Serverspezifische Standardbindungen der Version 6.1 für Richtlinien mit wsadmin-Scripting konfigurieren

Sie können die Scripting-Sprachen Jython und Jacl verwenden, um serverspezifische Standardbindungen der WebSphere Application Server Version 6.1 für Richtlinien an Ihre Installationsumgebung bzw. Ihre Installationsanforderungen anzupassen.

Vorbereitende Schritte

Serverspezifische Standardbindungen verwenden den Namespace der WebSphere Application Server Version 6.1.

Wenn die Verwaltungssicherheit aktiviert ist, stellen Sie sicher, dass Sie die richtige Verwaltungsrolle verwenden. Verwenden Sie dazu die folgende Tabelle:
Tabelle 1. Verwaltungsrollen. In dieser Tabelle sind die Verwaltungsrollen und die zugehörigen Berechtigungen bei aktivierter Sicherheit aufgelistet.
Verwaltungsrolle Berechtigung
Verwaltung Die Rolle "Verwaltung" (Administrator) muss zellenweiten Zugriff haben, um Bindungen zu konfigurieren. Wenn Sie nur Zugriff auf eine bestimmte Ressource haben, können Sie Bindungen für die Ressource konfigurieren, auf die Sie Zugriff haben. Bindungsattribute können nur mit der Rolle "Verwaltung" bearbeitet werden.
Konfiguration Die Rolle "Konfiguration" (Configurator) mit zellenweitem oder ressourcenspezifischem Zugriff kann Bindungen zuordnen und Bindungszuordnungen aufheben, aber keine Attribute bearbeiten.
Implementierung Die Rolle "Implementierung" (Deployer) mit zellenweitem oder ressourcenspezifischem Zugriff kann Bindungen zuordnen und Bindungszuordnungen aufheben, aber keine Attribute bearbeiten.
Bedienung Die Rolle "Bedienung" (Operator) kann Bindungen anzeigen, aber nicht konfigurieren.
Überwachung Die Rolle "Überwachung" (Monitor) kann Bindungen anzeigen, aber nicht konfigurieren.

Informationen zu diesem Vorgang

Hinweis zur Umstellung Hinweis zur Umstellung: In WebSphere Application Server Version 7.0 und höher wurde das Sicherheitsmodell zu einem domänenorientierten Sicherheitsmodell anstelle eines serverbasierten Sicherheitsmodells erweitert. Die Konfiguration der globalen Standardsicherheit (Zellenebene) und der Standardbindungen auf Serverebene wurde in dieser Version des Produkts ebenfalls geändert. In WebSphere Application Server Version 6.1 Feature Pack for Web Services können Sie einen Satz von Standardbindungen für die Zelle und optional einen Satz von Standardbindungen für jeden Server konfigurieren. In Version 7.0 und höher können Sie eine oder mehrere allgemeine Service-Provider-Bindungen und eine oder mehrere allgemeine Service-Client-Bindungen konfigurieren. Nach der Konfiguration der allgemeinen Bindungen können Sie angeben, welche dieser Bindungen die globale Standardbindung sein soll. Optional können Sie auch allgemeine Bindungen angeben, die als Standardbindungen für einen Anwendungsserver oder eine Sicherheitsdomäne verwendet werden sollen.trns

Für die Unterstützung einer heterogenen Zellenumgebung unterstützt WebSphere Application Server Bindungen der Version 7.0 und der Version 6.1. Allgemeine Zellenbindungen sind für Version 7.0 und höher spezifisch. Anwendungsspezifische Bindungen behalten die Version, die die Anwendung erfordert. Wenn der Benutzer eine anwendungsspezifische Bindung erstellt, bestimmt der Anwendungsserver die für die Anwendung erforderliche Bindungsversion.

