Dieses Kapitel enthält Informationen zu Installation und Betrieb der Programme Capture und Apply für OS/390. Daneben finden Sie in den folgenden Abschnitten spezifische Informationen zur Replikation von DB2 für OS/390-Daten:
Das Einrichten der Programme umfasst das Durchführen der DB2-Wartung, die Installation von Capture und Apply sowie die Konfiguration der Quellen-, Ziel- und Steuerungs-Server, nachdem Sie ein neues DB2-Release installiert haben.
Nehmen Sie die erforderliche DB2-Wartung vor, bevor Sie die Programme Capture und Apply für OS/390 installieren. Um die richtige DB2-Wartung vorzunehmen, gehen Sie folgendermaßen vor:
Capture für OS/390 und Apply für OS/390 liegen im SMP/E-Format vor. Die Installationsfolge für jedes Programm umfasst folgende Schritte:
Ausführliche Informationen zur Installation der Programme Capture und Apply finden Sie im Programmverzeichnis von DB2 Universal Database für OS/390 Version 7.
Für die Lademodule von Capture und Apply für OS/390 wird durch SMP/E
automatisch eine Programmverbindung (Link-Edit) hergestellt. Dabei wird
die DB2-Bibliothek DSN###.SDSNLOAD verwendet, die für Ihr DB2-Release
angegeben ist. Die Beispieljobs ASNLDEF (Capture) und ASNADEF (Apply)
werden während der Installation verwendet, um Dateien für Ihr SMP/E-System zu
definieren. Pro Programm gibt es ein Lademodul für jedes Release von
DB2, wobei das Suffix das DB2-Release angibt:
DB2-Release | Capture-Lademodul | Apply-Lademodul |
---|---|---|
Version 5.1 | ASNLRP75 | ASNAPV75 |
Version 6.1 | ASNLRP76 | ASNAPV76 |
Version 7.1 | ASNLRP77 | ASNAPV77 |
Informationen zum Einrichten Ihrer SMP/E DDDEF-Einträge während der Installation (in Schritt 2) finden Sie in der Capture-Beispielbibliothek SASNLBSE(ASNLDEF) und in der Apply-Beispielbibliothek SASNABSE(ASNADEF).
Als Sie das Capture- oder Apply-Programm installierten, wurde jeder DDDEF-Eintrag so eingerichtet, dass er auf eine entsprechende DB2-Bibliothek DSN###.SDSNLOAD verweist; dabei bezieht sich ### auf das Produktrelease (710 für Version 7.1, 610 für Version 6.1 und 510 für Version 5.1). Wenn eines der zugehörigen Releases von DB2 nicht installiert wurde, wurden die DDDEF-Einträge mit der DB2-Bibliothek SDSNLOAD für "DDDEF(SDSNLD##)" eingerichtet, um auf das höchste installierte DB2-Produktrelease zu verweisen. Wenn beispielsweise DB2 5.1 nicht installiert wurde, wurden die DDDEF-Einträge mit DDDEF(SDSNLD51) eingerichtet, um auf die Bibliothek DSN710.SDSNLOAD zu verweisen, so dass die SMP/E-Programmverbindung (Link-Edit) mit Rückkehrcode 4 abgeschlossen wird. Ferner können das Capture-Lademodul ASNLRP75 in Ausführungsjob ASNL2RN5 oder das Apply-Lademodul ASNAPV75 in Ausführungsjob ASNA2RN5 nicht ausgeführt werden.
Wenn Sie ein neues DB2-Release nach der Installation der Programme Capture oder Apply installieren, beachten Sie Folgendes:
Mit den in diesem Abschnitt beschriebenen Befehlen kann der Administrator folgende Funktionen von Capture für OS/390 ausführen:
Die Befehle können von TSO oder von der MVS-Konsole ausgeführt werden.
Der Abschnitt enthält außerdem eine Liste von Einschränkungen, die beim Ausführen des Capture-Programms gelten.
Bestimmte Datentypen werden von Capture für OS/390 nicht unterstützt. Eine Liste der Einschränkungen finden Sie im Abschnitt Allgemeine Einschränkungen bei der Replikation.
