Konfigurationsdokumente

WebSphere Application Server speichert Konfigurationsdaten in mehreren Dokumenten in einer kaskadierenden Verzeichnishierarchie. Die meisten Konfigurationsdokumente weisen XML-Inhalt auf.

Die Konfigurationsdokumente beschreiben die verfügbaren Anwendungsserver, deren Konfigurationen und Inhalt.

Verzeichnishierarchie mit Dokumenten

Die kaskadierende Verzeichnishierarchie und die Struktur der Dokumente unterstützten die Replikation auf mehrere Knoten, um die Aktivitäten aller Server einer Zelle zu synchronisieren. In einer Umgebung mit WebSphere Application Server Network Deployment werden Änderungen, die an Konfigurationsdokumenten im Zellenrepository vorgenommen wurden, automatisch in dieselben Konfigurationsdokumente repliziert, die auf Knoten innerhalb der gesamten Zelle gespeichert sind.

Die höchste Ebene der Hierarchie ist das Verzeichnis cells. Es enthält ein Unterverzeichnis für jede Zelle. Die Namen der Unterverzeichnisse für die Zellen entsprechen den Namen der Zellen. Die Konfigurationsdokumente für eine Zelle mit dem Namen cell1 befinden sich beispielsweise im Unterverzeichnis cell1. Der Name der Zelle muss sich vom Clusternamenpaar unterscheiden.

Auf dem Knoten mit WebSphere Application Server Network Deployment enthalten die Unterverzeichnisse unterhalb der Zelle den gesamten Satz von Dokumenten für jeden Knoten und Server in der gesamten Zelle. Auf anderen Knoten ist der Satz der Dokumente auf diejenigen Dokumente beschränkt, die für diesen bestimmten Knoten gelten. Wenn ein Konfigurationsdokument nur für node1 gilt, so ist dieses Dokument in der Konfiguration auf Knoten node1 und in der WebSphere Application Server Network Deployment-Konfiguration enthalten, jedoch nicht auf einem anderen Knoten in der Zelle.

Jedes Unterverzeichnis für eine Zelle weist die folgenden Dateien und Unterverzeichnisse auf:

  • Die Datei cell.xml, die Konfigurationsdaten für die Zelle bereitstellt.
  • Dateien wie z. B. security.xml, virtualhosts.xml, resources.xml und variables.xml, in denen Konfigurationsdaten bereitgestellt werden, die für alle Knoten in der Zelle gelten.

  • Das Unterverzeichnis clusters, in dem für jeden in der Zelle definierten Cluster ein Unterverzeichnis enthalten ist. Die Namen der Unterverzeichnisse unterhalb von Clustern entsprechen den Namen der Cluster.

    Jedes Clusterunterverzeichnis enthält eine Datei "cluster.xml", in der Konfigurationsdaten bereitgestellt werden, die spezifisch für diesen Cluster gelten.

  • Das Unterverzeichnis nodes, in dem für jeden Knoten in der Zelle ein Unterverzeichnis enthalten ist. Die Namen der Unterverzeichnisse für die Knoten entsprechen den Namen der Knoten.

    Jedes Unterverzeichnis für einen Knoten enthält Dateien wie z. B. variables.xml und resources.xml, in denen Konfigurationsdaten bereitgestellt werden, die auf dem gesamten Knoten gelten. Beachten Sie, dass diese Dateien dieselben Namen haben, wie die Dateien im Verzeichnis der übergeordneten Zelle. Die in diesen Knotendokumenten angegebenen Konfigurationen setzen die Konfigurationen außer Kraft, die in Zellendokumenten mit demselben Namen angegeben wurden. Beispiel: Wenn eine bestimmte Variable in beiden Dateien variables.xml, also auf Zellen- und auf Knotenebene, vorhanden ist, verwenden alle Server auf diesem Knoten die Variablendefinition im Knotendokument und ignorieren die Definition im Zellendokument.

    Jedes Unterverzeichnis für einen Knoten enthält ein Unterverzeichnis für jeden auf dem Knoten definierten Server. Die Namen der Unterverzeichnisse entsprechen den Namen der Server. Jedes Unterverzeichnis für einen Server enthält eine Datei server.xml, in der Konfigurationsdaten bereitgestellt werden, die spezifisch für diesen Server gelten. In Serverunterverzeichnissen befinden sich möglicherweise die Dateien security.xml, resources.xml und variables.xml, die nur für den Server geltende Konfigurationsdaten enthalten. Die in diesen Serverdokumenten angegebenen Konfigurationen setzen die Konfigurationen außer Kraft, die in übergeordneten Zellen- oder Knotendokumenten mit demselben Namen angegeben wurden.

