WebSphere Extended Deployment, Version 6.0.x     Betriebssysteme: AIX, HP-UX, Linux, Solaris, Windows, z/OS

Übersicht über die Priorisierung des Anforderungsflusses

Für die Priorisierung des Anforderungsflusses werden in WebSphere Extended Deployment ein On Demand Router (ODR) und autonome Manager eingesetzt, die den Anforderungsfluss, die Priorisierung der Anforderungen und das dynamische Workload Management steuern. Dieser Artikel beschreibt die Priorisierung des HTTP-Anforderungsflusses.

Der On Demand Router (ODR) ist ein neuer Servertyp in WebSphere Extended Deployment, der als Proxy-Server oder Zwischenstationen für HTTP-Anforderungen und die Anwendungsserver auftreten, die diese Anforderungen ausführt. Die ODRs führen den Autonomic Request Flow Manager (ARFM) aus, der die Priorisierung von Anforderungsflüssen durchführt. Es können mehrere ODRs vorhanden sein. Jede Anforderung wird jedoch nur von einem ODR verarbeitet. Die Anforderungsflüsse werden unter Berücksichtigung der konfigurierten Service-Policys und vorhandenen Workloads verwaltet, um möglichst ausgeglichene Leistungsergebnisse zu erzielen.

Sie können in WebSphere Extended Deployment Leistungsziele definieren und diese an bestimmte Teile des eingehenden Datenverkehrs binden. Der ODR und die zugehörigen autonomen Manager unterstützen diese Business-Ziele in Zeiten mit hoher Workload, indem sie "intelligente Entscheidungen" bezüglich der Anforderungen treffen, die beim ODR eingehen. Nicht alle Anforderungen in der Konfiguration werden gleich erstellt. Der ODR unterstützt dieses Konzept, indem er unterschiedliche Anforderungsflüsse mehr oder weniger schnell weiterleitet, um ein möglichst ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen.

Eine Komponente mit dem Namen On Demand Configuration (ODC) sorgt dafür, dass der ODR über seine Umgebung "Bescheid weiß". Die ODC versucht automatisch, Informationen zu allen Anwendungsservern mit WebSphere Extended Deployment und Anwendungen, die in der Zelle implementiert sind, abzurufen. Sie konfiguriert die Routing-Regel dynamisch zur Laufzeit, damit der ODR in der Lage ist, die HTTP-Anforderungen präzise an diese Anwendungsserver weiterzuleiten. Wenn Sie einen ODR erstellen, kann dieser HTTP-Anforderungen an die Knoten mit WebSphere Extended Deployment und nach Durchführung einiger zusätzlicher Konfigurationsänderungen auch an Knoten Server oder Endpunkte ohne WebSphere Extended Deployment weiterleiten. Wie das Webserver-Plug-in für WebSphere Application Server arbeitet der ODR bei der Weiterleitung von Anforderungen mit Sitzungsaffinitäten. Nachdem eine Sitzung auf einem Server eingerichtet wurde, werden künftige Anforderungen für dieselbe Sitzung an den ursprünglichen Server weitergeleitet. Dieses Verfahren verbessert die Cache-Auslastung und verringert die Anzahl der Abfragen an Backend-Ressourcen.
NoteColonSymbol Die ODC kann nur homogene Umgebungen mit WebSphere Extended Deployment "lesen".

Eine Service-Policy ist eine benutzerdefinierte Kategorisierung, die potenziellen Anforderungen als Attribut zugeordnet wird, das vom ARFM gelesen wird. Mit einer Service-Policy können Sie Anforderungen basierend auf Anforderungsattributen, wie z. B. dem URI, dem Clientnamen und der Clientadresse oder der Benutzer-ID bzw. Benutzergruppe, klassifizieren. Mit der Konfiguration von Service-Policys können Sie verschiedene Bewertungsstufen auf die tatsächlich anfallenden Arbeitsvorgänge anwenden. Sie können mehrere Service-Policys verwenden, um unterschiedlichen Anforderungskategorien unterschiedliche Services bereitzustellen. Die Ziele von Service-Policys können sich hinsichtlich der Leistungsziele sowie der Wertigkeit unterscheiden.

Der ARFM wird im ODR ausgeführt und steuert die Priorisierung von Anforderungen. Der Autonomic Request Flow Manager umfasst zwei Teile: einen Controller und ein Gateway. Die ARFM-Funktion wird für jede Zelle von einem Controller zusammen mit einer Gruppe von Gateways in den ODRs implementiert. Die Gateways fangen die eingehenden HTTP-Anforderungen ab und reihen sie in eine Warteschlange ein, während der Controller Steuersignale oder Anweisungen an die Gateways und den Verteilungscontroller übermittelt. Außerdem enthält der ARFM einen Work Profiler, der die Rechenlast der unterschiedlichen Anforderungsflüsse schätzt. In Zusammenarbeit sorgen diese Komponenten dafür, dass die Prioritäten für die eingehenden Anforderungen ordnungsgemäß vergeben werden.

DWLM (Dynamic Workload Management) ist ein Feature des On Demand Router, der dieselben Regeln wie der Workload Manager anwendet, wie z. B. ein auf einem Gewichtungsverfahren basiertes Routing. DWLM ist ein optionales Add-on, das WLM die Möglichkeit gibt, Routing-Wertigkeiten autonom festzulegen. Bei WLM legen Sie manuell in der Administrationskonsole statische Wertigkeiten fest. DWLM ermöglicht dem System, die Wertigkeiten dynamisch zu ändern, um den Business-Zielen jederzeit gerecht zu werden. DWLM kann inaktiviert werden. Wenn Sie die automatischen Betriebsmodi für die Komponenten der dynamischen Operationen verwenden möchten, stünde die Festlegung einer statischen WLM-Wertigkeit mit dem On-Demand-Aspekt des Produkts in Widerspruch.

Wie die Abbildung zeigt, gehen von jedem Service gleich viele Anforderungen beim ODR ein. Nach dem Kategorisieren, Priorisieren und Einreihen der Anforderungen in die Warteschlange wird jedoch eine höhere Anzahl wichtigerer Platin-Anforderungen zur Verarbeitung versendet, während eine geringere Anzahl weniger wichtiger Bronze-Anforderungen zurückgestellt werden. Nur weil die Anforderungen mit niedrigerer Priorität am längsten hinausgezögert werden, ist das langfristige Durchschnittsaufkommen der Bronze-Anforderungen, die den ODR verlassen, deshalb nicht kleiner als das langfristige Durchschnittsaufkommen der Bronze-Anforderungen, die den ODR erreichen. Letztendlich versuchen die Features für die dynamischen Operationen, dass alle Anforderungen in der zulässigen Zeit durchgeführt werden.




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