Das Kollaborationsdiagramm heißt jetzt
Kommunikationsdiagramm. Lesen Sie auch den Artikel Unterschiede zwischen UML 1.x und UML 2.0.
Mit Kommunikationsdiagrammen kann gezeigt werden, wie Objekte interagieren, um das Verhalten eines bestimmten
Anwendungsfalls oder eines Teils eines Anwendungsfalls zu erbringen. Zusammen mit Ablaufdiagrammen werden
Kommunikationsdiagramme von Designern verwendet, um die Rollen der Objekte zu definieren und zu klären, die an einem
bestimmten Ereignisablauf in einem Anwendungsfall beteiligt sind. Sie sind die primären Informationsquellen für die
Bestimmung von Klassenzuständigkeiten und Schnittstellen.
Anders als ein Ablaufdiagramm zeigt ein Kommunikationsdiagramm die Beziehungen zwischen den Objekten. Ablaufdiagramme
und Kommunikationsdiagramm veranschaulichen ähnliche Informationen, aber in unterschiedlicher Darstellungsart.
Kommunikationsdiagramme zeigen die Beziehungen zwischen Objekten und vermitteln ein besseres Verständnis aller
Auswirkungen auf ein bestimmtes Objekt und auf das prozedurale Design.
Kommunikationsdiagramme eignen sich aufgrund ihres Formats besser für Analyseaufgaben (siehe Aufgabe: Anwendungsfallanalyse). Insbesondere eignen sie sich besser
für die Darstellung einfacherer Interaktionen von einer kleineren Anzahl von Objekten. Mit zunehmender Anzahl von
Objekten und Nachrichten lässt sich das Diagramm schwieriger lesen. Außerdem ist es schwierig, zusätzliche
beschreibende Informationen wie Ablaufsteuerung, Entscheidungspunkte oder unstrukturierte Informationen anzuzeigen, die
sich in einem Ablaufdiagramm problemlos Anmerkungen hinzufügen lassen.
Inhalt von Kommunikationsdiagrammen
In Kommunikationsdiagrammen können Objekte und Akteurinstanzen zusammen mit Verbindungen und Nachrichten angezeigt
werden, die die Beziehungen und Interaktionen zwischen den Objekten und Instanzen verdeutlichen. Das Diagramm
veranschaulicht die in den teilnehmenden Objekten stattfindenden Aktionen anhand von Nachrichten, die die Objekte
einander senden, um miteinander zu kommunizieren. Sie können für jede Variante eines Ereignisablaufs in einem
Anwendungsfall ein Kommunikationsdiagramm erstellen.
Ein Kommunikationsdiagramm, das einen Teil des Ereignisablaufs des Anwendungsfalls Pfandartikel entgegennehmen
für eine Recycling-Maschine beschreibt.
Ein Objekt wird durch ein Objektsymbol dargestellt, das den Namen des Objekts und seine Klasse (unterstrichen),
getrennt durch einen Doppelpunkt enthält:
Objektname : Klassenname
Sie können Objekte in Kommunikationsdiagrammen wie folgt verwenden:
-
Die Klasse eines Objekts kann unspezifiziert bleiben. Normalerweise erstellen Sie ein Kommunikationsdiagramm zuerst
mit Objekten und geben die zugehörigen Klassen später an.
-
Die Objekte können unbenannt bleiben. Sie sollten die Objekte jedoch benennen, wenn Sie unterschiedliche Objekte
derselben Klasse unterscheiden möchten.
-
Die Klasse eines Objekts kann in einem Kommunikationsdiagramm dargestellt werden, wenn sie aktiv an der Interaktion
teilnimmt.
Normalerweise tritt eine Akteurinstanz im Kommunikationsdiagramm als Aufrufender der Interaktion auf. Wenn Sie mehrere
Akteurinstanzen in einem Diagramm haben, sollten Sie versuchen, diese in der Peripherie des Diagramm zu halten.
Verbindungen sind wie folgt definiert:
-
Eine Verbindung ist eine Beziehung zwischen Objekten, über die Nachrichten gesendet werden können. In
Kommunikationsdiagrammen wird eine Verbindung als durchgezogene Linie zwischen zwei Objekten dargestellt.
-
Ein Objekt interagiert (navigiert) über Verbindungen mit anderen Objekten.
-
Eine Verbindung kann eine Instanz einer Assoziation oder anonym sein, d. h. ihre Assoziation ist
unspezifiziert.
-
Verbindungen werden Nachrichtenfolgen zugeordnet. Informationen hierzu finden Sie unter Nachrichten.
Eine Nachricht ist ein Kommunikationsmittel zwischen Objekten, das Informationen vermittelt und erwartet, dass eine
Aktivität folgt. In Kommunikationsdiagrammen wird eine Nachricht als beschrifteter Pfeil neben einer Verbindung
angezeigt. Dieser Pfeil zeigt an, dass die Verbindung dazu verwendet wird, die Nachricht an das Zielobjekt zu
transportieren bzw. die Zustellung der Nachricht anderweitig zu implementieren. Der Pfeil weist entlang der Verbindung
in die Richtung des Zielobjekts (das Objekt, das die Nachricht empfängt). Die Beschriftung des Pfeils setzt sich aus
dem Namen der Nachricht und den Parametern zusammen. Der Pfeil kann auch mit einer Folgenummer beschriftet sein, um die
Position der Nachricht in der Nachrichtenfolge für die Interaktion anzuzeigen. Folgenummern werden häufig in
Kommunikationsdiagrammen verwendet, weil sie die einzige Möglichkeit sind, die relative Folge von Nachrichten zu
beschreiben.
Eine Nachricht kann unbestimmt sein, d. h. ihr Name ist eine vorläufige Zeichenfolge, die die Bedeutung der Nachricht
beschreibt. Sie können die Nachricht später zuordnen, indem Sie die Operation den Nachrichtenzielobjekts angeben. Die
angegebene Operation ersetzt dann den vorläufigen Namen der Nachricht.
|