Installation und Konfiguration: Ergänzung

Hinzufügen von Oracle-Datenquellen zu einem System zusammengeschlossener Datenbanken

Gehen Sie wie folgt vor, um unter Verwendung von Kurznamen auf Oracle-Datenbanken zuzugreifen:

Schritt  1.

Installieren und konfigurieren Sie die Oracle-Client-Software auf dem DB2-Server mit zusammengeschlossenen Datenbanken anhand der Oracle-Dokumentation.

Sie können sowohl SQL*Net als auch Net8 verwenden, um auf Datenquellen von Oracle Version 7 und Oracle Version 8 zuzugreifen.

Empfehlung für Server mit zusammengeschlossenen Datenbanken auf UNIX-Plattformen:

Fordern Sie während der Installation der Oracle-Client-Software eine erneute Verbindung zu SQL*Net oder Net8 an.

Schritt  2.

Stellen Sie die Umgebungsvariablen der Datenquelle ein, indem Sie die Datei DB2DJ.ini ändern und den Befehl db2set absetzen. Der Befehl db2set aktualisiert die DB2-Profilregistrierdatenbank mit Ihren Einstellungen.

Die Datei DB2DJ.ini enthält Konfigurationsdaten der auf Ihrem Server mit zusammengeschlossenen Datenbanken installierten Oracle-Client-Software. In einem System mit partitionierten Datenbanken können Sie eine einzige Datei DB2DJ.ini für alle Knoten eines bestimmten Exemplars verwenden, oder Sie können eine eindeutige Datei DB2DJ.ini für einen oder mehrere Knoten eines bestimmten Exemplars verwenden. In einem System ohne partitionierte Datenbanken kann für jedes Exemplar nur jeweils eine Datei DB2DJ.ini vorhanden sein.

Direktaufruf

Fahren Sie mit 2 fort, wenn die Standardeinstellung der Datei DB2DJ.ini für Ihre Konfiguration akzeptabel ist.

  1. Editieren Sie die Datei DB2DJ.ini und stellen Sie die folgenden Umgebungsvariablen ein. Die Datei befindet sich im Verzeichnis sqllib/cfg.

    ORACLE_HOME

    Geben Sie für die Umgebungsvariable ORACLE_HOME das Oracle-Ausgangsverzeichnis an, z. B.:

    ORACLE_HOME=oracle-ausgangsverzeichnis
    

    Für SQL*Net und Net8 ist es erforderlich, diese Variable vor dem Start Ihres Exemplars mit zusammengeschlossenen Datenbanken einzustellen. Wir diese Variable geändert, muß das Exemplar mit zusammengeschlossenen Datenbanken erst gestoppt und erneut gestartet werden, bevor der Wert der Variablen ORACLE_HOME aktiviert wird.

    Wurde die Umgebungsvariable ORACLE_HOME von einem individuellen Benutzer des Exemplars mit zusammengeschlossenen Datenbanken eingestellt, wird dieser Wert vom Exemplar mit zusammengeschlossenen Datenbanken nicht verwendet. Das Exemplar mit zusammengeschlossenen Datenbanken verwendet nur den Wert der Variablen ORACLE_HOME, der in der DB2-Profilregistrierdatenbank eingestellt wurde.

    ORACLE_BASE

    Wenn Sie für Server mit zusammengeschlossenen Datenbanken, die unter UNIX-Versionen aktiv sind, die Variable ORACLE_BASE während der Installation der Oracle-Client-Software einstellen, muß auch die Umgebungsvariable ORACLE_BASE auf dem Server mit zusammengeschlossenen Datenbanken eingestellt werden:

    ORACLE_BASE=oracle-ausgangsverzeichnis
    

    ORA_NLS

    Geben Sie für Server mit zusammengeschlossenen Datenbanken unter UNIX-Versionen, die auf Datenquellen von Oracle 7.2 oder höher zugreifen sollen, für die Umgebungsvariable ORA_NLS den folgenden Wert ein:

    ORA_NLS=oracle-ausgangsverzeichnis/ocommon/nls/admin/data
    



    Direktaufruf

    Weitere Informationen zur Unterstützung von Landessprachen für Oracle-Datenquellen finden Sie in Optionen für Oracle-Codepages.

    TNS_ADMIN

    Wenn sich die SQL*Net- oder Net8-Datei tnsnames.ora außerhalb des Standardsuchpfads befindet, müssen Sie mit der Umgebungsvariablen TNS_ADMIN die Position der Datei tnsnames.ora angeben, z. B.:

    TNS_ADMIN=x:\pfad\tnsnames.ora
    

    Für Windows-Server gilt:

    Die Standardposition dieser Datei hängt von der verwendeten Client-Software ab:

    • Wenn Sie SQL*Net verwenden, befindet sich die Datei tnsnames.ora im Verzeichnis %ORACLE_HOME%\NETWORK\ADMIN.
    • Wenn Sie Net8 verwenden, befindet sich die Datei tnsnames.ora im Verzeichnis %ORACLE_HOME%\NET8\ADMIN.

