WebSphere Message Broker Version 8.0.0.5 Betriebssysteme: AIX, HP-Itanium, Linux, Solaris, Windows, z/OS

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Durchsatz des Nachrichtenflusses optimieren

Jeder von Ihnen entworfene Nachrichtenfluss muss einen vollständigen Satz von Verarbeitungsschritten für Nachrichten, die von einer bestimmten Quelle empfangen werden, enthalten. Durch diese Gestaltung können sehr komplexe Nachrichtenflüsse entstehen, die eine große Zahl von Knoten enthalten und Leistungseinbußen und mögliche Engpässe verursachen können. Eine Erhöhung der Anzahl von Nachrichtenflüssen zur Verarbeitung der Nachrichten bietet die Möglichkeit zur Parallelverarbeitung und dadurch einen verbesserten Durchsatz.

Der Betriebsmodus Ihres Brokers kann Einfluss auf die Anzahl an Nachrichtenflüssen haben, die Sie verwenden können. Weitere Informationen finden Sie in den Abschnitten WebSphere Message Broker - Funktionen und Einschränkungen, die in jedem Betriebsmodus gelten.

Sie können auch die Art und Weise, in der die vom Nachrichtenfluss ausgeführten Aktionen festgeschrieben werden, und die Reihenfolge, in der Nachrichten verarbeitet werden, beeinflussen.

Im WebSphere Message Broker Explorer können Sie Berechnungs- und Statistikdaten zu Nachrichtenflüssen anzeigen. Informationen zum Zugriff auf diese Statistikdaten finden Sie im Abschnitt Berechnungs- und Statistikdaten im WebSphere Message Broker Explorer anzeigen.

Berücksichtigen Sie die folgenden Optionen zur Optimierung des Nachrichtenflussdurchsatzes:

Verarbeitung von Nachrichten durch mehrere Threads in einem einzigen Nachrichtenfluss
Beim Einsetzen eines Nachrichtenflusses startet der Broker automatisch eine Instanz des Nachrichtenflusses für jeden darin enthaltenen Empfangsknoten. Dieses Verhalten ist die Standardeinstellung. Wenn Sie jedoch einen Nachrichtenfluss einsetzen, der eine sehr große Zahl von Nachrichten verarbeiten muss, können Sie weitere Instanzen des Nachrichtenflusses zuweisen, damit mehr Nachrichten auf einmal verarbeitet werden können.

Sie können die Eigenschaft Zusätzliche Instanzen des implementierten Nachrichtenflusses in der BAR-Datei aktualisieren. Der Broker startet dann zusätzliche Kopien des Nachrichtenflusses in separaten Threads und ermöglicht dadurch eine Parallelverarbeitung. Diese Option ist die effektivste Methode zur Handhabung dieser Situation, wenn die Reihenfolge, in der Nachrichten verarbeitet werden, nicht so wichtig ist.

Wenn der Nachrichtenfluss Nachrichten aus einer WebSphere MQ-Warteschlange empfängt, können Sie die Reihenfolge, in der Nachrichten verarbeitet werden, beeinflussen, indem Sie die Eigenschaft Modus für Reihenfolge des MQInput-Knotens festlegen:

  • Wenn Sie die Eigenschaft Modus für Reihenfolge auf Nach Benutzer-ID setzen, stellt der Knoten sicher, dass Nachrichten von einem bestimmten Benutzer (identifiziert durch das Feld 'UserIdentifier' im MQMD) in der garantierten Reihenfolge verarbeitet werden. Eine zweite Nachricht von einem Benutzer wird von keiner Instanz des Nachrichtenflusses verarbeitet, solange eine vorhergehende Nachricht dieses Benutzer noch von einer anderen Instanz des Nachrichtenflusses verarbeitet wird.
  • Wenn Sie Modus für Reihenfolge auf Nach WS-Reihenfolge setzen, verarbeitet der Knoten eine Nachricht nach der anderen, um die Reihenfolge beizubehalten, in der die Nachrichten aus der Warteschlange gelesen werden. Der Knoten verhält sich daher so, als ob Sie die Eigenschaft Zusätzliche Instanzen des Nachrichtenflusses auf null gesetzt hätten.
  • Wenn Sie für Modus für Reihenfolge den Wert Benutzerdefiniert festlegen, können Sie Nachrichten nach einem beliebigen Nachrichtenelement ordnen, indem Sie in der Eigenschaft 'Position des Felds 'Reihenfolge'' einen XPath- oder ESQL-Ausdruck festlegen. Der Knoten stellt sicher, dass die Verarbeitungsreihenfolge der Nachrichten mit demselben Wert im Nachrichtenelement für das Feld 'Reihenfolge' garantiert ist. Eine zweite Nachricht mit demselben Wert im Nachrichtenelement für das Feld 'Reihenfolge' wird von keiner Instanz des Nachrichtenflusses verarbeitet, solange eine vorhergehende Nachricht mit demselben Wert noch von einer anderen Instanz des Nachrichtenflusses verarbeitet wird.

