Schnellkonfiguration

Dieses Beispiel zeigt die Konfiguration von drei lokal angeschlossenen Workstations, die die Weiterleitungsmethode mac der Komponente Dispatcher verwenden, um den Webdatenverkehr auf zwei Webserver zu verteilen. Für die Verteilung des Datenverkehrs einer anderen TCP-Anwendung oder einer kontextlosen UDP-Anwendung würde die Konfiguration im Wesentlichen genauso aussehen.

Abbildung 8. Einfache lokale Dispatcher-Konfiguration
Eine Abbildung, die einen Client, eine Internet-Cloud, eine Load-Balancer-Maschine und zwei lokal angeschlossene Server mit angegebenen Adressen zeigt.

Die mac-Weiterleitung ist die Standardweiterleitungsmethode, bei der der Dispatcher eingehende Anforderungen auf die Server verteilt und der jeweilige Server die Antwort direkt an den Client zurückgibt. Weitere Informationen zur Dispatcher-Weiterleitungsmethode mac finden Sie im Abschnitt Dispatcher-Weiterleitungsmethode mac.

Anmerkung:
Für die Konfiguration reichen zwei Workstations. Der Dispatcher befindet sich dabei auf einer der Webserverworkstations. Dies wäre dann eine verknüpfte Konfiguration. Prozeduren für das Erstellen komplexerer Konfigurationen finden Sie im Abschnitt Dispatcher-Maschine konfigurieren.

Voraussetzungen

In dem Beispiel für einen schnellen Start werden drei Workstations und vier IP-Adressen benötigt. Eine Workstation ist die CBR-Maschine, und die beiden anderen Workstations sind die Webserver. Jeder Webserver benötigt eine IP-Adresse. Die Dispatcher-Workstation muss zwei Adressen haben: die NFA (Non-Forwarding Address) und die Clusteradresse (für den Lastausgleich). Beide Adressen werden den Clients für den Zugriff auf Ihre Website zur Verfügung gestellt.

Anmerkung:
Die NFA ist die Adresse, die vom Befehl hostname zurückgegeben wird. Sie ist für Verwaltungszwecke (z. B. für die Fernkonfiguration) bestimmt.

Vorbereitungen

  1. Konfigurieren Sie Ihre Workstations für dieses Beispiel mit lokalem Anschluss so, dass sie sich innerhalb eines LAN-Segments befinden. Stellen Sie sicher, dass der Datenaustausch im Netz zwischen den drei Maschinen nicht über Router oder Brücken erfolgen muss. (Informationen zu Konfigurationen mit fernen Servern finden Sie im Abschnitt Dispatcher-WAN-Unterstützung konfigurieren.)
  2. Konfigurieren Sie die Netzadapter der drei Workstations. In diesem Beispiel wird die folgende Netzkonfiguration angenommen:
    Workstation Name IP-Adresse
    1 server1.Intersplashx.com 9.47.47.101
    2 server2.Intersplashx.com 9.47.47.102
    3 server3.Intersplashx.com 9.47.47.103
    Netzmaske = 255.255.255.0
    Jede Workstation enthält nur eine Standard-Ethernet-Netzschnittstellenkarte.
  3. Stellen Sie sicher, dass server1.Intersplashx.com Pingsignale an server2.Intersplashx.com und server3.Intersplashx.com senden kann.
  4. Stellen Sie sicher, dass server2.Intersplashx.com und server3.Intersplashx.com Pingsignale an server1.Intersplashx.com senden können.
  5. Stellen Sie sicher, dass der Inhalt auf den beiden Webservern (Server 2 und 3) identisch ist. Dies kann durch die Replikation der Daten auf beiden Workstations, durch die Verwendung eines gemeinsamen Dateisystems wie beispielsweise NFS, AFS oder DFS oder durch eine andere für Ihre Site geeignete Methode erreicht werden.
  6. Stellen Sie sicher, dass die Webserver auf server2.Intersplashx.com und server3.Intersplashx.com betriebsbereit sind. Fordern Sie mit einem Webbrowser Seiten direkt von http://server2.Intersplashx.com und http://server3.Intersplashx.com an.
  7. Definieren Sie eine andere gültige IP-Adresse für dieses LAN-Segment. Dies ist die Adresse, die Sie den Clients zur Verfügung stellen, die auf Ihre Site zugreifen möchten. In diesem Beispiel wird folgende Adresse verwendet:
    Name=www.Intersplashx.com
    IP=9.47.47.104  
  8. Konfigurieren Sie die beiden Webserverworkstations so, dass sie Datenverkehr für www.Intersplashx.com akzeptieren.

    Fügen Sie zur Loopback-Schnittstelle von server2.Intersplashx.com und server3.Intersplashx.com einen Aliasnamen für www.Intersplashx.com hinzu.

  9. Löschen Sie alle zusätzlichen Routen, die unter Umständen durch die Festlegung von Aliasnamen auf der Loopback-Schnittstelle erstellt wurden. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Schritt 2. Überprüfung auf zusätzliche Route.

    Sie haben jetzt alle für die beiden Webserverworkstations erforderlichen Konfigurationsschritte ausgeführt.

Dispatcher konfigurieren

Für den Dispatcher können Sie eine Konfiguration unter Verwendung der Befehlszeile, des Konfigurationsassistenten oder der grafischen Benutzerschnittstelle (GUI) erstellen.

