DB2 Universal Database - Systemverwaltung


Verwenden des Dienstprogramms DB2MSCS

Mit Hilfe des Dienstprogramms DB2MSCS können Sie die Infrastruktur für DB2 zur Unterstützung der Funktionsübernahme in der Windows NT-Umgebung durch die MSCS-Unterstützung erstellen. Sie können dieses Dienstprogramm zur Aktivierung der Funktionsübernahme in Umgebungen mit einer Partition und mit partitionierten Datenbanken verwenden.

Rufen Sie den Befehl db2mscs einmal für jedes Exemplar auf der Exemplareignermaschine auf. Wenn es auf einer Maschine im MSCS-Cluster nur ein aktives DB2-Exemplar gibt, richtet dieses Programm eine Konfiguration im Bereitschaftsmodus ein. Wenn Sie auf jeder Maschine im MSCS-Cluster ein aktives Exemplar haben, führen Sie das Programm DB2MSCS einmal auf jeder Exemplareignermaschine aus, um eine Konfiguration zur gegenseitigen Übernahme einzurichten.

Das Dienstprogramm DB2MSCS führt folgende Schritte aus:

  1. Es liest die erforderlichen MSCS- und DB2-Parameter aus einer Eingabedatei namens DB2MSCS.CFG. Informationen über die gesamte Gruppe der Eingabeparameter finden Sie in Angeben der Datei DB2MSCS.CFG.
  2. Es wertet die Parameter in der Eingabedatei aus.
  3. Es registriert die DB2-Ressourcenart.
  4. Es erstellt die MSCS-Gruppe (bzw. Gruppen) für die MSCS- und DB2-Ressourcen.
  5. Es erstellt die IP-Ressource.
  6. Es erstellt die Netzwerknamensressource (Network Name).
  7. Es versetzt MSCS-Platte in die Gruppe.
  8. Es erstellt die DB2-Ressource (bzw. Ressourcen).
  9. Es fügt alle erforderlichen Abhängigkeiten für die DB2-Ressource hinzu.
  10. Es fügt das nicht in einem Cluster konfigurierte DB2-Exemplar in einen Cluster ein.
  11. Es bringt alle Ressourcen online.

Der Befehl hat folgende Syntax:

>>-db2mscs----+--------------------+---------------------------><
              '--f:--eingabedatei--'
 

Dabei gilt folgendes:

-f:eingabedatei
Gibt die Eingabedatei DB2MSCS.CFG für das MSCS-Dienstprogramm an. Wenn dieser Parameter nicht angegeben wird, liest das Dienstprogramm DB2MSCS die Datei DB2MSCS.CFG, die sich im aktuellen Verzeichnis befindet.

Angeben der Datei DB2MSCS.CFG

Die Datei DB2MSCS.CFG ist eine ASCII-Textdatei, die Parameter enthält, die vom Dienstprogramm DB2MSCS gelesen werden. Die Eingabeparameter werden jeweils auf getrennten Zeilen in folgendem Format eingegeben: PARAMETER_SCHLÜSSELWORT=parameterwert. Beispiel:

   CLUSTER_NAME=WOLFPACK
   GROUP_NAME=DB2 Gruppe
   IP_ADDRESS=9.21.22.89

Zwei Beispielkonfigurationsdateien befinden sich im Unterverzeichnis /CFG des Verzeichnisses /SQLLIB. Die erste Datei, DB2MSCS.EE, ist ein Beispiel für Datenbankumgebungen mit einer Partition. Die zweite Datei, DB2MSCS.EEE, ist ein Beispiel für Umgebungen mit partitionierten Datenbanken.

Die Parameter für die Datei DB2MSCS.CFG sind folgende:

DB2_INSTANCE
Der Name des DB2-Exemplars. Wenn der Exemplarname nicht Wenn der Exemplarname nicht angegeben wird, wird das Standardexemplar (d. h. der Wert der Umgebungsvariablen DB2INSTANCE) verwendet.

Dieser Parameter besitzt einen globalen Gültigkeitsbereich und wird in der Datei DB2MSCS.CFG nur einmal angegeben.

Dieser Parameter ist wahlfrei.

Beispiel:

   DB2_INSTANCE=DB2

Das Exemplar muß bereits vorhanden sein. Informationen zur Erstellung von Exemplaren finden Sie im Handbuch DB2 Enterprise - Extended Edition für Windows Einstieg.

DB2_LOGON_USERNAME
Der Name des Anmeldekontos für den DB2-Service (Dienst).

Dieser Parameter besitzt einen globalen Gültigkeitsbereich und wird in der Datei DB2MSCS.CFG nur einmal angegeben.

