[z/OS]

Plug-in für HTTP Server for z/OS Version 5.3 installieren und konfigurieren

Das Plug-in für HTTP Server for z/OS ist Bestandteil der Web-Server-Plug-in-Komponente von WebSphere Application Server for z/OS. Wenn Sie dieses Plug-in verwenden möchten, müssen Sie einen HTTP Server for z/OS Version 5.3 auf einem z/OS-System konfiguriert haben.

Informationen zu diesem Vorgang

Anmerkung: In WebSphere Application Server for z/OS Version 7 und früheren Versionen befand sich das Web-Server-Plug-in für IBM® HTTP Server (IHS/390) im Verzeichnis bin des Basisprodukts WebSphere Application Server for z/OS. Ab Version 8.0 ist dieses Plug-in im Verzeichnis bin des Produktdateisystems des Web-Server-Plug-ins enthalten und das Plug-in wurde von ihs390WAS70Plugin_http.so in ihs390WASPlugin_http.so umbenannt.

HTTP Server for z/OS Version 5.3 wird mit dem z/OS-Basisbetriebssystem bereitgestellt. HTTP Server for z/OS ist kein Apache-basierter Server. HTTP Server for z/OS unterstützt keine 64-Bit-Architektur und kein IPv6.

In dieser Vorgehensweise wird die Installation und Konfiguration des Plug-ins für HTTP Server for z/OS erläutert.

Vorgehensweise

  1. Vergewissern Sie sich, dass eine Instanz von HTTP Server for z/OS Version 5.3 auf einem z/OS-System installiert ist.
  2. Installieren Sie die Web-Server-Plug-ins. Verwenden Sie IBM Installation Manager für die Installation der Web-Server-Plug-ins für WebSphere Application Server for z/OS und hängen Sie das Produktdateisystem an Ihr z/OS-Zielsystem an. Standardmäßig befinden sich die Plug-ins im Verzeichnis /usr/lpp/WebSphere/Plugins/V9R0.
  3. Wenn der HTTP-Server keinen Zugriff auf das Produktdateisystem mit dem Web-Server-Plug-in hat, führen Sie die folgenden Schritte aus, um das Plug-in für HTTP Server for z/OS und die Datei "plugin-cfg.xml" von der LPAR, in der der Anwendungsserver ausgeführt wird, in die LPAR, in der der HTTP-Server installiert ist, im Binärformat herunterzuladen. Die MVS-ID, unter der der HTTP-Server ausgeführt wird, muss das Verzeichnis, in das das Plug-in heruntergeladen wird, lesen können.
    1. Verwenden Sie FTP oder einen anderen Dateiübertragungsmechanismus, um das Plug-in für HTTP Server for z/OS aus Ihrem Installationsverzeichnis auf das HTTP-Server-System in das Verzeichnis herunterzuladen, auf das die MVS-ID, unter der der HTTP-Server ausgeführt wird, Lesezugriff hat. Die DLL-Datei "ihs390WASPlugin_http.so" befindet sich im Verzeichnis /bin/ der Web-Server-Plug-ins. Beispiel:
      /usr/lpp/WebSphere/Plugins/V9R0/bin 
    2. Setzen Sie in der Datei "ihs390WASPlugin_http.so" des Plug-ins die Berechtigungen (755 +p). Setzen Sie unter Verwendung einer berechtigten z/OS-Benutzer-ID die folgenden Befhele über eine OMVS-Befehlszeilenaufforderung ab, um das Bit "p" im HFS, in dem sich das Plug-in für HTTP Server for z/OS nun befindet, zu aktivieren:
      chmod 755 ihs390WASPlugin_http.so
      extattr +p ihs390WASPlugin_http.so
      Setzen Sie den folgenden Befehl ab, um das Ergebnis des Befehls extattr zu überprüfen:
      ls -E  ihs390WASPlugin_http.so
      Suchen Sie anschließend in den erweiterten Attributen nach "ps". Beispiel:
      -rwxr-xr-x  -ps-  1 USER123  WASUSER  1482752 Aug  2 14:17 ihs390WASPlugin_http.so
  4. Führen Sie setup.sh aus, um die beiden Dateien "httpd.conf" und "httpd.enwars" für die Anpassung und Konfiguration des Web-Servers zu erstellen. Erstellen Sie die Dateien httpd.conf und httpd.enwars im Verzeichnis /etc. Die Datei setup.sh befindet sich im Verzeichnis usr/lpp/internet/sbin.
  5. Fügen Sie der Konfigurationsdatei des HTTP-Servers httpd.conf die Anweisungen "ServerInit", "ServerTerm" und "Service" hinzu:
    • Fügen Sie die folgenden ServerInit- und ServerTerm-Anweisungen hinzu, um die Eingangspunkte für die Initialisierungs- und Exitroutinen des Plug-ins festzulegen. Diese Routinen sind in der DLL-Datei "ihs390WASPlugin_http.so" jeweils als die Eingangspunkte "init_exit" und "term_exit" enthalten.
      Fehler vermeiden Fehler vermeiden:
      • In dieser Beschreibung sind die Anweisungen "ServerInit" und "Service" zur besseren Lesbarkeit auf mehrere Zeilen aufgeteilt. In der Datei "httpd.conf" müssen Sie jede dieser Anweisungen in einer einzigen Zeile eingeben.
      • In der Anweisung "ServerInit" steht http_plugin_conf für den vollständigen Pfad des Verzeichnisses mit der Datei plugin-cfg.xml.
      • In den Anweisungen "ServerInit", "Service" und "ServerTerm" steht http_plugin_dir für
        1. den vollständigen Pfad des Verzeichnisses für Web-Server-Plug-ins /usr/lpp/WebSphere/Plugins/V9R0 von WebSphere Application Server, wenn der HTTP-Server in derselben LPAR wie WebSphere Application Server installiert ist, bzw.
        2. den vollständigen Pfad, den Sie im vorherigen Schritt als Ziel für die FTP-Operation angegeben haben, wenn der HTTP-Server nicht auf einem System mit Zugriffsberechtigung für das Produktdateisystem der Web-Server-Plug-ins installiert ist.
      gotcha
      ServerInit /http_plugin_dir/bin/
          ihs390WASPlugin_http.so:init_exit /http_plugin_conf/
          plugin-cfg.xml
      ServerTerm /http_plugin_dir/bin/ihs390WASPlugin_http.so:term_exit
    • Fügen Sie die folgende Anweisung "Service" für jede Anwendung hinzu, die das Web-Server-Plug-in verwendet. Diese Anweisung gibt den Eingangspunkt zur Anforderungsroutine des Plug-ins an. Die Anforderungsroutine ist als Einstiegspunkt "service_exit" in der DLL-Datei (Dynamic Link Library) ihs390WASPlugin_http.so enthalten.
      Service /Kontextstammverzeichnis_der_Webanwendung/*  /http_plugin_dir/
           ihs390WASPlugin_http.so:service_exit

