Einen neuen Gateway-Service erstellen

Mit dem Web-Service-Gateway können Sie einen vorhandenen Service - einen Service für eingehende oder einen Service für abgehende Daten - einem neuen Web-Service zuordnen, der vom Gateway bereitgestellt zu werden scheint. Der Gateway-Service agiert als Proxy-Server. Die Benutzer des Gateway-Service müssen nicht wissen, ob der zugrunde liegende Service intern oder extern bereitgestellt wird.

Vorbereitende Schritte

Eine Taskübersicht zum Konfigurieren des Web-Service-Gateways in einer Konfiguration von busfähigen Web-Services finden Sie im Artikel Web-Services über den Service Integration Bus aktivieren.

Sie konfigurieren jeden Gateway-Service für eine bestimmte Gateway-Instanz. Deshalb müssen Sie eine Gateway-Instanz erstellen, um Gateway-Services für diese Instanz konfigurieren zu können.

Die WSDL für den Gateway-Service wird aus der WSDL für den ersten Zielservice erstellt. Wenn der Zielservice ein externer Webservice ist, besitzt er bereits eine WSDL. Handelt es sich um einen internen Service, gehen Sie wie folgt vor:
Dieser Artikel setzt außerdem Folgendes voraus:

Legen Sie die Methode fest, die Sie für die Konfiguration dieser Ressourcen verwenden möchten. Sie können einen neuen Gateway-Service, wie in dieser Task beschrieben, über die Administrationskonsole erstellen, oder Sie können den Befehl 'createWSGWGatewayService' verwenden.

Informationen zu diesem Vorgang

Die folgende Abbildung veranschaulicht, wie sich ein Gateway-Service einer Client-Requestor-Anwendung als eingehender Service darstellt. Ein Gateway-Service ist jedoch auch einem Serviceziel zugeordnet, an dem ein Zielserver (ein interner Service oder ein extern bereitgestellter Web-Service) verfügbar ist. Eine Clientanforderung wird von einem Endpunktlistener empfangen und anschließend über einen Port für eingehende Daten an den Gateway-Service übergeben. Der Zielservice ist entweder ein interner Service, der direkt am Ziel verfügbar ist, oder ein externer Service, der über einen oder mehrere Ports für abgehende Daten am Ziel bereitgestellt wird. An den Ports können auch JAX-RPC-Handler und WS-Security-Bindungen angewendet werden.

Abbildung 1. Zuordnung eines Gateway-Service in Form als eingehender Service für einen ZielserviceDiese Abbildung wird im Begleittext beschrieben.

Ein Gateway-Service ist die Webschnittstelle für einen zugrunde liegenden Service (Zielservice). Der Gateway-Service wird an einer anderen Position als der Zielservice bereitgestellt. Somit haben Sie die Möglichkeit, den Zielservice zu ersetzen oder zu verlagern, ohne die Details für den zugeordneten Gateway-Service ändern zu müssen. Sie können jedem Gateway-Service auch mehrere Zielservices (d. h. mehrere Implementierungen desselben logischen Service) zuordnen. Nähere Informationen finden Sie im Artikel Zielservices und Gateway-Services.

Der Zielservice kann ein extern bereitgestellter Web-Service oder ein Service sein, der in Ihrer Organisation intern verfügbar ist. Außerdem kann er sich an einem Ziel in einem anderen Bus als der Gateway-Service befinden. Wenn der Zielservice ein interner Service ist, wird der neue Gateway-Service immer auf der Basis der WSDL-Schablone für den Service und des zugehörigen Busziels erstellt. Falls es sich um einen extern bereitgestellten Web-Service handelt, wird der neue Gateway-Service in der Regel auf der Basis der extern veröffentlichten WSDL für den Service und an einem neuen Busziel erstellt. Sollte der Zielservice jedoch ein extern bereitgestellter Web-Service sein, der bereits an einem Busziel verfügbar ist (z. B. weil er bereits als Service für abgehende Daten konfiguriert wurde), müssen Sie die Zieldetails bei der Erstellung des neuen Gateway-Service angeben. Andernfalls wird derselbe externe Web-Service an zwei verschiedenen Zielen bereitgestellt.

