Planung für Nortel Alteon Controller

Anmerkung:
Die Komponente Nortel Alteon Controller wird mit Load Balancer for IPv4 geliefert, aber diese Komponente unterstützt möglicherweise keine neuere Hardware. Informationen zur unterstützten Hardware finden Sie auf der folgenden Webseite, auf der die Voraussetzungen beschrieben sind: http://www.ibm.com/support/docview.wss?rs=180&uid=swg27006921

In diesem Kapitel wird beschrieben, was die für die Planung des Netzes zuständige Person vor der Installation und Konfiguration der Komponente Nortel Alteon Controller berücksichtigen muss.

Dieses Kapitel umfasst die folgenden Abschnitte:

Systemvoraussetzungen

Informationen zu den Hardware- und Softwarevoraussetzungen finden Sie auf der folgenden Webseite: http://www.ibm.com/support/docview.wss?rs=180&uid=swg27006921

Außerdem benötigen Sie Folgendes:

Überlegungen bei der Planung

Nortel Alteon Controller verwaltet eine Reihe von Switch-Consultants. Jeder Consultant bestimmt Wertigkeiten für Server, deren Arbeitslast von nur einem Switch verteilt wird. Der Switch, für den der Consultant die Wertigkeiten bereitstellt, ist für den Serverlastausgleich konfiguriert. Der Consultant sendet die berechneten Wertigkeiten mit dem Protokoll SNMP an den Switch. Ausgehend von diesen Wertigkeiten wählt der Switch für den Service, dessen Last verteilt werden soll, einen Server aus. Für die Bestimmung der Wertigkeiten verwendet der Consultant eine oder mehrere dieser Angaben:

Eine Beschreibung des Serverlastausgleichs und ausführliche Informationen zum Konfigurieren des Switch können Sie der Veröffentlichung "Nortel Alteon Web OS Application Guide" entnehmen.

Sie benötigen Folgendes, damit ein Consultant die zur Bestimmung der Serverwertigkeiten erforderlichen Informationen abrufen kann:

Position des Consultant im Netz

Die Verbindung zwischen Consultant und Netz kann sich vor oder hinter den Switches befinden, für die der Consultant Wertigkeiten bereitstellen soll. Für die Konnektivität zwischen dem Controller, dem Switch und den Servern müssen einige Parameter für den Switch und einige für den Controller konfiguriert werden.

Abb. 26:

Ausführliche Informationen zum Konfigurieren von virtuellen LANs und des IP-Routing auf dem Switch können Sie der Veröffentlichung "Nortel Alteon Web OS Application Guide" oder der Veröffentlichung "Command Reference" entnehmen.

Abbildung 26. Beispiel für einen Consultant, der hinter dem Switch mit dem Netz verbunden ist
Consultant hinter den Switches

Abb. 27:

Abbildung 27. Beispiel für einen Consultant, der über ein Intranet vor dem Switch mit dem Netz verbunden ist.
Über ein Intranet vor dem Switch mit dem Netz verbundener Consultant

Für die Verwaltung des Nortel Alteon Controller können Sie eine der folgenden Schnittstellen verwenden:

Abb. 28:

Abbildung 28. Beispiel für einen Consultant hinter dem Switch mit einer Benutzerschnittstelle vor dem Switch
Consultant hinter dem Switch und Benutzerschnittstelle vor dem Switch

Vom Controller festgelegte Serverattribute auf dem Switch

Wenn ein Consultant Wertigkeiten für Server berechnet, die einen Service bereitstellen, für den ein Switch den Lastausgleich durchführt, inaktiviert der Consultant die normale Überprüfung des Serverzustandes auf dem Switch, um unnötigen Datenverkehr zu den Servern zu vermeiden. Die Zustandsprüfung wird vom Consultant reaktiviert, sobald die Bereitstellung der Wertigkeiten für den Service abgeschlossen ist. Das Intervall für die Überprüfung des Serverzustandes entspricht der MIB-Variablen slbNewCgRealServerPingInterval.

Wenn der Consultant feststellt, dass ein Server nicht verfügbar ist, setzt er die maximale Verbindungsanzahl des Servers auf null, damit der Server bei der Verteilung von Anforderungen nicht berücksichtigt wird. Sobald der Server wieder verfügbar ist, wird der ursprüngliche Wert für die maximale Verbindungsanzahl wiederhergestellt. Die maximale Anzahl von Verbindungen des Servers entspricht der MIB-Variablen slbNewCfgRealServerMaxCons.