Nur ein Exemplar des Capture-Programms kann pro Subsystem ausgeführt werden. In einer Umgebung mit gemeinsamer Datenbenutzung kann nur ein Member-Subsystem in einer Gruppe mit gemeinsamer Datenbenutzung das Capture-Programm ausführen. In Umgebungen mit gemeinsamer Datenbenutzung liefert DB2 Mischprotokollsätze aus allen Member-Subsystemen.
Nach dem Starten des Capture-Programms wird dieses kontinuierlich ausgeführt, bis es gestoppt wird oder einen nicht behebbaren Fehler feststellt. Sie können es entweder über die JCL oder als vom System aufgerufene Task starten.
Um das Programm Capture für OS/390 mit der JCL zu starten, gehen Sie folgendermaßen vor:
Ein Beispiel für diese Zeile in der Aufruf-JCL ist:
//ASNL2RNx EXEC PGM=ASNLRPnn,PARM='DB2-subsystem-name NOTERM WARMNS SLEEP=2'Dabei geben x und nn die Version des Capture-Programms an. Folgende Werte sind möglich:
Um das Programm Capture für OS/390 als vom System initialisierte Task zu starten, gehen Sie folgendermaßen vor:
In Tabelle 24 werden die Aufrufparameter definiert.
Tabelle 24. Aufrufparameterdefinitionen für OS/390
Parameter | Definition |
---|---|
DB2-subsystem-name | Gibt den Namen des DB2-Subsystems an, das eine Verbindung zu dem
Steuerungs-Server herstellen kann. Der Standardwert für den
Subsystemnamen ist DSN. Dieser Parameter muss als Erstes angegeben
werden.
Bei gemeinsamer Datenbenutzung darf der Gruppenanschlussname (Group Attach Name) nicht verwendet werden. Stattdessen ist der Name eines Member-Subsystems anzugeben. |
TERM (Standardwert) | Beendet das Capture-Programm, wenn DB2 beendet wird. |
NOTERM | Sorgt dafür, dass das Capture-Programm weiter ausgeführt wird, wenn DB2
mit MODE(QUIESCE) beendet wird. Nach dem Initialisieren von DB2 wird
das Capture-Programm im WARM-Modus gestartet und nimmt das Erfassen von
Änderungen an der Stelle wieder auf, an der es beim letzten Abschluss von DB2
beendet wurde.
Wenn DB2 durch einen Befehl FORCE oder abnormal beendet wird, wird das Capture-Programm beendet, auch wenn Sie diesen Parameter ausgewählt haben. Wenn Sie die Option NOTERM verwenden und DB2 mit eingeschränktem Zugriff (ACCESS MAINT) starten, kann das Capture-Programm keine Verbindung herstellen und wird beendet. |
WARM (Standardwert) | Das Capture-Programm nimmt die Verarbeitung an der Stelle wieder auf, an der sie bei der letzten Ausführung beendet wurde, wenn Warmstartinformationen zur Verfügung stehen. Wenn das Capture-Programm keinen Warmstart ausführen kann, erfolgt ein Kaltstart. |
WARMNS | Das Capture-Programm nimmt die Verarbeitung an der Stelle wieder auf, an der sie bei der letzten Ausführung beendet wurde, wenn Warmstartinformationen zur Verfügung stehen. Andernfalls wird eine Nachricht ausgegeben und das Programm beendet. Bei WARMNS schaltet das Capture-Programm nicht automatisch auf einen Kaltstart um. Das Capture-Programm lässt die Trace-, UOW-, CD- und Warmstarttabellen intakt. Wenn Fehler auftreten, wird das Capture-Programm beendet, anstatt auf einen Kaltstart umzuschalten (was bei Angabe von WARM der Fall wäre). |
COLD | Das Capture-Programm löscht bei der Initialisierung zunächst alle Zeilen in der CD-Tabelle, der UOW-Tabelle und Trace-Tabelle. Alle Subskriptionen für diese Replikationsquellen werden während des nächsten Verarbeitungszyklus des Apply-Programms vollständig aktualisiert. Eine vollständige Aktualisierung wird nicht vorgenommen, wenn die Zieltabelle eine unvollständige CCD-Tabelle ist (vgl. Abschnitt Korrektur von Abstimmungsverlusten zwischen Quellen- und Zieltabellen). |
