Typen von Messaging-Provider
Sie können jeden der drei Haupttypen von JMS-Providern (Java™ Message Service) in WebSphere Application Server konfigurieren: den Standard-Messaging-Provider von WebSphere Application Server (der die Serviceintegration als Provider verwendet), den IBM MQ-Messaging-Provider (der Ihr IBM MQ-System als Provider verwendet) oder einen Messaging-Provider eines anderen Anbieters (der ein Produkt eines anderen Unternehmens als Provider verwendet).
Übersicht
Ihre Anwendungen können Messaging-Ressourcen von jedem dieser JMS-Provider verwenden. Die Auswahl des Providers richtet sich in den meisten Fällen nach den Anforderungen eines bereits vorhandenen Messaging-Systems. Beispielsweise ist es möglich, dass Sie bereits eine auf WebSphere MQ basierende Messaging-Infrastruktur verwenden. In diesem Fall können Sie entweder eine direkte Verbindung herstellen, indem Sie den WebSphere MQ-Messaging-Provider verwenden, oder Sie können einen Service Integration Bus mit Links zu einem WebSphere MQ-Netz konfigurieren und dann über den Standard-Messaging-Provider auf den Bus zugreifen.
- Es können alle Providertypen in einer einzigen Zelle konfiguriert werden.
- Verschiedene Anwendungen können entweder denselben oder verschiedene Provider verwenden.
- Eine Anwendung kann auf mehrere Provider zugreifen.
Standard-Messaging-Provider
Wenn Sie hauptsächlich die Nachrichtenübermittlung (Messaging) zwischen Anwendungen in WebSphere Application Server verwenden, vielleicht mit einigen Interaktionen mit einem WebSphere MQ-System, stellt der Standard-Messaging-Provider die logische Wahl dar. Dieser Provider verwendet die Serviceintegrationsfunktionen und gehört zur Laufzeitumgebung von WebSphere Application Server.
Zur Verwendung des Standard-Messaging-Providers stellen die Anwendungen eine Verbindung zu einem Service Integration Bus her. Sie können JMS-Warteschlangen oder JMS-Topics als Ziele im Service Integration Bus zuordnen, erstere für das Punkt-zu-Punkt-Messaging, letztere für das Publish/Subscribe-Messaging.
- Ein SIB (Service Integration Bus) umfasst die Messaging-Engines, die in WebSphere Application Server-Prozessen ausgeführt und mithilfe der dynamischen Erkennung dynamisch miteinander verbunden werden. Eine Messaging-Anwendung wird über eine Messaging-Engine mit dem Bus verbunden.
- Messaging-Engines nutzen das WebSphere Application Server Clustering, um hohe Verfügbarkeit und Skalierbarkeit bereitzustellen, und sie verwenden dasselbe Management-Framework wie der Rest von WebSphere Application Server.
- Bus-Clientanwendungen können in WebSphere Application Server (JMS) ausgeführt werden, oder sie können als eigenständige Java-Clients (unter Verwendung des J2SE Client for JMS) oder als Nicht-Java-Clients (XMS) ausgeführt werden.
- Verbinden Sie einen Bus mit einem WebSphere MQ-Netz unter Verwendung des WebSphere MQ-Links. Das WebSphere MQ-Netz erscheint dem Service-Integration-Bus (SIB) als fremder Bus, und der Service-Integration-Bus erscheint dem WebSphere MQ-Netz als weiterer Warteschlangenmanager.
- Stellen Sie eine direkte Verbindung her zu den WebSphere MQ-Warteschlangen in den WebSphere MQ-Warteschlangenmanagern oder (für WebSphere MQ for z/OS) zu Gruppen mit gemeinsamer Warteschlange, indem Sie ein Busmember des WebSphere MQ-Servers verwenden. Jede WebSphere MQ-Warteschlange wird an einem Ziel des Typs Warteschlange bereitgestellt.
Informationen zum Konfigurieren und Verwalten des Messaging mit dem Standard-Messaging-Provider finden Sie im Artikel Messaging über den Standard-Messaging-Provider verwalten.
WebSphere MQ-Messaging-Provider
Über den IBM MQ-Messaging-Provider in WebSphere Application Server können JMS-Messaging-Anwendungen (Java Message Service) Ihr IBM MQ-System als externen Provider von JMS-Messaging-Ressourcen einsetzen.
Sie können WebSphere Application Server verwenden, um IBM MQ-Ressourcen für Anwendungen zu konfigurieren (z. B. Warteschlangenverbindungsfactorys) und um Nachrichten und Subskriptionen zu verwalten, die JMS-Zielen zugeordnet sind. Sie verwalten die Sicherheit über IBM MQ.
- Das Messaging wird von einem Netz von Warteschlangenmanagern gesteuert, von denen jeder eine eigene Gruppe von Prozessen ausführt und eine eigene Verwaltung verwendet.
- Features wie gemeinsam genutzte Warteschlangen (unter IBM MQ for z/OS) und IBM MQ-Clustering vereinfachen die Verwaltung und ermöglichen eine dynamische Erkennung.
- Viele von IBM® und Partnern bereitgestellte Produkte unterstützen IBM MQ mit Funktionen wie z. B. Überwachung und Steuerung, Hochverfügbarkeit und Clustering.
- IBM MQ-Clients können in WebSphere Application Server (JMS) oder in beinahe jeder anderen Messaging-Umgebung ausgeführt werden, indem sie eine Reihe von APIs verwenden.
Weitere Informationen zum WebSphere MQ-Messaging-Provider, finden Sie unter Interoperation mit dem IBM MQ-Messaging-Provider. Informationen zum Konfigurieren und Verwalten des Messaging mit diesem Provider finden Sie im Artikel Messaging mit dem IBM MQ-Messaging-Provider verwalten.
Messaging-Provider anderer Anbieter
Sie können jeden beliebigen Messaging-Provider eines anderen Anbieters konfigurieren, der die Spezifikation JMS 1.1 unterstützt. Sie können sich beispielsweise für diesen Weg entscheiden, um (bereits) getätigte Investitionen zu schützen.
Für die Verwaltung eines Messaging-Providers eines anderen Anbieters verwenden Sie den Ressourcenadapter (für einen mit Java EE Connector Architecture (JCA) 1.5 oder 1.6 kompatiblen Messaging-Provider) oder den Client (für einen Nicht-JCA-Messaging-Provider), der vom anderen Anbieter bereitgestellt wird. Über die Administrationskonsole von WebSphere Application Server können Sie Aktivierungsspezifikationen, Verbindungsfactorys und Ziele in WebSphere Application Server verwalten, aber Sie können die Administrationskonsole nicht verwenden, um den JMS-Provider selbst und seine Ressource zu verwalten, die sich außerhalb von WebSphere Application Server befinden.
Wenn Sie Message-driven Beans verwenden, müssen Messaging-Provider eines anderen Anbieters einen mit JCA 1.5 kompatiblen Ressourcenadapter für eingehende Anforderungen oder (für Nicht-JCA-Messaging-Provider) Application Server Facility (ASF) enthalten, ein optionales Feature, das zur Spezifikation JMS Version 1.1 gehört.
Wenn Sie mit einem anderen Anbieter arbeiten möchten, lesen Sie den Artikel Messaging mit einem JCA-1.5- oder JCA-1.6-kompatiblen Messaging-Provider eines anderen Anbieters verwalten oder den Artikel Messaging mit einem Nicht-JCA-Messaging-Provider eines anderen Anbieters verwalten.