DB2 Universal Database - Systemverwaltung


Verwendung des Speichers durch DB2

Viele der für DB2 verfügbaren Konfigurationsparameter beeinflussen die Verwendung des Hauptspeichers auf dem System. Einige betreffen den Speicher auf dem Server, andere den Speicher auf dem Client und wieder andere sowohl den Speicher auf dem Server als auch den Speicher auf dem Client. Darüber hinaus wird Speicher zu verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Bereichen des Systems zugeordnet und wieder freigegeben.

Ein Systemadministrator sollte auf eine ausgewogene Gesamtverwendung von Speicher auf dem System Wert legen. Verschiedene Anwendungen, die unter dem Betriebssystem ausgeführt werden, können den Speicher auf unterschiedliche Arten verwenden. Zum Beispiel können einige Anwendungen den Cache des Betriebssystems verwenden, während der Datenbankmanager über einen eigenen Pufferpool zum Zwischenspeichern von Daten verfügt, und die Einrichtung des Betriebssystems nicht verwendet. Weitere Hinweise finden Sie in Einstellen von Parametern mit Auswirkung auf die Speicherbelegung.

Abbildung 88 zeigt, daß der Datenbankmanager verschiedene Arten von Speicher verwendet. Dabei ist anzunehmen, daß bei dieser Abbildung, die die Verwendung des Speichers darstellt, nicht die Enterprise - Extended Edition oder eine Umgebung mit mehreren logischen Knoten gezeigt wird. In der Enterprise - Extended Edition oder einer Umgebung mit mehreren logischen Knoten gibt es mehrere gemeinsam benutzte Speicher des Datenbankmanagers (einen pro Knoten).

Abbildung 88. Arten von Speicher, die vom Datenbankmanager verwendet werden

SQLD0RAM

Der Speicher wird für jedes Exemplar des Datenbankmanagers zu folgenden Zeitpunkten zugeordnet:

Abbildung 88 zeigt, wie die Einstellungen von Konfigurationsparametern den Hauptspeicher beeinflussen. Insbesondere können die Parameter in der folgenden Liste die Menge an Speicher begrenzen, die für spezielle Zwecke zugeordnet wird. (In Umgebungen mit partitionierten Datenbanken ist dieser Speicher in jeder Datenbankpartition erforderlich.)

Abbildung 89 faßt zusammen, wieviel Speicher für die Unterstützung von Anwendungen verwendet wird. Die folgenden Konfigurationsparameter ermöglichen Ihnen, die Größe dieses Speichers zu steuern, indem Sie die Anzahl von "Speichersegmenten" (logischen Speicherbereichen) und ihre Größe begrenzen.

Abbildung 89. Verwendung von Speicher durch den Datenbankmanager

SQLD0MEM

Gemeinsamer Speicher des Datenbankmanagers
Für die Ausführung des Datenbankmanagers ist Speicherbereich erforderlich. Dieser Speicherbereich kann, besonders in Umgebungen mit partitionsinterner und partitionsübergreifender Parallelität, sehr groß sein. Anhand der Informationen der folgenden Abschnitte können Sie die Größe dieses Speicherbereichs abschätzen und steuern:

FCM-Pufferpool
Wenn Sie ein partitioniertes Datenbanksystem haben, das nicht mehrere logische Knoten besitzt, werden der gemeinsame Speicher des Datenbankmanagers und der FCM-Pufferpool wie in Abbildung 90 gezeigt eingesetzt.

Abbildung 90. FCM-Pufferpool ohne Verwendung mehrerer logischer Knoten

SQLD0MM1

Wenn Sie ein partitioniertes Datenbanksystem haben, das über mehrere logische Knoten verfügt, werden der gemeinsame Speicher des Datenbankmanagers und der FCM-Pufferpool wie in Abbildung 91 gezeigt genutzt.