PRUNE (Standardwert) | Das Capture-Programm bereinigt automatisch die Zeilen in den CD- und UOW-Tabellen, die das Apply-Programm kopiert hat. Dies geschieht in dem Intervall, das in der Tabelle mit Anpassungsparametern angegeben ist. Das Capture-Programm löscht auch die CD- und UOW-Zeilen, die älter als die Aufbewahrungszeit sind, auch wenn sie nicht während des Warmstarts kopiert wurden. |
NOPRUNE | Das automatische Bereinigen ist inaktiviert. Das Capture-Programm bereinigt die CD- und UOW-Tabellen nur, wenn der Befehl PRUNE eingegeben wird. |
NOTRACE (Standardwert) | Es werden keine Trace-Informationen geschrieben. |
TRACE | Schreibt Trace-Nachrichten in die Standardausgabe SYSPRINT. |
SLEEP=n | Gibt eine Wartezeit für das Capture-Programm an, die beginnt, wenn das Programm die Verarbeitung der aktiven Protokolldatei beendet hat. Dabei steht n für eine Anzahl Sekunden. Dieser Parameter ist für das Capture-Programm verfügbar, das unter DB2 für MVS ab Version 4 Release 1 mit gemeinsamer Datenbenutzung ausgeführt wird. Der Standardwert ist SLEEP=0. |
ALLCHG (Standardwert) | Gibt an, dass jedes Mal ein Eintrag in die CD-Tabelle geschrieben wird, wenn sich eine Quellentabellenzeile ändert. |
CHGONLY | Gibt an, dass nur dann beim Ändern einer Quellentabellenzeile ein Eintrag in die CD-Tabelle geschrieben wird, wenn sich Werte in den für die Replikation definierten Spalten (CD-Tabellenspalten) ändern. |
Verwenden Sie den JES2-Befehl $TA oder den NetView-Befehl AT, um Capture für OS/390 zu einem bestimmten Zeitpunkt zu starten. Führen Sie die folgenden Schritte aus:
Mit dem Befehl STOP können Sie das Capture-Programm ordnungsgemäß beenden und die bis dahin verarbeiteten Protokollsätze festschreiben. (Weitere Informationen enthält die Veröffentlichung MVS System Commands.)
>>-F--jobname--,STOP-------------------------------------------><
Geben Sie den Befehl STOP ein, bevor Sie eine der folgenden Funktionen ausführen:
Mit dem Befehl SUSPEND können Sie OS/390-Ressourcen zu Zeiten hoher Systemauslastung für andere Transaktionen freigeben, ohne die Umgebung des Capture-Programms zu beeinträchtigen. Mit diesem Befehl wird das Capture-Programm unterbrochen, bis Sie den Befehl RESUME eingeben.
>>-F--jobname--,SUSPEND----------------------------------------><
Wichtig: Verwenden Sie den Befehl SUSPEND nicht, wenn Sie eine Replikationsquelle entfernen. Stoppen Sie stattdessen das Capture-Programm durch Eingabe des Befehls STOP.
Mit dem Befehl RESUME können Sie ein unterbrochenes Capture-Programm wieder aufnehmen.
>>-F--jobname--,RESUME-----------------------------------------><
Der Befehl REINIT ist zu verwenden, um mit der Erfassung von Daten aus neuen Quellentabellen zu beginnen, wenn eine neue Replikationsquelle hinzugefügt werden soll, während das Capture-Programm ausgeführt wird. Über den Befehl REINIT wird das Capture-Programm angewiesen, neu hinzugefügte Replikationsquellen aus der Registriertabelle abzurufen.
Der Befehl REINIT liest auch die Tabelle mit Anpassungsparametern erneut, um Änderungen an den Anpassungsparametern zu ermitteln.
>>-F--jobname--,REINIT-----------------------------------------><
Wichtig: Verwenden Sie den Befehl REINIT nicht, um das Capture-Programm nach dem Entfernen einer Replikationsquelle oder dem Löschen einer Replikationsquellentabelle zu reinitialisieren, während das Capture-Programm ausgeführt wird. Stoppen Sie stattdessen das Capture-Programm, und starten Sie es erneut mit der Option WARM oder WARMNS.
