JRas-Ressourcenpakete und -Nachrichtendateien erstellen

Die Nachrichtenprotokollfunktion von WebSphere Application Server stellt die Methoden message und msg bereit, damit dem Benutzer lokalisierte Nachrichten angezeigt werden können. Außerdem enthält die Nachrichtenprotokollfunktion die Methode textMessage, mit der nicht lokalisierte Nachrichten protokolliert werden können. Anwendungen können je nach Bedarf die eine oder die andere Methode oder beide Methoden verwenden.

Vorbereitende Schritte

Das JRas-Framework, das in dieser Task und den untergeordneten Tasks beschrieben wird, wird nicht weiter unterstützt. Sie können jedoch ähnliche Ergebnisse mit der Java™-Protokollierung erzielen.

Informationen zu diesem Vorgang

Der Mechanismus für die Bereitstellung lokalisierter Nachrichten ist die Ressourcenpaketunterstützung von IBM® Developer Kit, Java Technology Edition. Falls Sie sich mit den vom Developer Kit implementierten Ressourcenpaketen nicht auskennen, können Sie sich in verschiedenen Texten oder in der API-Dokumentation über die Klassen java.util.ResourceBundle, java.util.ListResourceBundle und java.util.PropertyResourceBundle sowie die Klasse java.text.MessageFormat informieren.

Der bevorzugte Mechanismus ist die Klasse PropertyResourceBundle. Die von der Klasse MessageFormat bereitgestellten erweiterten Formatierungsoptionen, z. B. {1, date} und {0, number, integer}, werde von den JRas-Erweiterungen nicht unterstützt.

Sie können in die internen WebSphere Application Server-Protokolle geschriebene Nachrichten zur Anzeige an andere Prozesse weiterleiten. Werden Nachrichten beispielsweise in einer Administrationskonsole angezeigt, die an einem anderen Standort als der Serverprozess ausgeführt wird, können diese Nachrichten mit der späten Bindung lokalisiert werden. Späte Bindung bedeutet, dass WebSphere Application Server Nachrichten nicht zum Zeitpunkt der Protokollierung lokalisiert, sondern erst mit dem Prozess, der die Nachricht anzeigt.

Für eine fehlerfreie Lokalisierung muss der Anzeigeprozess Zugriff auf das Ressourcenpaket haben, in dem der Nachrichtentext gespeichert ist. Sie müssen das Ressourcenpaket gesondert von der Anwendung packen und an einer Position installieren, auf die der Anzeigeprozess Zugriff hat. Falls Ihnen diese Schritte nicht zusagen, können Sie die frühe Bindung anwenden, um Nachrichten zum Zeitpunkt der Protokollierung zu lokalisieren.

Die beiden Techniken sind nachfolgend beschrieben:
Frühe Bindung
Die Anwendung muss die Nachricht lokalisieren, bevor sie sie protokolliert. Die Anwendung sucht den lokalisierten Text im Ressourcenpaket und formatiert die Nachricht. Nach Abschluss der Formatierung protokolliert die Anwendung die Nachricht mit der Methode textMessage. Verwenden Sie dieses Verfahren, um die Ressourcenpakete der Anwendung mit der Anwendung zu packen.
Späte Bindung
Die Anwendung hat die Möglichkeit, die Nachricht in dem Prozess, in dem sie angezeigt wird, von der Laufzeitumgebung von WebSphere Application Server lokalisieren zu lassen. Bei Verwendung dieser Technik können die Ressourcenpakete in einer eigenständigen .jar-Datei gesondert von der Anwendung gepackt werden. Anschließend müssen Sie die Ressourcenpaketdatei mit der Erweiterung .jar auf jeder Maschine in der Installation installieren, auf der eine Administrationskonsole oder ein Protokollanzeigeprogramm ausgeführt werden kann. Sie müssen die Datei mit der Erweiterung .jar in einem Verzeichnis installieren, das im Klassenpfad für die Erweiterungen enthalten ist. Wenn Sie Protokolle an den IBM Kundendienst weiterleiten, müssen Sie auch die Datei mit der Erweiterung .jar weiterleiten, die die Ressourcenpakete enthält.

