Zu implementierende Software ermitteln
Zweck:
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Sich mit den wichtigsten Liefergegenständen des Entwicklungsteams in dem zu erstellenden Plan vertraut
machen.
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Identifizieren Sie mit dem Iterationsplan und anderen verfügbaren Quellen die einzelnen Softwareelemente, die das
Entwicklungsteam in der anstehenden Iteration zu erstellen plant. Wenn die Entwicklung auf Teams an verschiedenen
Standorten verteilt ist, müssen Sie die Entwicklungspläne möglicherweise mit jedem Team direkt erörtern. Prüfen Sie, ob
Entwicklungsteile an Subunternehmer vergeben wurden und, falls ja, welche Kanäle Sie nutzen können, um Details zur
Entwicklungsarbeit der Subunternehmer zu sammeln.
Neben neuer Software sollten Sie auch Änderungen an der Infrastruktur und an gemeinsam genutzten Komponenten
dokumentieren. Diese Änderungen können andere abhängige oder zugeordnete Softwareelemente, die in früheren
Entwicklungszyklen erstellt wurden, beeinflussen. Dann wird es notwendig, die Auswirkungen dieser Änderungen auf diese
Elemente zu testen. Aus ähnlichen Gründen sollten Sie alle Änderungen an und Zusätze zu Komponenten Dritter, die bei
der Entwicklung verwendet werden sollen, identifizieren. Das umfasst gemeinsam genutzte Komponenten, Basisbibliotheken
bzw. Bibliotheken mit allgemeinem Code, GUI-Fensterobjekte, Persistenzdienstprogramme etc. Überprüfen Sie die
Softwarearchitektur, um festzustellen, welche aktiven Mechanismen von Änderungen an Komponenten Dritter betroffen sein
können.
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Geeignete Systemelemente für Test identifizieren
Zweck:
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Zielelemente identifizieren, die beim Test ausgeführt werden sollen.
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Prüfen Sie für jede identifizierte Testmotivation die Liste der Softwareelemente, die als Teil dieses
Entwicklungszyklus geliefert werden sollen. Erstellen Sie eine erste Liste, aus der Sie alle Elemente, die hinsichtlich
der Berücksichtigung der Testmotivationen nicht als nützlich qualifiziert werden kann, ausschließen. Denken Sie daran,
im Handel erhältliche Software sowie direkt vom Projektentwicklungsteam entwickelte Software aufzunehmen.
Sie müssen auch berücksichtigen, welche Auswirkungen die verschiedenen Ziel-Deployment-Umgebungen auf die zu testenden
Elemente haben. Sie müssen Ihre Liste geeigneter Systemelemente so erweitern, dass sowohl die zu entwickelnde Software
als auch die geeigneten Elemente der Zielumgebung enthalten sind. Diese Elemente beinhalten Hardwareeinheiten,
Einheitentreibersoftware, Betriebssysteme, Netz- und Datenübertragungssoftware, Basissoftwarekomponenten Dritter (z. B.
eMail-Clientsoftware, Internet-Browser etc.). Außerdem beinhalten sie verschiedene Konfigurationen und Einstellungen
für mögliche Kombinationen all dieser Elemente.
Wenn Sie wichtige Ziel-Deployment-Umgebungen identifiziert haben, müssen Sie diese Informationen durch Erstellung oder
Aktualisierung eines Entwurfs der Testumgebungskonfiguration (oder mehrerer Entwürfe) aufzuzeichnen. Der Entwurf sollte
einen Namen und eine kurze Beschreibung enthalten und die Hauptvoraussetzungen oder -merkmale der Konfiguration
aufzählen. Sie sollten nicht viel Zeit für diese Entwürfe aufwenden. Die Liste der Voraussetzungen und Merkmale wird
später in der Aufgabe Testumgebungskonfigurationen definieren detailliert beschrieben.
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Liste der geeigneten Zielelemente verfeinern
Zweck:
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Die unnötigen Ziele aus dem Testarbeitsplan entfernen und fehlende Elemente hinzufügen.
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Untersuchen Sie anhand des Bewertungsauftrags und des Testumfangs, auf die Sie sich mit den Bewertungs-Stakeholdern
geeinigt haben, die Liste der Zielelemente, und identifizieren Sie Elemente, die nicht dem Bewertungsauftrag
entsprechen und offensichtlich nicht durch den Test abgedeckt werden können.