    Wenn das Feld fehlt, wird eine Ausnahmebedingung ausgegeben und die Nachricht wird zurückgesetzt. Nullwerte und leere Werte werden parallel gesondert verarbeitet.

  • Wenn Sie für Modus für Reihenfolge den Wert Nach Benutzer-ID oder Benutzerdefiniert festlegen und der Nachrichtenfluss Transformationsknoten verwendet, wird empfohlen, für Zeitpunkt für Syntaxanalyse den Wert Sofort festzulegen.
Mehrere Kopien des Nachrichtenflusses in einem Broker
Sie können auch mehrere Kopien desselben Nachrichtenflusses in verschiedenen Ausführungsgruppen im gleichen Broker einsetzen. Dies hat ähnliche Auswirkungen wie die Erhöhung der Anzahl der Verarbeitungsthreads in einem einzelnen Nachrichtenfluss.

Bei dieser Option kann die Verarbeitungsreihenfolge der Nachrichten nicht mehr bestimmt werden. Der Grund hierfür ist, dass bei mehreren aktiven Kopien des Nachrichtenflusses im Broker jede der Kopien eine Nachricht zur selben Zeit aus derselben Warteschlange verarbeiten kann. Die Zeit für die Verarbeitung einer Nachricht kann variieren. Wenn mehrere Nachrichtenflüsse auf dieselbe Warteschlange zugreifen, kann es deshalb vorkommen, dass Nachrichten aus der Eingabequelle in einer Zufallsreihenfolge gelesen werden. Die von den Nachrichtenflüssen erstellte Reihenfolge der Nachrichten entspricht dann möglicherweise nicht der Reihenfolge der ursprünglichen Nachrichten.

Stellen Sie sicher, dass Anwendungen, die Nachrichten von diesen Nachrichtenflüssen empfangen, auch Nachrichten außerhalb der Reihenfolge akzeptieren. Darüber hinaus müssen Sie sicherstellen, dass die Empfangsknoten dieser Nachrichtenflüsse für die Implementierung in verschiedenen Prozessen geeignet sind.

Kopien des Nachrichtenflusses in mehreren Brokern
Sie können mehrere Kopien desselben Nachrichtenflusses in unterschiedlichen Brokern einsetzen. Diese Option erfordert Änderungen in der Konfiguration, weil Sie sicherstellen müssen, dass Anwendungen, die Nachrichten an den Nachrichtenfluss liefern, ihre Nachrichten in die richtige Eingabewarteschlange oder den richtigen Port stellen können. Sie können diese Änderungen in vielen Fällen beim Einsetzen des Nachrichtenflusses durchführen, indem Sie die konfigurierbaren Eigenschaften des Nachrichtenflusses festlegen.
Umfang des Nachrichtenflusses
Unter bestimmten Bedingungen kann es sinnvoll sein, einen einzelnen Nachrichtenfluss in mehrere unterschiedliche Flüsse aufzuteilen, um den Arbeitsumfang für jeden einzelnen Nachrichtenfluss zu verringern. Beachten Sie bei der Aufteilung Ihres Nachrichtenflusses jedoch, dass die separaten Nachrichtenflüsse nicht in derselben Arbeitseinheit ausgeführt werden können. Falls Sie bei einem Nachrichtenfluss transaktionsorientierte Aspekte berücksichtigen müssen (z. B. die Aktualisierung mehrerer Datenbanken), stellt diese Option keine geeignete Lösung dar.

