Liberty unter verteilten Betriebssystemen installieren und deinstallieren

IBM® Installation Manager ist ein gängiges Installationsprogramm für viele IBM Softwareprodukte. Sie können IBM Installation Manager Version 1.8.5 oder höher verwenden, um WebSphere Application Server Liberty zu installieren und den Produktlebenszyklus zu verwalten.

Vorbereitende Schritte

Installation Manager ist ein einzelnes Installationsprogramm, das ferne oder lokale Software-Repositorys mit Flachdateien verwenden kann, um neue Produkte von WebSphere Application Server zu installieren, zu ändern und zu aktualisieren. Es ermittelt und zeigt verfügbare Pakete, einschließlich Produkten, Fixpacks, vorläufigen Fixes usw., überprüft Voraussetzungen und gegenseitige Abhängigkeiten und installiert die ausgewählten Pakete. Sie können Installation Manager außerdem verwenden, um die mit Installation Manager installierten Pakete ohne großen Aufwand zu deinstallieren.

[16.0.0.4 und höher]Anmerkung: Die Unterstützung für die Verwendung von Java SE 6 mit WebSphere Liberty endet im September 2017. Wenn Sie nach dem Ende des Unterstützungszeitraums Java SE 6 weiter mit früheren Fixpacks verwenden, setzen Sie möglicherweise Ihre Umgebung Sicherheitsrisiken aus.

Java SE 8 ist das empfohlene Java SDK, da es die aktuellsten Features und Sicherheitsaktualisierungen beinhaltet. Sie können es installieren, indem Sie das Paket mit IBM SDK, Java Technology Edition, Version 8 in der Paketgruppe installieren, die WebSphere Liberty enthält.

Übersicht über IBM Installation Manager: IBM Installation Manager ist ein vielseitig einsetzbares Tool für die Softwareinstallation und -aktualisierung, das auf einer Reihe von Computersystemen ausgeführt werden kann. Installation Manager kann über eine Befehlszeilenschnittstelle aufgerufen werden. Sie haben außerdem die Möglichkeit, Antwortdateien in XML zu erstellen und für die Ausführung von Installation Manager im unbeaufsichtigten Modus zu verwenden.

Weitere Informationen zur Verwendung von Installation Manager finden Sie in der Produktdokumentation zu IBM Installation Manager.

Pakete und Paketgruppen: Jedes Softwareprodukt, das mit Installation Manager installiert werden kann, wird als "Paket" bezeichnet. Ein installiertes Paket hat eine Produktversion und ein Installationsverzeichnis. Eine Paketgruppe umfasst alle Produkte, die an einer bestimmten Verzeichnisposition installiert sind.

Anzahl der benötigten Instanzen von Installation Manager: Installation Manager muss nur auf den Systemen ausgeführt werden, auf denen Produktcode installiert oder aktualisiert werden soll. Normalerweise muss nur eine einzige Installation Manager-Instanz auf einem System installiert werden, da eine einzige Instanz die Übersicht über eine beliebige Anzahl von Produktinstallationen behalten kann.

Installation Manager installieren: Wenn das Installationskit auf Ihrem System verfügbar ist, können Sie eine Instanz von Installation Manager erstellen. Eine Installation Manager-Instanz besteht aus einem Satz von Binärdateien, die aus dem Installationskit kopiert wurden, und einem Satz von Laufzeitdaten, die die von dieser Installation Manager-Instanz installierten Produkte beschreiben. Vor der Erstellung einer Installation Manager-Instanz müssen Sie festlegen, in welchem Modus Installation Manager ausgeführt werden soll und wo sich die Binärdateien und die Laufzeitdaten, die Agentendaten oder Anwendungsdaten genannt werden, befinden sollen. Anschließend setzen Sie den Installation Manager-Installationsbefehl unter Verwendung der entsprechenden Benutzer-ID ab, um die Installation Manager-Instanz zu erstellen.

Zugriff auf Produktrepositorys: Das gesamte mit IBM Installation Manager installierte Softwarematerial wird in Repositorys gespeichert. Jedes Repository enthält Programmobjekte und Metadaten für ein oder mehrere Pakete, d. h. Softwareprodukte mit einer bestimmten Version. Repositorys können auch Produktwartungspakete wie Fixpacks und vorläufige Fixes enthalten. Wenn Sie ein neues Produkt installieren, können Sie eine beliebigen verfügbare Produktversion in einem beliebigen Repository, auf das Sie Zugriff haben, auswählen.
Anmerkung: Die Installation eines Produktangebots mit Installation Manager mit lokalen Repositorys dauert erheblich länger, wenn Sie eine komprimierte Repository-Datei direkt verwenden, ohne diese vorher zu entpacken. Bevor Sie ein Produktangebot mit lokalen Repositorys installieren, entpacken Sie die komprimierte Repository-Datei an einer Position in Ihrem lokalen Dateisystem, bevor Sie mit Installation Manager darauf zugreifen.
Wichtig: Der Inhalt eines Repositorys darf nicht im nicht binären Modus übertragen werden und der Inhalt darf bei der Extraktion nicht konvertiert werden.

