Befehl "wsdeploy"

Verwenden Sie den Befehl wsdeploy, um einer Web-Service-kompatiblen Unternehmensanwendungs-EAR-Datei (Enterprise Archive) oder Anwendungsclient-JAR-Datei (Java™ Archive) produktspezifische WebSphere-Implementierungsklassen hinzuzufügen.

Der Befehl wsdeploy wird von JAX-RPC-Anwendungen (Java API for XML-based RPC) unterstützt. Das Programmiermodell Java API for XML-Based Web Services (JAX-WS), das vom Anwendungsserver implementiert wird, unterstützt den Befehl wsdeploy nicht. Wenn Ihre Web-Service-Anwendung nur JAX-WS-Endpunkte enthält, müssen Sie den Befehl wsdeploy nicht ausführen, da dieser Befehl nur zur Verarbeitung von JAX-RPC-Endpunkten verwendet wird.

Die Implementierungsklassen, die vom Tool wsdeploy zu einer mit Web-Services kompatiblen EAR- oder JAR-Datei hinzugefügt werden, sind folgende:
  • Stubs
  • Serialisierungs- und Entserialisierungsklassen
  • Implementierungen von Serviceschnittstellen
Dieser Implementierungsschritt muss mindestens einmal, kann aber auch mehrmals durchgeführt werden. Die Implementierung kann einzeln mit dem Befehl wsdeploy, mit Assembliertools oder nach Installation der Anwendung durchgeführt werden. Wenn Sie den Befehl wsadmin für die Installation verwenden, geben Sie die Option -deployws an.
Der Befehl wsdeploy arbeitet wie folgt:
  • Jedes Modul in der Unternehmensanwendung oder JAR-Datei wird untersucht.
  • Wenn das Modul Implementierungen von Web-Services enthält, was an dem Vorhandensein des Implementierungsdeskriptors webservices.xml zu erkennen ist, werden die zugehörigen WSDL-Dateien gesucht, und der Befehl WSDL2Java wird mit der Rolle deploy-server ausgeführt.
  • Wenn das Modul Web-Service-Clients enthält, was an dem Vorhandensein des Clientimplementierungsdeskriptors zu erkennen ist, werden die zugehörigen WSDL-Dateien gesucht, und der Befehl WSDL2Java wird mit der Rolle deploy-client ausgeführt.
  • Die vom Befehl WSDL2Java generierten Dateien werden kompiliert und erneut gepackt.
Weitere Informationen zu den Dateien, die für die Implementierung generiert werden, finden Sie in der Dokumentation des Befehls WSDL2Java für JAX-RPC-Anwendungen.

Sobald die generierten Dateien kompiliert sind, können Sie auf anwendungsspezifische Klassen außerhalb der EAR- oder JAR-Datei verweisen, sofern die EAR- oder JAR-Datei nicht eigenständig ist. In diesem Fall müssen Sie die Option "-jardir" oder "-cp" verwenden, um weitere JAR- oder komprimierte Dateien anzugeben, die der Variablen CLASSPATH hinzugefügt werden sollen, wenn die generierten Dateien kompiliert werden.

Syntax des Befehls wsdeploy

Die Befehlssyntax ist im folgenden Beispiel veranschaulicht:
wsdeploy Name_der_Eingabedatei Name_der_Ausgabedatei [Optionen]
Erforderliche Optionen:
  • Name_der_Eingabedatei

    Der Pfad der zu implementierenden EAR- oder JAR-Datei.

  • Name_der_Ausgabedatei

    Der Pfad der implementierten EAR- oder JAR-Datei. Wenn der Name der Ausgabedatei bereits vorhanden ist, wird er automatisch überschrieben. Die Namen von Ausgabedatei und Eingabedatei können identisch sein.

Weitere Optionen:
  • -jardir Verzeichnis

    Ein Verzeichnis mit JAR- oder komprimierten Dateien. Alle JAR- und komprimierten Dateien in diesem Verzeichnis werden dem Klassenpfad (CLASSPATH) hinzugefügt, der zum Kompilieren der generierten Dateien verwendet wird. Die Option kann kein oder mehrere Male angegeben werden.

  • -cp Einträge

    Gibt Einträge an, die der Variablen CLASSPATH hinzugefügt werden, wenn die generierten Klassen kompiliert werden. Wenn Sie mehrere Einträge angeben, müssen diese auf dieselbe Weise voneinander getrennt werden wie in der Umgebungsvariablen CLASSPATH.

  • -codegen

    Gibt an, dass Implementierungscode generiert, aber nicht kompiliert werden soll. Diese Option impliziert die Option "-keep".

  • -debug

    Gibt an, dass beim Kompilieren Debug-Informationen aufgezeichnet werden soll, d. h. verwenden Sie zum Kompilieren den Befehl "javac -g".

  • -help

    Zeigt eine Hilfenachricht an.

  • -ignoreerrors

    Implementierung nicht stoppen, wenn Validierungs- oder Kompilierungsfehler auftreten.

  • -keep

    Arbeitsverzeichnisse mit generierten Klassen nicht löschen. Es wird eine Nachricht angezeigt, die den Namen des beibehaltenen Arbeitsverzeichnisses enthält.

  • -novalidate

    Die Implementierungsdeskriptoren der Web-Services in der Eingabedatei nicht validieren.

  • -trace

    Zeigt Verarbeitungsinformationen einschließlich der Namen der generierten Dateien an.

  • -compliancelevel Version

    Legt die JDK-Version für Compilerkonformität fest. Gültige Werte sind 1.4, 5.0, 6.0 (Standardwert) und 7.0. Dieses Flag ist optional.

Das folgende Beispiel veranschaulicht wie die Optionen mit dem Befehl wsdeploy verwendet werden:
wsdeploy x.ear x_deployed.ear -trace -keep  
Processing web service module x_client.jar. Keeping directory: f:\temp\Base53383.tmp for module: x_client.jar. Parsing XML file:f:\temp\Base53383.tmp\WarDeploy.wsdl   
Generating f:\temp\Base53383.tmp\generatedSource\com\test\WarDeploy.java   
Generating f:\temp\Base53383.tmp\generatedSource\com\test\WarDeployLocator.java   
Generating f:\temp\Base53383.tmp\generatedSource\com\test\HelloWsBindingStub.java   
Compiling f:\temp\Base53383.tmp\generatedSource\com\test\WarDeploy.java. Compiling f:\temp\Base53383.tmp\generatedSource\com\test\WarDeployLocator.java. Compiling f:\temp\Base53383.tmp\generatedSource\com\test\HelloWsBindingStub.java. Done processing module x_client.jar.  
Folgende Nachrichten können angezeigt werden:
  • Flag -f ist nicht gültig.

    Die Option f ist keine gültige Option.

  • Flag -c ist mehrdeutig.

    Optionen können zwar abgekürzt werden, müssen aber eindeutig sein. In diesem Fall kann der Befehl wsdeploy die gewünschte Option nicht identifizieren.

  • Dem Flag -c fehlt der Parameter -p.

    Ein erforderlicher Parameter für eine Option wurde nicht angegeben.

  • Parameter p fehlt.

    Eine erforderliche Option wurde nicht angegeben.


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Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
http://www14.software.ibm.com/webapp/wsbroker/redirect?version=cord&product=was-nd-mp&topic=rwbs_wsdeploy
Dateiname:rwbs_wsdeploy.html