.xmi, ibm-webservices-bnd.xmi, ibm-webservicesclient-bnd.xmi, ibm-webservicesclient-ext.xmi und ibm-portlet-ext.xmi können die Dateierweiterung ".xmi" weiterhin verwenden.

sptcfg

Sollten bei der Migration Ihrer Webanwendung Probleme auftreten, gehen Sie wie folgt vor:

Vorgehensweise

  1. Interne IBM Servlets werden verwendet, um ein besonderes Verhalten, z. B. die Bereitstellung von Dateien und die Bereitstellung von Servlets nach Klassenname, zu aktivieren. Wenn eine migrierte Anwendung auf interne Servlets verweist, empfiehlt es sich, die Funktionalität über die XMI-Datei für IBM WebSphere-Erweiterungen, ibm-web-ext.xmi, die sich im Verzeichnis WEB-INF jedes Webmoduls befindet, oder mit einem Assembliertool zu aktivieren bzw. zu inaktivieren.
  2. Wenn diese Konfigurationsoptionen nicht möglich ist, stellen Sie sicher, dass die Paketnamen für die folgenden internen Servlets mit den Angaben im Webimplementierungsdeskriptor der Version 7 übereinstimmen.
    Feature Konfigurationsoption Servlet-Klasse
    Verzeichnis-Browsing directoryBrowsingEnabled="true" com.ibm.ws.webcontainer.servlet.DirectoryBrowsingServlet
    Automatische Zuordnung von Servlet-Pfaden serveServletsByClassnameEnabled="true: com.ibm.ws.webcontainer.servlet.SimpleFileServlet
    Dateiservice fileServingEnabled="true" com.ibm.ws.webcontainer.servlet.FilterProxyServlet
  3. [z/OS]Migrieren Sie Servlets, die PageListServlet erweitern und auf Konfigurationsdaten in der zugehörigen XML-Datei mit den Servlet-Konfigurationsdaten zurückgreifen. In Version 4.0.1 enthält die XML-Datei mit den Servlet-Konfigurationsdaten Konfigurationsdaten für Seitenlisten und erweitert die Servlet-Konfigurationsdaten. Diese Datei hat den Namen Name_der_Servlet-Klasse.servlet oder Servlet-Name.servlet und ist in demselben Verzeichnis wie die Servlet-Klassendatei gespeichert.
  4. Fügen Sie die angepasste Web-Container-Eigenschaft "com.ibm.ws.webcontainer.contenttypecompatibility" mit dem Wert V4, V5, V6 oder V7 usw. hinzu. Der Wert wird durch die Version bestimmt, von der die Anwendung abhängig ist. Einzelheiten zum Ändern dieser angepassten Eigenschaft finden Sie in den Artikeln zum Ändern der Standardwebcontainerkonfigurationen. Da es sich bei dieser Eigenschaft um eine globale Einstellung handelt, müssen Sie die Auswirkungen auf andere Anwendungen berücksichtigen.

Symbol, das den Typ des Artikels anzeigt. Taskartikel



Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
http://www14.software.ibm.com/webapp/wsbroker/redirect?version=cord&product=was-nd-mp&topic=tweb_migrate2
Dateiname:tweb_migrate2.html