DB2 Replikation Benutzer- und Referenzhandbuch

Kapitel 12. Capture für VM und VSE

Dieses Kapitel enthält Informationen zu Installation und Betrieb der Programme Capture für VM und Capture für VSE.


Einrichten des Capture-Programms

Das Einrichten des Capture-Programms umfasst die Programminstallation sowie die Konfiguration der Quellen-Server.

Informationen zur Installation des Capture-Programms finden Sie im Programmverzeichnis von Capture für VM oder im Programmverzeichnis von Capture für VSE.


Betrieb von Capture für VM und VSE

Mit den in diesem Abschnitt beschriebenen Befehlen können die Programme Capture für VM und Capture für VSE über die Administrator-ID ausgeführt werden.

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie die folgenden Funktionen des Capture-Programms ausgeführt werden:

Der Abschnitt enthält außerdem eine Liste von Einschränkungen, die beim Ausführen des Capture-Programms gelten.

Einschränkungen beim Ausführen des Capture-Programms

Folgende Einschränkungen gelten beim Ausführen des Capture-Programms:

Starten von Capture für VM und VSE

Nach dem Starten des Capture-Programms wird dieses kontinuierlich ausgeführt, bis es gestoppt wird oder einen nicht behebbaren Fehler entdeckt.

Um das Capture-Programm für VM zu starten, gehen Sie folgendermaßen vor:

Rufen Sie das Modul ASNCCP von einer VM-Benutzer-ID auf. Die Schlüsselwörter müssen durch ein oder mehrere Leerzeichen getrennt werden:

>>-ASNCCP----+--------+---+---------+---+--------+-------------->
             +-WARM---+   +-PRUNE---+   +-TERM---+
             +-WARMNS-+   '-NOPRUNE-'   '-NOTERM-'
             '-COLD---'
 
>-----+---------+---+---------+--------------------------------->
      +-NOTRACE-+   +-ALLCHG--+
      '-TRACE---'   '-CHGONLY-'
 
>-----+----------------------------+---------------------------><
      +-NOUSERID-------------------+
      '-USERID=--id-name/kennwort--'
 

Bei Angabe widersprüchlicher Aufrufparameter verwendet das Capture-Programm den Wert des zuletzt angegebenen Parameters. Beispiel: Wird das Programm ASNCCP mit der Parameterzeichenfolge COLD TRACE NOTRACE gestartet, werden keine Trace-Informationen aufgezeichnet (NOTRACE).

In Tabelle 29 werden die Aufrufparameter definiert.

Um das Capture-Programm für VSE zu starten, gehen Sie folgendermaßen vor:

Das folgende Beispiel für die Jobsteuerungsdatei ASNS51BD zeigt, wie das Capture-Programm gestartet wird. Starten Sie das Capture-Programm in einer Partition wie einen Stapeljob. Im Feld PARM= können Sie ASNCCP-Aufrufparameter (in der angegebenen Reihenfolge, getrennt durch ein oder mehrere Leerzeichen) angeben:

>>-//--EXEC--PGM=ASNCCP--,PARM=--'----+--------+---+---------+-->
                                      +-WARM---+   +-PRUNE---+
                                      +-WARMNS-+   '-NOPRUNE-'
                                      '-COLD---'
 
>-----+--------+---+---------+---+---------+---| Gruppe 1 |--'--><
      +-TERM---+   +-NOTRACE-+   +-ALLCHG--+
      '-NOTERM-'   '-TRACE---'   '-CHGONLY-'
 
Gruppe 1
 
|---USERID=--id-name/kennwort--+-------------------------+------|
                               '-Dbname=--datenbankname--'
 

In Tabelle 29 werden die Aufrufparameter definiert.