Bevor Sie mit der Anweisung ALTER TABLE eine Spalte zu einer Replikationsquelle oder einer CD-Tabelle hinzufügen, müssen Sie sicherstellen, dass das Capture-Programm alle Änderungen für die Tabelle erfasst hat. Nach Ausführen der Anweisung ALTER TABLE müssen Sie den Befehl REINIT absetzen.
Mit dem Befehl PRUNE können Sie das Bereinigen der CD- und UOW-Tabellen starten.
Dieser Befehl bereinigt die Tabellen einmal.
>>-F--jobname--,PRUNE------------------------------------------><
Das Capture-Programm gibt die Nachricht ASN0124I aus, wenn der Befehl akzeptiert wurde und zur Verarbeitung ansteht.
Wenn Sie das Capture-Programm während des Bereinigens gestoppt oder unterbrochen haben, müssen Sie den Befehl PRUNE nochmals eingeben, um den Bereinigungsvorgang wieder aufzunehmen. Der Bereinigungsvorgang wird bei Eingabe des Befehls RESUME nicht wieder aufgenommen.
Mit dem Befehl GETLSEQ können Sie die Zeitmarke und die aktuelle Protokollfolgenummer abrufen. Anhand dieser Information können Sie ermitteln, bis zu welchem Punkt das Capture-Programm das DB2-Protokoll gelesen hat.
>>-F--jobname--,GETLSEQ----------------------------------------><
Das Capture-Programm gibt die Nachricht ASN0125I aus, die die aktuelle, erfolgreich verarbeitete Protokollfolgenummer angibt.
Mit den in den folgenden Abschnitten beschriebenen Befehlen kann der Administrator folgende Funktionen von Apply für OS/390 ausführen:
Die Befehle können von TSO oder von der MVS-Konsole ausgeführt werden.
Nach dem Starten des Apply-Programms wird es kontinuierlich ausgeführt, bis
Um das Programm Apply für OS/390 zu starten, gehen Sie folgendermaßen vor:
Bereiten Sie die JCL für OS/390 vor, indem Sie die gewünschten Aufrufparameter im Feld PARM des Apply-Jobs angeben. Passen Sie die JCL so an, dass sie den Anforderungen Ihres Standorts entspricht. Die Aufruf-JCL in Bibliothek SASNAJCL(ASNA2RN#) ist im Produkt Apply für OS/390 enthalten.
Ein Beispiel für diese Zeile in der Aufruf-JCL ist:
//ASNARUN EXEC PGM=ASNAPVnn,PARM='apply-qual DB2-subsystem-name DISK'
Dabei gibt nn die Version des Apply-Programms an. Folgende Werte sind möglich:
In Tabelle 25 werden die Aufrufparameter definiert.
Tabelle 25. Apply-Aufrufparameterdefinitionen
Parameter | Definition |
---|---|
apply-qual | Gibt das Apply-Qualifikationsmerkmal an, das von dem Apply-Exemplar verwendet wird, um die zu bearbeitenden Subskriptionsgruppen zu identifizieren. Bei Angabe des Apply-Qualifikationsmerkmals muss die Groß-/Kleinschreibung beachtet werden. Die Eingabe muss mit dem APPLY_QUAL-Wert in der Subskriptionsgruppentabelle übereinstimmen. Dieser Parameter muss als Erstes angegeben werden. |
DB2-subsystem-name | Gibt den Namen des DB2-Subsystems an, das eine Verbindung zu dem
Steuerungs-Server herstellen kann. Dieser Parameter muss als zweites
angegeben werden.
