DB2 Replikation Benutzer- und Referenzhandbuch

Kapitel 10. Capture und Apply für OS/390

Dieses Kapitel enthält Informationen zu Installation und Betrieb der Programme Capture und Apply für OS/390. Daneben finden Sie in den folgenden Abschnitten spezifische Informationen zur Replikation von DB2 für OS/390-Daten:


Einrichten der Programme Capture und Apply

Das Einrichten der Programme umfasst das Durchführen der DB2-Wartung, die Installation von Capture und Apply sowie die Konfiguration der Quellen-, Ziel- und Steuerungs-Server, nachdem Sie ein neues DB2-Release installiert haben.

DB2-Wartung

Nehmen Sie die erforderliche DB2-Wartung vor, bevor Sie die Programme Capture und Apply für OS/390 installieren. Um die richtige DB2-Wartung vorzunehmen, gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Nehmen Sie die Wartung entsprechend der Liste im Abschnitt "Service Level Information" im Programmverzeichnis von DB2 UDB für OS/390 V7 vor, und lesen Sie die PSP-Protokollbereiche (PSP = Preventive Service Planning), bevor Sie die Programme Capture und Apply installieren.
  2. Installieren Sie die Wartungsdateien entsprechend der Liste in den PSP-Protokollbereichen für die Programme Capture und Apply. Weitere Informationen finden Sie im PSP-Abschnitt des Programmverzeichnisses.

Installation von Capture und Apply für OS/390

Capture für OS/390 und Apply für OS/390 liegen im SMP/E-Format vor. Die Installationsfolge für jedes Programm umfasst folgende Schritte:

  1. Anpassen der Aufruf-JCL an die Umgebung
  2. Installieren unter Verwendung von SMP/E
  3. Bereitstellen der APF-Berechtigung
  4. Erstellen und Laden der VSAM-Nachrichtendatei
  5. Binden an das DB2-Subsystem und an Zielsubsysteme oder Steuerungssubsysteme, zu denen das DB2-Subsystem eine Verbindung herstellt

Ausführliche Informationen zur Installation der Programme Capture und Apply finden Sie im Programmverzeichnis von DB2 Universal Database für OS/390 Version 7.

Konfigurieren von Capture und Apply für OS/390 nach der Installation eines neuen DB2-Release

Für die Lademodule von Capture und Apply für OS/390 wird durch SMP/E automatisch eine Programmverbindung (Link-Edit) hergestellt. Dabei wird die DB2-Bibliothek DSN###.SDSNLOAD verwendet, die für Ihr DB2-Release angegeben ist. Die Beispieljobs ASNLDEF (Capture) und ASNADEF (Apply) werden während der Installation verwendet, um Dateien für Ihr SMP/E-System zu definieren. Pro Programm gibt es ein Lademodul für jedes Release von DB2, wobei das Suffix das DB2-Release angibt:
DB2-Release Capture-Lademodul Apply-Lademodul
Version 5.1 ASNLRP75 ASNAPV75
Version 6.1 ASNLRP76 ASNAPV76
Version 7.1 ASNLRP77 ASNAPV77

Informationen zum Einrichten Ihrer SMP/E DDDEF-Einträge während der Installation (in Schritt 2) finden Sie in der Capture-Beispielbibliothek SASNLBSE(ASNLDEF) und in der Apply-Beispielbibliothek SASNABSE(ASNADEF).

Als Sie das Capture- oder Apply-Programm installierten, wurde jeder DDDEF-Eintrag so eingerichtet, dass er auf eine entsprechende DB2-Bibliothek DSN###.SDSNLOAD verweist; dabei bezieht sich ### auf das Produktrelease (710 für Version 7.1, 610 für Version 6.1 und 510 für Version 5.1). Wenn eines der zugehörigen Releases von DB2 nicht installiert wurde, wurden die DDDEF-Einträge mit der DB2-Bibliothek SDSNLOAD für "DDDEF(SDSNLD##)" eingerichtet, um auf das höchste installierte DB2-Produktrelease zu verweisen. Wenn beispielsweise DB2 5.1 nicht installiert wurde, wurden die DDDEF-Einträge mit DDDEF(SDSNLD51) eingerichtet, um auf die Bibliothek DSN710.SDSNLOAD zu verweisen, so dass die SMP/E-Programmverbindung (Link-Edit) mit Rückkehrcode 4 abgeschlossen wird. Ferner können das Capture-Lademodul ASNLRP75 in Ausführungsjob ASNL2RN5 oder das Apply-Lademodul ASNAPV75 in Ausführungsjob ASNA2RN5 nicht ausgeführt werden.

