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SIP-Quorum-Unterstützung über die Standardstammgruppe konfigurieren

Sie können ein Quorum konfigurieren, um Inkonsistenzen zwischen SIP-Containern (Session Initiation Protocol) oder wiederkehrende Fehler bei einem Proxy-Server zu vermeiden. Wenn das Quorum vor einer Netzpartitionierung aktiviert wird, können die richtigen Routing-Entscheidungen getroffen werden. Eine Netzpartitionierung kann stattfinden, wenn eine Gruppe von SIP-Containern (Session Initiation Protocol) vom Netz getrennt und anschließend wieder verbunden wird.

Vorbereitende Schritte

Legen Sie fest, ob Sie das Quorum-Feature für eine gesamte Stammgruppe oder nur für bestimmte Cluster in einer Stammgruppe konfigurieren möchten. Der Artikel Auswirkungen der Einstellungen für die Stammgruppenrichtlinie enthält weitere Informationen zur Quorum-Funktionalität.

Informationen zu diesem Vorgang

Alle SIP-Container veröffentlichen einen Satz mit eindeutigen Kennungen (IDs) im SIP-Proxy-Server. Jede ID stellt eine Gruppe von SIP-Sitzungen dar. Der SIP-Proxy-Server kann, basierend auf der 1:1-Zuordnung zwischen diesen IDs und SIP-Containern, die richtigen Routing-Entscheidungen treffen.

Eine Netzpartitionierung findet statt, wenn eine Netzeinheit in der Topologie der Zelle ausfällt, woraufhin ein Teil oder eine Partition der Zelle vom anderen Teil bzw. der anderen Partition getrennt wird.
Fehler vermeiden Fehler vermeiden: Wenn die Cluster-Member bei einer Netzpartitionierung gleichmäßig aufgeteilt werden, wird die Hälfte der Cluster-Member willkürlich für das Quorum ausgewählt. Diese Aufteilung kann einen Neustart der Partition verursachen, weil die Partition immer noch mit den Clients verbunden ist. Konfigurieren Sie deshalb Ihr System so, dass Partitionen mit einer geraden Anzahl von Membern nach Möglichkeit vermieden werden. Erstellen Sie dazu einen Satz von drei Gruppierungen: drei Datencenter, drei Blade-Center und drei Cluster-Member.gotcha

Wenn die Netzkonnektivität unterbrochen ist, übernimmt ein Ausweich-SIP-Container das Eigentumsrecht an allen IDs, die vom getrennten SIP-Container verwaltet wurden. Der Sicherungscontainer meldet die Übernahme des Eigentumsrechts an diesen IDs dem SIP-Proxy-Server, so dass dieser die richtigen Routing-Entscheidungen treffen kann.

Nachdem die Netzverbindung zum getrennten Primärcontainer wiederhergestellt wurde, meldet dieser das Eigentumsrecht an den IDs dem SIP-Proxy-Server, um ihm mitzuteilen, dass er dieselben IDs besitzt wie der Ausweichcontainer. Wenn der SIP-Proxy-Server zwei Zieladressen für eine ID hat, kann er die Routing-Entscheidungen nicht mehr konsistent und korrekt ausführen. Zur Vermeidung dieser Situation müssen Sie das SIP-Quorum-Feature für Ihre Proxy-Server konfigurieren, bevor eine Netzpartitionierung stattfindet.

Das SIP-Quorum-Feature kann für eine gesamte Stammgruppe, z. B. DefaultCoreGroup, oder nur für bestimmte Cluster in einer Stammgruppe aktiviert werden. Wenn das Quorum-Feature in der Stammgruppenrichtlinie "Default SIP Quorum" für eine Stammgruppe aktiviert wird, wird es auch für alle Cluster in der Stammgruppe aktiviert. Wenn das SIP-Quorum-Feature nur für einige Cluster in einer Stammgruppe aktiviert wird, müssen Sie die Standardrichtlinie ändern und eine Einstellung der Stammgruppenrichtlinie duplizieren, um die Quorum-Unterstützung für diese Cluster zu aktivieren.

Sie müssen die Stammgruppenrichtlinie "Default SIP Quorum" aktivieren oder eine Stammgruppenrichtlinie duplizieren und im Duplikat das Quorum für jede Stammgruppe aktivieren, die die Quorum-Unterstützung erfordert. Die Gruppe mit hoher Verfügbarkeit, die diese Stammgruppenrichtlinie verwendet, muss das Quorum zwischen den SIP-Containern oder SIP-Proxy-Server in einem Cluster überwachen.

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um das Quorum-Feature über eine zusätzliche Stammgruppenrichtlinie für das SIP-Quorum zu konfigurieren.

Anmerkung: Es kann nur ein einziger Clustername auf eine Richtlinie angewendet werden. Wiederholen Sie diese Prozedur für jeden Cluster, der das SIP-Quorum-Feature erfordert, um eine neue Richtlinie mit den entsprechenden Übereinstimmungskriterien zu erstellen. Jede SIP-Quorum-Richtlinie darf maximal drei Übereinstimmungskriterien enthalten.