Bei gemeinsamer Datenbenutzung darf der Gruppenanschlussname (Group Attach Name) nicht verwendet werden. Stattdessen ist der Name eines Member-Subsystems anzugeben. |
steuerungs-server-name | Gibt den Namen des Servers an, auf dem sich die Replikationssteuertabellen befinden werden. Wenn Sie diesen Parameter nicht angeben, wird standardmäßig der aktuelle Server verwendet. |
LOADXit | Gibt an, dass ASNLOAD vom Apply-Programm aufgerufen werden soll. Die von IBM gelieferte Exit-Routine ASNLOAD verwendet die Dienstprogramme zum Exportieren und Laden, um die Zieltabellen zu aktualisieren. Derzeit ist kein Dienstprogramm zur Verwendung durch das Programm ASNLOAD unter DB2 für OS/390 verfügbar. |
NOLOADXit (Standardwert) | Gibt an, dass das Programm ASNLOAD nicht vom Apply-Programm aufgerufen werden soll. |
MEMory (Standardwert) | Gibt an, dass eine Speicherdatei (Memory File) die abgerufene Antwortgruppe speichert. Das Apply-Programm wird abgebrochen, wenn nicht genug Hauptspeicher für die Antwortgruppe zur Verfügung steht. |
DISK | Gibt an, dass eine Plattendatei (Disk File) die abgerufene Antwortgruppe speichert. |
INAMsg (Standardwert) | Gibt an, dass das Apply-Programm eine Nachricht ausgeben soll, wenn das Apply-Programm inaktiv ist. |
NOINAMsg | Gibt an, dass das Apply-Programm diese Nachricht nicht ausgeben soll. |
NOTRC (Standardwert) | Gibt an, dass das Apply-Programm keinen Trace generiert. |
TRCERR | Gibt an, dass das Apply-Programm einen Trace generiert, der nur Fehlerinformationen enthält. |
TRCFLOW | Gibt an, dass das Apply-Programm einen Trace generiert, der Informationen zu Fehlern und zum Ausführungsablauf enthält. |
NOTIFY | Gibt an, dass das Apply-Programm die Routine ASNDONE aufrufen soll. Diese Exit-Routine gibt die Steuerung an den Benutzer zurück, sobald das Apply-Programm eine Subskriptionsgruppe vollständig kopiert hat. |
NONOTIFY (Standardwert) | Gibt an, dass die Routine ASNDONE nicht vom Apply-Programm aufgerufen werden soll. |
SLEEP (Standardwert) | Gibt an, dass das Apply-Programm inaktiviert werden soll, wenn keine neuen Subskriptionen für die Verarbeitung ausgewählt werden können. |
NOSLEEP | Gibt an, dass das Apply-Programm gestoppt werden soll, wenn keine neuen Subskriptionsgruppen für die Verarbeitung ausgewählt werden können. |
DELAY(n) | Gibt die Verzögerungszeit (in Sekunden) am Ende jedes Zyklus des Apply-Programms an, wenn die fortlaufende Replikation verwendet wird. Dabei ist n=0, 1, 2, 3, 4, 5 oder 6. Die Standardverzögerungszeit beträgt 6 Sekunden. |
ERRWAIT(n) | Gibt die Wartezeit (in Sekunden) an, bevor das Apply-Programm einen neuen Verarbeitungsversuch startet, nachdem es eine Fehlerbedingung festgestellt hat. Dabei gibt n die Anzahl Sekunden an. Wählen Sie den Wert nicht zu klein, weil das Apply-Programm nahezu ohne Unterbrechung ausgeführt wird und eine große Zahl von Zeilen in der Apply-Prüfprotokolltabelle generiert. Die Standardwartezeit beträgt 300 Sekunden (5 Minuten). |
Verwenden Sie den JES2-Befehl $TA oder den NetView-Befehl AT, um Apply für OS/390 zu einem bestimmten Zeitpunkt zu starten. Führen Sie die folgenden Schritte aus:
Weitere Informationen zur Verwendung des JES2-Befehls $TA finden Sie in der Veröffentlichung MVS/ESA JES2 Commands. Näheres zum NetView-Befehl AT kann in der Veröffentlichung NetView for MVS Command Reference nachgelesen werden.