Tabelle 29. ASNCCP-Aufrufparameterdefinitionen für VM und VSE
Parameter Definition
WARM  (Standardwert)  Das Capture-Programm nimmt die Verarbeitung an der Stelle wieder auf, an der sie bei der letzten Ausführung beendet wurde, wenn Warmstartinformationen zur Verfügung stehen. Wenn das Capture-Programm keinen Warmstart ausführen kann, erfolgt ein Kaltstart.
WARMNS Das Capture-Programm nimmt die Verarbeitung an der Stelle wieder auf, an der sie bei der letzten Ausführung beendet wurde, wenn Warmstartinformationen zur Verfügung stehen. Andernfalls wird eine Nachricht ausgegeben und das Programm beendet. Bei WARMNS schaltet das Capture-Programm nicht automatisch auf einen Kaltstart um. Das Capture-Programm lässt die Trace-, UOW-, CD- und Warmstarttabellen intakt. Wenn Fehler auftreten, wird das Capture-Programm beendet, anstatt auf einen Kaltstart umzuschalten (was bei Angabe von WARM der Fall wäre).
COLD Das Capture-Programm löscht bei der Initialisierung zunächst alle Zeilen in der zugehörigen CD-Tabelle, der UOW-Tabelle und Trace-Tabelle. Alle Subskriptionen für diese Replikationsquellen werden während des nächsten Verarbeitungszyklus des Apply-Programms vollständig aktualisiert. Eine vollständige Aktualisierung wird nicht vorgenommen, wenn die Zieltabelle eine unvollständige CCD-Tabelle ist (vgl. Abschnitt Korrektur von Abstimmungsverlusten zwischen Quellen- und Zieltabellen).
PRUNE  (Standardwert)  Das Capture-Programm bereinigt automatisch die Zeilen in den CD- und UOW-Tabellen, die das Apply-Programm kopiert hat. Dies geschieht in dem Intervall, das in der Tabelle mit Anpassungsparametern angegeben ist.
NOPRUNE Das automatische Bereinigen ist inaktiviert. Das Capture-Programm bereinigt die CD- und UOW-Tabellen, wenn der Befehl PRUNE eingegeben wird.
TERM  (Standardwert)  Das Capture-Programm wird beim Herunterfahren des DB2-Server beendet.
NOTERM Das Capture-Programm bleibt beim Herunterfahren des DB2-Server aktiv. Nach dem Initialisieren des DB2-Servers wird das Capture-Programm im WARM-Modus gestartet und nimmt das Erfassen von Änderungen an der Stelle wieder auf, an der es beim letzten Abschluss von DB2 beendet wurde.
NOTRACE  (Standardwert)  Es werden keine Trace-Informationen geschrieben.
TRACE Trace-Nachrichten werden in die Standardausgabe (stdout) geschrieben.
ALLCHG  (Standardwert)  Dieser Parameter gibt an, dass jedes Mal ein Eintrag in die CD-Tabelle geschrieben wird, wenn sich eine Quellentabellenzeile ändert.
CHGONLY Dieser Parameter gibt an, dass nur dann beim Ändern einer Quellentabellenzeile ein Eintrag in die CD-Tabelle geschrieben wird, wenn sich Werte in den für die Replikation definierten Spalten (CD-Tabellenspalten) ändern.
USERID=id-name/kennwort Gibt an, dass die Verbindung des Capture-Programms zur Datenbank unter Verwendung der Benutzer-ID id-name und mit dem Kennwort kennwort hergestellt werden soll. Wenn nicht das richtige Kennwort eingegeben wird, erscheint eine Fehlernachricht. Der Name der Benutzer-ID und das Kennwort können beide jeweils 1 bis 8 Zeichen enthalten.

Wenn Sie diesen Parameter bei VM/ESA nicht angeben, stellt das Capture-Programm unter der Benutzer-ID, über die Sie den Befehl ASNCCP ausgeführt haben, eine Verbindung zur Datenbank her.

Dbname=datenbankname Nur bei VSE: Gibt den Namen der DB2 Server für VSE-Datenbank an, für die Änderungen erfasst werden sollen. Der Name kann 1 bis 18 Zeichen enthalten. Erfolgt keine Angabe, wird standardmäßig der Datenbankname im DBNAME-Verzeichnis oder SQLDS verwendet, wenn kein DBNAME-Verzeichnis eingerichtet ist.

Stoppen von Capture für VM und VSE

Mit dem Befehl STOP können Sie das Capture-Programm ordnungsgemäß beenden und die bis dahin verarbeiteten Protokollsätze festschreiben.

Geben Sie den Befehl STOP ein, bevor Sie eine der folgenden Funktionen ausführen:

Um das Capture-Programm für VM zu stoppen, gehen Sie folgendermaßen vor:

>>-STOP--------------------------------------------------------><
 

Um das Capture-Programm für VSE zu stoppen, gehen Sie folgendermaßen vor:

>>-MSG--partition--,DATA=STOP----------------------------------><
 

Dabei gibt partition die Partition an, in der Capture für VSE ausgeführt wird.

Wenn Sie das Capture-Programm stoppen, führt es einen Programmabschluss durch und gibt eine Informationsnachricht aus. Wird dabei ein Fehler festgestellt, wird das Programm automatisch beendet, nachdem es die Daten in den betroffenen Tabellen gelöscht hat, um eine weitere Verwendung der fehlerhaften Daten zu verhindern. Zwischenspeichertabellen werden bei Bedarf bereinigt. Nach einer abnormalen Beendigung müssen Sie einen Kaltstart durchführen, da die Warmstartinformationen nicht gesichert werden konnten.

Unterbrechen von Capture für VM und VSE

Mit dem Befehl SUSPEND wird das Capture-Programm unterbrochen, bis Sie den Befehl RESUME eingeben.