Dieser Parameter ist nur für Exemplare von DB2 Enterprise - Extended Edition erforderlich.

Beispiel:

   DB2_LOGON_USERNAME=db2user

DB2_LOGON_PASSWORD
Das Kennwort des Anmeldekontos für den DB2-Service. Wenn der Parameter DB2_LOGON_USERNAME angegeben ist, aber der Parameter DB2_LOGON_PASSWORD nicht, fordert das Dienstprogramm DB2MSCS die Eingabe des Kennworts an. Das Kennwort wird bei der Eingabe in die Befehlszeile nicht angezeigt.

Dieser Parameter besitzt einen globalen Gültigkeitsbereich und wird in der Datei DB2MSCS.CFG nur einmal angegeben.

Dieser Parameter ist nur für Exemplare von DB2 Enterprise - Extended Edition erforderlich.

Beispiel:

   DB2_LOGON_PASSWORD=xxxxxx

CLUSTER_NAME
Der Name des MSCS-Clusters. Alle Ressourcen, die nach dieser Zeile angegeben werden, werden in diesem Cluster erstellt, bis eine weitere Zeile mit dem Parameter CLUSTER_NAME angegeben wird.

Geben Sie diesen Parameter einmal pro Cluster an.

Dieser Parameter ist wahlfrei. Wenn er nicht angegeben wird, wird der Name des MSCS-Clusters auf der lokalen Maschine verwendet.

Beispiel:

   CLUSTER_NAME=WOLFPACK

GROUP_NAME
Der Name der MSCS-Gruppe. Wenn dieser Parameter angegeben wird, wird eine neue MSCS-Gruppe erstellt, wenn keine vorhanden ist. Wenn die Gruppe bereits vorhanden ist, wird sie als Zielgruppe verwendet. Jede MSCS-Ressource, die nach dieser Zeile erstellt wird, wird in dieser Gruppe erstellt, bis ein anderes Schlüsselwort GROUP_NAME angegeben wird.

Geben Sie diesen Parameter einmal für jede Gruppe an.

Dieser Parameter ist obligatorisch.

Beispiel:

   GROUP_NAME=DB2 Gruppe

DB2_NODE
Die Knotennummer des Datenbankpartitions-Servers (Knotens), der in die aktuelle MSCS-Gruppe eingefügt werden soll. Wenn mehrere logische Knoten auf derselben Maschine vorhanden sind, benötigt jeder Knoten ein eigenes Schlüsselwort DB2_NODE.

Dieser Parameter wird nach dem Parameter GROUP_NAME angegeben, so daß die DB2-Ressourcen in der richtigen MSCS-Gruppe erstellt werden.

Dieser Parameter ist nur für Exemplare von DB2 Enterprise - Extended Edition erforderlich.

Beispiel:

   DB2_NODE=0

IP_NAME
Der Name der IP-Adressenressource. Der Wert für IP_NAME kann willkürlich gewählt werden, muß jedoch eindeutig sein. Wenn dieser Parameter angegeben wird, wird eine MSCS-Ressource des Typs IP-Adresse (IP Address) erstellt.

Dieser Parameter wird für ferne TCP/IP-Verbindungen benötigt. In Umgebungen mit partitionierten Datenbanken muß dieser Parameter für die Exemplareignermaschine angegeben werden. Dieser Parameter ist in Datenbankumgebungen mit einer Partition wahlfrei.

Beispiel:

   IP_NAME=IP-Adresse für DB2
Anmerkung:DB2-Clients sollten die TCP/IP-Adresse dieser IP-Ressource zum Katalogisieren des TCP/IP-Knoteneintrags verwenden. Durch Verwenden der MSCS-IP-Adresse können DB2-Clients auch, nachdem der Datenbank-Server von der anderen Maschine übernommen wurde, noch eine Verbindung zum Datenbank-Server herstellen, weil die IP-Adresse auf der Übernahmemaschine verfügbar ist.

Die Attribute der IP-Ressource sind folgende:

IP_ADDRESS
Die TCP/IP-Adresse der IP-Ressource. Geben Sie dieses Schlüsselwort an, um die TCP/IP-Adresse der vorangehenden IP-Ressource zu definieren.

Dieser Parameter ist erforderlich, wenn der Parameter IP_NAME angegeben wird.

Beispiel:

   IP_ADDRESS=9.21.22.34

IP_SUBNET
Die Teilnetzmaske für die vorangehende IP-Ressource.

Dieser Parameter ist erforderlich, wenn der Parameter IP_NAME angegeben wird.

