Unterstützung der Lastübernahme

Load Balancer tritt als zentraler Zugangspunkt (POP, Point-of-Presence) für die Inhaltshosts Ihres Unternehmens auf. Ein zentraler Zugangspunkt erweist sich als vorteilhaft, weil Sie den Hostnamen und die Adresse des Clusters im DNS veröffentlichen und nicht die Hostnamen und Adressen der einzelnen Inhaltshosts. Dies bietet einen gewissen Schutz vor unbefugten Zugriffen und die Möglichkeit einer einheitlichen Darstellung der Website Ihres Unternehmens. Um die Verfügbarkeit der Website zu verbessern, sollten Sie einen weiteren Load Balancer konfigurieren, der als Backup für den primären Load Balancer fungiert (siehe Abb. 10). Falls ein Load Balancer ausfällt oder aufgrund eines Netzfehlers nicht mehr zugänglich ist, können die Endbenutzer trotzdem auf die Inhaltshosts zugreifen.

Abbildung 10. Verwendung eines primären und eines Backup-Load-Balancer, um die Verfügbarkeit von Webinhalten zu erhöhen
Diese Abbildung zeigt, wie ein primärer und ein Backup-Dispatcher verwendet werden, um die Verfügbarkeit von Webinhalten zu erhöhen
Legende: 1—Client   2—Internet   3—Router/Gateway   4—Primärer Dispatcher   5—Backup-Dispatcher   6—Inhaltshost

In der Regel sendet ein Browser, der auf einer der Maschinen 1 ausgeführt wird, seine Anforderung für die Datei X an den Cluster-Hostnamen, der dem primären Load Balancer (4) zugeordnet ist. Der Dispatcher leitet die Anforderung an den Inhaltshost (6) weiter, der auf der Grundlage der Kriterien für Lastausgleich vom Dispatcher ausgewählt wurde. Der Inhaltshost sendet die Datei X über das Gateway des Unternehmens (3) durch das Internet (2) direkt an den Browser weiter, wobei Load Balancer übergangen wird.

Der Backup-Dispatcher (5) führt keinen Lastausgleich durch, solange der primäre Dispatcher ordnungsgemäß funktioniert. Der primäre und der Backup-Dispatcher überwachen jeweils den Status des anderen durch den regelmäßigen Austausch von Nachrichten. Diese Nachrichten werden als Überwachungssignale bezeichnet. Wenn der Backup-Dispatcher feststellt, dass der primäre Dispatcher ausgefallen ist, übernimmt er automatisch den Lastausgleich, indem er Anforderungen an den Cluster-Hostnamen oder die IP-Adresse des primären Dispatcher abfängt.

Es ist außerdem möglich, zwei Dispatcher für wechselseitige hohe Verfügbarkeit zu konfigurieren. In diesem Fall führt jeder Dispatcher aktiv den Lastausgleich für einen separaten Cluster von Inhaltshosts aus und fungiert gleichzeitig als Backup-Dispatcher für den jeweils anderen. (In Installationen von Load Balancer for IPv4 and IPv6 wird die einfache hohe Verfügbarkeit unterstützt, die gegenseitige hohe Verfügbarkeit jedoch nicht.)

In der Regel verbraucht der Dispatcher nicht sehr viele Verarbeitungs- und Speicherressourcen, und auf der Load-Balancer-Maschine können andere Anwendungen aktiv sein. Sollte es erforderlich sein, die Kosten für Geräte so gering wie möglich zu halten, kann der Backup-Dispatcher sogar auf einer der Maschinen im Cluster ausgeführt werden, für die der Lastausgleich durchgeführt wird. Abb. 11 veranschaulicht eine Konfiguration, in der der Backup-Dispatcher auf einem der Inhaltshosts (5) im Cluster ausgeführt wird.

Abbildung 11. Installation eines Backup-Load-Balancer auf einem Inhaltshost
Diese Abbildung veranschaulicht die Konfiguration mit einem Backup-Dispatcher, der auf einem Inhaltshost ausgeführt wird.
Legende: 1—Client   2—Internet   3—Router/Gateway   4—Primärer Dispatcher   5—Backup-Dispatcher und Inhaltshost   6—Inhaltshost