Anmerkung:
Die Parameterwerte müssen mit Ausnahme der Parameterwerte für Hostnamen und Dateinamen in englischen Zeichen eingegeben werden.

Konfiguration von der Befehlszeile aus

Führen Sie folgende Schritte aus, wenn Sie die Befehlszeile verwenden:

  1. Starten Sie wie folgt den dsserver für Dispatcher:

  2. Starten Sie wie folgt die Executor-Funktion des Dispatchers:

    dscontrol executor start

  3. Fügen Sie wie folgt die Clusteradresse zur Dispatcher-Konfiguration hinzu:

    dscontrol cluster add www.Intersplashx.com

  4. Fügen Sie wie folgt den Port für das Protokoll HTTP zur Dispatcher-Konfiguration hinzu:

    dscontrol port add www.Intersplashx.com:80

  5. Fügen Sie wie folgt alle Webserver zur Dispatcher-Konfiguration hinzu:

    dscontrol server add www.Intersplashx.com:80:server2.Intersplashx.com

    dscontrol server add www.Intersplashx.com:80:server3.Intersplashx.com

  6. Konfigurieren Sie wie folgt die Workstation, so dass sie den Datenverkehr für die Clusteradresse akzeptiert:

    dscontrol executor configure www.Intersplashx.com

  7. Starten Sie wie folgt die Managerfunktion des Dispatchers:

    dscontrol manager start

    Der Dispatcher führt den Lastausgleich jetzt ausgehend von der Serverleistung durch.

  8. Starten Sie wie folgt den Advisor des Dispatchers:

    dscontrol advisor start http 80

    Der Dispatcher stellt jetzt sicher, dass keine Clientanforderungen an einen ausgefallenen Webserver gesendet werden.

Die Basiskonfiguration mit lokal angeschlossenen Servern ist damit abgeschlossen.

Konfiguration testen

Testen Sie wie folgt, ob die Konfiguration korrekt ist:

  1. Rufen Sie mit einem Webbrowser die Adresse http://www.Intersplashx.com auf. Wenn eine Seite angezeigt wird, funktioniert die Konfiguration.
  2. Laden Sie die Seite erneut im Webbrowser.
  3. Überprüfen Sie die Ergebnisse des folgenden Befehls: dscontrol server report www.Intersplashx.com:80:. Die Einträge der Spalte "Summe Verbindungen" für beide Server sollten addiert “2” ergeben.

Konfiguration mit der grafischen Benutzerschnittstelle (GUI)

Informationen zur Verwendung der Dispatcher-GUI finden Sie im Abschnitt GUI und in Anhang A. Allgemeine Anweisungen zur GUI.

Konfigurationsassistent

Informationen zur die Verwendung des Konfigurationsassistenten finden Sie im Abschnitt Konfiguration mit dem Konfigurationsassistenten.

Arten von Cluster-, Port- und Serverkonfigurationen

Es gibt viele Möglichkeiten, Load Balancer für die Unterstützung Ihrer Site zu konfigurieren. Wenn Sie für Ihre Site nur einen Hostnamen haben, zu dem alle Kunden eine Verbindung herstellen, können Sie einen Cluster mit Servern definieren. Für jeden dieser Server konfigurieren Sie einen Port, über den Load Balancer kommuniziert. Weitere Informationen finden Sie in Abb. 9.

Abbildung 9. Dispatcher-Beispielkonfiguration mit einem Cluster und zwei Ports
Einfache Konfiguration

In diesem Beispiel ist für die Komponente Dispatcher ein Cluster mit der Adresse www.productworks.com definiert. Dieser Cluster hat zwei Ports: Port 80 für HTTP und Port 443 für SSL. Ein Client, der eine Anforderung an http://www.productworks.com (Port 80) richtet, wird einem anderen Server zugeordnet als ein Client, der eine Anforderung an http://www.productworks.com (Port 443) richtet.

Wenn Ihre Site sehr groß ist und Sie für jedes unterstützte Protokoll mehrere dedizierte Server haben, sollten Sie Load Balancer auf andere Weise konfigurieren. In diesem Fall könnten Sie für jedes Protokoll einen Cluster mit nur einem Port, aber mehreren Servern definieren (siehe Abb. 10).

Abbildung 10. Dispatcher-Beispielkonfiguration mit zwei Clustern mit jeweils einem Port
Konfiguration mit zwei Clustern mit jeweils einem einzigen Port

In diesem Beispiel für die Komponente Dispatcher sind zwei Cluster definiert: www.productworks.com für Port 80 (HTTP) und www.testworks.com für Port 443 (SSL).

Wenn Ihre Site Inhalte für mehrere Unternehmen oder Abteilungen bereitstellt, die jeweils mit einem eigenen URL auf Ihre Site zugreifen, muss Load Balancer auf eine dritte Art konfiguriert werden. In diesem Fall könnten Sie für jede Firma oder Abteilung einen Cluster definieren und anschließend die Ports definieren, an denen Verbindungen mit dem jeweiligen URL empfangen werden sollen (siehe Abb. 11).

Abbildung 11. Dispatcher-Beispielkonfiguration mit zwei Clustern mit jeweils zwei Ports
Konfiguration mit zwei Cluster mit jeweils zwei Ports

In diesem Beispiel für die Komponente Dispatcher wurden für die Sites www.productworks.com und www.testworks.com jeweils zwei Cluster mit Port 80 (HTTP) und Port 23 (Telnet) definiert.