  • Das Unterverzeichnis applications, in dem für jede in der Zelle implementierte Anwendung ein Unterverzeichnis enthalten ist. Die Namen der Unterverzeichnisse für Anwendungen entsprechen den Namen der implementierten Anwendungen.

    Jedes Unterverzeichnis für eine implementierte Anwendung enthält eine Datei deployment.xml, in der Konfigurationsdaten für die Anwendungsimplementierung enthalten sind. Jedes Unterverzeichnis enthält auch ein Unterverzeichnis META-INF, in dem eine J2EE-Anwendungsimplementierungsdeskriptordatei (Java™ 2 Platform Enterprise Edition) sowie IBM® Erweiterungs- und Bindungsdateien für die Implementierung enthalten sind. Unterverzeichnisse für implementierte Anwendungen enthalten auch Unterverzeichnisse für alle WAR-Dateien und Entity-Bean-JAR-Dateien in der Anwendung. Binärdateien wie z. B. JAR-Dateien sind auch Bestandteil der Konfigurationsstruktur.

Beispiel für eine Dateistruktur:

cells
  cell1
     cell.xml resources.xml virtualhosts.xml variables.xml security.xml
     nodes
        nodeX
           node.xml variables.xml resources.xml serverindex.xml
           serverA
              server.xml variables.xml
           nodeAgent
              server.xml variables.xml
        nodeY
           node.xml variables.xml resources.xml serverindex.xml
     applications
        sampleApp1
           deployment.xml           META-INF
              application.xml ibm-application-ext.xml ibm-application-bnd.xml
        sampleApp2
           deployment.xml           META-INF
              application.xml ibm-application-ext.xml ibm-application-bnd.xml

Konfigurationsdokumente ändern

Sie können eines der Verwaltungstools (Konsole, wsadmin, Java-APIs) verwenden, um Konfigurationsdokumente zu ändern oder direkt zu bearbeiten. Die Verwendung der Administrationskonsole ist vorzuziehen, da die Konsole an den Konfigurationen vorgenommene Änderungen prüft. Der Abschnitt "Beschreibung der Konfigurationsdokumente" enthält Informationen dazu, ob Sie ein Dokument mithilfe der Verwaltungstools bearbeiten können oder ob Sie es direkt bearbeiten müssen.

Hinweis zur Umstellung Hinweis zur Umstellung: Die folgenden z/OS-Variablendefinitionen sind in Konfigurationsdokumenten der Version 8.x nicht mehr enthalten:
  • private_Enable_zWAS_for_64bit in der Datei variables.xml auf Serverebene
  • AMODE=64 in "processDefinition" für Steuer-, Servant- oder Zusatzregionsprozesse in der Datei server.xml
  • was.com.ibm.websphere.zos.jvmmode in "processDefinition" für Steuerprozesse in der Datei server.xml
In Version 8.0 wird AMODE=64 in Argumenten des Startbefehls für den Serverprozess nicht angezeigt. Gehen Sie wie folgt vor, um den aktuellen Bitmodus des Servers anzuzeigen:
  • Führen Sie unter Verwendung von wsadmin die AdminTask-Befehle aus, damit der Bitmodus verwendet wird.
  • Bei Verwendung der Administrationskonsole wird auf der Seite mit den Einstellungen für den Anwendungsserver Im 64-Bit-JVM-Modus ausführen angezeigt. Klicken Sie auf Server > Servertypen > WebSphere-Anwendungsserver > Servername.
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Umsetzung von Konfigurationsdateien

Das Repository der Masterkonfiguration für WebSphere Application Server speichert Konfigurationsdateien für alle Knoten in der Zelle. Wenn Sie für den Deployment Manager ein Upgrade von einem Release von WebSphere Application Server auf ein anderes durchführen, werden die Konfigurationsdateien, die im Master-Repository für die Knoten mit dem älteren Release gespeichert sind, in das Format des neuen Release konvertiert.

Durch diese Konvertierung kann der Deployment Manager die Konfigurationsdateien einheitlich verarbeiten. Knoten mit einem alten Release können Konfigurationsdateien, die das Format des neuen Release aufweisen, jedoch nicht einfach verwenden. WebSphere Application Server löst das Problem, indem die Konfigurationsdateien vom Master-Repository mit einem Knoten mit einem älteren Release synchronisiert werden. Die Konfigurationsdateien werden zunächst in das Format des älteren Release transformiert, bevor sie an den Knoten geliefert werden. WebSphere Application Server führt folgende Transformationen für die Konfigurationsdokumente aus:
  • Der XML-Namensbereich wird vom Format des neuen Release in das Format des alten Release geändert.
  • Attribute aus Dokumenten der Zellebene, die nur für das neue Release gelten, werden entfernt.
  • Neue Ressourcendefinitionen, die für die Knoten mit einem älteren Release nicht verständlich sind, werden entfernt.

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Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
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Dateiname:ccfg_confdoc.html