Verwenden Sie die folgenden Richtlinien, um Bindungen in Ihrer Umgebung zu verwalten.
  • Wenn Sie Standardbindungen der Version 6.1, Standardbindungen der Version 7.0 und Trust-Service-Bindungen anzeigen oder ändern oder über Zuordnung auf Bindungen für eine Anwendung verweisen möchten, geben Sie die Parameter "attachmentId" und "bindingLocation" mit dem Befehl "getBinding" bzw. "setBinding" an.
  • Wenn Sie allgemeine Bindungen der Version 7.0 und höher verwenden oder ändern möchten, geben Sie den Parameter "bindingName" mit dem Befehl "getBinding" bzw. "setBinding" an.
  • Wenn Sie die Version einer bestimmten Bindung anzeigen möchten, geben Sie das Attribut version mit dem Befehl "getBinding" an.
Verwenden Sie eine Bindung der Version 6.1 für eine Anwendung in einer Umgebung der Version 7.0 und höher, wenn die folgenden Bedingungen zutreffen:
  • Das Modul in der Anwendung ist in mindestens einem Server mit Web Services Feature Pack installiert.
  • Die Anwendung enthält mindestens eine anwendungsspezifische Bindung der Version 6.1. Der Anwendungsserver ordnet Ressourcenzuordnungen für Anwendungen, die in einem Server mit Web Services Feature Pack installiert sind, keine allgemeinen Bindungen zu. Alle anwendungsspezifischen Bindungen für eine Anwendung müssen dieselbe Version haben.
Allgemeine Service-Provider- und Service-Client-Bindungen sind mit keinem bestimmten Richtliniensatz verknüpft und enthalten Konfigurationsdaten, die Sie für mehrere Anwendungen wiederverwenden können. Sie können allgemeine Provider- und Clientrichtliniensatzbindungen erstellen und verwalten und anschließend jeweils ein jedes Bindungstyps auswählen, die als Standardbindung für einen Anwendungsserver verwendet werden soll. Das Konfigurieren der Serverstandardbindungen ist hilfreich, wenn die in einem Server implementierten Services eine gemeinsame Bindungskonfiguration nutzen sollen. Sie können die gemeinsame Nutzung einer Bindungskonfiguration auch konfigurieren, indem Sie die Bindung jeder einzelnen Anwendung zuordnen, die im Server implementiert ist, oder indem Sie Standardbindungen für eine Sicherheitsdomäne festlegen und die Sicherheitsdomäne einem oder mehreren Servern zuordnen. Sie können Standardbindungen für Ihren Service-Provider oder -Client angeben, die auf globaler Sicherheitsebene (Zelle), für eine Sicherheitsdomäne oder für einen bestimmten Server verwendet werden. Die Standardbindungen werden verwendet, wenn keine überschreibende Bindung auf einer niedrigeren Ebene angegeben ist. Der Anwendungsserver verwendet die folgende Reihenfolge (aufsteigend), um zu bestimmen, welche Standardbindungen verwendet werden müssen:
  1. Standardbindungen auf Serverebene
  2. Standardbindungen auf Sicherheitsdomänenebene
  3. Standardbindungen auf globaler Sicherheitsebene (Zelle)

Die allgemeinen Beispielbindungen, die mit dem Produkt bereitgestellt werden, sind als Standardbindungen für die globale Sicherheit (Zelle) definiert. Die Service-Provider-Standardbindung und die Service-Client-Standardbindung werden verwendet, wenn einer Richtliniensatzzuordnung keine anwendungsspezifischen Bindungen oder Trust-Service-Bindungen zugeordnet sind. Für Trust-Service-Zuordnungen werden die Standardbindungen verwendet, wenn keine trustspezifischen Bindungen zugeordnet sind. Wenn Sie das bereitgestellte Providerbeispiel nicht als Service-Provider-Standardbindung verwenden möchten, können Sie eine vorhandene allgemeine Providerbindung auswählen oder eine neue allgemeine Providerbindung für Ihre Geschäftsanforderungen erstellen. Wenn Sie das bereitgestellte Clientbeispiel nicht als Service-Client-Standardbindung verwenden möchten, können Sie eine vorhandene allgemeine Clientbindung auswählen oder eine neue allgemeine Clientbindung erstellen.