Wenn Sie ein neues DB2-Release nach der Installation der Programme Capture oder Apply installieren, beachten Sie Folgendes:

  1. Verwenden Sie den Capture-DDDEF-Beispieljob SASNLBSE(ASNLDEF), den Apply-DDDEF-Beispieljob SASNABSE(ASNADEF) oder beide, um die DB2-Bibliotheksdatei DSN###.SDSNLOAD für DDDEF(SDSNLD##) auf das neu installierte DB2-Release zu ändern. Dabei bezieht sich SDSNLD## auf das neue DB2-Release (51, 61 oder 71) und DSN###.SDSNLOAD auf das neue DB2-Release (510, 610 oder 710).
  2. Führen Sie einen SMP/E APPLY-Job aus, um ein neueres Capture V7 PTF, ein neueres Apply V7 PTF oder beides mit dem SMP/E-Operand REDO erneut anzuwenden.

Betrieb von Capture für OS/390

Mit den in diesem Abschnitt beschriebenen Befehlen kann der Administrator folgende Funktionen von Capture für OS/390 ausführen:

Die Befehle können von TSO oder von der MVS-Konsole ausgeführt werden.

Der Abschnitt enthält außerdem eine Liste von Einschränkungen, die beim Ausführen des Capture-Programms gelten.

Einschränkungen beim Ausführen des Capture-Programms

Bestimmte Datentypen werden von Capture für OS/390 nicht unterstützt. Eine Liste der Einschränkungen finden Sie im Abschnitt Allgemeine Einschränkungen bei der Replikation.

Nur ein Exemplar des Capture-Programms kann pro Subsystem ausgeführt werden. In einer Umgebung mit gemeinsamer Datenbenutzung kann nur ein Member-Subsystem in einer Gruppe mit gemeinsamer Datenbenutzung das Capture-Programm ausführen. In Umgebungen mit gemeinsamer Datenbenutzung liefert DB2 Mischprotokollsätze aus allen Member-Subsystemen.

Starten von Capture für OS/390

Nach dem Starten des Capture-Programms wird dieses kontinuierlich ausgeführt, bis es gestoppt wird oder einen nicht behebbaren Fehler feststellt. Sie können es entweder über die JCL oder als vom System aufgerufene Task starten.

Um das Programm Capture für OS/390 mit der JCL zu starten, gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Bereiten Sie die JCL für OS/390 vor, indem Sie die gewünschten wahlfreien Aufrufparameter im Feld PARM des Capture-Jobs angeben. Passen Sie die JCL in Bibliothek SASNLJCL(ASNL2RN#) an, damit Sie den Anforderungen des Standorts entspricht.

    Ein Beispiel für diese Zeile in der Aufruf-JCL ist:

    //ASNL2RNx EXEC PGM=ASNLRPnn,PARM='DB2-subsystem-name NOTERM WARMNS SLEEP=2'
    
    Dabei geben x und nn die Version des Capture-Programms an. Folgende Werte sind möglich:
  2. Übergeben Sie die JCL von TSO oder von der MVS-Konsole. Capture für OS/390 kann als Stapeljob oder als gestartete Task ausgeführt werden.

Um das Programm Capture für OS/390 als vom System initialisierte Task zu starten, gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Erstellen Sie eine Prozedur (prozname) in Ihrer PROCLIB. Diese Prozedur enthält die JCL (z. B. ASNL2RN5, ASNL2RN6, oder ASNL2RN7 in Bibliothek SASNLJCL), die zum Ausführen des Capture-Programms erforderlich ist.
  2. Aktualisieren Sie das Modul ICHRIN03 (RACF), das prozname der Benutzer-ID zuordnet, die zum Starten des Capture-Programms verwendet werden soll. Stellen Sie sicher, dass die erforderliche DB2-Berechtigung an diese Benutzer-ID erteilt wird, bevor Sie das Capture-Programm starten.
  3. Erstellen Sie dieses Modul in SYS1.LPALIB. Sie müssen einen Wiederanlauf des MVS-Systems ausführen, damit alle vorgenommenen Änderungen wirksam werden.
  4. Geben Sie an der MVS-Systemkonsole den Befehl start prozname ein.

In Tabelle 24 werden die Aufrufparameter definiert.

