WebSphere Virtual Enterprise, Version 6.1.1
             Betriebssysteme: AIX, HP-UX, Linux, Solaris, Windows,


Virtualisierung und WebSphere Virtual Enterprise

Indem Sie die Virtualisierung der Anwendungsinfrastruktur in WebSphere Virtual Enterprise konfigurieren, können Sie Ressourcen, die normalerweise getrennt gehandhabt werden, in einem Pool zusammenführen, um die Fluktuationen der Workload in Ihrer Umgebung aufzufangen und die Servicequalität zu erhöhen. Sie können die Virtualisierung der Anwendungsinfrastruktur auch mit Funktionen für Hardwarevirtualisierung verwenden, die von der physischen Hardware bereitgestellt wird, auf der WebSphere Virtual Enterprise sich befindet.

Virtualisierung der Anwendungsinfrastruktur

Mit der Virtualisierung der Anwendungsinfrastruktur können Sie Anwendungen von der physischen Infrastruktur, in der sie sich befinden, trennen. Workloads können dann dynamisch platziert und innerhalb eines Pools mit Anwendungsserverressourcen migriert werden, was der Infrastruktur erlaubt, sich dynamisch anzupassen und auf Geschäftsanforderungen zu reagieren. Anforderungen werden nach Priorität geordnet und intelligent weitergeleitet, um auf die kritischsten Anwendungen und Benutzer zu reagieren.

Normalerweise sind Anwendungen und J2EE-Ressourcen (Java 2 Platform, Enterprise Edition) statisch an einen bestimmten Server gebunden. Bei einigen Anwendungen können gelegentlich kurzfristige Lastanstiege auftreten. Der Ausfall einer Anwendung ist am teuersten, wenn der Bedarf sehr hoch ist. Sie müssen Ihre IT-Infrastruktur so einrichten, dass sie in der Lage ist, solche Zeiten mit Lastspitzen zu bewältigen. In der erheblich langen Zeit, in der Ihre Systeme eine normale Last zu bewältigen haben, bleibt ein großer Anteil Ihrer Rechenkapazitäten möglicherweise ungenutzt, was einer ineffizienten Nutzung von IT-Investitionen gleichzusetzen ist.

In einer statischen Umgebung umfassen Anwendungen häufig mehrere Unternehmensarchive (Dateien mit der Erweiterung .ear) und sind nicht vollständig definiert, so dass sie auf verschiedene Umgebungen portierbar sind. Statisch implementierte Anwendungen stützen sich auf Informationen in dem Server, auf dem sie implementiert sind.

In der virtuellen Umgebung für dynamische Operationen von WebSphere Virtual Enterprise wird die statische Beziehung durch eine dynamische Beziehung mit loserer Kopplung von Anwendungen oder Ressourcen und Serverinstanzen ersetzt. Anstatt Anwendungen statisch in Server oder Cluster einzubinden, implementieren Sie Anwendungen in dynamischen Clustern. Dynamische Cluster sind Anwendungsimplementierungsziele, die je nach Arbeitslast in der Umgebung erweitert und verkleinert werden können.

Nachdem Sie Ihre Anwendungen als mobile Anwendungen in dynamischen Clustern implementiert haben, wird die Verteilung der Anwendungen durch die betriebsbedingten Richtlinien, die Sie definieren, bestimmt. Autonome Manager steuern die Verteilung der Serverinstanzen und die Weiterleitung der Workload für die einzelnen Anwendungen. Wenn die Workload für eine bestimmte Anwendung zunimmt, kann die Anzahl der Serverinstanzen für den dynamischen Cluster, der die Anwendung enthält, sich erhöhen, wobei verfügbare Ressourcen anderer Anwendungen ohne erhöhte Workload verwendet werden.

Vorteile der Virtualisierung der Anwendungsinfrastruktur:

Beispiel für Virtualisierung der Anwendungsinfrastruktur

Abbildung 1. Virtualisierung der Anwendungsinfrastruktur in einer Umgebung mit WebSphere Virtual Enterprise. Sie können eine Anwendung in einem dynamischen Cluster implementieren, der eine definierte Zugehörigkeitsrichtlinie oder Knotengruppe hat. Sie implementieren Ihre Anwendungen nicht in bestimmten Anwendungsservern. Stattdessen startet der Controller für die Verteilung von Anwendungen Anwendungsserverinstanzen auf der Basis der Einstellungen, die Sie für den dynamischen Cluster ausgewählt haben.
Bei der Virtualisierung der Anwendungsinfrastruktur leitet der ODR Anforderungen an Server weiter, die in einem dynamischen Cluster definiert sind. Die Knoten, die zu einem dynamischen Cluster gehören, basieren auf einer Knotengruppe oder einer Zugehörigkeitsrichtlinie. Diese Implementierung ist dynamisch, weil neue Server auf Knoten gestartet werden können.
Abbildung 2. Start eines weiteren Anwendungsservers als Reaktion auf Änderungen in der Anwendungslast. Es können weitere Anwendungsserver auf den Knoten gestartet werden, die von Ihrer dynamischen Clusterzugehörigkeitsrichtlinie ausgewählt wurden, um weitere Anforderungen, die bei der Anwendung eingehen, zu verarbeiten.
Wenn die Workload für eine bestimmte Anwendung zunimmt, kann die Anzahl der Serverinstanzen für den dynamischen Cluster, der die Anwendung enthält, sich erhöhen, wobei verfügbare Ressourcen anderer Anwendungen ohne erhöhte Workload verwendet werden.