Die folgenden Methoden sind verfügbar, um den Zugriff auf Gateway-Services zu steuern und zu überwachen:
  • Indem Sie den Service nur über eine bestimmte Gateway-Instanz bereitstellen, können Sie steuern, welche Benutzergruppen auf einen bestimmten Gateway-Service zugreifen.
  • Sie können JAX-RPC-Handlerlisten Ports zuordnen, damit die Handler die Aktivitäten an diesem Port überwachen und je nach Sender und Inhalt der jeweiligen Nachricht, die über den Port übergeben wird, entsprechende Aktionen einleiten können.
  • Sie können die auf Nachrichten anzuwendende Sicherheitsstufe (die WS-Security-Bindung) festlegen. Die Sicherheitsstufe kann für Anforderungs- und Antwortnachrichten gesondert festgelegt werden.

Wenn Sie einen neuen Gateway-Service erstellen, konfigurieren Sie einen einzelnen Zielservice als neuen Webservice, der vom Gateway bereitgestellt werden zu scheint. Nachdem Sie Ihren neuen Gateway-Service erstellt haben, können Sie weitere Zielservices hinzufügen (d. h. weitere Implementierungen desselben logischen Service). Nähere Informationen hierzu finden Sie im Artikel Konfiguration eines vorhandenen Gateway-Service ändern.

Führen Sie die folgenden Schritte aus, wenn Sie einen neuen Gateway-Service über die Administrationskonsole erstellen möchten. Nähere Informationen zu den Eigenschaften eines neuen Gateway-Service finden Sie im Artikel Einstellungen für Gateway-Services.

