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Solaris-Systeme optimieren

Im Folgenden werden die für das Betriebssystem Solaris spezifischen Optimierungsparameter beschrieben. Da das Betriebssystem Solaris kein Produkt von WebSphere Application Server ist, beachten Sie, dass an dem Betriebssystem Änderungen vorgenommen werden können und die Ergebnisse deshalb variieren können.

Informationen zu diesem Vorgang

Unter dem Betriebssystem Solaris wird WebSphere Application Server in der Oracle Hotspot Java™ Virtual Machine (JVM) ausgeführt. Es müssen unbedingt die korrekten Optimierungsparameter für die Oracle JVM verwendet werden, damit die JVM-Features für Leistungsoptimierung genutzt werden können. Sehen Sie sich die Informationen zur JVM-Optimierung an. Berücksichtigen Sie außerdem die folgenden Solaris-spezifischen Parameter, um sicherzustellen, dass WebSphere Application Server ausreichend Ressourcen zur Verfügung stehen.

Vorgehensweise

Konfigurieren Sie die folgenden Einstellungen oder Variablen entsprechend Ihren Optimierungsanforderungen:
  • Solaris-Dateideskriptoren (ulimit)
    • Beschreibung: Dieser Parameter gibt die maximal zulässige Anzahl geöffneter Dateien an. Wenn der für diesen Parameter gewählte Wert zu niedrig ist, wird in der Datei stderr.log von WebSphere Application Server ein Fehler des Typs Es sind zu viele Dateien geöffnet aufgezeichnet.
    • Anzeige- oder Einstellmöglichkeiten: Die Referenzseiten zu UNIX enthalten Informationen zu Grenzwerten für Dateideskriptoren hinsichtlich der verwendeten Parameter und Befehle. Sie können für die Korn-Shell (ksh) den Befehl ulimit -n verwenden, um den gewünschten Wert für den Dateideskriptor zu setzen. Außerdem können Sie den Befehl ulimit -a verwenden, um alle aktuellen ulimit-Einstellungen, die verwendet werden, anzuzeigen.
    • Standardwert: 1024
    • Empfohlene Einstellung: 10000
  • (Solaris) TCP_TIME_WAIT_INTERVAL
    • Beschreibung: Dieser Parameter gibt TCP/IP vor, wie lange die Steuerblöcke für Verbindungen geschlossen bleiben sollen. Nachdem die Anwendungen die TCP/IP-Verbindung beenden, bleiben die Steuerblöcke für die angegebene Zeit geschlossen. Bei einem hohen Verbindungsaufkommen wächst das Backlog der TCP/IP-Verbindungen an, was sich nachteilig auf die Serverleistung auswirken kann. In Perioden mit hoher Systemauslastung kann der Server sogar blockieren. Sollte der Server blockieren, können Sie mit dem Befehl netstat anzeigen, dass sich viele der geöffneten Sockets zum HTTP-Server im Status CLOSE_WAIT oder FIN_WAIT_2 befinden. Es können spürbare Verzögerungen bis zu vier Minuten auftreten. In dieser Zeit sendet der Server keine Antworten, aber die CPU-Auslastung bleibt wegen der Aktivitäten in den Systemprozessen weiterhin hoch.
    • Anzeige- oder Einstellmöglichkeiten: Mit dem Befehl get können Sie das aktuelle Intervall ermitteln und mit dem Befehl set ein Intervall von 30 Sekunden festlegen. Beispiel:
      ndd -get /dev/tcp tcp_time_wait_interval     
      ndd -set /dev/tcp tcp_time_wait_interval 30000  
    • Standardeinstellung: Das Standardwarteintervall für das Betriebssystem Solaris sind 240000 Millisekunden (bzw. 4 Minuten).
    • Empfohlene Einstellung: 60000 Millisekunden
  • (Solaris) TCP_FIN_WAIT_2_FLUSH_INTERVAL
