SIP in WebSphere Application Server
WebSphere Application Server stellt in seiner gesamten Infrastruktur eine umfassende SIP-Funktionalität bereit.
Seitdem es 1999 zum ersten Mal als IETF-Standard festgelegt wurde, ist das Session Initiation Protocol (SIP) sehr viel umfangreicher geworden. SIP war ursprünglich nur für den Video- und Audiobereich bestimmt, ist mittlerweile aber zu dem Steuerungsprotokoll für viele interaktive Services, insbesondere im Peer-to-Peer-Bereich, geworden. SIP und die Standards im Zusammenhang mit SIP stellen Verfahren bereit, mit deren Hilfe Verbindungen zu Peers auf jedem Netz und über jedes andere Protokoll ermittelt, ausgehandelt und verwaltet werden können.
Dieses Produkt bietet Unterstützung für SIP Servlet Specification 1.1, auch bekannt als Java Specification Request (JSR) 289. SIP Servlet Specification stellt die Java-API-Standards für Session Initiation Protocol (SIP) bereit. JSR 289 ist eine Aktualisierung der vorhandenen SIP-Servlet-Spezifikation, die neue Anforderungen adressiert, die von Branchennutzern bestimmt wurden. Dieses Produkt unterstützt weiterhin die SIP-Servlet-1.0-Spezifikation.
WebSphere Application Server stellt außerdem Tools für die Entwicklungsumgebung sowie Edge-Komponenten mit hoher Leistung zur Steuerung verteilter Anwendungsumgebungen bereit.
Im Anwendungsserver sind Web-Container und SIP-Container konvergent, und sie sind in der Lage, Sitzungsmanagement, Sicherheit und andere Attribute gemeinsam zu nutzen. In diesem Modell können die SIP-Servlets, HTTP-Servlets und Portlets einer Anwendung unabhängig vom verwendeten Protokoll reibungslos miteinander interagieren.
Die hohe Verfügbarkeit der konvergenten Anwendungen wird ermöglicht durch die nahtlose Integration von HTTP und SIP im Basisanwendungsserver.
Einer Clusteranwendung ist ein Proxy-Server vorgeschaltet, der den SIP- und HTTP-Datenverkehr und die Auslastung im Container steuert. Dieser Proxy-Server ist ein statusunabhängiger SIP-Proxy und ein HTTP-Reverse-Proxy in einem. Er verwendet ein vereinheitlichtes Cluster-Framework und die Services des High Availability Manager zur nahtlosen Überwachung des ordnungsgemäßen Serverbetriebs. Der Proxy-Server kann auch als eigenständiger statusunabhängiger SIP-Proxy fungieren, der dem SIP-Container im Anwendungsserver vorgeschaltet ist, wenn kein HTTP-Datenverkehr stattfindet.
Der Proxy-Server verwendet das vereinheitlichte Clustering-Framework und die High-Availability-Manager-Services für das Failover, sofern es erforderlich ist. Mit dem konvergenten Proxy und dem konvergenten Container findet das Sitzungs-Failover mit Affinität zur Anwendung statt, so dass HTTP- und SIP-Sitzungen automatisch zusammengeschlossen werden. Diese automatische Verbindung der SIP- und HTTP-Sitzungen vom Container zum Proxy ist ein weiterer Vorteil, durch den sich die Anwendungsserverlösung unter den konvergenten Umgebungen hervorhebt.
Bezüglich der SIP-Funktion im Proxy-Server ist es wichtig zu wissen, dass diese statusunabhängig ist. Der SIP RFC definiert zwei Typen von Proxy-Servern, einen statusabhängigen und einen statusunabhängigen. Normalerweise ist ein SIP-Proxy eine statusabhängige Instanz, und statusunabhängige Proxys werden als solche spezifiziert. Ein statusabhängiger Proxy nimmt an den Aufrufabläufen teil und wird über SIP-Servlets implementiert.
Die Funktionalität des statusunabhängigen SIP-Proxy im Proxy-Server erlaubt dem Proxy eine weniger komplexe Steuerung von Workload, Weiterleitung und Sitzungsaffinität des SIP-Containers. Da der Proxy-Server statusunabhängig ist, kann ihm ein einfacher IP-Sprayer, z. B. die Load-Balancer-Komponente, vorgeschaltet werden. Wenn ein Proxy-Server ausfällt, gilt die Affinität für den Container und nicht für den Proxy selbst, so dass eine potenzielle Fehlerquelle im Nachrichtenfluss ausgeschaltet wird.
- SIP-Infrastruktur
- Die SIP-Infrastruktur ist eine mehrstufige Architektur, die aus SIP-Containern, SIP-Proxys und einem IP-Sprayer besteht. Der SIP-Container ist ein allgemeiner SIP-Anwendungsserver. Die SIP-Infrastruktur besteht aus folgenden Komponenten:
- SIP-Container: eine Web-Container-Erweiterung, die JSR 289 implementiert.
- SIP-Proxy: eine statusunabhängige Edge-Einheit, die E/A-Konzentration, Lastverteilung und weitere Funktionen ausführt, ähnlich einem Reverse-HTTP-Proxy. Dies ist nicht dasselbe wie der durch RFC 3261 definierte SIP-Proxy.
- Load Balancer: mit Unterstützung von SIP, damit er mit SIP-Proxys und SIP-Containern zusammenarbeiten kann. Der erweiterbare SIP-Proxy steuert Sitzungsaffinität, Lastverteilung und Failover. Der Load Balancer fungiert als hoch verfügbarer IP-Sprayer, der die Nachrichten den Proxys zuteilt.
SIP ist ein Schlüsselelement für viele neue Anwendungen, insbesondere bei Konvergenz mit HTTP, einschließlich Folgendem:- Click-To-Call
- Voice over IP
- Third Party Call Control und Call Monitoring
- Presence and Instance Messaging