Graphenstrukur

Da eine Gruppe von Aktivitäten und Übergängen in einem Prozess einen Graph bilden, können anhand der Graphentheorie einige bekannte strukturelle Probleme schon frühzeitig vor dem ersten Ausführen eines Prozesses erkannt werden.

Graphentheorie: Die Graphentheorie ist ein Teilgebiet der Mathematik. Glücklicherweise sind die Bereiche der Graphentheorie, die für einen Workflow einen Rolle spielen, sehr einfach. Daher erfordert dieses Kapitel keinerlei Vorkenntnisse zur Graphentheorie und auch keine speziellen Mathematikkenntnisse. Im Internet gibt es eine Vielzahl weiterführender Informationen zur Graphentheorie.

Nehmen Sie beispielsweise einen Prozess an, in dem eine Aktivität einen Übergang zu einer anderen Aktivität aufweist, die wiederum einen Übergang zurück zur ersten Aktivität hat. Dadurch entsteht ein Zyklus im Prozessgraph.

Würden für die Übergänge keine Bedingungen vorhanden sein, würde der Prozess auf jeden Fall in einer unendlichen Schleife enden. Solche Schleifen werden als nicht formale Schleifen (oder auch Ad-hoc-Schleifen) bezeichnet. Sind sie in einem Prozess vorhanden, sind einige nützliche strukturelle Validierungen nicht möglich. Unter anderem aus diesem Grund stehen in Cúram Workflow formale Konstrukte bereit, um iterative Abschnitte eines Prozesses zu definieren (die Schleifenbeginn- und Schleifenendaktivitäten). Dadurch können Ad-hoc-Schleifen in Prozessen erkannt und als Ergebnis nicht freigegeben werden.

Codeähnlichkeiten: Viele Entwickler sind mit der Anweisung GOTO und daher mit den geschweiften Klammern vertraut, die normalerweise verwendet werden, um den Beginn ({) und das Ende (}) einer formalen Schleife anzuzeigen.

GOTO entspricht Ad-hoc-Schleifen in einem Workflow. Die geschweiften Klammern sind analog zu den formalen Schleifenbeginn- und Schleifenendaktivitäten in einem Workflow.