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Vitalitätsüberwachung

Mit dem Subsystem für Vitalitätsüberwachung und -verwaltung haben Sie die Möglichkeit, die Anwendungsserverumgebung richtlinienbasiert zu überwachen und Maßnahmen zu ergreifen, wenn bestimmte Bedingungen festgestellt werden.

Subsystem für Vitalitätsüberwachung und -verwaltung

Das Subsystem für die Vitalitätsüberwachung überwacht den Status der Server und die von den Servern in Ihrer Umgebung ausgeführten Anforderungen fortlaufend. Das Subsystem für die Vitalitätsüberwachung setzt sich aus zwei Hauptelementen zusammen: dem Vitalitätscontroller und den Vitalitätsrichtlinien.

Der Vitalitätscontroller ist der autonome Manager, der das Subsystem für die Vitalitätsüberwachung und -verwaltung steuert und anhand der von Ihnen definierten Vitalitätsrichtlinien sicherstellt, dass bestimmte Bedingungen eingehalten werden. Der Vitalitätscontroller ist eine verteilte Ressource, die vom High Availability Manager verwaltet wird und in allen Node-Agent- und Deployment-Manager-Prozessen vorhanden ist. Der Vitalitätscontroller ist in einem dieser Prozesse aktiv. Wenn der aktive Prozess ausfällt, kann der Vitalitätscontroller in einem anderen Node-Agent- oder Deployment-Manager-Prozess aktiviert werden.

Der Vitalitätscontroller wird in einem Steuerzyklus ausgeführt. Die Länge des Steuerzyklus legt den Zeitraum zwischen den Umgebungsprüfungen fest, die der Vitalitätscontroller einleitet. Nach Ablauf des Steuerzyklus prüft der Vitalitätscontroller die Umgebung und generiert Laufzeittasks, mit denen festgestellte Verstöße gegen die Vitalitätsbedingungen behoben werden.

Sie definieren die Vitalitätsrichtlinien, die die Vitalitätsbedingungen enthalten, die Sie in Ihrer Umgebung überwachen möchten, und die Vitalitätsaktionen, die ausgeführt werden sollen, wenn diese Bedingungen nicht eingehalten werden.

Sie können das Vitalitätsüberwachung über den Vitalitätscontroller inaktivieren oder aktivieren, gleichzeitig aber mehrere Vitalitätsrichtlinien auf dem System definiert haben. Sie können die Anzahl von Serverneustarts einschränken oder Neustarts für bestimmte Zeiträume verhindern.

Die Vitalitätsüberwachung funktioniert nur, wenn Intelligent Management im Betriebsmodus "Automatisch" oder "Kontrolliert" ausgeführt wird. Wenn der Reaktionsmodus in der Richtlinie auf "Automatisch" eingestellt ist, leitet die Vitalitätsüberwachung Maßnahmen ein, wenn sie einen Verstoß gegen eine Vitalitätsrichtlinie feststellt. Im Modus "Kontrolliert" erstellt die Vitalitätsüberwachung eine Laufzeittask, die eine oder mehrere Maßnahmen vorschlägt. Der Systemadministrator kann die vorgeschlagenen Aktionen ausführen oder ablehnen.

