WebSphere Load Balancer for IPv4 and IPv6
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Advisor-Funktionen für die Verwaltung des Lastausgleichs aktivieren

Advisor-Funktionen sind Softwareagenten, die in Load Balancer arbeiten und Informationen zur Last auf einem bestimmten Server bereitstellen. Für jedes Standardprotokoll (HTTP, SSL und andere) gibt es eine andere Advisor-Funktion. Der Load-Balancer-Basiscode führt regelmäßig einen Advisor-Zyklus aus, in dem der Status aller Server in der Konfiguration individuell ausgewertet wird.

Vorbereitungen

Advisor-Funktionen sind Agenten in Load Balancer. Ihr Zweck ist es, den Zustand und die Belastung der Servermaschinen zu beurteilen. Dies erfolgt durch einen proaktiven Austausch mit den Servern, der dem von Clients vergleichbar ist. Advisor können als transportable Clients der Anwendungsserver betrachtet werden.

Indem Sie eigene Advisor-Funktionen für Load Balancer schreiben, können Sie die Bestimmung der Last der Servermaschinen anpassen.

Weitere Informationen zur Funktionsweise von Advisor-Funktionen finden Sie unter Advisor-Funktionen.

Bei der Verwendung von IPv6-Protokollen: Wenn Sie das Protokoll IPv6 auf Ihrer Maschine einsetzen und Advisor-Funktionen verwenden möchten, müssen Sie die Protokolldatei ändern. Zum Aktivieren von IPv6 fügen Sie in der Protokolldatei die folgende Zeile ein:
ipv6-icmp 58 IPv6-ICMP # IPv6 interface control message protocol
Die Protokolldatei befindet sich im folgenden Verzeichnis:
  • [AIX] [HP-UX] [Linux] [Solaris]

    /etc/protocols

  • [Windows]

    C:\windows\system32\drivers\etc\

Das Produkt stellt mehrere protokollspezifische Advisor-Funktionen für die am häufigsten verwendeten Protokolle zur Verfügung. Es ist jedoch nicht sinnvoll, alle verfügbaren Advisor-Funktionen mit Load Balancer zu verwenden. Load Balancer unterstützt auch das Konzept angepasster Advisor-Funktionen, so dass Benutzer eigene Advisor-Funktionen schreiben können.

Einschränkung für die Verwendung von Advisor-Funktionen mit bindungsspezifischen Serveranwendungen:
  • Wenn Sie Advisor-Funktionen für einen bindungsspezifischen Server verwenden möchten, müssen Sie zwei Instanzen des Servers starten, eine Instanz, die an Cluster@Port gebunden wird, und eine, die an Server@Port gebunden wird. Mit dem Befehl netstat -an können Sie feststellen, ob der Server bindungsspezifisch ist. Suchen Sie nach Server@Port. Wenn der Server nicht bindungsspezifisch ist, gibt der Befehl 0.0.0.0:80 zurück. Andernfalls sehen Sie eine Adresse wie 192.168.15.103:80.
  • [HP-UX] Wenn Sie arp publish anstelle des Befehls ifconfig alias verwenden, unterstützt Load Balancer die Verwendung von Advisor-Funktionen beim Lastausgleich für Server mit bindungsspezifischen Serveranwendungen, wenn die Bindung an die Cluster-IP-Adresse erfolgt.

Informationen zu dieser Task

Sie können eine Advisor-Funktion clusterübergreifend für einen bestimmten Port starten (Gruppen-Advisor-Funktion). Sie können aber auch an einem Port verschiedene Advisor-Funktionen für verschiedene Cluster ausführen (clusterspezifische Advisor-Funktion).
Anmerkung: Wenn Load Balancer auf einem Computer mit mehreren Netzadaptern ausgeführt wird und der Advisor-Datenverkehr über einen bestimmten Adapter fließen soll, können Sie für die Pakete keine bestimmte Quellen-IP-Adresse erzwingen.

Prozedur

  1. Starten Sie die Advisor-Funktion Ihrer Wahl. Eine Liste der gültigen Advisor-Funktionen finden Sie unter Liste der Advisor-Funktionen oder Angepasste Advisor-Funktion erstellen.
    • Clusterspezifische Advisor-Funktion: Geben Sie beispielsweise zum Starten einer Advisor-Funktion am Port 80 für ClusterA wie folgt den Cluster und den Port an:
      dscontrol advisor start Advisor-Name clusterA@80

      Dieser Befehl startet eine Advsior-Funktion an Port 80 für ClusterA. Diese Advisor-Funktion wird für alle Port 80 von ClusterA zugeordneten Server ausgeführt.

    • Gruppen-Advisor-Funktion: Geben Sie zum Starten einer Advisor-Funktion am Port 80 für alle anderen Cluster wie folgt den Port an:
      dscontrol advisor start Advisor-Name 80

      Dieser Befehl startet die Advisor-Funktion an Port 80 für alle Cluster und Sites, die derzeit keine cluster- oder sitespezifische Advisor-Funktion haben. Ihre Advisor-Funktion wird für alle Port 80 zugeordneten Server ausgeführt.

