Anwendungsverwaltung
J2EE-Anwendungen und -Module (Java™ 2 Platform Enterprise Edition) beinhalten einen XML-basierten Implementierungsdeskriptor (Extensible Markup Language), der verschiedene J2EE-Artefakte angibt, die zu Anwendungen oder Modulen gehören. Die Java EE-Artefakte beinhalten EJB-Definitionen (Enterprise JavaBeans), Definitionen von Sicherheitsrollen, EJB-Referenzen, Ressourcenreferenzen usw. Diese Artefakte definieren verschiedene nicht aufgelöste Referenzen, die die Anwendungslogik verwendet. Gemäß Java EE-Spezifikation müssen diese Artefakte während der Implementierung von Java EE-Anwendungen auf plattformspezifische Java EE-Informationen, z. B. die in WebSphere Application Server ermittelten Informationen, abgestimmt werden.
Die Tools für Anwendungsassemblierung, die von
WebSphere Application Server unterstützt werden, sowie die mit dem
Produkt gelieferte Unterstützung der Anwendungsverwaltung vereinfachen die Sammlung bestimmter
Informationen zu WebSphere Application Server.
Die gesammelten Informationen werden verwendet, um Referenzen aufzulösen, die in verschiedenen Implementierungsdeskriptoren
in einer Java EE-Anwendung definiert sind. Diese Informationen werden in der EAR-Datei der Anwendung in Verbindung mit den Implementierungsdeskriptoren gespeichert. Das
folgende Diagramm zeigt die Struktur einer EAR-Datei (Enterprise Archive), die mit spezifischen Implementierungsinformationen für
WebSphere Application Server
gefüllt ist.
Die Architektur für Anwendungsverwaltung stellt eine Gruppe von Klassen bereit, mit denen Implementierer Informationen zur Implementierung von WebSphere Application Server erfassen können. Diese Informationen werden auch als Bindungsinformationen bezeichnet und in der EAR-Datei der Anwendung gespeichert. Der Implementierer kann die EAR-Datei über die Schnittstelle "AppManagement" in der Konfiguration von WebSphere Application Server installieren.
Die Unterstützung der Anwendungsverwaltung in WebSphere Application Server stellt Funktionen bereit wie das Installieren und Deinstallieren von Anwendungen, das Bearbeiten von Bindungsinformationen für installierte Anwendungen, das Aktualisieren der gesamten Anwendung oder eines Teils der Anwendung, das Exportieren der Anwendung usw. Diese Funktionalität wird von der Schnittstelle com.ibm.websphere.management.application.AppManagement, die als JMX-basierte (Java Management Extensions) AppManagement-MBean in WebSphere Application Server verfügbar ist, bereitgestellt. Code, der auf dem Server oder in einem eigenständigen Verwaltungsclientprogramm ausgeführt wird, kann auf diese Schnittstelle zugreifen. Der Zugriff auf die Funktionen der Anwendungsverwaltung ist auch ohne WebSphere Application Server möglich. Dieser Modus, der als logischer Modus bezeichnet wird, ist besonders nützlich, wenn Java EE-Anwendungen im Rahmen der Produktinstallation installiert werden sollen. Bei WebSphere Application Server Network Deployment befindet sich die MBean "AppManagement" nur im Deployment Manager, was die zentrale Konfiguration und Verwaltung vereinfacht.
Anwendungsimplementierung in einer Konfiguration von WebSphere Application Server Network Deployment
- Die EAR-Datei der Anwendung, die Sie installieren, wird im Masterkonfigurationsrepository des Deployment Managers mit den Metadaten der Anwendung gespeichert.
- Die Operation zur Konfigurationssynchronisation repliziert die im Masterrepository befindliche Anwendung im Repository des Zielknotens.
- Die EAR-Datei der Anwendung wird am Ende der Synchronisationsoperation im Installationsverzeichnis des Zielknotens extrahiert.
- Die Laufzeitumgebung von WebSphere Application Server liest die Geschäftslogik der Anwendung, wie z. B. EJB-Klassen, Servlets und JavaServer Pages (JSP) im Installationsverzeichnis, während Anforderungen des Anwendungsclients bedient werden.
- WebSphere Application Server liest die Metadaten der Anwendung, z. B. Implementierungsdeskriptoren und Bindungen von WebSphere Application Server, während des Starts der Anwendung, im Konfigurationsrepository oder im Installationsverzeichnis, je nachdem, welche Option während der Anwendungsinstallation angegeben wird.