Ein System mit zusammengeschlossenen Datenbanken
(Federated System) besteht aus einem DB2-Datenbankverwaltungssystem (DBMS),
d. h. der zusammengeschlossenen Datenbank, und einer oder
mehreren Datenquellen. Datenquellen werden für die zusammengeschlossene
Datenbank mit Hilfe von Anweisungen CREATE SERVER angegeben. Beim
Absetzen dieser Anweisungen können außerdem Server-Optionen angegeben werden,
die bestimmte Aspekte des Betriebs des Systems mit der zusammengeschlossenen
Datenbank bezüglich DB2 und der angegebenen Datenquelle differenzieren und
steuern. Server-Optionen können später mit Hilfe von Anweisungen ALTER
SERVER geändert werden. Im Handbuch SQL
Reference finden Sie weitere Informationen zu den Anweisungen CREATE SERVER
und ALTER SERVER.
Server-Optionen und ihre zugehörigen Werte erleichtern die Pushdown-Analyse
von Abfragen, die globale Optimierung und andere Aspekte von Operationen mit
zusammengeschlossenen Datenbanken. Beispiel: in der Anweisung
CREATE SERVER können Sie bestimmte Leistungsstatistiken als
Server-Optionswerte angeben. Das heißt, Sie können die Option
cpu_ratio auf einen Wert setzen, der die relativen
Geschwindigkeiten der CPUs der Datenquelle und des zusammengeschlossenen
Servers angibt. Und Sie können die Option io_ratio auf
einen Wert setzen, der die relativen Übertragungsgeschwindigkeiten der
E/A-Einheiten der Datenquelle und des zusammengeschlossenen Servers
angibt. Bei der Ausführung der Anweisung CREATE SERVER werden diese
Daten der Katalogsicht SYSCAT.SERVEROPTIONS hinzugefügt, und das
Optimierungsprogramm bezieht sie in die Entwicklung eines Zugriffsplans für
die Datenquelle mit ein. Falls sich ein Statistikwert ändert (wie es
beispielsweise bei einer Aufrüstung der CPU der Datenquelle möglich ist),
können Sie die Katalogsicht SYSCAT.SERVEROPTIONS mit Hilfe der
Anweisung ALTER SERVER mit dieser Änderung aktualisieren. Das
Optimierungsprogramm verwendet dann diese aktualisierten Werte bei der
Entwicklung des nächsten Zugriffsplans für die Datenquelle.
Option
| Gültige Einstellungen
| Standardeinstellung
|
collating_sequence
|
Gibt auf der Basis des codierten Zeichensatzes und der länderspezifischen
Informationen an, ob die Datenquelle die gleiche Standardsortierfolge wie die
zusammengeschlossene Datenbank verwendet. Wenn eine Datenquelle eine
Sortierfolge besitzt, die von der Sortierfolge von DB2 abweicht, können die
meisten Operationen, die von der Sortierfolge von DB2 abhängig sind, nicht
fern an einer Datenquelle ausgewertet werden. Ein Beispiel hierfür wäre
die Ausführung von Spaltenfunktionen MAX an der Zeichenspalte für Kurznamen an
einer Datenquelle mit einer anderen Sortierfolge. Da die Ergebnisse
verschieden ausfallen könnten, wenn die Funktion MAX an der fernen Datenquelle
ausgewertet würde, führt DB2 die Datenverbundoperation und die Funktion MAX
lokal aus.
Wenn die Abfrage ein Gleichheitszeichen enthält, ist es möglich, diesen
Teil der Abfrage zu verschieben (Pushdown), auch wenn die Sortierfolgen
unterschiedlich (Wert 'N') sind. Zum Beispiel könnte das
Vergleichselement C1 = 'A' an eine Datenquelle verschoben
werden. Natürlich können Abfragen nicht verschoben werden, wenn die
Sortierfolge an der Datenquelle die Groß-/Kleinschreibung nicht
beachtet. Wenn eine Datenquelle die Groß-/Kleinschreibung nicht
beachtet, sind die Ergebnisse der Vergleichselemente C1= 'A' und C1
= 'a' identisch, was in einer Umgebung mit Beachtung der
Groß-/Kleinschreibung (DB2) nicht akzeptabel ist.
Administratoren können zusammengeschlossene Datenbanken mit einer
bestimmten Sortierfolge erstellen, die der Sortierfolge der Datenquellen
entspricht. Diese Lösung kann die Leistung erhöhen, wenn alle
Datenquellen die gleiche Sortierfolge besitzen bzw. wenn die meisten
oder alle Spaltenfunktionen auf Datenquellen gerichtet sind, die die gleiche
Sortierfolge verwenden.
- 'Y'
- Die Sortierfolge der Datenquelle stimmt mit der Sortierfolge der
zusammengeschlossenen Datenbank überein.
