DB2 Connect Benutzerhandbuch
Leistung ist das Verhalten eines Datenverarbeitungssystems
bei einer bestimmten Auslastung. Sie wird von den verfügbaren
Ressourcen und deren Verwendung sowie dem gemeinsamen Zugriff auf sie
beeinflußt. Wenn die Leistung verbessert werden soll, muß zuerst klar
sein, was mit Leistung gemeint ist. Es können viele verschiedene
Leistungsmeßdaten verwendet werden, u. a.
folgende:
- Antwortzeit
- Der zeitliche Abstand zwischen dem Senden der Datenbankanforderung und dem
Empfangen einer Antwort durch die Anwendung.
- Transaktionsdurchsatz
- Die Anzahl von Arbeitseinheiten, die pro Zeiteinheit ausgeführt werden
können. Eine Arbeitseinheit kann einfach sein wie das Abrufen und
Aktualisieren einer Zeile oder sehr kompliziert, so daß sie Hunderte von
SQL-Anweisungen umfaßt.
- Datenübertragungsgeschwindigkeit
- Die Anzahl Datenbyte, die pro Zeiteinheit zwischen der DB2
Connect-Anwendung und der Datenbank auf dem Host oder System IBM AS/400
übertragen werden.
Die Leistung wird durch die verfügbaren Hardware- und Softwareressourcen
begrenzt. CPU, Hauptspeicher und Netzwerkadapter sind Beispiele für
Hardwareressourcen. Kommunikationssubsysteme, Subsysteme für den
Seitenwechsel, mbuf für AIX und link für SNA sind
Beispiele für Softwareressourcen.
In Abbildung 7 wird der Datenfluß zwischen dem Host- oder
AS/400-Datenbank-Server und der Workstation über DB2 Connect
dargestellt.
Abbildung 7. Datenfluß in DB2 Connect

- Die Datenbank auf dem Host oder System IBM AS/400 und ein Teil des
Kommunikationssubsystems B werden normalerweise auf demselben System
ausgeführt. Dieses System besteht aus einer oder mehreren CPU(s),
Hauptspeicher, einem E/A-Subsystem, DASD und einem Betriebssystem. Da
andere Programme gemeinsam auf diese Komponenten zugreifen können, können
durch Ressourcenkonkurrenz Probleme bei der Leistung entstehen.
- Das Netzwerk besteht aus einer Kombination von Kabeln, Hubs,
Übertragungsleitungen, Schaltern und anderen
Kommunikationssteuereinheiten. Beispielsweise könnte die Schnittstelle
B für die Netzwerk-Hardware aus Kommunikationssteuereinheiten wie der
Steuereinheit IBM 3745 oder 3172 oder einem Token-Ring-Adapter für ein
AS/400-System bestehen. Es kann auch mehr als ein Übertragungsmedium
zwischen den Schnittstellen A und B für die Netzwerk-Hardware verwendet
werden.
- Die Schnittstelle A für die Netzwerk-Hardware kann ein Token-Ring-Adapter,
ein Ethernet-Adapter oder ein anderer LAN-Adapter bzw. ein Adapter
sein, der das SDLC- oder X.25-Protokoll unterstützt. Als
Kommunikationssubsystem A könnte IBM Communications Server für OS/2, Microsoft
SNA Server, IBM SNA-Server für AIX oder SNAplus2 für HP-UX verwendet
werden.
- DB2 Connect und das Kommunikationssubsystem A befinden sich in der Regel
auf demselben System. In diesem Kapitel wird davon ausgegangen, daß die
Anwendung sich ebenfalls auf demselben System befindet.
Der Transaktionsdurchsatz hängt von der langsamsten Komponente im System
ab. Wenn ein Engpaß bei der Leistung festgestellt wird, kann das
Problem oft durch Ändern von Konfigurationsparametern, Zuordnen zusätzlicher
Ressourcen zur Problemkomponente, Aufrüsten/Aktualisieren der Komponente oder
Entlasten der Komponente durch Hinzufügen einer neuen Komponente gemildert
bzw. behoben werden.
Es stehen verschiedene Tools zur Verfügung, mit denen ermittelt werden
kann, wieviel Zeit in jeder Komponente für eine Abfrage benötigt wird.
