Die folgenden Richtlinien sind als Hilfe für die Entwicklung eines allgemeinen Ansatzes zur Leistungsoptimierung zu verstehen.
Vergessen Sie das Gesetz der abnehmenden Ertragsgewinne nicht: Die größten Leistungsvorteile werden in der Regel durch die ersten Maßnahmen erzielt. Weitere Änderungen erbringen im allgemeinen immer kleinere Vorteile und erfordern immer höheren Aufwand.
Optimieren Sie nicht nur des Optimierens wegen: Optimieren Sie, um erkannten Engpässen abzuhelfen. Das Optimieren von Ressourcen, die nicht den Hauptgrund für Leistungsprobleme darstellen, hat wenig oder gar keine Wirkung auf Antwortzeiten, solange Sie nicht die wichtigeren Probleme behoben haben, und kann tatsächlich eine nachfolgende Optimierungsarbeit erschweren. Wenn es ein bedeutendes Verbesserungspotential gibt, liegt es in der Verbesserung der Leistung von Ressourcen, die wichtige Faktoren in der Antwortzeit bilden.
Berücksichtigen Sie das gesamte System: Ein Parameter bzw. System kann nie isoliert optimiert werden. Bevor Sie Anpassungen vornehmen, überlegen Sie, wie sich diese Anpassungen auf das System als Ganzes auswirken werden.
Ändern Sie immer nur einen Parameter gleichzeitig: Ändern Sie in einem Schritt nicht mehrere Parameter zur Leistungsoptimierung. Selbst wenn Sie sich sicher sind, daß alle Änderungen vorteilhaft sind, haben Sie hinterher keine Möglichkeit, den Beitrag jeder Änderung zu bewerten. Darüber hinaus können Sie bei gleichzeitiger Änderung mehrerer Parameter den erzielten Vorteil nicht effektiv den möglicherweise in Kauf genommenen Einbußen gegenüberstellen. Von jeder Anpassung eines Parameters zur Optimierung eines Bereichs ist fast immer auch mindestens ein anderer Bereich betroffen, der vorher vielleicht nicht bedacht wurde.
Führen Sie Messungen und Neukonfigurierungen nach Ebenen durch: Aus denselben Gründen, aus denen nur jeweils ein Parameter geändert werden soll, empfiehlt sich auch, die einzelnen Ebenen des Systems getrennt zu optimieren. Die folgende Liste von Ebenen innerhalb eines Systems kann Ihnen dabei als Richtlinie dienen:
Prüfen Sie auf Hardware- und Softwareprobleme: Einige Leistungsprobleme können vielleicht durch Wartung der Hardware oder Korrektur der Software oder durch beides behoben werden. Verwenden Sie nicht zuviel Zeit auf die Überwachung und Optimierung des Systems, wenn eine Hardwarewartung oder Softwarekorrektur dies unnötig machen könnte.
Ermitteln Sie die Ursache eines Problems, bevor Sie Ihre Hardware aufrüsten: Auch wenn es so aussieht, als könnten zusätzliche Speicher- und Prozessorkapazitäten die Leistung sofort verbessern, sollten Sie sich die Zeit nehmen, die Engpässe zu lokalisieren und zu verstehen. Sie könnten ansonsten Geld für zusätzlichen Plattenspeicher ausgeben und anschließend feststellen, daß Sie nicht über die Prozessorkapazitäten oder die Kanäle verfügen, um den Speicher vorteilhaft zu nutzen.
Bereiten Sie Zurücksetzungsprozeduren vor, bevor Sie mit der Optimierung beginnen: Wie bereits früher erwähnt, können einige Optimierungsmaßnahmen zu unerwarteten Ergebnissen führen. Wenn sich daraus eine schlechtere Leistung ergibt, sollten die Maßnahmen rückgängig gemacht und alternative Optimierungsmaßnahmen versucht werden. Wenn der vorige Stand in einer Weise gesichert wurde, daß er einfach wiederhergestellt werden kann, ist die Rücknahme der nicht korrekten Informationen wesentlich einfacher.