Release-Informationen


20.4 MQSeries - Funktionsübersicht

DB2 UDB Version 7.2 enthält eine Reihe von MQSeries-Funktionen zum Einfügen von Nachrichtenübertragungsoperationen in SQL-Anweisungen. Diese Unterstützung gilt folglich für alle Anwendungen, die in einer der unterstützten Sprachen (z. B. C, Java oder SQL) unter Verwendung einer beliebigen Datenbankschnittstelle geschrieben wurden. Bei allen nachfolgenden Beispielen wurde SQL verwendet. In diesem Fall kann SQL von anderen Programmiersprachen für standardmäßige Verarbeitungsvorgänge verwendet werden. Alle oben beschriebenen Nachrichtendarstellungen von MQSeries werden unterstützt. Weitere Informationen zu den MQSeries-Funktionen finden Sie im Abschnitt zum Handbuch "SQL Reference" in den Release-Informationen.

In einer Basiskonfiguration befinden sich ein MQSeries-Server und DB2 auf dem Datenbankserver. Die MQSeries-Funktionen werden in DB2 installiert und ermöglichen den Zugriff auf den MQSeries-Server. DB2-Clients können auf allen Maschinen installiert sein, auf die der DB2-Server zugreifen kann. Mehrere Clients können über die Datenbank gleichzeitig auf die MQSeries-Funktionen zugreifen. Über die bereitgestellten Funktionen können DB2-Clients innerhalb von SQL-Anweisungen Nachrichtenübertragungsoperationen durchführen. Diese Nachrichtenübertragungsoperationen ermöglichen DB2-Anwendungen die Kommunikation untereinander oder mit anderen MQSeries-Anwendungen.

Der Befehl enable_MQFunctions wird zur Aktivierung einer DB2-Datenbank für die MQSeries-Funktionen verwendet.Dabei wird eine einfache Standardkonfiguration erstellt, die von Client-Anwendungen ohne weitere Verwaltungsmaßnahmen verwendet werden kann. Eine Beschreibung hierzu finden Sie in 20.6, enable_MQFunctions und 20.7, disable_MQFunctions. Die Standardkonfiguration ermöglicht Anwendungsprogrammierern einen schnellen Einstieg und bietet eine einfachere Entwicklungsschnittstelle. Weitere Funktionen können bei Bedarf inkrementell konfiguriert werden.

Beispiel 1: Die SQL-Anweisung zum Senden einer einfachen Nachricht unter Verwendung der Standardkonfiguration lautet wie folgt:

VALUES DB2MQ.MQSEND('einfache nachricht')

Die Nachricht einfache nachricht wird an den MQSeries-Warteschlangenmanager und an die von der Standardkonfiguration definierte Warteschlange gesendet.

MQSeries Application Messaging Interface (AMI) nimmt eine klare Trennung zwischen den Nachrichtenübertragungsoperationen und den Definitionen für die Ausführung dieser Operationen vor. Die Definitionen befinden sich in einer externen Repository-Datei und werden vom AMI-Verwaltungs-Tool verwaltet. Aus diesem Grund ist die Entwicklung und Verwaltung von AMI-Anwendungen einfach. Die DB2 MQSeries-Funktionen basieren auf der MQSeries-Schnittstelle AMI. AMI unterstützt zur Speicherung von Konfigurationsdaten eine externe Konfigurationsdatei, die AMI-Repository genannt wird. Die Standardkonfiguration enthält ein MQSeries AMI-Repository, das für DB2 konfiguriert ist.

Die beiden Schlüsselkonzepte von MQSeries AMI, Servicepunkte und Richtlinien, werden in die DB2 MQSeries-Funktionen übertragen. Ein Servicepunkt ist ein logischer Endpunkt, von dem eine Nachricht gesendet oder empfangen werden kann. Im AMI-Repository wird jeder Servicepunkt durch den Namen einer Warteschlange und einen Warteschlangenmanager von MQSeries definiert. Richtlinien legen die Qualität von Serviceoptionen fest, die für einen bestimmten Nachrichtenübertragungsvorgang verwendet werden. Die wichtigsten Qualitäten sind die Nachrichtenpriorität und der Datenbankzugriff. Dabei werden Standardservicepunkte und Standard-Richtliniendefinitionen zur Verfügung gestellt, die der Entwickler zur weiteren Anwendungsvereinfachung verwenden kann. Beispiel 1 kann umgeschrieben werden, um den Standardservicepunkt und den Richtliniennamen wie folgt explizit anzugeben:

Beispiel 2:

VALUES DB2MQ.MQSEND('DB2.DEFAULT.SERVICE', 'DB2.DEFAULT.POLICY', 'einfache Nachricht')

Warteschlangen können von mindestens einer Anwendung auf dem Server bedient werden, auf dem sich die Warteschlangen und Anwendungen befinden. In zahlreichen Konfigurationen werden zur Unterstützung unterschiedlicher Anwendungen und Einsatzmöglichkeiten mehrere Warteschlangen definiert. Aus diesem Grund ist es oft wichtig, bei MQSeries-Anforderungen unterschiedliche Servicepunkte zu definieren. Das folgende Beispiel veranschaulicht dies:

Beispiel 3:

VALUES DB2MQ.MQSEND('ODS_Eingabe', 'einfache Nachricht')

Anmerkung:
Da in diesem Beispiel keine Richtlinie angegeben wurde, wird die Standardrichtlinie verwendet.

20.4.1 Einschränkungen

MQSeries bietet die Möglichkeit, Nachrichten- und Datenbankoperationen in einer einzelnen Arbeitseinheit als autarke Transaktion zu kombinieren. Diese Funktion wird von den MQSeries-Funktionen unter Unix und Windows ursprünglich nicht unterstützt.

Bei Verwendung der Sende- oder Empfangsfunktionen beträgt die maximale Länge einer Nachricht vom Typ VARCHAR 4000 Zeichen. Die maximale Länge beim Senden und Empfangen einer Nachricht vom Typ CLOB beträgt 1 MB. Dies sind auch die maximalen Nachrichtengrößen zur Veröffentlichung einer Nachricht mit MQPublish.

Manchmal sind beim Arbeiten mit CLOB-Nachrichten und VARCHAR-Nachrichten unterschiedliche Befehle erforderlich. Im allgemeinem verwendet die CLOB-Version einer MQ-Funktion die identiche Syntax wie di e entsprechende VARCHAR-Version. Der einzige Unterschied besteht darin, dass an ihren Namen "CLOB" angehängt wird. Das CLOB-Äquivalent von MQREAD z. B. heißt MQREADCLOB. Eine ausführliche Liste dieser Funktionen finden Sie in 42.3.3, CLOB data now supported in MQSeries functions.

20.4.2 Fehlercodes

Die Rückkehrcodes von MQSeries-Funktionen finden Sie in Anhang B des Handbuchs zu MQSeries Application Messaging Interface.


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