DB2 Connect Benutzerhandbuch

Verwenden von DB2 Connect mit TP-Monitoren

Im vorherigen Abschnitt haben Sie erfahren, wie DB2 Connect mit einem Anwendungs-Server verwendet wird. Ein Anwendungs-Server ermöglicht es einer großen Anzahl von Benutzern, Anwendungen mit einem Minimum an Systemressourcen auszuführen.

Anwendungs-Server lassen sich erweitern, damit koordinierte Transaktionen über Anwendungen aufgerufen werden können, die vom Anwendungs-Server ausgeführt werden. Diese Transaktionskoordinierung wird normalerweise als TP-Monitor (Transaction Processing Monitor; Transaktionsverarbeitungsmonitor) bezeichnet. Ein TP-Monitor arbeitet mit einem Anwendungs-Server zusammen.

Man kann sich eine Transaktion als Routineereignis (gewöhnlich eine Serviceanforderung) im alltäglichen Betrieb eines Unternehmens vorstellen. TP-Monitore sind für die ordnungsgemäße Verarbeitung von Transaktionen zuständig.

Jedes Unternehmen hat Regeln und Prozeduren, die beschreiben, wie der Betrieb ablaufen soll. Die Benutzeranwendungen, die diese Regeln implementieren, können als Geschäftslogik bezeichnet werden. Die von diesen Geschäftsanwendungen ausgeführten Transaktionen werden häufig als Transaktionsverarbeitung (Transaction Processing) oder als Online-Transaktionsverarbeitung (Online Transaction Processing, OLTP) bezeichnet.

Die kommerzielle OLTP weist folgende Hauptmerkmale auf:

Viele Benutzer
Die Transaktionsverarbeitung wird im allgemeinen von der Mehrzahl der Mitarbeiter eines Unternehmens verwendet, da der aktuelle Geschäftsstatus von so vielen Mitarbeitern beeinflußt wird.

Wiederholend
Bei den meisten Interaktionen mit dem Computer handelt es sich gewöhnlich zum die gleichen, sich wiederholenden Prozesse, die immer wieder ausgeführt werden. Die Funktionen zur Eingabe von Bestellungen oder zur Verarbeitung von Zahlungen beispielsweise werden jeden Tag unzählige Male verwendet.

Kurze Interaktionen
Die meisten Interaktionen zwischen den Mitarbeitern des Unternehmens und dem Transaktionsverarbeitungssystem sind nur von kurzer Dauer.

Gemeinsame Daten
Da Daten den Status des Unternehmens wiedergeben, kann es nur ein einziges Exemplar der Daten geben.

Datenintegrität
Die Daten müssen den aktuellen Status des Unternehmens wiedergeben und in sich schlüssig sein. So muß beispielsweise jede Bestellung einem Kundeneintrag zugeordnet sein.

Geringe Kosten/Transaktionen
Da die Transaktionsverarbeitung einen direkten Kostenfaktor im Geschäftsbetrieb darstellt, müssen die Kosten des Systems minimiert werden. DB2 Connect ermöglicht es Anwendungen, die von einem Anwendungs-Server unter UNIX, Windows NT, Windows 2000 oder OS/2 gesteuert werden, Transaktionen für ferne LAN-, Host- und AS/400-Datenbank-Server auszuführen und diese Transaktionen von einem TP-Monitor koordinieren zu lassen.

DB2 Connect-Unterstützung für TP-Monitore

In dieser Abbildung werden sowohl die APIs als auch der Konnektivitätsmechanismus zwischen dem Anwendungs-Server und den Back-End-Datenbank-Servern von DB2 Connect Enterprise Edition zur Verfügung gestellt.

Beispiele für TP-Monitore

Folgende TP-Monitore sind heute am häufigsten auf dem Markt erhältlich:

Microsoft Transaction Server Remote S/390, AS/400 und LAN-Datenbank-Server können im Rahmen von Transaktionen verwendet werden, die von diesen TP-Monitoren koordiniert werden.

Tuxedo und DB2 Connect

Bei DB2 Connect Version 6 und früheren Versionen verfügten Anwendungen auf Tuxedo-Basis lediglich über Lesezugriff auf Host- und AS/400-Datenbank-Server. Diese Einschränkung ist bei DB2 Connect Version 7 nicht mehr vorhanden. Anwendung auf Tuxedo-Basis können Host- und AS/400-Datenbank-Server jetzt innerhalb einer mit Tuxedo koordinierten Transaktion aktualisieren. Es gelten besondere Konfigurationsanforderungen und -einschränkungen. Weitere Informationen finden Sie in DB2 Connect - Verbindungskonzentrator.

X/Open-Modell der verteilten Transaktionsverarbeitung (DTP)

Eine Anwendung, die Geschäftslogik ausführt, muß unter Umständen mehrere Ressourcen innerhalb einer einzigen Transaktion aktualisieren. Eine Bankanwendung beispielsweise, die die Überweisung eines Geldbetrages von einem Konto auf ein anderes durchführt, könnte die Belastung des Abbuchungskontos in einer Datenbank und die Gutschrift auf dem Empfängerkonto in einer anderen Datenbank erforderlich machen.

