Sie müssen den Entwurf für Ihre Anwendung sorgfältig überdenken, damit die Funktionalität zur Fehlerbehandlung und Fehlerverarbeitung in WebSphere ESB vorteilhaft ausgenutzt werden kann.
Um eine umfassende Strategie für die Fehlerbehandlung ausarbeiten zu können, müssen Lösungsarchitekten mit der Darstellung deklarierter und nicht deklarierter Ausnahmebedingungen durch WebSphere Process Server und WebSphere ESB vertraut sein.
Das SCA-Programmiermodell (SCA = Service Component Architecture) stellt zwei Typen von Ausnahmebedingungen bereit:
Service-Business-Ausnahmebedingungen sind überprüfte Ausnahmen (so genannte 'checked exceptions'), die in der Funktionssignatur einer Business-Methode deklariert sind (WSDL-Fehler oder von Java™ ausgelöste Ausnahmen). Service-Business-Ausnahmebedingungen geben Fehlerbedingungen an, die von der Anwendung oder dem Service im Vorfeld vorausgesehen werden. Diese Ausnahmebedingungen werden gelegentlich als 'geprüfte Ausnahmebedingungen' bezeichnet.
Ein Beispiel hierfür ist eine Ausnahme des Typs InvalidSymbolException bei einem Börsennotierungsservice. Derartige Ausnahmen werden von 'ServiceBusinessException' eingeschlossen und an den Client zurückgegeben.
Service-Laufzeitausnahmebedingungen sind auch unter der Bezeichnung 'Systemausnahmen' geläufig und werden nicht in der Methodensignatur deklariert. Im Allgemeinen stellen sie Fehlerbedingungen dar, die von der Anwendung nicht im Vorfeld vorausgesehen werden, wie zum Beispiel eine Ausnahme des Typs NullPointerException in einer Java-Komponente.
Wenn eine ServiceRuntimeException von einer Komponente ausgelöst wird, wird ein Rollback für die aktuelle Transaktion durchgeführt.