Wichtig: Die CBR-Komponente (Content Based Routing) ist auf allen unterstützten Plattformen verfügbar, mit den folgenden Ausnahmen:
Alternativ können Sie für diesen Installationstyp die Weiterleitungsmethode "cbr" der Load-Balancer-Dispatcher-Komponente verwenden, um mit Content-based Routing für HTTP- und HTTPS-Anforderungen ohne Caching Proxy bereitzustellen. Weitere Informationen finden Sie im WebSphere Application Server Load Balancer Administratorhandbuch.
Load Balancer for IPv4 and IPv6 unterstützt nur die Weiterleitungsmethode "mac" der Dispatcher-Komponente. Die Weiterleitungsmethoden "nat" und "cbr" werden nicht unterstützt.
Bei Verwendung zusammen mit der Komponente Application Server Caching Proxy erlaubt Ihnen die Komponente Application Server Load Balancer, die Anforderungen an mehrere Back-End-Server zu verteilen, auf denen unterschiedliche Inhalte gespeichert sind. (Eine Einführung in diese Edge Components finden Sie in Einführung in WebSphere Application Server Edge Components.)
Wenn die Komponente CBR (Content Based Routing) von Load Balancer zusammen mit Caching Proxy installiert wird, können HTTP-Anforderungen auf der Basis des URL oder auf der Basis von anderen vom Administrator festgelegten Merkmalen verteilt werden, wodurch das Speichern identischer Inhalte auf allen Back-End-Servern entfällt.
Die Verwendung von CBR ist insbesondere dann zu empfehlen, wenn Ihre Webserver unterschiedliche Funktionen ausführen oder verschiedene Arten von Services anbieten. So muss z. B. die Website eines Onlinehändlers sowohl den Katalog anzeigen, der zum großen Teil statisch ist, als auch Aufträge annehmen, was bedeutet, dass eine interaktive Anwendung, z. B. ein CGI-Script (CGI = Common Gateway Interface), ausgeführt werden muss, die Artikelnummern und Kundendaten bearbeitet. Häufig ist es effektiver, zwei Gruppen von Maschinen für die Durchführung unterschiedlicher Funktionen einzusetzen und CBR für die Weiterleitung der unterschiedlichen Arten von Datenaustausch an unterschiedliche Maschinen zu verwenden. In ähnlicher Weise kann ein Unternehmen CBR verwenden, um zahlenden Kunden einen besseren Service zu bieten als Gelegenheitsbesuchern, indem die "bezahlten" Anforderungen an leistungsfähigere Webserver geleitet werden.
CBR leitet Anforderungen auf der Grundlage von Regeln weiter, die Sie festlegen. Die bekannteste Regelart ist die Inhaltsregel, die Anforderungen abhängig vom Pfadnamen im URL weiterleitet. Beispielsweise kann das Unternehmen ABC Regeln schreiben, die Anforderungen für den URL http://www.abc.com/catalog_index.html an einen Server-Cluster und Anforde-rungen für den URL http://www.abc.com/orders.html an einen anderen Cluster leiten. Es gibt außerdem Regeln, die Anforderungen abhängig von der IP-Adresse des sendenden Clients oder auf der Grundlage anderer Merkmale weiterleiten. Eine Beschreibung dieser Regeln finden Sie im WebSphere Application Server Load Balancer Administratorhandbuch in den Kapiteln über die Konfiguration von CBR und über die komplexeren Funktionen von Load Balancer und CBR. Die Syntaxdefinitionen für die Regeln finden Sie im WebSphere Application Server Load Balancer Administratorhandbuch im Anhang über die Arten von CBR-Regeln.
Abb. 12 zeigt eine einfache Konfiguration, in der die Komponente CBR von Load Balancer und Caching Proxy zusammen auf der Maschine 4 installiert sind und Anforderungen an die drei Inhaltshosts (6, 7 und 8) weiterleiten, wobei auf jedem Inhaltshost andere Inhalte gespeichert sind. Wenn ein Endbenutzer, der auf einer der Maschinen 1 arbeitet, die Datei X anfordert, wird die Anforderung über das Internet (2) gesendet und erreicht das interne Netz des Unternehmens über das Internet-Gateway (3). Der Proxy-Server fängt die Anforderung ab und übergibt sie an die Komponente CBR auf derselben Maschine. Dort wird der URL in der Anforderung syntaktisch analysiert, und es wird ermittelt, dass der Inhaltshost 6 die Datei X enthält. Anschließend generiert der Proxy-Server eine neue Anforderung für die Datei X und stellt, sofern die Caching-Funktion aktiviert ist, fest, ob sich die Datei für die Speicherung im Cache eignet, sobald sie von Host 6 zurückgegeben wird. Wenn eine Speicherung der Datei im Cache möglich ist, speichert der Proxyserver eine Kopie der Datei in seinem Cache (5), bevor er die Datei an den Endbenutzer übergibt. Das Routing für andere Dateien erfolgt auf dieselbe Weise: Anforderungen für die Datei Y werden an den Inhaltshost 7 weitergeleitet, und Anforderungen für Datei Z werden an den Inhaltshost 8 weitergeleitet.