Hardwarevirtualisierung

WebSphere Virtual Enterprise ermöglicht die Virtualisierung von Anwendungen in Ihrer Umgebung, Sie können WebSphere Virtual Enterprise aber auch auf virtueller Hardware, wie z. B. ESX, implementieren, um die Funktionen zur , die von der Hosting-Umgebung bereitgestellt werden, zu nutzen.

Vorteile der Hardwarevirtualisierung:

WebSphere Virtual Enterprise in einer Umgebung mit Servervirtualisierung

WebSphere Virtual Enterprise in unterstützten virtuellen Hardwareumgebungen ausgeführt werden. Hardwarelieferanten bieten unterschiedliche Virtualisierungsfunktionen, daher kann das Verhalten von WebSphere Virtual Enterprise in verschiedenen Umgebungen für Hardwarevirtualisierung variieren. Dennoch gibt es in Umgebungen für Hardwarevirtualisierung allgemeine Themen, wie z. B. die Fähigkeit, Hardwareressourcen auf verschiedenen virtuellen Servern oder in in verschiedenen logischen Partitionen gemeinsam zu nutzen. Umgebungen für Servervirtualisierung können im Modus Gemeinsam genutzter Prozessor oder Dedizierter Prozessor ausgeführt werden. Wenn Sie den Modus "Gemeinsam genutzter Prozessor" verwenden, werden die physischen Prozessoren in einen Pool gestellt und von den Servern oder logischen Partitionen, die auf dem physischen Computer ausgeführt werden, gemeinsam genutzt. Wenn Sie den Modus "Dedizierter Prozessor" verwenden, werden die physischen Prozessoren jedem virtuellen Server oder jeder logischen Partition statisch zugeordnet.

Abbildung 3. Modus "Gemeinsam genutzter Prozessor". Wenn Sie den Modus "Gemeinsam genutzter Prozessor" verwenden, werden die physischen Prozessoren in einen Pool gestellt und von den virtuellen Servern oder logischen Partitionen gemeinsam genutzt. Im Modus "Gemeinsam genutzter Prozessor" enthält ein physischer Server einen gemeinsam genutzten Prozessorpool, der für die Ausführung mehrerer virtueller Server oder logischer Partitionen verwendet wird, die Knoten und Anwendungsserver enthalten.
Abbildung 4. Modus "Dedizierter Prozessor". Im Modus "Dedizierter Prozessor" werden die physischen Prozessoren jedem virtuellen Server oder jeder logischen Partition statisch zugeordnet.
Im Modus "Dedizierter Prozessor" werden physische Prozessoren bestimmten virtuellen oder logischen Partitionen zugeordnet. Diese virtuellen Server oder logischen Partitionen werden auf Knoten und Anwendungsservern ausgeführt.
WebSphere Virtual Enterprise kann auch in Umgebungen für Hardwarevirtualisierung im Modus "Dedizierter Prozessor" ausgeführt werden. Die Prozessorkapazität ist auf jeden virtuellen Server oder jede logische Partition statisch festgelegt. Die Kapazität und die Zuordnung werden nicht dynamisch geändert. Da die Prozessorressource nicht für jeden virtuellen Server oder jede logische Partition geändert wird, beeinträchtigt die Verwendung des Modus "Dedizierter Prozessor" nicht die Funktionen für Verwaltung des Datenverkehrs und Virtualisierung, die von WebSphere Virtual Enterprise bereitgestellt werden.
Abbildung 5. Koexistenz von Anwendungsinfrastruktur und Hardwarevirtualisierung.
Koexistenz von Anwendungsinfrastruktur und Hardwarevirtualisierung



Untergeordnete Artikel
Unterstützte Umgebungen für Hardwarevirtualisierung
Zugehörige Konzepte
Übersicht über dynamische Operationen
Plattformen mit VMware Infrastructure 3 und WebSphere Virtual Enterprise
Zugehörige Tasks
Plattformen mit VMware Infrastructure 3 und WebSphere Virtual Enterprise konfigurieren
Konzeptartikel    

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Letzte Aktualisierung: 24.09.2009 16.40 Uhr EDT
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