IBM FileNet P8 Version 5.2.1            

Web-Services in Workflows

Das Workflowsystem nutzt Web-Service-Technologie, um Workflowautoren die Möglichkeit zu geben, Nachrichteninteraktionen zwischen FileNet P8 -Prozessen sowie zwischen FileNet P8-Workflows und anderen Geschäftsprozessen zu definieren.

Das Workflowsystem stellt drei Web-Service-Einrichtungen zur Verfügung:
  • Eine Web-Service-API, die eine Untermenge der Funktionen der Process Java™-API bereitstellt. Mithilfe der Web-Service-API können Sie Schrittprozessoren schreiben.
  • Die Möglichkeit, in einem anderen Workflow definierte Web-Services aufzurufen. Durch diese Möglichkeit können Sie Workflows erstellen, die mit Web-Services arbeiten, die von anderen Mitarbeitern in Ihrem Unternehmen entwickelt wurden oder extern über das Internet verfügbar sind.
  • Die Möglichkeit, einen Workflow als Web-Service bereitzustellen, sodass andere Anwendungen mit Ihrem Workflow über Web-Services interagieren können.
Es gibt zwei Modalitäten, mit denen Sie einen Web-Service erstellen oder aufrufen können:
  • Die Parametermodalität bietet die Möglichkeit, Web-Services ohne vorausgesetztes Wissen oder Kenntnisse über XML oder XML-Schemata aufzurufen oder zu erstellen. Diese Funktion stellt eine einfache Methode für den Einstieg in die Verwendung von Web-Services bereit.
  • Die XML-Modalität erfordert Kenntnisse über XML und XML-Schemata. Sie bietet Benutzern die Möglichkeit, komplexe XML-Nachrichten zu verarbeiten, für die sich die Parametermodalität vielleicht nicht eignet.

Web-Service aufrufen, der vom eigenen Unternehmen, einem Partner oder über eine öffentliche UDDI-Registry bereitgestellt wird

Zum Aufrufen eines Web-Service benötigen Sie die Beschreibung (WSDL) des Service mit den erwarteten Parametern und dem Endpunkt, an dem der Service ausgeführt werden kann. Services werden in WSRR-Registrys, UDDI-Registrys, von Geschäftspartnern oder über eigene FileNet P8-Workflows, die auf die Bereitstellung eines Web-Service ausgelegt sind, zur Verfügung gestellt. Process Configuration Console und Process Designer stellen Schnittstellen zum Konfigurieren und Definieren Ihrer Web-Services bereit.
  • Über Process Configuration Console kann ein Administrator, der mit Web-Services vertraut ist, eine begrenzte Liste von WSRR- oder UDDI-Registrys mit geeigneten Web-Services für einen isolierten Bereich angeben. Dieser optionale Schritt stellt eine zweckmäßig gefilterte Liste von Registrys zur Verfügung, über die Workflowautoren Web-Services ermitteln können, die in Workflowdefinitionen verwendet werden sollen. Alternativ kann der Administrator zulassen, dass Workflowautoren die vollständige WSDL-URL als Partnerlink für Web-Services eingeben, die sie in einer bestimmten Workflowdefinition verwenden wollen.
  • In Process Designer führt der Workflowautor die folgenden Schritte aus, um einen Web-Service als Schritt in einem Workflow aufzurufen.
    • Wählen Sie unter den Partnerlinks der Workfloweigenschaften die aufzurufenden Web-Services aus, indem Sie sie entweder in der WSRR-Registry-Liste oder in der UDDI-Registry-Liste, die in Process Configuration Console angegeben sind, auswählen oder die Position der WSDL direkt eingeben.
    • Platzieren Sie einen Aufrufschritt (Invoke) an der entsprechenden Position auf der Workflowübersicht und wählen Sie den gewünschten Web-Service in der Liste aus. Process Designer interpretiert die WSDL (Web Services Description Language), um die erforderlichen Parameter zu ermitteln.
    • Definieren Sie die entsprechenden Datenfelder für Ein- und Ausgabeparameter für den Web-Service.

      Für komplexe ausgehende und eingehende Nachrichten können Sie außerdem XML-Schemata, XML-Datenfelder und Korrelationsgruppen wie für Ihre Anwendung erforderlich definieren.

    Anmerkung: Ein FileNet P8-Workflow kann keinen Web-Service aufrufen, der auf einem Web-Server implementiert ist, der eine Authentifizierung für den Zugriff erfordert.

Web-Service zur Verwendung im eigenen Unternehmen, für Partner oder zur öffentlichen Verwendung bereitstellen

Zur Bereitstellung eines Web-Service erstellen Sie einen Workflow mit einem Empfangsschritt (Receive) und machen diesen anschließend zur Verwendung durch andere FileNet P8-Workflows oder externe Partner verfügbar.
  • Definieren Sie in Process Designer den Web-Service, indem Sie einen Empfangs-/Antwortpartnerlink angeben und alle entsprechenden Datenfelder für Eingabeparameter und Antwortparameter definieren. Wenn eine Anlage Teil der Eingabe sein könnte, geben Sie einen Ordner an, in dem diese eingehende Anlage gespeichert werden soll.
  • Platzieren Sie einen Empfangsschritt an der entsprechenden Position auf der Workflowübersicht und geben Sie den erforderlichen Partnerlink sowie die verschiedenen Eingabeparameter für den Web-Service an.
  • Fügen Sie der Workflowübersicht einen Antwortschritt hinzu, um die Antwortnachricht für den Web-Service anzugeben.
  • Übertragen Sie den Workflow, der den Empfangsschritt enthält, in die Workflowdatenbank, um den Web-Service für andere Workflows innerhalb des isolierten Bereichs verfügbar zu machen.

    Wenn der Web-Service zur Verwendung außerhalb des isolierten Bereichs durch einen anderen FileNet P8-Workflow oder einen externen Prozess verfügbar gemacht werden soll, veröffentlichen Sie den Web-Service entweder in einer privaten UDDI-Registry oder einer öffentlichen UDDI-Registry über Process Configuration Console.

Erweiterte Funktionen

Authentifizierung und Zugriffsberechtigungen
Mithilfe der integrierten Authentifizierungsoption im Empfangsschritt können Sie angeben, dass für eine Anforderung eine Anmeldung und ein Kennwort erforderlich ist.
Korrelation
Durch die Konfiguration von Korrelationsgruppen in den Funktionen zum Aufrufen (Invoke), Empfangen (Receive) und Antworten (Reply) können Sie bestimmte Dialoge zwischen Web-Services angeben. Zum Beispiel kann in einem Bestelldialog zwischen dem Käufer und dem Lieferanten eine Auftragsnummer verwendet werden, um die zugehörigen Nachrichten zwischen dem Käufer und dem Lieferanten zu identifizieren.
Anlagen
Sie können Anlagen über ihre Referenz zwischen zwei FileNet P8-Workflowsystemen übergeben, die Zugriff auf denselben Objektspeicher haben. Die Informationen für die Anlagenreferenz werden in die Nachricht eingeschlossen.
Sie können Anlagen über ihren Wert zwischen beliebigen Web-Service-Anwendungen übergeben. Wenn eine Anlage über den Wert übergeben wird, wird das gesamte Dokument in der Web-Service-Nachricht versendet.


Letzte Aktualisierung: Oktober 2015
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