Optionen für den Befehl 'server'

Der Befehl server unterstützt das Starten, Stoppen, Erstellen, Packen und Erstellen eines Speicherauszugs eines Liberty-Servers. In diesem Abschnitt sind alle verfügbaren Optionen und Exit-Codes beschrieben, die Sie mit dem Befehl server und der entsprechenden ausführbaren JAR-Datei ws-server.jar verwenden können.

Syntax

Die Befehlssyntax ist wie folgt:

server Aktion serverName [Optionen]

Dabei steht der Wert für Aktion für die Operation, die Sie auf einem Liberty-Server ausführen können. Informationen hierzu finden Sie in den Beschreibungen der verfügbaren Verwaltungsoperationen für Liberty in der Eingabeaufforderung.

Anmerkung: Wenn in der Befehlszeile kein Server angegeben wird, wird die Task für die Standardserverinstanz defaultServer ausgeführt, falls diese vorhanden ist.

Optionen

Die folgenden Optionen sind für den Befehl server verfügbar:
--archive="Pfad_der_Zielarchivdatei"

Gibt eine Zieldatei für die Operation vom Typ Paket oder Speicherauszug an. Dieser Pfad kann entweder ein relativer Pfad, d. h. relativ zum Liberty-Installationsstammverzeichnis, oder ein absoluter Pfad sein. Das Standardarchivziel ist eine komprimierte Datei mit dem Servernamen, die im Installationsstammverzeichnis gespeichert wird. Verwenden Sie Anführungszeichen, wenn der Wert Leerzeichen enthält. Sie können diese Option für Operationen des Typs Paket und Speicherauszug verwenden.

Für verteilte PlattformenFür IBM i-PlattformenWenn Sie für den Namen Ihrer Archivdatei die Erweiterung .jar angeben, erstellt der Befehl server ein neues sich selbst entpackendes Archiv, das als Quelle für die Installation des Liberty-Servers mit dem Befehl java verwendet werden kann. Weitere Informationen finden Sie in der Produktdokumentation unter Liberty über Extraktion einer JAR-Datei installieren. Das Dienstprogramm für die Erweiterung .jar ist auf der Plattform z/OS nicht verfügbar.

--clean
Bereinigt alle persistent zwischengespeicherten Informationen, die sich auf die angegebene Serverinstanz beziehen, einschließlich der OSGi-Auflösermetadaten und persistenten OSGi-Paketdaten. Wenn Sie diese Option verwenden, muss der der Server alle zwischengespeicherten Daten beim nächsten Systemstart neu berechnen, was möglicherweise mehr Zeit in Anspruch nimmt als ein Neustart, bei dem zwischengespeicherte Daten wiederverwendet werden können.
Anmerkung: Diese Option ist für den normalen Betrieb nicht erforderlich. Der IBM® Service verlangt möglicherweise, dass Sie diese Option verwenden, wenn Sie einen vorläufigen Fix bereitstellen, oder wenn Problem mit den zwischengespeicherten Daten vermutet wird. Diese Option könnte auch notwendig sein, wenn Sie eine Produkterweiterung entwickeln und entweder OSGi-Manifeste aktualisieren oder persistente OSGi-Bundledaten löschen möchten.
--include=Paketoption
Gibt die Dateien an, die Sie packen möchten. Für Paketoption sind folgende Werte zulässig:
  • all gibt an, dass alle Dateien im Liberty-Installationsverzeichnis gepackt werden sollen. Wenn ${WLP_USER_DIR} und ${WLP_OUTPUT_DIR} in der Datei server.env definiert sind, werden die Dateien in diesen Verzeichnissen gepackt. Dieser Wert gilt nur für die Operation vom Typ Paket.
  • usr gibt an, dass die Dateien im Verzeichnis ${WLP_USER_DIR} gepackt werden sollen. Dieser Wert gilt nur für die Operation vom Typ Paket.
  • minify gibt an, dass nur die Abschnitte der Laufzeitumgebung und die im Verzeichnis ${WLP_USER_DIR} befindlichen Dateien gepackt werden sollen, die für das Ausführen des Servers erforderlich sind, wodurch die Größe des Archivs reduziert wird. Dieser Wert gilt nur für die Operation vom Typ Paket.
--include=Diagnoseoption,Diagnoseoption,...
Gibt den Typ der zu erfassenden Diagnoseinformationen an. Der Wert von --include ist eine durch Kommas begrenzte Liste mit Werten, die folgende Inhalte haben kann:
  • heap wird verwendet, um eine exzessive Speichernutzung und Speicherverluste zu diagnostizieren. Es werden im Hauptspeicher und die Referenzen zwischen diesen Objekten angezeigt. Auf virtuellen Maschinen des Typs IBM J9 hat die generierte Datei den Namen heapdump.Datum.Uhrzeit.Prozess-ID.Folgenummer.phd. Auf HotSpot-VMs hat die generierte Datei den Namen java.Datum.Uhrzeit.Prozess-ID.Folgenummer.hprof.. Dieser Wert gilt für die Operationen dump und javadump.
  • system wird ebenfalls verwendet, um eine exzessive Speichernutzung und Speicherverluste zu diagnostizieren, ist aber auch für die Suche von Fehlern in der virtuellen Maschine hilfreich. Diese Speicherauszüge werden nur in virtuellen IBM J9-Maschinen unterstützt. Die erstellt Datei hat den Namen core.Datum.Uhrzeit.Prozess-ID.Folgenummer.dmp. Dieser Wert gilt für die Operationen dump und javadump.
  • thread wird für die Diagnose blockierter Threads und Deadlocks und manchmal auch für die Diagnose von Problemen aufgrund exzessiver CPU-Nutzung verwendet. Diese Speicherauszüge werden immer mit dem Befehl server javadump erstellt. Auf virtuellen Maschinen des Typs IBM J9 hat die generierte Datei den Namen javacore.Datum.Uhrzeit.Prozess-ID.Folgenummer.txt. Auf HotSpot-VMs hat die generierte Datei den Namen javadump.Datum.Uhrzeit.Prozess-ID.Folgenummer.txt. Dieser Wert kann auch für die Operation dump verwendet werden.
    Anmerkung: Threadspeicherauszüge werden nur unterstützt, wenn der Server im Java™ SDK ausgeführt wird. Wenn der Server mit einer JRE gestartet wird, wird ein Fehler gemeldet, der angibt, dass der Server den Speicherauszugstyp nicht unterstützt. Diese Einschränkung gilt nur für HotSpot-VMs. Java-Threadspeicherauszüge werden auf allen IBM JVMs (JRE und SDK) unterstützt.
--os=Wert_für_Betriebssystem,Wert_für_Betriebssystem,...
Gibt die Betriebssysteme an, die vom gepackten Server unterstützt werden sollen. Gibt eine durch Kommas getrennte Liste an. Der Standardwert ist any und gibt den Server an, der auf einem von der Quelle unterstützten Betriebssystem implementiert werden soll.