    Für UNIX-Server gilt:

    Die Standardposition dieser Datei ist $ORACLE_HOME/admin/util/network.

  2. Setzen Sie den Befehl db2set ab, um die DB2-Profilregistrierdatenbank mit Ihren Einstellungen zu aktualisieren.

    Wenn Sie die Datei DB2DJ.ini in einem System ohne partitionierte Datenbanken verwenden, oder wenn die Werte der Datei DB2DJ.ini nur für den aktuellen Knoten gelten sollen, setzen Sie den folgenden Befehl ab:

    db2set DB2_DJ_INI = sqllib/cfg/db2dj.ini
    

    Wenn Sie die Datei DB2DJ.ini in einem System mit partitionierten Datenbanken verwenden, und wenn die Werte der Datei DB2DJ.ini für alle Knoten dieses Exemplars gelten sollen, setzen Sie den folgenden Befehl ab:

    db2set -g DB2_DJ_INI = sqllib/cfg/db2dj.ini
    

    Wenn Sie die Datei DB2DJ.ini in einem System mit partitionierten Datenbanken verwenden, und wenn die Werte der Datei DB2DJ.ini nur für einen bestimmten Knoten gelten sollen, setzen Sie den folgenden Befehl ab:

    db2set -i INSTANCEX 3 DB2_DJ_INI = sqllib/cfg/node3.ini 
    

    Dabei gilt folgendes:

    • INSTANCEX ist der Name des Exemplars.
    • 3 ist die Knotennummer, wie sie in der Datei db2nodes.cfg angegeben ist.
    • node3.ini ist die geänderte und umbenannte Version der Datei DB2DJ.ini.

Schritt  3.

Stellen Sie sicher, daß die SQL*Net- oder Net8-Datei tnsnames.ora für jeden Oracle-Server, für den eine Kommunikationskonfiguration durchgeführt wird, aktualisiert wird.

Innerhalb der Datei tnsnames.ora ist SID der Name des Oracle-Exemplars und HOST der Name des Hosts, auf dem sich der Oracle-Server befindet.

Schritt  4.

Stoppen Sie das DB2-Exemplar, und starten Sie es erneut:

Für Windows-Server gilt:

NET STOP exemplarname
NET START exemplarname

Für UNIX-Server gilt:

   db2stop
   db2start

Schritt  5.

Mit der Anweisung CREATE WRAPPER definieren Sie die Oberflächenbibliothek, die für den Zugriff auf Oracle-Datenquellen verwendet wird. Oberflächen werden von Servern mit zusammengeschlossenen Datenbanken für die Kommunikation mit Datenquellen und zum Abrufen ihrer Daten verwendet. Im folgenden Beispiel sehen Sie eine Anweisung CREATE WRAPPER:

CREATE WRAPPER SQLNET 

wobei SQLNET der Standardname des Oberflächenmoduls ist, das mit der Oracle-Client-Software SQL*Net verwendet wird. Verwenden Sie NET8 für die Oracle-Client-Software Net8.

Sie können diesen Standardnamen mit einem Namen Ihrer Wahl ersetzen. Sie müssen dann allerdings auch den Parameter LIBRARY und den Namen der Oberflächenbibliothek für Ihre DB2-Server-Plattform hinzufügen. Weitere Informationen zu Namen der Oberflächenbibliotheken finden Sie im Handbuch SQL Reference.

Schritt  6.

Wahlfrei: Stellen Sie die Umgebungsvariable DB2_DJ_COMM so ein, daß die entsprechende Oberflächenbibliothek des Oberflächenmoduls, das Sie im vorherigen Schritt erstellt haben, enthalten ist. Beispiel:

db2set DB2_DJ_COMM = libsqlnet.a

Die Umgebungsvariable DB2_DJ_COMM steuert, ob ein Oberflächenmodul bei der Initialisierung des Servers mit zusammengeschlossenen Datenbanken geladen wird. Ist dies der Fall, kann es sogar zu einer Leistungsverbesserung kommen, wenn als erstes auf die Oracle-Datenquelle zugegriffen wird. Weitere Informationen zu Namen der Oberflächenbibliotheken finden Sie im Handbuch SQL Reference.

Schritt  7.

Mit der Anweisung CREATE SERVER definieren Sie die einzelnen Oracle-Server, für die Sie die Kommunikation konfigurieren. Beispiel:

CREATE SERVER ORASERVER TYPE ORACLE VERSION 7.2 WRAPPER SQLNET
OPTIONS (NODE "oranode")

Dabei gilt folgendes:

  • ORASERVER ist der Name, den Sie dem Oracle-Server zuordnen. Es muß sich dabei um einen eindeutigen Namen handeln.
  • ORACLE ist der Datenquellentyp, für den der Zugriff konfiguriert wird.
  • 7.2 ist die Version von Oracle, auf die zugegriffen wird.
  • SQLNET ist der Name der Oberfläche, die Sie mit der Anweisung CREATE WRAPPER definiert haben.
  • oranode ist der Name des Knotens, auf dem sich ORASERVER befindet. Diesen Wert entnehmen Sie der Datei tnsnames.ora. Bei diesem Wert wird zwischen Groß-/Kleinschreibung unterschieden. Abbildung 6 zeigt die Beziehung zwischen den Knotenoptionen und der Datei tnsnames.ora.

