Virtuelle Hosts verwalten

Virtuelle Hosts bieten Ihnen die Möglichkeit, einen einzelnen Anwendungsserver auf einer einzelnen Maschine so zu verwalten, als wären mehrere Anwendungsserver auf einer jeweils eigenen Hostmaschine vorhanden. Sie können die für Clientanforderungen verfügbaren Ressourcen trennen und steuern, indem Sie mehrere Hostmaschinen zu einem virtuellen Host zusammenfassen oder indem Sie die Hostmaschinen unterschiedlichen virtuellen Hosts zuordnen.

Vorbereitende Schritte

Wenn die externe HTTP-Serverkonfiguration den Standardport 9080 verwendet, müssen Sie diese Schritte nicht ausführen.

Informationen zu diesem Vorgang

Virtuelle Hosts isolieren und verwalten mehrere Ressourcengruppen auf derselben physischen Maschine getrennt voneinander. Ressourcen, die einem virtuellen Host zugeordnet sind, können mit Ressourcen, die einem anderen virtuellen Host zugeordnet sind, keine Daten gemeinsam nutzen, selbst wenn die virtuellen Hosts denselben Anwendungsserver auf demselben physischen System verwenden.

Beispiel:
  • Ein Internet-Service-Provider (ISP) hat zwei Kunden, deren Internet-Sites einem Host auf derselben Maschine zugeordnet werden sollen. Der ISP möchte die zwei Sites unter Verwendung von virtuellen Hosts voneinander isolieren, obwohl sie dieselbe Maschine gemeinsam nutzen. Der ISP ordnet die Ressourcen der ersten Firma dem virtuellen Host "VirtualHost1" und die Ressourcen der zweiten Firma dem virtuellen Host "VirtualHost2" zu. Die beiden virtuellen Hosts sind demselben Anwendungsserver zugeordnet.
  • Die Sites beider Kunden arbeiten mit demselben Servlet. Jede Site verfügt über ihre eigene Servletinstanz, die jedoch die Instanz der jeweils anderen Site nicht erkennen. Wenn die Firma, deren Site auf "VirtualHost2" verwaltet wird, mit der Zahlung der Rechnung an den ISP in Verzug ist, kann der ISP alle an "VirtualHost2" weitergeleiteten Servletanforderungen zurückweisen. Selbst wenn dasselbe Servlet auf "VirtualHost1" verfügbar ist, werden die an "VirtualHost2" weitergeleiteten Anforderungen nicht an den anderen virtuellen Host weitergeleitet.

Da das Servlet einem virtuellen Host und nicht der tatsächlichen DNS-Adresse zugeordnet ist, teilt das Servlet auf dem virtuellen Host "VirtualHost1" seinen Kontext nicht mit dem gleichnamigen Servlet auf dem virtuellen Host "VirtualHost2". Anforderungen für das Servlet auf "VirtualHost1" können wie gewohnt weiterarbeiten, selbst wenn "VirtualHost2" Anforderungen für das gleichnamig Servlet zurückweist.

Wenn eine der folgenden Bedingungen zutrifft, müssen Sie die HTTP-Portnummern, die dem virtuellen Standardhost zugeordnet sind, aktualisieren oder einen neuen virtuellen Host erstellen und diesem die Ports zuordnen, die von der HTTP-Serverkonfiguration verwendet werden:

  • In der externen HTTP-Serverkonfiguration wird ein anderer Port als der Standardport 9080 verwendet. Sie müssen den Port definieren, der in der Konfiguration verwendet wird.
  • Sie verwenden den Standardport 9080, aber der Port ist nicht mehr definiert. Sie müssen Port 9080 definieren.
  • Sie haben mehrere Anwendungsserver (eigenständige Server oder Cluster-Member) erstellt, die denselben virtuellen Host verwenden. Da jeder Server an einem anderen Port empfangsbereit sein muss, müssen Sie für den HPTT-Transportport jedes Servers einen Alias für den virtuellen Host definieren.

Wenn Sie neue Aliasnamen für virtuelle Hosts definieren, müssen Sie die Portwerte für die Aliasnamen auf der Seite mit den Aliaseinstellungen für den Host der Administrationskonsole angeben.

