Net.Data Verwaltung und Programmierung für OS/2, Windows NT und UNIX


Konfigurieren der Direktverbindung

Eine Direktverbindung verwaltet Datenbank- und Java-Anwendungsverbindungen zur Leistungssteigerung von Net.Data unter den Betriebssystemen Windows NT, OS/2 und UNIX. Durch die Verwendung von Connection Manager und Cliettes, d. h. Prozesse, die offene Verbindungen verwalten, beseitigt die Direktverbindung den Systemaufwand für die Verbindungsherstellung zu einer Datenbank bzw. für das Starten einer virtuellen Java-Maschine beim Systemstart.

Eine Direktverbindung verwendet eine Konfigurationsdatei (dtwcm.cnf), um festzustellen, welche Cliettes gestartet werden müssen. Sie enthält Verwaltungsinformationen und Definitionen für jede der mit der Direktverbindung verwendete Cliette. Informationen zur Direktverbindung finden Sie im Abschnitt Optimieren der Leistung durch Verbindungsverwaltung.

Die in Abbildung 6 gezeigte Beispielkonfigurationsdatei enthält die folgenden Arten von Informationen:

Abbildung 6. Die Konfigurationsdatei für Direktverbindungen





 1  CONNECTION_MANAGER{
 2  MAIN_PORT=7100
 3  ADMIN_PORT1=7101
 4  ADMIN_PORT2=7102
 5  }
6
 7  CLIETTE DTW_SQL:CELDIAL{
 8  MIN_PROCESS=1
 9  MAX_PROCESS=5
10  START_PRIVATE_PORT=7200		
11  START_PUBLIC_PORT=7210	
12  EXEC_NAME=./dtwcdb2
13  DATABASE=CELDIAL
14  LOGIN=marshall		
15  PASSWORD=stlpwd		
16  }
17
18  CLIETTE DTW_JAVAPPS{	
19  MIN_PROCESS=1	
20  MAX_PROCESS=5		
21  START_PRIVATE_PORT=7300	
22  START_PUBLIC_PORT=7310	
23  EXEC_NAME=./javaapp	
24  }



  • Die Zeilen 1 - 5 sind für die Konfigurationsdatei erforderlich und
    definieren eindeutige, mit der Direktverbindung zu verwendende
    Anschlußnummern.

  • Die Zeilen 7 - 16 definieren alle Datenbank-Cliettes, wobei der
    Cliette-Name, die Anzahl der auszuführenden Prozesse, der Datenbankname, die
    Anschlußnummern und die Cliette-Exec-Datei angegeben werden. Sie können
    zusätzliche Informationen, wie eine Benutzer-ID und ein Kennwort zur
    Verbindungsherstellung zu einer DB2-Datenbank, angeben. Diese
    zusätzlichen Werte werden in den Zeilen 13 - 15 gezeigt.

  • Die Zeilen 19 - 25 definieren alle Cliettes für Java-Anwendungen, wobei
    der Cliette-Name, die Anzahl der auszuführenden Prozesse, die eindeutigen
    Anschlußnummern und die Cliette-Exec-Datei angegeben werden.


Vorbereitung: Lesen Sie den Abschnitt mit Hinweisen und Tips nach den folgenden Schritten, bevor Sie die Konfigurationsdatei für Direktverbindungen anpassen.

Gehen Sie wie folgt vor, um Anschlüsse für Direktverbindungen zu konfigurieren:

  1. Öffnen Sie die Konfigurationsdatei dtwcm.cnf mit einem Editor.

  2. Konfigurieren Sie die drei Anschlußnummern für Direktverbindungen: Abbildung 6 zeigt die Standardanschlußnummern. Wenn diese Nummern nicht eindeutig sind, müssen Sie sie in eindeutige Anschlußnummern ändern.

  3. Wichtig: Stellen Sie sicher, daß der Wert von MAIN_PORT mit dem Wert von DTW_CM_PORT in der Net.Data-Initialisierungsdatei übereinstimmt.

Gehen Sie wie folgt vor, um die Datenbank-Cliettes zu konfigurieren:

  1. Geben Sie die Cliette-Umgebungsanweisung ein.

    CLIETTE typ:db_name
    

    Parameter:

    typ
    Der Name, der eine Sprachumgebung einer Cliette zuordnet. Eine Liste der gültigen Typen finden Sie auf Seite ***.

    db_name
    Der Datenbank-Cliette-Name, der häufig dem Namen der Datenbank entspricht, der die Cliette zugeordnet ist, wie zum Beispiel MYDBASE; db_name kann aber auch ein anderer Name sein. db_name ist wahlfrei, wenn Sie in der Oracle-Sprachumgebung arbeiten.

