Richtliniendefinitionseditor

Mit dem Richtliniendefinitionseditor können Sie System- und Taskregeln in einer Richtlinie erstellen.

Der Richtliniendefinitionseditor wird automatisch geöffnet, nachdem Sie eine Richtlinie erstellt haben. Um den Editor zu einem späteren Zeitpunkt zu öffnen, wechseln Sie zur Ansicht des Projektexplorers, öffnen Sie das Projekt und doppelklicken Sie auf eine der Dateien mit der Erweiterung .policy. Alternativ können Sie eine Datei mit der Erweiterung .policy auch mit der rechten Maustaste anklicken, danach auf Öffnen mit klicken und schließlich Richtliniendefinitionseditor auswählen. Falls Sie nicht über ein versionsgesteuertes Sicherungssystem verfügen, mit dem Sie Ihr Projekt auf eine Vorgängerversion zurücksetzen können, können Sie es auch in ein anderes Projekt kopieren und anschließend die neue Kopie bearbeiten, statt das bestehende Projekt direkt zu bearbeiten.

Fehler und Warnungen während der Bearbeitung werden im Haupteditorfenster angezeigt. Gespeicherte Fehler sind in der Ansicht "Probleme" aufgeführt.

Wenn Sie vorgenommene Änderungen vor dem Speichern zurücknehmen möchten, können Sie sie mit der Funktion "Rückgängig" rückgängig machen. Klicken Sie im Menü der Workbench auf Bearbeiten > Rückgängig oder drücken Sie Strg+Z (Befehlstaste+Z für OS X).

Um mit der Funktion zum Widerrufen vorgenommene Änderungen vor dem Speichern rückgängig zu machen, verwenden Sie die Funktion zum Zurücknehmen eines Widerrufs. Klicken Sie dazu im Menü des Arbeitsbereichs auf Bearbeiten > Widerruf zurücknehmen oder drücken Sie Strg+Y (Befehlstaste+Y für OS X).

Um Ihre Änderungen zu speichern, klicken Sie auf das Symbol Speichern Symbol 'Speichern' oder drücken Sie Strg+S (Befehlstaste+S für OS X). Wenn Sie den Editor schließen, ohne die Änderungen zu speichern, werden Sie gefragt, ob Sie Ihre Änderungen speichern möchten oder ob der Editor ohne Speichern der Änderungen geschlossen werden soll.

Der Richtliniendefinitionseditor verfügt über zwei Registerkarten: Übersicht und Regeln. Zudem stellt er das Dialogfenster Neue Regel für die Regelerstellung und das Dialogfenster Vorhandene Regel kopieren für die Regelduplizierung zur Verfügung.

Registerkarte Überblick im Richtliniendefinitionseditor
Auf der Registerkarte Übersicht im Richtlinieneditor sind die Informationen zusammengefasst, die für die gesamte Richtlinie gelten, wie etwa der Richtlinienname, die Beschreibung und die in der Richtlinie definierten Regeln. Die Registerkarte Übersicht enthält folgende Abschnitte:
Allgemeine Informationen
Der Name, die Beschreibung und das Benutzerkennzeichen für die Richtlinie werden angezeigt. Die Beschreibung und das Benutzerkennzeichen sind optional und können bearbeitet werden.
Aktionen
Hier finden Sie eine Liste der Aktionen, die Sie für die Richtlinie im Editor ausführen können.
Regeln
Zeigt eine Tabelle mit erstellten Regeln und den zugehörigen Regelbeschreibungen an. Das minimale CICS-Release, das für jede in der Richtlinie definierte Regel erforderlich ist, wird ebenfalls angezeigt. In der rechten unteren Ecke dieses Abschnitts wird das minimale CICS-Release angezeigt, das erforderlich ist, um die erforderliche Laufzeitunterstützung für alle in der Richtlinie definierten Regeln zu bieten.
In diesem Abschnitt können Sie folgende Aktionen ausführen:
  • Bearbeiten einer Regel auf eine der folgenden Arten:
    • Auswahl einer Regel aus der Tabelle und anschließendes Klicken auf die Spalte Name oder die Spalte Beschreibung zur direkten Bearbeitung des zugehörigen Werts in der Tabelle
    • Doppelklicken auf eine Regel in der Tabelle zur Bearbeitung auf der Registerkarte Regeln
  • Hinzufügen einer Regel durch Klicken auf die Schaltfläche Neu in diesem Abschnitt. Daraufhin wird das Dialogfenster Neue Regel geöffnet.
  • Duplizieren einer Regel durch Auswahl der Regel in der Tabelle und Klicken auf die Schaltfläche Kopieren in diesem Abschnitt. Daraufhin wird das Dialogfenster Vorhandene Regel kopieren geöffnet.
  • Löschen einer Regel durch Auswahl einer Regel in der Tabelle und Klicken auf die Schaltfläche Löschen in diesem Abschnitt.
Dialogfenster Neue Regel im Richtliniendefinitionseditor

