Mit der ALE-Schnittstelle (SAP Application Link Enabling) wird die Geschäftsprozessintegration und asynchrone Datenkommunikation zwischen mindestens zwei SAP-Systemen bzw. zwischen SAP und externen Systemen ermöglicht. Die Daten werden in Form temporärer Dokumente (Intermediate Documents, IDocs) ausgetauscht.
Um die ALE-Schnittstelle oder die ALE-Schnittstelle für IDocs mit Durchgriff für die Eingangsverarbeitung verwenden zu können, müssen Sie sicherstellen, dass der SAP-Server ordnungsgemäß konfiguriert ist (z. B. muss ein Partnerprofil konfiguriert und eine SAP-RCF-Programm-ID registriert sein, damit der Server empfangsbereit für Ereignisse ist).
Anwendungssysteme werden in einem integrierten ALE-System flexibel miteinander verbunden und die Daten asynchron untereinander ausgetauscht.
IDocs (Intermediate Documents, temporäre Dokumente) sind Container zum Austausch von Daten in einem vordefinierten Format (einem strukturierten ASCII-Format) über Systemgrenzen hinweg. Der IDoc-Typ gibt das SAP-Format an, das für die Datenübertragung verwendet werden soll. Mit einem IDoc-Typ können verschiedene Nachrichtentypen (d. h. die logischen Nachrichten, die unterschiedlichen Geschäftsprozessen entsprechen) übertragen werden. IDocs können für die Verarbeitung sowohl abgehender als auch eingehender Ereignisse verwendet werden. Vom SAP-Adapter werden sowohl der Basis- als auch der Erweiterungstyp von IDocs unterstützt.
Wenn ein Anwendungsentwickler beispielsweise benachrichtigt werden möchte, sobald eine Bestellung auf dem SAP-Server angelegt wird, führt der Entwickler den Adapterverbindungsassistent aus, damit die ORDERS05 IDoc auf dem SAP-Server erkannt wird. Anschließend generiert der Assistent die Geschäftsobjektdefinition für ORDERS05. Darüber werden von dem Assistenten auch andere Ressourcen wie z. B. eine EIS-Exportkomponente sowie SCA-Schnittstellen (SCA = Service Component Architecture) generiert.
IDocs werden für ein- und abgehende Ereignisse ausgetauscht, und sie können entweder als Einzeldokumente oder in Paketen ausgetauscht werden.
Der Adapter verwendet tRFC (transaktionsorientierter Remote Function Call), um die Zustellung zu gewährleisten und sicherzustellen, dass die einzelnen IDoc immer nur einmal mit SAP ausgetauscht werden. Die tRFC-Komponente speichert die aufgerufene RFC-Funktion einschließlich einer eindeutigen Transaktions-ID (TID) in der Datenbank des SAP-Systems. Die TID bildet ein Feld in der Nachricht.
Die SAP-Transaktions-ID kann für Querverweise auf eine globale eindeutige ID verwendet werden, die für ein abgehendes Ereignis erstellt wird. Sie können die globale eindeutige ID für die Verwaltung von Integrationsszenarios erstellen.
Der Adapter stellt mithilfe von qRFC (Queued Transactional Remote Function Call) sicher, dass IDocs in der richtigen Reihenfolge in eine Warteschlange auf dem SAP-Server eingereiht bzw. vom SAP-Server abgerufen werden. Zusätzliche Threads können den Durchsatz eines Nachrichtenflusses erhöhen, Sie sollten jedoch die mögliche Auswirkung auf die Nachrichtenreihenfolge berücksichtigen. Um die Nachrichtenreihenfolge beizubehalten, muss sichergestellt werden, dass es sich um einen Einzelthread-Nachrichtenfluss handelt.