Web-Service-Szenario mit einem Onlineeinzelhändler für Gartenartikel: Lieferantenübergreifende Abfrage

Dieses Dokument beschreibt ein Szenario, in dem ein Onlinehändler für Gartenartikel Web-Services verwendet, um sein Bestandssystem in das Bestandssystem anderer Händler zu integrieren. Mit den Web-Services kann das virtuelle Internet-Schaufenster für den eigenen Bedarf bzw. den Bedarf anderer Einzelhändler auch Lieferantenbestände überprüfen.

Die Marketing-Fachleute von Plants by WebSphere bestätigen anhand von Marktdaten, dass Kunden beim Kauf von Pflanzen und Gartenzubehör auch andere Waren erwerben, wie z. B. Bücher über Gartenarbeit. Um die Präsenz von Plants by WebSphere zu verstärken, vereinbart das Unternehmen mit verschiedenen anderen Händlern, die über eigene Websites verfügen, den Bestand von Plants by WebSphere als Teil des eigenen Bestands verfügbar zu machen.

Auf einer Website werden Web-Services und andere Technologien verwendet, um Daten über Artikel von Plants by WebSphere in Webseiten einzufügen, die hinsichtlich der Darstellung und Funktionsweise dem Rest der Site entsprechen. Wenn ein Kunde einen Artikel von Plants by WebSphere auf einer externen Website bestellt, greift die sekundäre Site auf den Web-Service für den Bestand von Plants by WebSphere zurück, um sicherzustellen, dass der Artikel vorrätig ist, und gegebenenfalls Lieferanten abzufragen.

Die sekundäre Website muss nicht ihre eigenen Web-Services implementieren, um dieselben Funktionen wie die von Plants by WebSphere entwickelten auszuführen. Möglicherweise möchte die sekundäre Site eine hoch entwickelte Funktion implementieren, indem sie ihren eigenen Web-Service erstellt.

Szenario mit lieferantenübergreifender Abfrage

Plants by WebSphere nutzt außerdem die Unterstützung durch das JAX-WS-Programmiermodell (Java™ API for XML Web Services) und unterstützt JavaBeans-Endpunkte im Web-Container und Enterprise-Beans-Endpunkte. Das JAX-WS-Programmiermodell vereinfacht die Konfiguration und die Wiederverwendung von Konfigurationen und gibt Ihnen somit die Möglichkeit, neue Web-Service-Profile ohne Reibungsverluste zu integrieren. Außerdem unterstützen die neuen Standards interoperable und zuverlässige Web-Service-Anwendungen. Der Onlinehändler kann Nachrichten asynchron senden, d. h., die Nachrichten können selbst dann zuverlässig übertragen werden, wenn eine der Parteien vorübergehend offline, beschäftigt oder nicht verfügbar ist. Mit diesen neuen Technologien kann der Onlinehändler sicher sein, dass seine Übertragungen zuverlässig sind und ihr Ziel erreichen, wenn er mit anderen Lieferanten interagiert.

Vorgehensweise bei nicht vorrätigen Artikeln

Folgendes passiert, wenn ein Kunde auf einer der Websites, die Artikel von Plants by WebSphere weiterverkaufen, einen Artikel bestellt.
  1. Plants by WebSphere veröffentlicht seinen Web-Service zuvor in einer öffentlichen UDDI-Registry.

    Auf diese Weise werden andere Einzelhändler auf den Web-Service für den Bestand, der über Plants by WebSphere verfügbar ist, hingewiesen. In diesem Szenario ermöglicht Plants by WebSphere dem Web-Service, seinen eigenen Bestand und den Bestand von Lieferanten zu überprüfen.

  2. Der Vertriebspartner überprüft den Bestand von Plants by WebSphere.

    Die Anwendung, die der Website zu Grunde liegt, überprüft die Bestandsdatenbank von Plants by WebSphere. Sie stellt fest, dass der Artikel nicht vorrätig ist.