Um das Programm Apply für OS/390 zu starten, geben Sie den folgenden MVS-Befehl STOP ein:
>>-P--jobname--------------------------------------------------><
Sie können Probleme mit gegenseitigem Sperren oder Zeitlimitüberschreitungen in Ihren Anwendungen vermeiden, wenn Sie TYPE 2-Indizes verwenden, da die TYPE 2-Indizes keine Indexseiten sperren. TYPE 2-Indizes ermöglichen auch die Nutzung anderer Funktionen wie z. B. die Verarbeitung durch einen zentralen Parallelabfrageprozessor, höhere Partitionsunabhängigkeit, Zeilensperren und die Möglichkeit, trotz Sperren zu lesen. Bei Angabe von TYPE 2-Indizes werden alle Spezifikationen von SUBPAGES ignoriert, und es erscheint eine Fehlernachricht.
Wenn Sie keine Indexart angeben, wird diese wie folgt festgelegt:
Empfehlungen:
Der DB2-ODBC-Katalog wurde entwickelt, um die Leistung von ODBC-Anwendungen zu verbessern. Die Tabellen im DB2-ODBC-Katalog liegen bereits verknüpft und indexiert vor, um einen schnelleren Zugriff für ODBC-Anwendungen zu ermöglichen. Der ODBC-Treiber von IBM unterstützt außerdem mehrere Sichten des DB2-ODBC-Katalogs.
Der Einsatz des DB2-ODBC-Katalogs wird von DB2 DataPropagator ab Version 5 unterstützt. Nähere Informationen zur Unterstützung von Version 5 enthält das DB2 Replikation Referenzhandbuch für Version 5. DB2 DataPropagator Version 6 bietet folgende Erweiterungen des DB2-ODBC-Katalogs:
Durch den Einsatz der DB2-ODBC-Katalog-Tabellen können Probleme in Bezug auf die Datenaktualität ausgeräumt werden. DB2 DataPropagator für OS/390 Version 6 ist in der Lage, die Daten im DB2-ODBC-Katalog auf dem Stand des Inhalts der tatsächlichen DB2-Katalogtabelle zu halten. Das Capture-Programm ermittelt die Protokollsätze, die Änderungen am DB2-Katalog entsprechen, und zeichnet diese Sätze mit geänderten Daten in einer Zwischenspeichertabelle auf. Das Apply-Programm repliziert die Sätze mit geänderten Daten in die DB2-ODBC-Katalog-Tabellen.
In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie der DB2-ODBC-Katalog über den Automatikmodus implementiert werden kann. In diesem Modus werden alle Änderungen am DB2-Katalog automatisch in die Tabellen des DB2-ODBC-Katalogs repliziert.
Dieser Abschnitt enthält Konfigurationsanweisungen, mit denen Sie Ihren Client und Server zur Ausführung von ODBC-Abfragen vorbereiten können.
Um den gesamten DB2-ODBC-Katalog zu verwenden, nehmen Sie den Eintrag CLISCHEMA=CLISCHEM in die Datei DB2CLI.INI auf. Wenn Sie anstelle des vollständigen DB2-ODBC-Katalogs eigene Sichten verwenden möchten, fügen Sie den Eintrag CLISCHEMA=MYSCHEMA in die Datei DB2CLI.INI ein. Das folgende Beispiel enthält beide Anweisungen.
[tstcli1x] uid=benutzerid pwd=kennwort autocommit=0 TableType="'TABLE','VIEW','SYSTEM TABLE'" [tstcli2x] Unter der Annahme, dass dbalias2 eine Datenbank in DB2 für MVS ist: SchemaList="'OWNER1','OWNER2','CURRENT SQLID'" [MyVeryLongDBALIASName] dbalias=dbalias3 SysSchema=MYSCHEMA [RDBD2205] AUTOCOMMIT=1 LOBMAXCOLUMNSIZE=33554431 LONGDATACOMPAT=1 PWD=USRT006 UID=USRT006 DBALIAS=RDBD2205 CLISCHEMA=CLISCHEM [RDBD2206] AUTOCOMMIT=1 LOBMAXCOLUMNSIZE=33554431 LONGDATACOMPAT=1 PWD=USRT006 UID=USRT006 DBALIAS=RDBD2206 CLISCHEMA=MYSCHEMA
Wenn Sie ein eigenes Schema verwenden, müssen Sie für alle DB2-ODBC-Katalog-Tabellen Sichten definieren. Tabelle 26 enthält eine Liste der DB2-ODBC-Katalog-Tabellen, für die Sie eine Sicht definieren müssen. Verwenden Sie die folgende Anweisung VIEW MYSCHEMA, um die DB2-ODBC-Katalogsichten für die ODBC-Tabellen CLISCHEM.tabellenname zu definieren.