      Kontextstammverzeichnis_der_Webanwendung steht für das Kontextstammverzeichnis der Anwendung.

    Übergang: Das Web-Server-Plug-in für HTTP Server for z/OS Version 5.3 verwendet eine SSL-Schnittstelle, die sich von der SSL-Schnittstelle unterscheidet, die in Vorgängerversionen des Produkts verwendet wurde. z/OS PTF UK35083 (vorläufige Programmkorrektur) enthält die SSL-Schnittstellenänderung für HTTP Server for z/OS Version 5.3, die dieser Web-Server-Plug-in-Änderung entspricht. Deshalb muss diese vorläufige Programmkorrektur auf Ihr System angewendet werden, damit die neue SSL-Schnittstelle für das Web-Server-Plug-in ordnungsgemäß funktionieren kann.

    Sie müssen die Option SSLMode multi außerdem in die Datei "httpd.conf" für HTTP Server for z/OS Version 5.3 einschließen. Wenn die Option SSLMode multi nicht in der Datei "httpd.conf" angegeben ist oder wenn Sie z/OS PTF UK35083 nicht auf Ihr System angewendet haben, wird möglicherweise die Fehlernachricht IMW0584W angezeigt. Diese Fehlernachricht weist darauf hin, dass der für den HTTP-Server angegebene SSL-Modus nicht mit dem SSL-Modus für das Web-Server-Plug-in kompatibel ist, das mit HTTP Server for z/OS Version 5.3 verwendet wird. In beiden Fällen kann es zu unvorhersehbaren Ergebnissen kommen.