Tabelle 24. Aufrufparameterdefinitionen für OS/390
Parameter Definition
DB2-subsystem-name Gibt den Namen des DB2-Subsystems an, das eine Verbindung zu dem Steuerungs-Server herstellen kann. Der Standardwert für den Subsystemnamen ist DSN. Dieser Parameter muss als Erstes angegeben werden.

Bei gemeinsamer Datenbenutzung darf der Gruppenanschlussname (Group Attach Name) nicht verwendet werden. Stattdessen ist der Name eines Member-Subsystems anzugeben.

TERM  (Standardwert)  Beendet das Capture-Programm, wenn DB2 beendet wird.
NOTERM Sorgt dafür, dass das Capture-Programm weiter ausgeführt wird, wenn DB2 mit MODE(QUIESCE) beendet wird. Nach dem Initialisieren von DB2 wird das Capture-Programm im WARM-Modus gestartet und nimmt das Erfassen von Änderungen an der Stelle wieder auf, an der es beim letzten Abschluss von DB2 beendet wurde.

Wenn DB2 durch einen Befehl FORCE oder abnormal beendet wird, wird das Capture-Programm beendet, auch wenn Sie diesen Parameter ausgewählt haben.

Wenn Sie die Option NOTERM verwenden und DB2 mit eingeschränktem Zugriff (ACCESS MAINT) starten, kann das Capture-Programm keine Verbindung herstellen und wird beendet.

WARM  (Standardwert)  Das Capture-Programm nimmt die Verarbeitung an der Stelle wieder auf, an der sie bei der letzten Ausführung beendet wurde, wenn Warmstartinformationen zur Verfügung stehen. Wenn das Capture-Programm keinen Warmstart ausführen kann, erfolgt ein Kaltstart.
WARMNS Das Capture-Programm nimmt die Verarbeitung an der Stelle wieder auf, an der sie bei der letzten Ausführung beendet wurde, wenn Warmstartinformationen zur Verfügung stehen. Andernfalls wird eine Nachricht ausgegeben und das Programm beendet. Bei WARMNS schaltet das Capture-Programm nicht automatisch auf einen Kaltstart um. Das Capture-Programm lässt die Trace-, UOW-, CD- und Warmstarttabellen intakt. Wenn Fehler auftreten, wird das Capture-Programm beendet, anstatt auf einen Kaltstart umzuschalten (was bei Angabe von WARM der Fall wäre).
COLD Das Capture-Programm löscht bei der Initialisierung zunächst alle Zeilen in der CD-Tabelle, der UOW-Tabelle und Trace-Tabelle. Alle Subskriptionen für diese Replikationsquellen werden während des nächsten Verarbeitungszyklus des Apply-Programms vollständig aktualisiert. Eine vollständige Aktualisierung wird nicht vorgenommen, wenn die Zieltabelle eine unvollständige CCD-Tabelle ist (vgl. Abschnitt Korrektur von Abstimmungsverlusten zwischen Quellen- und Zieltabellen).
PRUNE  (Standardwert)  Das Capture-Programm bereinigt automatisch die Zeilen in den CD- und UOW-Tabellen, die das Apply-Programm kopiert hat. Dies geschieht in dem Intervall, das in der Tabelle mit Anpassungsparametern angegeben ist. Das Capture-Programm löscht auch die CD- und UOW-Zeilen, die älter als die Aufbewahrungszeit sind, auch wenn sie nicht während des Warmstarts kopiert wurden.
NOPRUNE Das automatische Bereinigen ist inaktiviert. Das Capture-Programm bereinigt die CD- und UOW-Tabellen nur, wenn der Befehl PRUNE eingegeben wird.
NOTRACE  (Standardwert)  Es werden keine Trace-Informationen geschrieben.
TRACE Schreibt Trace-Nachrichten in die Standardausgabe SYSPRINT.
SLEEP=n Gibt eine Wartezeit für das Capture-Programm an, die beginnt, wenn das Programm die Verarbeitung der aktiven Protokolldatei beendet hat. Dabei steht n für eine Anzahl Sekunden. Dieser Parameter ist für das Capture-Programm verfügbar, das unter DB2 für MVS ab Version 4 Release 1 mit gemeinsamer Datenbenutzung ausgeführt wird. Der Standardwert ist SLEEP=0.
ALLCHG  (Standardwert)  Gibt an, dass jedes Mal ein Eintrag in die CD-Tabelle geschrieben wird, wenn sich eine Quellentabellenzeile ändert.
CHGONLY Gibt an, dass nur dann beim Ändern einer Quellentabellenzeile ein Eintrag in die CD-Tabelle geschrieben wird, wenn sich Werte in den für die Replikation definierten Spalten (CD-Tabellenspalten) ändern.