Die folgenden zwei Beispiele zeigen, wann das Aufteilen eines Nachrichtenflusses sinnvoll sein kann:

  1. In einem Nachrichtenfluss, der einen RouteToLabel verwendet, kann sich die Eingabewarteschlange vergrößern, was darauf hindeutet, dass die Arbeit schneller eintrifft als sie verarbeitet werden kann und eine Erhöhung der Verarbeitungskapazität erforderlich ist. Sie können eine andere Kopie des Nachrichtenflusses in einer zweiten Ausführungsgruppe einsetzen. Dies ist jedoch keine geeignete Lösung, wenn alle Nachrichten in der Reihenfolge verarbeitet werden sollen, in der sie in der Warteschlangen stehen. Es besteht die Möglichkeit, alle Zweige des Nachrichtenflusses, die mit einem Label-Knoten beginnen, abzutrennen, indem jedem dieser Zweige eine Eingabewarteschlange und ein Empfangsknoten zur Verfügung gestellt werden. Dies kann sinnvoll sein, weil die Nachricht, wenn sie vom RouteToLabel-Knoten an den relevanten Label-Knoten weitergeleitet wird, in einem gewissen Grad von allen anderen Nachrichten unabhängig ist.

    Gegebenenfalls müssen Sie außerdem eine weitere Eingabewarteschlange und einen weiteren Empfangsknoten zur Ausführung allgemeiner Verarbeitungsschritte bereitstellen, mit dem die Zweige des Label-Knotens eine Verbindung herstellen, nachdem eine einmalige Verarbeitung erfolgt ist.

  2. Wenn Sie einen Nachrichtenfluss zur Verarbeitung sehr großer Nachrichten, die erhebliche Zeit in Anspruch nehmen, einsetzen, haben Sie folgende Möglichkeiten:
    1. Erstellen Sie weitere Kopien des Nachrichtenflusses, die eine andere Eingabewarteschlange verwenden (im Nachrichtenfluss selbst konfigurierbar oder durch Ändern der betreffenden Eigenschaften beim Einsetzen des Nachrichtenflusses).
    2. Konfigurieren Sie Aliasnamen für die WebSphere MQ-Warteschlangen, um Nachrichten von einigen Anwendungen an die alternative Warteschlange und den alternativen Nachrichtenfluss umzuleiten.

    Sie können auch einen neuen Nachrichtenfluss erstellen, der die Funktion des ursprünglichen Nachrichtenflusses nachbildet ,aber nur große Nachrichten, die sofort vom ursprünglichen Nachrichtenfluss an ihn weitergegeben werden, verarbeitet, wobei Sie diesen dahingehend geändert haben, dass er die Größe der Eingangsnachrichten überprüft und die großen Nachrichten umleitet.

Häufigkeit von Festschreibungen
Wenn ein Nachrichtenfluss Nachrichten in einer WebSphere MQ-Warteschlange empfängt, können Sie für einige Nachrichtenflussszenarios den Durchsatz verbessern, indem Sie die zugehörigen Standardeigenschaften ändern, nachdem Sie den Nachrichtenfluss zu einer BAR-Datei hinzugefügt haben. (Diese Optionen sind nicht verfügbar, wenn die Eingangsnachrichten von einem anderen Empfangsknoten entgegengenommen werden; Festschreibungen in solchen Nachrichtenflüssen werden für jede einzelne Nachricht durchgeführt.)

Die folgenden Eigenschaften steuern die Häufigkeit, mit der der Nachrichtenfluss Transaktionen festschreibt:

  • Festschreibungszähler. Diese Eigenschaft gibt die Anzahl der Nachrichten an, die aus der Eingabewarteschlange verarbeitet werden, bevor ein MQCMIT-Befehl ausgegeben wird.
  • Festschreibungsintervall. Diese Eigenschaft gibt das Zeitintervall an, nach dessen Ablauf ein MQCMIT gestartet wird.
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