    Fehler vermeiden Fehler vermeiden:
    1. HTTP Server interpretiert ein Leerzeichen in einer Anweisung als einen Begrenzer und ein Nummernzeichen (#) als Anfang eines Kommentars, der ignoriert werden kann. Falls Sie in einer Anweisung ein Leer- oder Nummernzeichen verwenden müssen, geben Sie vor diesem Zeichen einen Backslash (\) ein, damit HTTP Server die Anweisung korrekt verarbeiten kann.
    2. Wenn ein Servlet einen HTTP-Antwortcode setzt, z. B. mit der Methode "lastModified()" oder "setStatus()", und der Client nicht den erwarteten Antwortcode empfängt, fügen Sie der HTTP Server-Konfigurationsdatei die folgende Anweisung hinzu:
      ServiceSync On
    gotcha
  6. Wenn die Datei "httpd.conf" eine Anweisung "Pass" enthält, die auf /* gesetzt ist, müssen Sie sicherstellen, dass die Service-Anweisungen vor der Anweisung "Pass" stehen.
  7. Erstellen Sie mit Profile Management Tool oder mit dem Befehl "zpmt" eine Web-Server-Definition für den lokalen oder fernen z/OS-Web-Server.
  8. Konfigurieren Sie das Plug-in. Verwenden Sie die Administrationskonsole oder setzen Sie den Befehl "genplugincfg" ab, um die Datei plugin-cfg.xml zu erstellen.
    Anmerkung: Beide Methoden erstellen die Plug-in-Konfigurationsdatei plugin-cfg.xml im ASCII-Format. (In früheren Releases wurde die Konfigurationsdatei im Format EBCDIC generiert.)
    1. Wenn Sie diese Datei bearbeiten müssen, setzen Sie den folgenden Befehl ab, um die Datei in das Format EBCDIC zu konvertieren:
      > iconv  -f ISO8859-1 -t IBM-1047 plugin-cfg.xml.ASCII > plugin-cfg.xml.EBCDIC
    2. Bearbeiten Sie die Datei und setzen Sie anschließend den folgenden Befehl ab, um die Datei zurück in das Format ASCII zu konvertieren:
      > iconv  -f IBM-1047 -t ISO8859-1  plugin-cfg.xml.EBCDIC > plugin-cfg.xml.ASCII

    Gehen Sie wie folgt vor, um die Administrationskonsole zu verwenden:

    1. Wählen Sie Server > Servertypen > Web-Server > Name_des_Web-Servers > Plug-in-Eigenschaften aus.
    2. Wählen Sie Plug-in-Konfigurationsdatei automatisch generieren aus oder klicken Sie auf einen oder mehrere der folgenden Artikel, um die Datei plugin-cfg.xml manuell zu zu konfigurieren:
      • Caching
      • Anforderung und Antwort
      • Anforderungsweiterleitung
      • Service
    3. Klicken Sie auf OK.
    4. Möglicherweise müssen Sie den Anwendungsserver stoppen und anschließend erneut starten, damit der Web-Server die Datei plugin-cfg.xml lokalisieren kann.
  9. Vergewissern Sie sich, dass der virtuelle Host mit einem Alias für die von HTTP Server for z/OS Version 5.3 verwendete Portnummer konfiguriert ist. Wenn Sie die Datei plugin-cfg.xml manuell konfiguriert haben, klicken Sie in der Administrationskonsole auf Server > Servertypen > Web-Server > Name_des_Web-Servers > Plug-in-Eigenschaften > Anforderungs-Routing, und vergewissern Sie sich, dass die Option für die physische Verwendung des in der Anforderung angegebenen Ports für die Eigenschaft Zuordnung des virtuellen Hosts ausgewählt ist.
  10. Stoppen Sie den Anwendungsserver und HTTP Server und starten Sie die Server anschließend erneut.

    Damit ist die Konfiguration abgeschlossen. Zum Aktivieren der Konfiguration müssen Sie den Anwendungsserver und HTTP Server stoppen und anschließend erneut starten.

Ergebnisse

Wenn das Plug-in für HTTP Server for z/OS erfolgreich beim erneuten Start von HTTP Server gestartet wird, werden die folgenden Nachrichten angezeigt:
WebSphere HTTP plug-in for z/OS Version 6.00 Service Level 0 is starting
 WebSphere HTTP plug-in for z/OS initializing with configuration file :
         vollständig_qualifizierter_Pfad_zur_Datei_plugin-cfg.xml
WebSphere HTTP plug-in for z/OS initialization went OK :-)

Nächste Schritte

Wenn der Anwendungsserver, HTTP Server und das Plug-in fehlerfrei konfiguriert sind, bestehen folgende Möglichkeiten:
  • Das Produkt kann mit diesem Plug-in normale Plug-in-Funktionen ausführen.
  • Anforderungen können von einem Browser über HTTP Server und das Plug-in an einen Anwendungsserver weitergeleitet werden, auf dem die angeforderte Anwendung implementiert ist. (Weitere Anforderungen werden an zufällig ausgewählte Anwendungsserver gesendet, in denen diese Anwendung implementiert ist. Nachdem eine Sitzung aufgebaut wurde, werden Anforderungen an den Anwendungsserver zurückgesendet, der der ursprünglichen Anforderung zugeordnet war.)
  • Private Header können als Mechanismus für die Weiterleitung von Proxy-Informationen vom Web-Server-Plug-in an einen Anwendungsserver auf einem z/OS-System verwendet werden. (Diese Informationen können nicht auf andere Art in HTTP-Anforderungen aufgenommen werden.)

Symbol, das den Typ des Artikels anzeigt. Taskartikel



Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
http://www14.software.ibm.com/webapp/wsbroker/redirect?version=cord&product=was-nd-mp&topic=trun_plugin_390
Dateiname:trun_plugin_390.html