Wird eine Wertigkeit für einen realen Server berechnet, wird diese für den Server festgelegt. Die Serverwertigkeit entspricht der MIB-Variablen slbNewCfgRealServerWeight.

Ausweichserver konfigurieren

Der Switch lässt die Konfiguration von Servern zu, die als Ausweichserver fungieren. Wenn der Switch feststellt, dass ein Server mit verfügbarem Ausweichserver nicht erreichbar ist, kann er Anforderungen an den Ausweichserver senden. Berechnet der Consultant Wertigkeiten für einen Service mit verfügbarem Ausweichservice, werden Wertigkeiten für den Ausweichserver und den primären Server berechnet, damit Wertigkeiten für die Serverauswahl bereit stehen, wenn der Ausweichservice genutzt werden muss.

Die Wertigkeit eines Ausweichservers kann höher sein als die eines primären Servers. Der Grund dafür ist, dass keine Anforderungen an den Ausweichserver weitergeleitet werden und dieser somit nicht belastet ist, solange der Switch nicht auf ihn zurückgreift.

Zur Vermeidung ungenutzter Serverressourcen ist es allgemein üblich, dass Server, die einem Service zugeordnet sind, als Ausweichserver für Server verwendet werden, die einem anderen Service zugeordnet sind. Bei der Implementierung einer solchen Konfiguration sollten Sie es vermeiden, dieselben realen Server mehreren gleichzeitig aktiven Services zuzuordnen. Andernfalls überschreibt der Consultant die Wertigkeit des Servers für jeden Service, an dem der Server beteiligt ist.

Jeder reale Server ist durch eine ganze Zahl, eine Wertigkeit und ein IP-Adressattribut gekennzeichnet. Zwei reale Server können dieselbe IP-Adresse haben. In einem solchen Fall sind zwei reale Server derselben physischen Servermaschine zugeordnet. Die als Ausweichserver vorgesehenen Server sollten nur für die Sicherung eines Services konfiguriert werden. Dient eine physische Maschine zur Sicherung von Servern, die mehreren Services zugeordnet sind, müssen sie für jeden Service einmal konfiguriert werden und eine für jeden Service eindeutige Server-ID erhalten. Dadurch kann den Ausweichservern für jeden Service eine eindeutige Wertigkeit zugeordnet werden.

Abbildung 29. Beispiel für einen Consultant mit Ausweichservern
Mit Ausweichservern konfigurierter Consultant

Gruppen konfigurieren

Die Server eines Switch können als Teil mehrerer Gruppen konfiguriert werden. Ebenso können die Gruppen eines Switch für mehrere Services konfiguriert werden.

Da ein Server für mehrere Services konfiguriert werden kann, wird die Wertigkeit für jeden Service berechnet, den der Server anbietet. Deshalb ist nicht sicher, dass die Wertigkeit korrekt ist, denn es ist unbekannt, auf welchen Service sie sich bezieht.

Bestimmt der Consultant Wertigkeiten für einen Service, für einen anderen jedoch nicht, kann der Fall eintreten, dass der Service, für den keine Wertigkeit berechnet wurde, keine Überprüfung des Serverzustandes übernimmt (weil diese inaktiviert ist). In einem solchen Fall kann der Switch keine ordnungsgemäße Lastverteilung für diesen Service sicherstellen.

In Kenntnis dieser Möglichkeiten müssen Sie gewährleisten, dass ein realer Server nicht mehreren am Lastausgleich beteiligten Services zugeordnet wird. Das bedeutet jedoch nicht, dass eine Servermaschine nicht Anfragen nach verschiedenen Services bedienen kann. Es bedeutet vielmehr, dass ein realer Server auf dem Switch für jeden Service, für den er Anfragen bearbeitet, mit einer eindeutigen Kennung konfiguriert werden muss.

Hohe Verfügbarkeit

Sowohl der Nortel Alteon Controller als auch der Nortel Alteon Web Switch sind mit der Funktionalität der hohen Verfügbarkeit ausgestattet.

Sie können zwei Controller konfigurieren, die auf zwei verschiedenen Systemen in einer fehlertoleranten Konfiguration ausgeführt werden.

Zwei oder mehr Switches können sich gegenseitig sichern, wenn Sie sie als virtuellen IP-Schnittstellen-Router (VIR) oder virtuellen IP-Server-Router (VSR) konfigurieren.