Produkt installieren: Wenn Sie eine Installation Manager-Instanz erstellt haben und auf alle erforderlichen Produktrepositorys zugreifen können, können Sie die tatsächlichen Produktinstallationen mit Installation Manager durchführen, indem Sie Befehle in der Befehlszeile oder Antwortdateien verwenden. Wenn Sie ein Produkt installieren, geben Sie den Paketnamen, wahlweise die zu installierende Produktversion, die Speicherposition des Produkts und weitere optionale Eigenschaften an. Einige Produkte haben beispielsweise optionale Features, die zum Zeitpunkt der Installation ausgewählt werden können, oder sie haben eine Liste mit optionalen unterstützten Sprachenpaketen, zwischen denen Sie auswählen können.

Mit installierten Produkten arbeiten: Sie können Installation Manager-Befehle verwenden, um installierte Produkte und Produktversionen aufzulisten. Sie können diese Informationen für installierte Instanzen von WebSphere Application Server Liberty anfordern, indem Sie den Befehl versionInfo im Produktdateisystem absetzen. Mit den Befehlen oder Antwortdateien von Installation Manager können Sie eine neue Produktversion installieren, einen Rollback auf eine frühere Version durchführen oder das Produkt ändern, indem Sie optionale Features oder Sprachenpakete hinzufügen oder entfernen.

Informationen zu diesem Vorgang

Tipp: Verschiedene Benutzer können Liberty mit zwei verschiedenen Methoden verwenden.
  1. Eine neue Instanz von Liberty für jeden Benutzer installieren. Jede Liberty-Installation ist ein neues Benutzerprofil.
  2. Mehrere Server mit verschiedenen Benutzern erstellen. Jeder Benutzer muss Teil einer Gruppe sein, die Zugriff auf das verwendete Verzeichnis wlp und java_home hat.

Wenn Sie die zweite Option verwenden, führen Sie den Befehl zum Erstellen des Servers als der Benutzer aus, der den Server ausführen wird, und erstellen Sie den Server im Ausgangsverzeichnis dieses Benutzers. Wenn Sie Linux verwenden, sieht der Befehl in etwa wie folgt aus: su user1 export WLP_USER_DIR=/home/user1 server create Server1.

Durch Festlegen von WLP_USER_DIR im Shellprofil des Benutzers kann ohne großen Aufwand sichergestellt werden, dass alle Liberty-Befehle im richtigen Benutzerverzeichnis ausgeführt werden.

Bereiten Sie Ihr System gemäß den Anweisungen im Artikel Installation Manager installieren und Installation von Liberty vorbereiten vor.

Führen Sie eine der folgenden Prozeduren aus, um WebSphere Application Server Liberty mit Installation Manager zu installieren oder zu deinstallieren.

Vorgehensweise

  1. Wenn eine Betaversion von WebSphere Application Server Liberty installiert ist, deinstallieren Sie sie, bevor Sie diese Version installieren.
  2. Liberty über die grafische Benutzerschnittstelle unter verteilten Betriebssystemen installieren
  3. Liberty über die Befehlszeile unter verteilten Betriebssystemen installieren
  4. Liberty mit Antwortdateien unter verteilten Betriebssystemen installieren
  5. Liberty über die grafische Benutzerschnittstelle unter verteilten Betriebssystemen deinstallieren
  6. Liberty über die Befehlszeile von verteilten Betriebssystemen deinstallieren
  7. Liberty mit Antwortdateien unter verteilten Betriebssystemen deinstallieren