    1. Optional: Wenn Sie die HTTP- oder HTTPS-Advisor-Funktion starten, können Sie eine eindeutige Client-URL-Zeichenfolge definieren, damit die Advisor-Funktion einzelne Services im Server überwachen kann. Weitere Informationen zu dieser Option finden Sie unter Servicespezifische Empfehlungen mit der Anforderungs- bzw. Antwortoption der Advisor-Funktion abrufen.
    2. Optional: Wenn Sie die Advisor-Funktion "self" in einer Client/Server-WAN-Konfiguration verwenden, können Sie unter Advisor-Funtion "self" in einer Client/Server-WAN-Konfiguration nachlesen, wie diese Advisor-Funktion Informationen sammelt.
  2. Optional: Legen Sie das Advisor-Intervall fest. Das Advisor-Intervall legt fest, wie oft eine Advisor-Funktion den Status der Server an dem von ihr überwachten Port abfragt und die Ergebnisse dann an den Manager übergibt. Ein zu niedriges Advisor-Intervall kann sich negativ auf die Leistung auswirken, da der Advisor die Server permanent unterbricht. Ist das Advisor-Intervall zu hoch, basieren die Entscheidungen des Managers hinsichtlich der Gewichtung unter Umständen nicht auf exakten aktuellen Informationen.
    Anmerkung: Die Advisor-Standardwerte funktionieren in den meisten Fällen effizient. Gehen Sie mit Vorsicht vor, wenn Sie andere Werte als die Standardwerte verwenden.
    Wenn Sie das Intervall der HTTP-Advisor-Funktion am Port 80 beispielsweise auf 3 Sekunden setzen möchten, geben Sie den folgenden Befehl ein:
    dscontrol advisor interval http 80 3

    Es ist nicht sinnvoll, ein Advisor-Intervall anzugeben, das kleiner als das Managerintervall ist. Das Standard-Advisor-Intervall liegt bei sieben Sekunden.

  3. Optional: Legen Sie das Advisor-Zeitlimit fest. Der Manager verwendet keine Informationen einer Advisor-Funktion, deren Zeitmarke älter als die für das Berichtszeitlimit der Advisor-Funktion festgelegte Zeit ist, um sicherzustellen, dass keine veralteten Informationen verwendet werden. Das Berichtszeitlimit der Advisor-Funktion muss größer als das Sendeaufrufintervall der Advisor-Funktion sein. Ist das Zeitlimit kleiner, ignoriert der Manager Berichte, die logisch betrachtet verwendet werden müssten. Für Berichte der Advisor-Funktion gilt standardmäßig kein Zeitlimit, so dass der Standardwert "unlimited" ist.
    Wenn Sie das Berichtszeitlimit für die HTTP-Advisor-Funktion am Port 80 beispielsweise auf 30 Sekunden setzen möchten, geben Sie den folgenden Befehl ein:
    dscontrol advisor timeout http 80 30 
    
    Weitere Informationen zum Festlegen des Berichtszeitlimits für die Advisor-Funktion finden Sie unter dscontrol advisor.
  4. Optional: Legen Sie Verbindungs- und Empfangszeitlimitwerte für die Advisor-Funktion fest. Für Load Balancer können Sie die Zeitlimits der Advisor-Funktion festlegen, innerhalb derer der Ausfall eines bestimmten Server- oder Serviceports festgestellt werden soll. Die Zeitlimits für ausgefallene Server (connecttimeout und receivetimeout) bestimmen, wie lange eine Advisor-Funktion wartet, bis sie einen gescheiterten Sende- oder Empfangsvorgang meldet.
    Für eine schnellstmögliche Erkennung ausgefallener Server müssen Sie das Verbindungs- und Empfangszeitlimit der Advisor-Funktion auf den kleinsten Wert (eine Sekunde) sowie die das Intervall Advisor-Funktion und Manager auf den kleinsten Wert (eine Sekunde) setzen.
    Anmerkung: Falls es in Ihrer Umgebung ein mittleres bis hohes Datenverkehrsaufkommen gibt, so dass sich die Serverantwortzeit erhöht, sollten Sie die Werte connecttimeout und receivetimeout nicht zu niedrig festlegen. Andernfalls könnte die Advisor-Funktion einen ausgelasteten Server vorschnell als ausgefallenen Server markieren.
    Wenn Sie connecttimeout und receivetimeout für die HTTP-Advisor-Funktion am Port 80 beispielsweise auf 9 Sekunden setzen möchten, geben Sie den folgenden Befehl ein:
    dscontrol advisor connecttimeout http 80 9
    dscontrol advisor receivetimeout http 80 9  
    Der Standardwert für das Verbindungs- und Empfangszeitlimit liegt beim Dreifachen des Wertes, der für das Intervall der Advisor-Funktion angegeben wurde.
  5. Optional: Legen Sie die Anzahl Wiederholungen für die Advisor-Funktion fest. Advisor-Funktionen können wiederholt versuchen, eine Verbindung herzustellen, bevor sie einen Server als inaktiv markieren. Die Advisor-Funktion markiert einen Server erst als inaktiv, wenn die Abfrage nach der festgelegten Anzahl Wiederholungen und einem weiteren Versuch nicht beantwortet wird. Der Wert für retry sollte nicht über 3 liegen.
    Mit dem folgenden Befehl wird retry für den LDAP-Advisor am Port 389 auf 2 gesetzt:
    dscontrol advisor retry ldap 389 2
    



Untergeordnete Abschnitte
Advisor-Funktionen
Liste der Advisor-Funktionen
Servicespezifische Empfehlungen mit der Anforderungs- bzw. Antwortoption der Advisor-Funktion abrufen
LDAP-URI-Advisor konfigurieren
Angepasste Advisor-Funktion erstellen
WLM-Advisor-Funktion
Zugehörige Tasks
Empfehlungen mit Metric Server abrufen
Task    

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Letzte Aktualisierung: 31. Juli 2008 3:18:06 PM EDT
http://publib.boulder.ibm.com/infocenter/wasinfo/v7r0/index.jsp?topic=/com.ibm.websphere.edge.doc/lb/info/ae/tprf_advisors.html