Wenn Sie angeben möchten, dass ein Betriebssystem nicht unterstützt werden soll, präfigieren Sie es mit einem Minuszeichen (-). Eine Liste mit Betriebssystemwerten finden Sie auf der Website von OSGi Alliance unter der folgenden URL: https://www.osgi.org/developer/specifications/reference/#os.

Diese Option gilt nur für die Operation des Typs Paket und kann nur mit der Option --include=minify verwendet werden. Wenn Sie ein Betriebssystem ausschließen, können Sie es nicht anschließend einschließen, wenn Sie die Operation minify für das Archiv wiederholen.

[17.0.0.1 und höher]--target=Anhaltbare_Komponente,Anhaltbare_Komponente,...
[17.0.0.1 und höher]Gibt eine durch Kommas begrenzte Liste bestimmter Komponenten an, die angehalten werden können. Wenn Sie die Zieloption angeben, werden nur die aufgelisteten Komponenten angehalten bzw. wiederaufgenommen. Eine Liste mit Beispielzielwerten finden Sie unter Liberty-Server über die Befehlszeile anhalten und wiederaufnehmen.

Serverprozess

Der Serverprozess wird erstellt, indem man die Umgebungsvariablen verwendet, die in der Datei server.env angegeben sind. Die folgenden JVM-Optionen werden standardmäßig hinzugefügt:
  • Die Option -javaagent:wlp/bin/tools/ws-javaagent.jar ist für die Traceerstellung, die Überwachung, die inkrementelle Veröffentlichung von Anwendungen und für weitere Serverfunktionen erforderlich.
  • -Xshareclasses und zugehörige Optionen aktivieren den Cache für gemeinsam genutzte Klassen für unterstützte virtuelle Maschinen des Typ IBM J9. Das Cachverzeichnis ist WLP_OUTPUT_DIR/.classCache.
  • Die Option -XX:MaxPermSize erhöht die Größe für die permanente Generierung für virtuelle HotSpot-Maschinen einer Version vor Java 8. Sie können die Umgebungsvariable WLP_SKIP_MAXPERMSIZE auf true setzen, um diese Standardoption zu vermeiden, bei der Warnungen wie die folgenden nicht ausgegeben werden:
    Java HotSpot(TM) Client VM warning: ignoring option MaxPermSize=256m; support was removed in 8.0
  • Die Option -Djava.awt.headless=true verhindert Ausnahmen des Typs "java.awt.HeadlessException" auf allen Plattformen und Probleme durch das Stehlen des Fokus auf Mac OS X.

Sie können die Datei jvm.options verwenden, um diese JVM-Standardoptionen außer Kraft zu setzen oder weitere JVM-Optionen hinzuzufügen. Weitere Informationen zu den Dateien server.env und jvm.options finden Sie im Artikel Liberty-Umgebung anpassen.

