Dieser Artikel beschreibt, wie Sie mehrere Editionen derselben Anwendung gleichzeitig aktivieren.
Gleichzeitige Aktivierung ist hilfreich für die Validierung vor dem Übergang in die Produktionsumgebung,
zum Erstellen einer Pilotanwendung zur Auswahl einer Gruppe von Benutzern und zum Durchführen
eines Rollout, wenn ein Anwendungs-Upgrade entsprechende Änderungen in identifizierbaren Verzweigungen
von Clientmaschinen erfordert.
Vorbereitungen
Es müssen mindestens zwei Editionen derselben Anwendung installiert sein.
Für dieses Lernprogramm ist Edition 1.0 der Anwendung BeenThere im Ziel
BTDC1 und Edition 2.0 im Ziel
BTDC2 installiert.
Gründe und Szenarios für die Ausführung dieser Task
Beide Editionen müssen in unterschiedlichen Implementierungszielen aktiv sein. Wenn mehrere
Editionen derselben Anwendung gleichzeitig für Benutzer in derselben Umgebung verfügbar sind,
kann der On Demand Router (ODR) nicht zwischen den aktiven Editionen unterscheiden, wenn
keine Informationen verfügbar sind, auf deren Basis er die Anforderung eindeutig zuordnen und an die
entsprechende Edition weiterleiten kann. Mit Routing-Regeln oder eindeutigen Schnittstellen für jede Edition
kann diese Mehrdeutigkeit verhindert werden.
Gehen Sie wie folgt vor, wenn Sie mehrere Anwendungseditionen gleichzeitig in mehreren Implementierungszielen
installieren und auf diese zugreifen möchten:
- Klicken Sie auf Anwendungen > Edition Control Center. Vergewissern Sie sich,
dass zwei Editionen Ihrer Anwendung installiert sind und nur eine Edition aktiv ist.
- Klicken Sie auf den Link für die Anwendung BeenThere.
- Wählen Sie Edition 2.0 aus und klicken Sie auf Aktivieren.
- Gehen Sie zum Erstellen von Routing-Policys für jede Anwendungsedition wie folgt vor:
- Klicken Sie auf Anwendungen > Enterprise-Anwendungen.
- Klicken Sie auf den Link Ihrer Anwendung. Für dieses Lernprogramm klicken Sie auf
BeenThere.
- Klicken Sie auf das Register Routing-Policys.
- Erweitern Sie den Eintrag Arbeitsklassen für Anforderungen des Typs HTTP. Da keine
Routing-Regeln angegeben sind, werden alle Anforderungen an die auf dieser Seite angezeigte Edition weitergeleitet.
In diesem Lernprogramm werden alle Anforderungen an die Anwendungsedition BeenThere-edition2.0 weitergeleitet.
- Kicken Sie auf Regelerstellungsprogramm.
- Wählen Sie in der Regelliste eine Regel aus. Wählen Sie für dieses Lernprogramm
Clienthost aus und klicken Sie auf Hinzufügen.
- Wählen Sie die Kriterien für die Regel aus. Wählen Sie für dieses Lernprogramm
den Operator Gleichheitszeichen (=) aus und geben Sie einen Wert für den Clienthostnamen ein.
Klicken Sie auf OK.
- Klicken Sie erneut auf OK.
- Erweitern Sie den Eintrag Arbeitsklassen für Anforderungen des Typs HTTP.
- Legen Sie die Aktion für die neue Regel fest. Für dieses Lernprogramm
werden Anforderungen vom Host an die Edition BeenThere-edition1.0 weitergeleitet.
Wählen Sie die gewünschte Aktion in der Liste dann aus und klicken Sie auf Anwenden, um die Regel zu speichern.
- Klicken Sie oben auf der Registerkarte "Routing-Policys" auf Anwenden.
- Speichern Sie die Änderungen im Konfigurations-Repository und synchronisieren Sie die Knoten.
- Vergewissern Sie sich, dass der ODR aktiv ist. Klicken Sie auf Server
> On Demand Router.
- Testen Sie den gleichzeitigen Zugriff auf die Anwendungseditionen. Wählen Sie die
beiden Anwendungseditionen aus, indem Sie die Anwendungsserver auswählen, die
den beiden dynamischen Clustern BTDC1 und BTDC2 zugeordnet sind. Klicken Sie anschließend auf
Starten.
Ergebnis
Wenn der Client mit dem angegebenen Hostnamen Anforderungen an den ODR sendet,
werden die Anforderungen von Edition 1.0 bearbeitet. Anforderungen, die von anderen Clients
gesendet werden, werden von Edition 2.0 bearbeitet.
Beispiel
Wenn Sie beispielsweise eine Anwendungsumgebung vorab in einer Produktionsumgebung mit
einer ausgewählten Gruppe von Benutzern testen möchten, können Sie das Implementierungsziel, einschließlich
der Ressourcen und Sicherheitsdefinitionen klonen und die Zieledition in der geklonten Umgebung aktivieren.
Verwenden Sie Routing-Regeln, um den ODR anzuweisen, eine ausgewählte Gruppe von Benutzern an diese Edition
weiterzuleiten.
Wenn Sie eine Pilotedition Ihrer Anwendung verwenden, können Sie mit Routing-Regeln die Benutzer der Pilotedition
2.0 von den allgemeinen Benutzern der Edition 1.0 trennen.
Bei einem Rollout mit Verzweigungen
können Sie mit Routing-Regeln jede Verzweigung an die gewünschte Edition weiterleiten.
Wenn der Clientcode in den nachfolgenden Verzweigungen aktualisiert wird, können
die serverseitigen Routing-Regeln aktualisiert werden, damit die Clients der neu aktualisierten Verzweigung an die entsprechende Edition
gesendet werden.
Falls die Routing-Regeln nicht ausreichen, um Benutzeranforderungen
zu unterscheiden, oder wenn der Benutzer den Routing-Regeln eine alternative Methode vorzieht,
kann jeder Edition ein eindeutiger URI und EJB-JNDI-Name zugewiesen werden.
Anders als Routing-Regeln werden eindeutige Schnittstellen für Editionen den
Anwendungsbenutzern offen gelegt. Deshalb muss der Benutzer den entsprechenden
Namen für die gewünschte Edition auswählen.