Vorgehensweise

  1. Starten Sie das Scripting-Tool "wsadmin" mit der Scripting-Sprache Jython. Weitere Informationen finden Sie im Artikel "wsadmin-Scripting-Client starten".
  2. Bestimmen Sie die zu aktualisierende Richtlinie.
    Wenn Sie eine Liste aller verfügbaren Richtlinien für einen bestimmten Richtliniensatz anzeigen möchten, verwenden Sie den Befehl "listPolicyTypes", wie im folgenden Beispiel gezeigt:
    AdminTask.listPolicyTypes('[-policySet WSAddressing]')
  3. Rufen Sie die aktuelle Bindungskonfiguration für die Richtlinie ab, um die zu aktualisierenden Attribute zu bestimmen.
    Verwenden Sie den Befehl "getBinding", um ein Eigenschaftenobjekt anzuzeigen, das alle Konfigurationsattribute für eine bestimmte Richtlinienbindung enthält. Geben Sie ein Eigenschaftenobjekt für den Parameter "-bindingLocation" an, und verwenden Sie die Eigenschaftsnamen node und server. Beispiele:
    AdminTask.getBinding('-policyType WSAddressing -bindingLocation "[[node node1]
    [server server1]]"')
    Verwenden Sie den Parameter "-attributes", ein bestimmtes Konfigurationsattribut für die Richtlinie zurückgegeben werden soll. Geben Sie beispielsweise den folgenden Befehl ein, um festzustellen, ob die Richtlinie aktiviert ist:
    AdminTask.getBinding('-policyType WSAddressing -bindingLocation "[[node node1]
    [server server1]]" -attributes "[[preventWLM]]"')
    Der Befehl gibt ein Eigenschaftenobjekt zurück, das den Wert des angeforderten Attributs preventWLM enthält.
  4. Bearbeiten Sie die Bindungskonfiguration.
    Verwenden Sie den Befehl "setBinding", um die Bindungskonfiguration für eine Richtlinie zu aktualisieren. Wenn Sie eine serverspezifische Standardbindung bearbeiten möchten, setzen Sie den Parameter "-bindingLocation" unter Verwendung der Eigenschaftsnamen node und server in einem Eigenschaftenobjekt. Mit den folgenden optionalen Parametern können Sie Ihre Bindung noch weiter anpassen:
    Tabelle 2. Optionale Parameter. Verwenden Sie die folgenden optionalen Parameter, um Bindungen anzupassen.
    Parameter Beschreibung Datentyp
    -policyType Gibt die gewünschte Richtlinie an. String, optional
    -remove Verwenden Sie diesen Parameter, um eine Bindungskonfiguration auf Serverebene zu entfernen. Der Standardwert für den Parameter "-remove" ist false. Boolean, optional
    -attributes Gibt die zu aktualisierenden Attributwerte an. Dieser Parameter kann alle oder einen Teil der zu aktualisierenden Bindungsattribute enthalten. Der Parameter "-attributes" ist nicht erforderlich, wenn Sie Ihre Bindung auf Serverebene entfernen. Properties, optional
    -replace Gibt an, ob alle vorhandenen Bindungsattribute durch die im Befehl angegebenen Attributen ersetzt werden sollen. Verwenden Sie diesen Parameter, um optionale Teile der Konfiguration für Richtlinien mit komplexen Daten zu entfernen. The default value is false. Boolean, optional
    -domainName Gibt den Domänennamen für die Bindung an. Verwenden Sie diesen Parameter, um für eine Bindung eine andere Domäne als die globale Sicherheitsdomäne zu definieren. String, optional

    Geben Sie den Parameter "-attributes" immer an, wenn Sie eine Konfiguration bearbeiten. Im folgenden Beispiel wird das Workload-Management in der serverspezifischen Standardbindung für die Richtlinie WSAddressing inaktiviert:

    AdminTask.setBinding('-policyType WSAddressing -bindingLocation "[ [server server1] [node node01] ]" -attributes "[preventWLM false]"')
  5. Sichern Sie die Konfigurationsänderungen.
    AdminConfig.save()

Symbol, das den Typ des Artikels anzeigt. Taskartikel



Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
http://www14.software.ibm.com/webapp/wsbroker/redirect?version=cord&product=was-nd-mp&topic=txml_wsfpserverbinding
Dateiname:txml_wsfpserverbinding.html