  3. Der Vertriebspartner durchsucht die UDDI-Registry nach Lieferanten, um festzustellen, wessen Bestände er überprüfen kann.
  4. Der Vertriebspartner verwendet die Web-Services, um die Bestände der Lieferanten zu überprüfen.

    Die Anwendung ruft einen JAX-RPC-SOAP-Client (Java API for XML-based Remote Procedure Call) auf bzw. einen JAX-WS-SOAP-Client, der mit einem SOAP-Server am Standort des Lieferanten kommuniziert, um festzustellen, ob der Lieferant den Artikel am Lager hat. Die Lieferantendaten werden an den Vertriebspartner gesendet.

  5. Der Vertriebspartner bestellt den bei ihm nicht vorrätigen Artikel oder auch nicht.
  6. Der Vertriebspartner benachrichtigt seinen Kunden so schnell wie möglich über das Ergebnis der Anfrage.

Web-Service-Technologien, die in diesem Beispiel verwendet werden

Dieses Szenario verwendet die folgenden Web-Service-Technologien:
XML (Extensible Markup Language)
XML wird verwendet, um den Datenaustausch zwischen Plants by WebSphere und seinem Lieferanten zu standardisieren.
WSDL (Web Services Description Language)
Mit WSDL wird die vorhandene Anwendung in einen Web-Service umgewandelt. WSDL ist die Schnittstelle zwischen der zu Grunde liegenden Anwendung und anderen webbasierten Anwendungen.
SOAP
SOAP ist das Protokoll, mit dem der Web-Service mit dem Lieferanten über das Internet kommuniziert.
UDDI-Registry

Lieferanten veröffentlichen ihre Web-Services in UDDI, sodass Plants by WebSphere und andere Einzelhändler auf sie zugreifen und sie wieder verwenden können. Dies spart Entwicklungszeit, Mühe und Kosten. Außerdem sind so weniger Implementierungen derselben Anwendungen bei Plants by WebSphere und anderen Einzelhändlern erforderlich, die die Lieferanten kontaktieren müssen, um Bestandsdaten zu erfragen.

Öffentliche UDDI-Registrys werden von einem Konsortium namens UDDI Operators Council betrieben, dem IBM®, NTT, SAP, und Microsoft angehören.

Bestimmte Editionen von WebSphere Application Server stellen eine private UDDI-Registry zur Verfügung, die in einer Intranet-Umgebung verwendet werden kann.

Web Services Invocation Framework (WSIF)

Möglicherweise hat Plants by WebSphere nicht nur SOAP/HTTP-Bindungen in der öffentlichen UDDI-Registry veröffentlicht, um diese anderen Lieferanten zur Verfügung zu stellen, sondern auch mit zusätzlichen optimierten Bindungen Veröffentlichungen in einer internen privaten UDDI-Registry durchgeführt. Beispielsweise kann ein Web-Service-Provider wie Plants by WebSphere eine SOAP-Bindung für den Service und eine lokale Java-Bindung, mit der die lokale Serviceimplementierung (eine Java-Klasse) als Web-Service verwendet werden kann, anbieten. Wenn der Client in derselben Umgebung implementiert wird wie der Service, kann die lokale Java-Bindung für den Service verwendet werden. Bei dieser Vorgehensweise werden direkte Java-Aufrufe abgesetzt, und die SOAP-Bindung wird nicht verwendet. Dadurch wird die Effizienz der Kommunikation mit dem Service erhöht.

Web-Service-Gateway

Plants by WebSphere kann ein Gateway verwenden, um Aufrufe von Web-Services zwischen Internet- und Intranet-Umgebungen zu verarbeiten. Ein Web-Service-Gateway macht den internen Web-Service extern verfügbar. Es bestimmt folgende Fragen:

  • Die Transportmechanismen oder Kanäle, über die Nachrichten vom und an den Service gesendet werden.
  • Die Filter, falls vorhanden, die diese eingehenden und abgehenden Nachrichten verarbeiten.
  • Die UDDI-Registrys, falls vorhanden, in denen der Service veröffentlicht werden soll.
  • Die Sicherheitsstufen, die auf den Service angewendet werden sollen.

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