Aktivierungsspezifikationen des WebSphere MQ-Messaging-Providers
Aktivierungsspezifikationen werden verwendet, um die Übermittlung eingehender Nachrichten für Message-driven Beans (MDBs), die in WebSphere Application Server ausgeführt werden, zu konfigurieren. Sie setzen Nachrichten-Listener-Ports, eine jetzt stabilisierte Funktion, außer Kraft.
Aktivierungsspezifikationen und Message-driven Beans
Aktivierungsspezifikationen sind die standardisierte Methode für die Verwaltung und Konfiguration der Beziehung zwischen einer MDB, die in WebSphere Application Server ausgeführt wird, und einem Ziel in IBM MQ. Sie kombinieren die Konfiguration des JMS-Ziels und der Laufzeitmerkmale der MDB in einem einzelnen Objekt.
Message-driven Beans sind eine besondere Klasse der Enterprise Java™Beans (EJB). Sie ermöglichen JEE-Anwendungen (Java Platform, Enterprise Edition), Nachrichten asynchron zu verarbeiten, wobei WebSphere Application Server die Transaktionalität und die Nebenläufigkeit der Anwendung steuert.

- Ein Messaging-Client, der in einem eigenständigen Prozess oder in einer Anwendungsserverumgebung ausgeführt wird, sendet eine Nachricht über JMS (oder eine andere Messaging-API wie MQI) an eine IBM MQ-Warteschlange oder ein IBM MQ-Topic, die bzw. das in einem IBM MQ-Warteschlangenmanager definiert ist.
- Eine IBM MQ-Aktivierungsspezifikation wird so konfiguriert, dass sie an diesem Ziel für Nachrichten empfangsbereit ist. Wenn die neue Nachricht ermittelt wird, wird sie aus dem Ziel entfernt (potenziell im Rahmen einer XA-Transaktion).
- Die Nachricht wird dann an eine MDB übergeben, die konfiguriert wurde, die Aktivierungsspezifikation über ihre Methode "onMessage" zu verwenden.
- Die MDB verwendet die Informationen in der Nachricht, um die entsprechende Geschäftslogik auszuführen.
Aktivierungsspezifikationen im Vergleich mit Listener-Ports
Verwenden Sie bei WebSphere Application Server vor Version 7.0 Listener-Ports, um die Zuordnung zwischen einer Verbindungsfactory, einem Ziel und einer MDB zu definieren.
- Aktivierungsspezifikationen lassen sich einfach konfigurieren, weil sie nur zwei Objekte erfordern: die Aktivierungsspezifikation und ein Nachrichtenziel. Listener-Ports erfordern drei Objekte: eine Verbindungsfactory, ein Nachrichtenziel und den Nachrichten-Listener-Port selbst.
- Aktivierungsspezifikationen sind nicht auf den Servergeltungsbereich beschränkt. Sie können in jedem Verwaltungsbereich in WebSphere Application Server definiert werden. Nachrichten-Listener-Ports müssen im Servergeltungsbereich konfiguriert werden. Das bedeutet, dass jeder Server auf einem Knoten einen eigenen Listener-Port benötigt. Wenn sich ein Knoten beispielsweise aus drei Servern zusammensetzt, müssen drei separate Listener-Ports konfiguriert werden. Aktivierungsspezifikationen können im Knotengeltungsbereich konfiguriert werden. In dem Beispiel ist somit nur eine einzige Aktivierungsspezifikation erforderlich.
- Aktivierungsspezifikationen sind Teil der Standardspezifikationen Java Platform, Enterprise Edition Connector Architecture 1.5 und 1.6 (JCA 1.5 und 1.6). Die Listener-Port-Unterstützung in WebSphere Application Server nutzt die Schnittstellen für die Anwendungsserverfunktionen, die in der JMS-Spezifikation definiert sind, gehört selbst aber nicht zu einer Spezifikation.
Es ist immer noch möglich, Nachrichten-Listener-Ports zu verwenden, um Nachrichten mit dem IBM MQ-Messaging-Provider an eine MDB zu übergeben. Es gibt bestimmte Szenarien, in denen die Verwendung von Listener-Ports immer noch der Verwendung von Aktivierungsspezifikationen vorzuziehen ist. Das ist normalerweise der Fall bei Konfigurationen, in denen einige der Server mit einer älteren WebSphere Application Server-Version als Version 7.0 ausgeführt werden. Sie können Nachrichten-Listener-Ports (die Ressourcen des IBM MQ-Messaging-Providers) und Aktivierungsspezifikationen des IBM MQ-Messaging-Providers gleichzeitig nutzen. Weitere Informationen finden Sie im Artikel Message-driven Beans, Aktivierungsspezifikationen und Listener-Ports.
Zur Unterstützung der Migration von Listener-Ports auf Aktivierungsspezifikationen wird in der Administrationskonsole von WebSphere Application Server der Assistent Listener-Port in Aktivierungsspezifikation konvertieren in der Anzeige mit der Sammlung der Nachrichten-Listener-Ports bereitgestellt. Mit diesem Assistenten können Sie vorhandene Listener-Ports in Aktivierungsspezifikationen konvertieren. Diese Funktion erstellt jedoch nur eine neue Aktivierungsspezifikation mit der vom Listener-Port verwendeten Konfiguration. Sie ändert keine Anwendungsimplementierungen, sodass diese die neu erstellte Aktivierungsspezifikation verwenden.