Vorgehensweise

  1. Starten Sie die Administrationskonsole.
  2. Klicken Sie im Navigationsfenster auf Serviceintegration -> Busse -> Busname -> [Weitere Eigenschaften] Web-Service-Gateway-Instanzen -> Instanzname -> Gateway-Services. Das Formular Gateway-Services wird angezeigt.
  3. Klicken Sie auf Neu. Es erscheint eine Anzeige, in der Sie den ersten Zielservice für Ihren neuen Gateway-Service auswählen können.
  4. Entscheiden Sie sich für eine der beiden Methoden für das Erstellen Ihres Gateway-Service (In der WSDL definierter Web-Service-Provider oder Serviceziel), und klicken Sie dann auf Weiter.
    Anmerkung: Falls der Zielservice ein interner Service oder ein extern bereitgestellter Web-Service ist, der bereits an einem Ziel verfügbar ist, wählen Sie Serviceziel aus. Wenn es sich bei dem Zielservice um einen extern bereitgestellten Web-Service handelt, der noch nicht an einem Busziel verfügbar ist, wählen Sie In der WSDL definierter Web-Service-Provider. Daraufhin wird der Zielservice für ein neues Ziel konfiguriert.
    Der Assistent für das Erstellen neuer Gateway-Services wird für die ausgewählte Methode angezeigt.
  5. Optional: Wenn Sie die Option In der WSDL definierter Web-Service-Provider ausgewählt haben, führen Sie die folgenden Schritte aus:
    1. Geben Sie den Namen sowie Ziele und Mediationen für den Gateway-Service an.
      Anmerkung:
      • Wählen Sie einen Namen für den Gateway-Service, der ihn unter allen Gateway- und Proxy-Services der aktuellen Gateway-Instanz eindeutig kennzeichnet. Wenn Sie einen Namen eingeben, der nicht eindeutig ist, wird eine Fehlernachricht angezeigt.
      • Sie müssen keine Namen für Gatewayziele angeben. Wenn Sie eines dieser Felder leer lassen, wird ein Standardname generiert, wenn der Assistent die Operation durchführt. Die Standardnamen erscheinen nicht in der Anzeige. Sie werden wie folgt gebildet:
        • Der Name des Anforderungsziels entspricht dem Namen des Gateway-Service. Beispiel: myGatewayService.
        • Der Name des Antwortziels entspricht dem Namen des Anforderungsziels mit dem Zusatz "Reply". Beispiel: myGatewayServiceReply.
      • Die Liste der verfügbaren Mediationen enthält alle Mediationen, die derzeit im Service Integration Bus implementiert sind. Wenn Sie eine Mediation erstellt und im Bus implementiert haben, steht diese in beiden Listen zur Auswahl. Wenn Sie für den Gateway-Service keine Mediation verwenden möchten, wählen Sie in den gewünschten Listen die Option Ohne aus.
      • Busmember sind Anwendungsserver oder Cluster, die diesem Bus hinzugefügt werden. Die Eigenschaften Busmember für Anforderungsmediation und Busmember für Antwortmediation definieren die Busmember, denen die Mediation zugeordnet wird. Wenn Sie den Wert der Eigenschaft Anforderungsmediation oder der Eigenschaft Antwortmediation in (Ohne) ändern, müssen Sie auch den Wert des entsprechenden Busmember in (Ohne) ändern. Wenn Sie eine Mediation verwenden möchten, müssen Sie sie einem Busmember zuordnen. Wenn Sie dies nicht tun, zeigt die Administrationskonsole eine Fehlernachricht an.
    2. Suchen Sie die WSDL für den Zielservice.
    3. Wählen Sie in der WSDL den Service aus.
      Anmerkung:
      • Diese Option ist erforderlich, wenn mehrere Services in der WSDL enthalten sind. Dieses Feld wird standardmäßig für Sie ausgefüllt. Wenn nur ein Service in der WSDL enthalten ist, akzeptieren Sie den Standardwert.
      • Es muss mindestens ein Port in dem ausgewählten Service definiert sein.
    4. Wählen Sie die Ports aus, die für diesen Service aktiviert werden sollen.
      Anmerkung:
      • Die Liste der verfügbaren Ports entspricht der Gruppe der Ports, die in der WSDL-Datei beschrieben sind.
      • Wählen Sie mindestens einen Port aus.
    5. Geben Sie den Service für abgehende Daten, das Serviceziel und alle Portziele an.
      Anmerkung:
      • Es werden Standardnamen generiert, die Sie jedoch umbenennen können. Die Standardnamen sind für den aktuellen Service Integration Bus eindeutig. Wenn Sie Namen ändern, müssen Sie sicherstellen, dass auch diese eindeutig sind. Wenn Sie einen Namen eingeben, der nicht eindeutig ist, wird eine Fehlernachricht angezeigt.
      • Falls Sie eine Mediation für Portauswahl erstellt und im Bus implementiert haben, kann diese in der Liste der Mediationen ausgewählt werden. Wenn Sie für diesen Gateway-Service keine Mediation für Portauswahl verwenden möchten, wählen Sie in der Dropdown-Liste den Eintrag Ohne aus. Diese Liste enthält alle Mediationen, auch die Mediationen für Portauswahl, die derzeit im Service Integration Bus implementiert sind.
      • Die Liste der verfügbaren Ports ist eine Teilgruppe der Ports, die in der WSDL-Datei beschrieben sind. Sie haben diese Teilgruppe im vorherigen Schritt ausgewählt.
    6. Ordnen Sie jedes Portziel und (optional) die Mediation für Portauswahl einem Busmember zu.
      Anmerkung:
      • Die Option für das Zuordnen einer Mediation für Portauswahl zu einem Busmember wird nur angezeigt, wenn Sie im vorherigen Schritt eine Mediation ausgewählt haben.
    7. Wählen Sie die Endpunktlistener für die Eingangskonfiguration dieses Gateway-Service aus.
    8. Definieren Sie die Eigenschaften für UDDI-Veröffentlichung.