    Dieser Knotenwert ist zwar als wahlfrei angegeben, für Oracle-Datenquellen ist er jedoch erforderlich. Eine vollständige Liste der Optionen finden Sie im Handbuch SQL Reference.

    Abbildung 6 zeigt die Informationen in der Datei tnsnames.ora, der Sicht SYSCAT.SERVEROPTIONS und der Sicht SYSCAT.SERVERS.

    Abbildung 6. Beziehung zwischen DB2-Systemdateien und der Oracle-Datei "tnsnames.ora"


    DB2-Systemdateien und Oracle

Schritt  8.

Wenn eine Benutzer-ID oder ein Kennwort auf dem Server mit zusammengeschlossenen Datenbanken von der Benutzer-ID oder vom Kennwort auf der Oracle-Datenquelle abweicht, können Sie die Anweisung CREATE USER verwenden, um die lokale Benutzer-ID der an der Oracle-Datenquelle definierten Benutzer-ID und dem Kennwort zuzuordnen. Beispiel:

CREATE USER MAPPING FOR DB2USER SERVER ORASERVER
OPTIONS ( REMOTE_AUTHID 'orauser', REMOTE_PASSWORD "dayl1te")

Dabei gilt folgendes:

  • DB2USER ist die lokale Benutzer-ID, die der an der Oracle-Datenquelle definierten Benutzer-ID zugeordnet wird.
  • ORASERVER ist der Name der in der Anweisung CREATE SERVER definierten Oracle-Datenquelle.
  • orauser ist die Benutzer-ID auf der Oracle-Datenquelle, der DB2USER zugeordnet wird. Bei diesem Wert wird zwischen Groß-/Kleinschreibung unterschieden.

    Einschränkung:

    Die Oracle-Benutzer-ID (auf der Oracle-Datenquelle, nicht auf dem DB2-Server mit zusammengeschlossenen Datenbanken) muß mit dem Oracle-Befehl create user mit der Klausel 'identified by' statt mit der Klausel 'identified externally' erstellt worden sein.

  • dayl1te ist das "orauser" zugeordnete Kennwort. Bei diesem Wert wird zwischen Groß-/Kleinschreibung unterschieden.

Schritt  9.

Mit der Anweisung CREATE NICKNAME ordnen Sie einer Sicht oder Tabelle der Oracle-Datenquelle einen Kurznamen zu. Mit diesem Kurznamen können Sie in Zukunft die Oracle-Datenquelle abfragen. Im folgenden Beispiel sehen Sie eine Anweisung CREATE NICKNAME:

CREATE NICKNAME ORASALES FOR ORASERVER.SALESDATA.MIDWEST

Dabei gilt folgendes:

  • ORASALES ist ein eindeutiger Kurzname für eine Oracle-Tabelle oder Sicht.
  • ORASERVER.SALESDATA.MIDWEST ist eine dreiteilige Kennung im folgenden Format:

    datenquellenname.ferner-schemenname.ferner-tabellenname

    Weitere Informationen zur Anweisung CREATE NICKNAME finden Sie im Handbuch SQL Reference.

    Allgemeine Informationen zu Kurznamen finden Sie im Handbuch Systemverwaltung.

Schritt 10.

Wiederholen Sie den vorherigen Schritt für alle Datenbankobjekte, für die Sie Kurznamen erstellen wollen.

Schritt 11.

Aktualisieren Sie für jeden HOST im Abschnitt DESCRIPTION der Datei tnsnames.ora die Datei /etc/hosts für UNIX-Server, und die Datei x:\winnt\system32\drivers\etc\hosts für Windows-Server, falls dies erforderlich ist.

Ob die Aktualisierung dieser Datei erforderlich ist, hängt davon ab, wie TCP/IP in Ihrem Netzwerk konfiguriert ist. Eine Netzwerkkomponente muß den Namen des fernen Hosts, der im Abschnitt DESCRIPTION der Datei tnsnames.ora (im vorliegenden Beispiel "oranode") in eine Adresse umsetzen. Wenn zu Ihrem Netzwerk ein Namens-Server gehört, der den Host-Namen erkennt, ist die Aktualisierung der TCP/IP-Datei hosts nicht erforderlich. Andernfalls muß ein Eintrag für einen fernen Host vorgenommen werden. Informationen zur Konfiguration Ihres Netzwerks erhalten Sie von Ihrem Netzadministrator.



Direktaufruf

Wenn Sie weitere Informationen zur Zuordnung von Oracle-Codepages wünschen, fahren Sie mit Optionen für Oracle-Codepages fort.

Wenn Sie prüfen wollen, ob Sie die Konfiguration erfolgreich durchgeführt haben und der Server mit zusammengeschlossenen Datenbanken auf die Datenquellen zugreifen kann, fahren Sie mit Prüfen von Verbindungen zu Oracle-Datenquellen fort.


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