Dispatcher-Maschine konfigurieren

Konfigurieren Sie Dispatcher for IPv4 and IPv6 auf der Maschine, die Sie für den Lastausgleich des Serverdatenverkehrs verwenden.

Vorbereitende Schritte

Vor dem Konfigurieren der Dispatcher-Maschine müssen Sie (auf AIX-, HP-UX-, Linux- oder Solaris-Systemen) als Root oder (auf Windows-Systemen) als Administrator registriert sein.

Sie benötigen für die Dispatcher-Maschine mindestens zwei gültige IP-Adressen.

Die folgende Abbildung zeigt ein Beispiel für einen mit einem Cluster, zwei Ports und drei Servern kofigurierten Load Balancer.

Beispiel der für die Load-Balancer-Maschine erforderlichen IP-Adressen

Informationen zu diesem Vorgang

Sie müssen die Maschine konfigurieren, auf der Load Balancer installiert ist, bevor Sie den Datenverkehr in Ihrer Netzumgebung verteilen können.

Im Artikel Neue Features finden Sie Informationen zu den neuen und verbesserten Features in diesem Release.

Best practice Best practice: Sie können den Lastausgleich maximieren, indem Sie auf die explizite Adressierung in Links achten und dieses möglichst vermeiden.

Wenn Ihre Seiten Links enthalten, die auf einzelne Server für Ihre Site zeigen, zwingen Sie einen Client, auf eine bestimmte Maschine zuzugreifen und so die sonst wirksame Lastausgleichsfunktion zu umgehen.

Im Allgemeinen arbeitet die Lastausgleichsfunktion unabhängig vom Inhalt der Sites, an denen das Produkt verwendet wird, aber die Link-Adressierung ist ein Bereich, in dem der Site-Inhalt von wesentlicher Bedeutung sein kann. Entscheidungen, die Sie bezüglich des Site-Inhalts treffen, können erhebliche Auswirkungen auf die Effizienz von Load Balancer haben. Verwenden Sie die Adresse von Load Balancer in allen Links, die auf Ihren Seiten enthalten sind. Berücksichtigen Sie, dass die Art der verwendeten Adressierung nicht immer offensichtlich ist, wenn Ihre Site eine automatisierte Programmierung nutzt, bei der HTML dynamisch erstellt wird.

bprac
Avoid trouble Avoid trouble: Beachten Sie die folgenden Einschränkungen:
  • Load Balancer bietet keine Unterstützung für passives FTP.
  • [Solaris] Solaris-Back-End-Server: Der Lastausgleich für IPv6-Datenverkehr auf Back-End-Servern mit Solaris 5.8 wird nicht unterstützt. Der IPv6-Stack von Solaris 5.8 ist nicht mit IPv6-Paketen kompatibel, die mit MAC weitergeleitet wurden. Wenn der Cluster mit dem Befehl "ifconfig lo0" (Loopback) auf einem Back-End-Server mit Solaris 5.8 konfiguriert ist, kommt das Paket zwar beim Solaris-5.8-Knoten an, wird jedoch nicht akzeptiert. Mit Installationen von Load Balancer können Sie jedoch einen Lastausgleich für IPv4-Datenverkehr auf Back-End-Servern mit Solaris 5.8 durchführen.
gotcha

