Wenn Sie zum Installieren von Caching Proxy im Produktinstallationsprogramm von Edge Components die Standardeinstellungen verwendet haben, ist das Caching aktiviert, und der Cache wird im Hauptspeicher gespeichert. Mit den folgenden Basiseinstellungen für das Caching können Sie den Cache an die Anforderungen Ihres Systems anpassen.
Falls Sie das Installationsprogramm nicht verwendet haben, konfigurieren Sie diese Einstellungen, um das Caching zu aktivieren.
Im Folgenden sind die grundlegenden Schritte für die Konfiguration des Caching aufgeführt:
Nach der Konfiguration der Basiseinstellungen für den Cache können Sie die Einstellungen für die folgenden Funktionen hinzufügen oder ändern:
Anleitungen zum Ändern dieser Einstellungen finden Sie in diesem Kapitel.
Zum Aktivieren des Caching setzen Sie die Anweisung Caching auf "on" oder wählen Sie im Konfigurationsformular Cache-Konfiguration –> Cache-Einstellungen das Feld Proxy-Caching aktivieren aus. Wenn Sie keine Cache-Einheit angeben, wird der Cache im Speicher abgelegt. Zum Erstellen eines Platten-Cache führen Sie die Schritte im Abschnitt 2. Cache-Speicher konfigurieren aus.
Die Aufgaben zum Konfigurieren eines Cache-Speichers richten sich danach, ob Sie einen Speicher-Cache oder einen Platten-Cache verwenden möchten.
Wenn Sie einen Speicher-Cache verwenden möchten, müssen Sie den Wert für die Einstellung "Cache-Speicher" so wählen, dass der gesamte Inhalt eines Cache aufgenommen werden kann. Informationen zu den empfohlenen Größen für den Cache-Speicher finden Sie im Abschnitt Cache-Speicher festlegen.
Wenn Sie einen Platten-Cache verwenden möchten, gehen Sie wie folgt vor:
Für den Cache ist eine speziell formatierte Einheit erforderlich. Es empfiehlt sich, eine vollständige Einheit oder Plattenpartition für den Cache zu reservieren. Die Mindestgröße für einen Cache sind 16.392 KB.
Gehen Sie wie folgt vor, um die Cache-Einheit zu formatieren:
htcformat Pfad_der_unformatierten_Einheit [-blocksize Blockgröße] [-blocks Anzahl_Blöcke]Die Argumente -blocksize und -blocks sind optional. Die Standardblockgröße sind 8192 Bytes. Wenn die Anzahl der Blöcke nicht angegeben ist, wird die maximal mögliche Anzahl von Blöcken auf die Plattenpartition geschrieben.
Achten Sie bei der Angabe des Einheitenpfades darauf, dass Sie den Pfad der unformatierten Einheit angeben.
raw /dev/raw/raw1 dev/sdb1
Zusätzliche Informationen zum Zugriff auf unformatierte Einheiten finden Sie im Referenzmaterial zu Ihrem Dateisystem.
Wenn das Betriebssystem versucht, auf die Cache-Einheit zu schreiben, können zwischengespeicherte Daten verloren gehen. Sie können dies verhindern, indem Sie mit dem Windows-Dienstprogramm "Datenträgerverwaltung" die Platte vorbereiten, bevor Sie den Befehl htcformat ausführen. Löschen Sie zur Vorbereitung der Platte mit dem Plattendienstprogramm die Einheit oder Partition, die Sie verwenden möchten, und erstellen Sie sie anschließend erneut, ohne sie zu formatieren. Dieser Schritt bewirkt, dass das System die Einheit für den Systemspeicher als nicht verfügbar einstuft.
Legen Sie den Wert gemäß den folgenden Richtlinien mit der Anweisung CacheMemory (oder im Feld Cache-Speicher des Konfigurationsformulars Cache-Einstellungen) fest. Die mit diesem Wert festgelegte Speicherkapazität wird für die Unterstützung der Cache-Infrastruktur einschließlich des Cache-Index und, sofern das Speicher-Caching konfiguriert wurde, für das Speichern des Cache-Inhalts verwendet.
Damit Platten-Caches mit optimaler Leistung arbeiten können, wird für die Einstellung "Cache-Speicher" ein Mindestwert von 64 MB für die Unterstützung der Cache-Infrastruktur einschließlich Cache-Index empfohlen. Mit zunehmender Größe des Cache wächst auch der Cache-Index an, und es wird zusätzlicher Cache-Speicher für das Speichern des Index benötigt. 64 MB für den Cache-Speicher reichen aus, um die Unterstützung der Cache-Infrastruktur zu gewährleisten und den Cache-Index für einen Platten-Cache mit einer Größe von bis zu 6,4 GB zu speichern. Für größere Platten-Caches sollte der Cache-Speicher 1 % der Cache-Größe betragen.