Terminieren von Capture für OS/390

Verwenden Sie den JES2-Befehl $TA oder den NetView-Befehl AT, um Capture für OS/390 zu einem bestimmten Zeitpunkt zu starten. Führen Sie die folgenden Schritte aus:

  1. Erstellen Sie eine Prozedur, die Capture für OS/390 in der PROCLIB aufruft.
  2. Ändern Sie das Modul ICHRIN03 RACF (oder entsprechende Definitionen für Ihr MVS-Sicherheitspaket), um die Prozedur einer Benutzer-ID zuzuordnen.
  3. Stellen Sie eine Programmverbindung (Link-Edit) für das Modul in SYS1.LPALIB her.

Stoppen von Capture für OS/390

Mit dem Befehl STOP können Sie das Capture-Programm ordnungsgemäß beenden und die bis dahin verarbeiteten Protokollsätze festschreiben. (Weitere Informationen enthält die Veröffentlichung MVS System Commands.)

>>-F--jobname--,STOP-------------------------------------------><
 

Geben Sie den Befehl STOP ein, bevor Sie eine der folgenden Funktionen ausführen:

Unterbrechen von Capture für OS/390

Mit dem Befehl SUSPEND können Sie OS/390-Ressourcen zu Zeiten hoher Systemauslastung für andere Transaktionen freigeben, ohne die Umgebung des Capture-Programms zu beeinträchtigen. Mit diesem Befehl wird das Capture-Programm unterbrochen, bis Sie den Befehl RESUME eingeben.

>>-F--jobname--,SUSPEND----------------------------------------><
 

Wichtig: Verwenden Sie den Befehl SUSPEND nicht, wenn Sie eine Replikationsquelle entfernen. Stoppen Sie stattdessen das Capture-Programm durch Eingabe des Befehls STOP.

Wieder Aufnehmen von Capture für OS/390

Mit dem Befehl RESUME können Sie ein unterbrochenes Capture-Programm wieder aufnehmen.

>>-F--jobname--,RESUME-----------------------------------------><
 

Reinitialisieren von Capture für OS/390

Der Befehl REINIT ist zu verwenden, um mit der Erfassung von Daten aus neuen Quellentabellen zu beginnen, wenn eine neue Replikationsquelle hinzugefügt werden soll, während das Capture-Programm ausgeführt wird. Über den Befehl REINIT wird das Capture-Programm angewiesen, neu hinzugefügte Replikationsquellen aus der Registriertabelle abzurufen.

Der Befehl REINIT liest auch die Tabelle mit Anpassungsparametern erneut, um Änderungen an den Anpassungsparametern zu ermitteln.

>>-F--jobname--,REINIT-----------------------------------------><
 

Wichtig: Verwenden Sie den Befehl REINIT nicht, um das Capture-Programm nach dem Entfernen einer Replikationsquelle oder dem Löschen einer Replikationsquellentabelle zu reinitialisieren, während das Capture-Programm ausgeführt wird. Stoppen Sie stattdessen das Capture-Programm, und starten Sie es erneut mit der Option WARM oder WARMNS.

Bevor Sie mit der Anweisung ALTER TABLE eine Spalte zu einer Replikationsquelle oder einer CD-Tabelle hinzufügen, müssen Sie sicherstellen, dass das Capture-Programm alle Änderungen für die Tabelle erfasst hat. Nach Ausführen der Anweisung ALTER TABLE müssen Sie den Befehl REINIT absetzen.

Bereinigen der CD- und UOW-Tabellen.

Mit dem Befehl PRUNE können Sie das Bereinigen der CD- und UOW-Tabellen starten.

Dieser Befehl bereinigt die Tabellen einmal.

>>-F--jobname--,PRUNE------------------------------------------><
 

Das Capture-Programm gibt die Nachricht ASN0124I aus, wenn der Befehl akzeptiert wurde und zur Verarbeitung ansteht.

Wenn Sie das Capture-Programm während des Bereinigens gestoppt oder unterbrochen haben, müssen Sie den Befehl PRUNE nochmals eingeben, um den Bereinigungsvorgang wieder aufzunehmen. Der Bereinigungsvorgang wird bei Eingabe des Befehls RESUME nicht wieder aufgenommen.

Anzeigen des Erfassungsstatus.

