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Das Aktivitätsdiagramm wird auf der Seite Technik: Aktivitätsdiagramm im Geschäftsanwendungsfall näher erläutert. Diese Seite
erläutert, wie eine Geschäftsanwendungsfallrealisierung mit dieser Notation beschrieben werden kann.
Ein Aktivitätsdiagramm einer Geschäftsanwendungsfallrealisierung untersucht die Anordnung der Aufgaben, mit denen die
Geschäftsziele erreicht werden und die die Absprachen zwischen externen Geschäftsakteuren und internen Mitarbeitern
unterstützen. Eine Aufgabe kann manuell oder automatisiert sein und führt eine Arbeitseinheit (UOW, Unit of Work) aus.
Aktivitätsdiagramm helfen,
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eine Begründung und Verständnis für die Einführung von Informationssystemen in das Geschäft zu liefern,
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Zielsetzungen für Systementwicklungsprojekte zu formulieren, um Initiativen für eine Geschäftsumstellung zu
implementieren,
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Investitionen in eine Automatisierung basierend auf detaillierten Geschäftsprozessmetriken zu rechtfertigen.
Verglichen mit einem Ablaufdiagramm, das einen scheinbar ähnlichen Zweck erfüllt, konzentriert sich ein
Aktivitätsdiagramm mit Verantwortlichkeitsbereichen und Objektflüssen darauf, wie die Zuständigkeiten in Klassen
aufgeteilt werden. Ablaufdiagramme hingegen helfen Ihnen zu verstehen, wie und in welcher Reihenfolge die Objekte
interagieren. Der Fokus von Aktivitätsdiagrammen liegt auf dem Workflow und bei Ablaufdiagrammen auf der Bearbeitung
von Geschäftsentitäten. Aktivitätsdiagramme und Ablaufdiagramme können als sich ergänzende Techniken eingesetzt werden,
wobei ein Ablaufdiagramm zeigt, was in einem Aktivitätszustand passiert.
Wenn Sie Verantwortlichkeitsbereiche verwenden und die
Verantwortlichkeitsbereiche an Klassen (hauptsächlich Mitarbeiter) im Geschäftsanalysemodell gekoppelt sind, verwenden
Sie das Aktivitätsdiagramm, um Geschäftsanwendungsfallrealisierungen und keine Geschäftsanwendungsfälle zu
dokumentieren.
Als Beispiel zeigen wir ein Aktivitätsdiagramm der Realisierung des Geschäftsanwendungsfalls "Angebotsprozess", der auf
der Seite Technik:
Geschäftsanwendungsfall beschrieben ist.
Die Realisierung des Geschäftsanwendungsfalls Angebotsprozess
Das Aktivitätsdiagramm enthält die Details zu den Geschehnissen innerhalb des Geschäfts und untersucht die Personen,
die bestimmte Rollen (die Mitarbeiter) übernehmen, und die Aufgaben, die sie ausführen. Für
Anwendungsentwicklungsprojekte liefern diese Diagramme ein detailliertes Verständnis des Geschäftsbereichs, der von der
neuen Anwendung unterstützt bzw. von dieser beeinflusst wird. Sie helfen, Verbindungspunkte zum vorgeschlagenen neuen
System einzurichten. Aus diesen Verbindungspunkten entstehen die Systemanwendungsfälle.
In diesem Kontext werden
Objektflüsse verwendet, um zu zeigen, wie Geschäftsentitäten in einem Workflow erstellt und verwendet werden. Mit
Objektflüssen können Sie Eingaben und Ausgaben von Aktivitätszuständen in einem Aktivitätsgraphen zeigen. In dieser
Notation gibt es zwei Elemente:
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Der Objektflusszustand stellt ein Objekt einer Klasse dar, die an dem vom Aktivitätsgraphen dargestellten
Workflow teilnimmt. Das Objekt kann die Ausgabe einer Aufgabe und die Eingabe für viele andere Aufgaben sein.
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Der Objektfluss ist eine Art von Steuerungsfluss mit einem Objektflusszustand als Ein- oder Ausgabe.
Das Objektflusssymbol stellt die Existenz eines Objekts in einem bestimmten Zustand dar und nicht nur das Objekt
selbst. Dasselbe Objekt kann von mehreren nachfolgenden Aufgaben bearbeitet werden, die den Zustand des Objekts ändern.