Vitalitätsbedingungen

Vitalitätsbedingungen definieren die Variablen, die Sie in Ihrer Umgebung überwachen möchten. Es gibt mehrere Kategorien von Bedingungen für Vitalitätsrichtlinien. Sie können unter folgenden vordefinierten Vitalitätsbedingungen wählen:
Altersbasierte Bedingung
Überwacht die Ausführungszeit des Servers. Wenn die Ausführungszeit den definierten Schwellenwert überschreitet, werden Vitalitätsaktionen ausgeführt.
Bedingung für überhöhte Anzahl von Überschreitungen des Anforderungszeitlimits
Legt einen Prozentsatz von HTTP-Anforderungen fest, die das festgelegte Zeitlimit überschreiten können. Wenn der Prozentsatz der Anforderungen den definierten Wert überschreitet, werden Vitalitätsaktionen ausgeführt. Der Zeitlimitwert hängt von Ihrer Umgebungskonfiguration ab. Weitere Informationen zur Vitalitätsbedingung für die überhöhte Anzahl von Überschreitungen des Anforderungszeitlimits finden Sie unter "Zeitlimitwert der Vitalitätsrichtlinie - Überhöhte Anzahl von Überschreitungen des Anforderungszeitlimits".
Bedingung für die Erkennung unangemessener Antwortzeiten
Verfolgt, wie viel Zeit die Anforderung für ihre Ausführung benötigt. Wenn der definierte Schwellenwert für die Antwortzeit überschritten wird, werden Vitalitätsaktionen ausgeführt.
Achtung: Anforderungen, die den festgelegten Schwellenwert für das Zeitlimit überschreiten, werden nicht bei den Berechnungen der unangemessenen Antwortzeit berücksichtigt. Wenn beispielsweise als Standardzeitlimitwert "60 Sekunden" festgelegt ist, werden Anforderungen, die diesen Schwellenwert und dieses Zeitlimit überschreiten, nicht bei den Berechungen der unangemessenen Antwortzeit berücksichtigt. Diese Einschränkung gilt auch, wenn die Vitalitätsbedingung für unangemessene Antwortzeit in Ihrer Umgebung nicht definiert ist.
Speicherbedingung: Überhöhte Speicherbelegung
Verfolgt die Speicherbelegung für ein Member. Wenn die Speicherbelegung einen Prozentsatz der Größe des Heapspeichers während einer bestimmten Zeit überschreitet, werden Vitalitätsaktionen zur Behebung dieser Situation ausgeführt.
Speicherbedingung: Speicherverlust
Überwacht kontinuierliche Abwärtstrends bei der einem Server zur Verfügung stehenden freien Kapazität im Java™-Heapspeicher. Wenn sich der Java-Heapspeicher der konfigurierten Maximalgröße annähert, können Sie entweder Heapspeicherauszüge erstellen oder Serverneustarts ausführen.
Eskalationsbedingung
Überwacht Anforderungen, die eine signifikant kürzere Antwortzeit aufweisen. Diese Richtlinie basiert auf der Erkennung von Änderungspunkten in Daten, die über einen bestimmten Zeitraum hinweg gemessen werden.
Workloadbedingung
Legt die Anzahl von Anforderungen fest, die bedient werden, bevor die Member der Richtlinie einen Neustart durchführen, um Speicher- und Cachedaten zu bereinigen.
Bedingung für Dauer der Garbage-Collection in Prozent
Überwacht eine Java Virtual Machine (JVM) oder einen Satz von JVM’s, um zu ermitteln, ob sie den definierten Prozentsatz der Zeit für die Garbage-Collection in einem bestimmten Zeitraum überschreiten.
Weitere Informationen zu diesen Bedingungen erhalten Sie durch Anklicken des Hilfesymbols in der Anzeige Allgemeine Eigenschaften der Vitalitätsrichtlinie definieren in der Administrationskonsole.

Mit diesen vordefinierten Bedingungen für die Vitalitätsrichtlinie werden Aktionen ausgeführt, um die Verteilung der erforderlichen Daten zu optimieren, die Auswirkungen der Überwachung zu minimieren und die Vitalitätsrichtlinie in Ihrer Umgebung umzusetzen.