Mit dem Befehl GETLSEQ können Sie die Zeitmarke und die aktuelle Protokollfolgenummer abrufen. Anhand dieser Information können Sie ermitteln, bis zu welchem Punkt das Capture-Programm das DB2-Protokoll gelesen hat.

>>-F--jobname--,GETLSEQ----------------------------------------><
 

Das Capture-Programm gibt die Nachricht ASN0125I aus, die die aktuelle, erfolgreich verarbeitete Protokollfolgenummer angibt.


Betrieb von Apply für OS/390

Mit den in den folgenden Abschnitten beschriebenen Befehlen kann der Administrator folgende Funktionen von Apply für OS/390 ausführen:

Die Befehle können von TSO oder von der MVS-Konsole ausgeführt werden.

Starten von Apply für OS/390

Nach dem Starten des Apply-Programms wird es kontinuierlich ausgeführt, bis

Um das Programm Apply für OS/390 zu starten, gehen Sie folgendermaßen vor:

Bereiten Sie die JCL für OS/390 vor, indem Sie die gewünschten Aufrufparameter im Feld PARM des Apply-Jobs angeben. Passen Sie die JCL so an, dass sie den Anforderungen Ihres Standorts entspricht. Die Aufruf-JCL in Bibliothek SASNAJCL(ASNA2RN#) ist im Produkt Apply für OS/390 enthalten.

Ein Beispiel für diese Zeile in der Aufruf-JCL ist:

//ASNARUN EXEC PGM=ASNAPVnn,PARM='apply-qual DB2-subsystem-name DISK'

Dabei gibt nn die Version des Apply-Programms an. Folgende Werte sind möglich:

In Tabelle 25 werden die Aufrufparameter definiert.

Tabelle 25. Apply-Aufrufparameterdefinitionen
Parameter Definition
apply-qual Gibt das Apply-Qualifikationsmerkmal an, das von dem Apply-Exemplar verwendet wird, um die zu bearbeitenden Subskriptionsgruppen zu identifizieren. Bei Angabe des Apply-Qualifikationsmerkmals muss die Groß-/Kleinschreibung beachtet werden. Die Eingabe muss mit dem APPLY_QUAL-Wert in der Subskriptionsgruppentabelle übereinstimmen. Dieser Parameter muss als Erstes angegeben werden.
DB2-subsystem-name Gibt den Namen des DB2-Subsystems an, das eine Verbindung zu dem Steuerungs-Server herstellen kann. Dieser Parameter muss als zweites angegeben werden.

Bei gemeinsamer Datenbenutzung darf der Gruppenanschlussname (Group Attach Name) nicht verwendet werden. Stattdessen ist der Name eines Member-Subsystems anzugeben.

steuerungs-server-name Gibt den Namen des Servers an, auf dem sich die Replikationssteuertabellen befinden werden. Wenn Sie diesen Parameter nicht angeben, wird standardmäßig der aktuelle Server verwendet.
LOADXit Gibt an, dass ASNLOAD vom Apply-Programm aufgerufen werden soll. Die von IBM gelieferte Exit-Routine ASNLOAD verwendet die Dienstprogramme zum Exportieren und Laden, um die Zieltabellen zu aktualisieren. Derzeit ist kein Dienstprogramm zur Verwendung durch das Programm ASNLOAD unter DB2 für OS/390 verfügbar.
NOLOADXit (Standardwert) Gibt an, dass das Programm ASNLOAD nicht vom Apply-Programm aufgerufen werden soll.
MEMory  (Standardwert)  Gibt an, dass eine Speicherdatei (Memory File) die abgerufene Antwortgruppe speichert. Das Apply-Programm wird abgebrochen, wenn nicht genug Hauptspeicher für die Antwortgruppe zur Verfügung steht.
DISK Gibt an, dass eine Plattendatei (Disk File) die abgerufene Antwortgruppe speichert.
INAMsg  (Standardwert)  Gibt an, dass das Apply-Programm eine Nachricht ausgeben soll, wenn das Apply-Programm inaktiv ist.
NOINAMsg Gibt an, dass das Apply-Programm diese Nachricht nicht ausgeben soll.
NOTRC  (Standardwert)  Gibt an, dass das Apply-Programm keinen Trace generiert.
TRCERR Gibt an, dass das Apply-Programm einen Trace generiert, der nur Fehlerinformationen enthält.
TRCFLOW Gibt an, dass das Apply-Programm einen Trace generiert, der Informationen zu Fehlern und zum Ausführungsablauf enthält.
NOTIFY Gibt an, dass das Apply-Programm die Routine ASNDONE aufrufen soll. Diese Exit-Routine gibt die Steuerung an den Benutzer zurück, sobald das Apply-Programm eine Subskriptionsgruppe vollständig kopiert hat.
NONOTIFY  (Standardwert)  Gibt an, dass die Routine ASNDONE nicht vom Apply-Programm aufgerufen werden soll.
SLEEP (Standardwert)  Gibt an, dass das Apply-Programm inaktiviert werden soll, wenn keine neuen Subskriptionen für die Verarbeitung ausgewählt werden können.
NOSLEEP Gibt an, dass das Apply-Programm gestoppt werden soll, wenn keine neuen Subskriptionsgruppen für die Verarbeitung ausgewählt werden können.
DELAY(n) Gibt die Verzögerungszeit (in Sekunden) am Ende jedes Zyklus des Apply-Programms an, wenn die fortlaufende Replikation verwendet wird. Dabei ist n=0, 1, 2, 3, 4, 5 oder 6. Die Standardverzögerungszeit beträgt 6 Sekunden.
ERRWAIT(n) Gibt die Wartezeit (in Sekunden) an, bevor das Apply-Programm einen neuen Verarbeitungsversuch startet, nachdem es eine Fehlerbedingung festgestellt hat. Dabei gibt n die Anzahl Sekunden an. Wählen Sie den Wert nicht zu klein, weil das Apply-Programm nahezu ohne Unterbrechung ausgeführt wird und eine große Zahl von Zeilen in der Apply-Prüfprotokolltabelle generiert. Die Standardwartezeit beträgt 300 Sekunden (5 Minuten).

