Darstellungsoptionen | UML-Darstellung: Kollaboration mit dem Stereotyp as <<Geschäftsanwendungsfallrealisierung>>
In vielen Fällen ist der Fokus dieses Arbeitsergebnisses das Aktivitätsdiagramm, in dem Sie mit Hilfe von
Verantwortlichkeitsbereichen definieren, welche Zuständigkeiten zu welchem Geschäftssystem oder Mitarbeiter gehören.
Hier treffen Sie die Schlüsselentscheidungen über das, was automatisiert werden soll. Häufig kann hier die
Spezifikation der Geschäftsanwendungsfallrealisierung mit Texteigenschaften des Arbeitsergebnisses wegfallen, und alle
abgeleiteten Anforderungen können stattdessen in den ergänzenden Geschäftsspezifikationen dokumentiert werden.
Aktivitätsdiagramme können auch das Senden und Empfangen von Geschäftsereignissen zwischen Mitarbeitern
veranschaulichen.
Wenn die Geschäftsanwendungsfälle selbst nicht geändert werden, sondern die Realisierung der Geschäftsanwendungsfälle,
können die Geschäftsanwendungsfallrealisierungen verwendet werden, um aktuelle (AS-IS) Prozessbeschreibungen mit
(künftigen) Zielprozessbeschreibungen zu vergleichen. Stellen Sie sich beispielsweise vor, dass ein vorhandenes
Softwaresystem durch ein Standardsoftwareprodukt ersetzt werden soll, das von einem externen Partner verwaltet wird. In
einem solchen Fall können Geschäftsanwendungsfallrealisierungen verwendet werden, um die Auswirkungen dieser Änderung
auf die Organisation zu bewerten.
Da Geschäftsanwendungsfallrealisierungen gewöhnlich detaillierter und spezifischer sind als Geschäftsanwendungsfälle,
können Sie auch verwendet werden, um Unterschiede zwischen verschiedenen Kontexten eines abstrakteren
Geschäftsanwendungsfalls zu veranschaulichen. Stellen Sie sich beispielsweise vor, dass Kunden über unterschiedliche
Kommunikationskanäle (Internet, Call-Center, Post oder elektronischer Austausch von Nachrichten usw.) bedient werden
müssen. Die Schritte, die während eines Geschäftsanwendungsfalls "Preisangebot anfordern" oder "Angebot akzeptieren"
ausgeführt werden, bleiben unverändert, aber die Art und Weise, in der der Geschäftsanwendungsfall ausgeführt wird, ist
für jeden Kanal eine andere. Geschäftsanwendungsfallrealisierungen können verwendet werden, um kanalspezifische
Realisierungen des Geschäftsanwendungsfalls zu veranschaulichen.
Rufen Sie sich ins Gedächtnis, dass Geschäftsanwendungsfälle entweder von Geschäftsakteuren oder internen
Geschäftsereignissen durch den Aufruf eines oder mehrerer der vom Geschäft bereitgestellten Services ausgelöst werden.
Im Fall des Geschäftsakteurs erfolgt der Aufruf extern und im Fall des Geschäftsereignisses intern. Ein Service umfasst
mindestens eine Geschäftsoperation (siehe Arbeitsergebnis:
Operation (Geschäftsmodellierung)), so dass eine Geschäftsanwendungsfallrealisierung die Schablone für alle
erforderlichen Geschäftsoperationsrealisierungen ist (siehe Arbeitsergebnis: Operationsrealisierung (Geschäftsmodellierung)). Dies kann mit
einer großen Kollaboration (Geschäftsanwendungsfallrealisierung) modelliert werden, die sich aus mehreren kleineren
(Geschäftsoperationsrealisierungen) zusammensetzt. Beachten Sie, dass die Geschäftsanwendungsfallrealisierung nicht
'Eigner' der Geschäftsoperationsrealisierungen ist. Die Geschäftsoperationsrealisierungen können und werden
wahrscheinlich auch in anderen Geschäftsanwendungsfallrealisierungen vorkommen.
Es gibt keinen Grund, warum Sie einige Services, die vom Geschäft bereitgestellt werden, nicht als private Services
modellieren sollten. Private Services stellen Aktionen dar, die das Geschäft von sich selbst anfordern kann (z. B. wenn
ein Geschäftsereignis bedient wird), aber die für einen Geschäftsakteur nicht verfügbar sind.
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