Hierdurch können Sie eine Vorstellung bekommen, welche Komponenten zur
Verbesserung der Leistung optimiert oder aufgerüstet/aktualisiert werden
sollten. Wenn z. B. festgestellt wird, daß eine
Abfrage 60% ihrer Zeit in der DB2 Connect-Maschine zubringt, ist es
möglicherweise sinnvoll, DB2 Connect zu optimieren oder (wenn ferne Clients
vorhanden sind) dem Netzwerk eine weitere DB2 Connect-Maschine
hinzuzufügen.
Weitere Informationen zu Tools für die Leistungsanalyse finden Sie in Leistungsanalyseprogramme.
Das Ausführen von Vergleichstests ist ein Verfahren, die
Leistung in einer Umgebung mit der Leistung in einer anderen Umgebung zu
vergleichen.
Das Ausführen von Vergleichstests kann mit dem Ausführen der Testanwendung
in einer normalen Umgebung beginnen. Während ein Leistungsproblem immer
weiter eingegrenzt wird, können spezialisierte Anwendungsbeispiele entwickelt
werden, um den Bereich der getesteten und beobachteten Funktion zu
verringern.
Die ausgeführten Vergleichstests müssen nicht komplex sein.
Spezialisierte Anwendungsbeispiele müssen nicht eine gesamte Anwendung
emulieren, um wichtige Informationen zu liefern. Beginnen Sie mit
einfachen Messungen, und erhöhen Sie die Komplexität nur, wenn dies
erforderlich ist.
Merkmale guter Vergleichspunkte:
- Jeder Test ist wiederholbar.
- Jede Wiederholung eines Tests wird in einem identischen Systemstatus
gestartet.
- Die Hardware und die Software, die für die Vergleichstests verwendet
werden, entsprechen Ihrer Produktionsumgebung.
- Im System sind ausschließlich die gemessenen Funktionen oder Anwendungen
aktiv. (Es sei denn, der Test verlangt, daß eine bestimmte Menge
anderer Aktivitäten im System abläuft).
Anmerkung: | Anwendungen, die gestartet wurden, belegen Speicher, selbst wenn sie auf
Symbolgröße verkleinert wurden oder momentan inaktiv sind. Dies könnte
Seitenwechsel verursachen und die Ergebnisse des Tests verzerren.
|
In der folgenden Tabelle sind einige Tools aufgelistet, die beim Messen der
Systemleistung helfen können. Da diese Tools selbst Systemressourcen
belegen, sollten sie nicht ständig aktiv sein.
Tabelle 7. Leistungsanalyseprogramme
System
| Tool
| Beschreibung
|
CPU-Belastung und Belegung des Hauptspeichers
|
AIX
| vmstat, time, ps, tprof
| Bieten Informationen zu Konkurrenzsituationen beim Zugriff auf die CPU
oder den Hauptspeicher auf der DB2 Connect-Workstation und fernen
Clients.
|
HP-UX
| vmstat, time, ps, monitor und glance, wenn diese verfügbar sind.
|
|
OS/2
| SPM/2, THESEUS/2, pstat
|
|
Windows NT und Windows 2000
| MS Performance Monitor
|
|
Datenbankaktivität
|
Alle
| Datenbankmonitor
| Stellt fest, ob das Problem von der Datenbank ausgeht.
|
MVS oder OS/390
| DB2PM (IBM), OMEGAMON/DB2 (Candle), TMON (Landmark), INSIGHT (Goal
Systems) und DB2AM (BMC)
|
|
Windows NT und Windows 2000
| MS Performance Monitor
|
|
Netzwerkaktivität
|
AIX
| netpmon
| Erstellt einfache Systemstatistiken für das Netzwerk, einschließlich
TCP/IP- und SNA-Statistik, wie die Anzahl pro Sekunde empfangener Pakete oder
Rahmen.
|
DOS oder OS/2
| IBM Token-Ring Network 16/4 Trace and Performance Program
| Die meisten Netzwerkmonitore sind plattformabhängig; dieses Tool
funktioniert nur unter Token-Ring.
|
Netzwerksteuereinheit, z. B. Steuereinheit 3745
| NetView Performance Monitor
| Erstellt Berichte über die Auslastung von Kommunikationssteuerung und
VTAM.
|
OS/2
| DatagLANce
| Ein Trace-Tool, das leistungsbezogene Daten grafisch darstellt.
|
Auf UNIX basierend
| netstat
| Verwaltet den TCP/IP-Verkehr.
|
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