Verbundene Busse

Eine SIB-Topologie kann viele miteinander verbundene SIBs enthalten, die ein großes Messaging-Netz bilden. Der Bus, zu dem eine Anwendung eine Verbindung herstellt, wird als lokaler Bus bezeichnet. Es können Verbindungen von diesem lokalen Bus zu anderen SIBs existieren, die als fremde Busse bezeichnet werden. Busse können auch mit IBM MQ-Ressourcen, z. B. IBM MQ-Warteschlangenmanagern, verbunden werden. IBM MQ-Ressourcen werden ebenfalls als fremde Busse betrachtet.

Ein Bus darf nur in einer Zelle vorhanden sein, d. h., ein Bus kann sich nicht über mehrere Zellen erstrecken. Eine Zelle hingegen kann mehrere Busse enthalten. In diesem Fall ist jeder Bus in der Zelle für die jeweils anderen Busse in der Zelle ein fremder Bus. Sie können Busse in einer Zelle oder in unterschiedlichen Zellen miteinander verbinden.

Die folgenden Szenarien sind Beispiele für Situationen, in denen Sie SIBs in einer Organisation miteinander verbinden können:
  • Gezielte Trennung der Messaging-Infrastruktur im Hinblick auf eine bessere Verwaltung.
  • Beschränkung des Zugriffs auf bestimmte Messaging-Ressourcen einer einzelnen Zelle von WebSphere Application Server, da eine Zelle mehrere SIBs (Service Integration Bus) enthalten kann.
  • Unterstützung eines Service Integration Bus, der sich durch Verknüpfung mit einem Service Integration Bus in einer anderen Zelle über mehrere Verwaltungszellen erstreckt.

Wenn Busse miteinander verbunden sind, können Anwendungen Nachrichten an Anwendungen in anderen Bussen senden und die in anderen Bussen bereitgestellten Ressourcen nutzen. Veröffentlichte Nachrichten können auch auf mehrere Busse verteilt werden, wenn die Verbindungen zwischen den Bussen dementsprechend konfiguriert sind.

Zum Erstellen einer Verbindung zwischen zwei Bussen konfiguriert der Administrator des lokalen Busses eine fremde Busverbindung, die den zweiten Bus darstellt, als Eigenschaft des lokalen Busses. Die fremde Busverbindung enthält eine Routing-Definition oder eine virtuelle Verbindung. Eine physische Verbindung, ein sogenannter SIB-Link, wird automatisch erstellt. Der SIB-Link verbindet eine Messaging-Engine im lokalen Bus mit einer Messaging-Engine im fremden Bus, und diese beiden Messaging-Engines werden als Gateway-Messaging-Engines bezeichnet. Außerdem konfiguriert der Administrator des zweiten Busses eine fremde Busverbindung, die den ersten Busses darstellt, als Eigenschaft des zweiten Busses.

Zum Herstellen einer Verbindung zwischen einem Bus und einem IBM MQ-Warteschlangenmanager konfiguriert der Administrator des lokalen Busses eine fremde Busverbindung, die den IBM MQ-Warteschlangenmanager darstellt, als Eigenschaft des lokalen Busses. Die fremde Busverbindung enthält eine Routing-Definition oder eine virtuelle Verbindung. Eine physische Verbindung, ein sogenannter IBM MQ-Link, wird automatisch erstellt. Der Link verbindet eine Messaging-Engine im lokalen Bus mit einem Warteschlangenmanager oder einer Gruppe für gemeinsame Nutzung im fremden Bus. Die Messaging-Engine wird als Gateway-Messaging-Engine bezeichnet, und der Warteschlangenmanager bzw. die Gruppe für gemeinsame Nutzung als Gateway-Warteschlangenmanager.

Abbildung 1. Verbindung von SIBs über SIB-Links Fünf SIBs, die über SIB-Links miteinander verbunden sind.