Legende: 1—Client 2—Internet 3—Router/Gateway 4—CBR-Komponente von Caching Proxy und Load Balancer 5—Cache 6, 7, 8—InhaltshostAbb. 13 veranschaulicht eine komplexere Konfiguration, die sich unter Umständen für Onlinehändler eignet. Die Komponente CBR von Load Balancer und der Proxy-Server werden gemeinsam auf der Maschine 4 installiert und leiten Anforderungen an zwei Load-Balancer-Maschinen weiter. Die Load-Balancer-Maschine 6 führt den Lastausgleich in einem Cluster von Inhaltshosts (8) durch, die den zum größten Teil statischen Inhalt des Katalogs enthalten, wohingegen die Load-Balancer-Maschine 7 den Lastausgleich für einen Cluster von Webservern durchführt, die für die Auftragsabwicklung (9) verantwortlich sind.
Wenn ein Endbenutzer, der an einer der beiden mit 1 markierten Maschinen arbeitet, auf den URL des Händlerkatalogs zugreift, wird die Anforderung über das Internet (2) gesendet und erreicht das interne Unternehmensnetz über das Internet-Gateway (3) des Unternehmens. Der Proxy-Server fängt die Anforderung ab und leitet sie an die Komponente CBR auf derselben Maschine weiter. CBR führt eine Syntaxanalyse des URL aus und bestimmt, dass die Load-Balancer-Maschine 6 den URL verarbeiten soll. Der Proxy-Server erstellt eine neue Zugriffsanforderung und sendet sie an Load Balancer, der (auf der Grundlage der von Ihnen definierten Kriterien) ermittelt, welcher der Inhaltshosts (8) derzeit am besten geeignet ist, die Anforderung zu verarbeiten. Der Inhaltshost übergibt den Kataloginhalt unter Umgehung von Load Balancer direkt an den Proxy-Server. Wie im vorherigen Beispiel ermittelt der Proxy-Server, ob der Inhalt im Cache gespeichert werden kann, und speichert ihn ggf. in seinem Cache (5).
Der Endbenutzer sendet seine Bestellung, indem er auf den Bestell-URL des Händlers zugreift, in der Regel über einen Hyperlink im Katalog. Die Anforderung wird über dieselbe Route geleitet wie die Anforderung für Katalogzugriff. Allerdings leitet die Komponente CBR auf der Maschine 4 die Anforderung jetzt an die Load-Balancer-Maschine 7 weiter. Load Balancer wiederum leitet die Anforderung an den am besten geeigneten Server weiter, hier Webserver 9, der seine Antwort direkt an den Proxy-Server sendet. Weil Bestellinformationen in der Regel dynamisch generiert werden, speichert der Proxy-Server die Daten wahrscheinlich nicht im Cache.
Legende: 1—Client 2—Internet 3—Router/Gateway 4—CBR-Komponente von Caching Proxy und Load Balancer 5—Cache 6, 7—Load Balancer 8—Inhaltshost 9—Web ServerDie Funktion CBR von Load Balancer unterstützt Cookie-Affinität. Dies bedeutet, dass die Identität des Servers, der die erste Anforderung eines Endbenutzers verarbeitet, in einem speziellen Datenpaket (einem so genannten Cookie) aufgezeichnet wird, das in die Antwort des Servers aufgenommen wird. Wenn der Endbenutzer innerhalb eines von Ihnen festgelegten Zeitraums erneut auf denselben URL zugreift und die Anforderung das Cookie enthält, leitet CBR die Anforderung an den ursprünglichen Server weiter und wendet seine Standardregeln nicht erneut an. Im Allgemeinen verkürzen sich die Antwortzeiten, wenn auf dem Server Informationen über den Endbenutzer gespeichert sind, die nicht erneut ermittelt werden müssen (z. B. die Kreditkartennummer).