    • Beschreibung: Dieser Parameter gibt das Zeitgeberintervall an, das verhindert, dass eine Verbindung im Status FIN_WAIT_2 verbleibt. Bei einem hohen Verbindungsaufkommen wächst das Backlog der TCP/IP-Verbindungen an, was sich nachteilig auf die Serverleistung auswirken kann. In Perioden mit hoher Systemauslastung kann der Server sogar blockieren. Sollte der Server blockieren, können Sie mit dem Befehl netstat anzeigen, dass sich viele der geöffneten Sockets zum HTTP-Server im Status CLOSE_WAIT oder FIN_WAIT_2 befinden. Es können spürbare Verzögerungen bis zu vier Minuten auftreten. In dieser Zeit sendet der Server keine Antworten, aber die CPU-Auslastung bleibt wegen der Aktivitäten in den Systemprozessen weiterhin hoch.
    • Anzeige- oder Einstellmöglichkeiten: Mit dem Befehl get können Sie das aktuelle Intervall ermitteln und mit dem Befehl set ein Intervall von 67,5 Sekunden festlegen. Beispiel:
      ndd -get /dev/tcp tcp_fin_wait_2_flush_interval
      ndd -set /dev/tcp tcp_fin_wait_2_flush_interval 67500
    • Standardeinstellung: 675000 Millisekunden
    • Empfohlene Einstellung: 67500 Millisekunden
  • (Solaris) TCP_KEEPALIVE_INTERVAL
    • Beschreibung: Das Keepalive-Paket stellt sicher, dass eine Verbindung aktiv bleibt.
    • Anzeige- und Einstellmöglichkeiten: Verwenden Sie den Befehl ndd, um den aktuellen Wert festzustellen oder den Wert festzulegen. Beispiel:
      ndd -set /dev/tcp tcp_keepalive_interval 300000 
    • Standardeinstellung 7200000 Millisekunden
    • Empfohlene Einstellung: 15000 Millisekunden
  • (Solaris-Kernel) semsys:seminfo_semopm
    • Beschreibung: Für diesen Optimierungsparameter ist in der Datei /etc/system möglicherweise ein Eintrag vorhanden. Diese Zahl definiert den maximalen Wert für System-V-Semaphoroperationen pro semop-Aufruf. Der Standardwert für diese Option ist für Systeme mit einer hohen Anzahl parallel ausgeführter Transaktionen zu niedrig.
    • Anzeige- und Einstellmöglichkeiten: Setzen Sie diesen Parameter über den Eintrag /etc/system: semsys:seminfo_semopm = 200
    • Standardeinstellung: Keine
    • Empfohlene Einstellung: 200 (100 ist für die meisten Systeme angemessen, aber in einigen Fällen kann die Einstellung 200 erforderlich sein)
    Anmerkung: Dieser Parameter wurde unter dem Betriebssystem Solaris 10 durch das Ressourcensteuerelement "process.max-sem-ops" außer Kraft gesetzt, das jetzt den Standardwert 512 pro Prozess hat. Dieser Standardwert ist für die meisten Anwendungen ausreichend. Weitere Informationen zu den Parametern und Ressourcensteuerelementen für Solaris 10 finden Sie unter den Stichwörtern "tunable parameters" und "resource control" auf der Website von Sun Microsystems unter der Adresse "http://docs.sun.com".
  • Rückverfolgung von Verbindungen
    • Beschreibung: Ändern Sie den folgenden Parameter, wenn eine hohe Anzahl eingehender Verbindungsanforderungen zu Verbindungsfehlern führt:
      ndd -get /dev/tcp tcp_conn_req_max_q 
      ndd -set /dev/tcp tcp_conn_req_max_q 8000
    • Standardwert: 128 (für Solaris 8).
    • Standardeinstellung: 128 (für Solaris 9 und 10)
    • Empfohlene Einstellung: 8000
  • Unterstützung großer Seiten

    Durch die Verwendung großer Seiten kann die erforderliche CPU-Zeit für die Verwaltung eines großen JVM-Heapspeichers verringert werden.

    In Solaris 9 und 10 wird die Unterstützung großer Seiten standardmäßig bereitgestellt. Es sind keine Betriebssystem- oder JVM-Parameter notwendig, um große Seiten für den JVM-Heapspeicher zu verwenden.

Ergebnisse

Mit dieser Optimierungsprozedur können Sie die Leistung von WebSphere Application Server unter dem Betriebssystem Solaris verbessern.

Nächste Schritte

Nach der Optimierung des Betriebssystems sollten Sie die anderen Artikel zur Optimierung lesen, die zahlreiche Tipps enthalten:

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Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 25.05.2016
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