Caching Proxy starten und stoppen

Die Komponente Caching Proxy ist so konzipiert, dass sie fortlaufend als Hintergrundprozess ausgeführt wird und nur sehr wenige Bedienereingriffe erfordert. In der Regel wird der Proxy-Server während des Boot-Zyklus der Maschine gestartet und nur gestoppt, wenn Wartungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen. Der Proxy-Server kann bei Bedarf manuell gestartet werden. Außerdem kann dem Proxy-Server eine Neustartanweisung übergeben werden, die den Proxy-Server stoppt und dann erneut startet, ohne aktive Clientverbindungen zu unterbrechen.

Automatisches Starten und Stoppen auf Linux- und UNIX-Systemen

Auf Linux- und UNIX-Systemen werden bei der Installation von Caching Proxy ein Initialisierungs-Script mit dem Namen ibmproxy und die zugehörigen symbolischen Verbindungen in den entsprechenden /etc/-Verzeichnissen gespeichert. Die Scripts werden dann in die Start- und Systemabschlussroutinen des Betriebssystems integriert. Sie können die Konfigurationseinstellungen für automatischen Neustart ändern, indem Sie das Script ibmproxy editieren und die Optionen des Befehls ibmproxy ändern.

Anmerkung:
Grenzwert für Dateideskriptoren unter Solaris

Es ist möglich, dass das Initialisierungs-Script von Caching Proxy wegen des systemweiten Grenzwerts für Dateideskriptoren unter Solaris nicht die gewünschte maximale Anzahl von Dateideskriptoren festlegen kann. Ist der systemweite Maximalwert niedriger als die Einstellung im Initialisierungs-Script von Caching Proxy, wird der systemweite Grenzwert verwendet. Um Probleme mit der Proxy-Leistung zu vermeiden, die aus einem zu niedrigen Wert (unter 1024) resultieren, können Sie den Grenzwert für die Dateideskriptoren ändern. Führen Sie den Befehl ulimit aus, um die Anzahl der Deskriptoren anzuzeigen, die derzeit verfügbar sind. Liegt der Wert unter 1024, erhöhen Sie den Grenzwert. Um den Grenzwert für Dateideskriptoren auf 1024 zu erhöhen, fügen Sie der Datei /etc/system die folgende Zeile hinzu:

set rlim_fd_cur=0x400

Automatisches Starten und Stoppen inaktivieren

Gehen Sie wie folgt vor, um das automatische Starten und Stoppen zu inaktivieren:

Manuelles Starten auf Linux- und UNIX-Systemen

Der Befehl ibmproxy wird unabhängig von der Startmethode entweder direkt von der Eingabeaufforderung oder aus einem Script heraus aufgerufen. Eine detaillierte Beschreibung des Befehls ibmproxy finden Sie im Abschnitt Befehl ibmproxy. Beispiele für die am häufigsten verwendeten Argumente folgen.

Unter AIX:

Unter HP-UX:

Unter Linux:

Anmerkung:
Informationen zum Ausführen von "ibmproxy" in einer Umgebung mit Security Enhanced Linux auf RHEL-Systemen finden Sie auf der Unterstützungssite zu IBM WebSphere Application Server unter der folgenden Adresse: http://www-01.ibm.com/support/docview.wss?uid=swg21369929.

Unter Solaris:

Als Windows-Dienst starten

Wird Caching Proxy als Windows-Dienst installiert, wird er wie jeder andere Windows-Dienst gestartet:

  1. Klicken Sie auf Start –> Systemsteuerung.
  2. Klicken Sie in der Systemsteuerung doppelt auf Verwaltung –> Dienste.
  3. Heben Sie im Fenster Dienste den Eintrag Caching Proxy hervor.
  4. Klicken Sie auf Starten, um Caching Proxy als Dienst zu starten.

