Die Komponente Caching Proxy fängt Datenanforderungen von Clients ab, ruft die angeforderten Informationen von den Maschinen ab, die Inhalte bereitstellen, und liefert die abgerufenen Inhalte an die Clients. Meistens beziehen sich die Anforderungen auf Dokumente, die auf Webserver-Maschinen (auch Ursprungsserver oder Inhaltshosts genannt) gespeichert und mit Hypertext Transfer Protocol (HTTP) zugestellt werden. Sie können Caching Proxy jedoch auch für die Verwendung anderer Protokolle wie File Transfer Protocol (FTP) und Gopher konfigurieren.
Caching Proxy legt Inhalte, die zwischengespeichert werden können, vor der Zustellung an den Requester in einem lokalen Cache ab. Beispiele für solche im Cache speicherbaren Inhalte sind statische Webseiten und JSP-Dateien mit dynamisch generierten, aber sich nur selten ändernden Fragmenten. Durch die Zwischenspeicherung (oder Caching) ist Caching Proxy in der Lage, nachfolgende Anforderungen für denselben Inhalt direkt aus dem Cache bereitzustellen, was sehr viel schneller ist als ein erneuter Abruf des Inhalts vom Inhaltshost.
Wichtig: Caching Proxy ist mit folgender Ausnahme in allen Edge-Components-Installationen verfügbar:
Die beiden Basiskonfigurationen des Proxy-Servers sind Reverse Proxy und Forward Proxy.
Caching Proxy ist standardmäßig als Reverse-Proxy-Server konfiguriert. In einer Reverse-Proxy-Konfiguration befindet sich ein Proxy-Server zwischen einem oder mehreren Inhaltsservern und dem Internet. Er akzeptiert Anforderungen von Internet-Clients für Inhalt, der auf der Home-Site des Proxy-Servers gespeichert ist. Für den Client scheint der Proxy-Server der ursprüngliche Inhaltsserver zu sein. Ihm wird nicht gewahr, dass die Anforderung an einen anderen Server gesendet wurde.
Alternativ können Sie Caching Proxy als Forward-Proxy-Server konfigurieren. Client-Browser müssen zur Verwendung des Proxy-Servers jedoch individuell konfiguriert werden. In einer Forward-Proxy-Konfiguration befindet sich ein Proxy-Server zwischen dem Client und dem Internet. Caching Proxy leitet eine Clientanforderung an Inhaltshosts im Internet weiter, stellt die abgerufenen Daten in den Cache und stellt die abgerufenen Daten dem Client zu.
Nehmen Sie die folgenden Änderungen in der Konfigurationsdatei ibmproxy.conf vor, um die Forward-Proxy-Konfiguration zu aktivieren:
Proxy http:*
Proxy ftp:*
Proxy gopher:*
SSLTunneling On
Weitere Informationen zur SSL-Tunnelung finden Sie im Abschnitt SSL-Tunnelung konfigurieren.Enable CONNECT OutgoingPorts All
oder
Enable CONNECT OutgoingPorts 443
Weitere Informationen zum Format und den verfügbaren Optionen für die Methode Enable CONNECT finden Sie im Abschnitt SSL-Tunnelung konfigurieren.
Wenn Sie diese Änderungen vornehmen, kann der Forward Proxy die folgenden Aktionen ausführen:
Eine Variante von Caching Proxy als Forward-Proxy-Server ist ein transparenter Caching Proxy. In dieser Rolle führt Caching Proxy dieselbe Funktion wie ein Basis-Forward-Caching-Proxy aus, aber der Client ist sich seiner Präsenz nicht bewusst. Die transparente Caching-Proxy-Konfiguration wird nur auf Linux-Systemen unterstützt.
Wie der reguläre Forward-Caching-Proxy wird der transparente Caching Proxy auf einer Maschine in der Nähe des Internet/Gateway installiert, aber die Client-Browser-Programme werden nicht so konfiguriert, dass sie Anforderungen an einen Forward-Caching-Proxy weiterleiten. Die Clients sind sich nicht bewusst, dass ein Proxy-Server in der Konfiguration vorhanden ist. Stattdessen wird ein Router konfiguriert, der die Clientanforderungen abfängt und an den transparenten Caching Proxy weiterleitet.
Weitere Informationen zur Anweisung für diese Konfiguration finden Sie im Abschnitt TransparentProxy - Für Linux den transparenten Proxy-Server aktivieren.