Sie können auch angepasste Bedingungen für Ihre Vitalitätsrichtlinie definieren, wenn die vordefinierten Bedingungen Ihren Anforderungen nicht entsprechen. Sie definieren angepasste Bedingungen als Unterausdruck, der mit Messwerten aus Ihrer Umgebung abgeglichen wird. Wenn Sie eine angepasste Bedingung definieren, müssen Sie den Aufwand für die Erfassung und die Analyse der Daten und ggf. die Umsetzung der Vitalitätsrichtlinie berücksichtigen. Der Aufwand kann je nach Umfang des Datenverkehrs und Anzahl der Server in Ihrem Netz zunehmen. Analysieren Sie die Leistung Ihrer angepassten Vitalitätsbedingungen, bevor Sie sie in der Produktionsumgebung verwenden.
Beispiel:
PMIMetric_FromServerStart$systemModule$cpuUtilization  >  90L

Vitalitätsaktion

Vitalitätsaktionen definieren den Prozess, der verwendet werden soll, wenn eine Vitalitätsbedingung nicht eingehalten wird. Die Aktionen können in Abhängigkeit von den von Ihnen definierten Bedingungen variieren. In der folgenden Tabelle sind die Vitalitätsaktionen aufgelistet, die in verschiedenen Serverumgebungen unterstützt werden:

Tabelle 1. Unterstützung vordefinierter Vitalitätsaktionen für unterschiedliche Servertypen
Vitalitätsaktion WebSphere-Anwendungsserver, die in derselben Intelligent Management-Zelle ausgeführt werden Andere Middleware-Server( einschließlich externe WebSphere-Anwendungsserver)
Server erneut starten Unterstützt Unterstützt
Threadspeicherauszüge erstellen Unterstützt Nicht unterstützt
JVM-Heapspeicherauszüge erstellen Unterstützt für Server, die mit dem IBM® Software Development Kit ausgeführt werden Nicht unterstützt
Server in Wartungsmodus versetzen Unterstützt Unterstützt
Server in den Wartungsmodus versetzen und die HTTP- und SIP-Anforderungsaffinität zum Server aufheben Unterstützt Unterstützt
Wartungsmodus für den Server aufheben Unterstützt Unterstützt
SNMP-Trap (Simple Network Management Protocol) generieren Unterstützt Unterstützt
Anmerkung: In einem dynamischen Cluster gibt es verschiedene Formen des Neustarts:
  • Sofortiger Neustart (Server stoppen, Server starten). Dieser Neustart findet immer statt, wenn ein dynamischer Cluster im manuellen Modus ausgeführt wird.
  • Serverinstanz auf einem anderen Knoten starten und den nicht mehr ordnungsgemäß funktionierenden Server stoppen.
  • Nur den nicht mehr funktionierenden Server stoppen und davon ausgehen, dass die verbleibenden Anwendungsinstanzen den Bedarf decken sollen.

Sie können auch eine angepasste Aktion definieren. Mit einer angepassten Aktion definieren Sie eine ausführbare Datei, die ausgeführt werden soll, wenn gegen die Vitalitätsbedingung verstoßen wird. Sie müssen angepasste Aktionen definieren, bevor Sie die Vitalitätsrichtlinie definieren, die die angepassten Aktionen enthält.

Ziele für Vitalitätsrichtlinien

Die gültigen Ziele für eine Vitalitätsrichtlinie sind ein einzelner Server, jeder Server in einem Cluster oder einem dynamischen Cluster, der On Demand Router (ODR) bzw. jeder Server in einer Zelle. Sie können mehrere Vitalitätsrichtlinien definieren, um dieselbe Gruppe von Servern zu überwachen.