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um einen neuen virtuellen Host zu erstellen oder die Konfiguration eines vorhandenen virtuellen Hosts zu ändern:

Vorgehensweise

  1. Klicken Sie in der Administrationskonsole auf Umgebung > Virtuelle Hosts.
  2. Optional: Erstellen Sie einen neuen virtuellen Host. Wenn Sie einen neuen virtuellen Host erstellen, wird automatisch eine Standardgruppe von 90 MIME-Einträgen für den virtuellen Host erstellt.
    1. Klicken Sie in der Administrationskonsole auf Neu.
    2. Geben Sie den Namen des neuen virtuellen Hosts ein, und klicken Sie auf OK. Der neue virtuelle Host erscheint in der Liste der virtuellen Hosts, die Sie konfigurieren können.
  3. Wählen Sie den virtuellen Host aus, dessen Konfiguration Sie ändern möchten.
  4. Klicken Sie unter "Weitere Eigenschaften" auf Hostaliasnamen.
  5. Erstellen Sie neue Hostaliasnamen, oder aktualisieren Sie vorhandene Hostaliasnamen, um jede Ihrer HTTP-Portnummern diesem virtuellen Host zuzuordnen.

    Für jeden Port, der in Ihrer HTTP-Serverkonfiguration verwendet wird, muss ein entsprechender Aliasname für den virtuellen Host vorhanden sein. Jeder Web-Container hat einen HTTP-Port, und dieser ist normalerweise dem virtuellen Host default_host zugeordnet. Sie können diese Standardzuordnung mit jedem gültigen virtuellen Host aktualisieren.

    Die Hostaliasnamen, die dem virtuellen Host default_host zugeordnet sind, sind auf * gesetzt, wenn Sie das Produkt installieren. Der Stern (*) zeigt an, dass der Aliasname nicht angegeben werden muss bzw. dass ein beliebiger Name angegeben werden kann.

    Wenn Sie den URL für die Anwendung in einem Web-Browser eingeben, ist die Portnummer im URL enthalten. Lautet die Portnummer beispielsweise 9082, könnte der angegebene URL wie folgt aussehen:
    http://localhost:9082/wlm/SimpleServlet

    Gehen Sie zum Erstellen eines neuen Hostalias wie folgt vor:

    1. Klicken Sie auf Neu.
    2. Geben Sie im Feld "Hostname" einen Hostaliasnamen und im Feld "Port" einen Ihrer HTTP-Ports ein.

      Sie können einen Stern (*) als Aliasnamen eingeben, wenn Sie die Spezifikation des Aliasnamens nicht als erforderlich ansehen oder die Angabe eines beliebigen Namens zulassen möchten.

    3. Klicken Sie auf OK und Speichern, um Ihre Konfigurationsänderung zu speichern.
    Gehen Sie zum Aktualisieren eines vorhandenen Hostalias wie folgt vor:
    1. Wählen Sie einen vorhandenen Hostaliasnamen aus.
    2. Ändern Sie den im Feld "Port" angegebenen Wert in einen Ihrer HTTP-Ports.
    3. Klicken Sie auf OK und Speichern, um Ihre Konfigurationsänderung zu speichern.
  6. Optional: Definieren Sie einen MIME-Objekttyp und die zugehörige Dateinamenerweiterung, wenn Sie einen anderen MIME-Typ als die vordefinierten Typen festlegen müssen.
    1. Klicken Sie für jeden erforderlichen MIME-Eintrag auf der Seite "MIME-Typen" auf Neu.
    2. Geben Sie auf der Seite "Einstellungen für MIME-Typen" einen MIME-Typ und eine Erweiterung an.
    3. Klicken Sie auf OK und Speichern, um Ihre Konfigurationsänderung zu speichern.
  7. Generieren Sie die Web-Server-Plug-in-Konfiguration erneut.
    1. Klicken Sie auf Server > Servertypen > Web-Server, und wählen Sie anschließend den entsprechenden Web-Server aus.
    2. Klicken Sie auf Plug-in generieren und anschließend auf Plug-in weitergeben.
  8. Starten Sie den Anwendungsserver erneut.

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