Terminieren von Apply für OS/390

Verwenden Sie den JES2-Befehl $TA oder den NetView-Befehl AT, um Apply für OS/390 zu einem bestimmten Zeitpunkt zu starten. Führen Sie die folgenden Schritte aus:

  1. Erstellen Sie eine Prozedur, die Apply für OS/390 in der PROCLIB aufruft.
  2. Ändern Sie das Modul ICHRIN03 RACF (oder entsprechende Definitionen für Ihr MVS-Sicherheitspaket), um die Prozedur einer Benutzer-ID zuzuordnen.
  3. Stellen Sie eine Programmverbindung (Link-Edit) für das Modul in SYS1.LPALIB her.

Weitere Informationen zur Verwendung des JES2-Befehls $TA finden Sie in der Veröffentlichung MVS/ESA JES2 Commands. Näheres zum NetView-Befehl AT kann in der Veröffentlichung NetView for MVS Command Reference nachgelesen werden.

Stoppen von Apply für OS/390

Um das Programm Apply für OS/390 zu starten, geben Sie den folgenden MVS-Befehl STOP ein:

>>-P--jobname--------------------------------------------------><
 

Regeln für Indexarten

Sie können Probleme mit gegenseitigem Sperren oder Zeitlimitüberschreitungen in Ihren Anwendungen vermeiden, wenn Sie TYPE 2-Indizes verwenden, da die TYPE 2-Indizes keine Indexseiten sperren. TYPE 2-Indizes ermöglichen auch die Nutzung anderer Funktionen wie z. B. die Verarbeitung durch einen zentralen Parallelabfrageprozessor, höhere Partitionsunabhängigkeit, Zeilensperren und die Möglichkeit, trotz Sperren zu lesen. Bei Angabe von TYPE 2-Indizes werden alle Spezifikationen von SUBPAGES ignoriert, und es erscheint eine Fehlernachricht.

Wenn Sie keine Indexart angeben, wird diese wie folgt festgelegt:

Empfehlungen:


Verwendung des DB2-ODBC-Katalogs

Der DB2-ODBC-Katalog wurde entwickelt, um die Leistung von ODBC-Anwendungen zu verbessern. Die Tabellen im DB2-ODBC-Katalog liegen bereits verknüpft und indexiert vor, um einen schnelleren Zugriff für ODBC-Anwendungen zu ermöglichen. Der ODBC-Treiber von IBM unterstützt außerdem mehrere Sichten des DB2-ODBC-Katalogs.

