Der Begriff großes Objekt (Large Object) und sein Akronym LOB werden zur Bezeichnung von drei Datentypen verwendet: BLOB, CLOB oder DBCLOB. Diese Datentypen können eine große Menge von Daten enthalten und werden für Objekte wie beispielsweise Audioobjekte, Fotos und Dokumente verwendet.
Ein großes Binärobjekt (Binary Large OBject - BLOB) ist eine in Byte gemessene Zeichenfolge mit variabler Länge, die bis zu 2 Gigabyte lang sein kann. Ein großes Binärobjekt wird vorwiegend für nicht konventionelle Daten wie beispielsweise Bilder, Sprachdaten und gemischte Daten verwendet.
Ein großes Zeichenobjekt (Character Large OBject - CLOB) ist eine in Byte gemessene Zeichenfolge mit variabler Länge, die bis zu 2 Gigabyte lang sein kann. In einem großen Zeichenobjekt werden umfangreiche Daten im Einzelbytezeichensatz wie beispielsweise Dokumente gespeichert. Ein großes Zeichenobjekt wird als Zeichenfolge betrachtet.
Ein großes Doppelbytezeichenobjekt (Double-Byte Character Large OBject - DBCLOB) ist eine Zeichenfolge aus Doppelbytezeichen mit variabler Länge, die bis zu 2 Gigabyte lang sein kann (1 073 741 823 Doppelbytezeichen). In einem großen Doppelbytezeichenobjekt werden umfangreiche Daten im Doppelbytezeichensatz wie beispielsweise Dokumente gespeichert. Ein großes Doppelbytezeichenobjekt wird als Grafikzeichenfolge betrachtet.
Da LOB-Werte sehr umfangreich sein können, ist ihre Übertragung vom Datenbank-Server an ein Client-Anwendungsprogramm unter Umständen zeitaufwendig. In der Regel werden LOB-Werte jedoch Stück für Stück und nicht als Ganzes verarbeitet. In den Fällen, in denen eine Anwendung nicht den vollständigen LOB-Wert im Anwendungsspeicher speichern muß (oder soll), kann auf diesen Wert über eine Variable, einen sogenannten LOB-Querverweis, verwiesen werden.
Nachfolgende Anweisungen können dann die Querverweise zur Ausführung von Operationen für die Daten verwenden, ohne hierzu zwangsläufig das vollständige große Objekt abrufen zu müssen. Mit Querverweisvariablen kann der Speicherbedarf für die Anwendungen reduziert und die Leistung verbessert werden, da der Datenfluß zwischen dem Client und dem Server verringert wird.
Dateireferenzvariablen stellen einen weiteren Mechanismus dar. Mit ihrer Hilfe kann ein großes Objekt direkt in eine Datei abgerufen oder ein großes Objekt in einer Tabelle direkt aus einer Datei heraus aktualisiert werden. Mit Dateireferenzvariablen kann der Speicherbedarf der Anwendungen reduziert werden, da sie die Daten des großen Objekts nicht speichern müssen. Weitere Informationen enthalten die Handbücher Application Development Guide und SQL Reference.