- 'N'
- Die Sortierfolge der Datenquelle stimmt nicht mit der Sortierfolge der
zusammengeschlossenen Datenbank überein.
- 'I'
- Die Sortierfolge der Datenquelle stimmt nicht mit der Sortierfolge der
zusammengeschlossenen Datenbank überein und macht keinen Unterschied zwischen
Groß- und Kleinschreibung (z. B. werden 'TOLLESON'
und 'TolLESon' als gleichwertig angesehen).
| 'N'
|
comm_rate
|
Gibt die Übertragungsgeschwindigkeit zwischen einem Server einer
zusammengeschlossenen Datenbank und den zugeordneten Datenquellen an.
Der Wert wird in MB pro Sekunde angegeben.
Gültige Werte sind größer als 0 und kleiner als 2147483648. Werte
können nur in in ganzen Zahlen angegeben werden, z. B.
12.
| 2
|
connectstring
|
Gibt die zum Herstellen einer Verbindung zu einem OLE-Datenbankbetreiber
erforderlichen Initialisierungsmerkmale an. Die vollständige Syntax und
Semantik der Verbindungszeichenfolge finden Sie im Abschnitt über die API für
Kommunikationsverbindung der Kernkomponenten von OLE DB des Handbuchs
Microsoft OLE DB 2.0
Programmer's Reference and Data Access SDK, Microsoft Press, 1998.
| Keine
|
cpu_ratio
|
Gibt den Geschwindigkeitsunterschied zwischen der CPU einer Datenquelle und
der CPU des Servers für eine zusammengeschlossene Datenbank an.
Gültige Werte sind größer als 0 und kleiner als 1x1023 .
Werte können in einer beliebigen kombinierten Schreibweise ausgedrückt werden,
z. B. 123E10, 123 oder 1,21E4.
| '1.0'
|
dbname
|
Name der Datenbank einer Datenquelle, auf die der Server einer
zusammengeschlossenen Datenbank zugreifen soll. Diese Angabe ist für
Datenquellen der DB2-Familie erforderlich, gilt jedoch nicht für Datenquellen
von Oracle, da bei Oracle-Exemplaren nur eine Datenbank enthalten ist.
Bei DB2 entspricht dieser Wert einer spezifischen Datenbank in einem Exemplar
bzw. bei DB2 für OS/390 dem Datenbankwert LOCATION.
| Keine.
|
fold_id (Siehe Anmerkungen 1 und 4 im Anschluß an diese Tabelle.)
|
Gilt für Benutzer-IDs, die der Server einer zusammengeschlossenen Datenbank an
Datenquellen zur Identifikationsüberprüfung sendet. Gültige
Werte:
- 'U'
- Der Server einer zusammengeschlossenen Datenbank setzt die Benutzer-ID vor
dem Senden an die Datenquelle in Großbuchstaben um. Dies ist eine
logische Auswahl für Datenquellen der DB2-Familie und von Oracle (siehe
Anmerkung 2 im Anschluß an diese Tabelle).
- 'N'
- Der Server einer zusammengeschlossenen Datenbank sendet die Benutzer-ID
unverändert an die Datenquelle. (Siehe Anmerkung 2 im Anschluß an diese
Tabelle.)
- 'L'
- Der Server einer zusammengeschlossenen Datenbank setzt die Benutzer-ID vor
dem Senden an die Datenquelle in Kleinbuchstaben um.
Wenn keine dieser Einstellungen verwendet wird, versucht der Server einer
zusammengeschlossenen Datenbank die Benutzer-ID in Großbuchstaben an die
Datenquelle zu senden. Wird die Benutzer-ID nicht akzeptiert, versucht
der Server, sie in Kleinbuchstaben zu senden.
| Keine.
|
fold_pw (Siehe Anmerkungen 1, 3 und 4 im Anschluß an diese
Tabelle.)
|
Gilt für Kennwörter, die der Server einer zusammengeschlossenen Datenbank an
Datenquellen zur Identifikationsüberprüfung sendet. Gültige
Werte:
- 'U'
- Der Server einer zusammengeschlossenen Datenbank setzt das Kennwort vor
dem Senden an die Datenquelle in Großbuchstaben um. Dies ist eine
logische Auswahl für Datenquellen der DB2-Familie und von Oracle.
- 'N'
- Der Server einer zusammengeschlossenen Datenbank sendet das Kennwort
unverändert an die Datenquelle.
- 'L'
- Der Server einer zusammengeschlossenen Datenbank setzt das Kennwort vor
dem Senden an die Datenquelle in Kleinbuchstaben um.