Der Einsatz des DB2-ODBC-Katalogs wird von DB2 DataPropagator ab Version 5 unterstützt. Nähere Informationen zur Unterstützung von Version 5 enthält das DB2 Replikation Referenzhandbuch für Version 5. DB2 DataPropagator Version 6 bietet folgende Erweiterungen des DB2-ODBC-Katalogs:

Durch den Einsatz der DB2-ODBC-Katalog-Tabellen können Probleme in Bezug auf die Datenaktualität ausgeräumt werden. DB2 DataPropagator für OS/390 Version 6 ist in der Lage, die Daten im DB2-ODBC-Katalog auf dem Stand des Inhalts der tatsächlichen DB2-Katalogtabelle zu halten. Das Capture-Programm ermittelt die Protokollsätze, die Änderungen am DB2-Katalog entsprechen, und zeichnet diese Sätze mit geänderten Daten in einer Zwischenspeichertabelle auf. Das Apply-Programm repliziert die Sätze mit geänderten Daten in die DB2-ODBC-Katalog-Tabellen.

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie der DB2-ODBC-Katalog über den Automatikmodus implementiert werden kann. In diesem Modus werden alle Änderungen am DB2-Katalog automatisch in die Tabellen des DB2-ODBC-Katalogs repliziert.

Einrichten des DB2-ODBC-Katalogs

Dieser Abschnitt enthält Konfigurationsanweisungen, mit denen Sie Ihren Client und Server zur Ausführung von ODBC-Abfragen vorbereiten können.

Einrichten des Workstation-Clients

Um den gesamten DB2-ODBC-Katalog zu verwenden, nehmen Sie den Eintrag CLISCHEMA=CLISCHEM in die Datei DB2CLI.INI auf. Wenn Sie anstelle des vollständigen DB2-ODBC-Katalogs eigene Sichten verwenden möchten, fügen Sie den Eintrag CLISCHEMA=MYSCHEMA in die Datei DB2CLI.INI ein. Das folgende Beispiel enthält beide Anweisungen.

[tstcli1x]
uid=benutzerid
pwd=kennwort
autocommit=0
TableType="'TABLE','VIEW','SYSTEM TABLE'"
 
[tstcli2x]
  Unter der Annahme, dass dbalias2 eine Datenbank in DB2 für MVS ist:
SchemaList="'OWNER1','OWNER2','CURRENT SQLID'"
 
[MyVeryLongDBALIASName]
dbalias=dbalias3
SysSchema=MYSCHEMA
 
[RDBD2205]
AUTOCOMMIT=1
LOBMAXCOLUMNSIZE=33554431
LONGDATACOMPAT=1
PWD=USRT006
UID=USRT006
DBALIAS=RDBD2205
CLISCHEMA=CLISCHEM
 
[RDBD2206]
AUTOCOMMIT=1
LOBMAXCOLUMNSIZE=33554431
LONGDATACOMPAT=1
PWD=USRT006
UID=USRT006
DBALIAS=RDBD2206
CLISCHEMA=MYSCHEMA

Wenn Sie ein eigenes Schema verwenden, müssen Sie für alle DB2-ODBC-Katalog-Tabellen Sichten definieren. Tabelle 26 enthält eine Liste der DB2-ODBC-Katalog-Tabellen, für die Sie eine Sicht definieren müssen. Verwenden Sie die folgende Anweisung VIEW MYSCHEMA, um die DB2-ODBC-Katalogsichten für die ODBC-Tabellen CLISCHEM.tabellenname zu definieren.

CREATE VIEW MYSCHEMA.tabellenname FROM CLISCHEM.tabellenname
 where TABLE_SCHEM=MYUSER

Dabei ist tabellenname ein DB2-ODBC-Katalogtabellenname.

Einrichten des Servers

Zum Einrichten des Servers definieren Sie die folgenden Steuerinformationen für die Replikation:

  1. Erstellen Sie die DB2 DataPropagator für OS/390-Steuertabellen, wenn diese noch nicht bestehen.

    1. Lesen Sie die Informationen am Anfang von Datei ASNL2CN6.SQL durch, und passen Sie die Tabellenbereiche entsprechend den Anforderungen Ihres Standorts an.
    2. Stellen Sie eine Verbindung zu der relationalen OS/390-Datenbank her, die den Katalog enthält, anhand dessen Sie einen neuen DB2-ODBC-Katalog erstellen wollen.
    3. Führen Sie die Datei ASNL2CN6.SQL auf dem Client oder auf dem OS/390-Server aus.
  2. Erstellen Sie die erforderlichen Quellen-, Subskriptionssteuerungs- und Tabellenbereichsinformationen für den DB2-ODBC-Katalog.