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um ein Ressourcenpaket zu erstellen:

Vorgehensweise

  1. Erstellen Sie eine Texteigenschaftendatei, die die Nachrichtenschlüssel und die zugehörigen Nachrichten auflistet. Die Eigenschaftendatei muss die folgenden Kenndaten haben:
    • Jede Eigenschaft in der Datei wird durch einen Zeilenumbruch von einem anderen getrennt.
    • Wenn eine Zeile nur Leerzeichen enthält oder mit Nummernzeichen (#) bzw. Ausrufezeichen (!) beginnt, wird die Zeile ignoriert. Die Zeichen # und ! können daher verwendet werden, um Kommentare in die Datei aufzunehmen.
    • Jede Zeile in der Datei zeigt eine Eigenschaft an. Es sei denn, diese ist ein Kommentar oder sie besteht nur aus leeren Feldern. Ein Backslash (\) wird als Fortsetzung der Zeile behandelt.
    • Die Syntax einer Eigenschaftendatei besteht aus einem Schlüssel, einem Trennzeichen und einem Element. Gültige Trennzeichen sind Gleichheitszeichen (=), Doppelpunkt (:) und Leerzeichen ( ).
    • Der Schlüssel besteht aus allen Zeichen der Zeile ab dem ersten Zeichen, das kein Leerzeichen ist bis zum ersten Trennzeichen. Trennungszeichen können im Schlüssel enthalten sein, wenn diese mit einem Backslash (\) abgetrennt sind. Jedoch ist dies nicht zu empfehlen, da das Abtrennen von Zeichen fehleranfällig und verwirrend sein kann. Stattdessen ist die Verwendung eines gültigen Trennzeichens angeraten, das nicht in den Schlüsseln der Eigenschaftendatei auftaucht.
    • Ein Leerzeichen nach Schlüssel und Trennzeichen wird ignoriert, bis das erste Zeichen festgestellt wird, das kein Leerzeichen ist. Alle Zeichen vor dem Zeilenumbruch definieren das Element.

    Eine vollständige Beschreibung der Syntax und des Aufbaus von Eigenschaftendateien finden Sie in der Java-Dokumentation für die Klasse java.util.Properties.

  2. Setzen Sie die Datei in lokalisierte Versionen der Datei mit sprachspezifischen Dateinamen um. Eine Datei mit dem Namen DefaultMessages.properties kann beispielsweise für Deutsch in DefaultMessages_de.properties oder für Japanisch in DefaultMessages_ja.properties übersetzt werden.
  3. Wenn die umgesetzten Ressourcenpakete verfügbar sind, schreiben Sie sie auf ein persistentes Speichermedium, das vom System verwaltet wird. Ressourcenpakete werden verwendet, um die Nachricht in die angeforderte Landessprache und Ländereinstellung zu konvertieren.
  4. Sobald Sie eine Nachrichtenprotokollfunktion vom JRas-Manager erhalten haben, können Sie sie für die Verwendung eines bestimmten Ressourcenpakets konfigurieren. Nachrichten, die mit der API message protokolliert werden, verwenden dieses Ressourcenpaket für die Nachrichtenlokalisierung. Zur Laufzeit bestimmte die Ländereinstellung des Benutzers die Eigenschaftendatei, aus der die mit dem Nachrichtenschlüssel angegebene Nachricht extrahiert wird. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Nachricht in der richtigen Sprache bereitgestellt wird.
  5. Wird die Nachrichtenprotokollfunktionsmethode msg aufgerufen, muss explizit der Name eines Ressourcenpakets angegeben werden.

Nächste Schritte

Die Anwendung sucht das Ressourcenpaket ausgehend von der Position der Datei in Relation zu den Verzeichnissen im Klassenpfad. Wenn das Ressourcenpaket DefaultMessages.properties beispielsweise im Verzeichnis baseDir/subDir1/subDir2/resources gespeichert und baseDir im Klassenpfad enthalten ist, wird der Name subdir1.subdir2.resources.DefaultMessage an die Nachrichtenprotokollfunktion übergeben, um das Ressourcenpaket zu identifizieren.

Symbol, das den Typ des Artikels anzeigt. Taskartikel



Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
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