Vorgehensweise

  1. [AIX][HP-UX][Linux][Solaris] Starten Sie die Serverfunktion. Geben Sie zum Starten der Serverfunktion Folgendes an einer Eingabeaufforderung ein:
    dsserver
    Anmerkung: Eine Standardkonfigurationsdatei (default.cfg) wird beim Starten von dsserver automatisch geladen. Entscheidet der Benutzer, dass die Dispatcher-Konfiguration in default.cfg gesichert werden soll, werden alle in dieser Datei gesicherten Daten automatisch geladen, wenn dsserver das nächste Mal gestartet wird.
  2. Starten Sie die Executorfunktion.
    1. Optional: Wenn Sie IPv6-Adressen verwenden, müssen Sie die Verarbeitung von IPv6-Paketen aktivieren.
      [AIX][Linux][Windows] Setzen Sie vor dem Starten des Executors (mit dscontrol executor start) als Root Folgendes in der Befehlszeile ab:
      • [AIX]
        autoconf6
        Wenn IPv6-Pakete, auch nach einem Systemwarmstart, unterbrechungsfrei verarbeitet werden sollen, bearbeiten Sie die Datei "etc/rc.tcpip". Entfernen Sie das Kommentarzeichen in der folgenden Zeile, und fügen Sie die Option "-A" hinzu:
        start usr/bin/autoconf6 " " -A
      • [Linux]
        modprobe ipv6
      • [Windows]
        netsh interface ipv6 install
      Diese Befehle aktivieren die Verarbeitung von IPv6-Paketen unter dem jeweiligen Betriebssystem. Dieser Befehl muss nur einmal abgesetzt werden. Danach können Sie den Executor so oft starten und stoppen, wie es erforderlich ist. Wenn Sie den Befehl zur Aktivierung von IPv6-Paketen auf diesen Systemen nicht absetzen, wird der Executor nicht gestartet.
      [HP-UX][Solaris] Mit dem Befehl ifconfig müssen IPv6-Adressen gebunden und eine Schnittstelle konfiguriert werden, damit der Dispatcher IPv6-Pakete überprüft. Wenn Sie diese Befehle nicht absetzen, wird der Executor zwar gestartet, es können jedoch keine IPv6-Pakete angezeigt werden. Setzen Sie vor dem Starten des Executors (mit dscontrol executor start) als Root Folgendes in der Befehlszeile ab:
      • [HP-UX]
        ifconfig Einheit inet6 up
      • [Solaris] Geben Sie für "Einheit" den Namen Ihrer Einheit und für "Adresse/Präfix" Ihre IPv6-IP-Adresse und Ihr Präfix an:
        ifconfig Einheit inet6 plumb
        ifconfig Einheit inet6 Adresse/Präfix up
    2. Geben Sie zum Starten der Executorfunktion den Befehl dscontrol executor start ein. Sie können jetzt auch verschiedene Executoreinstellungen ändern.
  3. Optional: Definieren Sie die NFA (Non-Forwarding Address), falls sie vom Hostnamen abweicht. Die NFA wird benutzt, um zu Verwaltungszwecken (z. B. für die Verwendung von Telnet oder SMTP) eine Verbindung zur Maschine herzustellen.
    Standardmäßig ist diese Adresse der Hostname.Geben Sie zum Definieren der NFA den folgenden Befehl ein, oder bearbeiten Sie die Konfigurationsdatei:
    dscontrol executor set nfa IP-Adresse
    Für IP-Adresse kann der symbolische Name oder die IP-Adresse angegeben werden.
  4. Definieren Sie einen Cluster, und legen Sie die Clusteroptionen fest. Der Dispatcher verteilt die Last der an die Clusteradresse gesendeten Anforderungen auf die für die Ports dieses Clusters konfigurierten Server. Der Cluster ist entweder der symbolische Name, die Adresse in der Schreibweise mit Trennzeichen oder die spezielle Adresse 0.0.0.0, die einen Platzhaltercluster definiert.Platzhaltercluster können verwendet werden, wenn mehrere IP-Adressen für die Lastverteilung eingehender Pakete in Frage kommen.
    1. Setzen Sie zum Definieren eines Clusters den Befehl dscontrol cluster add ab:
      dscontrol cluster add Cluster
    2. Verwenden Sie zum Festlegen der Clusteroptionen den Befehl dscontrol cluster set. Geben Sie dazu folgenden Befehl ein:
      dscontrol cluster set Optionen
    3. [Linux] Wenn Sie unter Linux on z/OS eine qeth/OSA-Implementierung im Layer-3-Modus verwenden, müssen Sie die folgenden zusätzlichen Konfigurationsschritte ausführen, um Load Balancer zu knfigurieren.
      Anmerkung: Diese Schritte sind nicht erforderlich, wenn Sie qeth/OSA im Layer-2-Modus ausführen.
      1. 1. Konfigurieren Sie die Clusteradresse mit dem Befehl "ip" oder "ifconfig":
        ip -version addr add Clusteradresse/Präfixlänge dev Einheit
        Beispiel:
        ip -4 addr add 12.42.38.125/24 dev eth0
        ip -6 addr add 3ffe:34::24:45/64 dev eth0 
      2. Fügen Sie wie folgt eine iptables-Regel für das Übergehen von Paketen hinzu, die an die Clusteradresse gerichtet sind:
        Für IPv4-Adressen:
        iptables -t filter -A INPUT -d Clusteradresse -j DROP
        Für IPv6-Adressen:
        ip6tables -t filter -A INPUT -d Clusteradresse -j DROP
        Beispiel:
        iptables -t filter -A INPUT -d 12.42.38.125 -j DROP
        ip6tables -t filter -A INPUT -d 3ffe:34::24:45 -j DROP
      3. Mit den folgenden Befehlen können Sie die obige Konfiguration rückgängig machen:
        ip -version addr del Clusteradresse/Präfixlänge dev device
        iptables -t filter -D INPUT -d Clusteradresse -j DROP
        ip6tables -t filter -D INPUT -d Clusteradresse -j DROP
  5. Verwenden Sie den Befehl dscontrol port add, um Ports zu definieren und Portoptionen festzulegen. Sie müssen alle Server für einen Port definieren und konfigurieren.
    1. Definieren Sie einen Port. Geben Sie den folgenden Befehl ein:
      dscontrol port add Cluster@Port
      • Für Cluster kann der symbolische Name oder die IP-Adresse angegeben werden.
      • Port steht für die Nummer des Ports, den Sie für dieses Protokoll verwenden.
    2. Ändern Sie verschiedene Porteinstellungen. Weitere Informationen zu diesem Befehl und den verfügbaren Optionen finden Sie unter dscontrol port.
      New feature New feature:
      Sie können eine neue Option für den Auswahlalgorithmus auswählen, den Load Balancer für die Weiterleitung von Datenverkehr verwendet:
      • conn+affinity: Gibt an, dass die Serverauswahl auf einer vorhandenen Verbindung basiert. Bei neuen Verbindungen basiert die Serverauswahl auf Affinität.
      newfeat
    Sie können auch die Beispielkonfigurationsdatei bearbeiten, oder die grafische Benutzerschnittstelle verwenden.
  6. Definieren Sie die Servermaschinen für den Lastausgleich. Geben Sie zum Definieren einer Servermaschine für den Lastausgleich den folgenden Befehl ein:
    dscontrol server add Cluster@Port@Server
    Sie können auch die Beispielkonfigurationsdatei bearbeiten, oder die grafische Benutzerschnittstelle verwenden. Für Cluster können Sie den symbolischen Namen oder die IP-Adresse angeben. Port steht für die Nummer des Ports, den Sie für dieses Protokoll verwenden. Für einen Port eines Clusters müssen Sie mehrere Server definieren, um einen Lastausgleich durchführen zu können.
    1. Konfigurieren Sie die verbindungslokale IPv6-Adresse: Bei der IPv6-Adressierung muss jede Maschine der Load-Balancer-Konfiguration eine verbindungslokale IPv6-Adresse haben. Die verbindungslokale Adresse wird beim IPv6-Datenverkehr für die Nachbarerkennung verwendet. Ohne diese Adresse auf der Load-Balancer-Maschine und den Back-End-Servern findet keine Nachbarerkennung statt, und die Maschinen kennen einander nicht. Load Balancer für IPv6 kann keinen Datenverkehr weiterleiten, wenn nicht für eine Schnittstelle jeder Maschine in der Load-Balancer-Konfiguration eine verbindungslokale IPv6-Adresse konfiguriert ist.
    2. Optional: Bindungsspezifische Server: Wenn die Komponente Dispatcher die Last auf bindungsspezifische Server verteilt, müssen die Server so konfiguriert werden, dass sie an die Clusteradresse gebunden werden. Da der Dispatcher Pakete ohne Änderung der Ziel-IP-Adresse weiterleitet, enthalten die beim Server eingehenden Pakete noch immer die Clusteradresse als Ziel. Wenn ein Server für die Bindung an eine andere IP-Adresse als die Clusteradresse konfiguriert ist, kann der Server für den Cluster bestimmte Anforderungen nicht akzeptieren.

      Mit dem Befehl "netstat -an" können Sie feststellen, ob der Server bindungsspezifisch ist. Suchen Sie nach Server@Port. Wenn der Server nicht bindungsspezifisch ist, gibt der Befehl 0.0.0.0@80 zurück. Andernfalls sehen Sie eine Adresse wie 192.168.15.103@80.

  7. Optional: Starten Sie die Managerfunktion. Die Managerfunktion verbessert den Lastausgleich. Soll der Manager gestartet werden, geben Sie den Befehl dscontrol manager start ein, editieren Sie die Beispielkonfigurationsdatei oder verwenden Sie die GUI. Beispiel:
    dscontrol manager start
  8. Optional: Starten Sie die Advisorfunktion. Die Advisor liefern dem Manager weitere Informationen über die Fähigkeit der am Lastausgleich beteiligten Servermaschinen, auf Anforderungen zu antworten. Advisor sind protokollspezifisch. Soll beispielsweise der HTTP-Advisor gestartet werden, setzen Sie den folgenden Befehl ab:
    dscontrol advisor start http Port

    Eine Liste der Advisor mit den zugehörigen Standardports finden Sie im Artikel Liste der Advisor.

    1. Legen Sie bei Bedarf Clusterproportionen fest. Wenn Sie Advisor starten, können Sie die Gewichtung ändern, die den Advisorinformationen beigemessen wird, die für Lastausgleichsentscheidungen herangezogen werden. Setzen Sie zum Festlegen von Clusterproportionen den Befehl dscontrol cluster set cluster proportions ab. Weitere Informationen enthält der Artikel Proportionale Gewichtung von Statusinformationen optimieren.
  9. Konfigurieren Sie die Servermaschinen.
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Last updated: May 30, 2013 07:18 AM EDT
File name: tcfg_configlbmach.html