DB2 Universal Database - Systemverwaltung


Erstellen eines Kurznamens

In einer zusammengeschlossenen Datenbank sind Kurznamen Kennungen für Tabellen, Aliasnamen und Sichten von Datenquellen. Verteilte Anforderungen verweisen in der Regel auf Kurznamen und nicht auf Datenquellentabellen oder -sichten.

Kurznamen sind Bestandteil der Strategie für Positionstransparenz in DB2. Kurznamen sind beim Lokalisieren und effizienten Zugreifen auf Datenquellen von den Definitionen für Datenquellenpositionen auf dem Server abhängig. Eine Anweisung ALTER SERVER ermöglicht zum Beispiel transparentes Aktualisieren von Server-Leistungsdaten und Versionsinformationen für alle Benutzer und Anwendungen, ohne neue Kurznamen oder Änderungen im Anwendungscode erforderlich zu machen.

Kurznamen können in der Steuerzentrale oder im Befehlszeilenprozessor erstellt werden. Sie können mehrere Kurznamen für dieselbe Datenquellentabelle oder -sicht erstellen.

Kurznamen können in statischen SQL-Anweisungen nicht verwendet werden.

Führen Sie vor dem Erstellen eines Kurznamens das Äquivalent des Befehls RUNSTATS in der Datenquelle aus, und aktualisieren Sie die Statistik für Datenquellenobjekte. Statistische Informationen zu Datenquellen werden gesammelt, wenn ein Kurzname erstellt und im Katalog der zusammengeschlossenen Datenbank gespeichert wird. Zu diesen Katalogdaten gehören Tabellen- und Spaltendefinitionen sowie, falls verfügbar, Indexdefinitionen und Statistikdaten.

Mit der folgenden SQL-Anweisung wird der Kurzname CUSTOMER erstellt:

   CREATE NICKNAME CUSTOMER for OS390A.SHAWNB.CUSTLIST

Sie müssen über die Berechtigung SYSADM oder DBADM, die Datenbankberechtigung IMPLICIT_SCHEMA oder die Schemenberechtigung CREATEIN (für das aktuelle Schema) in der zusammengeschlossenen Datenbank verfügen, um diese Anweisung verwenden zu können.

Weitere Einzelheiten zur Verwendung der Anweisung CREATE NICKNAME finden Sie im Handbuch SQL Reference.

Verweisen auf Kurznamen und Datenquellenobjekte

Verweise auf Datenquellenobjekte verwenden in der Regel den definierten Kurznamen. Einzige Ausnahme von dieser Regel ist ein Verweis innerhalb einer Durchgriffsitzung (weitere Informationen hierzu finden Sie in Verwenden von Server-Durchgriffsitzungen). Wenn Sie zum Beispiel den Kurznamen DEPT für die Datenquellentabelle DB2MVS1.PERSON.DEPT definieren, ist die Anweisung SELECT * FROM DEPT zulässig, die Anweisung SELECT * FROM DB2MVS1.PERSON.DEPT jedoch nicht.

Arbeiten mit Kurznamen und Datenquellenobjekten

Die meisten Dienstprogrammbefehle (LOAD, IMPORT, EXPORT, REORGCHK, REORGANIZE TABLE) unterstützen Kurznamen nicht.

COMMENT ON wird unterstützt. Dieser Befehl aktualisiert den Systemkatalog der zusammengeschlossenen Datenbank.

In INSERT-, UPDATE- und DELETE-Operationen an Kurznamen werden nicht unterstützt.

Identifizieren vorhandener Kurznamen und Datenquellen

Nach dem Erstellen mehrerer Kurznamen können Sie anhand der folgenden Informationen feststellen, zu welcher Datenquelle ein bestimmter Kurzname gehört, oder alle Kurznamen einer bestimmten Datenquelle ermitteln.

Identifizieren eines Kurznamens und der zugehörigen Datenquelle

In diesem Beispiel wird davon ausgegangen, daß Sie zwar den Kurznamen (PAYROLL) und dessen Ersteller (ACCTG) kennen, jedoch zusätzliche Informationen zu der Datenquelle benötigen. Fragen Sie mit der folgenden SQL-Anweisung zunächst ab, unter welcher Bezeichnung PAYROLL in der dazugehörigen Datenquelle (SERVER) bekannt ist.

select option, setting
  from syscat.taboptions
  where tabname = 'PAYROLL'
  and tabschema = 'ACCTG'
  and option in ('SERVER','REMOTE_SCHEMA','REMOTE_TABLE');
 

Die Antwortgruppe dieser Anweisung lautet DB2_MVS, FINANCE, DEPTJ35_PAYROLL. Sie wissen nun, daß PAYROLL der Kurzname für die Tabelle DEPTJ35_PAYROLL des Eigners FINANCE auf dem Server DB2_MVS ist. Diese Informationen können Sie in einer weiteren Anweisung wie folgt nutzen:

 
select option,setting
     from syscat.serveroptions
     where servername = 'DB2_MVS'
     and option in ('NODE','DBNAME');         

Die Antwortgruppe dieser Anweisung lautet REGIONW und DB2MVSDB3. Sie wissen nun, daß sich die Tabelle DEPTJ35_PAYROLL in der Tabelle DB2MVSDB3 auf dem Knoten REGIONW befindet.

Anhand dieser Informationen können Sie mit dem Befehl LIST NODE DIRECTORY Informationen zu dem Knoten REGIONW abrufen, wie zum Beispiel das verwendete Übertragungsprotokoll und die verwendete Sicherheitseinstufung. Wenn der Knoten einer anderen Datenquelle als der DB2-Familie angehörte, müßten Sie ähnliche Informationen in den Konfigurationsdateien dieser Datenquelle suchen. Wäre der Knoten zum Beispiel eine Oracle-Datenquelle, könnten Sie ähnliche Informationen aus der Oracle-Datei tnsnames.ora abrufen.

Einzelheiten zu Systemkatalogsichten finden Sie im Handbuch SQL Reference.

Identifizieren aller unter DB2 bekannten Kurznamen

Mit der folgenden SQL-Anweisung können Sie eine Liste aller Kurznamen abrufen, die in der zusammengeschlossenen Datenbank bekannt sind, einschließlich des Schemennamens und des fernen Servers für jeden dieser Kurznamen.

select tabname,tabschema, setting as remote_server 
       from syscat.taboptions
       where option = 'SERVER';


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