Bei Speichercaches entspricht der Wert für den Cachespeicher der Speicherkapazität, die für die Unterstützung der Cacheinfrastruktur und den Cache selbst reserviert wurde. Für den Cache-Speicher wird ein Mindestwert von 64 MB empfohlen.
Wenn zu viel physischer Speicher für den Speicher-Cache reserviert wird, können unerwünschte Folgen auftreten, z. B. Fehler wegen mangelnder Speicherkapazität oder Fehler des Proxy-Servers. Die Einschränkungen bezüglich der Einstellung des Cache-Speichers sind auf die Einschränkungen von 32-Bit-Anwendungen zurückzuführen. Da Caching Proxy eine 32-Bit-Anwendung ist, können maximal 2 GB Hauptspeicher verwendet werden.
Caching Proxy reserviert den mit der Anweisung CacheMemory definierten Hauptspeicher und verwendet diesen als Cache für das Speichern von Objekten. Unabhängig davon, ob der Cache ein Speicher-Cache oder ein Platten-Cache ist, müssen Sie zusätzlichen Speicher für die Cache-Datenstrukturen, die Netz-E/A- und Verbindungspuffer, die Sitzungspuffer und den Hauptprozess und alle Threads reservieren. Darüber hinaus kann es erforderlich sein, für Anforderungen bestimmter Clients einen größeren Speicherpoolblock zu reservieren als standardmäßig vorgesehen. Wenn mit der Anweisung CacheMemory ein Wert knapp unterhalb des 2-GB-Grenzwerts festgelegt wurde, steht Caching Proxy möglicherweise nicht genügend Speicher für die Ausführung zur Verfügung, insbesondere dann, wenn die Arbeitslast sehr hoch ist.
Es wird empfohlen, die Anweisung CacheMemory auf einen Wert kleiner-gleich 1.600 MB zu setzen. Falls Sie einen höheren Wert als 1.600 MB angeben, geht dies zu Lasten des Speichers, den Caching Proxy für den normalen Betrieb benötigt, und verursacht nachteilige Nebeneffekte. Diese Nebeneffekte äußern sich normalerweise, aber nicht ausschließlich in einer erhöhten CPU-Belastung (möglicherweise bis zu einer Belastung von 100 %), im Auftreten von Fehlern wegen mangelnder Speicherkapazität und in einer schlechteren Leistung. Ist insgesamt ein größerer Cache erforderlich, sollten Sie Cache-Einheiten verwenden oder eine Konfiguration implementieren, die einen gemeinsam genutzten Cache mit RCA oder ICP vorsieht.
Sie können den Cache-Inhalt aus einer Speicherauszugsdatei importieren oder in eine Speicherauszugsdatei exportieren. Dies ist nützlich, wenn bei einem Neustart Cache-Speicher verloren geht oder wenn derselbe Cache für mehrere Proxy-Server implementiert wird.
Sie können den Umfang der zwischenzuspeichernden Inhalte einschränken, indem Sie Filter für den Abgleich von URL-Anforderungsformaten verwenden. Nähere Informationen zum Konfigurieren von Filtern finden Sie in Zwischenzuspeichernde Inhalte steuern.
Sie können den Proxy-Server so konfigurieren, dass die Ergebnisse von Abfrageanforderungen zwischengespeichert werden. Standardmäßig werden URLs, die ein Fragezeichen (?) enthalten, nicht zwischengespeichert. Nähere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Abfrageantworten zwischenspeichern.
Es können auch die Ergebnisse einer Servlet- oder JSP-Ausführung in einem IBM® WebSphere Application Server zwischengespeichert werden. Nähere Informationen hierzu finden Sie in Caching von dynamisch erstelltem Inhalt.
In Cache-Inhalt verwalten wird beschrieben, wie Sie das Verfallsdatum für Dateien im Cache konfigurieren und festlegen können, wie veraltete Dateien gelöscht werden sollen.
Der Cache kann so konfiguriert werden, dass die am häufigsten verwendeten Dateien täglich aktualisiert werden, bevor sie angefordert werden. Nähere Informationen hierzu finden Sie in Den Cache-Agenten für automatische Aktualisierung und Vorabladen konfigurieren.
In bestimmten Situationen kann durch die Verwendung eines gemeinsam genutzten Cache die Wahrscheinlichkeit erhöht werden, dass eine angeforderte Datei im Cache gefunden wird. Nähere Informationen hierzu finden Sie in Gemeinsamen Cache verwenden.
Die Verwaltung exakter Protokolle ist für die Verwaltung von Caching Proxy von entscheidender Bedeutung. In Caching Proxy überwachen finden Sie Informationen zum Konfigurieren und Verwenden der Proxy-Server-Protokolle.