    1. Lesen Sie die Informationen am Anfang der Dateien ASNL2SY6.SQL, ASNL2RE6.SQL und ASNL2SU6.SQL durch, und passen Sie die Tabellenbereiche entsprechend den Anforderungen Ihres Standorts an.
    2. Ersetzen Sie die Zeichenfolge SRCE in der Datei ASNL2SU6.SQL global durch den Namen der relationalen OS/390-Datenbank. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, zusätzliche Sichten für die vordefinierten Subskriptionen zu definieren, um die Subskriptionen weiter zu qualifizieren.
    3. Stellen Sie eine Verbindung zu der relationalen OS/390-Datenbank her, die den Katalog enthält, anhand dessen Sie einen neuen DB2-ODBC-Katalog erstellen wollen.
    4. Führen Sie die Dateien ASNL2SY6.SQL, ASNL2RE6.SQL und ASNL2SU6.SQL auf dem Client oder auf dem OS/390-Server aus.
  3. Starten Sie die Programme Capture und Apply unter OS/390. Durch den Start der Programme wird der ODBC-Katalog unter OS/390 gefüllt.

DB2-ODBC-Katalogtabellen

Tabelle 26 zeigt die vom DB2-ODBC-Katalog unterstützten Funktionsaufrufe und beschreibt, wie diese Funktionsaufrufe von DB2 Universal Database für OS/390 Version 7 implementiert werden.

Tabelle 26. ODBC-Funktionsaufrufe
ODBC-Funktionsaufruf ODBC-Katalogtabellen
SQLColumns

Die Anweisung SELECT wird für vorformatierte Daten in Tabelle CLISCHEM.COLUMNS ausgeführt.

Dieser Aufruf wird mit der Quellentabelle SYSIBM.SYSCOLUMNS implementiert.

SQLColumnPrivileges

Die Anweisung SELECT wird für im Voraus verknüpfte Daten in Tabelle CLISCHEM.COLUMNPRIVILEGES ausgeführt.

Dieser Aufruf wird mit den Quellentabellen SYSIBM.SYSCOLUMNS, SYSIBM.SYSTABAUTH und SYSIBM.SYSCOLAUTH implementiert.

SQLForeignKeys

Die Anweisung SELECT wird für im Voraus verknüpfte Daten in Tabelle CLISCHEM.FOREIGNKEYS ausgeführt.

Dieser Aufruf wird mit den Quellentabellen SYSIBM.SYSRELS, SYSIBM.SYSFOREIGNKEYS und SYSIBM.SYSCOLUMNS implementiert.

SQLPrimaryKeys

Die Anweisung SELECT wird für die in Tabelle CLISCHEM.PRIMARYKEYS gespeicherten Primärschlüssel ausgeführt.

Dieser Aufruf wird mit der Quellentabelle SYSIBM.SYSCOLUMNS implementiert.

SQLProcedures

Die Anweisung SELECT wird für die Tabelle CLISCHEM.PROCEDURES ausgeführt, die nur die von der Funktion SQLProcedures benötigten Spalten enthält.

Dieser Aufruf wird mit der Quellentabelle SYSIBM.SYSROUTINES implementiert.

SQLSpecialColumns

Die Anweisung SELECT wird für im Voraus verknüpfte Daten in Tabelle CLISCHEM.SPECIALCOLUMNS ausgeführt.

Dieser Aufruf wird mit den Quellentabellen SYSIBM.SYSCOLUMNS, SYSIBM.SYSKEYS und SYSIBM.SYSINDEXES implementiert.

SQLTablesPrivileges

Die Anweisung SELECT wird für die Tabelle CLISCHEM.TABLEPRIVILEGES ausgeführt.

Dieser Aufruf wird mit der Quellentabelle SYSIBM.SYSTABAUTH implementiert.

SQLTables

Die Anweisung SELECT wird für im Voraus verknüpfte Daten in Tabelle CLISCHEM.TABLES ausgeführt.

Dieser Aufruf wird mit der Quellentabelle SYSIBM.SYSTABLES implementiert.

SQLStatistics

Die Anweisung SELECT wird für im Voraus verknüpfte Daten in Tabelle CLISCHEM.TSTATISTICS ausgeführt.

Dieser Aufruf wird mit den Quellentabellen SYSIBM.SYSTABLES, SYSIBM.SYSINDEXES und SYSIBM.SYSKEYS implementiert.

SQLProcedureColumns

Die Anweisung SELECT wird für im Voraus verknüpfte Daten in Tabelle CLISCHEM.PROCEDURECOLUMNS ausgeführt.

Dieser Aufruf wird mit den Quellentabellen SYSIBM.SYSROUTINES und SYSIBM.SYSPARMS implementiert.


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