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UML-Darstellung: Modell mit dem Stereotyp <<Geschäftsanwendungsfallmodell>> (business use-case model)
Das Geschäftsanwendungsfallmodell kann die folgenden Eigenschaften haben:
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Einführung: Eine Beschreibung, die als kurze Einführung in das Modell dient.
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Übersichtsbeschreibung: Eine Beschreibung, die Informationen enthält, die vom Rest des
Geschäftsanwendungsfallmodells nicht abgebildet werden, einschließlich typischer Abfolgen, in denen die
Geschäftsanwendungsfälle von Benutzern und Funktionen verwendet werden, die vom Geschäftsanwendungsfallmodell nicht
behandelt werden.
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Geschäftsanwendungsfallpakete: Die Pakete im Modell, die eine Hierarchie darstellen.
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Geschäftsziele: Die Geschäftsziele im Modell, deren Eigner die Pakete sind.
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Geschäftsanwendungsfälle: Die Geschäftsanwendungsfälle im Modell, deren Eigner die Pakete sind.
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Geschäftsakteure: Die Geschäftsakteure im Modell, deren Eigner die Pakete sind.
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Beziehungen: Die Beziehungen im Modell, deren Eigner die Pakete sind.
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Diagramme: Die Diagramme im Modell, deren Eigner die Pakete sind.
Wenn mit der Geschäftsmodellierung die Zielorganisation umstrukturiert werden soll, sollten Sie die Pflege von zwei Varianten des
Geschäftsanwendungsfallmodells in Erwägung ziehen: eine Variante, die die Geschäftsakteure und Geschäftsanwendungsfälle
der aktuellen Organisation (AS-IS) zeigt, und eine Variante, die die Zielorganisation mit neuen Geschäftsakteuren und
Geschäftsanwendungsfällen (künftig) zeigt.
Wenn Sie über eine grundlegende Überarbeitung der Arbeitsweise der Zielorganisation nachdenken (Business-Reengineering), ist diese Trennung erforderlich, weil der Neuentwurf
ansonsten entwickelt wird, ohne letztendlich die vorgeschlagenen Änderungen zu kennen. In diesem Fall sind Sie nicht in
der Lage, die Auswirkungen oder Kosten dieser Änderungen einzuschätzen. Dies ist mit der Situation eines Architekten
vergleichbar, der gebeten wird, Pläne für die Änderung eines Stadthauses in drei Wohnungen zu zeichnen, ohne einen
aktuellen Plan zu haben, auf dessen Basis er arbeiten kann.
Die Kosten für die Pflege der beiden Geschäftsanwendungsfälle sind nicht unerheblich, und Sie sollten sorgfältig
überlegen, wie viel Aufwand Sie in ein aktuelles Modell stecken. Gewöhnlich würden Sie nicht mehr tun, als die
Geschäftsanwendungsfälle* und Geschäftsakteure zu identifizieren und kurz zu beschreiben. Außerdem würden Sie kurz
darlegen, dass die Geschäftsanwendungsfälle, die Sie ermitteln, der Schlüssel für den Aufwand sind, und dies
möglicherweise mit einem einfachen Aktivitätsdiagramm veranschaulichen. Der gewählte Detaillierungsgrad sollte auf ein
gemeinsames Verständnis der Zielorganisation abzielen.
Diese Trennung ist in den folgenden Situationen nicht erforderlich:
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Es gibt keine "neue" Organisation (das Ziel ist, eine vorhandene Organisation zu dokumentieren).
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Es gibt keine vorhandene Organisation* (Geschäftsprozessmodellierung).
Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Seite Richtlinie: Bewertung der Zielorganisation.
*Anmerkung: Wenn Sie eine vorhandene Organisation modellieren, um ein aktuelles (AS-IS) Modell zu erstellen, müssen
Sie ein wenig mehr tun, als die Kurzbeschreibungen der Geschäftsanwendungsfälle, Geschäftsakteure und
Schlüsselgeschäftsereignisse erstellen und diese den vorhandenen Geschäftszielen zuordnen, weil Sie direkter zur
Erfassung der tatsächlichen Geschäftsprozesse übergehen können, die diese Geschäftsanwendungsfälle realisieren. Die
aktuellen Geschäftsanwendungsfälle dienen als Anker, um den Zweck der aktuellen Geschäftsprozesse zu erläutern. Wenn
der Zweck die Geschäftsprozessmodellierung ist, sind die neuen Geschäftsanwendungsfälle
Spezifikationen für das Erreichen der Geschäftsziele für ein Geschäft, das noch gar nicht existiert.
Deshalb müssen sie detaillierter beschrieben werden.
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