Ein (vom Controller verwalteter) Consultant stellt nur Wertigkeiten für einen Switch bereit. Da es möglich ist, dass ein Ausweich-Switch die Aufgaben des Master-Switch übernimmt, müssen Sie den Controller mit dem Consultant für jeden Switch konfigurieren, der potenziell als Master-Switch eingesetzt werden könnte. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass ein Master-Switch immer Wertigkeiten empfängt.

Wenn die Controller mit einem VIR verbunden sind, ist darüber hinaus ihre Kommunikation mit den Servern, den Switches und dem Ausweichcontroller auch bei Verlust der Konnektivität zu einem der Switches gewährleistet.

Informationen zur hohen Verfügbarkeit der Switches können Sie der Veröffentlichung "Nortel Alteon Web OS Application Guide" entnehmen.

Die hohe Controllerverfügbarkeit erweitert die Fähigkeiten von Load Balancer im Bereich der Fehlertoleranz. Die Entwicklung der hohen Controllerverfügbarkeit wurde im Hinblick auf die Verfügbarkeit für die klassische Paketweiterleitung entwickelt und bedeutet die Verfügbarkeit zweier gleichzeitig aktiver Controller, von denen einer der primäre und der andere der sekundäre Controller ist.

Beide Controller werden mit identischen Switch-Daten konfiguriert. Ähnlich wie bei der klassischen hohen Verfügbarkeit ist jeweils nur ein Controller aktiv. Entsprechend der Logik der hohen Verfügbarkeit bedeutet dies, dass nur der aktive Controller neue Wertigkeiten für den Switch berechnet und aktualisiert.

Für die hohe Controllerverfügbarkeit kommuniziert der Controller mit seinem Partner über eine von Ihnen konfigurierte Adresse und einen von Ihnen konfigurierten Port unter Verwendung des UDP (User Datagram Protocol). Mit diesen Paketen tauschen die Controller die für hohe Verfügbarkeit wichtigen Daten (Erreichbarkeitsdaten) aus und stellen (mit Überwachungssignalen) fest, ob der Partner verfügbar ist. Wenn der Bereitschaftscontroller erkennt, dass der aktive Controller ausgefallen ist, übernimmt er die Aufgaben des aktiven Controllers. Damit wird der Bereitschaftscontroller zum aktiven Controller und beginnt, neue Wertigkeiten für den Switch zu berechnen und zu aktualisieren.

Neben der Verfügbarkeit des Partners können Sie für die hohe Verfügbarkeit Erreichbarkeitsziele konfigurieren. Wie bei der klassischen hohen Verfügbarkeit werden die Erreichbarkeitsdaten bei der hohen Controllerverfügbarkeit verwendet, um festzustellen, welcher der Controller aktiv und welcher der Bereitschaftscontroller ist. Der aktive Controller kann mehr Ziele mit Pingsignalen erreichen und ist von seinem Partnercontroller aus erreichbar.

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Hohe Verfügbarkeit.

Abb. 30:

Abbildung 30. Beispiel für die hohe Verfügbarkeit in Nortel Alteon Controller und Nortel Alteon Web Switch
Hohe Verfügbarkeit von Controller und Switch

Optimierung

Sie können den Consultant mit einer Sensitivitätsschwelle konfigurieren, damit sich die Wertigkeiten nicht zu oft ändern. Die Sensitivitätsschwelle gibt an, in welchem Maße sich eine Wertigkeit ändern muss, damit die Änderung als relevant angesehen wird. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Sensitivitätsschwelle.

Wenn der Switch einen zu großen Aufwand mit dem Aktualisieren der Wertigkeiten betreiben muss, können Sie die Inaktivitätszeit des Consultant erhöhen, um den Datenverkehr zwischen dem Controller, den Servern und dem Switch zu reduzieren. Dieser Zeitwert legt die Zeit der Inaktivität zwischen den Definitionszyklen für die Wertigkeit in Sekunden fest.

Wenn die Server zu viele Überwachungsanfragen vom Consultant bearbeiten müssen, können Sie die Inaktivitätszeit der Metric Collector ändern. Eine ausführliche Beschreibung dieses Prozesses finden Sie im Abschnitt Ruhezeiten für Wertigkeitsberechnung.

Fehlerbestimmung

Der Cisco CSS Controller schreibt Einträge in die folgenden Protokolle:

Diese Protokolle befinden sich in den folgenden Verzeichnissen:

In jedem Protokoll können Sie die Protokollgröße und -stufe festlegen. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Protokolle von Load Balancer verwenden.