Beispiel:

   IP_SUBNET=255.255.255.0

IP_NETWORK
Der Name des MSCS-Netzwerks, zu dem die vorangehende IP-Ressource gehört. Wenn dieser Parameter nicht angegeben wird, wird das erste vom System erkannte MSCS-Netzwerk verwendet.

Dieser Parameter ist wahlfrei.

Beispiel:

   IP_NETWORK=Token Ring

NETNAME_NAME
Der Name der Netzwerknamensressource (Network Name). Geben Sie diesen Parameter an, um die Netzwerknamensressource zu erstellen.

Dieser Parameter ist in Datenbankumgebungen mit einer Partition wahlfrei. Für Umgebungen mit partitionierten Datenbanken ist er erforderlich.

Beispiel:

   NETNAME_NAME=Netzwerkname für DB2

Die Attribute der Netzwerknamensressource sind folgende:

NETNAME_VALUE
Der Wert für den Netzwerknamen (Network Name).

Dieser Parameter ist erforderlich, wenn der Parameter NETNAME_NAME angegeben wird.

Beispiel:

   NETNAME_VALUE=DB2SRV

NETNAME_DEPENDENCY
Die Abhängigkeitsliste für die Netzwerknamensressource. Jede Netzwerknamensressource muß eine Abhängigkeit von einer IP-Adressenressource haben. Wenn dieser Parameter nicht angegeben wird, besitzt die Netzwerknamensressource eine Abhängigkeit von der ersten IP-Ressource in der Gruppe.

Dieser Parameter ist wahlfrei.

Beispiel:

   NETNAME_DEPENDENCY=IP-Adresse für DB2

DISK_NAME
Der Name der physischen Plattenressourcen, die in die aktuellen Gruppen versetzt werden sollen. Geben Sie so viele Plattenressourcen wie nötig an.

Anmerkungen:

  1. Die Plattenressourcen müssen bereits vorhanden sein.

  2. Wenn das Dienstprogramm DB2MSCS das DB2-Exemplar für MSCS-Unterstützung konfiguriert, wird das Exemplarverzeichnis auf die erste MSCS-Platte in der Gruppe kopiert. Soll eine andere MSCS-Platte für das Exemplarverzeichnis angegeben werden, ist der Parameter INSTPROF_DISK zu verwenden.

Beispiel:

   DISK_NAME=Disk E:
   DISK_NAME=Disk F:

INSTPROF_DISK
Ein wahlfreier Parameter zur Angabe einer MSCS-Platte, die das DB2-Exemplarverzeichnis aufnehmen soll. Wird dieser Parameter nicht angegeben, verwendet das Dienstprogramm DB2MSCS die erste MSCS-Platte, die zur gleichen Gruppe wie das Exemplarverzeichnis gehört.

Das DB2-Exemplarverzeichnis wird auf der MSCS-Platte unter dem Verzeichnis X:\DB2PROFS erstellt. (Dabei ist X der Laufwerkbuchstabe der MSCS-Platte.)

Beispiel:

   INSTPROF_DISK=Disk E:

TARGET_DRVMAP_DISK
Ein wahlfreier Parameter zur Angabe der MSCS-Zielplatte für die Zuordnung von Datenbanklaufwerken. Wenn eine Datenbank auf einer MSCS-Platte erstellt wird, die nicht zur gleichen Gruppe wie der Knoten gehört, wird die Zielplatte der Laufwerkzuordnung zur Aufnahme der Datenbankpartition verwendet. Wenn dieser Parameter nicht angegeben wird, muß die Zuordnung der Datenbanklaufwerke manuell mit Hilfe des Dienstprogramms DB2DRVMP registriert werden.

Beispiel:

   TARGET_DRVMAP_DISK = Disk E:

Einrichten der Funktionsübernahme für ein Datenbanksystem mit einer Partition

Wenn Sie das Dienstprogramm DB2MSCS für ein Datenbanksystem mit einer Partition ausführen, enthält eine MSCS-Gruppe DB2 und sämtliche abhängigen MSCS-Ressourcen (die IP-Adresse, Netzwerkname und Platten). Zum Beispiel kann der Inhalt der Datei DB2MSCS.CFG für ein Datenbanksystem mit einer Partition wie folgt aussehen:

   #
   #  DB2MSCS.CFG für ein Datenbanksystem mit einer Partition
   #
   DB2_INSTANCE=DB2
   CLUSTER_NAME=MSCS
   GROUP_NAME=DB2 Gruppe
   IP_NAME=...
   IP_ADDRESS=...
   IP_SUBNET=...
   IP_NETWORK=...
   NETNAME_NAME=...
   NETNAME_VALUE=...
   DISK_NAME=Disk E:

Einrichten einer Konfiguration zur gegenseitigen Übernahme für zwei Datenbanksysteme mit jeweils einer Partition

Sie können zwei Datenbanksysteme mit jeweils einer Partition, jede auf einer separaten Maschine einrichten, so daß ein Datenbanksystem bei einem Ausfall auf einer Maschine auf dem anderen MSCS-Knoten wieder gestartet wird.