Ist Caching Proxy als Dienst installiert, kann er so konfiguriert werden, dass er automatisch beim Start von Windows gestartet wird. In diesem Fall müssen Sie sich nicht anmelden, damit der Proxy-Server Anforderungen beantworten kann. Führen Sie folgende Schritte aus, damit der Proxy-Server automatisch gestartet wird:

  1. Klicken Sie auf Start –> Systemsteuerung.
  2. Klicken Sie in der Systemsteuerung doppelt auf Verwaltung –> Dienste.
  3. Heben Sie im Fenster Dienste den Eintrag Caching Proxy hervor.
  4. Klicken Sie auf den Radioknopf Automatisch und anschließend auf Starten, damit der Caching-Proxy-Dienst beim Start von Windows automatisch gestartet wird.

Umgebungsvariable PATH aktualisieren

Wird für Caching Proxy in der Anzeige Dienste der Status Gestartet angezeigt, obwohl der Proxy-Server nicht aktiv ist, wurde die Maschine eventuell nach der Installation des Proxy-Servers nicht neu gestartet. Wurde die Komponente Caching Proxy so definiert, dass sie interaktiv mit dem Desktop arbeitet, und wurde sie danach nicht neu gestartet, wird eventuell folgende Fehlernachricht in einem Dialogfenster angezeigt: Message catalog error: the message catalog could not be loaded or is invalid (Nachrichtenkatalogfehler: Der Nachrichtenkatalog konnte nicht geladen werden oder ist ungültig).

Die Maschine muss jedoch neu gestartet werden, damit der Wert der Umgebungsvariablen PATH in der Windows-Registry aktualisiert wird. Wird die Registry nicht aktualisiert, zeigt die Variable PATH möglicherweise die richtigen Pfade für Caching Proxy und GSK7 an, funktioniert aber nicht ordnungsgemäß.

Anmerkung:
Auf Windows-Systemen kann ein Konflikt auftreten, wenn Caching Proxy und eine andere Anwendung, z. B. ein Netzdateisystem, als Dienst ausgeführt werden. Pfade, die ein fernes Laufwerk enthalten, deren Eigner eine ebenfalls als Dienst ausgeführte Dateisystemanwendung ist, können von Caching Proxy manchmal nicht verwendet werden.

Dieses Problem kann auftreten, wenn in der Windows-Umgebungsvariablen PATH der Pfad für den Dateisystemdienst vor dem Pfad für den Caching-Proxy-Dienst angegeben ist. Sie können das Problem lösen, indem Sie Dateisystemdienste in der Variablen PATH möglichst am Ende angeben.

Dieses Problem hat keine Auswirkung auf ferne Laufwerke, die von Anwendungen bereitgestellt werden, die nicht als Windows-Dienste ausgeführt werden. Beispielsweise kann Caching Proxy auf freigegebene Laufwerke auf anderen Windows-Maschinen zugreifen, die in einem lokalen Netz (LAN) sichtbar sind.

Als Windows-Anwendung starten

Das Menü 'Start' verwenden

Bei der Installation von Caching Proxy als Windows-Anwendung wird im Menü Start ein Untermenü Caching Proxy erstellt. Zum Starten von Caching Proxy als Anwendung klicken Sie auf Start –> Programme –> IBM WebSphere –> Edge Components –> Caching Proxy.

Diese Startprozedur führt den Proxy-Server mit den aktuellen Konfigurationseinstellungen aus. Wenn Sie beim Start andere Einstellungen festlegen möchten, müssen Sie den Server von der Eingabeaufforderung aus starten. Nähere Informationen hierzu finden Sie im folgenden Abschnitt.

Eingabeaufforderung verwenden

Wenn Sie den Server von einer Windows- oder DOS-Eingabeaufforderung aus starten möchten, verwenden Sie den Befehl ibmproxy. Sollten Sie Windows seit der Installation des Servers noch nicht heruntergefahren und erneut gestartet haben, müssen Sie (standardmäßig) mit dem Befehl den vollständigen Pfadnamen angeben. Beispiel:

C:\Programme\IBM\edge\cachingproxy\cp\bin\ibmproxy.exe

Der Befehl ibmproxy startet den Server mit den aktuellen Konfigurationseinstellungen. Wenn Sie die Serverkonfiguration seit der Installation nicht geändert haben, basiert die aktuelle Konfiguration auf den Informationen, die Sie während der Installation angegeben haben, und auf den Standardoptionen.