  2. Ermitteln Sie Werte für MIN_PROCESS und MAX_PROCESS. MIN_PROCESS gibt die Anzahl der zu startenden Prozesse beim Start von Connection Manager an. Wenn danach zusätzliche gleichzeitige Anforderungen ankommen, startet Connection Manager weitere Cliettes. Bei Bedarf wird jeweils eine Cliette hinzugefügt, bis der für MAX_PROCESS angegebene Wert erreicht ist. Die Werte, die Sie verwenden, können sich auf die Leistung auswirken. Sie können sie jedoch zu einem späteren Zeitpunkt ändern.

    Geben Sie die Anweisungen MIN_PROCESS und MAX_PROCESS wie folgt ein:

    MIN_PROCESS=min_anzahl
    MAX_PROCESS=max_anzahl
    

    Parameter:

    min_anzahl
    Die Anzahl der zu startenden Cliette-Prozesse beim Start von Connection Manager. Für diese Anzahl von Cliettes müssen Sie über genügend eindeutige Anschlußnummern verfügen.

    max_anzahl
    Die maximale Anzahl von Cliettes, die gleichzeitig ausgeführt werden können. Für diese Anzahl von Cliettes müssen Sie über genügend eindeutige Anschlußnummern verfügen.

  3. Ermitteln Sie die Anschlußnummern, die auf Ihrem System für die Datenbank-Cliette verwendet werden sollen. Diese Nummern müssen eindeutig sein, um einen Konflikt mit den für den Cache-Manager und andere Anwendungen verwendeten Anschlußnummern zu vermeiden. Jede Cliette verwendet zwei Anschlüsse. Wenn Sie eine Gruppe von Anschlüssen angeben, müssen Sie den Bereich der zu verwendenden Anschlußnummern angeben. Die ersten beiden Werte sind START_PUBLIC_PORT und START_PRIVATE_PORT. Der andere ist MAX_PROCESS, der die maximale Anzahl von Cliettes angibt. Das folgende Beispiel zeigt, welche Anschlußnummern verwendet werden sollen.
    START_PUBLIC_PORT=1000
    START_PRIVATE_PORT=1010
         MAX_PROCESS=5
    

    Im Beispiel werden die folgenden Anschlüsse verwendet:

    1000 1010

    1001 1011

    1002 1012

    1003 1013

    1004 1014

    Ein häufig auftretender Fehler ist die überlappende Verwendung der Anschlußnummern durch zwei Cliette-Gruppen oder Überlappung mit den Anschlußnummern des Cache-Managers. Wenden Sie sich an Ihren Systemadministrator, um sicherzustellen, daß die zu verwendenden Anschlußnummern verfügbar sind. Die Informationsdatei (README) für Ihr Betriebssystem enthält allgemeine Richtlinien zu den Anschlüssen, die für Ihr Betriebssystem gültig sind.

  4. Geben Sie den Namen der ausführbaren Cliette-Datei wie folgt an:
    EXEC_NAME=./dtwcxxx
    

    Dabei ist xxx die Kennung der Datenbankart. Die Namen der gültigen ausführbaren Dateien finden Sie in Tabelle 4:

    Tabelle 4. Namen ausführbarer Cliette-Dateien
    Cliette-Beschreibung Cliette-Typ Namen Plattformverfügbarkeit
    UNIX Windows NT oder OS/2 AIX NT OS/2 HP SUN SCO
    DB2-Prozeß-Cliette DTW_SQL dtwcdb2 dtwcdb2.exe J J J J J N
    ODBC-Prozeß-Cliette DTW_ODBC dtwcodbc dtwcodbc.exe J J N N N N
    Sybase-Prozeß-Cliette DTW_SYB dtwcsyb dtwcsyb.exe J J N N N N
    Oracle-Prozeß-Cliette DTW_ORA dtwcora dtwcora.exe J J N N N N

  5. Geben Sie den Namen der Datenbank an, der die Cliette zugeordnet ist:

    DATABASE=db_name
    

    Dabei ist db_name der Name der Datenbank, der die Cliette zugeordnet ist, zum Beispiel MYDBASE.

  6. Wahlfrei: Ändern Sie die Standardwerte für die Variablen LOGIN und PASSWORD, so daß Net.Data die gleiche Benutzer-ID verwendet, über die Connection Manager gestartet wurde, um die Verbindung zur DB2-Datenbank herzustellen. Durch Angabe dieser Standardwerte brauchen Sie diese Informationen nicht in die Konfigurationsdatei zu stellen. Ersetzen Sie zum Beispiel die Zeilen 14 und 15 in der Beispielkonfigurationsdatei in Abbildung 6 durch folgende Zeilen:
    LOGIN=*USE_DEFAULT
    PASSWORD=*USE_DEFAULT
    
    Hinweis: Wenn Sie in der Konfigurationsdatei mehrere Cliette-Einträge definieren, können Sie verschiedene Anmeldenamen und Kennwörter für eine bestimmte Datenbank angeben.

