Java™-Programme können über die JCICS-Programmierschnittstelle auf die folgenden CICS-Services zugreifen: Datenverwaltung, Kommunikation,
Arbeitseinheiten-, Programm- und Diagnoseservices.
CICS-Service-Manager haben gewöhnlich den Wortteil "-steuerung" in ihrem Namen,
zum Beispiel "Terminalsteuerung" und "Programmsteuerung". Diese
Begriffe kommen in Informationen zu CICS häufig vor.
Datenverwaltungsservices
CICS bietet die folgenden Datenverwaltungsservices:
- Gemeinsame Nutzung von Daten auf Datensatzebene beim Zugriff auf VSAM-Daten (VSAM = Virtual Storage Access Method) bei Wahrung der Datenintegrität. Durch eine Aktivitätenprotokollierung unterstützt CICS einen Backout der Daten (im Fall eines Transaktions- oder Systemfehlers) und eine aktualisierende Wiederherstellung (im Fall eines Datenträgerausfalls). Die CICS-Dateisteuerung verwaltete die VSAM-Daten.
CICS implementiert außerdem zwei proprietäre Dateistrukturen und stellt Befehle bereit, um sie zu manipulieren:
- Temporärer Speicher
- Temporärer Speicher (TS) ist ein Mittel, um Daten für mehrere Transaktionen verfügbar zu machen. Die Daten werden in Warteschlangen gespeichert, die je nach Bedarf durch Programme erstellt werden. Auf diese Warteschlangen kann sequenziell oder über eine Elementnummer zugegriffen werden.
Warteschlangen für temporären Speicher (Temporary Storage Queues, TSQs) können sich im Hauptspeicher befinden oder auf eine Speichereinheit geschrieben werden.
Eine Warteschlange für temporären Speicher kann man sich als benannten Arbeitspuffer vorstellen.
- Transiente Daten
- Transiente Daten (TD) sind ebenfalls für mehrere Transaktionen verfügbar und werden in Warteschlangen gespeichert. Im Gegensatz zu TS-Warteschlangen müssen TD-Warteschlangen jedoch vordefiniert werden und können nur sequenziell gelesen werden. Jedes Element wird beim Lesen aus der Warteschlange entfernt.
Warteschlangen mit transienten Daten werden immer in eine Datei geschrieben. Sie können eine Warteschlange mit transienten Daten so definieren, dass nach dem Schreiben einer bestimmten Anzahl von Elementen automatisch eine bestimmte Transaktion gestartet wird. So kann beispielsweise die ausgelöste Transaktion die Warteschlange bearbeiten.
- Zugriff auf Daten in anderen Datenbanken (einschließlich DB2) über Schnittstellen mit Datenbankprodukten.
Übertragungsdienste
CICS stellt Befehle bereit, die über die Protokolle SNA und TCP/IP den Zugriff auf eine breite Palette von Terminals (Anzeigen, Drucker und Workstations)ermöglichen. Die CICS-Terminalsteuerung stellt die Verwaltung
von SNA- und TCP/IP-Netzwerken bereit.
Sie können Programme schreiben, die APPC-Befehle (APPC = Advanced Program-to-Program Communication) verwenden, um über SNA-Protokolle weitere Programme in fernen Systemen zu starten und mit ihnen zu kommunizieren. CICS-APPC implementiert das Peer-to-Peer-Modell für verteilte Anwendungen.
CICS stellt die folgenden proprietären Übertragungsdienste bereit:
- Funktionsverlagerung
- Programmanforderungen zum Zugriff auf Ressourcen (Dateien, Warteschlangen und Programme), die gemäß Definition in fernen CICS-Regionen vorhanden sind, werden durch CICS automatisch zur Verwaltungsregion (Owning Region) weitergeleitet.
- Verbindung zu verteilten Programmen (Distributed Program Link, DPL)
- Programmverbindungsanforderungen für ein Programm, das gemäß Definition in einer fernen CICS-Region vorhanden ist, werden automatisch zur Verwaltungsregion (Owning Region) weitergeleitet. CICS stellt Befehle bereit, mit denen die Integrität der verteilten Anwendung aufrecht erhalten werden kann.
- Asynchrone Verarbeitung
- CICS stellt Befehle bereit, die es einem Programm ermöglichen, eine weitere Transaktion in derselben oder einer fernen CICS-Region zu starten und zusätzlich Daten an sie zu übergeben. Die neue Transaktion wird in einer neuen Task separat geplant.
Diese Funktion ähnelt der Verzweigungsoperation, die von anderen Softwareprodukten bereitgestellt wird.
- Transaktionsrouting
- Anforderungen zur Ausführung von Transaktionen, die gemäß Definition in einer fernen CICS-Region vorhanden sind, werden automatisch zur Verwaltungsregion (Owning Region) weitergeleitet. Die Antworten an den Benutzer werden zurück zu der Region geleitet, die die Anforderung erhalten hat.
UOW-Services
Wenn CICS eine neue Task zur Ausführung einer Transaktion erstellt, wird automatisch eine neue Arbeitseinheit (Unit Of Work, UOW) gestartet.
(CICS stellt also keinen BEGIN-Befehl bereit, da dies nicht erforderlich ist).
CICS-Transaktionen werden immer transaktionsintern ausgeführt.
CICS stellt einen SYNCPOINT-Befehl bereit, um erfolgte wiederherstellbare Vorgänge festzuschreiben oder rückgängig zu machen.
Wenn der Synchronisationspunkt abgeschlossen ist, startet CICS automatisch eine weitere Arbeitseinheit. Wenn Sie Ihr Programm beenden, ohne dass ein SYNCPOINT-Befehl ausgegeben wird, verwendet CICS einen impliziten Synchronisationspunkt und versucht mit dessen Hilfe, die Transaktion festzuschreiben.
Der Geltungsbereich der Festschreibung umfasst alle CICS-Ressourcen, die als wiederherstellbar definiert wurden, und alle weiteren Ressourcenmanager, die über von CICS bereitgestellte Schnittstellen ein Interesse angemeldet haben.
Programmservices
CICS stellt Befehle bereit, die es einem Programm ermöglichen, über eine Programmverbindung die Kontrolle an ein anderes Programm zu übertragen und wieder zurückzugeben.
Diagnoseservices
CICS stellt Befehle bereit, mit denen Sie Programme verfolgen und Speicherauszüge erstellen können.