Ergebnisse

Anmerkungen zur Protokollierung und Traceerstellung:
  • Die Protokolle lassen sich auf einfache Weise anzeigen, indem Sie Installation Manager öffnen und auf Datei > Protokoll anzeigen klicken. Sie können eine einzelne Protokolldatei öffnen, indem Sie sie in der Tabelle auswählen und auf das Symbol Protokolldatei öffnen klicken.
  • Die Protokolle befinden sich im Verzeichnis logs an der Position mit den Anwendungsdaten von Installation Manager. Beispiel:
    • Für Windows-PlattformenInstallation mit Administratorrechten:
      C:\Documents and Settings\All Users\Application Data\IBM\Installation Manager 
    • Für Windows-PlattformenInstallation ohne Administratorrechte:
      C:\Documents and Settings\Benutzername\Application Data\IBM\Installation Manager
    • Für AIX-PlattformenFür HP-UNIX-PlattformenFür LINUX-PlattformenFür Solaris-PlattformenInstallation mit Administratorrechten:
      /var/IBM/InstallationManager
    • Für AIX-PlattformenFür HP-UNIX-PlattformenFür LINUX-PlattformenFür Solaris-PlattformenInstallation ohne Administratorrechte:
      Ausgangsverzeichnis_des_Benutzers/var/ibm/InstallationManager
  • Die wichtigsten Protokolldateien sind mit einer Zeitmarke gekennzeichnete XML-Dateien im Verzeichnis logs, die mit jedem Standard-Web-Browser angezeigt werden können.
  • Die Datei log.properties im Verzeichnis logs gibt die Stufe der Protokollierung bzw. Traceerstellung an, die von Installation Manager verwendet wird.
Anmerkungen zur Fehlerbehebung:
  • Für HP-UNIX-PlattformenWenn Sie versuchen, Installation Manager von einer DVD zu starten, die mit dem CD-Dateisystem unter einem HP-UX-Betriebssystem angehängt wurde, wird Installation Manager möglicherweise nicht gestartet und verweist auf eine Protokolldatei, die Ausnahmen wie die folgenden enthält:
    java.util.zip.ZipException: Exception in opening zip file:
    org.osgi.framework.BundleException: Exception in org.eclipse.update.internal.configurator.ConfigurationActivator.start() or bundle org.eclipse.update.configurator.
    Dieses Problem ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass Installation Manager die Obergrenze für die Anzahl der Deskriptoren erreicht hat, die auf einer über ein CD-Dateisystem angehängten Einheit geöffnet werden können. Diese Obergrenze wird vom Wert des optimierbaren Kernelparameters "ncdnode" bestimmt, der die maximale Anzahl der CDFS-Knoten angibt, die jeweils im Hauptspeicher existieren dürfen. Zur Behebung des Problems ändern Sie die Systemkerneleinstellung "ncdnode" in 250. Bleibt das Problem bestehen, erhöhen Sie die Einstellung.
  • Für HP-UNIX-PlattformenEinige HP-UX-Systeme sind standardmäßig so konfiguriert, dass Sie kein DNS für die Auflösung von Hostnamen verwenden. Dies könnte dazu führen, dass Installation Manager keine Verbindung zu einem externen Repository herstellen kann.

    Sie können zwar einen Ping-Befehl an das Repository absetzen, aber nslookup gibt nichts zurück.

    Konfigurieren Sie Ihre Maschine zusammen mit dem Systemadministrator für die Verwendung eines DNS oder verwenden Sie die IP-Adresse des Repositorys.

  • In einigen Fällen müssen Sie möglicherweise vorhandene Prüfmechanismen in Installation Manager umgehen.
    • In einigen Netzdateisystemen wird der Plattenspeicherplatz manchmal nicht ordnungsgemäß gemeldet und Sie müssen die Überprüfung des Plattenspeicherplatzes möglicherweise umgehen, um den Installationsvorgang fortsetzen zu können. Um die Plattenspeicherplatzprüfung zu umgehen, fügen Sie der Datei config.ini im Verzeichnis IM-Installationsstammverzeichnis/eclipse/configuration den Eintrag cic.override.disk.space=true hinzu und starten Sie Installation Manager erneut.
    • Um die Prüfung der Betriebssystemvoraussetzungen zu umgehen, fügen Sie der Datei im Verzeichnis IM-Installationsstammverzeichnis/eclipse/configuration config.ini den Eintrag disableOSPrereqChecking=true hinzu und starten Installation Manager erneut.
    Wenn Sie eine dieser Umgehungsmethoden verwenden müssen, bitten Sie den IBM Support um Unterstützung bei der Entwicklung einer Lösung, bei der die Prüfmechanismen von Installation Manager nicht umgangen werden müssen.
  • Weitere Informationen zur Verwendung von Installation Manager finden Sie in der Produktdokumentation zu IBM Installation Manager.
    Lesen Sie die Releaseinformationen, um mehr über die aktuelle Version von Installation Manager zu erfahren. Gehen Sie wie folgt vor, um auf die Releaseinformationen zuzugreifen:
    • Für Windows-PlattformenKlicken Sie auf Start > Programme > IBM Installation Manager > Releaseinformationen.
    • Für AIX-PlattformenFür HP-UNIX-PlattformenFür LINUX-PlattformenFür Solaris-PlattformenWechseln Sie in dem Verzeichnis, in dem Installation Manager installiert ist, in das Dokumentationsunterverzeichnis und öffnen Sie die Datei readme.html.
  • Wenn bei der Installation des Produktangebots ein schwerwiegender Fehler auftritt, führen Sie die folgenden Schritte aus:
    • Erstellen Sie eine Sicherungskopie des aktuellen Installationsverzeichnisses für den Fall, dass der IBM Support dieses zu einem späteren Zeitpunkt prüfen muss.
    • Verwenden Sie Installation Manager, um alle Komponenten zu deinstallieren, die Sie an der Installationsposition (Paketgruppe) installiert haben. Möglicherweise treten Fehler auf, aber diese können gefahrlos ignoriert werden.
    • Löschen Sie alle verbleibenden Elemente aus dem Installationsverzeichnis.
    • Verwenden Sie Installation Manager, um das Produktangebot erneut an derselben Position oder an einer neuen Position zu installieren.

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Symbol für Zeitmarke Letzte Aktualisierung: 01.12.2016
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