IBM FileNet P8 Version 5.2.1            

Übertragung der Workflowdefinition

Sie können eine Workflowdefinition oder -sammlung in den isolierten Bereich übertragen.

Bevor ein Workflow ausgeführt werden kann, muss eine ausführbare Version der Workflowdefinition bzw. der Workflowsammlung im isolierten Bereich vorhanden sein. Durch das Speichern einer Workflowdefinition bzw. einer Workflowsammlung in einem Objektspeicher oder einer Bibliothek wird die Datei zwar gespeichert, der Workflow jedoch nicht ausführbar gemacht.

So übertragen Sie eine Workflowdefinition oder -sammlung in den isolierten Bereich:
  • Starten Sie den Assistenten zur Workflowübertragung an der Administrationskonsole:
    1. Wählen Sie den Objektspeicher im Fenster für die Domänennavigation aus.
    2. Klicken Sie im Navigationsteilfenster für den Objektspeicher auf Ereignisse, Aktionen, Prozesse > Workflowdefinitionen und wählen Sie eine Workflowdefinition aus.
    3. Klicken Sie auf der Registerkarte der Workflowdefinition auf Aktionen und wählen Sie Workflow übertragen aus.
    4. Führen Sie die Schritte im Assistenten aus.
  • In Process Designer
    • Ein Workflowautor kann die Workflowdefinition (über die Option Workflow übertragen im Menü Aktion) oder die Workflowsammlung (über die Option Workflowsammlung übertragen im Menü Datei) direkt in den isolierten Bereich übertragen.
    • Wenn Sie die Workflowdefinition (über die Option Workflow starten im Menü Aktion) oder den Hauptworkflow (über die Option Hauptworkflow starten im Menü Datei oder durch Auswahl des Tools Hauptworkflow starten in der Symbolleiste von Process Designer) starten, überträgt der Befehl Starten die Workflowdefinition bzw. die Workflowsammlung und erstellt eine Instanz der Workflowdefinition bzw. der Workflowsammlung.
  • In Workplace oder Workplace XT
    • Ein Benutzer mit Administratorberechtigungen kann eine Workflowdefinition oder -sammlung direkt in den isolierten Bereich übertragen. Benutzer ohne Administratorberechtigungen können keinen Workflow starten, der noch nicht übertragen wurde.
    • Wenn ein Benutzer mit Administratorberechtigungen eine Subskription definiert, wird automatisch eine Übertragung ausgeführt, wenn die Version des Workflows nicht bereits im isolierten Bereich vorhanden ist.
Anmerkung: Im Rahmen des Übertragungsprozesses wird die Workflowdefinition bzw. -sammlung durch das Workflowsystem geprüft. Der Prüfungsprozess prüft auf Fehler wie falsche Ausdruckssyntax, ungültige Routing-Bedingungen und Zugriff auf alle Arbeitselemente, die in der Workflowdefinition bzw. -sammlung angegeben sind. Alle Fehler, die während der Prüfung festgestellt werden, müssen berichtigt werden, bevor die Übertragung erfolgen kann. Darüber hinaus kann die Übertragung nicht ausgeführt werden, wenn die ausführbare Version einer Workflowdefinition bzw. -sammlung die maximal zulässige BLOB-Größe für die Datenbank überschreitet.
Wichtig: Nehmen Sie vor der Übertragung einer Workflowdefinition alle vorausgesetzten Änderungen an der Systemkonfiguration vor und speichern Sie sie. Diese Änderungen können Definitionen von Warteschlangen, Listen und Ereignisprotokolle umfassen.

Übertragung in den isolierten Bereich

Mehrere Arbeitsbereiche im isolierten Bereich

Jedes Mal, wenn eine Workflowdefinition bzw. -sammlung übertragen wird, wird ein neuer Arbeitsbereich im isolierten Bereich erstellt, um auf die ausführbare Version des Workflows sowie auf die letzte Revision anderer zuvor übertragener Workflowdefinitionen bzw. -sammlungen zu verweisen. (Tatsächlich enthält jeder Arbeitsbereich zwei Zeiger auf eine Workflowdefinition bzw. -sammlung: einen auf das Autorenformat und einen auf das Laufzeitformat der Workflowdefinition bzw. -sammlung.)

In der gezeigten Abbildung nimmt die Größe des Arbeitsbereichs (Workspace) mit weiteren Übertragungen von Workflowdefinitionen zu. Wenn es eine neue Revision einer Workflowdefinition gibt, wie 'Alpha' in der Abbildung, ersetzt die neuere Revision 'Alpha_1' die ältere in der Liste der Arbeitsbereiche. Dieser Mechanismus fungiert als eine Art Versionssteuerung, die es ermöglicht, mehrere Revisionen eines Workflows zu haben, die in einem isolierten Bereich ausgeführt werden können.

In einer Entwicklungsumgebung ist es normal, eine große Anzahl Arbeitsbereiche zu haben, die recht schnell anwachsen, da Workflowautoren Workflowdefinitionen viele Male übertragen und testen, bevor sie sie für die Produktionsumgebung freigeben. In diesem Fall ist es möglich, dass die Größenbegrenzung des Arbeitsbereichs überschritten wird. Das Workflowsystem protokolliert eine Warnung im Systemereignisprotokoll, wenn die BLOB-Größe eines Konfigurationsobjekts oder eines Arbeitselements 95 % der maximal zulässigen Größe überschreitet. Wenn die Größenbegrenzung für Arbeitsbereiche erreicht wird, führt eine Workflowübertragung zu einem Pufferüberlaufsfehler ('buffer overflow'). Zur Beseitigung dieses Problems in einer Entwicklungsumgebung kann der Workflowautor den isolierten Bereich initialisieren und die Arbeitsbereiche löschen.

In einer Produktionsumgebung sind in der Regel weniger und kleinere Arbeitsbereiche als in einer Entwicklungsumgebung vorhanden, da in der Produktionsumgebung nur getestete und stabile Workflowdefinitionen verwendet werden. Da es in der Regel nicht vorteilhaft ist, einen isolierten Bereich für die Produktion zu initialisieren, um nicht genutzte Arbeitsbereiche zu löschen, sollte sorgfältig darauf geachtet werden, eine größere Anzahl unnötiger Übertragungen in den isolierten Bereich in einem Produktionssystem zu vermeiden.

Nicht empfohlen

Arbeitsbereiche mit mehrfachen Workflowdefinitionen

In der obigen Abbildung erstellt der Workflowautor im Wesentlichen identische Versionen der Workflowdefinition 'Alpha', indem er den Namen der Workflowdefinition ändert und eine erneute Übertragung ausführt. Beachten Sie, dass diese Vorgehensweise zu einem raschen Anwachsen der Anzahl Arbeitsbereiche und einer Größenzunahme des Arbeitsbereichs führt, da jede dieser Workflowdefinitionen als einzigartig betrachtet wird.

Als Alternative zu dieser Technik können Sie ein Datenfeld im Workflow verwenden, um das Thema des Workflows beim Starten zu aktualisieren, sodass Sie jeden aktiven Workflow eindeutig identifizieren können.



Letzte Aktualisierung: Oktober 2015
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