Abbildung 91. FCM-Pufferpool bei Verwendung mehrerer logischer Knoten

SQLD0MEM

Globaler Datenbankspeicher
Der globale Datenbankspeicher wird durch folgende Konfigurationsparameter beeinflußt:

Globaler Anwendungsspeicher
Der globale Anwendungsspeicher wird durch den folgenden Konfigurationsparameter beeinflußt:

Für parallele Systeme ist außerdem Speicherbereich für den Zwischenspeicher für Anwendungssteuerung erforderlich, der von den Agenten, die für dieselbe Anwendung in einer Datenbankpartition aktiv sind, gemeinsam benutzt wird. Der Zwischenspeicher wird zugeordnet, wenn der erste Agent, der eine Anforderung von der Anwendung empfangen soll, eine Verbindung anfordert. Der Agent kann entweder ein koordinierender Agent oder ein Subagent sein (siehe Datenbankagenten).

Privater Agentenspeicher

Gemeinsamer Agenten-/Anwendungsspeicher

Einstellen von Parametern mit Auswirkung auf die Speicherbelegung

Parameter, durch die die Zuordnung von Speicher gesteuert wird, sollten selbst auf Systemen mit maximalen Speicherkapazitäten niemals auf den höchstmöglichen Wert gesetzt werden, sofern ein solcher Wert nicht sorgfältig gerechtfertigt wird. Viele der Parameter können zulassen, daß der Datenbankmanager sehr leicht und schnell den gesamten auf einer Maschine verfügbaren Speicher belegt. Darüber hinaus kann die Verwaltung einer großen Speichermenge wesentlich mehr Zusatzaufwand auf seiten des Datenbankmanagers verursachen, so daß der Gesamtaufwand noch einmal steigt.

Einige auf UNIX basierende Betriebssysteme ordnen Auslagerungsspeicher zu, wenn ein Prozeß Speicher zuordnet und nicht erst wenn er ausgelagert wird. In diesen Fällen sollten Sie sicherstellen, daß die Gesamtgröße des gemeinsamen Speichers durch eine äquivalente Menge an Auslagerungsspeicher unterstützt wird.

Bei der Mehrzahl der Konfigurationsparameter wird der entsprechende Speicher erst zugeordnet, wenn er angefordert wird. Diese Parameter spiegeln die maximale Größe eines speziellen Zwischenspeicherbereichs wider. Die besondere Ausnahme von dieser Regel bilden die folgenden Parameter, für die der Speicher gemäß den Parameterwerten vollständig zugeordnet wird:

Der geeignete Wert dieser Arten von Parametern kann am besten mit Hilfe von Vergleichstests (Benchmarking) bestimmt werden, bei denen repräsentatives SQL und Extremfall-SQL für den Server ausgeführt werden und der Wert des Parameters solange geändert wird, bis der Punkt gefunden wird, an dem die Leistung wieder sinkt. Wenn die Leistung gegen die Parameterwerte in einem Diagramm aufgezeichnet würde, zeigt die Stelle, an dem die Kurve nicht weiter steigt bzw. wieder zu sinken beginnt, den Punkt an, an dem eine weitere Speicherzuordnung keinen weiteren Vorteil für die Anwendung bringt und daher nur zu einer Verschwendung von Speicher führen würde. (Siehe Kapitel 31, Durchführen von Vergleichstests.)

Die oberen Grenzen der Speicherzuordnung einiger Parameter können über den Speicherkapazitäten der vorhandenen Hardware und des Betriebssystems liegen. Diese Grenzen wurden mit Blick auf zukünftige steigende Anforderungen gewählt.

Die gültigen Wertebereiche für die Parameter finden Sie in den Parameterbeschreibungen in Kapitel 32, Konfigurieren von DB2.

FCM-Anforderungen

Beginnen Sie bei der Konfiguration der folgenden FCM-Konfigurationsparameter (Fast Communications Manager) mit den Standardwerten:

Verwenden Sie zur Optimierung dieser Parameter den Datenbanksystemmonitor, um die untere Grenze für die freien Puffer, die freien Nachrichtenanker, die freien Verbindungseinträge und die freien Anforderungsblöcke zu überwachen. Wenn die untere Grenze (Low Water Mark) weniger als 10 Prozent des Werts des entsprechenden freien Datenelements beträgt, erhöhen Sie den Wert des entsprechenden Parameters. Informationen zum Datenbanksystemmonitor finden Sie in Verwenden des Datenbanksystemmonitors.

Informationen zur Aktivierung der FCM-Kommunikation finden Sie im Handbuch Systemverwaltung: Konzept.


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