Mit dem Befehl ibmproxy wird der Server als Anwendung gestartet, selbst wenn Sie Caching Proxy als Dienst installiert haben. Damit der Server als Anwendung ausgeführt wird, können Sie auch die Befehlsoption -noservice angeben. Mit anderen Befehlsoptionen können Sie die Konfigurationseinstellungen während der Laufzeit ändern.

Mehrere Proxy-Server starten

Sie können mehrere Instanzen des Proxy-Servers gleichzeitig ausführen, aber jedes Paar von Bindungs-IP-Adresse und Empfangsport (HostName/IP, PORT) muss eindeutig sein. Außerdem müssen Sie die Anweisung BindSpecific in den Konfigurationsdateien aktivieren. Wenn mehrere Instanzen des Proxy-Servers auf einem einzigen System ausgeführt werden, müssen Sie darüber hinaus für jede Proxy-Instanz die folgenden Anweisungen definieren:

Auf AIX-Systemen kann mit SRC nur eine Instanz gestartet werden. Für alle Instanzen des Servers müssen eindeutige Konfigurationsdateien angegeben werden, weil in der Konfigurationsdatei eine Portnummer festgelegt ist und diese Nummer für jeden Server auf einer bestimmten Maschine eindeutig sein muss. Zum Starten einer weiteren Instanz des Servers (wenn mindestens eine Serverinstanz aktiv ist) geben Sie an der Eingabeaufforderung folgenden Befehl ein:

andere_Konfigurationsdatei steht für eine eindeutige Konfigurationsdatei.

Beim Starten mehrerer Instanzen des Servers müssen Sie die Prozess-ID notieren, die für jede Instanz angezeigt wird. Sie benötigen diese IDs, damit Sie bestimmte Instanzen des Servers stoppen können.

Anmerkung:
Auf Linux-Systemen, auf denen mehrere Instanzen des Servers ausgeführt werden, können Sie mit dem folgenden Befehl den zuletzt gestarteten Server stoppen: /etc/rc.d/init.d/ibmproxy stop. Die übrigen Instanzen müssen manuell gestoppt werden. Nähere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Manuelles Stoppen auf Linux- und UNIX-Systemen.

ibmproxy als Prozess ohne Rootberechtigung auf UNIX-Systemen starten

Sie können IBM Caching Proxy auf einem UNIX-System als Prozess ohne Rootberechtigung ausführen. Allerdings müssen Sie einige Konfigurationsänderungen vornehmen, damit Caching Proxy ordnungsgemäß arbeiten kann. Gehen Sie wie folgt vor, um Caching Proxy für die Ausführung als Prozess ohne Rootberechtigung einzurichten:

  1. Konfigurieren Sie Caching Proxy für die Verwendung von Nicht-Standard-Ports oberhalb von 1024. Sie können beispielsweise die folgenden Ports für die Ausführung von Caching Proxy als Prozess ohne Rootberechtigung verwenden:
    Port  8080
    SSLPort 1443
    Anmerkung:
    Dieser Schritt muss für jede Anweisung in der Konfigurationsdatei ausgeführt werden, die Portnummern verwendet. Wenn Sie versuchen, den Prozess ohne Rootberechtigung auf Ports unterhalb von 1024 auszuführen, können Portbindungsfehler oder Fehler aufgrund einer Zugriffsverweigerung auftreten.
  2. Überprüfen Sie die Einstellungen für die Anweisungen USERID und GROUPID. Wenn Sie die Standardeinstellungen des Servers für Benutzer-ID, Gruppen-ID oder Protokollverzeichnispfade ändern, müssen Sie die neuen Verzeichnisse erstellen und die für diese Verzeichnisse erforderlichen Berechtigungen und Eigentumsrechte aktualisieren.

