Dieser Artikel beschreibt die wesentlichen Verhaltensmerkmale des
Algorithmus für das Anwendungs-Rollout, damit Sie seine Auswirkungen auf den Betrieb der Umgebung von
WebSphere Extended Deployment besser verstehen.
Die Installation und Verteilung einer Anwendungsedition unterscheiden sich von der Aktivierung der Anwendungsedition.
Es gibt zwei Basismuster für eine störungsfreie Ersetzung von Editionen. Die folgenden Schritte
werden ausgeführt, wenn Sie in der Administrationskonsole die Rollout-Option "Gruppe" oder "Atomar" auswählen:
- Gruppen-Rollout. Die folgenden Schritte werden für jeden Knoten mit einem Anwendungsserver aus dem Anwendungsserver-Cluster, in dem die Anwendung implementiert wird,
ausgeführt:
- Der Knoten wird in den Wartungsmodus gesetzt.
- Die Weiterleitung von Anforderungen an die Anwendung auf diesem Knoten wird ausgesetzt.
- Die Anwendung wird auf diesem Knoten gestoppt.
- Die Serverkonfiguration auf diesem Knoten wird geändert, um anzuzeigen, dass die Ersatzedition aktiv ist und die
vorherige Edition inaktiv.
- Die Anwendung wird auf diesem Knoten erneut gestartet.
- Der Knoten wird wieder in den normalen Modus versetzt.
- Atomares Rollout
- Die Hälfte der Knoten mit den Anwendungsservern des Anwendungsserver-Cluster, in dem die Anwendung implementiert ist,
wird in den Wartungsmodus versetzt.
Es werden keine neuen Anforderungen an diese Anwendungsserver gesendet. Wenn die Anzahl der Knoten
ungerade ist, wird die Anzahl aufgerundet, ist aber mindestens um eins kleiner als die Gesamtanzahl
der Knoten des Anwendungsserver-Cluster.
- Die Weiterleitung von Anforderungen an die Anwendung auf diesen Knoten wird ausgesetzt.
- Die Anwendung wird auf diesen Knoten gestoppt.
- Die Serverkonfiguration auf diesen Knoten wird geändert, um anzuzeigen, dass die Ersatzedition aktiv ist und die
vorherige Edition inaktiv.
- Die Anwendung wird auf den Knoten erneut gestartet.
- Schritt a wird auf den verbleibenden Knoten ausgeführt.
- Schritt b wird auf den verbleibenden Knoten ausgeführt. Es sind keine Anwendungsserver verfügbar, die
Anforderungen für die eine oder die andere Edition der Anwendung verarbeiten könnten. Anforderungen für die Anwendungen werden in eine Warteschlange des On Demand Router (ODR)
eingereiht, um sicherzustellen, dass sie nicht verloren gehen.
- Die erste Gruppe von Knoten wird in den Normalmodus versetzt. Neue Anforderungen für die neue Edition können
jetzt verarbeitet werden, und die in der Warteschlange des ODR eingereihten Anforderungen werden freigegeben.
- Die Schritte c, d und e werden auf den verbleibenden Knoten ausgeführt.
- Die verbleibenden Knoten werden in den Normalmodus versetzt.
Die Rollout-Optionen "Gruppe" und "Atomar" in der Administrationskonsole bieten eine voreingestellte Auswahl von
Rollout-Optionen.
Die Scripting-Schnittstelle können diese Optionen flexibler gesteuert werden.
Die Scripting-Optionen sind im Folgenden beschrieben:
- Rollout-Strategie: Gibt die Rollout-Methode an. Sie können Gruppen von Knoten nacheinander zu aktualisieren oder
die atomare Strategie (trennen und austauschen) verwenden.
- Gruppe: Gibt an, dass alte und neue Editionen der Anwendung während des Rollout Anforderungen bearbeiten können.
Mit einer Unteroption können Sie die Größe der Gruppe angeben.
Die Gruppengröße gibt die Anzahl der Knoten an, die jeweils verarbeitet werden sollen.
Die Standardgröße ist 1.
- Atomar: Gibt an, dass während des Rollout nur jeweils eine Edition der Anwendung Anforderungen
bearbeiten kann. Dies führt dazu, dass zuerst die eine Hälfte des Anwendungsserver-Cluster offline gesetzt und aktualisiert wird und dann die andere Hälfte.
Anwendungsanforderungen, die eingehen, während beide Hälften des Cluster offline sind, werden vom ODR in eine Warteschlange eingereiht.
- Neustartstrategie: Gibt an, ob die Anwendung oder der gesamte Anwendungsserver erneut gestartet werden soll.
- Anwendung: Aktiviert die neue Edition in jedem Anwendungsserver, indem die Anwendung erneut gestartet wird.
Der Anwendungsserver bleibt aktiv.
- Server: Aktiviert die neue Edition in jedem Anwendungsserver, indem der Server selbst erneut gestartet wird.
Dies ist erforderlich, wenn Sie Connector und native Bibliotheken aktualisieren oder die Java Virtual Machine zurücksetzen müssen.
- Ausräumintervall: Gibt an, wie lange auf die Fertigstellung unvollständiger Anforderungen gewartet werden soll, bevor die Anwendung bzw. der
Anwendungsserver gestoppt wird.
Die Standardeinstellung sind 30 Sekunden.
Die folgenden Optionen sind für die Rollout-Optionen in der Administrationskonsole voreingestellt:
- Gruppen-Rollout:
- Rollout-Strategie = Gruppe, Gruppengröße = 1
- Neustartstrategie = Anwendung
- Ausräumintervall = 30 Sekunden
- Atomares Rollout:
- Rollout-Strategie = atomar
- Neustartstrategie = Anwendung
- Ausräumintervall = 30 Sekunden