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Hohe Verfügbarkeit konfigurieren

Die Funktion für hohe Verfügbarkeit erfordert eine zweite Dispatcher-Maschine. Die erste Dispatcher-Maschine führt den Lastausgleich für den gesamten Clientdatenverkehr aus, wie dies in einer Konfiguration mit einem einzelnen Dispatcher geschehen würde. Die zweite Dispatcher-Maschine überwacht den Zustand der ersten Maschine und übernimmt die Task des Lastausgleichs, wenn sie erkennt, dass die erste Dispatcher-Maschine ausgefallen ist.

Informationen zu dieser Task

Wenn Sie die hohe Verfügbarkeit konfigurieren, wird jeder der beiden Maschinen eine bestimmte Rolle zugewiesen, entweder die der primären Maschine (primary) oder die der Ausweichmaschine (backup). Die primäre Maschine sendet ständig Verbindungsdaten an die Ausweichmaschine. Während die primäre Maschine aktiv ist (den Lastausgleich durchführt), befindet sich die Ausweichmaschine im Standby-Status. Sie wird ständig aktualisiert und ist bereit, den Lastausgleich zu übernehmen, falls dies erforderlich ist.

In den Übertragungssitzungen zwischen den beiden Maschinen werden Überwachungssignale ausgetauscht. Mit Hilfe der Überwachungssignale kann jede Maschine den Zustand der anderen Maschine überwachen. Stellt die Ausweichmaschine fest, dass die aktive Maschine ausgefallen ist, übernimmt sie deren Aufgaben und beginnt mit dem Lastausgleich. An diesem Punkt kehrt sich der Status der beiden Maschinen um: die Ausweichmaschine wird zur aktiven Maschine und die primäre Maschine wird zur Standby-Maschine.
Anmerkung: In der Konfiguration mit hoher Verfügbarkeit müssen sich die primäre Maschine und die Ausweichmaschine innerhalb eines Teilnetzes befinden und identisch konfiguriert sein.

Die vollständige Syntax wird im Artikel dscontrol highavailability beschrieben. Im Artikel Load-Balancer-Maschine konfigurieren sind die meisten der nachfolgend aufgeführten Tasks genauer beschrieben.

Tipps für die Konfiguration der hohen Verfügbarkeit:

  1. Wollen Sie für die Paketweiterleitung eine Dispatcher-Maschine ohne Ausweichmaschine konfigurieren, setzen Sie beim Start keine Befehle für hohe Verfügbarkeit ab.
  2. Wenn Sie eine für die hohe Verfügbarkeit erstellte Konfiguration mit zwei Dispatcher-Maschinen in eine Konfiguration mit nur einer Maschine ändern möchten, beenden Sie den Executor auf einer der Maschinen und löschen Sie dann die Funktionen für hohe Verfügbarkeit (Überwachungssignale, Erreichbarkeit und Ausweichmaschine) auf der anderen Maschine.
  3. [Linux] Linux for s/390: In beiden oben geschilderten Fällen müssen Sie ggf. auf der Netzschnittstellenkarte Aliasnamen für Clusteradressen angeben.
  4. Wenn Sie zwei Dispatcher-Maschinen in einer Umgebung mit hoher Verfügbarkeit verwenden, können unerwartete Ergebnisse auftreten, wenn einer der Parameter für Executor, Cluster, Port oder Server (z. B. port stickytime) auf beiden Maschinen auf verschiedene Werte gesetzt ist.

