Übersicht über das Proxy-Server-Caching

Beim Caching speichert der Proxy-Server lokale Kopien der von den Clients angeforderten Dateien im Cache, so dass er bei erneuter Anforderung von demselben oder anderen Clients diese Dateien direkt aus dem Cache bereitstellen kann.

Caching Proxy ist mit HTTP 1.1 kompatibel und folgt im Allgemeinen dem Protokoll HTTP 1.1 für das Caching und für die Überprüfung der Dokumentaktualität.

Dieses Kapitel beschreibt einige Funktionen des Proxy-Server-Cache. In den folgenden Kapiteln wird beschrieben, wie Sie die richtigen Konfigurationswerte für diese Funktionen definieren.

Cache-Speicher

Der Proxy-Server kann den Cache auf einer physischen Speichereinheit oder im Systemspeicher speichern. Welche Art von Cache-Speicher für Ihr System besser geeignet ist, hängt vom Leistungsspektrum Ihrer Hardware und davon ab, ob Ihnen kürzere Cache-Antwortzeiten oder eine höhere Maximalanzahl von Elementen im Cache wichtiger ist. Die Antwortzeiten eines Speicher-Cache sind in der Regel kürzer als die eines Platten-Cache, aber die Größe des Speicher-Cache wird durch die RAM-Kapazität der Proxy-Server-Maschine begrenzt. Die Größe eines Platten-Cache wird durch die Kapazität der Speichereinheit beschränkt, die in der Regel sehr viel höher ist als die RAM-Kapazität.

Für Platten-Caches verwendet Caching Proxy reines Platten-Caching, d. h. der Proxy-Server schreibt direkt auf die Cache-Einheit, ohne die Lese- und Schreibprotokolle des Betriebssystems zu verwenden. Die Speichereinheit für einen Platten-Cache muss mit dem Befehl htcformat vorbereitet werden. Nähere Informationen zum Befehl htcformat finden Sie in Basiseinstellungen für das Caching.

Cache-Index

Sowohl beim Speicher-Cache als auch beim Platten-Cache legt Caching Proxy einen Cache-Index im Systemspeicher ab, der die Verarbeitungszeit für das Suchen der im Cache gespeicherten Dateien verringert.

Die Cache-Verzeichnisstruktur und die Suchfunktionen von Caching Proxy unterscheiden sich von denen anderer Proxy-Server. Caching Proxy verwaltet im Hauptspeicher einen Index mit Informationen zu den Dateien im Cache. Wenn der RAM anstelle einer Platte oder eines anderen Datenträgers zum Suchen verwendet wird, sind Such- und Abrufoperationen schneller.

Der Index enthält URLs, Cachepositionen und Verfallsinformationen für Objekte im Cache. Aus diesem Grund verhält sich die für den Index erforderliche Speicherkapazität proportional zur Anzahl der Objekte im Cache.

Wenn eine Anforderung von einem Client empfangen wird, prüft der Proxy-Server, ob dieser URL in dem im Systemspeicher abgelegten Cache-Index enthalten ist.

FTP-Caching

Wenn im Proxy-Server das Zwischenspeichern (Caching) von Anforderungen konfiguriert ist, kann er sowohl FTP- als auch HTTP-Dateianforderungen zwischenspeichern. Da FTP-Dateien jedoch nicht dieselben Header-Informationen wie HTTP-Dateien enthalten, wird das Verfallsdatum für zwischengespeicherte FTP-Dateien anders als für andere zwischengespeicherte Dateien berechnet.

Wenn der FTP-Server eine Anforderung zum Abrufen einer Datei empfängt, sendet der Proxy-Server zunächst eine LIST-Anforderung für die Datei an den FTP-Server, um FTP-Verzeichnisinformationen zu dieser Datei zu erhalten. Falls der FTP-Server auf die LIST-Anforderung hin mit einer Ausführungsbestätigung und die Verzeichnisinformationen zu der Datei sendet, erstellt der Proxy-Server einen HTTP-Header "Last-Modified" mit dem Datum, das aus diesen FTP-Verzeichnisinformationen ermittelt wird. Die Caching-Funktion des Proxy-Servers verwendet diesen Header "Last-Modified" anschließend zusammen mit dem Wert der Anweisung CacheLastModifiedFactor aus der Konfigurationsdatei, um die maximale Verweildauer der FTP-Datei im Cache-Speicher zu bestimmen.

Nähere Informationen zur Verwendung des Header "Last-Modified" und der Anweisung CacheLastModifiedFactor zur Bestimmung der Verweildauer einer Datei im Cache-Speicher finden Sie in Cache-Inhalt verwalten.

FTP-Dateien, die nicht durch anonyme Anmeldung, sondern für eine bestimmte Benutzer-ID abgerufen werden, werden als private Dateien behandelt und nicht zwischengespeichert.

DNS-Caching

Zusätzlich zum Caching von Webinhalten führt der Proxy-Server DNS-Caching (DNS = Domänennamensserver) durch. Wenn ein Client beispielsweise einen URL von der Website www.meineWebsite.com anfordert, fordert der Proxy-Server seinen DNS-Server auf, den Hostnamen www.meineWebsite.com in eine IP-Adresse aufzulösen. Die IP-Adresse wird dann in den Cache gestellt, um die Antwortzeit bei zukünftigen Anforderungen für diesen Hostnamen zu verbessern. DNS-Caching wird automatisch durchgeführt, und die Konfiguration kann diesbezüglich nicht geändert werden.

Cache-Ausschlüsse

Einige Dateien und Dokumente werden nie im Cache gespeichert. Dazu gehören die folgenden Dateien:

Sie können die im Cache gespeicherten Elemente noch weiter einschränken, indem Sie Caching-Filter definieren. Beispielsweise könnten Sie festlegen, dass der Proxy-Server keine Dateien im Cache speichern soll, die lokal vom Proxy-Server bereitgestellt werden. Nähere Informationen hierzu finden Sie in Zwischenzuspeichernde Inhalte steuern.

Cache-Verwaltung

Zum Verwalten eines Caches gehören viele Faktoren. Als Serveradministrator können Sie Folgendes festlegen:

Zusätzlich können Anpassungen der Cache-Konfiguration vorgenommen werden, um die Gesamtleistung von Caching Proxy zu verbessern. Nähere Informationen zur Leistungsoptimierung finden Sie in Proxy-Server-Cache optimieren.