Wenn keine dieser Einstellungen verwendet wird, versucht der Server einer
zusammengeschlossenen Datenbank das Kennwort in Großbuchstaben an die
Datenquelle zu senden. Wird das Kennwort nicht akzeptiert, versucht der
Server, es in Kleinbuchstaben zu senden.
| Keine.
|
io_ratio
|
Gibt den Geschwindigkeitsunterschied zwischen dem E/A-System einer Datenquelle
und dem E/A-System des Servers einer zusammengeschlossenen Datenbank
an.
Gültige Werte sind größer als 0 und kleiner als 1x1023 .
Werte können in einer beliebigen kombinierten Schreibweise ausgedrückt werden,
z. B. 123E10, 123 oder 1,21E4.
| '1.0'
|
node
|
Name, durch den eine Datenquelle als Exemplar des zugehörigen
Verwaltungssystems für relationale Datenbanken definiert wird. Diese
Angabe ist für alle Datenquellen erforderlich.
Für eine Datenquelle der DB2-Familie ist dies der im
DB2-Knotenverzeichnis der zusammengeschlossenen Datenbank
angegebene Knoten. Dieses Verzeichnis kann mit dem Befehl db2 list
node directory angezeigt werden.
Für eine Datenquelle von Oracle ist dieser Name der Server-Name, der in der
Datei tnsnames.ora von Oracle angegeben ist. Sie
können auf der Windows NT-Plattform mit Hilfe der Option zum Anzeigen von
Konfigurationsinformationen (View Configuration Information) des
Oracle-Programms SQL Net Easy Configuration auf diesen Namen zugreifen.
| Keine.
|
password
|
Gibt an, ob Kennwörter an eine Datenquelle gesendet werden.
- 'Y'
- Kennwörter werden immer an die Datenquelle gesendet und
ausgewertet. Dies ist der Standardwert.
- 'N'
- Kennwörter werden nicht an die Datenquelle gesendet (ohne Rücksicht auf
mögliche Benutzerzuordnungen) und werden nicht ausgewertet.
- 'ENCRYPTION'
- Kennwörter werden immer in verschlüsselter Form an die Datenquelle
gesendet und ausgewertet. Dieser Wert ist nur für Datenquellen der
DB2-Familie gültig, die verschlüsselte Kennwörter unterstützen.
| 'Y'
|
plan_hints
|
Gibt an, ob Planhinweise (plan hints) aktiviert werden
sollen. Planhinweise sind Anweisungsfragmente, die zusätzliche
Informationen für Optimierungsprogramme von Datenquellen bereitstellen.
Diese Informationen können bei einigen Abfragearten die Abfrageleistung
verbessern. Die Planhinweise können das Optimierungsprogramm der
Datenquelle bei der Entscheidung unterstützen, ob ein Index, und wenn ja,
welcher, zu verwenden ist oder nach welcher Reihenfolge bei der Verknüpfung
von Tabellen vorzugehen ist.
- 'Y'
- Planhinweise sollen an der Datenquelle aktiviert werden, wenn die
Datenquelle Planhinweise unterstützt.
- 'N'
- Planhinweise sollen an der Datenquelle nicht aktiviert werden.
| 'N'
|
pushdown
|
- 'Y'
- DB2 zieht in Betracht, die Datenquelle Operationen auswerten zu
lassen.
- 'N'
- DB2 ruft lediglich Spalten von der fernen Datenquelle ab und läßt die
Datenquelle keine anderen Operationen, wie zum Beispiel Verknüpfungen,
auswerten.
| 'Y'
|
varchar_no_trailing_blanks
|
Gibt an, ob diese Datenquelle eine VARCHAR-Vergleichssemantik für nicht mit
Leerzeichen aufgefüllte Zeichenfolgen verwendet. Für Zeichenfolgen
variabler Länge, die keine folgenden Leerzeichen enthalten, liefert die
Vergleichssemantik für nicht mit Leerzeichen aufgefüllte Zeichenfolgen einiger
DBMSs die gleichen Ergebnisse wie die Vergleichssemantik von DB2. Wenn
Sie sicher sind, daß alle VARCHAR-Spalten von Tabellen und Sichten an einer
Datenquelle keine folgenden Leerzeichen enthalten, können Sie in Betracht
ziehen, diese Server-Option auf den Wert 'Y' für eine Datenquelle zu
setzen. Diese Option wird häufig für Datenquellen von Oracle
verwendet. Stellen Sie sicher, daß Sie alle Objekte, die potentiell
Kurznamen haben können (einschließlich Sichten), berücksichtigen.
- 'Y'
- Diese Datenquelle verfügt über eine Vergleichssemantik für nicht mit
Leerzeichen aufgefüllte Zeichenfolgen, die der Vergleichssemantik von DB2
ähnlich ist.
- 'N'
- Diese Datenquelle verfügt über keine mit DB2 vergleichbare
Vergleichssemantik für nicht mit Leerzeichen aufgefüllte Zeichenfolgen.
| 'N'
|