Sie können die Liberty-Umgebung durch Verwendung bestimmter Umgebungsvariablen anpassen, um die Platzierung der binären Produktdateien und gemeinsamen Ressourcen in schreibgeschützten Dateisystemen zu unterstützen.
Informationen zu diesem Vorgang
Die für Liberty spezifischen Umgebungsvariablen in der folgenden Liste können in der Datei server.env konfiguriert werden, um die Liberty-Umgebung anzupassen. Die Position der Konfigurationsvariablen
${wlp.install.dir} wird abgeleitet und immer auf das übergeordnete Verzeichnis des Verzeichnisses mit dem Startscript gesetzt.
- WLP_USER_DIR
Diese Umgebungsvariable kann verwendet werden, um eine
alternative Position für ${wlp.user.dir} anzugeben.
Diese Variable muss ein absoluter Pfad sein. Wenn Sie diese Variable angeben,
sucht die Laufzeitumgebung im angegebenen Verzeichnis nach gemeinsamen Ressourcen und Serverdefinitionen.
Die Variable
${server.config.dir} ist äquivalent zur Variablen
${wlp.user.dir}/servers/serverName. Wird diese Umgebungsvariable nicht angegeben,
wird ${wlp.user.dir} auf
${wlp.install.dir}/usr gesetzt.
- WLP_OUTPUT_DIR
Mit dieser Umgebungsvariablen kann eine alternative Position für
die vom Server generierte Ausgabe, z. B. Protokolle, das Verzeichnis
workarea und generierte Dateien, angegeben werden.
Zu den Dateien im Protokollverzeichnis können die Dateien console.log und
messages.log sowie alle generierten FFDC-Dateien gehören.
Zu den generierten Dateien können Serverspeicherauszüge gehören, die mit dem Befehl
server dump oder server javadump erstellt werden.
Diese Variable muss ein absoluter Pfad sein. Wird diese Umgebungsvariable angegeben, wird
${server.output.dir}
auf die Entsprechung von
WLP_OUTPUT_DIR/serverName gesetzt.
Wenn diese Umgebungsvariable nicht gesetzt ist, ist ${server.output.dir} identisch
mit ${server.config.dir}.
Wenn der Serverbefehl verwendet wird, verwendet der Serverprozess
das Ausgabeverzeichnis als aktuelles Arbeitsverzeichnis.
- WLP_ZOS_PROCEDURE
Diese Umgebungsvariable kann für die Angabe des Namens einer STC-Prozedur verwendet werden, die zum Starten des Servers als gestartete z/OS-Task und nicht als UNIX System Services-Hintergrundprozess verwendet werden soll. Der Befehlsport bleibt standardmäßig aktiviert, damit der Server über das Server-Script fortlaufend verwaltet werden kann.
Der Befehlsport kann optional manuell inaktiviert werden, sodass die Serververwaltung auf die z/OS-Bedienerkonsole beschränkt wird. Informationen hierzu finden Sie unter
Bootstrap-Eigenschaften für Liberty angeben.
-
WLP_ZOS_JOBNAME
Diese Umgebungsvariable kann zusätzlich zur Variablen WLP_ZOS_PROCEDURE verwendet werden, um einen Jobnamen für den Liberty-Server anzugeben, der als gestartete z/OS-Task gestartet wurde.
- WLP_DEBUG_ADDRESS
Diese Umgebungsvariable
kann verwendet werden, um einen alternativen Port anzugeben, wenn der Server im Debugmodus ausgeführt wird.
Der Standardwert ist 7777. Wenn Liberty über den Serverbefehl im Debugmodus ausgeführt wird, sind die folgenden Werte definiert:
JAVA_DEBUG="-Dwas.debug.mode=true -Dcom.ibm.websphere.ras.inject.at.transform=true
-agentlib:jdwp=transport=dt_socket,server=y,suspend=y,address=${WLP_DEBUG_ADDRESS}".
Wenn Sie jedoch Liberty über die ausführbare JAR-Datei ws-server.jar oder die integrierte Liberty-Server-SPI ausführen,
müssen Sie zum Aktivieren des Debugmodus für Liberty dieselben Einstellungen verwenden.
Sie können die Umgebungsvariablen
WLP_OUTPUT_DIR, WLP_USER_DIR und WLP_DEBUG_ADDRESS in den Dateien server.env angeben. Außerdem können Sie JVM-Optionen in den Dateien
des Typs jvm.options angeben. Die Dateien server.env und jvm.options
funktionieren nur, wenn das Server-Management-Script verwendet wird. Wenn Sie die ausführbare JAR-Datei ws-server.jar verwenden, um Ihren Server zu starten, werden diese Dateien nicht unterstützt.
Vorgehensweise
- Umgebungsvariablen mit den Dateien server.env festlegen.