Im Dialogfenster Neue Regel können Sie eine neue Regel in der Richtlinie erstellen. Zum Öffnen dieses Dialogfensters können Sie auf die Schaltfläche Neu auf der Registerkarte Übersicht oder auf das Symbol Symbol zum Hinzufügen einer Regel rechts oben im Abschnitt Regeln auf der Registerkarte Regeln klicken.

Im Dialogfenster Neue Regel müssen Sie einen Regeltypnamen angeben. Sie können auch eine Beschreibung für Ihre Regel angeben. In dem Dialogfenster werden alle Regeltypen aufgelistet, die Sie mit dem Richtliniendefinitionseditor definieren können. Zwei Arten von Regeln werden unterstützt:

Systemregeln
Definieren Sie die Aktion, die ausgeführt werden soll, sobald ein relevanter Vorgang in einem CICS-System stattfindet. Beispiele für derartige Vorgänge sind eine Änderung des Ressourcenstatus, das Überschreiten eines Schwellenwerts oder Umstände wie ein ungewöhnlicher Systemstatus oder eine ungewöhnliche Aktion. Richtlinien, die Systemregeln definieren, können entweder in einer einzelnen CICS-Region oder mit einer CICS-Plattform bereitgestellt werden. Sie können nicht mit einer CICS-Anwendung bereitgestellt werden.
Taskregeln
Definieren Sie die Aktion, die ausgeführt werden soll, wenn eine einzelne CICS-Benutzertask einen Schwellenwert überschreitet, da sie beispielsweise zu viel CPU belegt, zu viel Speicher reserviert oder zu viele Anforderungen an IBM® MQ stellt. Richtlinien, die Taskregeln definieren, können in einer eigenständigen CICS-Region, mit einer CICS-Plattform oder mit einer CICS-Anwendung bereitgestellt werden.

Wenn Sie einen Regeltyp auswählen, wird eine Beschreibung dieses Regeltyps angezeigt. Weitere Informationen zu den einzelnen Regeltypen finden Sie in den Abschnitten Richtlinientaskregeln und Richtliniensystemregeln.

Im Dialogfenster Vorhandene Regel kopieren werden der Name für die neue Regel und die zugehörige Beschreibung automatisch übernommen. Sie können diese Werte entweder verwenden oder überschreiben, um neue Werte anzugeben.

Registerkarte Regeln im Richtliniendefinitionseditor

Die Registerkarte Regeln im Richtliniendefinitionseditor enthält detaillierte Informationen zu der ausgewählten Regel. Auf dieser Registerkarte können Sie die Bedingung für jede einzelne Regel definieren und eine Aktion angeben, die ausgeführt werden soll, wenn die angegebene Bedingung erfüllt wird.

Die Registerkarte Regeln enthält folgende Abschnitte:
Regeln
Zeigt Regeln an, die im Editor erstellt werden. Wenn Sie über diesen Abschnitt eine Regel auswählen, werden in den übrigen Abschnitten auf der Registerkarte detaillierte Informationen zu der betreffenden Regel angezeigt.