CREATE VIEW MYSCHEMA.tabellenname FROM CLISCHEM.tabellenname where TABLE_SCHEM=MYUSER
Dabei ist tabellenname ein DB2-ODBC-Katalogtabellenname.
Zum Einrichten des Servers definieren Sie die folgenden Steuerinformationen für die Replikation:
Tabelle 26 zeigt die vom DB2-ODBC-Katalog unterstützten
Funktionsaufrufe und beschreibt, wie diese Funktionsaufrufe von DB2 Universal
Database für OS/390 Version 7 implementiert werden.
Tabelle 26. ODBC-Funktionsaufrufe
ODBC-Funktionsaufruf | ODBC-Katalogtabellen |
---|---|
SQLColumns |
Die Anweisung SELECT wird für vorformatierte Daten in Tabelle CLISCHEM.COLUMNS ausgeführt. Dieser Aufruf wird mit der Quellentabelle SYSIBM.SYSCOLUMNS
implementiert.
|
SQLColumnPrivileges |
Die Anweisung SELECT wird für im Voraus verknüpfte Daten in Tabelle CLISCHEM.COLUMNPRIVILEGES ausgeführt. Dieser Aufruf wird mit den Quellentabellen SYSIBM.SYSCOLUMNS,
SYSIBM.SYSTABAUTH und SYSIBM.SYSCOLAUTH implementiert.
|
SQLForeignKeys |
Die Anweisung SELECT wird für im Voraus verknüpfte Daten in Tabelle CLISCHEM.FOREIGNKEYS ausgeführt. Dieser Aufruf wird mit den Quellentabellen SYSIBM.SYSRELS,
SYSIBM.SYSFOREIGNKEYS und SYSIBM.SYSCOLUMNS
implementiert.
|
SQLPrimaryKeys |
Die Anweisung SELECT wird für die in Tabelle CLISCHEM.PRIMARYKEYS gespeicherten Primärschlüssel ausgeführt. Dieser Aufruf wird mit der Quellentabelle SYSIBM.SYSCOLUMNS
implementiert.
|
SQLProcedures |
Die Anweisung SELECT wird für die Tabelle CLISCHEM.PROCEDURES ausgeführt, die nur die von der Funktion SQLProcedures benötigten Spalten enthält. Dieser Aufruf wird mit der Quellentabelle SYSIBM.SYSROUTINES
implementiert.
|
SQLSpecialColumns |
Die Anweisung SELECT wird für im Voraus verknüpfte Daten in Tabelle CLISCHEM.SPECIALCOLUMNS ausgeführt. Dieser Aufruf wird mit den Quellentabellen SYSIBM.SYSCOLUMNS,
SYSIBM.SYSKEYS und SYSIBM.SYSINDEXES implementiert.
|
SQLTablesPrivileges |
Die Anweisung SELECT wird für die Tabelle CLISCHEM.TABLEPRIVILEGES ausgeführt. Dieser Aufruf wird mit der Quellentabelle SYSIBM.SYSTABAUTH
implementiert.
|
SQLTables |
Die Anweisung SELECT wird für im Voraus verknüpfte Daten in Tabelle CLISCHEM.TABLES ausgeführt. Dieser Aufruf wird mit der Quellentabelle SYSIBM.SYSTABLES
implementiert.
|
SQLStatistics |
Die Anweisung SELECT wird für im Voraus verknüpfte Daten in Tabelle CLISCHEM.TSTATISTICS ausgeführt. Dieser Aufruf wird mit den Quellentabellen SYSIBM.SYSTABLES,
SYSIBM.SYSINDEXES und SYSIBM.SYSKEYS implementiert.
|
SQLProcedureColumns |
Die Anweisung SELECT wird für im Voraus verknüpfte Daten in Tabelle CLISCHEM.PROCEDURECOLUMNS ausgeführt. Dieser Aufruf wird mit den Quellentabellen SYSIBM.SYSROUTINES und
SYSIBM.SYSPARMS implementiert.
|