Gehen Sie wie folgt vor, um die Java-Anwendungs-Cliettes zu konfigurieren:

  1. Geben Sie die Cliette-Umgebungsanweisung ein:

    CLIETTE DTW_JAVAPPS
    

  2. Ermitteln Sie Werte für MIN_PROCESS und MAX_PROCESS. MIN_PROCESS gibt die Anzahl der zu startenden Prozesse beim Start von Connection Manager an. Wenn im Anschluß daran simultane Prozesse ankommen, startet Connection Manager weitere Cliettes. Bei Bedarf wird jeweils eine Cliette hinzugefügt, bis der für MAX_PROCESS angegebene Wert erreicht ist. Die Werte, die Sie verwenden, können sich auf die Leistung auswirken. Sie können sie jedoch zu einem späteren Zeitpunkt ändern.

    Geben Sie die Anweisungen MIN_PROCESS und MAX_PROCESS wie folgt ein.

    MIN_PROCESS=min_anzahl
    MAX_PROCESS=max_anzahl
    

    Parameter:

    min_anzahl
    Die Anzahl der gestarteten Cliette-Prozesse beim Start von Connection Manager. Für diese Anzahl von Cliettes müssen Sie über genügend eindeutige Anschlußnummern verfügen.

    max_anzahl
    Die maximale Anzahl von zusätzlichen Cliettes, die gleichzeitig ausgeführt werden können. Für diese Anzahl von Cliettes müssen Sie über genügend eindeutige Anschlußnummern verfügen.

  3. Ermitteln Sie die Anschlußnummern, die auf Ihrem System für die Datenbank-Cliette verwendet werden sollen. Diese Nummern müssen eindeutig sein, um einen Konflikt mit den für den Cache-Manager und andere Anwendungen verwendeten Anschlußnummern zu vermeiden. Jede Cliette verwendet zwei Anschlüsse. Wenn Sie eine Gruppe von Anschlüssen angeben, müssen Sie den Bereich der zu verwendenden Anschlußnummern angeben. Die ersten beiden Werte sind START_PUBLIC_PORT und START_PRIVATE_PORT. Der andere ist MAX_PROCESS, der die maximale Anzahl von Cliettes angibt. Das folgende Beispiel zeigt, welche Anschlußnummern verwendet werden sollen.
    START_PUBLIC_PORT=1000
    START_PRIVATE_PORT=1010
    MAX_PROCESS=5
    

    Im Beispiel werden die folgenden Anschlüsse verwendet:

    1000 1010

    1001 1011

    1002 1012

    1003 1013

    1004 1014

    Ein häufiger Fehler ist die überlappende Verwendung der Anschlußnummern durch zwei Cliette-Gruppen oder Überlappung mit den Anschlußnummern des Cache-Managers. Wenden Sie sich an Ihren Systemadministrator, um sicherzustellen, daß die zu verwendenden Anschlußnummern verfügbar sind. Die Informationsdatei (README) für Ihr Betriebssystem enthält allgemeine Richtlinien zu den Anschlüssen, die für Ihr Betriebssystem gültig sind.

Hinweise und Tips zum Konfigurieren von Direktverbindungen:

Wenn Sie CGI verwenden und nur einige Datenbanken die Direktverbindung verwenden sollen, listen Sie die gewünschten Datenbanken einfach in der Konfigurationsdatei auf. Wenn Net.Data bei der Verarbeitung eines Net.Data-Makros einen SQL-Abschnitt findet, fordert das Programm eine bestimmte Cliette von Connection Manager an. Steht der gewünschte Cliette-Typ nicht zur Verfügung, gibt Connection Manager die Nachricht aus, daß keine Cliette verfügbar ist (NO_CLIETTE_AVAIL). Net.Data verarbeitet die Anforderung statt dessen mit einer DLL-Version.

Gehen Sie wie folgt vor, um Connection Manager automatisch als einen Windows NT-Dienst zu starten:

Unter Windows NT können Sie angeben, daß Connection Manager nicht von der Befehlszeile aus gestartet werden soll, sondern als Windows NT-Dienst. Die Ausführung von Connection Manager als ein Windows NT-Dienst ermöglicht den automatischen Start von Connection Manager bei jedem Start der Maschine.

Hinweis: Starten Sie Connection Manager von der Befehlszeile aus, bevor Sie seinen automatischen Start definieren, um sicherzustellen, daß die Konfigurationsdatei für Direktverbindungen korrekt ist.


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