Klicken Sie auf das Symbol Symbol zum Hinzufügen einer Regel rechts oben in diesem Abschnitt, um eine neue Regel zu erstellen, das Symbol Symbol zum Kopieren einer Regel, um eine Kopie der ausgewählten Regel zu erstellen, oder das Symbol Symbol zum Löschen einer Regel, um die ausgewählte Regel zu löschen.

Allgemeine Informationen
Zeigt den Regeltyp und die Beschreibung der ausgewählten Regel an. Die Beschreibung können Sie im Feld Beschreibung ändern.
Bedingung
Zeigt die Bedingung an, die für die ausgewählte Regel definiert ist. In diesem Abschnitt können Sie die Bedingung festlegen, die die angeforderte Aktion auslöst, wenn diese erfüllt wird.

Je nach Regeltyp werden unterschiedliche Arten von Bedingungen unterstützt. Folglich ändert sich der Inhalt im Abschnitt "Bedingung" abhängig von dem Regeltyp. Weitere Informationen zu den Bedingungen, die für die verschiedenen Regeltypen verfügbar sind, finden Sie im Abschnitt Richtlinienbedingungen.

Wenn Sie einen Schwellenwert für eine Taskregel festlegen, wird empfohlen, den Schwellenwert mithilfe der CICS-Überwachungsdaten oder -Berichte eines Tools wie CICS PA zu bestimmen. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Richtlinien und CICS Performance Analyzer.

Aktion
Zeigt die Aktion an, die für die ausgewählte Regel definiert ist. In diesem Abschnitt können Sie die Aktion definieren, die ausgeführt werden soll, wenn die angegebene Bedingung erfüllt wird. Abhängig vom Regeltyp können Sie eine der folgenden Aktionen wählen. Falls Sie mehrere Aktionen festlegen möchten, können Sie Ihre Regel duplizieren und eine weitere Aktion für die neue Regel definieren.
Gilt für alle Regeltypen:
  • Nachricht ausgeben: CICS gibt eine Nachricht im CICS-Protokoll aus, sobald die angegebene Bedingung erfüllt wird. Für Taskregeln wird entweder DFHMP3001 oder DFHMP3007 ausgegeben. Bei Systemregeln wird entweder DFHMP3009 oder DFHMP3010 ausgegeben.
  • Ereignis ausgeben: Geben Sie einen Ereignisverarbeitungsadapter (EP-Adapter) oder eine EP-Adaptergruppe an, damit CICS ein Ereignis an einen einzelnen EP-Adapter oder an alle Adapter in einer EP-Adaptergruppe ausgibt. Ereignisverarbeitungsadapter formatieren die Ereignisdaten in einem geeigneten Ausgabeformat und leiten das Ereignis an die definierten Ereigniskonsumenten weiter. Sie können zusätzlich statische Daten, die dem Ereignis zugeordnet werden sollen, und einen Ereignisnamen angeben. Die Anweisungen zum Definieren der Ereignisaktion für eine Richtlinienregel finden Sie im Abschnitt Erstellen und Bereitstellen einer Richtlinie in einem CICS-Bundleprojekt.
    Tipp: Für eine Richtlinienregel mit der angegebenen Ereignisaktion können Sie die Ereignisspezifikationen als Schema oder Copybook exportieren, um sie woanders zu verwenden. Die Anweisungen finden Sie im Abschnitt Exportieren von Ereignisspezifikationen aus einer Richtlinie.
Gilt nur für Taskregeln:
  • Task mit Abbruchcode abnormal beenden: Wenn CICS eine aktive Task beenden soll, sobald der angegebene Schwellenwert überschritten wird, müssen Sie die Option Task mit Abbruchcode abnormal beenden auswählen. Zudem gibt CICS eine Nachricht (DFHMP3002 oder DFHMP3008) im CICS-Protokoll aus, wenn eine Task beendet wird. Der Standardabbruchcode lautet AMPB. Sie können ihn jedoch überschreiben und einen anderen Code für den Taskabbruch angeben.

Weitere Informationen zu den unterstützten Richtlinienaktionen finden Sie unter Richtlinienaktionen.