Zur Einrichtung der Unterstützung der Funktionsübernahme für diese Konfiguration müssen Sie das Dienstprogramm DB2MSCS einmal auf jeder Exemplareignermaschine ausführen. Die Konfigurationsdatei muß für jedes Datenbanksystem angepaßt werden.

Nehmen Sie an, die DB2-Exemplare hießen DB2A und DB2B. Die Datei DB2MSCS.CFG für das Exemplar DB2A sähe folgendermaßen aus:

   #
   #  DB2MSCS.CFG für das erste Datenbanksystem mit einer Partition
   #
   DB2_INSTANCE=DB2A
   CLUSTER_NAME=MSCS
   GROUP_NAME=DB2A Gruppe
   IP_NAME=...
   IP_ADDRESS=...
   IP_SUBNET=...
   IP_NETWORK=...
   NETNAME_NAME=...
   NETNAME_VALUE=...
   DISK_NAME=Disk E:

Die Datei DB2MSCS.CFG für das Exemplar DB2B sähe folgendermaßen aus:

   #
   #  DB2MSCS.CFG für das zweite Datenbanksystem mit einer Partition
   #
   DB2_INSTANCE=DB2B
   CLUSTER_NAME=MSCS
   GROUP_NAME=DB2B Gruppe
   IP_NAME=...
   IP_ADDRESS=...
   IP_SUBNET=...
   IP_NETWORK=...
   NETNAME_NAME=...
   NETNAME_VALUE=...
   DISK_NAME=Disk F:

Ein vollständiges Beispiel finden Sie in Beispiel - Einrichten zweier Exemplare mit einer Partition für gegenseitige Übernahme.

Einrichten mehrerer MSCS-Cluster für ein partitioniertes Datenbanksystem

Wenn Sie das Dienstprogramm DB2MSCS für ein Datenbanksystem mit mehreren Partitionen ausführen, wird eine MSCS-Gruppe für jede physische Maschine erstellt, die Teil des Systems ist. Die Datei DB2MSCS.CFG muß mehrere Abschnitte enthalten, und jeder Abschnitt muß einen anderen Wert für den Parameter GROUP_NAME und andere Werte für alle erforderlichen abhängigen Ressourcen für diese Gruppe enthalten.

Außerdem müssen Sie den Parameter DB2_NODE für jeden Datenbankpartitions-Server in jeder MSCS-Gruppe angeben. Wenn Sie mehrere logische Knoten haben, ist für jeden logischen Knoten ein eigenes Schlüsselwort DB2_NODE erforderlich.

Nehmen Sie beispielsweise an, daß Sie ein Datenbanksystem mit mehreren Partitionen haben, das aus vier Datenbankpartitions-Servern auf vier Maschinen besteht, und daß Sie zwei MSCS-Cluster zur gegenseitigen Übernahme konfigurieren wollen. In diesem Fall würden Sie die Konfigurationsdatei DB2MSCS.CFG wie folgt einrichten:

   #
   #  DB2MSCS.CFG für ein partitioniertes Datenbanksystem mit
   #  mehreren Clustern
   DB2_INSTANCE=DB2MPP
   DB2_LOGON_USERNAME=db2user
   DB2_LOGON_PASSWORD=xxxxxx
   CLUSTER_NAME=MSCS1
   # Gruppe 1
   GROUP_NAME=DB2 Gruppe 1
   DB2_NODE=0
   IP_NAME=...
 
   ...
   # Gruppe 2
   GROUP_NAME=DB2 Gruppe 2
   DB2_NODE=1
   IP_NAME=...
 
   ...
 
   CLUSTER_NAME=MSCS2
   # Gruppe 3
   GROUP_NAME=DB2 Gruppe 3
   DB2_NODE=2
   IP_NAME=...
 
   ...
   # Gruppe 4
   GROUP_NAME=DB2 Gruppe 4
   DB2_NODE=3
   IP_NAME=...
 
   ...

Ein vollständiges Beispiel finden Sie in Beispiel - Einrichten eines in vier Knoten partitionierten Datenbanksystems zur gegenseitigen Übernahme.


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