Prozedur

  1. [Linux] Wenn Sie das Betriebssystem Linux for S/390 ausführen, müssen Sie auf jeder der beiden Dispatcher-Maschinen Aliasscriptdateien erstellen. Nähere Informationen finden Sie im Artikel Scripts für die Ausführung mit hoher Verfügbarkeit.
  2. Starten Sie den Server auf beiden Dispatcher-Servermaschinen.
  3. Starten Sie den Executor auf beiden Maschinen.
  4. Vergewissern Sie sich, dass die NFA jeder Dispatcher-Maschine konfiguriert und eine für das Teilnetz der Dispatcher-Maschinen gültige IP-Adresse ist.
  5. Fügen Sie auf beiden Maschinen Überwachungssignalinformationen hinzu:
    dscontrol highavailability heartbeat add Quellenadresse Zieladresse
    Quellenadresse und Zieladresse sind die IP-Adressen (DNS-Namen oder IP-Adressen) der Dispatcher-Maschinen. Die Werte auf den beiden Maschinen werden umgekehrt. Beispiel:
    Primäre Maschine - highavailability heartbeat add 9.67.111.3 9.67.186.8         
    Ausweichmaschine - highavailability heartbeat add 9.67.186.8 9.67.111.3
    Für mindestens ein Überwachungssignale austauschendes Paar müssen die NFAs als Quellen- und Zieladresse definiert sein. Nach Möglichkeit sollte mindestens eines der Paare die Überwachungssignale über ein anderes als das für den regulären Clusterdatenverkehr vorgesehene Teilnetz austauschen. Durch Abgrenzung des durch die Überwachungssignale verursachten Datenverkehrs können in Spitzenbelastungszeiten Fehler bei der Übernahme vermieden werden. Außerdem kann so die Zeit verkürzt werden, die nach einer Überbrückung für eine vollständige Wiederherstellung benötigt wird.
    1. Optional: Legt die Zeit in Sekunden fest, die der Executor als Zeitlimit für die Überwachungssignale für hohe Verfügbarkeit verwendet. Der Standardwert sind 2 Sekunden. Beispiel:
      dscontrol executor set hatimeout 3
  6. Konfigurieren Sie auf beiden Maschinen über den Befehl reach add die Liste der IP-Adressen, die der Dispatcher erreichen muss, um einen vollständigen Service zu gewährleisten. Erreichbarkeitsziele werden empfohlen, sind aber nicht erforderlich. Nähere Informationen finden Sie im Artikel Serverausfälle durch Überwachungssignale und Erreichbarkeitsziele erkennen.Beispiel:
     dscontrol highavailability reach add 9.67.125.18
    
  7. Fügen Sie zu jeder Maschine die Sicherungsdaten hinzu:
    1. Für die primäre Maschine:
      dscontrol highavailability backup add primary [auto | manual] Port
    2. Für die Ausweichmaschine:
       dscontrol highavailability backup
      add backup [auto | manual] Port
      Anmerkung: Wählen Sie als Port einen nicht verwendeten Port Ihrer Maschinen aus. Die eingegebene Portnummer wird als ein Schlüssel verwendet, um sicherzustellen, dass das Paket vom richtigen Host empfangen wird.
  8. Überprüfen Sie den Status der hohen Verfügbarkeit auf den beiden Maschinen:
     dscontrol highavailability status
    

    Die Maschinen sollten jeweils die korrekte Rolle (Ausweichmaschine oder primäre Maschine) und die korrekten Status aufweisen. Die primäre Maschine muss aktiv sein. Die Ausweichmaschine muss sich im Standby-Modus befinden. Die Wiederherstellungsstrategien müssen identisch sein.

  9. Konfigurieren Sie auf beiden Maschinen die Cluster-, Port- und Serverinformationen.
  10. Optional: Aktivieren Sie die Replikation von Verbindungs- und Affinitätsdatensätzen.
    Neues Feature Neues Feature: Dieses Feature bietet die Möglichkeit, Datensätze für Verbindung und Affinität zwischen den Partnern der hohen Verfügbarkeit zu replizieren. Bei der Replikation der Datensätze werden Verbindungs- und Affinitätsstatus beibehalten, so dass die Verbindungen nach einer Übernahme fortgeführt werden können. newfeat
    • Replikation für Verbindungs- und Affinitätsdatensätze aktivieren:
      dscontrol port set Cluster@Port repstrategy both
    • Replikation nur für Verbindungsdatensätze aktivieren:
      dscontrol port set Cluster@Port repstrategy connection
    • Replikation nur für Affinitätsdatensätze aktivieren:
      dscontrol port set Cluster@Port repstrategy affinity
    • Zum Inaktivieren der Replikation verwenden Sie folgenden Befehl:
      dscontrol port set Cluster@Port repstrategy none
    Weitere Informationen zu diesem Befehl finden Sie im Artikel über den Befehl "dscontrol port".
  11. Starten Sie auf beiden Maschinen den Manager und die Advisor.



Unterartikel
Serverausfälle durch Überwachungssignale und Erreichbarkeitsziele erkennen
Wiederherstellungsstrategie für hohe Verfügbarkeit bei Serverausfällen
Scripts für die Ausführung mit hoher Verfügbarkeit
Zugehörige Verweise
dscontrol port
Task-Artikel Task-Artikel    

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last-updated-altLetzte Aktualisierung: Jul 5, 2011 11:00:34 AM EDT
Dateiname: tprf_highavail.html