Wenn Sie vordefinierte Vitalitätsbedingungen verwenden, variiert die Unterstützung je nach Servertyp. Einige Middleware-Server unterstützen nicht alle Richtlinientypen. In der folgenden Tabelle finden Sie eine Zusammenfassung der Unterstützung von Vitalitätsrichtlinien nach Servertyp:
Tabelle 2. Unterstützung von Vitalitätsrichtlinien für unterschiedliche Servertypen
Vordefinierte Vitalitätsrichtlinie WebSphere-Anwendungsserver, die in derselben Intelligent Management-Zelle ausgeführt werden Andere Middleware-Server( einschließlich externe WebSphere-Anwendungsserver)
Altersbasierte Richtlinie Unterstützt Unterstützt
Workloadrichtlinie Unterstützt Unterstützt
Erkennung von Speicherverlusten Unterstützt Nicht unterstützt
Überhöhte Speicherbelegung Unterstützt Unterstützt für WebSphere Application Server Community Edition-Server. Keine Unterstützung für andere Middleware-Server-Typen.
Überhöhte Anzahl von Überschreitungen des Anforderungszeitlimits Unterstützt Unterstützt für andere Middleware-Server, an die der ODR Anforderungen weiterleitet
Unangemessene Antwortzeiten Unterstützt Unterstützt
Erkennung von Eskalationsbedingungen Unterstützt Unterstützt
Dauer der Garbage-Collection in Prozent Unterstützt Nicht unterstützt

Standardvitalitätsrichtlinien

Sie können Standardvitalitätsrichtlinien mithilfe der vordefinierten Vitalitätsrichtlinien erstellen, die mit dem Produkt installiert werden.

Zum Erstellen einer Standardvitalitätsrichtlinie klicken Sie auf Betriebsbedingte Richtlinien > Vitalitätsrichtlinien > Neu, und wählen Sie dann eine der vordefinierten Vitalitätsbedingungen aus.

Da die Standardvitalitätsrichtlinien jeden Server im kontrollierten Modus überwachen, können Sie diese Richtlinien verwenden, um Vitalitätsprobleme zu verhindern. Zusätzlich zu den Standardrichtlinien können Sie Richtlinien mit detaillierteren Einstellungen oder den Betrieb im automatisierten Modus für bestimmte Server oder Sammlungen von Servern definieren. In der folgenden Liste sind die zellenweit gültigen Standardvitalitätsrichtlinien aufgeführt, die Sie mit den vordefinierten Vitalitätsbedingungen erstellen können:
  • Standardrichtlinie für Speicherverlust: Standarderkennungsebene. Die Standardrichtlinie für Speicherverlust verwendet die Performance-Advisor-Funktion. Der Performance Advisor wird aktiviert, wenn diese Richtlinie aktiviert wird. Zum Inaktivieren des Performance Advisor muss entweder diese Vitalitätsrichtlinie entfernt oder die Zugehörigkeit zur Vitalitätsrichtlinie eingegrenzt werden. Wenn Sie die Vitalitätsrichtlinie für künftige Verwendung beibehalten möchten, könnten Sie die Standardrichtlinie für Speicherverlust beibehalten, aber alle ihre Member entfernen. Zum Ändern der Member klicken Sie auf Betriebsbedingte Richtlinien > Vitalitätsrichtlinien > Default_Memory_Leak. Sie können die Zugehörigkeiten zur Vitalitätsrichtlinie bearbeiten, indem Sie der Richtlinie Member hinzufügen oder diese Member aus der Richtlinie entfernen.
  • Standardrichtlinie für überhöhte Speicherbelegung: Für einen Zeitraum von 15 Minuten wird ein Wert von 95 % der JVM-Heapspeichergröße verwendet.
  • Standardrichtlinie für überhöhte Anzahl von Zeitlimitüberschreitungen bei Anforderungen: 5 % der Anforderungen mit Zeitlimitüberschreitungen
  • Standardrichtlinie für unangemessene Antwortzeiten: 120 Sekunden
  • Standardrichtlinie für Eskalation: Standarderkennungsebene
  • Dauer der Garbage-Collection in Prozent: 10 Prozent. Die Standardstichprobenzeit sind 2 Minuten.

Zum Anzeigen der Empfehlungen, die von den Standardvitalitätsrichtlinien gegeben werden, und zum Ausführen der Aktionen für diese Empfehlungen klicken Sie auf Systemverwaltung > Taskverwaltung > Laufzeittasks.


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