      Anmerkung: Geben Sie die Eigenschaften für UDDI-Veröffentlichung an, die verwendet werden sollen, wenn dieser Gateway-Service in einer oder mehreren UDDI-Registrys veröffentlicht wird. Informationen zu den UDDI-Veröffentlichungseigenschaften finden Sie in den Artikeln Einstellungen für UDDI-Veröffentlichung und UDDI-Registrys: Web-Service-Verzeichnisse, die von busfähigen Web-Services referenziert werden können.
  6. Optional: Führen Sie die folgenden Schritte aus, wenn Sie Serviceziel ausgewählt haben:
    1. Geben Sie den Namen des Gateway-Service, Gateway- und Zielserviceziele und -mediationen an.
      Anmerkung:
      • Wählen Sie einen Namen für den Gateway-Service, der ihn unter allen Gateway- und Proxy-Services der aktuellen Gateway-Instanz eindeutig kennzeichnet. Wenn Sie einen Namen eingeben, der nicht eindeutig ist, wird eine Fehlernachricht angezeigt.
      • Der Zielservice muss nicht im selben Bus wie der Gateway-Service verfügbar sein. Deshalb müssen Sie den Bus und das Serviceziel angeben, an dem der Zielservice verfügbar ist.
      • Im Feld Name des Zielbus werden alle verfügbaren Busse aufgelistet. Im Feld Name des geplanten Ziels werden alle verfügbaren Ziele aufgelistet. Wenn Sie einen Bus und ein Ziel auswählen, müssen Sie ein Ziel verwenden, die im ausgewählten Bus verfügbar ist. Wenn Sie dies nicht tun, zeigt die Administrationskonsole eine Fehlernachricht an.
      • Sie müssen keine Namen für Gatewayziele angeben. Wenn Sie eines dieser Felder leer lassen, wird ein Standardname generiert, wenn der Assistent die Operation durchführt. Die Standardnamen erscheinen nicht in der Anzeige. Sie werden wie folgt gebildet:
        • Der Name des Anforderungsziels entspricht dem Namen des Gateway-Service. Beispiel: myGatewayService.
        • Der Name des Antwortziels entspricht dem Namen des Anforderungsziels mit dem Zusatz "Reply". Beispiel: myGatewayServiceReply.
      • Die Liste der verfügbaren Mediationen enthält alle Mediationen, die derzeit im Bus implementiert sind. Wenn Sie eine Mediation erstellt und im Bus implementiert haben, steht diese in beiden Listen zur Auswahl. Wenn Sie für den Gateway-Service keine Mediation verwenden möchten, wählen Sie in den gewünschten Listen die Option Ohne aus.
      • Die Eigenschaften Busmember für Anforderungsmediation und Busmember für Antwortmediation definieren die Busmember, denen die Mediation zugeordnet wird. Wenn Sie den Wert der Eigenschaft Anforderungsmediation oder der Eigenschaft Antwortmediation in (Ohne) ändern, müssen Sie auch den Wert des entsprechenden Busmember in (Ohne) ändern. Wenn Sie eine Mediation verwenden möchten, müssen Sie sie einem Busmember zuordnen. Wenn Sie dies nicht tun, zeigt die Administrationskonsole eine Fehlernachricht an.
    2. Wählen Sie die WSDL-Position aus.
      Anmerkung: Für interne Services ist die WSDL-Schablone die servicespezifische WSDL-Datei, die den Service beschreibt, der direkt an einem Serviceziel verfügbar ist.
    3. Wählen Sie in der WSDL den Service aus.
      Anmerkung:
      • Diese Option ist erforderlich, wenn mehrere Services in der WSDL enthalten sind. Dieses Feld wird standardmäßig für Sie ausgefüllt. Wenn nur ein Service in der WSDL enthalten ist, akzeptieren Sie den Standardwert.
      • Es muss mindestens ein Port in dem ausgewählten Service definiert sein.
    4. Wählen Sie die Endpunktlistener für die Eingangskonfiguration dieses Gateway-Service aus.
    5. Definieren Sie die Eigenschaften für UDDI-Veröffentlichung.
      Anmerkung: Geben Sie die Eigenschaften für UDDI-Veröffentlichung an, die verwendet werden sollen, wenn dieser Service für eingehende Daten in einer oder mehreren UDDI-Registrys veröffentlicht wird. Informationen zu den UDDI-Veröffentlichungseigenschaften finden Sie in den Artikeln Einstellungen für UDDI-Veröffentlichung und UDDI-Registrys: Web-Service-Verzeichnisse, die von busfähigen Web-Services referenziert werden können.
    6. Wenn der Zielservice eine externer Web-Service ist, wird im Abschnitt "Weitere Eigenschaften" die Option Aktivierung als Web-Service für abgehende Daten angezeigt. Klicken Sie auf diese Option, um die Konfiguration des Service für abgehende Daten für den Zielservice zu ändern. Weitere Informationen finden Sie im Artikel Konfiguration eines vorhandenen Service für abgehende Daten ändern.
  7. Klicken Sie auf Fertig stellen.

Ergebnisse

Bei fehlerfreiem Abschluss der Verarbeitung wird die Liste der Gateway-Services für diese Gateway-Instanz mit dem neuen Gateway-Service aktualisiert. Andernfalls wird eine Fehlernachricht angezeigt.

Nächste Schritte

Wenn Sie den neuen Gateway-Service ändern oder Ihrem Gateway-Service weitere Zielservices (d. h. weitere Implementierungen desselben logischen Service) hinzufügen möchten, führen Sie die im Artikel Konfiguration eines vorhandenen Gateway-Service ändern beschriebenen Schritte aus. Wie Sie die Sicherheitsstufe für Nachrichten (die WS-Security-Bindung) festlegen können, wird im Artikel Sichere Übertragung von SOAP-Nachrichten mit WS-Security konfigurieren beschrieben.

Symbol, das den Typ des Artikels anzeigt. Taskartikel



Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
http://www14.software.ibm.com/webapp/wsbroker/redirect?version=cord&product=was-nd-mp&topic=twsg_gw_new
Dateiname:twsg_gw_new.html