Planung für Site Selector

Site Selector arbeitet mit einem Domänennamensserver zusammen, um für eine Gruppe von Servern einen Lastausgleich durchzuführen. Dazu verwendet Site Selector gesammelte Metriken und Wertigkeiten. Sie können eine Sitekonfiguration erstellen, um den Datenverkehr für eine Servergruppe auf der Grundlage des für eine Clientanforderung verwendeten Domänennamens gleichmäßig zu verteilen (Lastausgleich).

Vorsicht:
Site Selector unterstützt nur DNS-Abfragen des Typs A. Bei allen anderen Abfragetypen erscheint der Rückkehrcode NOTIMPL (nicht implementiert). Falls eine ganze Domäne an Site Selector delegiert wird, stellen Sie sicher, dass die Domäne nur Abfragen des Typs A empfängt.
Beispiel für eine DNS-UmgebungBeispiel für eine DNS-Umgebung

Wenn Sie innerhalb Ihrer DNS-Umgebung eine Unterdomäne für Site Selector einrichten, hat Site Selector die Berechtigung für diese Unterdomäne. Beispielsweise erhält Ihr Unternehmen wie in der Abbildung mit dem Beispiel einer DNS-Umgebung die Berechtigung für die Domäne company.com. Innerhalb des Unternehmens gibt es mehrere Unterdomänen. Site Selector hätte in diesem Fall die Berechtigung für siteload.company.com und die DNS-Server hätten weiterhin die Berechtigung für atlanta.company.com und boston.company.com.

Damit der Namensserver des Unternehmens erkennt, dass Site Selector die Berechtigung für die Unterdomäne "siteload" hat, muss zur benannten Datendatei für den Server ein Namensservereintrag hinzugefügt werden. Auf AIX-Systemen würde ein solcher Namensservereintrag wie im folgenden Beispiel aussehen:
siteload.company.com IN NS siteselector.company.com 
Hier ist siteselector.company.com der Hostname des Site-Selector-Servers. In allen anderen benannten Datendateien für DNS-Server sind entsprechende Einträge erforderlich.

Ein Client fordert die Auflösung eines Domänennamens bei einem Namensserver innerhalb seines Netzes an. Der Namensserver leitet die Anforderung an den Site-Selector-Server weiter. Site Selector löst den Domänennamen dann in die IP-Adresse eines der Server auf, die für den Sitenamen konfiguriert wurden. Anschließend gibt Site Selector die IP-Adresse des ausgewählten Servers an den Namensserver zurück. Der Namensserver liefert die IP-Adresse an den Client. (Site Selector arbeitet als nicht rekursiver Namensserver (Blattknotenserver) und meldet einen Fehler, wenn die Domänennamensanforderung nicht aufgelöst werden kann.)

Die Abbildung im Artikel zur Komonente Site Selector veranschaulicht eine Site, in der Site Selector zusammen mit einem DNS-System die Last auf lokale und ferne Server verteilt.

Site Selektor umfasst die folgenden Funktionen:

Die vier wichtigsten Funktionen von Site Selector (Namensserver, Manager, Metric Server und Advisor) interagieren, um die eingehenden Anforderungen auf die Server zu verteilen und aufzulösen.

TTL

Der DNS-gestützte Lastausgleich erfordert, dass Namensauflösungen zwischengespeichert werden können. Der TTL-Wert (Time To Live) bestimmt die Effizienz des DNS-gestützten Lastausgleichs. TTL legt fest, wie lange ein anderer Namensserver die aufgelöste Antwort zwischenspeichert. Bei einem kleinen TTL-Wert können geringfügige Änderungen der Server- oder Netzlast schneller realisiert werden. Wird die Zwischenspeicherung inaktiviert, müssen die Clients sich mit jeder Namensauflösungsanforderung an den maßgeblichen Namensserver wenden, was potenziell die Latenzzeit erhöht. Bei der Auswahl eines TTL-Wertes sollte Sie sorgfältig abwägen, welchen Einfluss das Inaktivieren der Zwischenspeicherung auf eine Umgebung hat. Außerdem sollten Sie bedenken, dass der DNS-gestützte Lastausgleich potenziell von der Zwischenspeicherung von Namensauflösungen auf dem Client eingeschränkt werden kann.

Konfigurieren Sie TTL mit dem Befehl sscontrol sitename [add | set].

Feature "Netzproximität"

Die Netzproximität ist die Berechnung der Nähe jedes einzelnen Servers zum anfordernden Client. Zum Bestimmen der Netzproximität sendet der Agent Metric Server (der auf jedem Server mit Lastausgleich installiert sein muss) ein Pingsignal an die Client-IP-Adresse und meldet Site Selector die Antwortzeit. Site Selector bezieht die Proximitätsantwort in die Lastausgleichsentscheidung ein. Site Selector kombiniert den Wert der Netzproximitätsantwort mit der Wertigkeit vom Manager und ermittelt so die endgültige Wertigkeit für den Server.

Die Verwendung der Netzproximität mit Site Selector ist optional.

Site Selector stellt die folgenden Netzproximitätsoptionen bereit, die pro Sitenamen festgelegt werden können:
  • Cache-Lebensdauer: Die Zeitperiode, während der eine Proximitätsantwort gültig und im Cache gespeichert ist.
  • Prozentsatz für Proximität: Die Gewichtung der Proximitätsantwort gemessen am Zustand des Servers (vom Manager vorgegebene Wertigkeit).
  • Auf alle warten: Legt fest, ob vor der Beantwortung der Clientanforderung auf alle Proximitätsantworten (Pingsignale) der Server gewartet werden soll.

    Ist dieser Wert auf ja gesetzt, sendet Metric Server ein Pingsignal an den Client, um die Zeit für die Proximitätsantwort zu ermitteln. Der Namensserver wartet auf die Antworten aller Metric-Server oder das Eintreten einer Zeitlimitüberschreitung. Anschließend erstellt der Namensserver für jeden Server aus der Zeit für die Proximitätsantwort und der vom Manager berechneten Wertigkeit eine kombinierte Wertigkeit. Site Selector teilt dem Client die Server-IP-Adresse mit der besten kombinierten Wertigkeit mit. Es wird davon ausgegangen, dass die meisten Clientnamensserver ein Zeitlimit von 5 Sekunden haben. Site Selector versucht, vor Ablauf dieses Zeitlimits zu antworten.

    Ist dieser Wert auf nein gesetzt, erfolgt die Namensauflösung für den Client auf der Basis der aktuellen Wertigkeiten vom Manager. Anschließend sendet Metric Server ein Pingsignal an den Client, um die Zeit für die Proximitätsantwort zu ermitteln. Der Namensserver speichert die von Metric Server empfangene Antwortzeit im Cache. Wenn der Client eine zweite Anforderung stellt, erstellt der Namensserver für jeden Server aus der aktuellen Wertigkeit vom Manager und dem zwischengespeicherten Antwortwert auf das Pingsignal eine kombinierte Wertigkeit. Site Selector gibt auf die zweite Anforderung des Clients die IP-Adresse dieses Servers zurück.

Legen Sie die Netzproximitätsoptionen mit dem Befehl sscontrol sitename [add | set] fest. Informationen zu den Site-Selector-Befehlen finden Sie im Artikel "Befehlsreferenz".

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Last updated: May 30, 2013 07:18 AM EDT
File name: ccfg_planss.html