Erstellen Sie einen Warteschlangenmanager mit mehreren Instanzen, indem Sie den Warteschlangenmanager auf einem Server erstellen und auf einem anderen Server WebSphere MQ konfigurieren, um die Daten und Protokolle des Warteschlangenmanagers gemeinsam zu nutzen.
Die Konfiguration eines Warteschlangenmanagers mit mehreren Instanzen umfasst größtenteils die Konfiguration des Netzspeichers, in dem die Daten- und Protokolldateien des Warteschlangenmanagers gespeichert sind, und die Bereitstellung der Dateien für andere Server unter Verwendung von gemeinsam genutzten Netzbereichen. Diese Aufgaben müssen von einer Person mit Administratorberechtigung, z. B. Root auf UNIX-Systemen, durchgeführt werden. Sobald die gemeinsam genutzten Verzeichnisse definiert sind und ein normaler Warteschlangenmanager erstellt wurde, der diese Verzeichnisse für seine Daten und Protokolle nutzt, muss lediglich noch auf den anderen Servern WebSphere MQ konfiguriert werden. Auf den anderen Servern muss der Warteschlangenmanager nicht noch einmal erstellt werden.
Sie müssen sicherstellen, dass der Benutzer und die Gruppe mqm auf allen anderen Servern berechtigt sind, auf die gemeinsam genutzten Verzeichnisse zuzugreifen.
Auf UNIX-Plattformen müssen die Benutzer-ID und die Gruppen-ID von mqm auf allen Systemen gleich sein. Sie müssen möglicherweise auf jedem System /etc/passwd bearbeiten, um dieselbe Benutzer-ID und Gruppen-ID für mqm festzulegen, und dann Ihre UNIX-Systeme neu starten.
Unter Microsoft Windows müssen Sie WebSphere MQ auf einem Domänenserver installieren und einen Benutzer erstellen, der Eigner der WebSphere MQ-Ressourcen ist. Dieser Benutzer muss entweder zur Domänengruppe mqm oder zu einer anderen globalen Domänengruppe gehören, die direkt oder indirekt zur Gruppe mqm gehört. Machen Sie diesen Benutzer zum Eigner des gemeinsam genutzten Warteschlangenmanagers und der gemeinsam genutzten Protokolldateien. Die sid des Benutzers, der Eigner des Warteschlangenmanagers und der Protokolldateien ist, ist mit der sid des Benutzers identisch, der die Instanzen des Warteschlangenmanagers ausführt.
Konfigurieren Sie so viele Instanzen des Warteschlangenmanagers wie nötig, indem Sie die WebSphere MQ-Konfigurationsdaten für jeden Server, auf dem WebSphere MQ installiert ist und auf dem eine Instanz des Warteschlangenmanagers ausgeführt werden soll, ändern. Mit den Befehlen dspmqinf und addmqinf können Sie zusätzliche Instanzen des Warteschlangenmanagers erstellen; ebenso können Sie die Datei mqs.ini auf den UNIX-Servern auch direkt bearbeiten. In den Abschnitten Warteschlangenmanager mit mehreren Instanzen unter Linux erstellen und Warteschlangenmanager mit mehreren Instanzen unter Windows Server erstellen sind Beispiele enthalten, aus denen hervorgeht, wie ein Warteschlangenmanager mit mehreren Instanzen konfiguriert wird.
Auf UNIX-Systemen können Sie eine mqs.ini-Datei gemeinsam nutzen, indem Sie sie im gemeinsam genutzten Netzbereich platzieren und die Umgebungsvariable AMQ_MQS_INI_LOCATION so festlegen, dass sie darauf zeigt.
Unter Microsoft Windows hat WebSphere MQ über mehrere Releases hinweg seine Konfigurationsdaten in der Windows-Registry gespeichert. Ab Version 7.0.1 wurden einige Konfigurationsdaten aus der Registry in Konfigurationsdateien verschoben.
Die Konfigurationsdaten des Warteschlangenmanagers mit mehreren Instanzen werden aus der Registry in die Dateien qm.ini und qmstatus.ini verschoben, die sich im Datenverzeichnis des Warteschlangenmanagers befinden. Die WebSphere MQ-Konfigurationsdaten (mqs.ini auf UNIX-Plattformen) bleiben in der Registry unter Windows. Dies gilt auch für alle Konfigurationsdaten alter und neuer Warteschlangenmanager, die für die Verwendung des Standarddatenverzeichnisses konfiguriert sind.
Der gemeinsam genutzte Netzbereich, der die WS-Manager-Daten und -Protokolle enthält, kann nur von Warteschlangenmanagern gemeinsam genutzt werden, für die derselbe WebSphere MQ-Benutzer, dieselbe WebSphere MQ-Gruppe sowie dieselben WebSphere MQ-Zugriffssteuerungsmechanismen konfiguriert wurden. Der gemeinsam genutzte Netzbereich auf einem Linux-Server könnte beispielsweise eigenständige Daten und Protokolle für AIX-, Solaris-, HP-UX- und Linux-Warteschlangenmanager enthalten.