Es besteht auch die Möglichkeit, daß diese beiden Datenbanken von verschiedenen Lieferanten zur Verfügung gestellt werden. So kann es sich beispielsweise bei der einen Datenbank um eine Datenbank unter DB2 Universal Database für OS/390 und bei der anderen um eine Oracle-Datenbank handeln. Anstatt nun für jeden TP-Monitor jeweils die eigene Transaktionsschnittstelle des entsprechenden Datenbanklieferanten zu implementieren, wurde eine gemeinsame Transaktionsschnittstelle definiert, und zwar zwischen einem TP-Monitor und allen Ressourcen, auf die eine Anwendung zugreift. Diese Schnittstelle wird als XA-Schnittstelle bezeichnet. Ein TP-Monitor, der die XA-Schnittstelle verwendet, wird als XA-kompatibler Transaktionsmanager (TM) bezeichnet. Eine aktualisierbare Ressource, die die XA-Schnittstelle implementiert, wird als XA-kompatibler Ressourcenmanager (RM) bezeichnet.

Bei den oben aufgeführten TP-Monitoren handelt es sich in allen Fällen um XA-kompatible Transaktionsmanager. Ferne Host-, AS/400- und LAN-gestützte DB2 UDB-Datenbank-Server gehören zu den XA-kompatiblen Ressourcenmanagern, wenn der Zugriff über DB2 Connect erfolgt. Daher können alle TP-Monitore, die über einen XA-kompatiblen Transaktionsmanager verfügen, Host-, AS/400- und LAN-gestützte DB2 UDB-Datenbank-Server innerhalb von Geschäftsanwendungen einsetzen, die Transaktionen ausführen.

Verwendung von DB2 Connect mit einem XA-kompatiblen Transaktionsmanager

Dieser Abschnitt beschreibt die Konfigurationsschritte, die erforderlich sind, um S/390- und AS/400-Datenbank-Server im Rahmen Ihres TP-Monitors verwenden zu können. Hierbei wird davon ausgegangen, daß Sie über einen betriebsbereiten TP-Monitor verfügen, DB2 Connect installiert haben sowie eine Verbindung zum Host- oder AS/400-Datenbank-Server konfiguriert und getestet haben. Das Handbuch DB2 Connect Einstieg enthält ausführlichere Informationen.

Das Handbuch Systemverwaltung beschreibt die Schritte, die zur Konfiguration der am häufigsten verwendeten TP-Monitore erforderlich sind. Zwischen der Konfiguration des Zugriffs auf einen LAN-gestützten DB2 UDB-Datenbank-Server und der Konfiguration des Zugriffs auf einen Host- oder AS/400-Datenbank-Server wird kein Unterschied gemacht. Die folgenden Anweisungen beschreiben die allgemeinen Konfigurationsschritte für TP-Monitore, die im Handbuch Systemverwaltung nicht aufgelistet sind.

Um DB2 Connect für die Verwendung von S/390- und AS/400-Datenbank-Servern im Rahmen Ihres TP-Monitors zu konfigurieren, führen Sie die folgenden Schritte aus:

  1. Konfigurieren Sie den TP-Monitor, so daß er auf den DB2 XA-Schalter zugreifen kann. Der DB2 XA-Schalter stellt dem TP-Monitor die Adressen der XA-APIs von DB2 Connect zur Verfügung. Jeder TP-Monitor führt dies auf eine andere Weise durch. Das Handbuch Systemverwaltung enthält Informationen dazu, wie einem TP-Monitor der DB2 XA-Schalter zur Verfügung gestellt wird.
  2. Konfigurieren Sie den TP-Monitor mit der DB2-Zeichenfolge XA_OPEN. Jeder TP-Monitor führt dies auf eine andere Weise durch. Das Handbuch Systemverwaltung enthält Informationen zur Zeichenfolge XA_OPEN von DB2 Connect. Die Dokumentation Ihres TP-Monitors enthält Informationen dazu, wie die DB2-Zeichenfolge XA_OPEN zur Verwendung durch den TP-Monitor konfiguriert wird.
  3. Ändern Sie gegebenenfalls die Standardkonfigurationsparameter des Synchronisationspunktmanagers (SPM) von DB2 Connect. Die XA-Schnittstelle wird von Host- und AS/400-Datenbank-Servern bisher nicht unterstützt.

    Der SPM ist eine DB2 Connect-Komponente, die das XA-Protokoll der zweiphasigen Festschreibung dem entsprechenden Protokoll der zweiphasigen Festschreibung zuordnet, das von Host- und AS/400-Datenbank-Servern verwendet wird. Standardmäßig verfügt das DB2-Exemplar über vordefinierte Werte für die SPM-Konfigurationsparameter. Der wichtigste Parameter des Datenbankmanagers ist der Konfigurationsparameter SPM_NAME. Der Standardwert ist eine Variante der ersten sieben Zeichen des TCP/IP-Host-Namens.

    Wenn Sie eine Verbindung zu DB2 für OS/390 über TCP/IP herstellen, sollte eine Änderung der Standardeinstellungen nicht erforderlich sein. In diesem Fall ist keine SPM-Konfiguration erforderlich, da der SPM bereits funktionsfähig ist. Wenn der Zugriff auf Host- oder AS/400-Datenbank-Server über SNA erfolgt, muß gewährleistet werden, daß der Wert für SPM_NAME eine gültige SNA-LU in Ihrem Netz darstellt. Wenn der Standardwert für SPM_NAME nicht zulässig ist, sollten Sie diesen Wert mit Hilfe des Assistenten zur Aktualisierung für mehrere Systeme ändern.


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