Untersuchen Sie die Elemente erneut kritisch und prüfen Sie, ob der Bewertungsauftrag und der Testumfang durch die
verfeinerte Liste der Zielelemente wirklich erfüllt werden. Möglicherweise müssen weitere Elemente zur Liste der
Zielelemente hinzugefügt werden, um den richtigen Umfang und die Fähigkeit zur Erfüllung des Bewertungsauftrags
sicherzustellen.
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Liste der Zielelemente definieren
Zweck:
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Die getroffenen Entscheidungen zu den Zieltestelementen für die anstehende Arbeit mitteilen.
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Jetzt, da die Entscheidungen zu den Zieltestelementen getroffen sind, müssen Sie Ihre Auswahl dem Testteam und anderen
Stakeholdern des Tests mitteilen. Meist werden die Entscheidungen zu den Zielelementen im Iterationstestplan
dokumentiert.
Eine Alternative besteht darin, diese Informationen in einer Art Tabelle oder Spreadsheet aufzuzeichnen, um
Arbeitsvorgänge und Zuständigkeiten zuweisen zu können. Während der Testimplementierung und -ausführung verwenden
einzelne Tester diese Informationen, um taktische Entscheidungen hinsichtlich bestimmter zu implementierender Tests zu
treffen und festzulegen, welche Testergebnisse zu diesen Zielelementen erfasst werden sollen.
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Ergebnisse bewerten und prüfen
Zweck:
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Überprüfen, ob die Aufgabe ordnungsgemäß ausgeführt wurde und die resultierenden Arbeitsergebnisse
annehmbar sind.
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Wenn Sie Ihre Arbeit beendet haben, kann es vorteilhaft sein zu prüfen, ob diese Arbeit hinreichend nutzbringend oder
eine reine Papierverschwendung war. Sie sollten bewerten, ob die Qualität Ihrer Arbeit angemessen ist und ob der Umfang
der Arbeit ausreicht, um eine Hilfestellung für die Teammitglieder zu bieten, die sie als Arbeitsvorgabe verwenden
sollen. Verwenden Sie nach Möglichkeit die RUP-Prüflisten, um zu überprüfen, ob Qualität und Umfang "gut genug" sind.
Legen Sie den Personen, die nachgeordnete Aufgaben ausführen müssen und auf Ihre Arbeitsvorgaben angewiesen sind, einen
Zwischenstand Ihrer Arbeiten zur Prüfung vor. Wählen Sie dafür einen Zeitpunkt, der eine Einbeziehung von
Änderungswünschen oder die Berücksichtigung von Problemstellungen zulässt. Bewerten Sie Ihre Arbeit auch anhand der
Arbeitsergebnisse, die für Sie die wichtigsten Vorgaben waren, um sicherzugehen, dass Sie diese präzise und ausreichend
dargestellt haben. Vielleicht lassen Sie Ihre Arbeit ja dahingehend vom Autor dieser Arbeitsergebnisse prüfen.
Vergessen Sie nicht, dass RUP ein iterativer Bereitstellungsprozess ist und dass sich in vielen Fällen
Arbeitsergebnisse über einen längeren Zeitraum entwickeln. Es ist daher in der Regel nicht nötig und manchmal sogar
kontraproduktiv, ein Arbeitsergebnis, das für die unmittelbar folgenden Arbeiten nur teilweise oder gar nicht benötigt
wird, bereits vollständig und abschließend zu definieren. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die umgebende Situation für
das Arbeitsergebnis sich noch ändern wird und die bei Erzeugung des Arbeitsergebnisses gültigen Annahmen sich als
fehlerhaft erweisen, so dass eine abschließende Gestaltung des Arbeitsergebnisses einen unnötigen Arbeitsaufwand und
teures Nacharbeiten bedeuten würde. Sie sollten auch nicht zu viel Zeit auf die Darstellung verwenden, sondern sich
eher auf den Inhalt konzentrieren. In Projektumgebungen, bei denen die Präsentation wichtig ist und als
Projektliefergegenstand einen wirtschaftlichen Wert hat, könnten Sie für die Darstellungsaufgaben eine administrative
Ressource nutzen.
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