Sie können die Dateien
server.env auf Installations- und Serverebene verwenden, um
Umgebungsvariablen wie
JAVA_HOME,
WLP_USER_DIR und
WLP_OUTPUT_DIR anzugeben.
Beispiel:
# Bestimmte Java-Binärdatei verwenden
JAVA_HOME=/opt/ibm/java-i386-60/jre
# JAVA_HOME=c:\Java
Anmerkung: - Die Dateien des Typs server.env unterstützen lediglich Angaben in Form von
Schlüssel=Wert-Paaren.
- Leere Zeilen und Zeilen, die mit dem Zeichen # beginnen, werden ignoriert.
- Es gibt keine Escapezeichen, alle Zeichen sind Literalzeichen, einschließlich Backslashes und führender und abschließender Leerzeichen.
- Vor und nach dem Gleichheitszeichen "=" dürfen keine Leerzeichen sein.
- Shell- und Variablenerweiterungen werden nicht unterstützt.
- WLP_USER_DIR kann nur in der Datei ${wlp.install.dir}/etc/server.env
angegeben werden, weil mit dieser Variablen angegeben wird, wo sich die verbleibende Konfiguration befindet.
Sobald die verbleibende Konfiguration gefunden wurde und die Konfigurationen zusammengeführt wurden, wird keine weitere
Konfiguration an einer anderen Position erwartet oder unterstützt.
Das Server-Management-Script sucht die server.env-Dateien an zwei Positionen:
${wlp.install.dir}/etc/server.env und ${server.config.dir}/server.env.
Wenn beide Dateien vorhanden sind, werden die Inhalte der beiden Dateien zusammengefügt, wobei die Werte in der Datei der Serverebene Vorrang haben gegenüber
den Werten in der Datei der Laufzeitebene.
Sie können diese Umgebungsvariablen auch in der Shell-Umgebung angeben. Allerdings haben die Dateien des Typs
server.env Priorität vor diesen Variablen.
- JVM-Optionen mit den Dateien jvm.options anpassen.
Sie können die Dateien
jvm.options auf Laufzeit- und Serverebene verwenden, um zusätzliche Serverstartparameter festzulegen, z. B.
die Argumente
-X. Die Parameter werden angewendet, wenn das Server-Management-Script die Start-, Ausführungs- und Debugaktionen startet.
Achten Sie darauf, dass Sie nur einen Parameter pro Zeile angeben. Beispiel:
# Maximale Größe des Heapspeichers auf 1024m setzen.
-Xmx1024m
# Systemeigenschaft definieren
-Dcom.ibm.example.system.property=ExampleValue
# Ausführliche Ausgabe für das Laden von Klassen aktivieren
-verbose:class
# Ausführliche Garbage-Collection aktivieren
-verbose:gc
# Alternatives Protokoll für ausführliche Garbage-Collection nur für IBM Java Virtual Machines angeben
-Xverbosegclog:verbosegc.log
# Zusätzliche Optionen für ausführliche Garbage-Collection nur für HotSpot Java Virtual Machines angeben
-Xloggc:verbosegc.log
-XX:+PrintGCDetails
-XX:+PrintGCTimeStamps
-XX:+PrintHeapAtGC
![[16.0.0.4 und höher]](../ng_v16004plus.gif)
Sie können mehrere Dateien vom Typ
jvm.options an den folgenden Positionen erstellen:
- ${wlp.install.dir}/usr/shared/jvm.options
- ${server.config.dir}/configDropins/defaults/jvm.options
- ${server.config.dir}/jvm.options
- ${server.config.dir}/configDropins/overrides/jvm.options
Diese Dateien werden vor dem Serverstart von oben nach unten zusammengeführt und als JVM-Optionen für den Server verwendet. Wenn keine dieser Dateien vorhanden sind, wird die Datei
${wlp.install.dir}/etc/jvm.options gelesen.
Anmerkung: - Schließen Sie Eigenschaftswerte nicht in Anführungszeichen ein.
- Leere Zeilen und Zeilen, die mit dem Zeichen # beginnen, werden ignoriert.
- Es gibt keine Escapezeichen, alle Zeichen sind Literalzeichen, einschließlich Backslashes und führender und abschließender Leerzeichen.
- Vor und nach dem Gleichheitszeichen "=" dürfen keine Leerzeichen sein.
- Shell- und Variablenerweiterungen werden nicht unterstützt.
Nächste Schritte
Wenn Sie den Liberty-Server mit dem Server-Script starten,
sind alle Betriebssystemumgebungsvariablen der aktuellen Sitzung
verfügbar. Wenn Sie den Server mit der
MBean oder dem Admin Center starten, sind nur die Umgebungsvariablen verfügbar,
die einem fernen Befehl zur Verfügung stehen, der auf diesem System ausgeführt wird.