DB2 Universal Database - Systemverwaltung


Speichermodell

Speicher ist wichtig, da er eine starke Auswirkung darauf hat, wie Arbeit in der Datenbank verrichtet wird. Die Aufteilung des verfügbaren Speichers auf die Bereiche in der Datenbank stellt eine primäre Methode dar, die Leistung der Datenbank zu beeinflussen. Die Steuerung dieser Aufteilung des Speichers auf verschiedene Zwischenspeicher erfolgt über Konfigurationsparameter. In diesem Abschnitt werden die zentralen Konfigurationsparameter und die von ihnen gesteuerten Teile des Speichers dargestellt. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Abschnitt Verwendung des Speichers durch DB2.

Alle EDUs (Engine Dispatchable Unit, zuteilbare Einheit der Steuerkomponente) in einer Partition sind mit dem gemeinsam benutzten Speicher des Exemplars verbunden. Alle in einer Datenbank arbeitenden EDUs sind mit dem gemeinsam benutzten Speicher dieser Datenbank verbunden. Alle für eine bestimmte Anwendung arbeitenden EDUs sind mit einer Region eines gemeinsam benutzten Speichers dieser Anwendung verbunden. Diese Art von gemeinsam benutztem Speicher wird nur zugeordnet, wenn partionsinterne oder partitionsübergreifende Parallelität aktiviert ist. Zuletzt verfügen alle EDUs über einen eigenen privaten Speicher.

Gemeinsam benutzter Speicher des Exemplars (auch als gemeinsam benutzter Speicher des Datenbankmanagers bekannt) wird beim Start der Datenbank zugeordnet. Vom gemeinsam benutzten Speicher des Exemplars wird der gesamte weitere Speicher verbunden/zugeordnet. Wenn der FCM (Fast Communications Manager) verwendet wird, werden diesem Speicher Puffer entnommen. Der FCM wird für die interne Kommunikation, in erster Linie Nachrichten, zwischen und innerhalb der Datenbank-Server in einer bestimmten Datenbankumgebung verwendet. Wenn die erste Anwendung die Verbindung zu einer Datenbank herstellt, werden gemeinsam benutzte Speicherbereiche der Datenbank, gemeinsame Anwendungs- und private Agentenspeicherbereiche zugeordnet.

Gemeinsam benutzter Speicher der Datenbank (auch als globaler Datenbankspeicher bekannt) wird zugeordnet, wenn eine Datenbank aktiviert oder zum ersten Mal eine Verbindung zu ihr hergestellt wird. Dieser Speicher wird für alle Anwendungen verwendet, die möglicherweise eine Verbindung zur Datenbank herstellen. In einem gemeinsam benutzten Speicher einer Datenbank sind viele verschiedene Speicherbereiche enthalten. Unter anderem sind dies:

Der Konfigurationsparameter numdb des Datenbankmanagers gibt die Zahl der lokalen Datenbanken an, die gleichzeitig aktiv sein können. In einer Umgebung mit partitionierten Datenbanken beschränkt dieser Parameter die Anzahl aktiver Datenbankpartitionen auf einem Datenbankpartitions-Server. Der Wert des Parameters numdb kann Auswirkungen auf die Gesamtmenge an Speicher haben, die zugeordnet wird.

Gemeinsamer Anwendungsspeicher (auch als globaler Anwendungsspeicher bekannt) wird zugeordnet, wenn eine Verbindung zwischen einer Anwendung und einer Datenbank hergestellt wird. Diese Zuordnung wird nur in einer Umgebung mit partitionierten Datenbanken oder bei einem aktivierten Konfigurationsparameter intra_parallel des Datenbankmanagers durchgeführt. Dieser Speicher wird von Agenten verwendet, die im Auftrag der Anwendung für die gemeinsame Verwendung von Daten sorgen und untereinander Aktivitäten koordinieren.

Der Konfigurationsparameter maxappls der Datenbank legt eine obere Begrenzung für die Zahl der Anwendungen fest, von denen aus eine Verbindung zu einer Datenbank hergestellt wird. Da für jede Anwendung, die die Verbindung zu einer Datenbank herstellt, privater Speicher zugeordnet wird, entsteht durch Erhöhung dieses Parameters für gleichzeitig ablaufende Anwendungen möglicherweise ein größerer Speicherbedarf.

Bis zu einem gewissen Grad wird die maximale Anzahl von Anwendungen auch vom Konfigurationsparameter maxagents des Datenbankmanagers (bzw. max_coordagents bei parallelen Umgebungen) bestimmt. Der Parameter maxagents legt eine obere Begrenzung für die Gesamtzahl an Datenbankmanageragenten in einer Partition fest. Diese Datenbankmanageragenten umfassen aktive Koordinationsagenten (Active Coordinator Agents), Subagenten (Subagents), inaktive Agenten (Inactive Agents) sowie Agenten im Bereitschaftsmodus (Idle Agents).

Ein privater Agentenspeicher wird für einen Agenten zugeordnet, wenn der betreffende Agent zur Arbeit für eine bestimmte Anwendung zugeordnet wird. Der private Agentenspeicher wird für den Agenten zugeordnet und enthält Speicherzuordnungen, die nur von diesem bestimmten Agenten verwendet werden, wie beispielsweise den Sortierspeicher und den Zwischenspeicher für Anwendungen.

Es gibt ein paar spezielle Arten von gemeinsam benutztem Speicher:

Abbildung 76. Pufferpools und erweiterter Speicher

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Erweiterter Speicher dient als erweiterter Lookaside-Puffer für den/die Hauptpufferpool(s). Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Abschnitt Erweitern von Speicher. Der erweiterte Speicher kann viel größer als 4 GB sein und stellt eine hervorragende Methode dazu dar, Maschinen mit umfangreichem Hauptspeicher zu nutzen. Der erweiterte Speicher-Cache wird in Speichersegmenten definiert.

Sie sollten sich bei Verwendung eines Teils des adressierbaren Realspeichers als erweitertem Speicher-Cache dessen bewußt sein, daß dieser Speicher dann nicht mehr für andere Zwecke auf der Maschine, wie beispielsweise als JFS-Cache oder als privater Adreßraum für Prozesse, verwendet werden kann. Das Zuordnen von zusätzlichem adressierbarem Realspeicher zum erweiterten Speicher-Cache führt möglicherweise zu höherer Systemauslagerung.

Die folgenden Konfigurationsparameter der Datenbank beeinflussen die Menge und die Größe des für den erweiterten Speicher verfügbaren Speichers:

Jeder Tabellenbereich wird einem Pufferpool zugeordnet. Ein erweiterter Speicher-Cache muß immer einem oder mehreren bestimmten Pufferpools zugeordnet werden. Die Seitengröße des erweiterten Speicher-Cache muß mit der Seitengröße des Pufferpools übereinstimmen, dem er zugeordnet ist.

Weitere Informationen zum erweiterten Speicher-Cache finden Sie im Abschnitt Erweitern von Speicher.


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