Vorgehensweise

  1. Klicken Sie in der Administrationskonsole auf Server > Stammgruppen > Einstellungen für Stammgruppe > Name_der_Stammgruppe.
  2. Klicken Sie auf Richtlinien > Neu.
  3. Wählen Sie Alle aktiven Richtlinien aus und klicken Sie anschließend auf Weiter.
  4. Geben Sie im Feld Name einen eindeutigen Namen für die Richtlinie und anschließend im Feld Beschreibung eine Beschreibung ein.
  5. Wählen Sie Quorum aus und klicken Sie anschließend auf OK. Es wird eine Warnung angezeigt, in der Sie darauf hingewiesen werden, dass Sie mindestens ein Übereinstimmungskriterium für diese Richtlinie definieren müssen.
  6. Klicken Sie im Abschnitt "Weitere Eigenschaften" auf Übereinstimmungskriterien > Neu.
  7. Geben Sie policy im Feld Name und AllActiveQuorumPolicy im Feld Wert ein. Bei beiden Feldern muss die Groß-/Kleinschreibung beachtet werden, und beide Werte müssen genauso eingegeben werden, wie es hin diesem Schritt angegeben ist.
  8. Klicken Sie auf Anwenden.
  9. Klicken Sie im Navigationshaupt-Link auf dieser Seite der Administrationskonsole auf den Namen Ihrer Richtlinie und klicken Sie anschließend im Abschnitt "Weitere Eigenschaften" erneut auf Übereinstimmungskriterien > Neu.
  10. Geben Sie dieses Mal type im Feld Name und SIP_QUORUM im Feld Wert ein. Wie bereits erwähnt, muss bei beiden Feldern die Groß-/Kleinschreibung beachtet werden, und beide Werte müssen genauso eingegeben werden, wie es hin diesem Schritt angegeben ist.
  11. Klicken Sie auf Anwenden.
  12. Führen Sie die folgenden Aktionen aus, wenn Sie diese neue Richtlinie nur auf einen bestimmten Cluster in der Stammgruppe anwenden möchten. Überspringen Sie diesen Schritt, wenn diese neue Richtlinie für die gesamte Stammgruppe gelten soll.
    1. Klicken Sie im Navigationshaupt-Link auf dieser Seite der Administrationskonsole auf den Namen Ihrer Richtlinie und klicken Sie anschließend im Abschnitt "Weitere Eigenschaften" erneut auf Übereinstimmungskriterien > Neu.
    2. Geben Sie dieses Mal IBM_hc im Feld Name und den Namen eines Clusters, dem dem Sie diese Richtlinie zuordnen möchten, im Feld Wert an. Bei beiden Feldern muss die Groß-/Kleinschreibung beachtet werden. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie den Clusternamen genauso eingeben, wie er in der Stammgruppe definiert ist.
    3. Klicken Sie auf Anwenden.
  13. Klicken Sie auf Speichern, um die Konfigurationsänderungen zu speichern.
  14. Starten Sie die betroffenen Server erneut.

    Wenn die neue Stammgruppenrichtlinie für das SIP-Quorum für die gesamte Stammgruppe gilt, müssen Sie alle Server erneut starten, die zu dieser Stammgruppe gehören.

    Wenn die neue Stammgruppenrichtlinie für das SIP-Quorum nur für einen bestimmtem Cluster in der Stammgruppe gilt, müssen Sie alle Member dieses Clusters erneut starten.

  15. Wiederholen Sie diese Schritte, wenn Sie das SIP-Quorum nur für bestimmte Cluster in der Stammgruppe aktivieren.

    Einer Richtlinie kann jeweils nur ein einziger Clustername zugeordnet werden. Wenn Sie mehrere Cluster in dieser Stammgruppe haben, für die Sie das SIP-Quorum aktivieren möchten, aber das SIP-Quorum nicht für die gesamte Stammgruppe gelten soll, müssen Sie eine vollständig neue Richtlinie für jeden Cluster erstellen, für den Sie das SIP-Quorum aktivieren möchten. Für jede neue Richtlinie müssen Sie die drei Übereinstimmungskriterien type=SIP_QUORUM, policy=AllActiveQuorumPolicy und IBM_hc=Clustername angeben.

Ergebnisse

Die Mehrheit der Member, die in einem SIP-Container oder Proxy-Server-Cluster enthalten sind, muss gestartet sein, bevor das Quorum erreicht ist. Die Member eines Proxy-Server-Clusters sind erst dann für SIP-Anforderungen empfangsbereit, wenn das Quorum erreicht ist.

Wenn ein SIP-Proxy-Server vom Netz getrennt wird, übernimmt ein SIP-Proxy-Server aus der Partition mit der Memberminderheit der Zelle die Verarbeitung der SIP-Anforderungen. Die Partition mit der Memberminderheit einer Zelle ist die Partition mit den wenigsten Verbindungen zu den Cluster-Membern.

Wenn ein SIP-Container vom Netz getrennt wird, wird der SIP-Container in der Partition mit der Memberminderheit automatisch erneut gestartet, um alle Informationen zu den logischen Partitionen, die zuvor verwaltet wurden, zu löschen. Die SIP-Container in der Partition mit der Membermehrheit übernimmt das Eigentumsrecht an den logischen Partitionen des vom Netz getrennten Containers und meldet die IDs den SIP-Proxy-Servern.


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