Um das Capture-Programm für VM zu unterbrechen, gehen Sie folgendermaßen vor:

>>-SUSPEND-----------------------------------------------------><
 

Um das Capture-Programm für VSE zu unterbrechen, gehen Sie folgendermaßen vor:

>>-MSG--partition--,DATA=SUSPEND-------------------------------><
 

Dabei gibt partition die Partition an, in der Capture für VSE ausgeführt wird.

Mit diesem Befehl können Sie das Capture-Programm unterbrechen, um die Ressourcen zu Zeiten hoher Systemauslastung für andere Transaktionen freizugeben, ohne die Umgebung des Capture-Programms zu beeinträchtigen.

Wichtig: Verwenden Sie den Befehl SUSPEND nicht, wenn Sie eine Replikationsquelle entfernen. Stoppen Sie stattdessen das Capture-Programm.

Wieder Aufnehmen von Capture für VM und VSE

Mit dem Befehl RESUME können Sie ein unterbrochenes Capture-Programm wieder aufnehmen.

Um das Capture-Programm für VM wieder aufzunehmen, gehen Sie folgendermaßen vor:

>>-RESUME------------------------------------------------------><
 

Um das Capture-Programm für VSE wieder aufzunehmen, gehen Sie folgendermaßen vor:

>>-MSG--partition--,DATA=RESUME--------------------------------><
 

Dabei gibt partition die Partition an, in der Capture für VSE ausgeführt wird.

Reinitialisieren von Capture für VM und VSE

Mit dem Befehl REINIT können Sie das Capture-Programm reinitialisieren.

Um das Capture-Programm für VM zu reinitialisieren, gehen Sie folgendermaßen vor:

>>-REINIT------------------------------------------------------><
 

Um das Capture-Programm für VSE zu reinitialisieren, gehen Sie folgendermaßen vor:

>>-MSG--partition--,DATA=REINIT--------------------------------><
 

Dabei gibt partition die Partition an, in der Capture für VSE ausgeführt wird.

Mit dem Befehl REINIT können Sie die Erfassung von Daten aus neuen Quellentabellen starten, wenn Sie eine neue Replikationsquelle hinzufügen oder über eine Anweisung ALTER ADD eine Spalte in eine Replikationsquelle und CD-Tabelle aufnehmen, während das Capture-Programm ausgeführt wird. Über den Befehl REINIT wird das Capture-Programm angewiesen, neu hinzugefügte Replikationsquellen aus der Registriertabelle abzurufen.

Der Befehl REINIT liest auch die Tabelle mit Anpassungsparametern erneut, um Änderungen an den Anpassungsparametern zu ermitteln.

Wichtig: Verwenden Sie den Befehl REINIT nicht, um das Capture-Programm nach dem Abbrechen oder dem Löschen einer Replikationsquellentabelle zu reinitialisieren, während das Capture-Programm ausgeführt wird. Stoppen Sie stattdessen das Capture-Programm, und starten Sie es erneut mit der Option WARM oder WARMNS.

Bereinigen der CD- und UOW-Tabellen.

Mit dem Befehl PRUNE können Sie die CD- und UOW-Tabellen bereinigen, wenn Sie beim Starten des Capture-Programms den Aufrufparameter NOPRUNE zum Inaktivieren des Bereinigens verwendet haben.

Dieser Befehl bereinigt die Tabellen einmal.

Um die Tabellen für VM zu bereinigen, gehen Sie folgendermaßen vor:

>>-PRUNE-------------------------------------------------------><
 

Um die Tabellen für VSE zu bereinigen, gehen Sie folgendermaßen vor:

>>-MSG--partition--,DATA=PRUNE---------------------------------><
 

Dabei gibt partition die Partition an, in der Capture für VSE ausgeführt wird.

Wenn Sie das Capture-Programm während des Bereinigens stoppen oder unterbrechen, wird der Bereinigungsvorgang bei Eingabe des Befehls RESUME nicht wieder aufgenommen. Sie müssen den Befehl PRUNE nochmals eingeben, um den Bereinigungsvorgang wieder aufzunehmen.

Anzeigen des Erfassungsstatus.

Mit dem Befehl GETLSEQ können Sie die Zeitmarke und die aktuelle Protokollfolgenummer abrufen. Anhand dieser Nummer können Sie ermitteln, bis zu welchem Punkt das Capture-Programm das DB2-Protokoll gelesen hat.

Um den Erfassungsstatus für das Capture-Programm für VM anzuzeigen, gehen Sie folgendermaßen vor:

>>-GETLSEQ-----------------------------------------------------><
 

Um den Erfassungsstatus für das Capture-Programm für VSE anzuzeigen, gehen Sie folgendermaßen vor:

>>-MSG--partition--,DATA=GETLSEQ-------------------------------><
 

Dabei gibt partition die Partition an, in der Capture für VSE ausgeführt wird.


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