Das Objekt kann anschließend mehrfach in einem Aktivitätsgraphen angezeigt werden, wobei jede Darstellung einen anderen
Zustand im Lebenszyklus des Objekts repräsentiert. Der Zustand des Objekts an jedem Punkt kann in Klammern gesetzt und
an den Namen der Klasse angehängt werden.
Eine generischer Vertriebsprozess, der mit Objektflüssen dargestellt wird, um zu zeigen, wie ein Auftrag seinen Zustand
während der Ausführung des Workflows ändert. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Seite Technik: Aktivitätsdiagramm im Geschäftsanwendungsfallmodell.
Ein Objektflusszustand kann als Ziel eines Objektflusses (Übergang) und als Ziel mehrerer Objektflüsse (Übergänge)
erscheinen.
Ein Aktivitätsdiagramm für den Angebotsprozess mit Objektflüssen, um die beteiligten Schlüsselgeschäftsentitäten zu
zeigen.
Objektflüsse können mit Datenflüssen im Workflow eines Geschäftsanwendungsfalls verglichen werden. Anders als
traditionelle Datenflüsse existieren Objektflüsse jedoch an einem exakten Punkt in einem Aktivitätsgraphen.
Klassendiagramme zeigen Assoziationen, Aggregationen und Generalisierungen zwischen Mitarbeitern und
Geschäftsentitäten. Die folgenden Arten von Klassendiagrammen könnten von Interesse sein:
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Vererbungshierarchien,
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Aggregate von Mitarbeitern und Geschäftsentitäten,
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Assoziationen zwischen Mitarbeitern und Entitäten.
Klassendiagramme zeigen generische Strukturen im Geschäftsdomänenmodell, können aber auch Teil der Dokumentation einer
Geschäftsanwendungsfallrealisierung sein (siehe Technik: Geschäftsanwendungsfallrealisierung), indem die teilnehmenden Mitarbeiter und
Geschäftsentitäten gezeigt werden.
Ein Klassendiagramm, das teilnehmende Mitarbeiter und Geschäftsentitäten im Geschäftsanwendungsfall Einzel-Check-in
zeigt.
Ein Kommunikationsdiagramm ist semantisch identisch mit einem Ablaufdiagramm, ist aber auf Objekte und nicht wie das
Ablaufdiagramm auf Interaktionen konzentriert. Ein Kommunikationsdiagramm sollte den Teil der Objekte darstellen, die
für die betroffene Arbeitssequenz, einschließlich ihrer Verbindungen, Nachrichten und Nachrichtensequenzen relevant
sind.
Ein Ablaufdiagramm veranschaulicht in grafischer Form die Details der Interaktion zwischen Mitarbeitern und
Geschäftsakteuren und zeigt, wie während der Ausführung eines Geschäftsanwendungsfalls auf Geschäftsentitäten
zugegriffen wird. Ein Ablaufdiagramm beschreibt in Kurzform anhand von Aktivierungen, was die teilnehmenden Mitarbeiter
tun, wie die Geschäftsentitäten bearbeitet werden und wie sie durch das gegenseitige Senden von Nachrichten miteinander
kommunizieren.
Ein Ablaufdiagramm für einen Teil des Geschäftsanwendungsfalls Einzel-Check-in.
Die in einem Ablaufdiagramm enthaltenen Informationen können auch in einem Kommunikationsdiagramm dargestellt werden.
Im Allgemeinen können Sie mit Zustandsdiagrammen zeigen, welche Zustände ein Mitarbeiter oder eine Geschäftsentität
haben kann. Außerdem können Sie die Ereignisse, die einen Übergang von einem Zustand in einen anderen bewirken, und die
Aktionen zeigen, die sich aus einer Zustandsänderung ergeben. Ein Zustandsdiagramm vereinfacht häufig die Validierung
des Klassendesigns.
Für jeden Zustand, den ein Objekt der Klasse annehmen kann, zeigt ein Diagramm die Nachrichten, die das Objekt
empfangen kann, die auszuführenden Aktionen und den Zustand, den das Objekt der Klasse nachher annimmt.
Die Geschäftsentität Gepäck, beschrieben in einem Zustandsdiagramm.
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