Routing zwischen Bussen

Die Route zwischen zwei Bussen kann indirekt über einen oder mehrere zwischengeschaltete fremde Busse erstellt werden. In Abbildung 1 ist Bus 1 indirekt mit Bus 5 verbunden. Weitere Informationen zum direkten und indirekten Routing zwischen SIBs finden Sie in den untergeordneten Artikeln.

Weitere Informationen zu fremden Bussen finden Sie im Artikel Fremde Busse. Übersichten der Konzepte des Punkt-zu-Punkt- und Publish/Subscribe-Messaging finden Sie in den Artikeln Punkt-zu-Punkt-Messaging zwischen mehreren Bussen und Publish/Subscribe-Messaging über mehrere Busse.

Sicherheit für die Verbindung von Bussen

Eine aus mehreren Bussen bestehende Topologie hat folgende Sicherheitsanforderungen:
  • Sie müssen die Integrität und die Vertraulichkeit der Daten, die zwischen den Bussen übertragen werden, schützen. Die Kommunikationsverbindungen können mit Secure Sockets Layer (SSL) geschützt werden. Weitere Informationen finden Sie im Artikel Zwischen Bussen übertragene Nachrichten schützen.
  • Sie müssen eine Vertrauensbeziehung zwischen zwei Bussen herstellen. Das Vertrauen zwischen Messaging-Engines von WebSphere Application Server Version 7.0 oder höher wird über ein LTPA-Token (Lightweight Third Party Authentication) hergestellt, und es ist keine weitere Konfiguration erforderlich.

    Wenn der Bus ein Busmember der WebSphere Application Server Version 6 enthält, d. h., wenn der Bus ein heterogener Bus ist, wird das Vertrauen über einen Alias für die gegenseitige Authentifizierung der Engines hergestellt. Der Alias für die gegenseitige Authentifizierung der Engines wird konfiguriert, wenn Sie einem Bus ein Member hinzufügen oder wenn Sie die entsprechenden Bussicherheitseinstellungen definieren. Die Identität wird an den fernen Bus übergeben, wo die Identität authentifiziert und anschließend geprüft wird, ob sie mit dem konfigurierten Alias für die gegenseitige Authentifizierung der Engines im anderen Bus übereinstimmt.

  • Sie müssen die relevanten Berechtigungen definieren, damit Nachrichten zwischen den beiden Bussen übertragen werden können. Bei der Kommunikation mit einem fremden Bus gibt es zwei Berechtigungsphasen:
    1. Dem Benutzer, der mit dem lokalen Bus verbunden ist, muss explizit der Zugriff zum Senden von Nachrichten an das fremde Ziel erteilt werden. Fehler auf dieser Ebene werden dem Client zurückgemeldet.
    2. Der fremde Bus muss so konfiguriert werden, dass er die eingehende Nachricht am geplanten Ziel akzeptiert.
Weitere Informationen zur Sicherheit finden Sie in den Artikeln Sicherheit der Serviceintegration und Zugriff auf einen fremden Bus sichern.

Busse in unterschiedlichen Zellen verbinden

Um einen lokalen Bus mit einem fremden Bus in einer vom lokalen Bus getrennten Zelle zu verbinden, müssen Sie einen Wert für einen oder mehrere Bootstrapendpunkte angeben, d. h., den Host, die Portposition und die Transportkette für die Messaging-Engine im fremden Bus, zu der der lokale Service Integration Bus eine Verbindung herstellt.

Busse mit Membern des Typs "Cluster" verbinden

Um einen lokalen Bus mit einem fremden Bus in einer vom lokalen Bus getrennten Zelle zu verbinden, wenn die ferne Messaging-Engine in einem Cluster enthalten ist, müssen Sie den Wert für die Bootstrapendpunkte ändern. Dieser Wert muss eine Liste aller Bootstrapendpunkte entsprechen, die der Cluster verwendet, um den Zugriff auf die Gateway-Messaging-Engine im Cluster zuzulassen.

Weitere Informationen finden Sie in den Schritten zum Festlegen der Bootstrapendpunkte in Eine Verbindung zu einem Bootstrap-Server ohne Standardadresse konfigurieren.

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