Für UNIX-PlattformenFür IBM i-PlattformenStandardmäßig definiert der Befehl server den umask-Wert so, dass alle Berechtigungen für sonstige Benutzer (Other) vor der Ausführung der Aktion verweigert werden. Sie können die Umgebungsvariable WLP_SKIP_UMASK in der Datei server.env auf true setzen, um zu verhindern, dass der Serverbefehl den umask-Wert ändert. Wenn Sie die Umgebungsvariable WLP_SKIP_UMASK setzen, verwendet der Server den umask-Wert aus dem Prozess, der der Operation zugrundeliegt. Unter z/OS können Sie die Eigenschaft WLP_SKIP_UMASK auf eine der folgenden Arten angeben:
  • In der Datei server.env.
  • Wenn Sie den Server mit einer z/OS-Prozedur starten, können Sie die Eigenschaft alternativ mit dem STDENDV DD-Eintrag defnieren.

Das aktuelle Arbeitsverzeichnis des Serverprozesses wird auf das Serverausgabeverzeichnis gesetzt.

Für UNIX-PlattformenFür IBM i-PlattformenDer Befehl server erstellt eine PID-Datei (Prozess-ID), wenn Sie den Server starten und löscht die PID-Datei, wenn Sie den Server stoppen. Standardmäßig ist die PID wie folgt gesetzt: WLP_OUTPUT_DIR/.pid/serverName.pid. Der absolute Pfad der PID-Datei kann durch Setzen der Umgebungsvariablen PID_FILE geändert werden und der absolute Pfad des PID-Verzeichnisses durch Setzen der Umgebungsvariablen PID_DIR.

Der Standardausgabedatenstrom und der Fehlerdatenstrom des Serverprozesses werden bei Verwendung der Aktionen run und debug in die Vordergrundkonsole ausgegeben. Bei Verwendung der Aktion start werden die Datenströme standardmäßig in die Datei WLP_OUTPUT_DIR/serverName/logs/console.log umgeleitet. Der Protokollname kann durch das Setzen der Umgebungsvariable LOG_FILE geändert werden und das Protokollverzeichnis durch Setzen der Umgebungsvariable LOG_DIR. Weitere Informationen zur Konfiguration der Protokollierung finden Sie unter Protokollierung und Traceerstellung.

Die Aktion stop verhindert, dass neue Anwendungsanforderungen vom Server eingehen, wodurch mehr Zeit für die Verarbeitung vorhandener Anforderungen zur Verfügung steht. Nach Ablauf dieser Zeit werden die verbleibenden Serverkomponenten gestoppt und der Serverprozess wird beendet. Anwendungsanforderungen, die nicht innerhalb der zulässigen Zeit abgeschlossen werden, schlagen fehl, aber ihr exaktes Verhalten richtet sich nach ihrer Aktivität beim Stoppen der Serverkomponenten.

Exit-Codes

Die folgenden Exit-Codes sind für den Befehl server und die entsprechende ausführbare JAR-Datei ws-server.jar verfügbar:
0
OK. 0 zeigt eine erfolgreiche Ausführung der angeforderten Operation an. Als Serverstatus zeigt 0 an, dass der Server ausgeführt wird.
1
Als Serverstatus gibt 1 an, dass der Server nicht ausgeführt wird. Für andere Operationen zeigt 1 den Aufruf redundanter Operationen an, z. B. das Starten eines gestarteten Servers oder das Stoppen eines gestoppten Servers. Dieser Code kann von der JVM auch zurückgegeben werden, wenn ungültige Java-Optionen verwendet werden.
2
Der Server ist nicht vorhanden.
3
Es wurde eine nicht unterstützte Aktion in einem aktiven Server aufgerufen. Beispiel: Beim Aufruf der Aktion "package" ist der Server aktiv.
4
Es wurde eine nicht unterstützte Aktion für einen gestoppten Server aufgerufen. Beispielsweise ist beim Aufruf der Aktion "dump" der Server nicht aktiv.
5
Unbekannter Serverstatus. Beispiel: Das Verzeichnis workarea fehlt, oder die API "Attach" funktioniert nicht.
>=20
Rückgabecodes, die größer-gleich 20 sind, geben an, dass bei der Ausführung der Anforderung ein Fehler aufgetreten ist. Nachrichten, die weitere Informationen zu dem Fehler enthalten, werden in Protokolldateien ausgegeben und erfasst.

Syntax

Die folgenden Beispiele veranschaulichen die korrekte Syntax:

server run
server start myserver --clean
server package myserver --archive="archivefile.zip" --include=all
server dump myserver --archive="c:\mybackup\myserver.zip" --include=thread
server javadump myserver
server javadump myserver --include=thread,system

Symbol das den Typ des Artikels anzeigt. Referenzartikel

Dateiname: rwlp_command_server.html