Die Dauer einer Funktionsübernahme wird von dem Zeitpunkt an gemessen, zu dem die Daten zuerst nicht mehr verfügbar sind, bis zu dem Zeitpunkt, zu dem sie wieder verfügbar werden. Eine Reihe von Ereignissen, die während einer Funktionsübernahme auftreten, können einen erheblichen Beitrag zur Dauer der Funktionsübernahme leisten:
Das Deportieren und Importieren von Platten benötigt in der Regel nicht sehr lange Zeit im Vergleich zu anderen Ereignissen, jedoch kann sich dadurch die allgemeine Ausfallzeit verlängern. Je mehr Platten von einer Maschine auf eine andere bei der Funktionsübernahme versetzt werden müssen, um so länger dauert der Prozeß. Wenn es fehlerhafte Platten gibt, kann der Prozeß noch länger dauern.
Bevor die Dateisysteme des logischen Hosts angehängt werden können, müssen sie eine fsck-Prüfung durchlaufen, die den einwandfreien Zustand des Dateisystems sicherstellt. Je größer das Dateisystem ist, desto länger dauert dieser Prozeß. Durch Verwendung eines Journal-Dateisystems kann diese Zeit erheblich verringert werden. Da in einer HA-Umgebung in der Regel Journal-Dateisysteme verwendet werden, spielt die fsck-Zeit gewöhnlich keine große Rolle.
Der HA-Agent ruft Benutzerprozeduren auf, wenn sie vorhanden und ausführbar sind. Einige dieser Prozeduren werden synchron ausgeführt und können die Zeit verlängern, die zum Starten von HA-Exemplaren benötigt wird. Stellen Sie sicher, daß sie so schnell wie möglich ausgeführt werden. Ziehen Sie in Betracht, externe Programme, die von diesen Prozeduren aufgerufen werden, im Hintergrund auszuführen.
Für ein einzelnes EEE-Exemplar in einer Konfiguration zur gegenseitigen muß Übernahme HA-NFS für das Ausgangsverzeichnis des Exemplareigners verwendet werden. HA-NFS verlängert die Funktionsübernahmedauer wegen der Aufschubzeit für lockd (definiert im HA-Agent für HA-NFS), die 90 Sekunden bei Ausführung von HA-NFS beträgt. Die Funktionsübernahmedauer ist betroffen, weil jeder Prozeß, der eine Datei im HA-NFS-Dateisystem nach einer Funktionsübernahme sperrt, warten muß, bis die Aufschubfrist abgelaufen ist. Der HA-Agent für DB2 ist der erste Prozeß, der eine Datei unter dem Ausgangsverzeichnis des Exemplareigners nach einer Funktionsübernahme sperrt und die Zeit aufzeichnet, die er benötigt, um die erste Sperre zu erhalten. Diese Zeit wird im Statusbericht nach einer Funktionsübernahme angegeben.
Das Starten von DB2 trägt nur einen kleinen Teil zur Dauer der Funktionsübernahme bei. Für ein EE-Exemplar sind dies nur 5 bis 15 Sekunden im Durchschnitt. Für ein EEE-Exemplar trägt es ungefähr 10 Sekunden plus je fünf Sekunden pro Datenbankpartition bei, die übernommen wird. Wenn zum Beispiel drei Datenbankpartitionen übernommen werden, beträgt die Zeit, die durch das Starten dieser drei Datenbankpartitionen hinzugefügt wird, ungefähr 25 Sekunden. Diese Zeit enthält nicht die Zeit, die zur Wiederherstellung nach einem Systemabsturz des Exemplars benötigt wird.
Die Wiederherstellung nach einem Systemabsturz ist häufig der größte Einzelposten in der Ausfallzeit bei einer Funktionsübernahme. Wie lange es dauert, eine Datenbank wiederherzustellen, hängt von einer Reihe Faktoren ab: