WebSphere Extended Deployment verwendet Policy-gesteuerte Ziele, um eine vitale und an Leistungszielen orientierte Umgebung zu schaffen. Zu den betriebsbedingten Policys gehören Service-Policys und Vitalitäts-Policys. Mit der Service-Policy können Anwendungen entsprechend ihren Bewertungen und Zielwerten klassifiziert werden. Die Vitalitäts-Policy definiert zu überwachende Bedingungen und gibt WebSphere Extended Deployment die Möglichkeit, auf diese Bedingungen zu reagieren, um eine vitale Anwendungsserverumgebung zu gewährleisten.
WebSphere Extended Deployment kann Anwendungen entsprechend ihren Bewertungen und Zielwerten klassifizieren. Es gibt verschiedene Zielarten. Ein Ziel kann 0, 1 oder 2 Zielwerte mit entsprechend zugeordneten Bewertungen haben. Diese Funktionalität erfordert ein Verfahren, mit dem ein Administrator diese Attribute definieren kann. In Extended Deployment ist dieses Verfahren eine Service-Policy. Eine betriebsbedingte Policy ist eine Sammlung von Service-Policys, die ein Ziel und eine Sammlung von Transaktionsklassen hat. Jede Transaktionsklasse ist exakt einer Service-Policy zugeordnet. Anwendungs-URIs werden mit Arbeitsklassen einer Service-Policy zugeordnet. Eine Arbeitsklasse wird einer bestimmten Transaktionsklasse zugeordnet, damit sie ein bestimmtes Business-Ziel der Service-Policy verfolgt. Sie können einer Arbeitsklasse eine Regelbedingung hinzufügen, um ihre Workload durch spezifischere Kriterien zu klassifizieren.
Unterschiedliche Service-Policys können unterschiedliche Zielarten haben. Dem Ziel "Nach Ermessen" ist weder ein Wert noch eine Bewertung zugeordnet. Das Ziel "Durchschnittliche Antwortzeit" hat einen zugehörigen Schwellenwert für die Antwortzeit und eine Bewertung, das Ziel "Antwortzeitperzentil" hingegen zwei zugeordnete Werte (Prozentsatz und Zeit) und eine Bewertung. Für Anwendungen mit langer Ausführungszeit ist das Ziel "Zeit in der Warteschlange" verfügbar.
Service-Policys sind Antwortzeit-, Durchsatz- oder Auslastungsziele zugeordnet, die für bestimmte Durchsatzbedindungen gültig sind. Die vom Autonomic Request Flow Manager, vom Dynamic Workflow Manager und von der Verteilungsanwendung durchgeführte Leistungsverwaltung ist darauf ausgerichtet, eine definierte Symmetrie der Leistungsergebnisse zu erzielen. Die definierte Symmetrie bedeutet für Workflows, die ein anderes Ziel als "Nach Ermessen" haben, dass sie den Schwellenwert um denselben relativen Wert, ausgedrückt als Bruchteil des Schwellenwertes, unterschreiten bzw. den Schwellenwert um einen relativen Wert überschreiten, der umgekehrt proportional zu 100 - Wertigkeit ist. Workflows mit dem Ziel "Nach Ermessen" erhalten ein Minimum an Ressourcen.
Eine Strategie für Leistungsziele erfordert Überwachungsfunktionen (des autonomen Managers), die feststellen, ob bestimmte Leistungsziele erfüllt sind, und Berichtsfunktionen, die ein Bereitstellungsmodul benachrichtigen, wenn Änderungen vorgenommen werden müssen. Für den Fall, dass es unmöglich ist, alle Leistungsziele zu erreichen, kann jedem Leistungsziel ein Business-Wert zugewiesen werden. Administratoren müssen eingehend mit den implementierten Anwendungen vertraut sein, um realistische Leistungsziele definieren zu können.
Vitalitäts-Policys funktionieren ähnlich wie Service-Policys, legen aber anstelle von Leistungs- oder Business-Zielen für eine Anwendung ein Zuverlässigkeitsziel für den Anwendungsserver fest. Es gibt vier Kategorien von Vitalitätsbedingungen. Policy-Bedingungen für überhöhte Speicherbelegung (die auf ein Speicherleck hinweisen könnten), für unangemessene Antwortzeiten (die auf einen blockierten Server hinweisen könnten), für die von einem Server bewältigte Anforderungsvolumen und das Alter (die Ausführungsdauer) des Servers. Die gültigen Ziele für Vitalitäts-Policys sind einzelne Server, alle Server in einem Cluster oder alle Server in einer Zelle. Außerdem kann ein Server gleichzeitig von mehreren Vitalitäts-Policys überwacht werden. Mit einer Reihe von definierten Bedingungen ausgestattet überwacht WebSphere Extended Deployment dynamische Cluster, Anwendungsserver und Cluster so lange, bis ein Fehler festgestellt wird. Danach werden entsprechende Maßnahmen ergriffen.
Nähere Informationen zu den Konzepten von Vitalitäts-Policys finden Sie im Artikel Übersicht über Vitalitätsüberwachung.