Manuelles Stoppen auf Linux- und UNIX-Systemen

Gehen Sie wie folgt vor, um den Server zu stoppen:

Tabelle 2. Start- und Stoppmethoden für Linux- und UNIX-Systeme
Startmethode Stoppmethode
In /etc/inittab (unter AIX) Geben Sie Folgendes ein: stopsrc -s ibmproxy
In /sbin/init.d (unter HP-UX) Geben Sie Folgendes ein: /sbin/init.d/ibmproxy stop
In /etc/rc.d/init.d (unter Linux) Geben Sie Folgendes ein: /etc/rc.d/init.d/ibmproxy stop
ibmproxy
  1. Ermitteln Sie die Prozess-ID von ibmproxy. Geben Sie unter AIX den Befehl ps -aef | grep "ibmproxy" ein, unter Linux den Befehl ps -aux | grep ibmproxy | grep Server-ID, und unter Solaris und HP-UX den Befehl ps -ef | grep "ibmproxy".
  2. Stoppen Sie den ibmproxy-Prozess, indem Sie Folgendes eingeben: kill Prozess-ID

Zum Stoppen aller Server auf dieser Maschine geben Sie Folgendes ein: killall ibmproxy

ibmproxy -nobg Drücken Sie die Tastenkombination Strg-c.
ibmproxy -r -andere_Konfigurationsdatei (unter AIX) Geben Sie Folgendes ein: stopsrc -s ibmproxy -p Prozess-ID
ibmproxy -r -andere_Konfigurationsdatei (unter Linux)
  1. Ermitteln Sie die Prozess-ID von ibmproxy. Geben Sie Folgendes ein: ps aux | grep ibmproxy | grep Prozess-ID
  2. Stoppen Sie den ibmproxy-Prozess, indem Sie Folgendes eingeben: kill Prozess-ID
Anmerkung:
Wenn Sie einen transparenten Proxy-Server gestartet haben, sollten Sie nach dem Stoppen des Caching-Proxy-Servers auch die Kernel-Erweiterung des transparenten Servers und die zugehörigen Firewall-Regeln entladen. Geben Sie als Root folgenden Befehl ein:
ibmproxy -unload 

Zum Stoppen des Servers melden Sie sich als Root an und geben dann an der Eingabeaufforderung Folgendes ein:

Einschränkungen für die Stoppbefehle

Bei Verwendung der Stoppbefehle stoßen Sie möglicherweise auf die folgenden Einschränkungen:

Manuelles Stoppen auf einem Windows-System

Sie können den Caching-Proxy-Server auf dieselbe Art und Weise stoppen wie andere Windows-Programme.

Ist der Proxy-Server als Dienst installiert, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Klicken Sie auf Start –> Systemsteuerung.
  2. Klicken Sie in der Systemsteuerung doppelt auf Verwaltung –> Dienste.
  3. Heben Sie im Fenster Dienste den Eintrag Caching Proxy hervor.
  4. Klicken Sie auf Stoppen, um den Caching-Proxy-Dienst zu stoppen.

Ist der Proxy-Server nicht als Dienst installiert, führen Sie einen der folgenden Schritte aus, um Caching Proxy zu stoppen:

Neustart nach Konfigurationsänderungen

Nachdem die Serverkonfiguration (mit den Konfigurations- und Verwaltungsformularen oder durch Editieren der Datei ibmproxy.conf) geändert wurde, müssen Sie den Server erneut starten, damit die Änderungen wirksam werden. In den meisten Fällen können Sie den Server erneut starten, ohne ihn zuerst zu stoppen. Einige Einstellungen werden jedoch durch einen einfachen Neustart nicht aktualisiert. Nähere Informationen hierzu finden Sie in Tabelle 6.

Um für den Server einen Neustart durchzuführen, ohne ihn vorher zu stoppen, klicken Sie in einem Konfigurations- und Verwaltungsformular auf Neustart oder geben Sie folgenden Befehl ein: ibmproxy -restart